CONNECTED HOME Einbruchschutz (Vorschau)
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6/2014 Juni<br />
Deutschland: € 6,- A: € 6,70 / CH: sfr 12,- / BeNeLux: € 7,-<br />
www.connected-home.de<br />
MODERN UND VERNETZT WOHNEN<br />
RATGEBER<br />
SICHERHEIT<br />
14 SEITEN<br />
TABLET-TV<br />
Die besten Apps,<br />
Empfänger & Geräte<br />
EINBRUCH-<br />
SCHUTZ<br />
Schlaue Alarmanlagen für jedes Budget<br />
Alles im Blick per Videoüberwachung<br />
So schützen Sie sich vor Hackern<br />
24 APPs<br />
BAUEN & WOHNEN<br />
SCHATTEN PER SMARTPHONE<br />
Markisen, Rollos und Jalousien intelligent steuern<br />
SMART CITY<br />
DÜSSELDORF<br />
12<br />
Projekte, die<br />
das Stadtleben<br />
revolutionieren
Gira eNet<br />
Das neue bidirektionale Funksystem<br />
www.gira.de/enet<br />
Elektroinstallation einfach nachrüsten<br />
Gira eNet ist das neue bidirektionale Funksystem für die<br />
intelligente Vernetzung und Steuerung der modernen Elektroinstallation.<br />
Funktionen wie Licht- und Jalousiesteuerung können<br />
einfach per Funk nachgerüstet und miteinander vernetzt werden.<br />
Bereits installierte Schalter lassen sich schnell austauschen<br />
und funkfähig machen, ohne dass Wände aufgestemmt und<br />
Leitungen verlegt werden müssen. Zur Bedienung des Systems<br />
stehen Funk-Schalt-/Dimmaufsätze, Funk-Wandsender und Funk-<br />
Handsender zur Verfügung.<br />
Abb. v.l.n.r.: Gira eNet Funk-Schalt-/Dimmaufsatz 1fach System<br />
2000, Gira eNet Funk-Jalousie-Steuertaster 1fach, Gira eNet<br />
Funk-Wandsender 3fach, Gira E2, Reinweiß glänzend<br />
Komfortable Bedienung mit dem Gira G1<br />
In Verbindung mit dem Gira eNet Server kann der neue Gira G1<br />
als Bedienzentrale für das Gira eNet System genutzt werden.<br />
Über das brillante Multitouch-Display lassen sich alle Funktionen<br />
komfortabel per Fingertipp oder Geste bedienen.<br />
Abb.: Gira G1, Weiß [Lieferbar ab 11 /2014]<br />
eNet ist einfach mobil zu bedienen<br />
Ob zu Hause, am Arbeitsplatz oder unterwegs: Über den Gira<br />
eNet Server und das Gira Mobile Gate ist die mobile Steuerung<br />
des gesamten Systems per iPhone, iPad und mit Android-<br />
Geräten möglich. Mit dem eNet Server lässt sich das eNet<br />
Funksystem zusätzlich über den Computer steuern.<br />
Abb.: Das neue Gira Interface für das Mobile Gate auf einem<br />
Smartphone [Lieferbar ab 12/2014]<br />
Auszeichnungen Gira G1: Design Plus powered by Light+Building 2014<br />
[Produkt-/Interfacedesign schmitz Visuelle Kommunikation]
06.2014 // connected-home.de<br />
TÜR UND TOR<br />
IMMER GUT IM BLICK<br />
So langsam beginnt im<br />
Land der Reiseweltmeister<br />
wieder die Urlaubszeit. Ein guter und<br />
wichtiger Zeitpunkt, um zu Hause<br />
einmal zu überprüfen, wie sicher die<br />
Wohnung oder das eigene Haus bei<br />
längerer Abwesenheit wirklich ist.<br />
Es lohnt sich definitiv, sich mit<br />
dem Thema Sicherheit, insbesondere<br />
mit dem Schutz vor Einbrechern zu<br />
beschäftigen: Mitte Mai ratterten frische<br />
Zahlen aus den Landeskriminalämtern<br />
über die Nachrichtenticker,<br />
wonach die Zahl der Ein-<br />
Andreas Stumptner, Chefredakteur<br />
bruchsdelikte in einigen Bundesländern<br />
im letzten Jahr um bis zu 30 Prozent gestiegen sei – und das waren nur die<br />
offiziell registrierten Fälle. Die Polizei spricht nicht nur von höheren Dunkelziffern,<br />
sondern vor allem sogar von einer „Renaissance des Einbruchs“.<br />
Gut, dass es heute vernetzbare und smarte Technologien gibt, die weit über übliche<br />
Sicherheitsschlösser an Türen und Toren hinausgehen. Dank Smartphone und<br />
Tablet-Computer lässt sich selbst aus dem Urlaub jederzeit ein Blick auf und ins traute<br />
Heim werfen: sei es per Videokamera, Türkommunikation oder Bewegungsmelder,<br />
oder sei es, dass Alarmanlagen und andere vernetzte Geräte wie Rauchmelder Push-<br />
Nachrichten auf Ihr Mobilgerät senden – etwa auch, wenn es klingelt oder jemand<br />
eine Tür oder ein Fenster betätigt. Anwesenheitsszenarien bei intelligenten Lichtsteuerungen<br />
erhöhen vor allem in den Abend- und Nachtstunden die Sicherheit.<br />
Und ganz wichtig: Nachrüstung ist für nahezu jeden Geldbeutel möglich. Wir<br />
haben dazu in dieser Ausgabe die passenden Tipps, damit Sie jederzeit entspannt in<br />
Ihren Urlaub fahren können.<br />
Viel Spaß beim Lesen!<br />
KÖPFE IN DIESER<br />
AUSGABE<br />
Christoph Windscheif<br />
Sprecher des Bundesverbandes Deutscher<br />
Fertigbau e.V. S. 10<br />
Prof. Dr. Dr. h.c. Sahin Albayrak<br />
Leiter DAI-Labor der TU Berlin / Vorstandsvorsitzender<br />
Connected Living e.V. S. 29<br />
Stephan Schneider<br />
Vorstandsvorsitzender Digitale Stadt<br />
Düsseldorf S. 36<br />
TITELMOTIV<br />
DRAHT ZUR REDAKTION<br />
Unter www.facebook.com/connectedhome.magazin können Sie Fan von<br />
uns werden und spannende News erhalten. Lernen Sie die Redaktion kennen,<br />
blicken Sie hinter die Kulissen und geben Sie uns Ihr Feedback oder Ihr „LIKE“.<br />
Dieses so stimmungsvoll<br />
beleuchtete Musterhaus von<br />
LUXHAUS (www.luxhaus.<br />
de)<br />
steht am Werksstandort<br />
Georgensgmünd.<br />
Die Video-<br />
Türstation (Montage) mit<br />
Fingerprint-Leser im<br />
Vordergrund gehört zur<br />
Serie Siedle Steel (www.<br />
siedle.de).<br />
3
INHALT<br />
64 | SONNENSCHUTZ<br />
Markisen und Rollläden sind in den Sommermonaten im Dauerbetrieb.<br />
Damit man sich entspannt zurücklehnen kann, gibt es smarte Technik,<br />
die zeit- und sogar lichtgesteuert für die perfekte Beschattung sorgt.<br />
19<br />
Damit Sie sorgenfrei das Haus verlassen können,<br />
gibt es smarte Technik wie Videoüberwachung<br />
und Alarmanlagen. Wir geben einen Überblick.<br />
32 | ANSCHLUSS AN DIE ZUKUNFT<br />
Das Projekt „Digitale Stadt Düsseldorf“ zeigt, welche Innovationen von<br />
heute das Stadtbild von morgen prägen werden.<br />
42 | APPS ZUM<br />
WOHNEN UND BAUEN<br />
Sie sehen die richtigen Apps vor lauter Downloads nicht?<br />
Wir bieten Durchblick im digitalen Dschungel und<br />
sagen Ihnen, welche Apps Ihnen beim Einrichten helfen.<br />
4<br />
12<br />
Projekte, die<br />
das Stadtleben<br />
revolutionieren
06.2014 // connected-home.de<br />
06 Aktuell<br />
06 | Tanzender TV: Der neue B&O BeoVision Avant<br />
14 | Preisverleihung: Die Sieger des Smart Home Award<br />
19 Titelthema<br />
20 | E inbruchschutz: So sichern Sie Ihr Zuhause mit<br />
smarter Technik<br />
26 | H acker ohne Chance: Was Sie beachten müssen,<br />
damit Ihr Smart Home geschützt ist<br />
SICHER<br />
IM GANZEN HAUS<br />
82 | KINO ZUM MITNEHMEN<br />
Bei Sommerwetter hält es kaum einen im Haus. Gleichzeitig will man aber auf<br />
Lieblingsfilme und -serien nicht verzichten. Das muss man auch nicht, denn<br />
viele Tablets sind perfekte Unterwegs-TVs. Alles dazu lesen Sie bei uns.<br />
31 Wohnen & Leben<br />
32 | R hein-Metropolis: Düsseldorf geht mit<br />
spannenden Projekten in die smarte Zukunft<br />
38 | H ersteller-Portrait: Der Familienbetrieb Hager ist<br />
ein globaler Smart-Home-Anbieter<br />
42 | Schlaue Helfer: Wir zeigen Ihnen die praktischsten<br />
Apps zum Wohnen und Einrichten<br />
48 | Showroom unterm Kirchendach: In einem<br />
einmaligen Ambiente Heimvernetzung erleben<br />
54 | Fit für die Sonne: Mit diesen Gadgets für Balkon<br />
und Garten kann der Sommer kommen<br />
58 | C ooler Pool: Heimkino mal anders<br />
62 | Möbelstück des Monats: Blumen im Kopfstand<br />
63 Steuern & Vernetzen<br />
64 | Schlauer Schatten: Wie Markisen und Rollläden<br />
mit cleverer Technik die Sonne im Griff haben<br />
70 | Smart Home im Eigenbau: Die Steuerung mit<br />
Smartphone und Browser schließt unsere Serie ab<br />
74 | C levere Waschmaschine: Wie gut sich die Hightech-Zentrale<br />
von Samsung per App steuern lässt<br />
78 | Sicher ist sicher: Die Alarmanlage von Lupus im Test<br />
81 Sehen & Hören<br />
82 | TV für unterwegs: Wie Sie überall bequem auf<br />
dem Tablet fernsehen können<br />
86 | Das kleine „große“ Kino: So kommen Ihre<br />
Lieblingsfilme mit in den Urlaub<br />
90 | Tablet als Zweitfernseher: So funktioniert‘s<br />
92 | Das beste Pad: Welches Tablet ist der<br />
beste Filmspieler? Wir sagen es Ihnen.<br />
03 | E ditorial<br />
18 | Connected World<br />
52 | Forum: Ihre Fragen, unsere Antworten<br />
76 | Checks: Neue Geräte im Kurztest<br />
96 | Meinung: Experte Günther Ohland<br />
spricht Klartext<br />
98 | Impressum & <strong>Vorschau</strong><br />
Nein, das ist kein Fehler unserer<br />
Grafik, diese Pflanze steht<br />
wirklich kopf. Warum das so<br />
ist, erfahren Sie auf Seite 62.<br />
5
NEWS & TRENDS<br />
DER TANZENDE TV<br />
Mit dem BeoVision Avant will Bang & Olufsen das TV-Erlebnis revolutionieren. Dafür<br />
folgen der Standfuß und die ausfahrbaren Lautsprecher einer eigenen Choreografie.<br />
Pralle Vernetzung gibt es obendrein.<br />
Von Andreas Frank<br />
Der BeoVision Avant<br />
wendet sich beim<br />
Einschalten auf seinem<br />
motorisierten<br />
Standfuß dem Zuschauer<br />
zu und fährt<br />
die Lautsprecher aus.<br />
Dieser Fernseher entwickelt<br />
ein Eigenleben: Drückt der<br />
Besitzer des BeoVision Avant<br />
auf den Einschaltknopf, dreht sich das<br />
Gerät wie von Geisterhand auf seinem<br />
motorisierten Standfuß. Es wirkt so,<br />
als ob der Fernseher sich dem Zuschauer<br />
zuwendet, denn am Ende<br />
bleibt er auf ihn gerichtet stehen. So<br />
hat der Besitzer den perfekten Blick<br />
auf das Schmuckstück. Und nicht nur<br />
das: Am unteren Ende des Displays<br />
fahren die Lautsprecher aus: ein<br />
3.0-System mit linkem, rechtem und<br />
Center-Kanal. Genauer gesagt, sind<br />
darin acht Lautsprecher untergebracht<br />
mit jeweils eigenem Verstärker. Der<br />
Klang kann demnach auch überzeugen,<br />
wie wir bei der Präsentation des<br />
Fernsehers bereits feststellen durften.<br />
Wer den TV lieber an der Wand oder<br />
auf einem TV-Rack platzieren will,<br />
kein Problem: Den BeoVision Avant<br />
gibt es auch mit den entsprechenden<br />
Halterungen.<br />
Der Fernseher ist zurzeit nur mit<br />
55-Zoll-Diagonale zu haben. Für einen<br />
Preis von 7000 Euro hat er alles an<br />
Bord, was man von einem Edel-Fernseher<br />
erwarten kann: ein Ultra-HD-<br />
Display mit vierfacher Full-HD-Auflösung,<br />
3D und ein sattes Angebot an<br />
Web-Inhalten, darunter etwa die Musikdienste<br />
Spotify und Deezer oder<br />
HbbTV. Apps für Apple- und Android-<br />
Tablets gibt‘s zusätzlich. Wer außerdem<br />
einen Apple TV anschließen will,<br />
versteckt ihn unauffällig an der Rückseite<br />
hinter der Verkleidung.<br />
Der BeoVision Avant lässt sich ohne<br />
Weiteres zum Mittelpunkt eines kompletten<br />
Musiksystems aufrüsten. Im<br />
Fernseher ist ein 7.1-Surround-Modul<br />
eingebaut, sodass sich Lautsprecher<br />
für vorne und hinten anschließen lassen.<br />
Diese können auch kabellos genutzt<br />
werden: Ein Wireless-Sender ist<br />
bereits eingebaut.<br />
6
APP-HILFE FÜR DEN HAUSHALT<br />
www.bsh-group.de<br />
Einfach<br />
Smart.<br />
Dass man für jeden Hersteller<br />
eine eigene App benötigt,<br />
hat smarte Haushaltsgeräte<br />
bisher immer<br />
ausgebremst. Die BSH<br />
Bosch und Siemens Hausgeräte<br />
GmbH will das nun<br />
mit der Home Connect<br />
App ändern. Diese erlaubt das Steuern von Geräten aus der Markenwelt von<br />
Bosch und Siemens, die auch Gaggenau und Neff mit einschließt. Home Connect<br />
ist als offene Plattform konzipiert, die sich stetig weiterentwickelt.<br />
Auf der diesjährigen IFA will BSH die App das erste Mal präsentieren, um sie Anfang<br />
2015 für Apple- und Android-Geräte verfügbar zu machen. Im darauffolgenden<br />
Herbst sollen weitere Home-Connect-Geräte folgen.<br />
Digitale Türspione<br />
sind praktisch, doch<br />
zum Öffnen bedarf<br />
es noch des Menschen.<br />
Die smarte<br />
Türklingel Chui<br />
Doorbell will das<br />
ändern. Dabei handelt<br />
es sich um die<br />
erste IP-Kamera, die<br />
Gesichter identifizieren kann. Mit einem elektronischen Schloss wie Lockitron<br />
kann sich so die Tür für freigeschaltete Personen automatisch öffnen. Das Gerät<br />
kann für 199 US-Dollar vorbestellt werden, im Herbst soll es geliefert werden.<br />
INNOVATION DES MONATS<br />
Ein Sommergewitter kann eine erfrischende<br />
Angelegenheit sein. Wird<br />
daraus allerdings ein Unwetter mit<br />
Hagelschlag, können sehr schnell<br />
Schäden an Markisen und Rollläden<br />
entstehen.<br />
Mithilfe der Smart- Home-Lösung<br />
von digitalSTROM kann man sich<br />
rechtzeitig gegen Hagelwetter<br />
wappnen. Mit der App dS Hagelwarner<br />
werden Markisen und Rollläden<br />
dank aktueller Wetterdaten<br />
automatisch hochgefahren, zudem<br />
wird man per SMS, E-Mail, Twitter<br />
oder Push-Nachricht informiert. Die<br />
Light-Version gibt es gratis, die<br />
Vollversion kostet 7,30 Euro für drei<br />
Monate oder 29 Euro jährlich.<br />
GESICHTSKONTROLLE<br />
preorder.getchui.com<br />
SCHNELLER ALS DER HAGEL<br />
www.digitalstrom.de<br />
DAS NEUE<br />
LUPUSEC-XT2<br />
SMART-<strong>HOME</strong> ALARMSYSTEM.<br />
Komponenten und Zubehör.<br />
Starter Pack Alarm Zentrale Keypad Fernbedienung<br />
Tür-/ Fenstersensor Bewegungsmelder PIR Netzwerkkamera Glasbruchmelder<br />
Panic Button Innensirene Außensirene Rauchmelder<br />
Hitzemelder Kohlenmonoxid-Melder Wassermelder Medizinischer Alarmmelder<br />
Temperatursensor Funksteckdose Funkrelais Repeater
NEWS & TRENDS<br />
FAKTEN<br />
ÜBER...<br />
...Sicherheit: Dazu hat<br />
Lupus Electronics (siehe<br />
ab Seite 78) eine Umfrage<br />
in Deutschland gestartet.<br />
01 | GRÖSSTE ANGST<br />
haben Deutsche nicht vor Einbruch,<br />
sondern vor einem schweren Unfall<br />
oder vor finanziellem Ruin.<br />
02 | 60 PROZENT<br />
der Befragten haben keine oder<br />
kaum Sorgen vor einem Einbruch.<br />
03 | ÜBERFÄLLE<br />
auf offener Straße halten viele für<br />
eine größere Gefahr als zu Hause.<br />
04 | REGIONAL<br />
gibt es außerdem Unterschiede:<br />
In Berlin fürchtet man Einbrüche<br />
mehr als in Baden-Württemberg.<br />
05 | TROTZDEM<br />
haben über die Hälfte der Befragten<br />
eine Hausratsversicherung.<br />
06 | JEDER ZEHNTE<br />
ergreift physische Maßnahmen<br />
gegen Einbruch.<br />
07 | DREI PROZENT<br />
setzen zur Prävention auf Videoüberwachung<br />
in Form von Innenoder<br />
Außenkameras.<br />
08 | STATTDESSEN<br />
vertrauen die meisten Befragten<br />
auf Kriterien wie eine gute<br />
Wohnlage oder nette Nachbarn.<br />
09 | DIE MEHRHEIT<br />
entscheiden sich gegen eine<br />
Alarmanlage, unter anderem weil<br />
sie als zu teuer gilt.<br />
10 | 3300 EURO<br />
kostet ein Einbruch im Schnitt den<br />
Beraubten und der Versicherung.<br />
TECHNIK ERKLÄRT<br />
DAS ALLSEHENDE AUGE<br />
www.fibaro.com/de<br />
Bereits in Ausgabe 2/14 haben wir Ihnen<br />
die Z-Wave-Lösung von Fibaro vorgestellt.<br />
Jetzt legt der polnische Hersteller<br />
mit einem Bewegungssensor nach, der<br />
buchstäblich ins Auge fällt. Denn die nur<br />
4,4 cm große Kugel sieht aus wie die<br />
leuchtende Pupille einer Katze.<br />
SMART <strong>HOME</strong> REGIONAL<br />
swn-shop.rockethome.de<br />
SCHUTZ MIT SERVICE-PLUS<br />
www.mobilcom-debitel.de<br />
Auch mobilcom-debitel stößt auf den Markt<br />
für <strong>Einbruchschutz</strong> vor (mehr ab Seite 20). Ihr<br />
Sicherheitspaket enthält neben einer Zentrale<br />
eine Sirene, eine IP-Kamera, zwei Bewegungsund<br />
einen Öffnungsmelder sowie zwei Fernbedienungen.<br />
Zusätzlich sind Serviceleistungen<br />
wie Notreparatur und psychologische Betreuung<br />
inklusive. Das Kit kostet 99 Euro, zusätzlich<br />
fallen 20 Euro monatliche Gebühr an.<br />
Laut Fibaro ist der Bewegungssensor sehr<br />
empfindlich und hat einen weiten Blickwinkel:<br />
ein perfekter <strong>Einbruchschutz</strong>. Dank eines zusätzlichen<br />
Licht-, Temperatur- und Höhensensors<br />
kann der Melder aber noch mehr –<br />
etwa Jalousien oder die Heizung steuern. Für<br />
58 Euro ist das Gerät im Handel erhältlich.<br />
Die Stadtwerke Neumünster starten mit SWN Smart Home<br />
ein eigenes Angebot im Markt für Heimvernetzung. Dafür<br />
arbeitet das Unternehmen mit dem Anbieter Rocket home<br />
zusammen. Dieser bietet verschiedene Smart-Home- Pakete<br />
an, deren Elemente über Z-Wave-Funk miteinander kommunizieren.<br />
Die neue Produktlinie sei aber „speziell für die<br />
Stadtwerke entworfen“ worden und wartet unter anderem<br />
mit einer eigenen App für die Steuerung auf. Ähnlich wie bei<br />
Rockethome gibt es die Lösung in Form verschiedener Pakete,<br />
wie etwa das Gesamtpaket für 599 Euro und eine zusätzliche<br />
monatliche Gebühr von 6,90 Euro für die Nutzung des Internet-Portals.<br />
SWN-Bestandskunden bekommen außerdem<br />
25 Euro Preisnachlass.<br />
8
GARAGE, ÖFFNE DICH!<br />
www.rademacher.de<br />
HANDLE IT<br />
SMART&SAFE<br />
Zu vielen Häusern gehört auch eine Garage. Aber wenn das Haus<br />
smart wird, warum sollte dieser Raum dann dumm bleiben?<br />
Rademacher will dafür mit dem elektronischen Garagentorantrieb<br />
RolloPort SX5 DuoFern Abhilfe schaffen. Er verfügt über eine<br />
Funkschnittstelle für HomePilot von Rademacher und kann so in<br />
ein vernetztes Haus mit diesem System integriert werden. So ist<br />
es möglich, das Tor über eine App auf Smartphone und Tablet zu<br />
öffnen. Es geht aber auch noch komfortabler: Mit der kostenlosen<br />
GeoPilot-App auf einem Smartphone mit Geolocation öffnet sich<br />
das Tor sogar automatisch, sobald sich das Auto nähert. Der<br />
RolloPort SX5 DuoFern kostet 374,45 Euro.<br />
SONGS FÜR DIE SONNE<br />
www.denon.de<br />
Drahtlose Lautsprecher erfreuen sich einer immer größeren Beliebtheit<br />
und sind vor allem im Sommer die perfekte Lösung, um<br />
auch unterwegs Musik in einer guten Sound-Qualität zu genießen.<br />
Jetzt bietet auch Denon einen Bluetooth-Speaker an und hat ihm<br />
den klangvollen Namen Envaya gegeben.<br />
Low Latency Technology soll dabei laut Denon eine besonders<br />
schnelle Synchronisierung ermöglichen, und Geräte mit NFC (Near<br />
Field Communication) verbinden sich sogar automatisch mit der<br />
Box, sobald sie nahe genug sind. Der Akku soll laut Denon zehn<br />
Stunden durchhalten. Zusätzlich ist das Gerät zum Aufladen von<br />
Smartphones und Tablets benutzbar. Ab Ende Mai ist Envaya für<br />
einen Preis von 199 Euro erhältlich.<br />
Den Bluetooth-Lautsprecher<br />
Envaya gibt<br />
es in zwei Materialien:<br />
in Hochglanzweiß oder<br />
Mattschwarz. Zusätzlich<br />
kann man die 1,5 kg<br />
schwere Box mit vier<br />
Bespannungen ausstatten:<br />
Als Farben stehen Lunar,<br />
Sunset, Fandango und<br />
Indigo zur Auswahl.<br />
ALARMSENSOR<br />
GRIFFSTELLUNGSSENSOR<br />
FENSTERÖFFNUNGSSENSOR<br />
LICHTSENSOR<br />
TEMPERATURSENSOR<br />
URLAUBSEINSTELLUNG<br />
LUFTFEUCHTIGKEITSSENSOR<br />
NÄHERUNGSSENSOR<br />
BEWEGUNGSSENSOR<br />
SODA GmbH<br />
Hauptstr. 52<br />
D - 57074 Siegen<br />
WORLDWIDE<br />
PATENTED<br />
www.soda-gmbh.de<br />
info@soda-gmbh.de<br />
Phone +49. 271. 810 290-00<br />
Fax +49. 271. 810 290-01
NEWS & TRENDS<br />
KURZ &<br />
KNAPP<br />
MINI-ZENTRALE<br />
Mit Duckbill bietet die I2SE<br />
GmbH eine Smart-Home-Zentrale<br />
in Form eines USB-Sticks an.<br />
Dank eines integrierten EnOcean-<br />
Moduls, 128 MByte DDR2-<br />
Speicher und einer microSD-Karte<br />
mit bis zu 32 GByte ist er perfekt<br />
für Smart-Home-Bastler.<br />
Den Strom erhält der Duckbill aus der<br />
USB-Buchse des angeschlossenen<br />
Rechners.<br />
SCHÖNE SCHEIBE<br />
Dass der CD-Player durchaus<br />
noch seine Berechtigung hat, will<br />
Revox mit dem CD-Spieler Revox<br />
Joy unter Beweis stellen. Neben<br />
edlem Design bietet er höchste<br />
Klangqualität und läuft extrem<br />
leise. Ab Juni ist der Player erhältlich<br />
und soll 950 Euro kosten.<br />
SMART PER STICK<br />
Nachdem Google Chromecast<br />
hierzulande bereits für Aufsehen<br />
gesorgt hat, bietet nun auch Gembird<br />
einen HMDI-Stick an, der<br />
herkömmliche Flachbild-Fernseher<br />
in Smart TVs verwandelt. Der<br />
Gembird Smart TV Dongle<br />
(für 119 Euro) wartet unter<br />
anderem mit bis zu 32 GByte<br />
Speicher, Android-Betriebssystem<br />
und integriertem Wi-Fi auf.<br />
INTERVIEW MIT CHRISTOPH WINDSCHEIF<br />
„Das mitdenkende Haus ist<br />
schon Realität“<br />
Wie weit ist die Heimvernetzung<br />
und Hausautomation<br />
in Fertighäusern bereits<br />
fortgeschritten?<br />
Das mitdenkende Haus ist schon<br />
Realität. Die meisten haustechnischen<br />
Funktionen lassen sich<br />
längst automatisch steuern; das<br />
heißt, sie sind programmierbar.<br />
Inzwischen arbeiten viele Systeme<br />
autonom, indem sich etwa die<br />
Fenster bei Regen schließen oder<br />
indem sich die Lüftungsanlage auf<br />
die Zahl der Menschen im Raum<br />
einstellt. Der nächste Schritt sind lernfähige Häuser,<br />
die das Verhalten der Bewohner registrieren und<br />
zum Beispiel beim Energiesparen helfen. Richtig<br />
spannend wird es, wenn nicht nur einzelne Häuser,<br />
sondern etwa ganze Wohnquartiere intelligent<br />
vernetzt sind. Auch das wird in der Fertigbaubranche<br />
