Tauernfenster 2003
Tauernfenster 2003 Tauernfenster 2003
FORSTWIRTSCHAFT Holzvorrat – Zuwachs – Nutzung Vorrat/ha Vorrat/gesamt Zuwachs/Jahr Hiebsatz/Jahr Vfm* Vfm Vfm Vfm Einzelprivate 188 5.191.138 81.392 47.667 Priv. Gemeinschaften 177 1.166.948 18.037 10.109 Körperschaften 160 1.463.857 20.974 9.625 Kirche 193 145.951 2.054 1.698 Landesforste 302 15.711 341 186 Gesamt 181 7.983.605 122.798 69.285 *Vorratsfestmeter FORSTSTATION STEINHAUS Wird aus den beiden Gemeinden Ahrntal und Prettau gebildet. Diese Forststation ist durch eine geografisch-lagemäßig bedingte Waldarmut gekennzeichnet, da große Teile der Flächen über 2.000 m Seehöhe liegen. Personalstand: 6 Förster; GEMEINDE PRETTAU Große Fläche – wenig Wald – vorratsarme Bestände wegen der geschichtlichen Entwicklung; Gemeinde Prettau K.G. Fläche Aktuelle Daten Waldfläche ha 1071 Bewaldungs% 12 Vorrat pro Hektar 172 Vorrat insgesamt 184.802 Zuwachs laufend Vfm 2.540 Lfd. Zuwachs Vfm/ha/Jahr 2,37 Hiebsatz insgesamt Vfm 1.165 Hiebsatz Vfm/ha 1,09 WALDGESCHICHTE – WALDGESELLSCHAFTEN - BAUMARTENZUSAMMENSETZUNG Die Waldgeschichte ist natürlich eng mit der Bergwerkstätigkeit in den vergangenen Jahrhunderten in Prettau verbunden. Die Pollenanalysen von Prof. F. Kral geben uns gute Auskunft über das Vorkommen der verschiedenen Baumarten in der Vergangenheit, aber auch über die mittelalterliche Almwirtschaft sowie über den großen Holzbedarf des Bergbaues. Die Einteilung der Waldgebiete nach H. Mayer ordnet das Exkursionsgebiet dem Inneralpinen Fichtenwaldgebiet (Ostalpiner fichtenreicher Wuchsbezirk WB 1.1) zu. Die dominante Waldgesellschaft ist der subalpine Lärchen-Zirbenwald (Larici-cembretum). Die Waldgrenze liegt zwischen 2.000 m und 2.100 m. 44 5
FORSTWIRTSCHAFT Da mehr als die Hälfte des Prettauer Waldes nach Wirtschaftsplänen bewirtschaftet wird, haben wir recht genaue Daten über die aktuelle Baumartenzusammensetzung. Auffallend ist der äußerst niedrige Zirbenanteil, was auf die bekannten Ursachen (Almwirtschaft, Bergbau) zurückzuführen ist. TECHNISCHE MASSNAHMEN DES FORSTDIENSTES Phase I Durch die extremen Bedingungen, mit laufend sich wiederholenden Lawinenkatastrophen, wurde schon kurz nach den Lawinenereignissen 1951 mit ersten technischen Verbauungsmaßnahmen begonnen. Die ersten technischen Arbeiten mussten in einer wirtschaftlichen Notzeit, kurz nach dem Ende des Krieges, begonnen werden. Diese Maßnahmen beschränkten sich hauptsächlich auf die Durchführung von einfachen Handarbeiten, wie die Anlage von kleinen Terrassen (Bermen), die vor allem eine unregelmäßige, aufgerauhte Oberfläche schaffen sollten. Im Nachhinein muss man sagen, dass die Wirkung dieser Maßnahmen sehr gering war, ja, dass sie mancherorts sogar zur Förderung der Erosion führten. An besonders exponierten Stellen wurden erste Holzbauwerke erstellt. Neben den fehlenden finanziellen Mitteln waren natürlich auch die technischen Möglichkeiten äußerst gering. Die Arbeiter waren mit nicht viel mehr, als mit Pickel und Schaufel und einfachen