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3 Grußwort des Vertreters des Hohen ... - Pro Asyl

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ung einer »Regionalisierung der Flüchtlingsfrage«<br />

erhebe.<br />

»An Warnungen und Appellen von seiten<br />

<strong>des</strong> <strong>Hohen</strong> Flüchtlingskommissars<br />

der Vereinten Nationen, von Menschenrechts-<br />

und Flüchtlingsorganisationen hat<br />

es in den vergangenen Monaten nicht gefehlt«,<br />

sagte Kauffmann. »Trotzdem haben<br />

die Innenminister Flüchtlinge durch<br />

Abschiebungen in dieses Spannungsgebiet<br />

an Leib und Leben gefährdet.«<br />

10. Juni 1998:<br />

Entwicklung im Kosovo: PRO ASYL fordert<br />

unverzüglichen Abschiebestopp<br />

»Nachdem europäische Nachbarstaaten<br />

wie die Niederlande und Belgien Abschiebestopps<br />

für Kosovo-Albaner erlassen<br />

haben und die UN-Menschenrechtskommissarin<br />

Mary Robinson vom Versagen<br />

der internationalen Gemeinschaft<br />

im Kosovo sprach, ist nun jeder einzelne<br />

Innenminister gefordert, von der rechtlichen<br />

Möglichkeit, einen sechsmonatigen<br />

Abschiebestopp zu erlassen, Gebrauch zu<br />

machen und damit allen Kosovo-Albanern<br />

und anderen gefährdeten Personen<br />

aus dem ehemaligen Jugoslawien den<br />

notwendigen humanitären Schutz zu gewähren«.<br />

23. Juli 1998:<br />

Kosovo: Ablehnung von <strong>Asyl</strong>anträgen<br />

ohne Prüfung <strong>des</strong> Einzelfalles auf Empfehlung<br />

<strong>des</strong> Auswärtigen Amtes? – PRO<br />

ASYL prangert Doppelzüngigkeit der<br />

deutschen Kosovo-Politik an<br />

26<br />

Londoner Gericht:<br />

»Deutschland kein sicheres Land<br />

für Kosovo-Albaner«<br />

LONDON, 25. März (dpa). Ein britisches Gericht<br />

hat am Donnerstag in einem Grundsatzurteil<br />

entschieden, daß vorerst keine <strong>Asyl</strong>suchenden<br />

aus Kosovo nach Deutschland<br />

zurückgeschickt werden dürfen. In dem Fall<br />

ging es um einen Kosovo-Albaner, der über<br />

Deutschland nach Großbritannien gelangt<br />

war und dort politisches <strong>Asyl</strong> beantragt hatte.<br />

Nach EU-Recht muß ein <strong>Asyl</strong>antrag jedoch<br />

in dem EU-Land behandelt werden, das<br />

der <strong>Asyl</strong>suchende als erstes betritt.<br />

Ein Berufungsgericht in London verwies darauf,<br />

daß Deutschland im vorigen Jahr nur<br />

2,7 <strong>Pro</strong>zent aller <strong>Asyl</strong>suchenden aus Jugoslawien<br />