bereits erforscht.<br />
Seit wann beschäftigen sich Fertighaushersteller<br />
mit dem Thema Smart Home?<br />
Da bei einem Fertighaus das ganze Bauprojekt aus<br />
einer Hand kommt, haben sich die Haushersteller<br />
schon sehr früh mit Bussystemen beschäftigt. Dabei<br />
wird eine Datenleitung im ganzen Haus verlegt<br />
und damit eine Grundlage für alle zukünftigen Anwendungen<br />
geschaffen. Einen riesigen Schub hat<br />
das Smart Home nochmals seit etwa einem Jahr bekommen,<br />
als die Telekommunikations-Anbieter das<br />
Thema für sich entdeckt haben. Seitdem sind viele<br />
kostengünstige Innovationen auf den Markt gekommen,<br />
vor allem kabellose Lösungen über WLAN<br />
oder im Mobilfunkstandard. Eine Internet-Verbindung<br />
ermöglicht es, das Haus mit einer Smartphone-<br />
App buchstäblich von überall aus zu steuern.<br />
Auf welche Bereiche im Haus konzentrieren<br />
sich die Fertighaushersteller, wenn es<br />
um die intelligente Vernetzung geht?<br />
Es geht vor allem um Energiesparen, Sicherheit und<br />
Komfort. Im Idealfall kommt dies alles zusammen,<br />
etwa wenn man sämtliche Stromverbraucher im<br />
ganzen Haus auf einmal abschalten kann. Die Frage,<br />
ob man vielleicht die Herdplatte oder das Bügeleisen<br />
angelassen hat, muss man sich dann nicht mehr<br />
CHRISTOPH WINDSCHEIF,<br />
SPRECHER DES BUNDES-<br />
VERBANDES DEUTSCHER<br />
FERTIGBAU E.V.<br />
stellen. Und einfach auf dem<br />
Smartphone nachzuschauen, ob alle<br />
Türen verschlossen sind, beruhigt<br />
ungemein. Ein wichtigster Bereich<br />
ist aber sicherlich die Energieeffizienz.<br />
Wenn Heizung, Lüftung,<br />
Beleuchtung, Fenster und Jalousien<br />
miteinander kommunizieren,<br />
lässt sich sehr viel Strom sparen.<br />
Die Haushersteller arbeiten nicht zuletzt an der<br />
Schnittstelle zum Menschen – also daran, dass alle<br />
Funktionen leicht zu verstehen und zu bedienen sind.<br />
Wie wird das Angebot von den Kunden angenommen?<br />
Studien sagen, dass sich der Markt für Smart-Home-<br />
Anwendungen jährlich verdoppeln wird. Die Fertighaushersteller<br />
sind darauf vorbereitet. Sie bieten<br />
ihren Kunden komplette Technikpakete an, einige<br />
Lösungen sind sogar bereits Standard. Dass Hausautomation<br />
gewünscht wird, ist für die meisten<br />
Bauherren inzwischen selbstverständlich. Die Frage<br />
ist nur noch, welchen Funktionsumfang sie brauchen.<br />
Das ist oft eine Frage des persönlichen Budgets,<br />
denn nach oben ist die Skala der technischen<br />
Ausstattung von Fertighäusern offen.<br />
Wo kann man die intelligente Vernetzung<br />
von Fertighäusern erleben?<br />
Wer smarte Fertighäuser live erleben will, sollte eine<br />
der großen Musterhaus-Ausstellungen der Fertigbaubranche<br />
besuchen. Mein persönlicher Tipp<br />
ist die „FertighausWelt Wuppertal“, in der alle<br />
Häuser eigenen Strom erzeugen und die Verteilung<br />
untereinander in einem intelligenten Netz regeln.<br />
Alle Infos dazu gibt es im Internet auf der Website<br />
www.fertighauswelt.de.<br />
Der Bundesverband Deutscher<br />
Fertigbau e.V. existiert seit 1961<br />
und vertritt die Interessen von 43<br />
Herstellern von Häusern in Holzfertigbauweise.<br />
Der BDF betreibt<br />
Musterhauszentren in Hannover,<br />
Nürnberg, Köln und Wuppertal.<br />
10
UNTER STROM GESTELLT<br />
www.bmw.de<br />
NEU<br />
FUNKTECHNIK<br />
Vor Kurzem stellte BMW seinen Elektrosportwagen namens<br />
i8 dem US-Markt vor. Dabei war der E-Flitzer allerdings<br />
nicht das einzige Beispiel für zukunftsweisende Technik, das<br />
bei der Präsentation in Los Angeles zu sehen war. Die BMW<br />
Group DesignworksUSA nutzte nämlich die Gelegenheit, um<br />
gleichzeitig einen ganz besonderen Carport vorzustellen.<br />
Der Unterstand besteht aus Bambus und Carbon, auf welchem<br />
ein Dach aus durchsichtigen Glas-Solarpaneelen ruht.<br />
Mit dem Strom aus den Kollektoren kann über eine BMW i<br />
Wallbox das Elektroauto direkt aufgeladen werden, eventuelle<br />
überschüssige Energie lässt sich darüber hinaus in das<br />
Netz des Hauses einspeisen.<br />
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sich herkömmliche Spülkästen<br />
mit dem Kit von Kohler berührungslos<br />
machen. Vier AA-<br />
Batterien liefern den Strom.<br />
Bedienung mit Touch mag sonst toll sein, doch beim Toilettenbesuch<br />
verzichtet man aus Hygienegründen lieber auf Berührung.<br />
Mit der Touchless Toilet von Kohler kann man das<br />
auch. Dank eines Sensors wird die Spülung bereits betätigt,<br />
wenn man sich dem Spülkasten mit der Hand nähert. Es gibt<br />
zwei Modelle. Zudem sind herkömmliche Spülkästen mit<br />
dem Touchless Flush Kit für 100 US-Dollar nachrüstbar.<br />
Bisher gibt es das Produkt jedoch nur auf dem US-Markt.<br />
Rollladenantriebe<br />
Markisenantriebe<br />
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NEWS & TRENDS SMART <strong>HOME</strong> AWARD<br />
Hier wurden die Besten prämiert:<br />
das Rote Rathaus in Berlin, der<br />
Amtssitz des Regierenden Bürgermeisters.<br />
© Foto: Shutterstock<br />
SMARTE SIEGER<br />
Intelligente Fenstergriffe, eine smarte Kirche und findige Smart-Home-Architekten<br />
wurden Anfang Mai in Berlin mit dem Smart Home Award ausgezeichnet.<br />
<strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong> stellt die Gewinner vor.<br />
Von Günther Ohland<br />
Die Gewinner in<br />
den Kategorien<br />
bestes Produkt, bestes<br />
Objekt und bestes<br />
Start-up durften jeweils<br />
eine der Trophäen<br />
entgegennehmen.<br />
Die Sieger-Produkte und -Projekte<br />
sollen nicht nur innovativ,<br />
sondern auch reproduzierbar<br />
sein: Nach dieser Vorgabe<br />
wählte die prominent und repräsentativ<br />
besetzte Jury die besten unter den<br />
zahlreichen Bewerbungen aus – darunter<br />
auch <strong>CONNECTED</strong>-<strong>HOME</strong>-<br />
Chefredakteur Andreas Stumptner.<br />
Die Sieger sollen also zur Nachahmung<br />
anregen und übertragbar auf<br />
andere individuelle Kundensituationen<br />
sein.<br />
Die Bewerber mussten auch nachweisen,<br />
dass die Produkte oder smarten<br />
Gebäude tatsächlich existieren.<br />
Ein Prototyp, ein Plan oder eine noch<br />
so spannende Idee hatte also keine<br />
Chance. „Dies ist kein Ideenwettbewerb,<br />
sondern die Anerkennung für<br />
bereits nachgewiesene Leistungen mit<br />
Marktrelevanz“, erklärt Thomas Keiser,<br />
stellvertretender Vorstand der<br />
SmartHome Initiative Deutschland:<br />
„Wir wollen mit dem Award helfen,<br />
dass gute Lösungen schnell den Weg<br />
zu den Kunden finden“.<br />
Smart-Home-Leitmarkt<br />
Deutschland<br />
Vor der Preisverleihung diskutierten<br />
Smart-Home-Experten auf der Bühne<br />
darüber, inwieweit Deutschland ein<br />
Smart-Home-Leitmarkt ist. Der Tenor:<br />
Mit KNX und EnOcean haben<br />
hiesige Firmen Weltstandards geschaffen.<br />
Doch deutsche Firmen können<br />
sich nicht auf ihren Lorbeeren<br />
ausruhen. Nur mit Qualitätslösungen<br />
gegen Billig-Hardware aus Asien und<br />
Software aus den USA können sie<br />
langfristig bestehen.<br />
Alarmgriff zum Selbsteinbau<br />
Als bestes Produkt 2014 kürte die Jury<br />
im Anschluss den „funkenden Fens-<br />
tergriff“ der SODA GmbH aus Siegen.<br />
Der intelligente und bereits patentierte<br />
Funk-Fensteralarmgriff revolutioniert<br />
die Smart-Home-Branche mit<br />
acht integrierte Sensoren. Er lässt sich<br />
von jedermann ohne Hilfe montieren.<br />
Das Produkt ist in dieser Form einzigartig<br />
auf dem Weltmarkt, ist kompatibel<br />
zu allen gängigen Funkstandards<br />
und integriert sich unauffällig wie ein<br />
herkömmlicher Fenstergriff in jedes<br />
Zuhause.<br />
Auf Platz zwei folgt die Provedo Micro<br />
Automation der Provedo GmbH.<br />
Dieses mit 1000 Euro eher preiswerte<br />
Produkt eignet sich sowohl im Neubau<br />
als auch für die Nachrüstung in<br />
der Wohnungswirtschaft mit Upgrade-Optionen<br />
zu einer voll umfänglichen<br />
Smart-Home-Lösung.<br />
Den dritten Platz belegt das Digital<br />
EnOcean Gateway des Start-up-Siegers<br />
2014 Digital Concept GmbH aus<br />
14
06.2014 // connected-home.de<br />
Stuttgart. Das intelligente EnOcean<br />
TCP/IP Gateway ist für den Markt der<br />
Systemintegratoren optimiert. Die<br />
Gestaltung der Befehle und der API<br />
(Programmierschnittstelle) ist auf<br />
schnelles Verständnis und einfache<br />
Implementierung für unterschiedliche<br />
Steuerungssysteme ausgerichtet.<br />
Ein Pastor vernetzt sich<br />
Als bestes Projekt wurde Elektro Lorentzen<br />
für die „smarteste Kirche<br />
Deutschlands“ ausgezeichnet. Die<br />
Firma rüstete die denkmalgeschützte<br />
Barockkirche von 1712 mit digital-<br />
STROM auf. Lichtszenen für Weihnachten,<br />
Hochzeiten, Beerdigungen<br />
und für die Reinigung sind jetzt auswählbar.<br />
Damit folgen Licht und Glockenwerk<br />
dem Fingertipp des Pastors<br />
auf seinem Tablet.<br />
Auf dem zweiten Platz landete<br />
ebenfalls eine digitalSTROM-Lösung:<br />
die Casaceramica in Köln. Durch die<br />
Kombination von Apples Positionierungssystem<br />
iBeacon und digital-<br />
STROM erlebt der Kunde in der Bäderausstellung<br />
Casaceramica ein vollkommen<br />
neues Showroom-Konzept:<br />
Betritt der Kunde einen Raum, werden<br />
die Steuerungsoptionen<br />
auf Smartphone<br />
oder Tablet automatisch<br />
an den aktuellen<br />
Aufenthaltsort des Besuchers<br />
angepasst. Die<br />
unkomplizierte Interaktivität<br />
mit der neuen<br />
Art der Lichtsteuerung<br />
zeigt dem Kunden neben<br />
den Vorteilen einer<br />
intelligenten Vernetzung<br />
zugleich, wie einfach<br />
sich ein innovatives<br />
Smart Home umsetzen<br />
lässt.<br />
Den dritten Platz bei<br />
den realisierten Projekten belegte die<br />
InHaus GmbH mit Waterhouses. Diese<br />
Wohngebäude in Hamburg Wilhelmsburg<br />
wurde anlässlich der internationalen<br />
Bauausstellung in Hamburg<br />
errichtet und bereits mit einem<br />
Architekturpreis prämiert. Jetzt erhielt<br />
die Ausstattung mit smarter<br />
Technik von der InHaus GmbH einen<br />
Preis. Dabei handelt es sich um eine<br />
Campus-Community-Lösung mit<br />
kostenoptimierter Smart-Home- Ausstattung<br />
für 34 Wohneinheiten. Das<br />
Schirmherr und Wirschaftsminister<br />
Sigmar Gabriel wünscht dem<br />
SmartHome Award, „dass er einen<br />
wichtigen Beitrag dazu leistet, das<br />
Thema der intelligenten Heimvernetzung<br />
in die Breite zu tragen“.<br />
modulare Funktionskonzept<br />
lässt eine individuelle<br />
Ausrüstung<br />
jeder Wohnung mit<br />
Smart-Home-Technik<br />
zu.<br />
Haustechnik<br />
einfach bedienen<br />
Zum besten Start-up<br />
wählte die Jury die Digital<br />
Concepts GmbH.<br />
Die Stuttgarter gestalten<br />
individuelle Steuerungskonzepte<br />
in den<br />
drei Bereichen Smart<br />
Home, Smart Business<br />
und Smart Signage. Das Start-up beschäftigt<br />
zehn Mitarbeiter. Das Augenmerk<br />
liegt bei den Projekten auf<br />
der kinderleichten Bedienung hochkomplexer<br />
Medien- und Haustechnik.<br />
Digital Concepts ist mit dem Digital<br />
EnOcean Gateway und der Schwimmbadsteuerung<br />
iSwim, die für die Kissel<br />
GmbH entwickelt wurde, nun auch<br />
Hersteller. Die Leistungsfähigkeit des<br />
Unternehmens lässt sich im Showroom<br />
im Einrichtungshaus Fleiner in<br />
Stuttgart bewundern.<br />
BESTES PRODUKT 2014<br />
1. | FUNK-ALARMGRIFF<br />
SODA GmbH<br />
www.soda-gmbh.de<br />
2. | PROVEDO MICRO AUTOMATION<br />
Provedo<br />
www.provedo-automation.de<br />
3. | ENOCEAN GATEWAY<br />
Digital Concepts GmbH<br />
www.digital-concepts.eu<br />
SMARTER<br />
KOPF<br />
SODA-Vertriebsleiter<br />
Samuel Bedoian darf ein<br />
Jahr im Showroom der<br />
Digitalen Stadt Düsseldorf<br />
ausstellen.<br />
SCHLAUER<br />
GRIFF<br />
Bis zu acht Sensoren<br />
verbergen sich im SODA-<br />
Griff: Licht, Temperatur,<br />
Erschütterung, Feuchte,<br />
Position und mehr.<br />
15
NEWS & TRENDS SMART <strong>HOME</strong> AWARD<br />
Platz zwei belegt die Firma Combi-<br />
Sec GmbH. Der von dem Start-up entwickelte<br />
All-in-one-Multisensor erkennt<br />
und meldet Brände, Einbrüche<br />
und andere Notfälle via Handyfunk<br />
GSM an eine Alarmleitstelle. Messdaten<br />
und Fotos lassen sich übertragen<br />
und sogar eine Sprachverbindung<br />
kann im Ereignisfall aufgebaut werden.<br />
Combi-Sec steht für eine innovative<br />
Technologie, die verschiedene bisher<br />
getrennte Funktionen zusammenfasst.<br />
Vertriebspartner mit Massenmarktzugang<br />
sind für Deutschland<br />
bereits gefunden. Eine Expansion<br />
nach Europa ist geplant.<br />
Vorausschauendes Smart Home<br />
Den dritten Platz belegt das Unternehmen<br />
alphaEOS AG aus Stuttgart.<br />
Die alphaEOS AG ist ein interdisziplinäres<br />
Start-up. Das Team aus Informatikern,<br />
Bauphysikern, Energiefachleuten<br />
und Architekten hat mit dem<br />
alphaEOS-System ein professionelles<br />
und vorausschauendes Smart-Home-<br />
System entwickelt, das energiesparendes,<br />
werterhaltendes und nachhaltiges<br />
Wohnen in allen Facetten fördert. Das<br />
System besteht aus Komponenten zur<br />
Steuerung von Heizkörpern und Fußbodenheizungen,<br />
Rauchwarnmeldern<br />
und in Kürze auch schaltbaren Zwischensteckern.<br />
Alle Komponenten<br />
können per Plug&Play miteinander<br />
verbunden werden. Von der Installation<br />
profitieren sowohl Mieter als auch<br />
Vermieter, Energie- und Effizienzdienstleister.<br />
Den Smart Home Award Deutschland<br />
verleiht jährlich die SmartHome<br />
Initiative Deutschland e.V. Der Verein<br />
ist eine Gewerke übergreifende, interdisziplinäre<br />
Kommunikationsplattform<br />
zwischen den regionalen Smart-<br />
Home-Organisationen und Anbietern<br />
aus Forschung, Entwicklung, Industrie,<br />
Handel und Handwerk. Mitglieder<br />
der Initiative decken das gesamte<br />
Wertschöpfungsnetzwerk der smarten<br />
Gebäudeautomation ab. Dieses<br />
umfasst im einzelnen die Bereiche<br />
Elektrik, Elektronik, Informationstechnologie,<br />
Telekommunikation,<br />
Consumer Electronics, Medizintechnik,<br />
Industrie, Handel, Handwerk,<br />
Energieversorger, Fertighaushersteller,<br />
Wohnungswirtschaft, Architektur,<br />
Forschung und Lehre.<br />
BESTES PROJEKT 2014<br />
HEILIGER BIMBAM<br />
Glockengeläut und Lichtstimmungen für<br />
jeden Anlass: Ob Taufe, Weihnachten,<br />
Hochzeit oder Gottesdienst, die smarteste<br />
Kirche Deutschlands gehorcht dem Tablet<br />
des Pastors.<br />
BESTES START-UP 2014<br />
APP-CONTROL FÜR POOLS<br />
Der Sieger, Digital Concepts GmbH aus Stuttgart,<br />
entwickelte unter anderem gemeinsam mit der<br />
Firma Kissel eine integrierte Schwimmbadsteuerung.<br />
Statt mehrere Bildschirme, Anzeigelampen<br />
und Bedienpanels einsetzen zu müssen, lassen<br />
sich nun Temperatur, Chlorgehalt, Wasserstand<br />
und mehr über ein iPad und eine App überwachen<br />
und einstellen.<br />
1. | SMARTE KIRCHE<br />
Volker Lorentzen (Mitte), Elektro Lorentzen<br />
www.elektro-lorentzen.de<br />
2. | CASACERAMICA<br />
Martin Vesper (rechts), digitalSTROM<br />
www.digitalstrom.de<br />
3. | WATERHOUSES<br />
Enrico Löhrke (links), InHaus GmbH<br />
www.inhaus-gmbh.de<br />
1. | DIGITAL CONCEPTS<br />
Oliver Fischer und Steffen Hahn (links)<br />
www.digital-concepts.eu<br />
2. | COMBI-SEC<br />
Dr. Ralf-Peter Simon (rechts)<br />
combi-sec-1.com<br />
3. | ALPHAEOS<br />
Jonathan Busse (Zweiter von rechts)<br />
www.alphaeos.com<br />
16
<strong>CONNECTED</strong> WORLD<br />
06.2014 // connected-home.de<br />
WELTREISE<br />
U S A<br />
Bei der Bedienung des ELAN-Systems<br />
hat man die freie Auswahl zwischen<br />
Fernbedienung, Touchscreen- oder -pad<br />
und App für Tablet und Smartphone.<br />
Mit ELAN vernetzt<br />
Die amerikanische Smart-Home-Lösung von ELAN ist nicht nur ausgesprochen vielseitig,<br />
sondern dank KNX-Anbindung und deutschem Vertrieb auch hierzulande eine gute Alternative.<br />
Mit einem Namen wie ELAN kann<br />
man sich nicht auf seinen Lorbeeren<br />
ausruhen. Vielleicht auch deshalb<br />
wächst die gleichnamige amerikanische<br />
Smart-Home-Lösung ständig und entwickelt<br />
sich weiter.<br />
Begonnen hat die Geschichte von ELAN<br />
Home Systems vor 25 Jahren im kalifornischen<br />
Petaluma. Das Unternehmen machte<br />
sich schnell einen Namen als Anbieter von<br />
Multiroom-Audio/-Video-Lösungen. Mit der<br />
Einbindung von Telefonfunktionen in die<br />
Systeme leistete ELAN außerdem Pionierarbeit<br />
im Bereich der Heimvernetzung.<br />
Die Wurzeln in der Unterhaltungselektronik<br />
sieht man bis heute. So dient zur Steuerung<br />
des aktuellen Smart-Home-Systems<br />
ELAN g! die Fernbedienung HR2. Aber es<br />
gibt auch Touchscreens in den Größen 7 und<br />
10 Zoll, Touchpads, eine App für Smartphone<br />
und Tablets sowie die Möglichkeit, den TV<br />
als Steuerzentrale zu benutzen. Darüber hinaus<br />
bietet ELAN eigene Multiroom-Anlagen<br />
und Lautsprecher an. Das System ist IPbasiert<br />
und arbeitet mit anderen Marken des<br />
Mutterkonzerns Core Brands wie Niles, Sunfire<br />
und Xantech optimal zusammen. Auch<br />
Produkte von Drittanbietern kann ELAN g!<br />
steuern und ist KNX-kompatibel.<br />
Für Lichtsteuerung hat ELAN smarte<br />
Dimmer und Schalter im Angebot und nutzt<br />
dabei den Powerline-Standard von Pulseworx.<br />
Eine weite Bandbreite<br />
Was die Zentrale angeht, punktet ELAN mit<br />
einer Reihe von Optionen für verschiedene<br />
Ansprüche. Die Kontrolleinheit gibt es in<br />
vier Ausführungen mit steigender Komplexität:<br />
So ist der HC4 Controller perfekt, wenn<br />
man nur einen Raum steuern will. Die Luxusvariante<br />
HC12 lässt keine Wünsche offen<br />
– unter anderem mit eigenem NAS (Netzwerkspeicher),<br />
Integration von IP-Kameras<br />
und fast grenzenloser Erweiterbarkeit.<br />
Die Oberfläche des ELAN-Systems erscheint<br />
mit ihrer klaren Einteilung in neun<br />
Bereiche intuitiv: So findet der Nutzer die<br />
Steuerung für Heizung, Licht sowie Sicherheit<br />
auf einen Blick.<br />
Wer sich jetzt gern selbst ELAN g! ins<br />
Haus holen will, kann sich freuen: Für den<br />
deutschen Markt wird das System von der<br />
IAD GmbH im nordrhein-westfälischen<br />
Korschenbroich vertrieben.<br />
Dominik<br />
Drozdowski<br />
schaut beim Reisen im<br />
Ausland zuerst immer nach, wie<br />
das Hotelzimmer vernetzt ist.<br />
Seine E-Mail-Adresse:<br />
ddrozdowski@wekanet.de<br />
18
06.2014 // connected-home.de<br />
SICHER<br />
DAHEIM<br />
VOR DIEBEN<br />
Einbrüche nehmen immer mehr<br />
zu. Smarte Technik kann sie<br />
verhindern. Lesen Sie, wie Sie<br />
sich schützen können. S. 20<br />
VOR HACKERN<br />
Angst vor der Sicherheit unserer<br />
Daten geht um. Aber im Smart<br />
Home müssen Hackerangriffe<br />
kein Risiko sein. S. 26<br />
© Foto: ABUS<br />
Expertenmeinung<br />
Sicherheitsfachmann Georg von Strünck<br />
von der Polizei Berlin im Interview zu<br />
Alarmanlagen und <strong>Einbruchschutz</strong> S. 22<br />
Sicherheitstipps<br />
Auch ohne Technik kann man sich<br />
schützen: Lesen Sie unsere Tricks zur<br />
Vorsorge gegen Diebstahl. S. 23<br />
Alarmanlagen<br />
Drahtlos, mit Funk oder als Smart-Home-<br />
Paket: Wir bieten einen Überblick über<br />
Einbruchmeldesysteme. S. 25<br />
19
TITEL SICHERHEIT ZU HAUSE<br />
In die IP-Außenkamera<br />
Mobotix<br />
M15 können zwei<br />
verschiedene Fünf-<br />
Megapixel-Linsen<br />
eingebaut werden.<br />
So ist es etwa möglich,<br />
mit separater<br />
Tag- und Nachtsicht<br />
24 Stunden kom-<br />
plett abzudecken.<br />
FÜHLEN<br />
SICHSIC<br />
SIE Sicherheit bedeutet ursprünglich „Zustand frei von Sorge“. Um diesen Zustand im eigenen Heim<br />
zu erreichen, gibt es zahlreiche smarte Lösungen von der einfachen Kamera bis zum komplexen<br />
Überwachungssystem.<br />
Von Dominik Drozdowski<br />
Die Zahlen sind eindeutig: Im<br />
Schnitt wird alle vier Minuten<br />
in eine deutsche Wohnung<br />
oder ein Haus eingebrochen. Die<br />
offizielle polizeiliche Kriminalstatistik<br />
von 2012 verzeichnete bei Einbruchsdiebstahlsdelikten<br />
einen Anstieg<br />
von 8,7 Prozent. Und nur 15,7<br />
Prozent der Einbrüche werden aufgeklärt.<br />
Auch 2013 nahmen Diebstahlversuche<br />
in der Wonung laut Angaben<br />
der Landeskriminalämter weiter zu.<br />
Trotzdem ergreift laut einer Umfrage<br />
20<br />
von Lupus Electronics nur jeder zehnte<br />
Bürger notwendige Maßnahmen<br />
zur Prävention. Dabei können bereits<br />
einfache Strategien die eigenen vier<br />
Wände sicherer machen (näher dazu<br />
unsere fünf Tipps auf Seite 23). Zusätzlich<br />
gibt es smarte Technik, um<br />
das Einbruchrisiko zu minimieren.<br />
Das wachsame Auge<br />
Überwachungskameras sind schon<br />
längst nicht mehr nur etwas für Firmen<br />
und öffentliche Plätze. Schon für<br />
Auch eine Türsprechanlage<br />
sorgt für mehr<br />
Sicherheit. Dabei<br />
sollte man darauf<br />
achten, dass der<br />
Blickwinkel möglichst<br />
groß ist. So<br />
gibt es von Siedle<br />
etwa eine<br />
Sprechanlage<br />
mit 180-Grad-<br />
Kamera.