Holzarbeiterwerkzeugen, ausgerüstet. Phase II Im Spätwinter 1975 und zwar um den 20. März, führten die damaligen Witterungsverhältnisse wiederum zu zahlreichen Lawinenabgängen und zum bisher letzten Lawinentoten in einem bewohnten Gebäude (50 m neben der Gemeinde) in Prettau. Auf Grund dieser neuerlichen schweren Lawinenschäden, hat die Landesverwaltung mit der Realisierung von wirksamen Maßnahmen begonnen. Im Jahre 1972 wurde unsere Provinz mit einem neuen Autonomiestatut ausgestattet, das unserem Land nicht nur neue Zuständigkeiten sondern auch Diese ersten Arbeiten wurden an den gefährlichsten Punkten an der sonnseitigen Geländekante am Sam (über St. Peter), am Pirgl und am Waldneregg (über dem Dorf Prettau) durchgeführt. Der 1951 entstandene Lawinenstrich beim Waldnerhof wurde versucht mit Schneesaat (Ausbringung von Saatgut aus dem ganzen Pustertal) zu verjüngen, was natürlich äußerst langsam vor sich gegangen ist und wobei natürlich nicht Wert auf die Herkunft des Saatgutes gelegt worden ist. Das Ergebnis dieser fast natürlichen Wiederbewaldung ist eine Sukzession mit vielen Pioniergehölzen (Lärche, Birke) und wenigen wintergrünen Baumarten, wie Fichte und Zirbe. In den nächsten Jahren werden im unteren Teil dieses Lawinenstriches Schutzwaldpflegearbeiten anfallen. Im Jahre 1952 wurde am Knappenegg ein Forstgarten angelegt, wo die ersten Pflanzen für die Aufforstungen gezüchtet wurden. Aufgrund der gemachten Erfahrungen, wurde erst allmählich auf die Verwendung von standortsangepasstem Saat- und Pflanzgut Wert gelegt. finanzielle Kompetenzen gebracht hat. Zuerst wurden Wege in Zonen angelegt, wo die Verbauungsarbeiten durchzuführen waren, die natürlich auch für die Wald- und Almwirtschaft genutzt werden konnten. Die größeren Arbeiten wurden vom Amt für Wildbachverbauung durchgeführt, das Forstinspektorat beschränkte sich auf die kleineren Problemgebiete und vor allem auf die Durchführung von Aufforstungsarbeiten. Örtlichkeit Schneebrücken in Stahl Verwehungszäune od. in Holz Waldneregg 700 lfm 440lfm Pirgl-Sam 1375 lfm 140 lfm Prastmann, Langackerer 670 lfm -- 45 5
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FORSTWIRTSCHAFT<br />
Da mehr als die Hälfte des Prettauer Waldes nach<br />
Wirtschaftsplänen bewirtschaftet wird, haben wir<br />
recht genaue Daten über die aktuelle Baumartenzusammensetzung.<br />
Auffallend ist der äußerst niedrige Zirbenanteil, was<br />
auf die bekannten Ursachen (Almwirtschaft, Bergbau)<br />
zurückzuführen ist.<br />
TECHNISCHE MASSNAHMEN DES FORSTDIENSTES<br />
Phase I<br />
Durch die extremen Bedingungen, mit laufend sich<br />
wiederholenden Lawinenkatastrophen, wurde schon<br />
kurz nach den Lawinenereignissen 1951 mit ersten<br />
technischen Verbauungsmaßnahmen begonnen. Die<br />
ersten technischen Arbeiten mussten in einer wirtschaftlichen<br />
Notzeit, kurz nach dem Ende des<br />
Krieges, begonnen werden. Diese Maßnahmen beschränkten<br />
sich hauptsächlich auf die Durchführung<br />
von einfachen Handarbeiten, wie die Anlage<br />