anerkannt habe. Damit sei Deutschland<br />

kein sicheres Land für Kosovo-Flüchtlinge.<br />

Frankfurter Rundschau vom 26.3.99<br />

In Überschreitung seiner Kompetenz gibt<br />

das Auswärtige Amt unverhohlen Empfehlungen,<br />

wie in <strong>Asyl</strong>verfahren zu entscheiden<br />

ist. PRO ASYL befürchtet, daß<br />

künftig <strong>Asyl</strong>anträge von Mitgliedern der<br />

UCK ohne Prüfung <strong>des</strong> Einzelfalles abgelehnt<br />

werden. (…) PRO ASYL kritisiert<br />

den Lagebericht als unverantwortliche<br />

Vermischung von Zuständigkeiten. Aufgabe<br />

<strong>des</strong> Auswärtigen Amtes sei es,<br />

unabhängige Berichte zur Situation im<br />

Land abzugeben. Das Bun<strong>des</strong>amt müsse<br />

in jedem Einzelfall sorgfältig prüfen, ob<br />

Flüchtlinge politisch verfolgt seien.<br />

9. August 1998:<br />

PRO ASYL-Sprecher Heiko Kauffmann<br />

in einem Beitrag der Frankfurter Allgemeinen<br />

Zeitung:<br />

»Da es im Kosovo erwiesenermaßen zu<br />

systematischen Verletzungen der Menschenrechte<br />

kommt, die den Charakter<br />

einer Verfolgung haben und daher unter<br />

die Genfer Flüchtlingskonvention fallen,<br />

muß das Schutzbedürfnis asylsuchender<br />

Menschen aus dem Kosovo in Europa<br />

anerkannt werden. Die Verpflichtung der<br />

Unterzeichnerstaaten der Genfer Flüchtlingskonvention,<br />

keine Flüchtlinge, die<br />

um <strong>Asyl</strong> ersuchen, an den Grenzen zurückzuweisen,<br />

gilt absolut. Es ist klar,<br />

daß es weder im Kosovo noch in Montenegro<br />

oder sonstwo in Serbien eine interne<br />

Fluchtalternative gibt, die die Ablehnung<br />

eines <strong>Asyl</strong>gesuchs rechtfertigen<br />

könnte.<br />

Die EU-Innen- und Außenminister sind<br />

gefordert, unverzüglich eine EU-Sonderkonferenz<br />

einzuberufen, um ein humanitäres<br />

Konzept und Sofortprogramm<br />

zur Aufnahme von Kosovo-Flüchtlingen<br />

zu entwickeln, mit dem UNHCR abzustimmen<br />

und finanzielle Mittel dafür<br />

bereitzustellen. ›Lastenverteilung‹ heißt,<br />

daß alle EU-Staaten entsprechend ihrer<br />

Bevölkerungszahl, der wirtschaftlichen<br />

Kapazität und Infrastruktur ihrer Verantwortung<br />

gerecht werden, Flüchtlinge<br />

aufzunehmen.<br />

Das Konzept der ›Regionalisierung‹,<br />

d.h. die Unterbringung der Flüchtlinge<br />

möglichst nahe ihrer Heimat, muß auch<br />

als Anknüpfung an frühere Bindungen<br />

und Bezugspunkte verstanden werden,<br />

an sprachliche, kulturelle, familiäre und<br />

Arbeitsbeziehungen. Es ist nachvollziehbar<br />

und verständlich, daß sich viele bedrohte<br />

Flüchtlinge zu ihren Verwandten<br />

nach Deutschland begeben. Von 400.000<br />

Kosovo-Albanerinnen und -Albanern in<br />

Deutschland leben zwei Drittel als Arbeitsmigrantinnen<br />

und -migranten seit<br />

vielen Jahren hier.« …<br />

13. August 1998:<br />

Kosovo-Unfallopfer von Weißenborn<br />

PRO ASYL erinnert daran, daß die bei<br />

dem Busunfall getöteten Flüchtlinge aus<br />

dem Kosovo auch »Opfer der Festung<br />

Europa« seien. Ein »perfektes System<br />

der Flüchtlingsabwehr« sei den Kosovo-<br />

Albanern, die bei dem Busunglück starben,<br />

zum Verhängnis geworden. Sie hätten<br />

berechtigte Fluchtgründe gehabt, sie<br />

seien alle unmittelbar vor dem Bürgerkrieg<br />

im Kosovo geflohen und hätten<br />

zu ihren Verwandten, Freundinnen und<br />

Freunden und Bekannten gewollt, die<br />

zum Teil schon seit über 20 Jahren in<br />

Deutschland, in Belgien und der Schweiz<br />

lebten.<br />

14. August 1998:<br />

Lage der Kosovo-Flüchtlinge immer prekärer<br />

– PRO ASYL-Appell zur Aufnahme<br />

von Flüchtlingen – Verpflichtung der<br />

Genfer Flüchtlingskonvention ernst nehmen<br />

Angesichts der katastrophalen Entwicklung<br />

der Situation von über 200.000<br />

Flüchtlingen im Kosovo richtet die Bun<strong>des</strong>weite<br />

Arbeitsgemeinschaft für Flüchtlinge<br />

PRO ASYL einen eindringlichen<br />

Appell an die Bun<strong>des</strong>regierung, Flüchtlinge<br />

aus dem Kosovo aufzunehmen,<br />

unverzüglich einen Abschiebestopp in<br />

die BR Jugoslawien zu erlassen, das<br />

Rückübernahmeabkommen aufzukündigen<br />

und eine EU-Sonderkonferenz zur<br />

Aufnahme von Kosovo-Flüchtlingen einzuberufen.<br />

Überlegungen deutscher Politiker,<br />

Flüchtlinge aus dem Kosovo in Mazedonien<br />

oder Albanien möglichst nahe ihrer<br />

Heimat unterzubringen und dies als ein<br />

Konzept der »Regionalisierung« darzustellen,<br />

löse nicht die <strong>Pro</strong>bleme, sondern<br />

schaffe neue. Mazedonien werde die Aufnahme<br />

einer großen Zahl von Albanerinnen<br />

und Albanern auf unbestimmte Zeit<br />

<strong>des</strong>wegen nicht hinnehmen, weil dies die<br />

Bevölkerungsstruktur weiter verschieben<br />

werde.<br />

15. September 1998:<br />

Flüchtlingselend im Kosovo: Eindringlicher<br />

Appell von PRO ASYL – Auch<br />

Ignoranz der deutschen Politik führt in<br />

eine humanitäre Katastrophe<br />

Nach der Zurückweisung Tausender<br />

Kosovo-Flüchtlinge durch Montenegro<br />

und der Flucht Zehntausender überwiegend<br />

alter Menschen, Frauen und Kinder<br />

in die Wälder und Berge appelliert die<br />

Bun<strong>des</strong>weite Arbeitsgemeinschaft für<br />

Flüchtlinge PRO ASYL eindringlich an<br />

die Bun<strong>des</strong>regierung und die Regierungen<br />

aller EU-Länder, endlich »ihre Tore<br />

zur Rettung von Menschenleben zu öffnen<br />

und Flüchtlinge aufzunehmen«. »Die<br />

europäischen Staaten verschließen die<br />

Augen vor dem Flüchtlingselend im<br />

Kosovo«, erklärte der Sprecher von PRO<br />

ASYL, Heiko Kauffmann.

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