06.2014 // connected-home.de<br />
© Foto: ABUS<br />
HER!<br />
wenig Geld kann man sich mit einem<br />
solchen digitalen Auge etwas mehr<br />
Sicherheit verschaffen. Statt über Kabel<br />
senden diese Wächter der neuen<br />
Generation Bilder und Videos in HD-<br />
Qualität über LAN oder WLAN auf<br />
Computer, Smartphone oder Tablet.<br />
Ein Beispiel ist die SmartCam-Familie<br />
von Samsung. Die Kameras verfügen<br />
über Bewegungssensoren und<br />
reagieren auf Geräusche; somit können<br />
sie auf automatische Aufnahme<br />
eingestellt werden. Zudem kann der<br />
Nutzer Videos automatisch auf seinen<br />
(auf Wunsch) privaten YouTube-Account<br />
hochladen. Eine Nachtsichtfunktion<br />
ist ebenfalls vorhanden.<br />
Dank Speaker und Mikrofon kann<br />
man sogar die Person auf dem Video<br />
direkt ansprechen. Damit eignen sich<br />
die SmartCams unter anderem auch<br />
als Babyfone. Andere Hersteller wie<br />
Logitech und Philips bieten in derselben<br />
Preisklasse ähnliche Produkte an.<br />
Wer auch außerhalb des Hauses alles<br />
im Blick behalten will, muss etwas<br />
tiefer in die Tasche greifen. Dafür erhält<br />
man aber auch Kameras, die mit<br />
erschwerten Außenbedingungen zurechtkommen<br />
wie rauem Wetter oder<br />
wechselnden Lichtverhältnissen. Ein<br />
Infrarot- und Wärmebildmodus lässt<br />
auch bei stockfinsterer Nacht noch erkennen,<br />
was auf dem Grundstück vor<br />
sich geht. Alternativ kann man die<br />
Kamera dort anbringen, wo sich auch<br />
ein durch Bewegungsmelder aktiviertes<br />
Licht befindet.<br />
Mobotix bietet solche Kameras an.<br />
In der AllroundDual M15 für 825<br />
© Fotos: JUNG, Busch-Jaeger<br />
Still gestanden!<br />
Sensoren, die auf Bewegung reagieren, gibt es im<br />
Baumarkt schon ab 10 Euro. Für eine Alarmanlage<br />
sollten es aber nicht irgendwelche Melder sein. Häufig<br />
kommen die Sensoren als Lichtschalter zum Einsatz.<br />
Solche Bewegungsmelder sind meist auch mit einem<br />
Dämmerungsschalter ausgestattet, der verhindert,<br />
dass das Licht am Tag angeht. Damit sind sie ungeeignet<br />
für eine Alarmanlage,<br />
die nach dem Scharfstellen<br />
stets wachsam sein soll.<br />
Darüber hinaus müssen<br />
Melder für eine Alarmanlage<br />
über die folgenden Funktionen<br />
verfügen: Ein Sabotagekontakt verhindert das versehentliche<br />
oder absichtliche Deaktivieren, ein Alarmkontakt<br />
informiert die Zentrale, wenn ein Sensor aktiviert<br />
wird; und eine Notstromversorgung des Sensors<br />
erlaubt es der Anlage, trotz Blackout weiter zu funktionieren.<br />
Darüber hinaus sind Melder mit zwei Sensoren<br />
resistenter gegen Falsch alarme. Für den Außenbereich<br />
ist außerdem eine Abdeck-Überwachung sinnvoll – für<br />
den Fall, dass der Sensor durch äußere Einflüsse<br />
„blind“ gemacht wurde.<br />
Ein wichtiger Faktor bei Bewegungsmeldern<br />
ist der Wirkungsbereich.<br />
Für große Räume eignen<br />
sich Deckensensoren am<br />
besten – etwa von JUNG.<br />
21
TITEL SICHERHEIT ZU HAUSE<br />
In den Laboren der VDS wird Sicherheitstechnik strengstens geprüft.<br />
In einem strahlungssicheren Raum müssen Geräte zum Beispiel unter Beweis<br />
stellen, dass sie nicht auf elektromagnetische Wellen reagieren und so Fehlalarme<br />
auslösen.<br />
Euro lassen sich wahlweise zwei Objektive<br />
anbringen. Das Paket Night &<br />
Day (für 1248 Euro) ist mit einer Tagund<br />
einer Nachtkamera ideal für den<br />
24-Stunden-Dienst.<br />
Lupus und Abus sind mit ähnlichen<br />
Kameras am Start. Wir testen das Lupus<br />
Security Set ab Seite 78.<br />
Mobotix bietet auch eine IP-Videosprechanlage<br />
für die Tür an. Diese<br />
kann nicht nur Gäste begrüßen, sondern<br />
ist auch als Überwachungskamera<br />
einsetzbar – vorausgesetzt, sie ist<br />
auch auf das Grundstück gerichtet.<br />
Von Siedle kommt eine Türstation<br />
mit 130- und 180-Grad-Weitwinkel-<br />
Erfassung, die sich dadurch auch für<br />
die Überwachung eignet. Mehr Informationen<br />
zu Überwachungskameras<br />
finden Sie in Heft 3/14 ab Seite 72.<br />
Eine lohnende Anlage<br />
Mithilfe der Videoüberwachung kann<br />
man Einbrecher auf frischer Tat ertappen.<br />
Um sie jedoch daran zu hindern,<br />
ihre Tat zu vollenden, braucht man<br />
eine komplette Alarmanlage. Solche<br />
Gefahrmeldeanlagen (GMAs) sind<br />
keine neue Erfindung. Tatsächlich gab<br />
es das erste Gerät dieser Art bereits<br />
1853. Doch auch hier hat sich in den<br />
letzten Jahren viel getan.<br />
Beim Thema Alarmanlage bzw.<br />
Einbruchmeldeanlage (EMA) kommt<br />
man nicht um den VdS herum: Das<br />
Kürzel steht für „Vertrauen durch Sicherheit“.<br />
Die danach benannte VdS<br />
Schadenverhütung GmbH ist ein Unternehmen<br />
des Gesamtverbandes der<br />
Deutschen Versicherungswirtschaft.<br />
Als unabhängige Institution zertifiziert<br />
sie Brandschutz- und Sicherheitsanlagen.<br />
Ihre Zertifikate sind<br />
wichtige Qualitätshinweise für Produkte<br />
aus diesem Bereich.<br />
VdS ordnet Alarmanlagen in drei<br />
Kategorien ein: A, B und C. A- und B-<br />
Anlagen bieten einen einfachen bis<br />
mittleren Schutz gegen Überwindungsversuche,<br />
sprich Sabotage, und<br />
vcvxv<br />
INTERVIEW<br />
MIT GEORG VON STRÜNCK, HAUPTKOMMISSAR DER<br />
POLIZEI BERLIN & EXPERTE FÜR TECHNISCHE PRÄVENTION<br />
„WIR EMPFEHLEN HOCHWERTIGE ANLAGEN“<br />
Was ist alles <strong>Einbruchschutz</strong>?<br />
Alle technischen, aber auch verhaltensorientierten Maßnahmen, die<br />
verhindern, dass ein Einbrecher ins Haus, in die Wohnung oder ins<br />
Geschäft eindringen kann.<br />
Was wäre denn eine einfache Möglichkeit, einen Einbruch<br />
zu verhindern?<br />
Die einfachste Möglichkeit, die auch gar nichts kostet, ist die Tür abzuschließen,<br />
wenn man aus dem Haus oder der Wohnung geht und<br />
dabei den Schlüssel zweimal herumzudrehen. Wenn man im Erdgeschoß<br />
wohnt, sollte man auch alle Fenster schließen. Viele Einbrecher<br />
kommen durch die nur zugezogene Tür ins Haus oder in die<br />
Wohnung oder durch offene oder angekippte Fenster.<br />
Was halten Sie von IP-Kameras? Können sie Einbrüche<br />
verhindern?<br />
Diese Kameras sind sicher ganz gut gegen Vandalismus.<br />
Aber nur, wenn auf der anderen Seite der<br />
Kamera auch jemand sitzt, der reagiert wie ein<br />
Wachschutzunternehmen. Für den Privatbereich<br />
und den Einbruchsschutz sind sie eher weniger geeignet.<br />
Die Hauptmaßnahme ist die mechanische<br />
Absicherung. Wenn man hohe Werte im Haus hat<br />
oder so wohnt, dass das Haus ganz allein am Waldrand<br />
steht, also wo ein Einbrecher ideale Bedingungen<br />
hat, dann empfehlen wir zusätzlich zur mechanischen<br />
Sicherung noch eine Einbruchmeldeanlage. Die sollte dann<br />
günstigsterweise bei Auslösen direkt auf ein – bestenfalls zertifiziertes<br />
– Wachschutzunternehmen aufschalten. Alternativ kann man<br />
auch eine Außensirene benutzen, aber das macht nur dann Sinn,<br />
wenn man auch einen Nachbarn kennt, bei dem man sich darauf verlassen<br />
kann, dass er oder sie auch tatsächlich reagiert und zum Beispiel<br />
die 110 wählt.<br />
Was muss eine Alarmanlage können, um sicher zu sein?<br />
Dass sie sicher auslöst, ist das eine. Das Allerwichtigste an einer<br />
Einbruchmeldeanlage ist aber, dass sie so gut wie keine Falschalarme<br />
produzieren sollte. Wenn so ein Ding nämlich ein paarmal losgegangen<br />
ist, ist auch der gutwilligste Nachbar nicht mehr daran interessiert,<br />
die Polizei zu rufen, weil er natürlich davon ausgeht, dass<br />
es wieder ein Falschalarm ist. Deswegen empfehlen wir<br />
eher hochwertige Einbruchmeldeanlagen, die eine Sicherung<br />
haben, damit man sie nicht versehentlich auslösen<br />
kann.<br />
Wie effektiv sind Anwesenheitssimulationen?<br />
Eine super Sache. Eine Anwesenheit zu simulieren ist<br />
immer sehr gut. Rollläden, die hoch- und runterfahren,<br />
wenn es dunkel bzw. hell wird, und das mal eine<br />
Lampe angeht, das empfehlen wird durchaus. Täter<br />
suchen sich nämlich gezielt Wohnungen oder Häuser<br />
aus, von denen sie vermuten, dass niemand da ist.<br />
22
06.2014 // connected-home.de<br />
zeichnen sich durch mittlere Empfindlichkeit<br />
der Sensoren aus; sie sind<br />
auch für den privaten Gebrauch geeignet.<br />
C-Anlagen bieten ultimativen<br />
Schutz, kommen aber selbst im gewerblichen<br />
Bereich nur dort zum Einsatz,<br />
wo sehr hohe Werte lagern, etwa<br />
bei Juwelieren.<br />
Darüber hinaus müssen die<br />
Anlagen für eine Zertifizierung<br />
mindestens über<br />
einen „materiellen Identifikationsmerkmalträger“<br />
verfügen. Das kann<br />
ein mechanischer oder<br />
elektronischer Schlüssel<br />
sein oder eine Chipkarte.<br />
Alarmanlagen für den Privatgebrauch<br />
auf Funkbasis,<br />
die man auch für unter 1000<br />
Euro nachrüsten kann, fallen<br />
jedoch aus allen drei Kategorien<br />
heraus. Daher hat die VdS seit<br />
Kurzem mit dem Standard VdS Home<br />
eine Zertifizierung speziell für Alarmanlagen<br />
für den Privatgebrauch ins<br />
Leben gerufen. Hierbei werden die<br />
Anlagen genauso akribisch geprüft,<br />
aber nicht so strenge Kriterien angelegt<br />
wie bei einer öffentlichen Einbruchmeldeanlage.<br />
Welche Anlagen<br />
zertifiziert wurden, können Sie auf<br />
www.vds-home.de nachlesen.<br />
Für mehr Sicherheit bereits an der Haustür sorgt<br />
ein Codefeld, das mit der Alarmanlage gekoppelt<br />
ist und auch die Tür öffnen kann wie hier das<br />
cryplock von Telenot.<br />
Die Summe der Teile<br />
Eine Alarmanlage besteht in der Regel<br />
mindestens aus einer Zentrale, Sensoren,<br />
Sirenen und Bedienelementen.<br />
Die Sensoren können sowohl Bewegungssensoren<br />
sein als auch Erschütterungssensoren<br />
für Fenster und Türen.<br />
In die meisten Systeme lassen<br />
sich zusätzlich Rauchmelder und<br />
Überschwemmungsmelder mit einbinden,<br />
sodass die Alarmanlage in<br />
mehr Gefahrensituationen als bei einem<br />
Einbruch warnen<br />
kann. Sirenen gibt es<br />
für den Innen- sowie<br />
für den Außenbereich.<br />
Meist lärmen<br />
diese mit um<br />
die 100 bis 140 dB.<br />
Das entspricht in<br />
etwa der Lautstärke<br />
eines Drucklufthammers<br />
oder eines startenden<br />
Kampfflugzeugs –<br />
mehr als genug also, um<br />
Einbrecher in die Flucht<br />
zu schlagen. Im Freien ist<br />
das Warngeräusch gesetzlich auf 180<br />
Sekunden beschränkt.<br />
Der deutsche Schlösserexperte<br />
ABUS bewirbt seine Secvest 2WAY als<br />
die am meisten verkaufte Alarmanlage<br />
Deutschlands. Sie ist für die Nachrüstung<br />
geeignet und punktet vor allem<br />
mit dem Zusammenspiel zwischen<br />
Funkelektronik und mechatronischen<br />
Fenster- und Türsensoren. So<br />
wird bereits beim Versuch des Einbruchs,<br />
also etwa beim Aufhebeln des<br />
Türschlosses, Alarm ausgelöst und<br />
nicht erst, wenn sich der Dieb bereits<br />
in der Wohnung oder im Haus befindet.<br />
Nicht zuletzt deswegen ist die<br />
Anlage wohl auch mit dem VDS-<br />
Home-Siegel zertifiziert. Die unverbindliche<br />
Preisempfehlung für ein<br />
Basis-Set mit einem Öffnungs- und<br />
einem Bewegungsmelder sowie Fernbedienung<br />
liegt bei 942 Euro, das<br />
nicht mehr ganz neue System ist aber<br />
bereits für fast die Hälfte zu haben.<br />
Den Einbau sollte man allerdings<br />
trotzdem dem Experten überlassen.<br />
Um an den Erfolg der Secvest anzuknüpfen,<br />
bietet ABUS mit der Ultivest<br />
ein zeitgemäßes Update an, das in Sachen<br />
Sicherheit und Vernetzung keine<br />
Wünsche offen lässt. Dem Trend zur<br />
IP-Kamera wird dadurch Rechnung<br />
getragen, dass sich bis zu sechs Geräte<br />
einbinden lassen. Bedient wird die<br />
Anlage über ein kapazitives Touch-<br />
Display oder über eine App auf Smartphone<br />
und Tablet. Mit dem<br />
Die Bewegungsmelder<br />
von Gigaset elements<br />
können einfach an die<br />
Wand geklebt werden.<br />
FÜNF TIPPS FÜR<br />
MEHR SICHERHEIT<br />
Es muss nicht immer Technik sein. Bereits wenn man<br />
einige einfache Grundregeln beachtet, wird das eigene<br />
Heim ein ganzes Stück weit sicherer.<br />
Ein zusätzliches<br />
Schloss am Fenster,<br />
wie hier von<br />
ABUS, erschwert<br />
einen Einbruch<br />
bereits erheblich.<br />
1. Ein voller Briefkasten ist wie eine Einladung<br />
für Einbrecher. Deswegen sollte man bei<br />
längerer Abwesenheit wie bei einem Urlaub dafür<br />
sorgen, dass er regelmäßig durch einen vertrauenswürdigen<br />
Nachbarn geleert wird oder sich dank des<br />
einfach online bestellbaren Lagerservices der Deutschen<br />
Post gar nicht erst füllt.<br />
2. Besitzen Sie einen Garten auf Ihrem<br />
Grundstück? Dann empfiehlt es sich, vor dem<br />
Urlaub noch einmal den Rasen zu mähen. Bei längerer<br />
Abwesenheit kann ein Nachbar dafür sorgen, dass das<br />
Grün nicht zu sehr verwildert. Ein Rasenmäherroboter<br />
kann hier ebenfalls Abhilfe schaffen.<br />
3. Gleichzeitig sollten Sie den Außenbereich<br />
nicht zu sauber hinterlassen. Ein bisschen<br />
herumliegendes Spielzeug oder ein Gartenschlauch<br />
täuscht bereits Anwesenheit vor. Die Gartenleiter<br />
gehört allerdings sicher weggeschlossen, sonst gibt<br />
sie Dieben eine praktische Einstiegshilfe.<br />
4. Die Türen sollten natürlich auch sicher<br />
sein. Das heißt in erster Linie: zuschließen statt<br />
zuziehen. Zusätzlich gibt es eine Reihe von Sicherungen<br />
in Form von Schließzylindern, Kastenzusatzschlössern,<br />
Querriegelschlössern und Türschilden, die<br />
dem Dieb die Arbeit deutlich erschweren.<br />
5. Was für Türen gilt, trifft natürlich auch<br />
auf Fenster zu. Dass diese nicht offen bleiben<br />
sollten, auch nicht im angekippten Zustand, versteht<br />
sich von selbst. Darüber hinaus sind – Scheiben aus<br />
Verbundglas sei Dank – ebenfalls die Schlösser Hauptangriffsziel<br />
der Einbrecher. Hier sorgen zusätzliche<br />
Schlösser oder Riegel für mehr Sicherheit, ein Stangenriegelschloss<br />
ist hierbei die beste Wahl.<br />
23
TITEL SICHERHEIT ZU HAUSE<br />
SICHERHEIT IM GRIFF<br />
Egal ob offen oder geschlossen, Fenster sind ein beliebtes<br />
Angriffsziel für Einbrecher. Viele Alarmanlagen bieten<br />
Fensterkontakte an, die meist mit zwei magnetischen Kontaktelementen<br />
arbeiten. Aber auch ohne Komplettvernet-<br />
zung kann man das Fenster einfach sicherer machen. Denn<br />
es gibt bereits für wenig Geld Fenstergriffe<br />
mit Alarmfunktionen.<br />
Schellenberg bietet<br />
etwa einen Fenstergriff an, in dem sich Batterien, ein 3D-<br />
Bewegungssensor und eine 115-Dezibel-Sirene befinden.<br />
Der Sensor reagiert auf Aufhebeln ebenso wie auf Einschlagen<br />
des Fensters. Er kostet 80 Euro.<br />
Noch weiter geht der Alarmgriff der SODA GmbH. Dieser<br />
enthält nicht nur eine Alarmanlage, sondern auch noch<br />
Licht-, Feuchtigkeits- und Temperatursensoren, wahlweise<br />
mit Z-Wave- oder EnOcean-Funk. Er kostet zwischen 149<br />
und 179 Euro. Der Griff ist zu bestehenden Funklösungen<br />
kompatibel, eine eigene Basis ist aber ebenfalls geplant.<br />
Bei Loxone kann<br />
man die Alarmfunktion<br />
über einen Taster<br />
aktivieren sowie<br />
über eine App im<br />
Smartphone.<br />
Für 80 Euro bekommt<br />
man mit<br />
dem Fenstergriff<br />
von Schellenberg<br />
eine kompakte,<br />
einfache Alarmanlage.<br />
Ultivest Control Key verfügt das tem sogar über einen elektronischen<br />
Sys-<br />
Doppelknaufzylinder, der es erlaubt,<br />
die Haustür auch schlüssellos per App<br />
zu öffnen. Schließlich lässt sich die<br />
Ultivest auch noch in ein Smart Home<br />
System mit KNX einbinden, was etwa<br />
ein automatisches Öffnen der Rollläden<br />
bei einem Brand oder das Anschalten<br />
aller Lichtquellen bei einem<br />
Einbruch möglich macht. Abus besteht<br />
bei der Installation darauf, dass<br />
nur von ihnen geschulte Experten das<br />
System installieren können, um „ein<br />
Top-Produkt mit Top-Service“ zu<br />
koppeln. Das hat seinen Preis: Ein Basisschutz<br />
für ein Einfamilienhaus ist<br />
ab etwas 3000 Euro zu haben.<br />
Es gibt auch einfache, preisgünstige<br />
Alarmanlagen, die nicht vom Experten<br />
installiert werden müssen. Ein<br />
Beispiel ist das Blaupunkt GSM Alarm<br />
SA 2700 System. Das Starter-Set enthält<br />
die Alarmzentrale, eine Fernbedienung,<br />
einen Türkontakt und einen<br />
Bewegungsmelder. Die Anlage ist mit<br />
429 Euro deutlich günstiger als etwa<br />
das Modell von ABUS, dafür wird die<br />
Polizei oder ein Wachdienst nicht automatisch<br />
verständigt. Immerhin verfügt<br />
das System über eine Notstromversorgung<br />
sowie einen Sabotageschutz.<br />
Von Mobilcom Debitel<br />
gibt es ebenfalls eine Nachrüstlösung<br />
des französischen<br />
Herstellers SFR. Für<br />
das Set, das unter anderem Be-<br />
wegungsmelder, Sirene und IP-<br />
Kamera umfasst, bezahlt man statt<br />
eines Festpreises 20 Euro im Monat.<br />
Einen etwas anderen Ansatz verfolgt<br />
Gigaset mit ihren elements. Das<br />
System funkt mit DECT. Es kombiniert<br />
eine Alarmsirene mit Bewegungssensoren<br />
und einfach anzubringenden<br />
Tür- und Fenstersensoren.<br />
Letztere reagieren auf Erschütterungen<br />
und sollen das normale<br />
Öffnen vom gewaltsamen Einbruch<br />
unterscheiden können. Im dritten<br />
Quartal 2014 soll das System noch um<br />
eine IP-Kamera erweitert werden.<br />
Mit 200 Euro für das Starter-Set ist<br />
elements sehr preisgünstig. Allerdings<br />
betont Gigaset selbst, dass es<br />
sich nicht um eine vollwertige Alarmanlage<br />
handelt. Ein wichtiger Hinweis:<br />
Im letzten Jahr ließ die Stiftung<br />
Warentest an fünf Systemen zum<br />
Nachrüsten wenig Gutes, nur Abus<br />
konnte halbwegs überzeugen.<br />
Sicher im Netz<br />
In einem komplett vernetzten Zuhause<br />
eröffnen sich weitere Möglichkeiten<br />
für eine Alarmanlage. So können<br />
die Bewegungsmelder für das Licht<br />
mit in ein Sicherheitssystem integriert<br />
werden. Der österreichische Anbieter<br />
Loxone, den wir in der letzten Ausgabe<br />
(ab Seite 46) vorgestellt haben,<br />
zeigt, wie: Das Smart Home System<br />
stellt nach Verlassen des Hauses die<br />
Bewegungsmelder scharf und fährt<br />
bei Auslösen sofort die Jalousien hoch,<br />
schaltet das Licht an und aktiviert die<br />
Soundanlage auf höchster Lautstärke.<br />
Auch eine Anwesenheitssimulation<br />
ist bei Loxone (und vielen anderen<br />
Smart-Home-Anbietern) möglich: Für<br />
eine festgelegte Zeit wird das Nutzungsverhalten<br />
der Bewohner über<br />
mehrere Tage aufgezeichnet und diese<br />
„Aufnahme“ während der Urlaubszeit<br />
abgespielt. Das erschwert es potenziellen<br />
Einbrechern, zu erkennen, ob die<br />
Anwesenheit simuliert oder echt ist.<br />
Bei RWE Smart Home nennt sich<br />
das Ganze „virtueller Bewohner“. Dabei<br />
handelt es sich allerdings um ein<br />
zufälliges An- und Ausschalten von<br />
Elementen des Systems nach vorher<br />
festgelegten Parametern.<br />
GIRA täuscht Anwesenheit ohne<br />
Vernetzung vor: Ein Simulationsschalter<br />
merkt sich bis zu 124 Schaltungen<br />
über einen Zeitraum von sieben<br />
Tagen und spielt diese nachts oder<br />
helligkeitsunabhängig ab.<br />
FAZIT<br />
Von IP-Kameras über die<br />
Nachrüstanlage bis zu Profi-<br />
Alarmsystemen sind die<br />
Bandbreite sowie Preisspanne<br />
von Sicherheitslösungen sehr<br />
groß. Am Schluss muss jeder<br />
selbst abwägen, wie viel ihm<br />
Hab und Gut sowie das eigene<br />
Sicherheitsgefühl wert sind.<br />
24
ÜBERBLICK<br />
ALARMANLAGEN<br />
Für den <strong>Einbruchschutz</strong> in den eigenen vier Wänden kann man viel<br />
Geld ausgeben; man kann sich aber auch mit relativ geringen Kosten<br />
zumindest etwas mehr Sicherheit verschaffen.<br />
UFS<br />
Smart-TV-<br />
