Neue Wohnprojekte für ältere Menschen - Allbau
Neue Wohnprojekte für ältere Menschen - Allbau
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Entwicklung und Perspektiven in Deutschland<br />
10<br />
Nicht nur die Älteren zeigen dabei ein zunehmendes<br />
Interesse an gemeinschaftlichen<br />
Wohnformen. Auch jüngere <strong>Menschen</strong><br />
öffnen sich verstärkt neuen<br />
Lebensformen des gemeinschaftlichen und<br />
generationsübergreifenden Wohnens. Sozial,<br />
ökologisch und ökonomisch ausgerichtete<br />
Programme, wie die im Kontext des<br />
Gipfels von Rio 1992 verabschiedete<br />
Agenda 21, geben konkrete Anregungen<br />
<strong>für</strong> zukunftsorientiertes Planen und Bauen,<br />
die auch von Wohnprojektgruppen<br />
aufgegriffen werden. „Miteinander wohnen,<br />
leben und arbeiten!“ lautet ein neuer<br />
Slogan. Regionale Förderprogramme und<br />
kommunale Planungen unterstützen diese<br />
Entwicklung. Frei werdende Kasernengelände<br />
ermöglichen die Entwicklung von<br />
beispielhaften Wohn- und Lebensformen,<br />
ganze Stadtteile werden sozial und ökologisch<br />
konzipiert (z.B. in Freiburg, Tübingen,<br />
München, Mülheim, Aachen).<br />
Die Projektlandschaft wird<br />
differenzierter<br />
„Mit Freu(n)den alt werden“ lautete das<br />
Motto der 90er Jahre. Die Situation hat<br />
sich seit der „Pionierzeit“ gründlich verändert:<br />
Das Selbstverständnis und der Kreis<br />
derjenigen, die sich <strong>für</strong> gemeinschaftliche<br />
<strong>Wohnprojekte</strong> interessieren, haben sich erweitert.<br />
Auch die Rahmenbedingungen <strong>für</strong><br />
die Umsetzung solcher Projekte wurden<br />
verbessert. Insbesondere können die Initiativen<br />
auf den Erfahrungen bestehender<br />
Projekte aufbauen. Die Projektlandschaft<br />
ist geprägt von einer zunehmenden Differenzierung,<br />
es gibt aber auch gemeinsame<br />
Strukturmerkmale. So haben sich selbstverwaltete<br />
Haus- bzw. Häusergemeinschaften<br />
mit jeweils abgeschlossenen und<br />
barrierefrei erschlossenen Wohneinheiten<br />
als Trendmodell durchgesetzt. Wohngemeinschaften<br />
im engeren Sinne etablieren<br />
sich zunehmend als betreute Wohnformen,<br />
wie die sogenannte „KDA-Hausgemeinschaft“<br />
im stationären Bereich oder die<br />
ambulant betreuten Pflegegruppen (siehe<br />
Projektbeispiel Münster).<br />
Regionale Vielfalt<br />
In den einzelnen Bundesländern entwickeln<br />
sich aufgrund unterschiedlicher<br />
Voraussetzungen die Strukturen der Vernetzung<br />
wie auch die Projekte selbst<br />
unterschiedlich, auch wenn es ähnliche<br />
Tendenzen gibt. In Hamburg ist eine ausgeprägte<br />
Projektszene und Genossenschaftslandschaft<br />
mit unterschiedlichen<br />
Trägerformen zu finden. In NRW sind<br />
offenbar bis jetzt mehr und größere gemeinschaftlich<br />
orientierte <strong>Wohnprojekte</strong><br />
realisiert worden als in anderen Bundesländern.<br />
Auch ist in NRW häufiger eine<br />
hohe Planungsbeteiligung der künftigen<br />
Bewohnerschaft bei fremdinitiierten Projekten<br />
und eine unter gemeinschaftsfördernden<br />
Aspekten entwickelte Architektur<br />
anzutreffen.<br />
In manchen Kommunen lässt sich die Aufweichung<br />
enger Richtlinien des öffentlich<br />
geförderten Wohnungsbaus beobachten,<br />
beispielsweise durch die Nutzung von<br />
Handlungsspielräumen im Belegungsrecht<br />
oder die Vergabe von öffentlichen Grundstücken<br />
an Wohngruppen. Die Etablierung<br />
gemeinschaftlicher <strong>Wohnprojekte</strong> wird dadurch<br />
wesentlich erleichtert.<br />
<strong>Neue</strong> Wohnmodelle zwischen<br />
Wohnen und Pflege<br />
Im Zuge des demografischen Wandels<br />
wird der Zielgruppe der Pflegebedürftigen<br />
und Demenzerkrankten aufgrund ihrer<br />
wachsenden Zahl zunehmend Aufmerksamkeit<br />
gewidmet. Eine angemessene Versorgung<br />
<strong>für</strong> diese Zielgruppen stellt nicht<br />
nur <strong>für</strong> viele Alten- und Pflegeheime eine<br />
Herausforderung dar, sondern auch <strong>für</strong> die<br />
Wohnformen, die Alternativen zur Heimunterbringung<br />
entwickeln.<br />
Finanzierung und Kooperationen<br />
Die öffentliche Förderung von Projekten<br />
mit Bewohnern unterschiedlicher Einkommensgruppen<br />
sowie die Finanzierung von<br />
Gemeinschaftsräumen ist in den letzten<br />
Jahren verbessert worden. <strong>Neue</strong> Wege <strong>für</strong>