Tauernfenster 2003
Tauernfenster 2003
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FORSTWIRTSCHAFT<br />
Da mehr als die Hälfte des Prettauer Waldes nach<br />
Wirtschaftsplänen bewirtschaftet wird, haben wir<br />
recht genaue Daten über die aktuelle Baumartenzusammensetzung.<br />
Auffallend ist der äußerst niedrige Zirbenanteil, was<br />
auf die bekannten Ursachen (Almwirtschaft, Bergbau)<br />
zurückzuführen ist.<br />
TECHNISCHE MASSNAHMEN DES FORSTDIENSTES<br />
Phase I<br />
Durch die extremen Bedingungen, mit laufend sich<br />
wiederholenden Lawinenkatastrophen, wurde schon<br />
kurz nach den Lawinenereignissen 1951 mit ersten<br />
technischen Verbauungsmaßnahmen begonnen. Die<br />
ersten technischen Arbeiten mussten in einer wirtschaftlichen<br />
Notzeit, kurz nach dem Ende des<br />
Krieges, begonnen werden. Diese Maßnahmen beschränkten<br />
sich hauptsächlich auf die Durchführung<br />
von einfachen Handarbeiten, wie die Anlage<br />
von kleinen Terrassen (Bermen), die vor allem eine<br />
unregelmäßige, aufgerauhte Oberfläche schaffen<br />
sollten. Im Nachhinein muss man sagen, dass die<br />
Wirkung dieser Maßnahmen sehr gering war, ja,<br />
dass sie mancherorts sogar zur Förderung der<br />
Erosion führten. An besonders exponierten Stellen<br />
wurden erste Holzbauwerke erstellt. Neben den<br />
fehlenden finanziellen Mitteln waren natürlich<br />
auch die technischen Möglichkeiten äußerst gering.<br />
Die Arbeiter waren mit nicht viel mehr, als mit<br />
Pickel und Schaufel und einfachen Holzarbeiterwerkzeugen,<br />
ausgerüstet.<br />
Phase II<br />
Im Spätwinter 1975 und zwar um den 20. März,<br />
führten die damaligen Witterungsverhältnisse wiederum<br />
zu zahlreichen Lawinenabgängen und zum<br />
bisher letzten Lawinentoten in einem bewohnten<br />
Gebäude (50 m neben der Gemeinde) in Prettau.<br />
Auf Grund dieser neuerlichen schweren Lawinenschäden,<br />
hat die Landesverwaltung mit der Realisierung<br />
von wirksamen Maßnahmen begonnen.<br />
Im Jahre 1972 wurde unsere Provinz mit einem<br />
neuen Autonomiestatut ausgestattet, das unserem<br />
Land nicht nur neue Zuständigkeiten sondern auch<br />
Diese ersten Arbeiten wurden an den gefährlichsten<br />
Punkten an der sonnseitigen Geländekante am Sam<br />
(über St. Peter), am Pirgl und am Waldneregg (über<br />
dem Dorf Prettau) durchgeführt.<br />
Der 1951 entstandene Lawinenstrich beim Waldnerhof<br />
wurde versucht mit Schneesaat (Ausbringung<br />
von Saatgut aus dem ganzen Pustertal) zu verjüngen,<br />
was natürlich äußerst langsam vor sich gegangen<br />
ist und wobei natürlich nicht Wert auf die<br />
Herkunft des Saatgutes gelegt worden ist. Das<br />
Ergebnis dieser fast natürlichen Wiederbewaldung<br />
ist eine Sukzession mit vielen Pioniergehölzen (Lärche,<br />
Birke) und wenigen wintergrünen Baumarten,<br />
wie Fichte und Zirbe. In den nächsten Jahren werden<br />
im unteren Teil dieses Lawinenstriches Schutzwaldpflegearbeiten<br />
anfallen. Im Jahre 1952 wurde am<br />
Knappenegg ein Forstgarten angelegt, wo die ersten<br />
Pflanzen für die Aufforstungen gezüchtet wurden.<br />
Aufgrund der gemachten Erfahrungen, wurde erst<br />
allmählich auf die Verwendung von standortsangepasstem<br />
Saat- und Pflanzgut Wert gelegt.<br />
finanzielle Kompetenzen gebracht hat. Zuerst wurden<br />
Wege in Zonen angelegt, wo die Verbauungsarbeiten<br />
durchzuführen waren, die natürlich auch für<br />
die Wald- und Almwirtschaft genutzt werden konnten.<br />
Die größeren Arbeiten wurden vom Amt für Wildbachverbauung<br />
durchgeführt, das Forstinspektorat<br />
beschränkte sich auf die kleineren Problemgebiete<br />
und vor allem auf die Durchführung von Aufforstungsarbeiten.<br />
Örtlichkeit Schneebrücken in Stahl Verwehungszäune<br />
od. in Holz<br />
Waldneregg 700 lfm 440lfm<br />
Pirgl-Sam 1375 lfm 140 lfm<br />
Prastmann, Langackerer 670 lfm --<br />
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