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Jahr des Wassers

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JAHR DES WASSERS<br />

DAS BLAUE GOLD – UNSER TRINKWASSER<br />

Wie viel Trinkwasser verbrauchen Herr und Frau<br />

Prettauer täglich? Wie gut ist unser Trinkwasser<br />

und wie sauber ist die Ahr? Wie schaut es mit der<br />

Zukunft unseres <strong>Wassers</strong> aus? Kaum jemand<br />

macht sich darüber Gedanken. Und genau <strong>des</strong>halb<br />

rief die UNO das heurige <strong>Jahr</strong> zum "<strong>Jahr</strong> <strong>des</strong><br />

Süßwassers 2003" aus. Sie forderte damit die<br />

Menschen überall auf der Erde auf, über diese<br />

und ähnliche Fragen nachzudenken.<br />

Wer lässt nicht gern beim Zähneputzen das Wasser<br />

laufen? Schließlich ist das kühle Nass reichlich<br />

vorhanden. Wasser ist in Prettau höchstens bei<br />

Hochwasser ein Thema. Trockenheit kennen wir so<br />

gut wie nicht. Aber auch ohne die Berichte über<br />

Dürrekatastrophen in Afrika oder Indien sollte uns<br />

klar sein, dass ausreichen<strong>des</strong> und sauberes Wasser<br />

auch hierzu Lande keine Selbstverständlichkeit<br />

mehr ist. Dies hat uns der heurige <strong>Jahr</strong>hundertsommer<br />

deutlich vor Augen geführt. In einigen Südtiroler<br />

Gemeinden wie Montan, Truden und Ritten kam<br />

es zu regelrechten Engpässen. Das Quellwasser<br />

reichte nicht mehr und die Feuerwehren mussten<br />

mit ihren Tanklastwagen ausrücken. Und trotzdem:<br />

Südtirol ist ein Wassereldorado! Weltweite Vergleiche<br />

zeigen das sehr deutlich.<br />

MANGELWARE TRINKWASSER<br />

Trinkwasser ist in vielen Regionen Mangelware.<br />

Obwohl das gesamte Wasservolumen der Erde auf<br />

gewaltige 1,5 Mrd. km 3 geschätzt wird, sind weniger<br />

als drei Prozent Süßwasser. Davon sind gut zwei<br />

Drittel in Polareis und Gletschern gebunden. Der<br />

nutzbare Süßwasserbestand umfasst somit nur 0,7%<br />

<strong>des</strong> gesamten Wasservorkommens. Verschärft wird<br />

die Situation zudem durch die ungleiche Verteilung<br />

<strong>des</strong> kostbaren Gutes. Etwa 40% der Erdoberfläche<br />

werden von Trockengebieten bedeckt. Den Menschen,<br />

die dort leben, stehen aber nur 2% der<br />

weltweiten Trinkwasserreserven zur Verfügung. In<br />

Entwicklungsländern hingegen, wo es prinzipiell<br />

genug Wasser gäbe, geht die Hälfte <strong>des</strong> <strong>Wassers</strong><br />

durch schlechte Leitungen verloren. Nach Schätzungen<br />

der UN (Vereinte Nationen), liegt die Zahl der<br />

Menschen, die keinen gesicherten Zugang zu gesundem<br />

Trinkwasser haben, heute bereits bei 1,1 Milliarden<br />

(ein Sechstel der Weltbevölkerung). 25 Nationen<br />

leiden unter chronischem Wassermangel. In den<br />

nächsten <strong>Jahr</strong>en wird ein Anstieg auf etwa 90<br />

Nationen prognostiziert. 80% aller Erkrankungen in<br />

Entwicklungsländern sind auf verschmutztes Trinkwasser<br />

oder keine bis schlechte Abwasser- und<br />

Müllentsorgung zurückzuführen. 90% der Abwässer<br />

in diesen Ländern versickern oder werden ungeklärt<br />

in Seen, Flüsse oder Meer geleitet. Täglich sterben in<br />

der Folge 6.000 Kinder an Krankheiten, jährlich 2,2<br />

Millionen Menschen insgesamt. Die hohe Säuglingssterblichkeit<br />

in den Entwicklungsländern wird zu<br />

60% dem Wassermangel und der Wasserverschmutzung<br />

zugeschrieben. Zahlen, die erschrecken...<br />

Mit dem "<strong>Jahr</strong> <strong>des</strong> Süßwassers 2003" will die UNO<br />

auf die besondere Bedeutung von sauberem Wasser<br />

für alle Menschen aufmerksam machen und ihre<br />

Mitgliedsstaaten dazu aufrufen, sich für den Schutz<br />

dieser Lebensressource stark zu machen. "Das Menschenrecht<br />

auf Trinkwasser ist grundlegend für<br />

Leben und Gesundheit. Ausreichen<strong>des</strong> und sauberes<br />

Trinkwasser ist eine Voraussetzung für die Realisierung<br />

aller Menschenrechte.", so die UNO-Charta.<br />

Jeder Mitgliedsstaat hat somit die Verpflichtung, alle<br />

notwendigen Schritte zu setzen, um das Menschenrecht<br />

auf Wasser auf nationaler und internationaler<br />

Ebene zu sichern. Konkret bedeutet das, dass die<br />

Vertragsstaaten – zu denen auch Italien und somit<br />

Südtirol gehört – entsprechende Maßnahmen unternehmen<br />

müssen: möglichst geringe Wasserverschmutzung,<br />

schonender Umgang mit den natürlichen<br />

Gewässern, naturnahe Gewässerverbauung und<br />

natürlich ein sparsamer Wasserverbrauch sind einige<br />

Möglichkeiten dazu.<br />

WIE VIEL TRINKWASSER VERBRAUCHEN HERR UND FRAU PRETTAUER TÄGLICH?<br />

Um diese Frage zu beantworten, muss man sich die<br />

Statistik der letzten <strong>Jahr</strong>e anschauen: der Durchschnitts-Prettauer<br />

verbraucht 186 Liter Wasser pro<br />

Tag – eine ganze Menge! Und trotzdem, südtirolweit<br />

liegen wir deutlich unter dem Durchschnitt. Herr<br />

und Frau Südtiroler verbrauchten nämlich pro Tag<br />

261 Liter Wasser. Im Vergleich dazu liegt der Pro-<br />

Kopf-Verbrauch in Österreich und Deutschland bei<br />

ca. 145 Litern, im restlichen Italien bei ca. 220 Liter.<br />

In (Wasser-) ärmeren Ländern, wie etwa Indien,<br />

beträgt der tägliche Wasserverbrauch eines Menschen<br />

rund 25 Liter, im Sudan sogar nur 19 Liter -<br />

eine Wassermenge, die bei uns zum Beispiel für die<br />

Produktion einer einzigen Bierdose aufgewendet<br />

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