Tauernfenster 2011
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IM UMFELD DER GEMEINDE<br />
Ich atme …<br />
Klimastollen Prettau. Erfahrungsberichte, Rückblick und Ausschau<br />
„Bereits in jungen Jahren hatte ich nach einer akuten Lungenentzündung<br />
über ein Jahrzehnt an Asthma zu leiden. Nach<br />
allmählicher Besserung in der Lebensmitte erkrankte ich vor<br />
etwa fünfzehn Jahren an Bronchialasthma und wiederholt an<br />
Stirn- und Nebenhöhlenentzündungen mit Husten und Verschleimung.<br />
Ich persönlich und auch mein Hausarzt sehen als<br />
Hauptverursacher den Feinstaub der nahen Autobahn sowie die<br />
kalten Nordwinde.<br />
Berichte von Betroffenen über Behandlungserfolge im Klimastollen<br />
Prettau haben mich dann bewogen, dieses Angebot<br />
auszuprobieren. Ich merkte schon nach den ersten Einfahrten<br />
eine wohltuende Wirkung. Inzwischen habe ich in vier aufeinander<br />
folgenden Jahren jeweils im Herbst an 14tägigen Behandlungen<br />
teilgenommen. Heute kann ich von spürbaren<br />
Erfolgen berichten. Direkte Asthmaanfälle sind seit vielen Monaten<br />
ausgeblieben, ebenso die mit der Atemnot verbundenen<br />
Ängste. Ich mache wieder gerne Wanderungen und Radtouren<br />
ohne ein Medikament. Meine Lebensqualität hat sich trotz<br />
fortschreitenden Alters deutlich gebessert. Menschen mit ähnlichen<br />
Krankheitsbildern und Symptomen kann ich den Besuch<br />
des Klimastollens nur empfehlen“.<br />
Herr R.M. stimmt der Veröffentlichung dieses Textes zu.<br />
„Vor etwa 38 Jahren erkrankte ich an Bronchialasthma. Ich<br />
litt unter starken Hustenanfällen, Atemnot, Nebenhöhlenentzündungen<br />
und des Öfteren auch an Lungenentzündungen.<br />
Zeitweise musste ich mit Sauerstoff versorgt werden. Die<br />
zahlreichen Versuche, meine Erkrankung mit verschiedenen<br />
Behandlungsmethoden zu lindern, blieben mehr oder weniger<br />
erfolglos oder zeigten nur vorübergehend Wirkung. Berichte<br />
von Betroffenen über die Erfolge im Klimastollen Prettau haben<br />
mich schließlich dazu bewogen, dieses Angebot auszuprobieren<br />
und für zwei Wochen in den Stollen einzufahren. Nach ersten<br />
Erfolgen habe ich die Therapie im darauf folgenden Jahr auf<br />
zwei 14tägige Zyklen (Frühjahr und Herbst) ausgeweitet.<br />
Heute kann ich von einer spürbaren Besserung meiner Krankheit<br />
berichten. Mein Zustand hat sich durch den Klimastollen<br />
insofern gebessert, dass ich fast keine Medikamente mehr<br />
brauche und wieder längere Wanderungen unternehmen kann,<br />
was für mich früher überhaupt nicht möglich war. Insgesamt<br />
hat sich meine Lebensqualität deutlich verbessert“.<br />
Frau A.A. stimmt der Veröffentlichung dieses Textes zu.<br />
Diese Erfahrungsberichte stehen stellvertretend für viele positive<br />
und zum Teil sehr beeindruckende Rückmeldungen unserer<br />
Kunden, die wir auch in dieser Saison wieder erhalten haben.<br />
Es ist mir auch ein Anliegen festzuhalten, dass die so genannte<br />
„Höhlentherapie“ nicht als alternative Heilmethode angesehen<br />
werden darf, sondern als ein komplementäres Angebot zur<br />
Schulmedizin bewertet werden muss.<br />
Rückblickend möchte ich aus Rücksicht auf die Länge meines<br />
Beitrages nicht im Detail auf Gewesenes im Jahr <strong>2011</strong> eingehen;<br />
erwähnen möchte ich jedoch, dass auch diese Saison ohne<br />
Unfälle, bei denen Personen zu Schaden gekommen wären, abgelaufen<br />
ist. Dafür muss man am Ende eines jeden Jahres dankbar<br />
sein, denn in einem Betrieb, der vorwiegend unter Tage<br />
abgewickelt wird, ist das keine Selbstverständlichkeit. Ein großer<br />
Dank gilt meinen kompetenten und loyalen Mitarbeitern.<br />
Wichtig erscheint mir der Ausblick auf das Jahr 2012, für das<br />
die Vorbereitungen bereits angelaufen sind. Es sind wieder<br />
Konzerte (z.B. heuer zum ersten Mal volkstümliche Musik), Vorträge<br />
(z.B. Extremalpinist Simon Gietl) und auch verschiedene<br />
Sonderangebote (z.B. „Pollenzeit-Stollenzeit“, „Schnupfenzeit-<br />
Stollenzeit“, „Woche der Atmung“) in Planung.<br />
Als Kernevent für das kommende Jahr planen wir das 1. internationale<br />
Symposium zum Thema „Neue komplementäre Wege<br />
der Asthmatherapie“. Daran werden verschiedene Fachleute<br />
aus dem In- und Ausland teilnehmen, die zu wissenschaftlich<br />
untersuchten komplementären Therapiemöglichkeiten bei<br />
Atemwegerkrankungen Stellung nehmen werden. Ziel ist der<br />
wissenschaftliche Austausch unter den Fachleuten, aber auch<br />
der Dialog mit den Betroffenen und Interessierten und die Information<br />
für die Journalisten. Am Symposium kann Jedermann<br />
teilnehmen, die einzelnen Vorträge werden in einer allgemein<br />
verständlichen Sprache gehalten werden. Die geplanten Kosten<br />
belaufen sich auf 25.000 Euro, die zum Großteil durch Sponsoren<br />
abgedeckt sind. Auf diesem Weg möchte ich allen Sponsoren<br />
schon im Voraus herzlich danken. Die Veranstaltung wird<br />
am 4. und 5. Mai 2012 stattfinden. Alle sind dazu eingeladen.<br />
Selbstverständlich muss auch erwähnt werden, dass es nach<br />
jahrelangen intensiven Bemühungen endlich gelungen ist, die<br />
Finanzierung für die wissenschaftliche Studie zu sichern. Die<br />
Finanzierung ist Teil eines INTERREG-Projektes, dessen Träger<br />
die Gemeinde Sand in Taufers ist. Für die Studie ist ein Betrag<br />
von ca. 110.000 Euro vorgesehen, wovon ca. ¾ durch den EU-<br />
Beitrag und ca. ¼ von der Verwaltung des Südtiroler Bergbaumuseums<br />
abgedeckt werden. Im besten Fall kann bereits heuer<br />
mit der Studie begonnen werden.<br />
Klimastollen Prettau • Albin Voppichler<br />
54 TAUERNFENSTER <strong>2011</strong>