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Bildung macht reich - inpact-rlp.de

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Podiumsdiskussion<br />

Wie kommt die Vielfalt in Schule und Ausbildung?<br />

Diskussion mit<br />

Doris Ahnen, Ministerin für <strong>Bildung</strong>, Frauen und Jugend in Rheinland-Pfalz<br />

Günter Tartter, Geschäftsführer <strong>de</strong>r HWK Rheinhessen<br />

Dott. Francesca Chillemi-Jungmann, Vorsitzen<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Arbeitsgemeinschaft <strong>de</strong>r<br />

Auslän<strong>de</strong>rbeiräte Rheinland-Pfalz<br />

Dr. Tarek Badawia, Universität Mainz<br />

und einem Schlusswort von<br />

Prof. Franz Hamburger, Universität Mainz<br />

Mo<strong>de</strong>ration<br />

Astrid Becker<br />

A. Becker: Ich möchte unsere Diskussionsrun<strong>de</strong> eröffnen mit <strong>de</strong>m<br />

Thema ‚Schule’ und hierbei insbeson<strong>de</strong>re mit <strong>de</strong>m Teilthema ‚PISA’,<br />

worüber es im Moment ja heftige Diskussionen gibt. Tarek Badawia<br />

hat in seinem Vortrag eben für Alternativen zu ‚Entwe<strong>de</strong>r-O<strong>de</strong>r-<br />

Denkmustern’ im Umgang mit kultureller Vielfalt plädiert. Ich möchte<br />

dies aufgreifen und Frau Ministerin Ahnen die Frage stellen: Lebt<br />

die Schule noch im ‚Entwe<strong>de</strong>r-O<strong>de</strong>r’? Und wie kann uns ‚PISA’ Hinweise<br />

geben, was sich verän<strong>de</strong>rn müsste?<br />

D. Ahnen: Gestatten Sie mir zunächst eine Vorbemerkung: ich will<br />

mich für diese Tagung in Mainz bei <strong>de</strong>n Veranstalterinnen und Veranstaltern<br />

und bei <strong>de</strong>n Teilnehmerinnen und Teilnehmern bedanken<br />

– nicht nur, weil die Fachbeiträge dieser Veranstaltung sehr<br />

qualifiziert waren, son<strong>de</strong>rn auch, weil <strong>de</strong>r Ansatz <strong>de</strong>r Tagung schon<br />

<strong>de</strong>n Hinweis auf Wege gibt, die wir gehen müssen. Damit meine<br />

ich, dass hier nicht eine Berufsgruppe o<strong>de</strong>r Institution unter sich<br />

diskutiert, son<strong>de</strong>rn dass es gelungen ist, einen institutions- und<br />

professionsübergreifen<strong>de</strong>n Ansatz in <strong>de</strong>r Tagung selbst zu verankern.<br />

Dies scheint mir ganz wichtig zu sein. Von meiner Seite ein<br />

herzliches Danke, dass diese Tagung so zustan<strong>de</strong> gekommen ist.<br />

Das eben vorgestellte Mo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>s 3. Stuhls übt natürlich auch auf<br />

mich eine gewisse Faszination aus und <strong>macht</strong> auch diese<br />

Diskussionsrun<strong>de</strong> einfacher, weil ein positives Leitbild vorangestellt<br />

wird. Die Begrifflichkeit, und was dahinter <strong>de</strong>finiert wor<strong>de</strong>n ist, könnte<br />

tatsächlich vorgeben, in welche Richtung Entwicklungen gehen<br />

sollten. Allerdings möchte ich schon auch anmerken, dass es ein<br />

Mo<strong>de</strong>ll ist, das an die Jugendlichen einen<br />

sehr, sehr hohen Anspruch stellt. Es setzt bei<br />

<strong>de</strong>n Jugendlichen ein hohes Maß an Unabhängigkeit,<br />

an Autonomie und an bewusster<br />

Reflexion voraus. Daher glaube ich, dass das<br />

Mo<strong>de</strong>ll zunächst nur von einem Teil <strong>de</strong>r Jugendlichen<br />

getragen und gelebt wer<strong>de</strong>n<br />

kann.<br />

Nichts<strong>de</strong>stotrotz sollten wir diese positive<br />

Option mit in die Diskussion einbringen und<br />

auf die Aufgaben <strong>de</strong>r <strong>Bildung</strong> übertragen –<br />

<strong>Bildung</strong> im weitesten Sinne, wobei ich bewusst<br />

noch nicht <strong>de</strong>n Begriff ‚Schule‘ benutze,<br />

da die Ergebnisse von IGLU und PISA<br />

meiner Meinung nach ganz <strong>de</strong>utlich gezeigt<br />

haben, dass es keinen Sinn <strong>macht</strong>, <strong>Bildung</strong><br />

auf die Schule zu reduzieren. Vielmehr müssen<br />

wir auch verschie<strong>de</strong>ne an<strong>de</strong>re Institutionen<br />

mit in <strong>de</strong>n Blick nehmen – Stichworte<br />

sind hier Kin<strong>de</strong>rtagesstätte, Jugendbildung,<br />

Jugendarbeit – wie auch die verschie<strong>de</strong>nen<br />

Gruppen, die an informellen <strong>Bildung</strong>sprozessen<br />

beteiligt sind: Lehrerinnen und<br />

Lehrer, Erzieherinnen und Erzieher, Eltern und<br />

die Jugendlichen selbst.<br />

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