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Neue Wohnprojekte für ältere Menschen - Allbau

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freien Seniorenwohnungen als Service-<br />

Wohnungen an. Es rechnete sich jedoch<br />

nicht, und so übernahm im Jahr 2000 die<br />

Refugium AG das Gebäude zum gleichen<br />

Zweck. Doch auch ihr war kein Glück<br />

beschieden. Nur ein Teil der Wohnungen<br />

konnte vermietet werden. Zwei Jahre später<br />

ging die Gesellschaft, die mehrere<br />

Häuser an verschiedenen Orten betrieben<br />

hatte, in die Insolvenz. Es herrschte allgemeine<br />

Bestürzung bei Mietern und Angestellten:<br />

Was sollte nun werden?<br />

Krise als Glücksfall<br />

Projektbeispiele<br />

„Damals habe ich gerade eine Ausbildung<br />

als Projektberaterin bei der Wohnprojektberatung<br />

Jung und Alt e.V. in Bielefeld<br />

gemacht“, erinnert sich Anita Gurk. Die<br />

examinierte Krankenschwester war bislang<br />

beim Pflegeverein Alt und Jung in<br />

Bielefeld tätig gewesen. Ständige Rückenschmerzen<br />

erforderten einen Berufswechsel.<br />

Im Verlauf ihrer Ausbildung zur Wohnprojektberaterin<br />

schlug die gebürtige<br />

Salzkottenerin eine Exkursion zum Hederpark<br />

vor, um zu überlegen, was sich aus<br />

dem gut ausgestatteten Haus machen<br />

ließe. „Doch die Expertin des Bielefelder<br />

Vereins <strong>für</strong> Wohnprojektberatung, Theresa<br />

Brechmann, war zunächst wenig interessiert“,<br />

erzählt Gurk. Das änderte sich, als<br />

sie den eindrucksvollen Fachwerkbau besichtigte:<br />

„Sie hat sich in das Haus verliebt“,<br />

schmunzelt Gurk. „Dann hieß es:<br />

Wenn ich das Projekt <strong>für</strong> den Pflegeverein<br />

Alt und Jung übernähme, könnte es vielleicht<br />

weitergehen.“ Als frisch gebackene<br />

Projektberaterin und erfahrene Pflegekraft<br />

ergriff Gurk die Chance. Die Hälfte der<br />

ehemaligen Angestellten konnte sie <strong>für</strong> die<br />

Mitarbeit in dem Wohnprojekt mit neuem<br />

Konzept gewinnen. Auch Claudia Flottmeier<br />

war mit von der Partie. Die Eigentümergemeinschaft<br />

ließ sich auf das Experiment<br />

ein, die Hausverwaltung senkte die<br />

hohen Mieten – und das Experiment gelang:<br />

Bis auf zwei sind alle Wohnungen<br />

vermietet. „Jetzt sind alle stolz auf das<br />

Projekt“, stellt Gurk zufrieden fest.<br />

<strong>Neue</strong>s Konzept bewährt sich<br />

Das Leben im Hederpark hat sich sehr verändert,<br />

seit der Verein Alt und Jung ins<br />

Haus gekommen ist. „Früher herrschte<br />

hier eine ganz andere Atmosphäre“, erinnert<br />

sich die Pflegeteamleiterin, „viel<br />

abgeschiedener, wie in einem Wohnstift.“<br />

Die Mieterinnen und Mieter haben sich<br />

umstellen müssen. Vor 2002 waren sie<br />

„Service Wohnen“ im Hederpark gewöhnt<br />

und hatten da<strong>für</strong> eine entsprechende Pauschale<br />

gezahlt. „Als wir hier anfingen,<br />

haben die Leute beim Kaffeeklatsch erwartet,<br />

dass wir ihnen den Kaffee einschenken.“<br />

Der Wechsel hat ihnen gut getan,<br />

davon ist Gurk überzeugt: „Sie sind<br />

selbstständiger geworden. Wir hatten zum<br />

Beispiel eine Dame im Haus, die das Bett<br />

kaum noch verlassen konnte. Mittlerweile<br />

kommt sie sogar wieder zum Kaffee trinken<br />

herunter.“ Ein Erfolg der aktivierenden<br />

Pflege und anregenden Geselligkeit<br />

im Haus. „Hier geht es jetzt viel lebendiger<br />

zu“, findet Gurk, und Claudia Flottmeier<br />

sieht das genauso.<br />

III. Wohnen mit Pflegeangeboten<br />

Treffpunkt und<br />

Informationsbörse<br />

des Hauses:<br />

das Wohncafé<br />

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