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Neue Wohnprojekte für ältere Menschen - Allbau

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Bielefelder Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft<br />

(BGW) schon frühzeitig die<br />

Idee, ihren Mietern auch Sozialarbeit anzubieten.<br />

Das Service-Know-how haben<br />

sie sich vom Verein Alt und Jung geholt.<br />

Umgekehrt hat Alt und Jung vom Knowhow<br />

der Baugesellschaften profitiert. Für<br />

Nordrhein-Westfalen hat das Vorbildcharakter.“<br />

Auch die Rolle der Stadt bewertet<br />

sie positiv: „Das Wohnbauamt hat die Projektinitiativen<br />

unterstützt. Bielefeld zeigt<br />

auf Grund seiner Geschichte eine ausgeprägte<br />

Bürgernähe, gepaart mit vernunftbezogenen<br />

Lösungsansätzen. ‚Was mot,<br />

dat mot’ sagen die Ostwestfalen und gehen<br />

Probleme pragmatisch an. Diese Offenheit<br />

<strong>für</strong> neue Wege gibt es bisher in keiner anderen<br />

Stadt. Auch soziale Einrichtungen<br />

kooperieren mit dem Pflege-Verein Alt<br />

und Jung wie z.B. das Ev. Johanneswerk<br />

als Wohlfahrtsträger.“<br />

Erfolgskriterien<br />

<strong>für</strong> <strong>Wohnprojekte</strong><br />

Projektbeispiele<br />

Mittlerweile hat die freiberufliche Wohnprojektberaterin<br />

eine Vielzahl von Projektinitiativen<br />

begleitet und kann auf einen<br />

profunden Erfahrungsschatz zurückgreifen:<br />

„Bewährt haben sich Wohnmodelle,<br />

die auf einen ambulanten Dienst zurückgreifen<br />

können, der im Quartier verwurzelt<br />

ist und Angebote <strong>für</strong> die Nachbarschaft<br />

macht. Im Aussterben begriffen<br />

sind dagegen reine Demenz-Wohngemeinschaften,<br />

weil sie nicht genügend kundenorientiert<br />

sind. Die Pflegekräfte sind zu<br />

dominant und die Verwandten nicht stark<br />

genug eingebunden. Alt und Jung begleitet<br />

diese Projekte nicht mehr. Günstiger sind<br />

Hausgemeinschaften mit verschiedenartigem<br />

Hilfebedarf.“<br />

Pflege im Quartier<br />

Entscheidend findet die Projektberaterin,<br />

dass die Hälfte des Zusammenfindens in<br />

einer Wohn- und Hausgemeinschaft über<br />

die Angehörigen organisiert wird: „Sie<br />

und die Nachbarn besetzen ihr eigenes<br />

Wohnquartier. Der Pflegedienst hat ein<br />

Vorschlagsrecht, spielt im Projekt aber nur<br />

eine Gastrolle. Als Dienstleister ist er zuund<br />

abwählbar. Alt und Jung ist deshalb<br />

nie der Projektträger.“ Im Idealfall verfüge<br />

jedes Quartier über ein Gemeinschaftsprojekt<br />

als „Herzstück“, sagt Brechmann und<br />

verweist auf einen Beschluss der Bielefelder<br />

Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft,<br />

in den nächsten 15 Jahren entsprechende<br />

Wohnflächen zur Verfügung zu<br />

stellen. Der ambulante Pflegestützpunkt<br />

im Projekt verbessere auch die pflegerische<br />

Versorgung des Umfeldes. Zudem<br />

gebe es einen „Reha-Effekt“ innerhalb der<br />

Projekte: „Eine Studie belegt, dass <strong>Menschen</strong><br />

mit hohem krankheitsbedingtem<br />

Pflegebedarf in der eigenen Wohnung mit<br />

24 Stunden Versorgungssicherheit schneller<br />

genesen, bei Hochaltrigen wird die<br />

Pflegebedürftigkeit länger hinausgezögert.“<br />

Eine weitere Studie zeige außerdem<br />

die größere Wirtschaftlichkeit der Alt<br />

und Jung-<strong>Wohnprojekte</strong>, betont Brechmann:<br />

„Andreas Heiber hat Vergleiche mit<br />

Pflegeheimen angestellt. Sein Ergebnis:<br />

Die Projekte haben im Verhältnis eine<br />

um 38 Prozent höhere Effizienz und doppelt<br />

so viel Personal, aber nur 5 Prozent<br />

höhere Kosten. Unter gleichen Förderbedingungen<br />

wären die Projekte sogar um<br />

10 Prozent günstiger.“<br />

III. Wohnen mit Pflegeangeboten<br />

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