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01 | SMART-<strong>HOME</strong>-<br />
FUNK-PAKETE<br />
Viele Anbieter von Hausautomation,<br />
die auf Drahtlosfunk basiert, offerieren<br />
auch Elemente für die Absicherung.<br />
Der Vorteil ist die mögliche<br />
Smart-Home-Erweiterung, eine echte<br />
Alarmanlage ersetzen sie nicht. Wenn<br />
man sowieso in die Heimvernetzung<br />
einsteigen will, lohnt die Anschaffung.<br />
03 | DRAHT-ANLAGE<br />
Sicherer und wartungsärmer sind<br />
Meldesysteme, die draht- und funkgebundene<br />
Geräte kombinieren oder<br />
ganz auf Verdrahtung setzen.<br />
Kosten: ca. 400 bis 3000 Euro<br />
(teilw. zusätzl. Installationskosten)<br />
Anbieter: ABUS, GIRA, Jablotron,<br />
Telenot u.a.<br />
Kosten: ca. 200 bis 400 Euro<br />
Anbieter: Bitron Home, Gigaset, mobilcom-debitel,<br />
HomeMatic, RWE u.a.<br />
02 | FUNK-ANLAGE<br />
Fürs Nachrüsten gibt es – meist als Sets –<br />
Anlagen auf Funkbasis: mit Zentrale und Elementen<br />
wie Türkontakten und Fernbedienung.<br />
Kosten: ca. 150 bis 1.000 Euro (teilweise<br />
zusätzliche Installationskosten)<br />
Anbieter: ABUS, Blaupunkt, Egardia, GIRA,<br />
Lupus, Monacor International, Olympia, Pentatech,<br />
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04 | SICHERHEIT IN KNX-INSTALLATIONEN<br />
Wer sich eine Vernetzung auf KNX-Basis leistet, der will seine Werte auch geschützt<br />
wissen. Deswegen bieten auch die großen Anbieter wie GIRA, JUNG<br />
oder Busch-Jaeger Sicherheitslösungen an. Eine Kostenschätzung dafür ist fast<br />
unmöglich, da die Grundinstallation für das Alarmsystem vorausgesetzt wird.<br />
5.2014<br />
gut<br />
KATHREIN UFSCONNECT 906<br />
www.digitalfernsehen.de<br />
© Fotos: Gigaset, Gira, Telenot, JUNG<br />
www.kathrein.de
TITEL SICHER VOR HACKERN<br />
PLANUNG<br />
statt PANIK<br />
„Heartbleed“ ist das neue, aktuelle Reizwort beim Thema Datensicherheit. Auch das<br />
smarte Heim braucht Sicherheit – doch wie viel? Die Robustheit Ihres automatisierten<br />
Heims hängt vom Grundkonzept der Vernetzung ab.<br />
Von Volker Straßburg<br />
Da sträuben sich einem sämtliche<br />
Nackenhaare. Auch die<br />
Nachbarn, die ihre Häuser<br />
automatisiert haben, reden schon<br />
lautstark darüber: „Smart TVs versenden<br />
unerlaubt Nutzergewohnheiten.“<br />
Und „Heartbleed“-Hacker sorgen nebenbei<br />
für Negativ-Furore, indem sie<br />
sensible Daten schaufeln. Außerdem<br />
liest man von „Signal-Rekordern“, die<br />
Funkbefehle zunächst „aufzeichnen“,<br />
um sie dann wiederzugeben – worauf<br />
das vernetzte Haus prompt reagiert.<br />
Da kann ein Heimnetz doch gar nicht<br />
sicher sein! Auf Einzelheiten kommt<br />
es also gar nicht mehr an…<br />
Doch man sollte dieses heikle Thema<br />
besonnen und umfassend betrachten.<br />
Gerade die Einzelheiten sind entscheidend.<br />
Dann wird man erkennen,<br />
dass die Welt gar nicht mehr so netzfeindlich<br />
aussieht.<br />
Wichtig ist, welches Vernetzungsszenario<br />
man umsetzen möchte. Und<br />
im Gegenzug ist zu überlegen, wie<br />
hoch das Interesse eines möglichen<br />
Störenfrieds an den gesteuerten Komponenten<br />
überhaupt sein könnte.<br />
Die Anbieter von Vernetzungslösungen<br />
haben in den vergangenen<br />
Jahren viel hinzugelernt. Sie nehmen<br />
das Thema Sicherheit deutlich ernster<br />
als noch zu Beginn der Smart-Home-<br />
Ära. Dies liegt mit daran, dass die<br />
Nachfrage bei Vernetzungslösungen<br />
stark angestiegen ist. „Als Massenphänomen<br />
nimmt man das Thema<br />
ernster“, zeigt Armin Anders auf, Mitbegründer<br />
des Funktechnik-Unter-<br />
26
06.2014 // connected-home.de<br />
nehmens EnOcean. Denn dann komme<br />
überhaupt erst Interesse bei Angreifern<br />
auf. Bis 2010 habe die En-<br />
Ocean-Technik noch komplett auf die<br />
Verschlüsselung der Funksignale verzichtet.<br />
Das sei nun anders.<br />
Damit gibt der Chef den Trend der<br />
gesamten Branche wieder. So hat im<br />
selben Jahr etwa auch Hausautomationspionier<br />
KNX umgeschwenkt und<br />
der Technik sein Sicherheitspaket<br />
KNX Secure hinzugefügt.<br />
Neuere Firmen auf dem Markt wie<br />
Gigaset, Spezialist für Heimüberwachung,<br />
oder die Telekom mit QIVI-<br />
CON als Technik, die unterschiedliche<br />
Funkstandards verbindet und aus einer<br />
Hand steuerbar macht, sind vom<br />
Start weg mit Verschlüsselung und<br />
ausgereiften Sicherheitsmechanismen<br />
eingestiegen.<br />
Welche Risiken überhaupt bestehen,<br />
hängt mit vom Vernetzungsgrad des<br />
Heims ab. Man kann kleine Insellösungen<br />
bis hin zu kompletten Hausautomationssystemen<br />
unterscheiden.<br />
Zudem kommt es darauf an, welche<br />
Geräte integriert werden, die zum einen<br />
beeinflussbar sind und zum anderen<br />
sensible Daten preisgeben können.<br />
Je nach Szenario fallen die möglichen<br />
Folgen minimal bis schädlich aus.<br />
EINFACHE VERNETZUNG: INSELLÖSUNG<br />
Kleine Insellösungen<br />
Vernetzung und Smart-Fertigkeiten<br />
beginnen bereits im Kleinen, nämlich<br />
beim einzelnen Gerät. Das Heim lernt<br />
dazu, indem man etwa einen Smart<br />
TV kauft oder beschließt, die Heizungsthermostaten<br />
per Funk zentral<br />
zu steuern. Wir befinden uns hier im<br />
typischen Nachrüstbereich.<br />
Ein Risiko, dass ein Gesamtsystem<br />
übernommen werden könnte, besteht<br />
hier nicht. Die Thermostaten funken<br />
lediglich mit dem Steuersender, sodass<br />
der Wirkungskreis klein bleibt.<br />
Auf diese Weise lassen sich auch weitere<br />
Insellösungen wie die Steuerung<br />
von Licht und Rollläden realisieren. Es<br />
gibt keinen zentralen Steuerserver, auf<br />
dem etwa die Tagesrhythmen gespeichert<br />
sind.<br />
Allerdings wäre es möglich, dass jemand<br />
die gesendeten Funksignale<br />
„aufzeichnet“ und wiederholt (Replay-Attacke).<br />
Dann könnte er von<br />
draußen zum Beispiel die Heizung herunterregeln<br />
oder das Licht ausschalten.<br />
Sofern die Signale für die Aufzeichnung<br />
überhaupt stark genug<br />
sind, müsste sich der Störenfried allerdings<br />
direkt vor dem Haus platzieren<br />
und das Funksignal beständig überwachen.<br />
Aufwand und Ergebnis stehen<br />
also in keinem Verhältnis.<br />
Auch Smart TVs sind weitgehend<br />
autark. Zwar können sie Mediendaten<br />
wie Filme und Musik versenden oder<br />
empfangen. Doch diese Datenleitung<br />
erlaubt keinen Zugriff auf sensible Informationen<br />
im Heimnetz oder gar<br />
dessen Übernahme. Die Gefahr steckt<br />
also nicht in der Vernetzung, sondern<br />
allenfalls im Gerät selbst: Wie bei<br />
Websites am Computer sollte man gut<br />
überlegen, welcher App man etwa seine<br />
Kreditkartendaten preisgibt. Auch<br />
2<br />
1<br />
eine Kontrolle der jeweiligen App vor<br />
dem Herunterladen sollte stattfinden.<br />
Ähnlich wie bei Smartphones könnte<br />
eine darunter sein, die im TV gespeicherte<br />
Daten ausliest. „Allerdings“,<br />
wendet Marc Fliehe ein, Bereichsleiter<br />
für IT-Sicherheit beim Branchenverband<br />
BITKOM, „ist es letztlich wenig<br />
ertragreich, einzig für spezielle TV-<br />
Marken oder -Modelle entsprechende<br />
Programme zu schreiben“.<br />
Große Lösungen<br />
Noch schnell am Abend den Energieverbrauch<br />
des Tages sichten. Dann die<br />
Alarmanlage einschalten. Die kontrolliert<br />
automatisch, ob alle Fenster<br />
und Türen geschlossen sind. Schließlich<br />
die Musik im Erdgeschoss<br />
AUSGEREIFTE HEIMVERNETZUNG<br />
Alarm<br />
Musik<br />
Licht<br />
Heizung<br />
Smart Home-Zentrale<br />
TV<br />
Vernetzung beginnt im<br />
Kleinen. Wenn ein<br />
Raumthermostat nach<br />
Tagesplan Heizventile<br />
per Funk steuert, ist<br />
dies bereits ein selbstständiges<br />
Mini-Netzwerk.<br />
Umfassende Heimnetzwerke<br />
steuern zahlreiche<br />
Geräte über eine<br />
zentrale Steuereinheit.<br />
Daten können dabei auf<br />
einem Server landen.<br />
Eine Verbindung nach<br />
draußen ist jedoch<br />
nicht zwingend notwendig.<br />
Server<br />
Fenster-Sensor<br />
27
TITEL SICHER VOR HACKERN<br />
3 KOMPLEXES HEIMNETZ<br />
MIT AUSSENKONTAKT<br />
Server<br />
Cloud<br />
Handy<br />
Alarm<br />
Licht<br />
Heimnetze öffnen ein Eingangstor, wenn<br />
man sie von unterwegs aus kontrollieren will.<br />
Die Internet-Anbindung kann zur Sicherheitsschwäche<br />
werden, wenn man leichtsinnig<br />
damit umgeht.<br />
Smart Home-Zentrale<br />
Musik<br />
Heizung<br />
TV<br />
Fenster-Sensor<br />
ein- und das Licht dunkler schalten. In<br />
diesem Fall kommunizieren Sensoren,<br />
Aktoren, Schalter und Messgeräte in<br />
Hülle und Fülle. Dann will man aber<br />
– anders als bei den Insellösungen –<br />
alles zentral über einen Server samt<br />
Steuereinheit beherrschen.<br />
Doch so fein das Netz auch gesponnen<br />
sein mag, wenn sich die Zentralsteuerung<br />
nicht übers Internet nach<br />
außen öffnet, ist es nicht direkt angreifbar.<br />
Eine Schwachstelle könnte<br />
eher der autarke Computer sein, den<br />
man für Programmierungen der Zen-<br />
trale verwendet und hierfür zeitweise<br />
anschließt. Auf ihm könnte sich zuvor<br />
Schad-Software eingeschlichen haben.<br />
Auch dann ist also die Gefahrenquelle<br />
nicht das Netzwerk selbst. Gebannt<br />
ist die Gefahr, wenn Programmierungen<br />
systemintern ablaufen.<br />
Das Funk alarmsystem<br />
Ultivest von ABUS<br />
schützt Häuser, in denen<br />
sich besondere Wertgegenstände<br />
befinden,<br />
vor Einbrechern.<br />
Offenheit via Cloud<br />
Der nächste Netzwerkschritt geht<br />
nach draußen: ins Internet. Nun erhält<br />
man auch unterwegs Informationen<br />
aus dem Heim oder steuert es per<br />
Smartphone. Die Gefahr eines Angriffs<br />
wächst, da die Einflussnahme<br />
aus der Ferne möglich wird. Viele Firmen<br />
bezeichnen den Zugriff aufs<br />
Netzwerk per Smartphone als „convenient“.<br />
Es ist also angenehm und<br />
praktisch, seine Geräte von unterwegs<br />
zu steuern oder Details abzufragen,<br />
etwa um ein kühles Wohnzimmer vor<br />
der Ankunft zu heizen.<br />
Ist das aber notwendig? Automatismen<br />
könnten ja die Handsteuerung<br />
ersetzen. Daher sollte man das Konzept<br />
seines Netzwerks genau überdenken.<br />
Muss man wirklich stets nachschauen<br />
können, ob im Bad noch Licht<br />
brennt? Abgeschottet ist das Smart<br />
Home jedenfalls leichter zu schützen.<br />
Wer zu dem Schluss kommt, dass er<br />
auf derartigen Komfort nicht verzichten<br />
möchte, findet bei Markenherstellern<br />
wiederum weit fortgeschrittene<br />
Sicherheitsmaßnahmen. Hierzu gehört<br />
etwa die SSL-Verschlüsselung.<br />
Zwar hat die Heartbleed-Lücke gezeigt,<br />
dass selbst SSL-zertifizierte<br />
Produkte nicht fehlerlos sind. Dennoch<br />
ist ein weitgehend sicherer Datenaustausch<br />
möglich, wie er auch bei<br />
Banken verwendet wird.<br />
Den Vorteil bei der Verwendung<br />
solch bekannter Protokolle zeigt Gigaset<br />
auf. „Als Heartbleed bekannt wurde“,<br />
schildert Bereichsleiter Oliver<br />
Diener, „konnten wir noch am selben<br />
28
06.2014 // connected-home.de<br />
INTERVIEW<br />
MIT PROF. DR. DR. H.C. SAHIN ALBAYRAK,<br />
LEITER DAI-LABOR DER TU BERLIN / VORSTANDSVORSITZENDER <strong>CONNECTED</strong> LIVING E.V.<br />
„IMMER DEN BEDARF ERMITTELN“<br />
Herr Professor Albayrak, welche Gefahren<br />
sehen Sie fürs vernetzte Heim?<br />
Mögliche Angriffe umfassen das Überwachen und Ausspionieren<br />
einer Heimumgebung, den Versuch, Zugang<br />
zu einer Heimumgebung zu erlangen oder die<br />
vorhandenen Computerkapazitäten zu kriminellen<br />
Zwecken zu nutzen. Fälle von Web-Cams, die heimliche<br />
Aufnahmen erstellten, sind bekannt geworden. Das<br />
größte Risiko besteht im Zusammenhang mit persönlichen<br />
Daten, die in einer vernetzten Heimumgebung<br />
anfallen und für einen Angreifer interessant sein können. Die „traditionellen<br />
Ansätze“, sich unberechtigten Zutritt zu Wohnungen oder<br />
Häusern zu verschaffen, sind auch weiterhin einfacher und günstiger.<br />
Würden Sie ein geschlossenes Smart Home ohne Internet-<br />
Verbindung vorziehen?<br />
Natürlich ist eine Hausautomation ohne Internet-Anbindung sicherer<br />
als eine mit Anbindung. Jedoch sind die bei einer Internet-Verbindung<br />
verbundenen Risiken für die Hausautomation eher gering, insbesondere,<br />
wenn bei der Anbindung grundlegende Absicherungsmaßnahmen<br />
berücksichtigt werden wie eine Firewall im DSL-Router. Computer,<br />
die zur Steuerung einer Heimumgebung genutzt werden, sollten<br />
auch über aktuelle Anti-Virus-Software verfügen. Durch den Verzicht<br />
auf eine Internet-Anbindung entsteht ein Verlust<br />
an Bedienkomfort; dieser Nachteil wiegt schwerer als<br />
die Risiken, die durch eine Web-Anbindung entstehen.<br />
Ist Funk unsicherer als drahtgebunden?<br />
In der Regel ist die Reichweite für Funkkommunikation<br />
sehr gering und Angriffe daher nicht unbedingt praktikabel.<br />
Eine nicht abgesicherte Kommunikation funkbasierter<br />
Sensoren kann mit wenig Aufwand von einem<br />
Angreifer mitgelesen werden. Es sollte daher darauf geachtet<br />
werden, dass Sensoren, die weitreichend interpretierbar<br />
sind, verschlüsselt kommunizieren.<br />
Ist ein System über einzelne Geräte angreifbar? Beispiel:<br />
Man infiziert den Smart TV mit einer App und greift von<br />
ihm aus auf das gesamte Netzwerk zu...<br />
Theoretisch ist das beschriebene Szenario vorstellbar. Andererseits<br />
ist der damit verbundene Aufwand für den Angreifer sehr hoch. Jeder<br />
Smart-TV-Hersteller unterstützt ein anderes Format für Anwendungen.<br />
Ein Angreifer benötigt also entweder Vorwissen über den<br />
vorhandenen Smart TV oder ein ganzes Arsenal an unterschiedlichen<br />
böswilligen Apps. Weiterhin hat er das Problem, diese böswilligen<br />
Apps zu entwickeln oder zu kaufen und auf einem Smart-TV-<br />
Gerät zu installieren.<br />
Tag reagieren und die Lücke bei uns<br />
schließen“. Auch Dr. Thorsten Holz,<br />
Professor für den Lehrstuhl Systemsicherheit<br />
an der Ruhr-Universität Bochum,<br />
vertritt die Auffassung, dass<br />
verbreitete Systeme von viel mehr<br />
Fachleuten unter die Lupe genommen<br />
werden. Bei proprietären Einzellösungen<br />
dagegen dauere es länger, bis etwaige<br />
Lücken auffallen.<br />
Die Universität beschäftigt sich<br />
eingehend mit Sicherheitsthemen. Als<br />
Teilnehmer eines dreijährigen Forschungsprojekts<br />
im Auftrag des Bundesministeriums<br />
für Bildung und Forschung<br />
(BMBF) analysierte sie Schad-<br />
Software auf Android-Geräten, um<br />
herauszufinden, wie man die Geräte<br />
besser schützt. Das Projekt dauerte<br />
bis Juni 2013, die Ergebnisse fließen<br />
laut Professor Holz bereits in die Geräte-Software<br />
ein. Auch iOS-Funker<br />
profitieren von diesen Resultaten.<br />
Smartphone-Schad-Software, die es<br />
auf die Hausautomationssysteme abgesehen<br />
habe, so Holz weiter, sei ihm<br />
aber ohnehin noch nicht begegnet.<br />
Einen Grund hierfür findet Klaus<br />
Jung, Geschäftsführer des Zentralverbandes<br />
Elektrotechnik- und Elektronikindustrie<br />
(ZVEI): „Man muss<br />
schon verdammt viel Aufwand betreiben,<br />
um auf diese Weise eine Heizung<br />
an- und auszumachen.“<br />
Sensible Bereiche<br />
Angemessen ist also die Überlegung,<br />
ob sich ein Angriff auf das Heim für<br />
einen Daten- oder klassischen Dieb<br />
tatsächlich lohnt. Die Ausbeute muss<br />
die Mühe wert sein. „Es geht nicht unbedingt<br />
um absolute Sicherheit“, beschreibt<br />
Christian Pätz, Europa-Sprecher<br />
für Z-Wave-Funktechnologie, „es<br />
geht darum, Kosten und Aufwand bei<br />
den Angreifern nach oben zu treiben“.<br />
Daher unterscheiden manche Hersteller<br />
zwischen mehr und weniger<br />
sensiblen Bereichen. Der Aufwand einer<br />
Replay-Attacke etwa würde sich<br />
bei Eingangstüren mehr lohnen als bei<br />
den Heizkörpern. Hier verwenden daher<br />
inzwischen quasi alle namhaften<br />
Anbieter Verschlüsselungen, Einmal-<br />
Passwörter wie bei TANs oder „Rolling<br />
Codes“. So scheitern Entschlüsselungsfreaks<br />
in aller Regel, auch Code-<br />
Rekorder haben keine Chance.<br />
Z-Wave etwa unterscheidet solche<br />
Anwendungsbereiche. Will man jedoch<br />
etwa auch seine Lichtschalter<br />
absichern, darf man zu ZigBee-<br />
Fernseher von LG<br />
übertrugen Daten zu<br />
Nutzergewohnheiten<br />
an die Firma, obwohl<br />
die Funktion ausgeschaltet<br />
war. Per Update<br />
wurde die Sammelwut<br />
beendet.<br />
29
TITEL SICHER VOR HACKERN<br />
CHECK FÜR DAS SMARTE HEIM<br />
01 | Eigenes und sicheres Passwort wählen<br />
Oft haben etwa Router oder Apps ein vorinstalliertes Standardpasswort.<br />
Das wissen auch Hacker. Daher sollten Sie unbedingt ein neues<br />
Passwort einrichten. Wichtig ist auch die Auswahl des Passworts.<br />
Verwenden Sie keine Namen. Am besten sind eigene Wortkreationen<br />
mit Sonderzeichen, Zahlen und wechselnder Groß-/Kleinschreibung.<br />
Der Begriff sollte nicht weniger als sieben Stellen besitzen.<br />
02 | WLAN verschlüsseln und Ruhe gönnen<br />
Wählen Sie den Standard WPA2 (AES). Diese Methode verwendet<br />
dynamische Schlüssel, die sich automatisch und regelmäßig ändern.<br />
Schalten Sie zudem den Router aus, wenn Sie keine WLAN-Geräte<br />
nutzen. Sonst schenken Sie Hackern, etwa nachts, viel Zeit. Nutzen<br />
Sie hierfür die Einstellungsmöglichkeit, dass sich das WLAN für<br />
bestimmte Zeitperioden automatisch selbst ausschaltet.<br />
03 | Firmware aktualisieren<br />
Wie bei Computern sollten alle Netzwerkgeräte aktualisiert werden,<br />
sobald ein Update veröffentlicht wurde. Häufig berücksichtigen die<br />
Aktualisierungen bekannt gewordene Sicherheitslücken. Markenhersteller<br />
informieren Sie über die Updates entweder per Anschreiben,<br />
über das jeweilige Programm oder auf der Website.<br />
04 | Unbekannte Geräte aussperren<br />
Maximierte Sicherheit ermöglicht das Anmelden der einzelnen Geräte<br />
im Heimnetz über MAC-Adressen (Media Access Control). Das macht<br />
etwas Mühe, da Sie jeden neuen Netzpartner einzeln über die MAC-<br />
Nummer anmelden müssen. Dafür bleibt allerdings jeder unbekannte<br />
Zugriff ausgesperrt.<br />
05 | Firewall und definierte IP-Adressen<br />
Eine zusätzliche Firewall kann den Zugriff auf einzelne Geräte schützen.<br />
Dann wandern Daten nur über bestimmte Ports des Routers<br />
hinein oder hinaus. Die anderen „Datentüren“ bleiben dagegen<br />
geschlossen. Das blockiert dann allerdings womöglich auch gewünschte<br />
Funktionen, die bei einem Gerät per App oder Update<br />
eventuell hinzukommen. Dann müssen Sie die Firewall neu abgleichen.<br />
Möglich ist auch, Zugriffe nur von bestimmten IP-Adressen zu<br />
erlauben. Sie können etwa festlegen, nur vom Büro aus Einblick in die<br />
Wohnung zu erhalten.<br />
Kleines Sicherheitsnetzwerk:<br />
Gigaset bietet mit<br />
seiner Produktreihe<br />
elements einen Türsensor,<br />
einen Bewegungsmelder<br />
für Räume<br />
sowie eine Steuereinheit<br />
(von links) als<br />
Starter Kit zum Preis<br />
von 200 Euro.<br />
Funk oder EnOcean greifen. Bei Letzterem<br />
befindet man sich noch im Umbruch.<br />
Einige Hersteller verkaufen laut<br />
Chef Armin Anders nach wie vor alte<br />
EnOcean-Technik.<br />
Genaues Nachfragen beim Händler<br />
oder Hersteller lohnt sich also. Das gilt<br />
auch für andere Eigenschaften wie die<br />
Update-Fähigkeit. „Alarmanlagen in<br />
Baumarktqualität“, wendet BITKOM-<br />
Experte Fliehe ein, „sind zunächst<br />
ähnlich gesichert wie hochwertigere.<br />
Updaten auf den neuesten Gefahrenstand<br />
lassen sich die meisten von ihnen<br />
allerdings nicht.“<br />
Funk oder Kabel?<br />
Die Kommunikation im vernetzten<br />
Heim kann über Draht (Daten- und<br />
Stromkabel) oder per Funk beschritten<br />
