Neue Wohnprojekte für ältere Menschen - Allbau
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Hederpark Salzkotten<br />
Alt und Jung e.V. als Projektgenerator: „Wat mot, dat mot“<br />
In keiner anderen Region ist in den letzten<br />
zwei Jahrzehnten eine solche Vielzahl an<br />
gemeinschaftlichen <strong>Wohnprojekte</strong>n entstanden<br />
wie in Bielefeld und Umgebung.<br />
„Mittlerweile gibt es etwa 70 Projekte<br />
im Raum“, erklärt Theresia Brechmann,<br />
Wohnprojektberaterin und Ansprechpartnerin<br />
<strong>für</strong> Wohnungs- und Wohlfahrtsunternehmen.<br />
„Viele organisieren sich über<br />
Nachbarschaften oder Freundschaften.<br />
Wir kennen sie nur über die Wohnprojektberatung<br />
Jung und Alt e.V.“ Den Nährboden<br />
<strong>für</strong> die Entwicklung gemeinschaftlicher<br />
Wohnformen bildet der Bielefelder<br />
Verein Alt und Jung e.V. Als Frau der „ersten<br />
Stunde“ ist Brechmann Mitgründerin<br />
des Vereins und eine gesuchte Ansprechpartnerin<br />
in der rührigen Szene. Die ehemalige<br />
Gemeindeschwester beteiligte sich<br />
1977 an dem generationengemischten Gesprächskreis<br />
der Katholischen Hochschulgemeinde<br />
Bielefeld, dessen Teilnehmerinnen<br />
1978 den Verein Freie Altenarbeit<br />
– Alt trifft Jung und Jung trifft Alt e.V.<br />
gründeten. Als Keimzelle und „Mutterverein“<br />
der Bielefelder Projektbewegung<br />
gliederte er sich später auf in die „Wohn-<br />
projektberatung Jung und Alt e.V.“ und die<br />
„Freie Altenarbeit Alt und Jung e.V.“ Das<br />
Motto bis heute: „Miteinander arbeiten,<br />
voneinander lernen und einander helfen.“<br />
Von der Hausbesetzung<br />
zur Wohngemeinschaft<br />
Den Anstoß zur ersten Wohngemeinschaft<br />
gab 1980 eine an MS erkrankte Frau, die<br />
seit Jahren einen Heimplatz suchte und von<br />
Brechmann und ihren Kolleginnen ambulant<br />
versorgt wurde. Ein Jahr blieb die<br />
Suche nach einem geeigneten Domizil erfolglos,<br />
bis Bielefelder Selbsthilfeinitiativen<br />
ein großes Haus in der Huchzermeierstraße<br />
besetzten. Die Wohngemeinschaft<br />
Alt und Jung handelte mit der Besitzerin,<br />
der Stadt Bielefeld, einen Mietvertrag aus.<br />
Nach der Renovierung begann <strong>für</strong> vier<br />
pflegebedürftige alte und drei junge <strong>Menschen</strong><br />
der gemeinsame Alltag. Er wollte<br />
gelernt sein. „Die ersten fünf Jahre war das<br />
einfach eine Wohngemeinschaft mit ambulantem<br />
Pflegedienst“, sagt Brechmann, die<br />
heute noch in der Huchzermeierstraße<br />
wohnt. „Erst 1985 kamen Anfragen von<br />
anderen Interessierten, die ebenfalls Hausgemeinschaften<br />
gründen und beraten werden<br />
wollten.“ Drei weitere <strong>Wohnprojekte</strong><br />
entstanden 1985, 1990 kamen fünf weitere<br />
hinzu. Seither steigt die Zahl der Hausund<br />
Stadtteilprojekte stetig an.<br />
Günstige Rahmenbedingungen<br />
Einen Grund <strong>für</strong> die hohe Projektdichte<br />
sieht Brechmann auch darin, dass große<br />
Bielefelder Wohnungsunternehmen gezielt<br />
Wohnraum <strong>für</strong> Haus- und Siedlungsgemeinschaften<br />
zur Verfügung stellen.<br />
„Zudem hatten die Freie Scholle und die