von kleinen Terrassen (Bermen), die vor allem eine<br />
unregelmäßige, aufgerauhte Oberfläche schaffen<br />
sollten. Im Nachhinein muss man sagen, dass die<br />
Wirkung dieser Maßnahmen sehr gering war, ja,<br />
dass sie mancherorts sogar zur Förderung der<br />
Erosion führten. An besonders exponierten Stellen<br />
wurden erste Holzbauwerke erstellt. Neben den<br />
fehlenden finanziellen Mitteln waren natürlich<br />
auch die technischen Möglichkeiten äußerst gering.<br />
Die Arbeiter waren mit nicht viel mehr, als mit<br />
Pickel und Schaufel und einfachen Holzarbeiterwerkzeugen,<br />
ausgerüstet.<br />
Phase II<br />
Im Spätwinter 1975 und zwar um den 20. März,<br />
führten die damaligen Witterungsverhältnisse wiederum<br />
zu zahlreichen Lawinenabgängen und zum<br />
bisher letzten Lawinentoten in einem bewohnten<br />
Gebäude (50 m neben der Gemeinde) in Prettau.<br />
Auf Grund dieser neuerlichen schweren Lawinenschäden,<br />
hat die Landesverwaltung mit der Realisierung<br />
von wirksamen Maßnahmen begonnen.<br />
Im Jahre 1972 wurde unsere Provinz mit einem<br />
neuen Autonomiestatut ausgestattet, das unserem<br />
Land nicht nur neue Zuständigkeiten sondern auch<br />
Diese ersten Arbeiten wurden an den gefährlichsten<br />
Punkten an der sonnseitigen Geländekante am Sam<br />
(über St. Peter), am Pirgl und am Waldneregg (über<br />
dem Dorf Prettau) durchgeführt.<br />
Der 1951 entstandene Lawinenstrich beim Waldnerhof<br />
wurde versucht mit Schneesaat (Ausbringung<br />
von Saatgut aus dem ganzen Pustertal) zu verjüngen,<br />
was natürlich äußerst langsam vor sich gegangen<br />
ist und wobei natürlich nicht Wert auf die<br />
Herkunft des Saatgutes gelegt worden ist. Das<br />
Ergebnis dieser fast natürlichen Wiederbewaldung<br />
ist eine Sukzession mit vielen Pioniergehölzen (Lärche,<br />
Birke) und wenigen wintergrünen Baumarten,<br />
wie Fichte und Zirbe. In den nächsten Jahren werden<br />
im unteren Teil dieses Lawinenstriches Schutzwaldpflegearbeiten<br />
anfallen. Im Jahre 1952 wurde am<br />
Knappenegg ein Forstgarten angelegt, wo die ersten<br />
Pflanzen für die Aufforstungen gezüchtet wurden.<br />
Aufgrund der gemachten Erfahrungen, wurde erst<br />
allmählich auf die Verwendung von standortsangepasstem<br />
Saat- und Pflanzgut Wert gelegt.<br />
finanzielle Kompetenzen gebracht hat. Zuerst wurden<br />
Wege in Zonen angelegt, wo die Verbauungsarbeiten<br />
durchzuführen waren, die natürlich auch für<br />
die Wald- und Almwirtschaft genutzt werden konnten.<br />
Die größeren Arbeiten wurden vom Amt für Wildbachverbauung<br />
durchgeführt, das Forstinspektorat<br />
beschränkte sich auf die kleineren Problemgebiete<br />
und vor allem auf die Durchführung von Aufforstungsarbeiten.<br />
Örtlichkeit Schneebrücken in Stahl Verwehungszäune<br />
od. in Holz<br />
Waldneregg 700 lfm 440lfm<br />
Pirgl-Sam 1375 lfm 140 lfm<br />
Prastmann, Langackerer 670 lfm --<br />
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