werden. Die Experten sind sich<br />
einig: Kabelkontakte, wie etwa KNX<br />
sie mit viel Erfahrung anbietet, sind<br />
weniger störungsanfällig. Doch auch<br />
der Traditionsnetzwerker bietet inzwischen<br />
Funkgeräte an und verdeutlicht,<br />
dass diese keine geringere Sicherheit<br />
bieten. Die Krux beim Funk:<br />
Unabsichtlich kann ein hochfrequentes<br />
Signal aus der Nachbarschaft zu<br />
Si gnalunterbrechungen führen. Das<br />
gilt auch für herkömmliches WLAN.<br />
Sogenannte „Jammer“ führen diesen<br />
Effekt gezielt herbei. Sicherheitsmindernd<br />
kann sich dies jedoch kaum<br />
auswirken: Alarmanlagen oder Überwachungsbausteine<br />
wie eine Kamera<br />
schicken eine Meldung zum Smartphone,<br />
falls der Störungszustand länger<br />
anhalten sollte. Daraufhin ergreift<br />
man Maßnahmen.<br />
Ich weiß, was Du tust…<br />
Als sensible Daten gelten auch Nutzergewohnheiten.<br />
Man kann Daten<br />
einer Familie aufaddieren, etwa Vorlieben<br />
erkennen und schließlich entsprechende<br />
Werbung schicken.<br />
Nachdem bekannt wurde, dass einzelne<br />
Smart TVs unerlaubt Nutzerdaten<br />
verschickten, wurde deutlich: Ob<br />
Einzelgerät oder Netzwerk, auch solche<br />
Daten können einen Weg nach<br />
draußen finden. Alle Arten von Messungen<br />
im Haus verraten Details.<br />
Stets den Stromverbrauch zu beobachten<br />
hilft beim Energiesparen, es wird<br />
aber auch klar, zu welchen Zeiten die<br />
Familie „aktiv“ ist. Oder TV-Programmführer<br />
empfehlen nach Filmgeschmack<br />
Sendungen, doch wie bei<br />
Amazon erstellen sie hierfür Profile.<br />
Wiederum gilt es also, ein eigenes<br />
Maß zu finden und zu prüfen, welchen<br />
Komfort man für wichtig hält.<br />
FAZIT<br />
Nicht in der Heimvernetzung<br />
steckt die Gefahr, sondern im<br />
einzelnen Gerät. Leichtsinn bei<br />
Passwörtern oder Apps ist eine<br />
gängigere Bedrohung als ein<br />
„Hightech“-Angriff auf ganze<br />
Netzwerke. Solch großer Aufwand<br />
lohnt sich kaum bei einem<br />
Durchschnitts-Smart-Home.<br />
30
06.2014 // connected-home.de<br />
WOHNEN<br />
& LEBEN<br />
Stadt der Zukunft<br />
Düsseldorf wird digital: Die<br />
Rhein-Metropole zeigt mit<br />
spannenden Projekten, wie<br />
man smart lebt. S. 32<br />
© Foto: Shutterstock<br />
Aufbauende Apps<br />
Mit zahlreichen Anwendungen werden die<br />
Planung und der Bau Ihres Traumhauses<br />
genauso vereinfacht wie die Einrichtung. S. 42<br />
Begeisternde Schau<br />
Im Showroom von it-living wird Smart Home<br />
zum erleuchtenden Erlebnis – auch, da er sich<br />
in einer ehemaligen Kirche befindet. S. 48<br />
Sommerliche Gadgets<br />
Sonne, Hitze, Gartenwetter: nichts wie raus auf<br />
Balkon und Terrasse! Mit smarten Helfern wird<br />
der Aufenthalt noch schöner. S. 54<br />
31
WOHNEN & LEBEN DÜSSELDORF DIGITAL<br />
12<br />
Projekte, die<br />
das Stadtleben<br />
revolutionieren<br />
VISIONEN AUS DER<br />
DIGITALEN STA<br />
Über 260 Unternehmen aus der Informations- und Telekommunikationswirtschaft haben sich<br />
im Projekt „Digitale Stadt Düsseldorf“ mit anderen Branchen vernetzt. In Düsseldorf entwickeln<br />
und testen sie smarte Lösungen für fast alle Lebensbereiche.<br />
Von Hannes Rügheimer<br />
Regelmäßiger Gedankenaustausch:<br />
In den Digitalk-Plus-Kongressen<br />
wie hier 2012 zum Thema<br />
Social Media diskutieren<br />
Mitglieder der Digitalen<br />
Stadt Düsseldorf mit<br />
eingeladenen Experten<br />
und Firmenvertretern<br />
über aktuelle Themen.<br />
32<br />
Wenn Stephan Schneider<br />
aus dem Showroom im 16.<br />
Stockwerk des futuristischen<br />
Düsseldorfer Hochhauses Colorium<br />
schaut, blickt er direkt auf den<br />
Rhein und den seit 1990 blühenden<br />
„Medienhafen“ der Stadt. Hier haben<br />
sich innovative und kreative Unternehmen<br />
aller Größenordnungen angesiedelt<br />
und profitieren vom ständigen<br />
Austausch untereinander.<br />
Dieser Erfolg ist unter anderem<br />
auch Stephan Schneider zu verdanken:<br />
Er ist der Vorstandsvorsitzende<br />
der Digitalen Stadt Düsseldorf e.V.,<br />
und die Vernetzung von Unternehmen<br />
und Innova tionsträgern ist sein Geschäft.<br />
Der Verein, dem er vorsitzt, hat<br />
sich das Ziel gesetzt, Unternehmen<br />
aus dem Bereich IT, Medien und Telekommunikation<br />
mit anderen Branchen<br />
zu vernetzen. Die Digitale Stadt<br />
entwickelt gemeinsame Projekte und<br />
Initiativen zwischen Verwaltung, Bildungseinrichtungen<br />
und Firmen aus<br />
Düsseldorf und bietet seinen Mitgliedern<br />
eine Plattform für Kooperation<br />
und Erfahrungsaustausch.<br />
Der im Jahr 2004 gegründete Verein<br />
feiert gerade sein zehnjähriges Jubiläum<br />
und zählt seit Ende letzten Jahres über<br />
260 Mitglieder. Damit ist er das bun-
06.2014 // connected-home.de<br />
DIE PROJEKTE VON SMART CITY<br />
Die Partner der Digitalen Stadt Düsseldorf kooperieren bei vielen konkreten<br />
Projekten. Sie bieten den Bürgern der Stadt sofortigen Nutzen und dienen<br />
der Forschung und Weiterentwicklung innovativer Lösungen für die Zukunft.<br />
SMART JOBS<br />
Im Foyer des Düsseldorfer Standorts der Bundesagentur für Arbeit steht ein Online-Terminal,<br />
das mit Erklärvideos Orientierung im Amt bietet und außerdem die Möglichkeit, online<br />
einen Termin mit einem Sachbearbeiter zu vereinbaren. Das dafür genutzte System ist auch<br />
per Smartphone-App erreichbar, sodass Arbeitssuchende auch unterwegs Zugriff auf ausgeschriebene<br />
Stellen und die Terminvereinbarung haben.<br />
1<br />
DT<br />
desweit größte Netzwerk in der Informations-<br />
und Telekommunikationsbranche.<br />
Längst nicht alle Mitgliedsfirmen<br />
haben ihren Standort am<br />
Medienhafen, aber innovativ und an<br />
Zukunftsmärkten orientiert ist jede<br />
einzelne von ihnen. Auf der Mitgliederliste<br />
finden sich Namen wie Vodafone,<br />
die Deutsche Telekom, Nokia,<br />
Oracle, Fujitsu, Toshiba, HP, Canon,<br />
Siemens, Motorola und viele mehr,<br />
aber auch Behörden und andere Einrichtungen<br />
von Stadt, Land und Bund,<br />
Verbände, Hochschulen und Forschungseinrichtungen<br />
sowie zahlreiche<br />
Mittelständler.<br />
Networking an erster Stelle<br />
Networking steht für die Mitglieder<br />
des Vereins an erster Stelle. Sie treffen<br />
sich regelmäßig in Arbeitsgruppen,<br />
auf Events – oder auch mal informell<br />
zum Altbier in der Düsseldorfer Altstadt<br />
oder auf einem Sommerfest<br />
3<br />
SMART<br />
PAYMENT<br />
Der in Düsseldorf ansässige Mobilfunk-<br />
und Kommunikationsanbieter<br />
Vodafone steuert verschiedene Projekte<br />
und Lösungen zur Digitalen Stadt<br />
Düsseldorf bei. Smart Payment nutzt<br />
das Vodafone-Produkt SmartPass:<br />
Android-Handys mit NFC und spezieller<br />
SmartPass-SIM-Karte oder iPhones mit<br />
einem NFC-Sticker dienen als digitale<br />
Geldbörse. Die Lösung ist mittlerweile<br />
bundesweit verfügbar und funktioniert<br />
an etwa 30.000 Akzeptanzstellen.<br />
Allein in Düsseldorf sind es über 800.<br />
SMART SHOPPING<br />
Der Lebensmittelhändler „Emmas Enkel“ teilt in seinem Ladenlokal<br />
an interessierte Einkäufer iPads aus. Mit denen können die Kunden<br />
nicht nur digitale Einkaufslisten abhaken, sondern auch Waren auswählen,<br />
die nicht auf der begrenzten Verkaufsfläche, aber im angrenzenden<br />
Lager bereitstehen. Das Sortiment ist via Online-Shop<br />
auch im Internet bestellbar – man holt die Waren dann später im<br />
Laden ab oder lässt sie sich gegen einen Aufpreis nach Hause<br />
liefern. Ein besonderer Service für die rund 6000 Mitarbeiter am<br />
neuen „Campus“ von Vodafone: Sie können Lebensmittel und Co.<br />
während ihrer Arbeitszeit bei „Emmas Enkeln“ bestellen und dann<br />
abends an einer zentralen Ausgabestelle abholen.<br />
2<br />
SMART JOURNEY<br />
Der Düsseldorfer Flughafen hat das Ziel, Reisen seiner Passagiere zur<br />
„Smart Journey“ zu machen. Das Angebot beginnt mit der Reservierung<br />
und Bezahlung eines Parkplatzes, enthält einen VIP-Infoservice,<br />
erlaubt die Nutzung von Ladestationen für elektronische Geräte, das<br />
Bezahlen und zum Teil auch Einchecken per digitaler Geldbörse und<br />
umfasst auch die Vernetzung der Infoterminals mit einer Flughafen-<br />
App. Wer aus dem Nicht-EU-Ausland zurückkommt, kann seinen<br />
elektronischen Reisepass auch an Automaten kontrollieren lassen.<br />
4<br />
33
WOHNEN & LEBEN DÜSSELDORF DIGITAL<br />
6<br />
SMART ENERGY<br />
Die Stadtwerke Düsseldorf haben sich dem Smart-City-Projekt angeschlossen,<br />
um in diesem Rahmen innovative Technologien wie Smart Metering und Smart<br />
Grid zu testen und weiterzuentwickeln. Dabei steuern intelligente Hausgeräte<br />
den Stromzähler und dieser wiederum das Stromnetz. Der Energieversorger erhält<br />
auf diese Weise exakte Daten, wie viel Strom seine Kunden aktuell benötigen,<br />
und kann seine Erzeugungskapazitäten entsprechend anpassen.<br />
SMART ART<br />
Die an zwei Düsseldorfer Standorten residierende Kunstsammlung Nordrhein-<br />
Westfalen nimmt am Projekt Smart City mit der Zielsetzung teil, Kunst möglichst<br />
energieeffizient und ressourcenschonend zu präsentieren. Dazu haben die Museen<br />
in ihren Räumen Bewegungssensoren installiert. Sie aktivieren die Raumbeleuchtung<br />
und bei elektrisch betriebenen Exponaten wie Videokunst den Strom nur<br />
dann, wenn sich auch tatsächlich Zuschauer davor befinden.<br />
9<br />
SMART MOBILITY<br />
SMART <strong>HOME</strong><br />
Das Stadtviertel Le Flair liegt zwischen den<br />
Düsseldorfer Stadtteilen Derendorf und<br />
Pempelfort. Bis 1990 wurde es als Güterbahnhof<br />
genutzt. Heute stehen hier elegante<br />
„Townhouses“, die neben vielen anderen<br />
Services auch intelligente Vernetzung bieten<br />
– zum Beispiel mit Multimedia-Steckdosen<br />
in allen Räumen sowie digital gesteuerte<br />
Rollos, Lüftung, Beleuchtung und<br />
Fußbodenheizung. Außerdem wurden<br />
emissions- und schadstoffarme Baumaterialien<br />
verwendet, die hohe Luftqualität und<br />
gute Isolation garantieren.<br />
10<br />
5<br />
Das von den Stadtwerken Düsseldorf und anderen<br />
Partnern betriebene Car-Sharing-Angebot E-Carflex<br />
hat seine Flotte ausschließlich mit Elektroautos<br />
ausgerüstet. An den Car-Sharing-Standorten<br />
im gesamten Stadtgebiet stehen Ladesäulen zum<br />
Aufladen der E-Cars bereit. Der Projektpartner<br />
www.drive-carsharing.de stellt die Plattform<br />
zum Reservieren der Fahrzeuge zur Verfügung.<br />
Zur Auswahl stehen diverse Fahrzeugklassen vom<br />
Elektro-Smart bis zum komfortablen Opel Ampera.<br />
Die Stromkosten fürs Aufladen der Batterien sind<br />
in den Stunden- und Kilometerpauschalpreisen<br />
enthalten.<br />
SMART TV<br />
7<br />
Auch Samsung ist ein Partner der Digitalen Stadt<br />
Düsseldorf und möchte in diesem Zusammenhang<br />
seine Internet-fähigen TV-Geräte in verschiedene<br />
Projekte einbringen. Derzeit entwickelt<br />
eine Arbeitsgruppe Konzepte dafür, welche Anwendungen<br />
und Lösungen des Smart-City-Projekts<br />
zum Beispiel als App auf dem Smart TV<br />
abgebildet werden könnten. Denkbar wäre hier<br />
etwa eine Anbindung an Projekte wie die hier<br />
beschriebenen Beispiele Smart Shopping, Smart<br />
Education, Smart Health und andere.<br />
SMART HEALTH<br />
Mit Projektpartnern wie Vodafone und<br />
der Provinzial-Versicherung erforscht<br />
das Smart-Health-Projekt der Digitalen<br />
Stadt Düsseldorf E-Health-Anwendungen<br />
wie Telemedizin (Therapie<br />
und Diagnostik per Telekommunikation),<br />
Telemonitoring (Fernuntersuchungen,<br />
-diagnosen und -patientenüberwachung<br />
durch den behandelnden<br />
Arzt) sowie Lösungen<br />
für Ambient Assisted Living (altersgerechte<br />
Assistenzsysteme<br />
für ein selbstbestimmtes Leben).<br />
Eines der ersten kommerziellen<br />
Ergebnisse ist ein im Rahmen des<br />
Projekts entwickeltes Diabetes-<br />
Management-System.<br />
11<br />
SMART EDUCATION<br />
Die Europäische Fachhochschule EUFH Rhein/Erft mit<br />
einem Standort in Neuss bei Düsseldorf hat ein Konzept<br />
für ein digitales Klassenzimmer entwickelt, bei<br />
dem E-Books die Rolle von Schulbüchern übernehmen<br />
und Tablets mit einem interaktiven Whiteboard vernetzt<br />
sind. Die Vorlesungen werden auch als Live-<br />
Stream in einem Internet-Portal übertragen. Zusätzlich<br />
entwickelt das Team Computer-Based-Training-<br />
Programme (CBT), bei denen zum Beispiel Computerspiele<br />
zur Vermittlung von Lerninhalten oder zur<br />
Förderung der Gesundheit („Health Games“) dienen.<br />
8<br />
34
06.2014 // connected-home.de<br />
12<br />
SMART PUBLIC<br />
Die Landeshauptstadt Düsseldorf ist selbst Partner des Projekts Digitale Stadt Düsseldorf und profitiert von den High-Tech-<br />
Kontakten im Rahmen ihrer eigenen Dienstleistungen und Verwaltungsvorgänge. Bei den Bürgern wohl nicht auf Platz eins in der<br />
Beliebtheitsskala, aber ein gutes Beispiel: Die Mitarbeiter der Verkehrsüberwachung nutzen mittlerweile iPhones und ersetzten<br />
damit die bisher fürs Verteilen von „Knöllchen“ verwendeten, klobigeren Datenerfassungsgeräte samt separater Kamera.<br />
Smarte Themen im Fokus: Im Rahmen des Events<br />
Digitalk Plus beschäftigte sich die Digitale Stadt<br />
Düsseldorf 2013 mit Smart Home und Smart Health.<br />
am Rheinufer. Solche zwanglosen<br />
Treffen laufen unter der Bezeichnung<br />
DigiSocials. Jeden Monat veranstaltet<br />
die Digitale Stadt Düsseldorf zudem<br />
den Digitalk: eine Abendveranstaltung,<br />
auf der die Vereinsmitglieder<br />
sich gegenseitig ihr Unternehmen,<br />
ihre Produkte, Dienstleistungen und<br />
Innovationsthemen präsentieren. Und<br />
alle zwei Jahre findet der Digitalk Plus<br />
statt: ein Business-Kongress, bei dem<br />
sich hochkarätige Entscheider der<br />
Mitglieder und anderer Unternehmen<br />
zum Gedankenaustausch treffen.<br />
Der jüngste Digitalk Plus beschäftigte<br />
sich 2012 mit dem Thema „Social-Media-Revolution“.<br />
Gezielt an<br />
Führungskräfte richten sich darüber<br />
hinaus die Seminare „DigiLearn“, und<br />
Sonderthemen werden regelmäßig auf<br />
Events namens „DigiSpecials“ präsentiert<br />
und diskutiert.<br />
Kundennutzen an erster Stelle<br />
Nun wären die Aktivitäten der Digitalen<br />
Stadt für Nichtmitglieder nur bedingt<br />
interessant, wenn sie sich allein<br />
aufs Netzwerken und den Branchenaustausch<br />
beschränken würden. Doch<br />
die Zielsetzung der Firmenvernetzung<br />
und der Events besteht darin, gemeinsame<br />
Projekte zu realisieren, mit denen<br />
sich die beteiligten Unternehmen<br />
nicht nur als technologisch führend<br />
präsentieren können, sondern die für<br />
Kunden und Bürger auch konkreten<br />
Nutzen bieten. Und dabei waren die in<br />
der Digitalen Stadt Düsseldorf zusammengeschlossenen<br />
Firmen und Institutionen<br />
in den letzten Jahren sehr<br />
ideen- und erfolgreich. Der Überblick<br />
über die einzelnen Aktivitäten unter<br />
dem Dach des Projekts „Smart City“<br />
(siehe die nebenstehenden Kästen)<br />
zeigt eine große Bandbreite von vernetztem<br />
Wohnen über innovatives<br />
Shopping bis zu E-Car-Sharing, von<br />
Smart Metering über Smart Education<br />
bis Smart Health.<br />
Besonders interessant für CON-<br />
NECTED <strong>HOME</strong>-Leser sind aus diesem<br />
Potpourri die Smart-Home-Lösungen,<br />
die in den Townhouses im<br />
schicken Stadtviertel Le Flair im Düsseldorfer<br />
Norden realisiert wurden.<br />
Alle Räume der Eigentumswohnungen<br />
sind mit Multimedia-Steckdosen<br />
ausgerüstet; außerdem besitzen sie<br />
eine komfortable vernetzte Steuerung<br />
für ihre elektrischen Rollos, die Lüftungsanlage,<br />
die im Rahmen eines<br />
übergreifenden Lichtkonzepts realisierte<br />
Beleuchtung sowie die in den<br />
eleganten Wohnungen eingebaute<br />
Fußbodenheizung. In einer Musterwohnung<br />
können sich Interessenten<br />
den Funktionsumfang und das Bedienkonzept<br />
ausführlich präsentieren<br />
lassen.<br />
Und dies ist lediglich der aktuelle<br />
Stand. Inzwischen arbeiten die Mitglieder<br />
des Smart-Home-Arbeitskreises<br />
der Digitalen Stadt während ihrer<br />
quartalsmäßigen Treffen an neuen<br />
Ideen und Konzepten. Diese könnten<br />
dann etwa einfach installierbare<br />
Nachrüstlösungen zur Vernetzung per<br />
Funk oder à la digitalSTROM, breitbandige<br />
Internet-Anbindung mit 100<br />
und mehr Megabit pro Sekunde sowie<br />
Remote-Zugriffe auf Smart-Home-<br />
Einstellungen beinhalten.<br />
Virtuell einkaufen und<br />
bezahlen: Am Düsseldorfer<br />
Firmensitz von<br />
Vodafone können die<br />
Mitarbeiter auf einer<br />
Videowand Waren bestellen<br />
und per „Wallet“<br />
bezahlen, die der Partner<br />
Emmas Enkel am Abend<br />
zum Abholen bereitstellt.<br />
35
WOHNEN & LEBEN DÜSSELDORF DIGITAL<br />
MIT STEPHAN SCHNEIDER, VORSTANDS-<br />
VORSITZENDER DIGITALE STADT DÜSSELDORF<br />
INTERVIEW<br />
„Unsere Projekte bringen Menschen<br />
viel Nützliches im Alltag“<br />
Herr Schneider, was sind die jüngsten<br />
Neuigkeiten aus der Digitalen Stadt<br />
Düsseldorf?<br />
Wir feierten gerade das zehnjährige Jubiläum<br />
unserer Networking-Plattform nach der Gründung<br />
des Projekts im Jahr 2004. Dabei freuen<br />
wir uns über ein anhaltendes Wachstum bei<br />
unseren Mitgliedern. Ende 2013 zählten wir<br />
über 260 Partner, die sich im Rahmen der Digitalen<br />
Stadt Düsseldorf vernetzen. Von ursprünglich<br />
18 Partnern beim Start 2004 ist<br />
das eine beeindruckende Entwicklung.<br />
Für die beteiligten Unternehmen ist<br />
die Vernetzung und Kooperation sicher<br />
sehr interessant. Doch was haben die<br />
Bürger davon – zum Beispiel die Einwohner<br />
von Düsseldorf?<br />
Sehr viel, weil bei uns konkrete Projekte mit<br />
messbarem Nutzen an erster Stelle stehen. So<br />
haben unsere Mitglieder im Rahmen der Smart<br />
City zum Beispiel eine Vielzahl von Aktivitäten<br />
realisiert, die den Menschen viel Nützliches<br />
für ihren Alltag bringen – etwa intelligentes<br />
Car Sharing mit Elektroautos, Smart<br />
Shopping im Internet oder im Ladengeschäft<br />
vor Ort, intelligentes Payment mit der digitalen<br />
Geldbörse und vieles mehr. Eines der<br />
jüngsten Beispiele, das mich besonders begeistert,<br />
stammt aus dem Bereich Smart<br />
Health: In Zusammenarbeit mit dem Westdeutschen<br />
Diabetes- und Gesundheitszentrum<br />
WDGZ unter der Leitung von Professor Dr.<br />
Stephan Martin wurde ein Diabetes-Management-System<br />
entwickelt, das eine digitale<br />
Waage, ein Blutzuckermessgerät, ein Blutdruckmessgerät<br />
und ein Pedometer mit einem<br />
sicheren Cloud-Service vernetzt und so<br />
Diabetes-Patienten ermöglicht, sich telemedizinisch<br />
beraten und ihren Gesundheitsstatus<br />
regelmäßig kontrollieren zu lassen – ohne dazu<br />
eine Praxis oder Klinik aufsuchen zu müssen.<br />
Dieses System ist heute kommerziell verfügbar,<br />
und es bringt den Betroffenen ein großes<br />
Plus an Lebensqualität und Sicherheit.<br />
Welche Möglichkeiten haben Düsseldorfer<br />
oder andere Interessenten, sich<br />
über die Projekte zu informieren?<br />
Genau das steht im Zentrum unserer Aktivitäten.<br />
Eine gute Anlaufstelle ist unsere Website<br />
www.digitalestadtduesseldorf.de, auf<br />
der es Informationen zu allen laufenden Projekten<br />
gibt. Bald werden wir sie mit einer<br />
Smartphone-App ergänzen. Darüber hinaus<br />
gibt es viele Angebote, in deren Rahmen Interessenten<br />
mit uns und den beteiligten Unternehmen<br />
in Verbindung treten können. So beteiligen<br />
sich unsere Partner an vielen Veranstaltungen<br />
und Events in Düsseldorf. Und<br />
wir veranstalten regelmäßig eigene Events,<br />
auf denen wir Projekte und Lösungen unserer<br />
Mitglieder einem breiteren Publikum vorstellen.<br />
Im Rahmen des Smart-Home-Projekts<br />
im Stadtviertel „Le Flair“ steht das ganze Jahr<br />
über eine Musterwohnung zur Besichtigung<br />
offen. Und wir arbeiten derzeit daran, in unserem<br />
Showroom im spektakulären Hochhaus<br />
Colorium, der bislang nur punktuell für Veranstaltungen<br />
genutzt wurde, eine permanente<br />
Ausstellung interessanter Exponate unserer<br />
Mitglieder aufzubauen.<br />
Da könnten andere Städte ja richtig<br />
neidisch werden auf die vielen smarten<br />
Aktivitäten in Düsseldorf...<br />
Wir sind natürlich sehr stolz auf unseren<br />
Standort und die hier ansässigen Unternehmen<br />
– arbeiten aber auch eng mit anderen<br />
Städten beziehungsweise Partnern mit Standorten<br />
außerhalb unseres Großraums zusammen.<br />
So sind zum Beispiel das Projekt Hamburg@work<br />
sowie die Industrie- und Handelskammern<br />
in vielen andere Städten enge Kooperationspartner<br />
von uns. Recht neu ist ein<br />
Projekt, an dem die Ludwig-Maximilians-Universität<br />
München und die Tochter „Global Assistance“<br />
der Allianz-Versicherung beteiligt<br />
sind. Dabei geht es um die Entwicklung smarter<br />
Konzepte und Angebote für die Versicherungswirtschaft.<br />
Noch viele weitere Ideen<br />
Überhaupt sieht man den Ergebnissen<br />
die Begeisterung und Innovationsfreude<br />
der hier vernetzten Unternehmen<br />
an. So plant die Digitale Stadt<br />
Düsseldorf die Veröffentlichung einer<br />
App für Smartphones und Tablets, in<br />
der viele Projekte und Funktionen der<br />
Smart City zentral versammelt sind.<br />
Sie richtet sich gleichermaßen an<br />
Touristen, die etwa die vernetzten<br />
Mobilitätskonzepte nutzen oder die<br />
innovativen Einkaufsmöglichkeiten<br />
kennenlernen sollen, sowie an Einwohner,<br />
die von den vielen Angeboten<br />
der lokalen Unternehmen und Institutionen<br />
profitieren sollen.<br />
Da könnten die Einwohner anderer<br />
deutscher Städte auf die Düsseldorfer<br />
fast neidisch werden. Doch der Vorstandsvorsitzende<br />
der Digitalen Stadt<br />
hat auch für sie gute Nachrichten, zumal<br />
es IT-Netzwerk- und Smart-City-<br />
Projekte wie etwa Hamburg@work,<br />
Web de Cologne oder Bremen Digital-<br />
Media ja auch in anderen Städten gibt.<br />
Bald auf iOS- und Android-Smartphones: die<br />
Info-App rund um die Smart City Düsseldorf<br />
Mit ihnen arbeitet die Digitale Stadt<br />
Düsseldorf eng zusammen.<br />
Stephan Schneider denkt aber<br />
schon weiter und lässt im Gespräch<br />
mit <strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong> durchblicken:<br />
„Die Kooperation muss bei der<br />
Zusammenarbeit zwischen einzelnen<br />
Städten nicht aufhören. Wir diskutieren<br />
derzeit zum Beispiel über eine Initiative<br />
‚Digital Germany’. Damit<br />
könnten sich Projekte, die auf IT-Innovation,<br />
Kooperation und Vernetzung<br />
setzen, auf die gesamte Bundesrepublik<br />
ausdehnen lassen.“<br />
36
Meine Markise holt sich<br />
den Wetterbericht aus dem Netz.<br />
dS Hagelwarner Service<br />
Das neue Feature für Smart Home mit digitalSTROM<br />
Grauer Himmel? Sturm? Während ich mich<br />
ganz entspannt zurücklehnen kann, paßt der<br />
dS Hagelwarner Service auf mein Zuhause<br />
auf: Er checkt die Wetterlage im Internet,<br />
informiert mich bei einer Hagelwarnung und<br />
alle nötigen Handlungen werden automatisch<br />
ausgeführt: Einfahren der Markise, Öffnen der<br />
Jalousien. Die Idee dahinter ist ebenso einfach<br />
wie smart. digitalSTROM ist eine Smart Home<br />
Lösung, die elektrische Geräte automatisiert<br />
und intelligent vernetzt. Was ich davon habe?<br />
Mehr Komfort, zum Beispiel durch die Programmierung<br />
von individuellen Lichtstimmungen,<br />
geringere Energiekosten, höhere<br />
Sicherheit und vieles mehr. Ferngesteuert<br />
wird dann alles per Lichtschalter, Smartphone<br />
oder Tablet-PC – oder noch bequemer:<br />
per Sprachsteuerung. Und das Beste: Für die<br />
Montage müssen weder Wände aufgestemmt<br />
noch neue Leitungen verlegt werden.<br />
dS Hagelwarner Service: www.digitalstrom.com
WOHNEN & LEBEN HERSTELLER-PORTRAIT<br />
SMARTER<br />
FAMILIENBETRIEB<br />
Als weltweit operierendes Großunternehmen ist Hager eine echte Erfolgsgeschichte<br />
„made in Germany“. Dass das Gründungsmitglied des KNX-Standards auch im<br />
Smart-Home-Bereich sehr aktiv ist, versteht sich von selbst.<br />
Von Dominik Drozdowski<br />
Es begann im Jahr 1955: Zusammen<br />
mit ihrem Vater Peter<br />
gründeten die Brüder Hermann<br />
und Oswald Hager die „Hager<br />
oHG, elektrotechnische Fabrik“ in der<br />
saarländischen Stadt Blieskastel.<br />
Schon vier Jahre später folgte mit der<br />
„Hager Electro“ im elsässischen<br />
Obernai die erste Zweigstelle. Und<br />
dank der Eingliederung des Saarlands<br />
in die Bundesrepublik Deutschland im<br />
Jahr 1957 war damit sogar schon der<br />
Grundstein für Hager als multinationale<br />
Firma gelegt.<br />
1966 war Hager eine der ersten<br />
deutschen Firmen, die systematische<br />
Schulungen für Elektroinstallateure<br />
anboten, heute eine Selbstverständlichkeit.<br />
Mit modularen Schaltschränken<br />
und Leistungsschutzschaltern<br />
wurde das Unternehmen innerhalb<br />
weniger Jahrzehnte ein Global Player<br />
und unterhält inzwischen 1250 Patente.<br />
Weltweit nennen 11.400 Menschen<br />
die Hager Group ihren Arbeitgeber<br />
und produzieren an 26 Standorten in<br />
zwölf Ländern ihre Produkte. Die<br />
Zentrale des Imperiums ist aber nach<br />
wie vor Blieskastel und Geschäftsführer<br />
ist mit Daniel Hager ein Mitglied<br />
der Gründerfamilie. Mit Hermann<br />
Hager verstarb der letzte der drei<br />
Gründer erst im März dieses Jahres.<br />
38
06.2014 // connected-home.de<br />
Mit dem 15 Zoll großen tebis<br />
KNX Touchpanel kann man<br />
alle Funktionen des Hauses mit<br />
Hager-Technik kontrollieren.<br />
Receiver oder Netzwerk-Server platzsparend<br />
und zentral unterbringen<br />
kann. Das Multimedia-Feld ist auch<br />
als Ursprung einer strukturierten Verkabelung<br />
vorgesehen, mit der Hager<br />
für die Datenverteilung in jeden Raum<br />
sorgen will. Statt WLAN oder Funk<br />
werden dabei im ganzen Haus Netzwerk-<br />
und Koaxialleitungen verlegt.<br />
Damit die Signale dann auch wieder<br />
aus der Wand herauskommen, bietet<br />
das Unternehmen zudem diverse<br />
Multimedia-Steckdosen an. Alternativ<br />
kann man die Daten auch gleich über<br />
die Stromleitungen schicken. Zu diesem<br />
Zweck verkauft Hager ein Powerline-Set,<br />
das aus einem Modul für die<br />
Hutschiene und Zwischensteckern für<br />
die Steckdosen besteht.<br />
Auch außerhalb des Hauses hat das<br />
Unternehmen clevere Technik in petto.<br />
So mischt das Unternehmen mit<br />
witty.home auch im Markt der Elektroautos<br />
mit und bietet dafür Ladestationen<br />
an.<br />
Schalten, dimmen, steuern<br />
Auch ohne Smart Home bietet Hager<br />
zahlreiche Möglichkeiten für das<br />
Steuern von Geräten über Schalter an<br />
der Wand an. Die Schalter des Herstellers<br />
wurden nach einer Gottheit<br />
benannt: Kallisto. Deren Namen bedeutet<br />
übersetzt so viel wie „die<br />
Schönste“. Dementsprechend setzt<br />
das kallysto-Schalterprogramm von<br />
Hager vor allem auf ansprechende<br />
Optik. So gibt es gleich drei Designlinien<br />
von kallysto: sachlich mit „pur“,<br />
harmonisch mit „stil“ und elegant mit<br />
„art“. Besitzer eines iPads können sich<br />
selbst ein Bild von der kallysto-Welt<br />
machen – mit einer kostenlosen App,<br />
die es erlaubt, sämtliche Designs virtuell<br />
vor verschiedenen Hintergründen<br />
auszuprobieren.<br />
Nun hat ein Schalter natürlich nicht<br />
nur schön auszusehen, sondern vor<br />
allem auch eine Funktion zu erfüllen.<br />
Neben klassischen Kippschaltern gibt<br />
es von Hager für den Unterputz Drehund<br />
Tastdimmer, Bewegungs-<br />
Alles im Schaltschrank<br />
Ursprünglich ein Hersteller von<br />
Schaltschränken, bleibt sich Hager<br />
auch heute noch treu. Nach wie vor<br />
vertreibt das Unternehmen Verteilerschränke.<br />
Relativ neu hinzugekommen<br />
sind elektronische Haushaltszähler<br />
(eHZ), die nach dem Energiewirtschaftsgesetz<br />
in Neubauten<br />
Pflicht sind, eHZ-Lieferzähler für<br />
Häuser, die selbst Strom produzieren,<br />
Überspannungsschutz- sowie Leistungsschutz-<br />
und Fehlerstromschutzschalter.<br />
Um den Anforderungen an ein modernes<br />
Zuhause gerecht zu werden,<br />
sind in den Zählerschränken von Hager<br />
von vornherein vernetzte Komponenten<br />
vorgesehen. Hinter der linken<br />
der zwei Türen des Schrankes – hinter<br />
der anderen sitzt die Stromverteilung<br />
– befindet sich das Multimedia-Feld,<br />
auf dem man Geräte wie Router, SAT-<br />
Natürlich lässt sich das Hager-Haus<br />
auch mit einer App steuern. Es gibt<br />
sie kostenlos für Apple- und Android-<br />
Smartphones sowie für Tablets.<br />
39
WOHNEN & LEBEN HERSTELLER-PORTRAIT<br />
Auch die Jalousien<br />
lassen sich mit Hager<br />
steuern, entweder<br />
über eine Rolllädensteuerung<br />
oder<br />
gleich über ein komplettes<br />
KNX-System.<br />
melder für den Außen und Innenbereich<br />
sowie Jalousiesteuerungen und<br />
eine Einzelraumregelung für die Heizung.<br />
Die entsprechenden Module für<br />
das Dimmen, die Zeitschaltung und<br />
die Steuerung der Heizung werden<br />
dabei in die Hutschiene des Schaltschranks<br />
eingebaut.<br />
Eine pfiffige Ergänzung für die<br />
Wand ist das Unterputzradio Touch:<br />
Mit kleinem Lautsprecher, Touchpanel<br />
und optionaler iPod-Docking-Station<br />
kann man es fast schon als eine kleine<br />
HiFi-Anlage bezeichnen.<br />
Mit KNX-Schaltern kann man die Smart-Home-<br />
Funktionen direkt an der Wand bedienen.<br />
Wer gern noch ein bisschen mehr<br />
Klangfülle haben will, für den hat Hager<br />
seit Neuestem auch noch kompakte<br />
Deckenlautsprecher im Angebot.<br />
Der 15 cm breite WUZ671 bietet immerhin<br />
8 Watt Leistung und einen<br />
breiten Abstrahlwinkel, während der<br />
8 cm breite WUZ672 zwar nur halb so<br />
viel Leistung aufweist, aber dafür fünf<br />
der Lautsprecher parallel geschaltet<br />
werden können.<br />
Schall und Rauch<br />
In den letzten Jahren haben mehrere<br />
Bundesländer Rauchmelder in ihre<br />
gesetzlichen Bauordnungen aufgenommen.<br />
Von Hager gibt es<br />
gleich mehrere Optionen, wenn<br />
man das eigene Heim mit den lebensrettenden<br />
Brandwarnern ausstatten<br />
will.<br />
Ein Mindestmaß an persönlicher<br />
Sicherheit hat man bereits mit<br />
dem Standard-Rauchwarnmelder<br />
VdS Q (für 31,20 Euro) abgedeckt.<br />
Wie der Namen schon sagt, wurde<br />
er nach den strengen VdS-Q-<br />
Richtlinien zertifiziert, was ihm<br />
vor allem eine lange Lebenszeit von<br />
zehn Jahren ohne Batteriewechsel attestiert.<br />
Die Melder sind über Draht<br />
miteinander vernetzbar.<br />
In Räumen wie Küche oder Garage,<br />
wo ein Rauchmelder zu oft Fehlalarme<br />
auslösen würde, empfiehlt sich ein<br />
Wärmemelder. Anders als ihre rauchempfindlichen<br />
Pendants alarmieren<br />
sie, wenn eine bestimmte Raumtemperatur<br />
überschritten wurde.<br />
Rauch- sowie Wärmemelder gibt es<br />
auch als Varianten mit Drahtlos-Funk.<br />
Da diese mit dem KNX-Protokoll<br />
kommunizieren, sind sie auch zu einer<br />
KNX-Heimvernetzung kompatibel<br />
und dadurch über weitere Entfernungen<br />
vernetzbar.<br />
Komplett connected<br />
Als im Jahr 1996 der neue Standard für<br />
die Heimautomation und die dazugehörige<br />
Organisation KNX Association<br />
ins Leben gerufen wurde, war die Hager<br />
Group eines der Gründungsmitglieder.<br />
Dementsprechend beruht<br />
auch ihr Smart-Home-System auf<br />
dem erfolgreichen Busstandard.<br />
40
06.2014 // connected-home.de<br />
Das kallysto-Unterputzradio mit Touchscreen<br />
kann einfach statt eines Schalters in die Wand eingebaut<br />
werden, und ist mit Lautsprecher und iPhone<br />
oder iPod-Docking-Station eine kleine Musikanlage.<br />
INTERVIEW<br />
MIT ACHIM JUNGFLEISCH, LEITER MARKETING<br />
UND MARKTMANAGEMENT DEUTSCHLAND<br />
„WIR BIETEN ALLE<br />
MÖGLICHKEITEN“<br />
Hagers KNX-System hört auf den Namen<br />
tebis und wird in drei Varianten<br />
angeboten: tebis KNX ETS ist eher für<br />
den Zweckbau gedacht, kann aber<br />
auch in komplexen Wohnanlagen zur<br />
Anwendung kommen. Speziell für<br />
kleiner Anlagen, also Einfamilienhäuser<br />
oder Wohnungen, ist KNX TX gedacht.<br />
Außerdem gibt es mit KNX<br />
Funk auch noch eine Drahtlos-Variante<br />
für die Nachrüstung oder Erweiterung<br />
des tebis-Systems. Mithilfe eines<br />
Gateways lassen sich aber auch energieeffiziente<br />
EnOcean-Funkkomponenten<br />
mit KNX kombinieren.<br />
Egal, für welche der drei Varianten<br />
man sich entscheidet, die Funktionen<br />
sind weitestgehend gleich. Man kann<br />
unter anderem das Licht dimmen, die<br />
Heizung regeln, Rollläden und Jalousien<br />
bedienen und die bereits erwähnten<br />
Funk-Rauchmelder einbinden. Für<br />
die Lichtsteuerung gibt es darüber hinaus<br />
ein DALI-Gateway. Dieser Hersteller<br />
übergreifende Standard erlaubt<br />
vor allem einfacheres Dimmen einzelner<br />
Lichtquellen.<br />
Im kallysto-Schalterprogramm finden<br />
sich außerdem Steuermöglichkeiten<br />
für das KNX-System. So lassen<br />
sich herkömmliche Schalter und Taster<br />
mit Busankoppler für den Unterputz<br />
KNX-fähig und damit auch programmierbar<br />
machen.<br />
Dasselbe gilt für die Bewegungsmelder.<br />
Für die Steuerung der Heizung<br />
sorgen Raumtemperaturregler<br />
mit LCD-Display. Ganz neu im Sortiment<br />
ist der kallysto-Taster BA, ein<br />
Einfach- oder Zweifachtaster mit Status-LED.<br />
Darüber hinaus sind KNX-<br />
Taster mit einfachen Piktogrammen<br />
ebenfalls erhältlich.<br />
Alles zentral<br />
Natürlich ist ein solches Smart Home<br />
nur begrenzt smart, wenn man es<br />
nicht zentral steuern kann. Dafür bietet<br />
Hager ein Steuerungssystem mit<br />
dem klangvollen Namen domovea an,<br />
das sich auf einem Server befindet.<br />
Dieser wird in den Schaltschrank eingebaut.<br />
Nach einer Konfiguration hat<br />
man dann Zugriff auf alle Gebäudefunktionen.<br />
Alternativ gibt es domovea<br />
auch als reine Software-Version.<br />
Wie das Ganze im eigenen Browser<br />
aussieht, kann jeder auf der Website<br />
www.domovea.com ausprobieren:<br />
Wer sich mit dem Benutzernamen<br />
„domovea.gast“ und dem Passwort<br />
„hager1234“ einloggt, darf ein Beispielhaus<br />
steuern.<br />
Hat man sich auf dieser Seite registiert,<br />
kann man auch die domovea<br />
App benutzen, die es für Smartphones<br />
und Tablets von Apple sowie Android<br />
gibt. Auch hier hat man, sofern das<br />
System einmal eingerichtet wurde, sofort<br />
Zugriff auf alle Funktionen, eingeteilt<br />
in die verschiedenen Räume<br />
des Hauses. Bilder von angeschlossenen<br />
IP-Kameras können darüber<br />
ebenfalls abgerufen werden.<br />
Für die Visualisierung bietet Hager<br />
auch ein Touchpanel an. Platzsparend<br />
im Unterputz montiert, ist das 15-Zoll-<br />
Display eigentlich ein PC für die<br />
Wand. Es visualisiert nicht nur die<br />
domovea-Oberfläche, sondern kann<br />
auch für eine Videotürsprechanlage<br />
benutzt werden.<br />
Wer nach dem Lesen dieses Beitrags<br />
jetzt Lust bekommen hat, sich Hager<br />
ins Haus zu holen, findet auf der Website<br />
www.mein-elektromeister.de<br />
qualifizierte Installateure.<br />
Herr Jungfleisch, was unterscheidet Hagers Smart-<br />
Home-Angebot von dem Ihrer Mitbewerber?<br />
Zunächst einmal liefern die bekannten Markenhersteller alle<br />
qualitativ sehr hochwertige und langlebige Technik. So<br />
auch wir. Wir unterscheiden uns zum einen in der Umsetzung<br />
der technischen Möglichkeiten und legen dabei besonderen<br />
Wert auf eine einfache Bedienung. Bestes Beispiel dafür<br />
ist unser Visualisierungssystem domovea. Ein anderes<br />
gutes Beispiel ist die Hager Universaldimmer-Technologie,<br />
die angeschlossene Leuchtmittel automatisch erkennt und<br />
sich optimal darauf einstellt.<br />
GIRA und JUNG haben mit E-Net eine günstige<br />
Alternative für ihr Smart-Home-Angebot ins Leben<br />
gerufen. Haben Sie etwas Ähnliches geplant?<br />
Wir haben bereits Lösungen im Markt. Mit Berker.Net bieten<br />
wir bereits seit letztem Jahr ein System an, das dank<br />
KNX-Funk besonders in der Modernisierung sehr einfach<br />
einsetzbar ist. Und unsere quicklink-Technologie macht die<br />
Realisierung von verknüpften Funktionen für Rollladenund<br />
Beleuchtungssteuerungen besonders einfach. Mit der<br />
neuen easylink-Technologie gehen wir noch einen Schritt<br />
weiter. Damit können wir auch Lösungen für anspruchsvollste<br />
Wünsche einschließlich der Visualisierung mit domovea<br />
für das intelligente Zuhause anbieten.<br />
Sie betonen die Wichtigkeit des Schaltschranks<br />
als zentralen Ort für die Steuerungsanlage sowie<br />
die Stromzufuhr. Warum?<br />
Weil ohne Strom im Haus nichts geht – außer kaltem Wasser.<br />
Der Zählerschrank der Vergangenheit hat sich daher im<br />
Laufe der Zeit zur Technikzentrale des Hauses entwickelt,<br />
in der alles zusammenläuft: Hier werden Energieverbräuche<br />
gemessen, hier sind Informations- und Kommunikationstechnik<br />
der Hausvernetzung gebündelt. Und dafür bieten<br />
wir mit der Hager Technikzentrale alle Möglichkeiten.<br />
Sie produzieren auch Ladestationen für E-Autos.<br />
Welche Rolle wird Elektromobilität in der Zukunft<br />
des vernetzten Wohnens spielen?<br />
Die Technik muss und wird in ein intelligentes Hausenergiemanagement<br />
eingebettet sein, das die Erzeugung von Eigenenergie<br />
sowie die Nutzung und zukünftig auch Speicherung<br />
von Energie im Haus sowie das Laden der Stromautos<br />
bestmöglich verbindet und steuert.<br />
41
WOHNEN & LEBEN SMARTE APPS<br />
APPS<br />
ZUM BAUEN<br />
UND WOHNEN<br />
Auch dafür gibt‘s eine App: Rund um die Suche und Finanzierung von Immobilien, Haus- und Umbau,<br />
Umzug und Einrichtung tummeln sich viele digitale Angebote. <strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong> hat Apps für Sie<br />
gefunden, die solche Projekte wirklich erleichtern.<br />
Von Hannes Rügheimer<br />
42<br />
Mittlerweile findet sich wahrscheinlich<br />
kaum mehr ein<br />
Lebensbereich, der sich<br />
nicht per App fürs Smartphone oder<br />
Tablet erleichtern oder steuern ließe.<br />
Und gerade in Bereichen, in denen so<br />
viel Geld umgesetzt wird wie Hausbau,<br />
Immobilienkauf oder Einrichtung,<br />
ist das für die App-Programmierer<br />
besonders lukrativ.<br />
<strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong> hat sich umgesehen<br />
und die nützlichsten Apps<br />
rund ums Bauen und Wohnen zusammengetragen.<br />
Überwiegend sind die<br />
Anwendungen kostenlos erhältlich,<br />
nur wenige muss man zum Preis von<br />
2,69 bis 8,99 Euro kaufen.<br />
Gratis-Apps bezahlt man anders<br />
Allerdings sollte Interessenten klar<br />
sein: Gratis-Apps müssen sich auf andere<br />
Art finanzieren. Das geschieht<br />
durch eingeblendete Werbung oder<br />
durch Auswahl und Beschränkung<br />
der angebotenen Produkte auf die<br />
Sortimente zahlender Werbepartner.<br />
Wer dies im Kopf behält, profitiert<br />
dennoch von mancher cleveren Funktion,<br />
die das Leben von der Immobiliensuche<br />
und -finanzierung über die<br />
Umzugsplanung bis hin zur Auswahl<br />
von Baumaterialien, Wandfarben,<br />
Tapeten, Armaturen, Möbeln und<br />
Ähnlichem bequemer machen kann.<br />
Alle auf den folgenden Seiten vorgestellten<br />
Apps finden Sie im Apple<br />
App Store beziehungsweise für Android-Smartphones<br />
und -Tablets im<br />
Google play Store.
06.2014 // connected-home.de<br />
BAUEN UND PLANEN<br />
Von der Objektsuche übers Bau -<br />
tagebuch bis zum Ausmessen<br />
BAUTAGEBUCH MOBILE<br />
Dokumentation von Baufortschritten, Mängeln und ähnlichem<br />
it dieser Gra-<br />
kann Mtis-App<br />
der Bauherr ein<br />
digitales Bautagebuch<br />
führen und<br />
dabei wichtige<br />
Informationen wie<br />
Begehungstermine, Anwesende, Abnahmen,<br />
aber auch Abweichungen<br />
und Mängel dokumentieren. Zu den<br />
Einträgen lassen sich Fotos ablegen;<br />
auch Bauzeichnungen und Pläne kann<br />
die App verwalten und zuordnen. Via<br />
Dropbox ist die Mobil-App mit einer<br />
für 99 Euro angebotenen Windows-<br />
Software synchronisierbar.<br />
Erhältlich für<br />
MEINE MESSUNGEN<br />
Maße und Notizen direkt in Fotos eintragen<br />
A bmessungen<br />
und Notizen<br />
lassen sich einfach<br />
in Fotos eintragen<br />
und dann nach Projekten,<br />
Räumen<br />
oder anderen Kriterien<br />
organisieren. Messen müssen Sie<br />
allerdings selbst. Es gibt zwar auch<br />
Apps, die diese Funktion versprechen,<br />
doch die arbeiten für Zuschnitte und<br />
den Kauf von Baumaterial viel zu ungenau.<br />
Diese nützliche App kostet in<br />
der Version für iOS 2,69 Euro, in der<br />
Ausführung für Android 3,49 Euro.<br />
Wir finden: Diese Ausgabe lohnt sich.<br />
Erhältlich für<br />
HAUSBAU PLANEN MIT BAUEN.DE<br />
Online-Katalog für Immobilien-Angebote plus Praxistipps<br />
as Portal<br />
Dbauen.de ist<br />
eine Plattform für<br />
den Ideen- und Erfahrungsaustausch;<br />
es finanziert sich<br />
durch die Kooperation<br />
mit Baufirmen und Maklern. Die<br />
Gratis-App sammelt Angebote für<br />
Grund stücke, Bauprojekte, Musterhäuser<br />
oder Bestandsimmobilien aus dem<br />
Angebot von bauen.de und garniert<br />
diese mit einigen Praxistipps. Solange<br />
angehende Bauherren sich davon nicht<br />
zu viel versprechen, sind einige der<br />
angebotenen Inhalte recht nützlich.<br />
BAU & DESIGN<br />
Digitaler Katalog für Produkte zur Haus- und Raumgestaltung<br />
ie Gratis-App<br />
Dvom Forum-<br />
Verlag Herkert stellt<br />
Produkte zur Hausund<br />
Raumgestaltung<br />
wie Elektro-<br />
Installationsmaterial,<br />
Leuchten, Materialien für Wände<br />
und Böden, Heizungssysteme, Sanitär-<br />
und Klimaprodukte sowie Lösungen<br />
für Raumgestaltung und Sicherheit<br />
vor. Das Angebot beschränkt sich<br />
zwar auf die Produkte von Werbekunden<br />
des Verlags, doch zur Orientierung<br />
und als Ideengeber taugt der kostenlos<br />
erhältliche Katalog durchaus.<br />
Erhältlich für<br />
Erhältlich für<br />
IMMOBILIENSCOUT 24<br />
Kauf- und Mietangebote auf dem Mobilgerät durchsuchen<br />
as Portal Im-<br />
24 ist ein beliebter<br />
Dmobilienscout<br />
Anlaufpunkt für<br />
Leute, die ein Haus<br />
oder eine Wohnung<br />
kaufen oder mieten<br />
wollen. Damit die Interessenten das<br />
Angebot auch auf dem Smartphone<br />
oder Tablet durchforschen können,<br />
bietet die Plattform kostenlose Apps<br />
für iOS und Android an. Für iOS gibt<br />
es zwei verschiedene Apps für Bestandsimmobilien<br />
und Neubauten, die<br />
Android-Ausführung trifft diese Unterscheidung<br />
nicht.<br />
IMMONET HAUSBAU<br />
Per Smartphone oder Tablet Muster-Fertighäuser besichtigen<br />
as Angebot<br />
Dimmonet.de<br />
ist eine weitere<br />
Web- Plattform für<br />
die Suche nach<br />
Häusern oder Wohnungen<br />
zum Kauf<br />
sowie nach Bauprojekten. Die Gratis-<br />
App erlaubt die Suche im Angebot per<br />
Smartphone oder Tablet, wobei der<br />
Schwerpunkt auf Fertighäusern liegt.<br />
Hier können Interessenten sich virtuell<br />
in Musterhäusern umsehen und dabei<br />
zum Teil sogar 360-Grad-Innenansichten<br />
durchstöbern. Zudem gibt es<br />
Grundrisse und weiterführende Infos.<br />
Erhältlich für<br />
Erhältlich für<br />
43
WOHNEN & LEBEN SMARTE APPS<br />
EINRICHTUNG<br />
Diese Apps liefern Ideen und Werkzeuge<br />
zum Einrichten von Räumen und Gebäuden.<br />
<strong>HOME</strong>DESIGN 3D<br />
Leistungsfähige App zur Visualisierung von Räumen und Gebäuden<br />
ie erstellen den<br />
SGrundriss Ihres<br />
Objekts im 2D-Modus<br />
und können<br />
dabei bereits aus<br />
einer umfangreichen<br />
Bibliothek Bauelemente<br />
und Möbel einbauen. Im 3D-<br />
Modus lässt sich der Entwurf visualisieren<br />
und mit Farben und Materialien<br />
gestalten. Das Ergebnis ist ein Eindruck<br />
davon, wie die Räume eingerichtet, mit<br />
unterschiedlichen Beleuchtungsvarianten<br />
und zu unterschiedlichen Tageszeiten<br />
aussehen. Der Blick in die Zukunft<br />
kostet einmalig 5,99 Euro.<br />
Erhältlich für<br />
<strong>HOME</strong>STYLER INTERIOR DESIGN<br />
Leer stehende Räume mit virtuellen Möbeln einrichten<br />
it dieser Gra-<br />
Mtis-Android-<br />
App können Sie leer<br />
stehende Räume<br />
fotografieren und<br />
mit Möbeln aus<br />
einem umfangreichen<br />
Digitalkatalog einrichten. Allerdings<br />
ist die Möbelauswahl auf einige<br />
wenige (und nicht unbedingt die bekanntesten)<br />
Anbieter beschränkt –<br />
nämlich die Werbepartner, die CAD-<br />
Primus Autodesk für dieses Projekt<br />
gewinnen konnte. Die App eignet sich<br />
gut zum Experimentieren und hilft bei<br />
der Ideenfindung.<br />
Erhältlich für<br />
ROOMIDO<br />
Mobiler Zugang zur gleichnamigen Einrichtungs-Community<br />
oomido ist eine<br />
Rvom Gruner+<br />
Jahr-Verlag betriebene<br />
Einrichtungs-<br />
Community. Hier<br />
finden Innendekorateure<br />
Gleichgesinnte<br />
und Praxistipps sowie Produktangebote<br />
von Werbekunden des Verlags.<br />
Die Gratis-App ermöglicht den Zugang<br />
zu Plattform und Community vom<br />
Smartphone oder Tablet aus. Die hier<br />
veröffentlichten Tipps und Anregungen<br />
können hilfreich sein – solange<br />
man im Kopf behält, dass man nur<br />
Produkte sieht von Herstellern, die<br />
dafür bezahlt haben.<br />
Erhältlich für<br />
HAUS RAUMGESTALTUNG<br />
Bildersammlung von Einrichtungsideen zur Inspiration<br />
ie nur für An-<br />
verfügbare Gratis-<br />
Ddroid-Geräte<br />
App stellt gesammelte<br />
Dekorationsideen<br />
ausschließlich<br />
über Fotos zur Verfügung<br />
– das funktioniert ähnlich wie<br />
die Web-Plattform Pinterest. Die Motive<br />
sind nach Raumarten sortiert;<br />
angemeldete Anwender können die<br />
Bilder bewerten und auf Wunsch kommentieren.<br />
Auch hier stammen die<br />
meisten Bilder von zahlenden Werbekunden.<br />
Doch zur Inspiration und bei<br />
der Ideenfindung kann diese App hilfreich<br />
sein.<br />
Erhältlich für<br />
INTERIOR DESIGN<br />
Eine Innendeko-Ideensammlung als Fotosammlung<br />
uch diese kos-<br />
App ist Atenlose<br />
nur für Android<br />
erhältlich (Achtung:<br />
für iOS gibt es ein<br />
gleichnamiges 3D-<br />
Konstruktionsprogramm,<br />
das jedoch 8,99 Euro kostet).<br />
Sie stellt Ideen für Innendekorationen<br />
in Form einer Fotosammlung zur Verfügung.<br />
Die in Themenkategorien sortierten<br />
Bilder lassen sich bewerten, als<br />
Favoriten kennzeichnen und innerhalb<br />
der angeschlossenen Community<br />
teilen. Auch diese App ist als Ideengeber<br />
nützlich.<br />
IKEA-KATALOG<br />
Begleit-App zum berühmten Katalog des schwedischen Möbelhauses<br />
G enerationen<br />
haben sich mit<br />
dem Ikea-Katalog<br />
eingerichtet – und<br />
den gibt es nun<br />
auch digital und<br />
kostenlos für iOS<br />
und Android. Zwar ist nicht das komplette<br />
Ikea-Angebot enthalten, und<br />
manchmal zeigt sich die App etwas<br />
hakelig. Dafür arbeitet die Digital-Version<br />
sogar mit dem Print-Katalog zusammen:<br />
Richtet man die Kamera des<br />
Smartphones oder Tablets auf eine<br />
Katalogseite, liefert die App Zusatzinfos,<br />
Videos und ähnliches mehr.<br />
Erhältlich für<br />
Erhältlich für<br />
44
06.2014 // connected-home.de<br />
MATERIALIEN<br />
Mit diesen Apps können Sie Farben, Tapeten und<br />
Baumaterialien auswählen und ausprobieren.<br />
RAL iCOLOURS<br />
Hausfassaden, Wände und Flächen virtuell einfärben<br />
F arbenhersteller<br />
RAL stellt seinen<br />
Katalog auch<br />
als App für iOS oder<br />
Android zur Verfügung.<br />
Eine clevere<br />
Funktion: Mit dem<br />
Smartphone lassen sich Hausfassaden,<br />
Zimmerwände oder ähnliche Flächen<br />
fotografieren und dann auf dem<br />
Display mit Farben aus dem RAL-Sortiment<br />
einfärben. Das ist bei der Entscheidungsfindung<br />
sehr nützlich. Nur<br />
schade, dass sich der Hersteller das<br />
praktische Tool mit stolzen 8,99 Euro<br />
bezahlen lässt.<br />
Erhältlich für<br />
PAINT TESTER<br />
Gratis-App für den virtuellen Testanstrich Ihrer Wände<br />
ieses Pro-<br />
bietet Dgramm<br />
Ähnliches wie die<br />
teure RAL-App,<br />
wenn auch nicht<br />
ganz so ausgefeilt<br />
und ausschließlich<br />
für iOS. Dafür gibt es die App kostenlos.<br />
Farben lassen sich aus vordefinierten<br />
Paletten auswählen, über Grundfarben<br />
anteile mischen oder – praktisch<br />
etwa nach dem Besuch im Baumarkt<br />
– aus im Smartphone gespeicherten<br />
Fotos per Farbwähler entnehmen. In<br />
vielen Fällen dürfte diese kostenlose<br />
Lösung ausreichen.<br />
Erhältlich für<br />
OBI FARBFINDER<br />
Gratis-App rund um Farbwelten und -angebote aus dem Baumarkt<br />
er in Obi-<br />
WBaumärkten<br />
nach Wandfarben<br />
sucht, kann statt<br />
der dort verteilten<br />
Farbkärtchen auch<br />
diese Gratis-App für<br />
iOS und Android nutzen. Damit lassen<br />
sich Farben auswählen oder aus Fotos<br />
bestimmen. Die App hilft auch, harmonierende<br />
Farben zu finden und die<br />
benötigte Farbmenge für definierte<br />
Flächen oder Räume zu berechnen.<br />
Muss der gewünschte Ton aus anderen<br />
Farben gemischt werden, erscheint<br />
die Anleitung auf dem Display.<br />
HANSGROHE@<strong>HOME</strong><br />
Armaturen auswählen und in den eigenen Räumen virtuell einbauen<br />
er namhafte<br />
DArmaturenher-<br />
steller präsentiert in<br />
dieser Gratis-App<br />
eine Auswahl aus<br />
seinem Produktkatalog<br />
und erlaubt<br />
es Nutzern von iOS- oder Android-<br />
Tablets, die Wasserhähne oder Duschstangen<br />
virtuell in Küche, Badezimmer<br />
und WC einzubauen. Zu diesem Zweck<br />
kann die App bestehende Armaturen<br />
aus dem Bild entfernen und ersatzweise<br />
die neuen Produkte des Herstellers<br />
einblenden. Zum Ausprobieren verschiedener<br />
Alternativen recht nützlich.<br />
Erhältlich für<br />
Erhältlich für<br />
HAUSTÜREN RODENBERG<br />
Welche Haustür passt zu Ihrem Haus? Probieren Sie es aus.<br />
ür jedes Element<br />
Feines Bauprojekts<br />
gibt es unzählige<br />
Auswahlmöglichkeiten.<br />
Das gilt<br />
auch für die Haustür.<br />
Der clevere Ansatz<br />
dieser Gratis-App: Einfach die<br />
Hausfront fotografieren, und schon<br />
lassen sich über 500 Modellvarianten<br />
zum Ausprobieren einsetzen. Die<br />
Modelle stammen natürlich alle aus<br />
dem Sortiment des Herstellers Rodenberg,<br />
sie bieten aber ausreichend viele<br />
Farb- und Formvarianten für einen<br />
Überblick.<br />
MARBURG TAPETEN<br />
Virtuelle Wandgestaltung mit rund 1500 digitalen Tapetenmustern<br />
as mit Wand-<br />
Arma-<br />
Wfarben,<br />
turen und Haustüren<br />
geht, bietet diese<br />
Gratis-App auch bei<br />
der Auswahl von<br />
Tapeten: Wahlweise<br />
mit vorprogrammierten Musterzimmern<br />
oder in Fotos eigener Räume<br />
lassen sich Flächen mit einer der rund<br />
1500 hinterlegten Tapeten virtuell bedecken.<br />
Auch hier gilt: Zwar stammen<br />
alle vom Anbieter Marburg Tapeten,<br />
doch die Auswahl reicht aus zur Inspiration.<br />
Außerdem gibt es noch Praxistipps<br />
zum Tapezieren.<br />
Erhältlich für<br />
Erhältlich für<br />
45
WOHNEN & LEBEN SMARTE APPS<br />
HILFREICHES<br />
Fördermittel, Energiekosten, Gartengestaltung,<br />
Umzug: weitere Apps rund um Haus und Bau<br />
FÖRDERMITTEL<br />
Wenn die Förderung klappt, ist diese App ihr Geld allemal wert.<br />
ei den Recher-<br />
zur Finan-<br />
Bchen<br />
zierung stellen<br />
Hausbauer schnell<br />
fest, dass es Hunderte<br />
von Förderprogrammen<br />
gibt.<br />
Einen Überblick je nach Bundesland<br />
und Bauvorhaben bietet der App-Programmierer<br />
Alexander Schulenburg<br />
mit dieser für 2,69 Euro angebotenen<br />
iOS-App. Dafür gibt‘s zu jedem Förderprogramm<br />
ausführliche Detailinfos,<br />
Hotline- und E-Mail-Kontakte der Anbieter,<br />
vorgefertigte Musteranfragen<br />
und sogar Antragsformulare.<br />
Erhältlich für<br />
ENERGIEKOSTEN<br />
Praktischer, aber werbefinanzierter Rechner für Stromverbräuche<br />
App rechnet<br />
Ddie jährlichen<br />
Energiekosten für<br />
einzelne Verbraucher<br />
wie Fernsehen<br />
oder Kühlschrank<br />
sowie für den Einsatz<br />
von Energiesparlampen aus und<br />
ermöglicht es, Verbräuche über längere<br />
Zeit zu erfassen und zu beobachten.<br />
Nur schade, dass es diese praktische<br />
App sowohl für iOS als auch für Android<br />
ausschließlich mit eingeblendeter<br />
Werbung gibt; eine werbefreie und<br />
kostenpflichtige Version wird bislang<br />
nicht angeboten.<br />
Erhältlich für<br />
GARTEN 2013<br />
Ein Baumarkt aus Halle/Westfalen bewirbt sein Sortiment per App.<br />
er westfälische<br />
DBaumarkt Holz<br />
Speckmann bietet<br />
diese Gratis-App an,<br />
in der seine Kataloge<br />
für Gärten, Terrassen,<br />
Carports,<br />
Zäune und Spielgeräte sowie Parkettund<br />
Laminatböden hinterlegt sind.<br />
Was die Gratis-App auch im Rest der<br />
Republik interessant macht, sind Anleitungsvideos<br />
etwa für die Montage<br />
von Terrassen-Holzdielen oder Innenraum-Bodenbelägen.<br />
Es gibt sie aber<br />
nur für iOS; auch Ende April waren nur<br />
die Kataloge von 2013 hinterlegt.<br />
UMZUG: IMMOBILIENSCOUT 24<br />
Praxisnahe Checklisten und Helfer zur Planung von Umzügen<br />
uch mit dieser<br />
AGratis-App<br />
wirbt die Plattform<br />
Immobilien scout 24<br />
für ihre Dienste.<br />
Doch die Checklisten<br />
zu Aufgaben<br />
und Terminen rund um einen Umzug<br />
sind gut gemacht – inklusive vieler<br />
praxisnaher Helfer wie Kartonrechner,<br />
Zählerstandserfassung, Nachsendeauftrag<br />
oder Bestellung von Halteverbotszonen.<br />
Mit zur Finanzierung trägt<br />
wohl auch die integrierte Auswahl von<br />
Umzugsunternehmen bei – die kann<br />
man nutzen, muss man aber nicht.<br />
Erhältlich für<br />
Erhältlich für<br />
KLAIBER MARKISEN<br />
Auch der Sonnenschutz lässt sich virtuell konfigurieren und testen.<br />
arkisen und<br />
MVordächer<br />
sind nicht das Erste,<br />
um das sich Bauherren<br />
kümmern.<br />
Wenn es darum<br />
geht, bietet sich die<br />
kostenlos erhältliche Konfigurator-<br />
App der Klaiber Sonnen- und Wetterschutztechnik<br />
GmbH an. Mit ihr lassen<br />
sich Größe, Gestell und Tuch von Markisen<br />
aus ihrem Produktsortiment in<br />
3D-Modelle des betroffenen Gebäudes<br />
einbauen und visualisieren – inklusive<br />
verschiedener Kameraperspektiven und<br />
Sonnenstände.<br />
JUNKERS <strong>HOME</strong><br />
App zur Fernsteuerung und -anzeige von Junkers-Heizungen<br />
er zu Bosch<br />
Dgehörende Heizungsbauer<br />
Junkers<br />
bietet zum Preis von<br />
8,99 Euro diese<br />
App zur Fernsteuerung<br />
der Heizung<br />
an. So lassen sich Temperatur, Betriebsart,<br />
Schaltzeiten und sogar die<br />
Erträge von Solaranlagen per iPhone,<br />
iPad oder Android-Gerät aus der Ferne<br />
bedienen und anzeigen. Voraussetzungen<br />
sind ein Junkers-Home-kompatibler<br />
Regler und ein LAN-Kommunikationsmodul.<br />
Da kommt es auf den<br />
Kaufpreis der App auch nicht mehr an.<br />
Erhältlich für<br />
Erhältlich für<br />
46
WLAN<br />
Endlich in jedem Raum.<br />
Besser als WLAN-Repeater<br />
Bringt Dein WLAN in jeden Raum<br />
Bester Empfang für Smartphone<br />
und Tablet<br />
www.devolo.de/wlan<br />
dLAN® 500 WiFi Starter Kit<br />
• Auspacken, einstecken, loslegen<br />
• Verbessert WLAN-Empfang und Reichweite<br />
• Entwickelt in Deutschland<br />
• 3 Jahre Garantie<br />
Vielfach von der Presse ausgezeichnet:
WOHNEN & LEBEN DIE BESTEN SHOWROOMS<br />
IT-LIVING IN DÜSSELDORF<br />
DIE HIGHTECH-<br />
KATHEDRALE HISTORISCHER<br />
DEUTSCHLANDS BESTE<br />
SHOWROOMS<br />
HINTERGRUND<br />
Ein komplett renoviertes<br />
Kirchenschiff ist Teil der<br />
Immobilie, in der it-living<br />
residiert. Genutzt wird es<br />
für Präsentationen und<br />
Veranstaltungen aller Art.<br />
Moderne und Tradition<br />
präsentieren sich im<br />
Gebäude von it-living<br />
als spannende Synergie.<br />
Das alte Kloster dient<br />
als Präsentationsraum<br />
für moderne Unterhaltungselektronik<br />
und<br />
intelligente Gebäudesystemtechnik.<br />
48
06.2014 // connected-home.de<br />
DATEN & FAKTEN<br />
Der Showroom von it-living bietet eine<br />
Ausstellungsfläche von 40 qm. Für das<br />
Unternehmen sind sechs Mitarbeiter<br />
unter Leitung der Geschäftsführer Sarah<br />
Zimmer und Konstantin Gall tätig.<br />
Beratungstermine stehen nach Absprache<br />
zur Verfügung: Sie erreichen das<br />
Team von it-living telefonisch unter der<br />
Nummer +49 (0) 211 2767670 oder<br />
per E-Mail an info@it-living.de.<br />
Ein altes Kloster hört auf Sprachbefehle: Der Showroom der it-living GmbH in Düsseldorf ist ein<br />
Eldorado für Fans neuester Unterhaltungselektronik und Smart-Home-Technik. Wir waren vor Ort.<br />
Von Detlef Meyer<br />
Ein Unterhaltungs-Eldorado<br />
für anspruchsvolle Genießer<br />
Als Multimedia-Zuspieler dient im<br />
Showroom unter anderem ein Revox<br />
M51. Das Revox-Multiroom-System<br />
verfügt über vier Zonen, die unabhängig<br />
voneinander aus unterschiedteres<br />
Standbein übernimmt it-living<br />
die komplette Beratung und Planung<br />
in Sachen KNX.<br />
Wer braucht Schlüssel?<br />
Einen ersten Eindruck von den Vorteilen<br />
des vernetzten Wohnens erhält der<br />
Besucher bereits beim Betreten des<br />
Showrooms. Der Eingang ist mit einer<br />
Sprechanlagen-Kamera-Kombination<br />
von Gira ausgestattet. Ein Schlüssel ist<br />
nicht erforderlich, denn als Türöffner<br />
dient wahlweise ein Ziffern-Pad, das<br />
einen Zugangscode entgegennimmt,<br />
oder ein Fingerabdrucksensor für die<br />
biometrische Erkennung.<br />
Erwartungsgemäß ist es mit dem<br />
reinen Öffnen der Tür in einem vernetzten<br />
Haus nicht getan. Stattdessen<br />
löst der Nutzer, nachdem er sich positiv<br />
für den Zugang legitimiert hat, eine<br />
Reihe von Aktionen aus. So wird etwa<br />
der Arbeitsplatz des identifizierten<br />
Mitarbeiters aktiviert, und dieser findet<br />
schon beim Betreten seines Büros<br />
einen eingeschalteten PC vor. Abhängig<br />
von der Tageszeit werden außerdem<br />
zuvor bestimmte Lampen eingeschaltet<br />
und die Jalousien geöffnet<br />
oder andere vordefinierte Aktionen<br />
ausgeführt.<br />
Eine futuristisch anmutende Tür<br />
aus weißem Kunststoff und mit orangefarbenen<br />
Absätzen führt zum<br />
Showroom. Auf den ersten Blick wirkt<br />
der Raum klein. Allerdings besteht<br />
das Konzept von it-living da rin, Elek-<br />
Der Enertex Syn-<br />
Ohr MultiSense<br />
KNX ist der erste<br />
KNX-Raum-Controller<br />
mit integrierter<br />
Sprach erkennung.<br />
Wenn man sich dem Firmensitz<br />
von it-living im Düsseldorfer<br />
Stadtteil Flingern<br />
nähert, erinnert zunächst nichts an<br />
die Hightech-Welten, die sich im Inneren<br />
des Gebäudes verbergen. Das<br />
hoch aufragende rote Backsteingemäuer<br />
wird im Giebel von einem großen<br />
Kreuz überragt. Denn seinen Firmensitz<br />
hat it-living im ehemaligen<br />
Kloster Christi Hilf, das im Jahre 1894<br />
erbaut wurde.<br />
Erst die großen Fahnen, die den<br />
Eingangsbereich links und rechts<br />
flankieren und auf das Unternehmen<br />
und die Gira-Partnerschaft verweisen,<br />
geben einen Hinweis auf die intelligente<br />
Technik, die hinter den dicken<br />
Wänden präsentiert wird. Auch beim<br />
Betreten des Hauses weist noch nichts<br />
auf Heimvernetzung und Multiroom-<br />
Beschallung hin. Stattdessen geht es<br />
turbulent und laut zu: Im Erdgeschoss<br />
des Gebäudes befindet sich ein Kindergarten.<br />
In der ersten Etage schlägt das technische<br />
Herz der Immobilie. Die Geschäftsführer<br />
Sarah Zimmer und<br />
Konstantin Gall haben sie im Jahre<br />
2009 erworben und mit einem Showroom<br />
ausgestattet.<br />
it-living bietet IT-Beratungen für<br />
mittelständische Unternehmen mit<br />
bis zu 50 Mitarbeitern an. Auch Präsentationstechnik<br />
für Firmen und Privatkunden<br />
im Bereich Multimedia gehört<br />
zum Angebotsumfang. Als weitronik<br />
maßgeschneidert auf den Kunden<br />
vorzuführen. „Wenn wir wissen,<br />
was der Kunde wünscht, statten wir<br />
den Showroom mit den entsprechenden<br />
Geräten aus“, kommentiert Geschäftsführer<br />
Konstantin Gall.<br />
Die Einrichtung bietet sich als flexible<br />
Unterbringung für Elektronik an.<br />
Im Zentrum steht ein 50-Zoll-Flachbild-Fernseher<br />
von Panasonic. Für die<br />
akustische Untermalung einer Präsentation<br />
dienen zwei seitlich installierte<br />
Lautsprecher der Marke Revox<br />
Re:sound shelf 02 und ein Center-<br />
Speaker RE:sound 5 center 03.<br />
Alle Geräte sind designneutral in<br />
der Wand versenkt installiert. An der<br />
Wand befindet sich ein GIRA Control-Display<br />
mit einer 19-Zoll-Diagonale<br />
von, von dem aus sich Licht und<br />
Raumbeschallung steuern lassen. Außerdem<br />
dient der Bildschirm zur Bedienung<br />
der Multimedia-Anlage. Zur<br />
Demonstration ist auch eine Kamera<br />
angeschlossen, die das Geschehen im<br />
Flur vor dem Bürotrakt hinter der Tür<br />
darstellt. Sogar die Tür lässt sich über<br />
den KNX-Anschluss öffnen und<br />
schließen.<br />
49
WOHNEN & LEBEN DIE BESTEN SHOWROOMS<br />
lichen Quellen gespeist werden können.<br />
Während die Frontseite des Systems<br />
aus gebürstetem Aluminium ein<br />
echter Hingucker ist, zeigt sich auf der<br />
Rückseite das modulare System der<br />
Revox-Hardware. Denn hier lassen<br />
sich einzelne Module einfach einstecken<br />
oder austauschen.<br />
Der Revox M51 kann gezielt nach<br />
den Ansprüchen des Nutzers konfiguriert<br />
werden. So lassen sich beispielsweise<br />
mit dem Re:source digital video<br />
scaler module MKV-Videos vom<br />
DVD-Player des M51 auf 1080p hochskalieren.<br />
Über das Re:source multimedia<br />
module ist es möglich, Internet-<br />
Radio, iPod, USB-Laufwerk und Netzwerk-Festplatten<br />
in das Multiroom-<br />
System einzubinden.<br />
Das sind nur einige Modul-Beispiele,<br />
die den Vorteil des Revox-Systems<br />
demonstrieren. Der Schweizer Hersteller<br />
verspricht, für jeden erdenklichen<br />
neuen Standard, der sich in Zukunft<br />
etablieren mag, ein entsprechendes<br />
Modul zu entwickeln. Auf<br />
diese Weise wird den Käufern Investitionssicherheit<br />
geboten.<br />
Zum Equipment gehört auch ein<br />
Kaleidescape-Heim-Entertainmentsystem.<br />
Ein Cinema One dient im<br />
Showroom als Speicher für Filme und<br />
Musik. 600 DVDs oder 100 Blu-rays<br />
lassen sich hier zentral ablegen. Die<br />
Filme werden automatisch kategorisiert<br />
und so themenbezogen auf dem<br />
TV-Bildschirm dargestellt. Jeder Film<br />
startet direkt ohne lästigen Vorspann<br />
oder Werbung. Bei Bedarf kann der<br />
Käufer mehrere Geräte verlinken, um<br />
die Kapazitäten zu steigern.<br />
Der DV700 Disc Vault nimmt in einem<br />
Karussell bis zu 320 Blu-rays auf<br />
und stellt sie im Kaleidescape-System<br />
zur Verfügung. Wenn dem Nutzer die<br />
gewaltige Kapazität immer noch nicht<br />
genügt, kann er auf einen Server ausweichen,<br />
der wiederum kaskadierbar<br />
ist und so die Speicherkapazität nahezu<br />
beliebig erweitert.<br />
50<br />
Im Eingangsbereich zeigt<br />
it-living Hardware-Komponenten<br />
wie das Gira-<br />
Schalterprogramm.<br />
KNX per Sprachsteuerung<br />
Im Showroom von it-living kommt<br />
auch das Enertex SynOhr MultiSense<br />
KNX zum Einsatz. Dabei handelt es<br />
sich um den ersten KNX-Raum-Controller<br />
mit integrierter Spracherkennung.<br />
Gemessen und auf dem Display<br />
dargestellt werden Werte wie Temperatur<br />
und Luftfeuchtigkeit. Die demonstrierte<br />
Premium-Variante des<br />
Systems umfasst 250 Wörter, die nicht<br />
gesondert angelernt werden müssen.<br />
Der Kaleidescape<br />
Cinema One Server<br />
speichert 600<br />
DVDs oder 100 Filme<br />
in Blu-ray-Qualität.<br />
4<br />
Bis zu 40 Befehle lassen sich aus<br />
dem Fundus formulieren und per<br />
Software speichern. In der Premium-<br />
Ausführung kann der Nutzer auch sogenannte<br />
Wildcard-Kommandos festlegen,<br />
um beispielsweise einen Dimmer<br />
mit einer variablen Prozentzahl<br />
anzusteuern.<br />
In der Praxis wartet das Enertex<br />
SynOhr MultiSense KNX auf einen<br />
vom Benutzer definierten Aktivierungsbefehl,<br />
der im Standard-Setup<br />
als „Kommando“ abgelegt ist. Wird<br />
das Schlüsselwort erkannt, meldet<br />
sich das System mit einem Bestätigungston.<br />
Außerdem leuchtet der<br />
Ring auf der Einheit farblich, um die<br />
Bereitschaft zum Entgegennehmen<br />
eines Kommandos zu signalisieren.<br />
Ab sofort nimmt das Sprachmodul Be-
06.2014 // connected-home.de<br />
Der Showroom wird<br />
für Vorführungen<br />
maßgeschneidert<br />
für den Besucher<br />
ausgestattet.<br />
fehle entgegen. Wird eines der hinterlegten<br />
Kommandos erkannt, leuchtet<br />
der Farbring auf dem Modul kurz grün<br />
auf. Das Kommando wird entsprechend<br />
der hinterlegten Parameter ausgeführt<br />
und das Modul schaltet wieder<br />
in den Bereitschaftsmodus.<br />
Die Arbeitsplätze der Mitarbeiter werden nach der Identifizierung über<br />
Fingerabdrucksensor im Eingangsbereich tageszeitabhängig aktiviert.<br />
Im Bad präsentiert it-living In-Wall-Lautsprecher von Revox.<br />
Musikquellen lassen sich per Revox-Steuermodul auswählen.<br />
Unsichtbare Technik<br />
it-living demonstriert, dass sich auch<br />
außerhalb des Showrooms Heimvernetzung<br />
in den Alltag integrieren<br />
lässt. Im Verbindungsgang zwischen<br />
dem Showroom und den Büros des<br />
Unternehmens sind alle Funktionen<br />
in den Räumen über einen GIRA Control<br />
9 Client steuerbar.<br />
Auch ein Weg ins Bad lohnt sich.<br />
Dort ist ein In-Wall-Lautsprechersystem<br />
von Revox verbaut, das durch einen<br />
weiteren Lautsprecher in der Deckenleuchte<br />
des Raums verstärkt wird.<br />
Mehrere Quellen wie Tuner, Internet-<br />
Radio oder eine in den Revox M51 eingelegte<br />
CD lassen sich über die in die<br />
Wand integrierte Musiksteuerung von<br />
Revox abspielen.<br />
Insgesamt demonstriert it-living<br />
eindrucksvoll und praxisnah die Vorteile<br />
des vernetzten Wohnens. Die Integration<br />
des Showrooms in die Arbeits-<br />
und Lebensumgebung sorgt für<br />
eine praxisnahe, inspirierende Umgebung.<br />
Das umfangreiche Angebot des<br />
Unternehmens von der KNX-Planung<br />
über die Multimedia- bis hin zur Multiroom-Beschallung<br />
liefert alle Komponenten<br />
und bei Bedarf auch qualifizierte<br />
Installateure für das moderne<br />
Wohnen aus einer Hand.<br />
INTERVIEW<br />
MIT KONSTANTIN GALL,<br />
GESCHÄFTSFÜHRER DER IT-LIVING GMBH<br />
„ES GEHT UM<br />
EMOTIONEN“<br />
Herr Gall, welche Kernbereiche decken Sie bei der<br />
Beratung von Kunden in Ihrem Showroom ab?<br />
Wir beraten den Kunden in den Punkten KNX, Multimedia<br />
und EDV-Systeme. Bei diesen Themen beraten wir unabhängig<br />
und versuchen dem Kunden das System an seine<br />
Wünsche anzupassen.<br />
Wieso haben Sie sich für ein Showroom-Konzept<br />
entschieden?<br />
Im Jahr 2004 haben wir privat schon intelligente Eigentumswohnungen<br />
gekauft. Zu diesem Zeitpunkt konnte uns niemand<br />
ein Live-System zeigen, wir mussten deshalb viel Vorstellungskraft<br />
mitbringen. Ebenso hat das Zusammenwirken<br />
verschiedener Anbieter oft zu Konflikten geführt.<br />
Dies bewegte uns bei der Firmengründung im Jahre 2006,<br />
alles aus einer Hand anzubieten und für unsere Kunden in<br />
unserem Showroom die Systeme zu simulieren. Es war und<br />
ist uns immer wichtig, dass unsere Kunden bei uns die Systeme<br />
anfassen und ausprobieren können. Dies hilft vielen<br />
Kunden bei der Entscheidungsphase, ob Sie nun intelligent<br />
bauen oder nicht.<br />
Wie entwickelt sich die Nachfrage nach Smart-<br />
Home-Lösungen aus Ihrer Sicht aktuell?<br />
Die Nachfrage steigt aktuell; dies liegt auch darin begründet,<br />
dass die neue Energieeinsparverordnung (EnEv2014)<br />
in diesem Jahr in Kraft tritt. Da sich nun immer mehr Architekten<br />
mit diesem Thema beschäftigen müssen, sehen wir<br />
den Markt in einem Aufwärtstrend.<br />
Aber auch die privaten Kunden interessieren sich immer<br />
mehr für das Thema Smart Home. Früher kamen die Kunden<br />
sehr unbedarft in unseren Showroom, heute haben sie<br />
meistens schon konkrete Vorstellungen.<br />
Wo sehen Sie die wichtigsten Zukunftstrends für<br />
das intelligente Wohnen?<br />
Es geht immer mehr um das Thema Emotionen. Der Kunde<br />
wünscht sich Szenarien in seinem Wohnumfeld. Da geht<br />
beim Duschen die Lieblingsmusik an, die Wassertemperatur<br />
ist genau eingestellt und die Lichtverhältnisse sind nach<br />
den Wünschen programmiert, um nur ein Beispiel zu nennen.<br />
Dies zieht sich durch alle Räume des Objektes, in denen<br />
fertige Szenen auf den Kunden warten.<br />
Natürlich wird das Ressourcenmanagement von Gas, Photovoltaik,<br />
Fernwärme, Wärmepumpe, Wasser, Heizöl, Solarthermie,<br />
externem Strom sowie E-Mobilität immer mehr<br />
das Bild eines intelligenten Objektes beeinflussen. Hier sehen<br />
wir auch in Zukunft großes Potenzial.<br />
51
SERVICE<br />
DAS<br />
TEAM<br />
IHRE MEINUNG<br />
INTERESSIERT<br />
SIE FRAGEN – WIR ANTWORTEN<br />
ANDREAS<br />
FRANK<br />
Experte für Medien-<br />
Receiver, Home-Server<br />
und Netzwerk-Fragen<br />
YASMIN<br />
VETTERL<br />
TV-Fachfrau und<br />
Spezialistin für Design<br />
und neue Medien<br />
Sie möchten Ihr Zuhause intelligent machen, aber<br />
wissen nicht, wie? Oder Sie würden gern erfahren,<br />
welche Ihrer Geräte miteinander vernetzbar sind?<br />
Fragen Sie uns – wir freuen uns auf Ihre Zuschriften.<br />
Schreiben Sie uns per Post an:<br />
<strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong>, „Leserbriefe“,<br />
Richard-Reitzner-Allee 2, 85540 Haar.<br />
Auch auf dem Kurznachrichtendienst<br />
Twitter kann man uns finden unter<br />
twitter.com/<strong>CONNECTED</strong>_<strong>HOME</strong><br />
REINHARD<br />
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Video-, Netzwerk- und<br />
Online-Themen<br />
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und vernetztes Fahren<br />
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Der M-Plan-Metallrahmen<br />
von Merten<br />
ist in Chrom, Rhodiumgrau<br />
und Platinsilber<br />
erhältlich.<br />
Oder schicken Sie eine E-Mail an<br />
unsere Redaktion:<br />
redaktion@connected-home.de.<br />
VERWECHSLUNG<br />
Zum Beitrag „Schicke Schalter“<br />
in Ausgabe 5/14, ab Seite 38<br />
In unserem Artikel über die<br />
schönsten Schalter kam es leider<br />
zu einer Verwechslung. Wir<br />
bitten, den Fehler zu entschuldigen,<br />
und reichen hier die Schalter<br />
mit den richtigen Bezeichnungen<br />
nach (links abgebildet).<br />
FERNSEHEN AUF<br />
DER TERRASSE<br />
Ich möchte die Fußball-WM gerne<br />
bei mir auf der Terrasse schauen.<br />
Sie ist aber sehr weit von meinem<br />
Wohnzimmer entfernt, wo mein<br />
Sat-Anschluss liegt. Kabel nach<br />
draußen zu verlegen ist deshalb<br />
nicht wirklich praktisch. Können<br />
Sie mir sagen, wie ich das TV-<br />
Signal drahtlos zur Terrasse<br />
übertragen kann?<br />
Wolfgang Franz, per E-Mail<br />
Die günstigste Möglichkeit ist sicherlich,<br />
auf Kabel zu setzen. 100 Meter Sat-Kabel<br />
kosten ca. 25 Euro. Wenn Sie einen<br />
separaten Sat-Receiver besitzen, müssen<br />
Sie ihn auch auf der Terrasse neben dem<br />
Fernseher platzieren. HDMI-Kabel sind<br />
dagegen weitaus teurer, genauso wie<br />
drahtlose Lösungen. Wenn Sie auf beste<br />
Qualität verzichten können, besteht eine<br />
Natürlich haben wir ebenso eine Seite<br />
bei Facebook: www.facebook.com/<br />
connectedhome.magazin<br />
Alternative darin, sich eine DVB-T-Antenne<br />
zuzulegen. Diese Antennen sind<br />
recht preisgünstig und lassen sich<br />
einfach mit dem TV verbinden. Oder Sie<br />
nutzen einen Online-Streaming-Dienst<br />
wie Zattoo. Zattoo ist in einigen Smart<br />
TVs bereits integriert. Man kann auch<br />
ein Tablet mit MHL-Ausgang oder einen<br />
Laptop mit dem TV verbinden, worauf<br />
Zattoo läuft. Voraussetzung ist, dass das<br />
WLAN bis auf die Terrasse reicht.<br />
Andreas Frank<br />
SOFTWARE ZUR SERIE<br />
Zum Beitrag „Sicher & bequem“<br />
in Ausgabe 5/14, ab Seite 64<br />
Können Sie mir sagen, welche<br />
Software im vierten Teil der Reihe<br />
„Smart Home im Eigenbau“ zum<br />
Einsatz kommt?<br />
Werner Rempe, per Telefon<br />
Es handelt sich um dieselbe Software, die<br />
in der gesamten Serie zur Steuerung der<br />
vernetzten Komponenten benutzt wird,<br />
nämlich myHomeControl der Schweizer<br />
Firma BootUp GmbH. Im zweiten Teil<br />
der Reihe mit dem Titel „Zentralhirn“<br />
(in Ausgabe 3/14, ab Seite 56) sind wir<br />
ausführlich auf die Software eingegangen<br />
und im darauffolgenden Heft 4/14 (ab<br />
Seite 60) wurde myHomeControl<br />
außerdem gründlich getestet.<br />
Dominik Drozdowski<br />
52
HIER STEHT, WIE’S GEHT!<br />
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Von Markus Wölfel<br />
… BALKON UND GARTEN<br />
Mit den richtigen Helfern wird der Sommer doppelt so schön. <strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong> stellt<br />
eine Auswahl pfiffiger Gadgets vor, die das Leben im Außenbereich des eigenen Domizils<br />
ein wenig erleichtern und verschönern.<br />
GIESSEN ODER NICHT GIESSEN?<br />
www.netatmo.com // 70 Euro<br />
Die smarte Wetterstation von Netatmo<br />
lässt sich nun auch um einen Regenmesser<br />
erweitern. So hat der Netatmo-Fan<br />
jetzt neben Innen- und Außentemperatur<br />
oder Luftfeuchtigkeit auch den Niederschlag<br />
im Blick. Sobald es zu regnen beginnt,<br />
schickt der Regensensor eine<br />
Nachricht auf das Smartphone. Der<br />
Messbecher kann dafür auf eine Unterlage<br />
oder ein Stativ geschraubt werden.<br />
Zwei Batterien versorgen den Regenmesser<br />
mit Energie und ermöglichen es dem<br />
Modul, eine Funkstrecke von hundert Metern<br />
zu überbrücken.<br />
HÖREN & FREISPRECHEN<br />
www.magazin.com // 100 Euro<br />
Der von den Designern Jeremy & Adrian<br />
Wright entworfene Lautsprecher Buk ist<br />
nicht nur hübsch anzuschauen, seine drei<br />
implantierten Lautsprecher sollen auch<br />
einen guten Klang liefern. Der eingebaute<br />
Akku wird in sechs Stunden geladen<br />
und soll genauso lange auch Musik von<br />
der Bluetooth-Quelle wiedergeben. Dank<br />
des eingebauten Mikrofons arbeitet der<br />
Buk auch als Freisprecheinrichtung. Wegen<br />
der geringen Höhe von rund 20 Zentimetern<br />
passt er bequem auf den Gartentisch.<br />
54
06.2014 // connected-home.de<br />
LICHT FÜR LAU<br />
www.philips.de<br />
MINI-GRILL<br />
www.mybalconia.de // 60 Euro<br />
Für Grillprofis mit Platzproblemen hat gusto products den<br />
Balkon-Grill Bruce gebaut. Er ähnelt einem Blumenkasten<br />
und wird auch auf ähnliche Weise am Geländer moniert. Allerdings<br />
hängt der Hobby-Grillmeister den Kasten innerhalb<br />
der Brüstung auf. So lässt er sich einfacher bedienen und<br />
Grillgut, Fett sowie Glut können nicht außen herunterfallen.<br />
Er kann aber auch an die Wand geschraubt oder auf eine<br />
nicht brennbare Unterlage gestellt seinen Dienst verrichten.<br />
Hier wie da nimmt der knapp 19 Zentimeter tiefe und 60<br />
Zentimeter lange Kasten kaum Platz weg. Großfamilien lassen<br />
sich damit zwar nicht verköstigen, für den gelegentlichen<br />
Grillspaß reicht er aber allemal. In einem Mehrfamilienhaus<br />
könnte der Qualm des Feuers allerdings für Ärger sorgen:<br />
Nicht überall ist Grillen mit Holzkohle erlaubt.<br />
Philips geht mit Solarleuchten in die Offensive. Unter<br />
dem Motto myGarden Solar bieten die Holländer 19<br />
neue Modelle an. Die Varianten mit eingebautem Solar-<br />
Panel können unabhängig vom Standort aufgestellt oder<br />
per Spieß im Bogen verankert werden. Sie liefern mit 100<br />
Lumen etwa das Licht einer 10-Watt-Glühlampe.<br />
Etwas stärker sind die Modelle mit separater Solarzelle,<br />
die an einer Stelle mit starker Sonneneinstrahlung montiert<br />
werden sollen. Durch den separaten Energielieferanten<br />
erreichen diese Lampen immerhin bis zu 280 Lumen.<br />
In allen Modellen ist ein Akku eingebaut, um den Strom<br />
zwischenzuspeichern.<br />
Sie können wahlweise manuell oder per Dämmerungsschalter<br />
eingeschaltet werden. Bei voller Ladung sollen<br />
sie bis zu sechs Stunden leuchten. Philips garantiert sogar<br />
im Winter eine Brenndauer von zwei Stunden.<br />
AUF DEN PUNKT<br />
www.idevicesinc.com // 100 Euro<br />
Fleisch ist ein wertvolles und empfindliches<br />
Grillgut. Abhängig von der Dicke des<br />
Steaks oder der Hitze des verwendeten<br />
Grills, kann der ideale Zeitpunkt schnell<br />
verpasst sein. Mit dem iGrill meter geht das punktgenau. Der Thermosenor<br />
wird kurzerhand in ein Stück<br />
Fleisch auf dem Grill gesteckt. Er<br />
misst permanent die Kerntemperatur<br />
des Steaks auf<br />
Thermo-<br />
dem Rost. So kann<br />
der Grillmeister ge-<br />
nau entscheiden, zu<br />
welchem Zeitpunkt er die Köstlichkeiten<br />
herunternehmen muss. Der<br />
Clou: Das Thermometer überträgt seine<br />
Messwerte auch per Bluetooth an ein<br />
iPhone oder ein Android-Smartphone.<br />
Die iGrill-App zeigt den Hitzeverlauf im<br />
Inneren des Steaks sogar grafisch an.<br />
Gegebenenfalls gibt die App Alarm, wenn<br />
die gewünschte Temperatur erreicht ist.<br />
Das iGrill-Modell ist hier und da noch in<br />
Online-Shops günstig zu bekommen,<br />
es wird allerdings bald durch die<br />
Nachfolgemodelle iGrill² (für 75 Euro)<br />
und iGrillmini (für 30 Euro) ersetzt.<br />
Die neuen Varianten können<br />
per Magnet am Grill oder Herd befestigt<br />
werden. Das iGrill² hat sogar zwei<br />
Thermofühler-Anschlüsse.<br />
AUTARKE<br />
BÜRSTEN<br />
www.myrobotcenter.de // 200 Euro<br />
Grillen ist eine feine Sache – wenn nur die lästige<br />
Reinigung nicht wäre. Für Abhilfe könnte der<br />
Grillbot sorgen. Der per Akku betriebene Helfer<br />
fegt mit seinen drei rotierenden Messingbürsten<br />
alle Reste auf dem Grillrost davon. Zu arbeiten<br />
beginnt der Grillbot bereits, wenn der Grill auf 120<br />
Grad abgekühlt ist. Per Timer-Einstelllung lässt<br />
sich die Laufzeit festlegen. Nach der Arbeit dürfen<br />
die abnehmbaren Bürsten in die Spülmaschine.<br />
55
WOHNEN & LEBEN GADGETS<br />
GARTEN-BOXEN<br />
www.crestron.de<br />
AUFBLASBARE<br />
LAMPE<br />
www.radbag.de // 25 Euro<br />
Die Solarleuchte Luci bietet überall dort noch<br />
ausreichend Licht, wo keine Steckdose vorhanden<br />
ist. Darüber hinaus ist sie auch schnell wieder<br />
verstaut, wenn man sie mal nicht braucht:<br />
Der PVC-Korpus der kleinen Lampe ist aufblasbar<br />
und nebenbei wasserdicht. Die eingebaute<br />
Solarzelle lädt den Lithium-Ionen-Akku in rund<br />
acht Stunden auf. Die zehn LEDs arbeiten bei<br />
voller Ladung zwischen sechs und zwölf Stunden<br />
– und das mit einem Lichtstrom von bis zu 90<br />
Lumen. Für Notfälle lässt sich die Lampe sogar<br />
in einen Blick-Modus schalten.<br />
WASSER,<br />
MARSCH!<br />
www.garlandproducts.com // ab 17 Euro<br />
Das Big Drippa-Bewässerungssystem des<br />
englischen Gartenspezialisten Garland hilft bei<br />
der Bewässerung junger Pflanzen im Garten<br />
oder auf dem Balkon. Im Set sind ein rund 10<br />
Liter fassender Wasserbeutel, Schläuche sowie<br />
sechs Tropfer enthalten. Der Beutel wird mit<br />
dem darin gefüllten Wasser in einer erhöhten<br />
Position aufgehängt. Die Schläuche leiten dann<br />
das wichtige Nass an die Tropfer weiter, die in<br />
kleinen Dosen die Anzucht feucht halten. Bis<br />
zu 24 Stunden reicht der Inhalt des Kunststoff-Reservoirs.<br />
So sind die Stecklinge vor<br />
Austrocknung geschützt. Zu bekommen ist<br />
das Big-Drippa-System in vielen deutschen<br />
Online-Shops oder bei ebay.<br />
Der US-amerikanische Multiroom-Spezialist<br />
Crestron hat ein neues Lautsprecher-System<br />
extra für den Garten entwickelt. Es besteht<br />
aus zwei Satelliten-Lautsprechern<br />
und einem Subwoofer.<br />
Die Zwei-Wege-Lautsprecher<br />
AIR_LS4T und AIR_LS6T werden<br />
schlicht per Erdspieß im Boden<br />
schaut. Den<br />
nabe heraus-<br />
verankert. Sie liefern aus zwei leistungsfähigen<br />
10-Zentimeter-Chassis 50 bzw. 75 20-Zentimeter-Tieftonlautsprecher im was-<br />
Sound erzeugen zwei<br />
Watt Musikleistung. Den 200-Watt-Subwoofer<br />
AIR_IGS82T vergräbt der Installateur noch die Lautsprecherkabel im Boden zu verserdichten<br />
Kunststoffgehäuse. Vorher sind<br />
einfach im Boden, sodass nur noch die bronzefarbene<br />
Kappe des Tieftöners über die Gras- Redaktionsschluss noch nicht<br />
graben. Der Preis des Boxensystems stand bei<br />
fest.<br />
SONNENBRAND ADE!<br />
www.itunes.com, play.google.com // gratis<br />
Die Sonnenbrand-Gefahr ist in den warmen Monaten allgegenwärtig.<br />
Mit der App UV-Check vom Berufsverband der deutschen<br />
Dermatologen hat der iPhone- oder Android-Nutzer ein<br />
Hilfsmittel an der Hand, um<br />
seine Haut vor zu viel UV-Licht<br />
zu schützen. Grundlage der Berechnung<br />
ist der UV-Index für<br />
den jeweiligen Aufenthaltsort.<br />
Er wird über einen Algorithmus<br />
berechnet, der vom Deutschen<br />
Zentrum für Luft- und Raumfahrt<br />
entwickelt wurde. Darüber<br />
hinaus hat die<br />
übersichtliche<br />
App noch weitere<br />
wichtige Faktoren<br />
in petto.<br />
WASSERDICHTER<br />
TRESOR<br />
www.ecoxgear.com // 50 Euro<br />
Der Garten birgt mitunter Gefahren für<br />
teure Elektronik wie Handys oder MP3-<br />
Player. Wer sie richtig schützen möchte,<br />
bekommt von ecogear die richtige<br />
Lösung: Der ECO EXTREME schützt die<br />
empfindlichen Begleiter nicht nur vor<br />
Wasser, Staub und Stößen, über den eingebauten<br />
Lautsprecher spielt er auch<br />
noch die Lieblingsmusik ab oder signalisiert<br />
einen eingehenden Anruf. Darüber<br />
hinaus bietet der wasserdichte Tresor<br />
noch Platz für Schlüssel, Kreditkarte oder<br />
Ausweise. Die Ladung darf allerdings 250<br />
Gramm nicht überschreiten, sonst geht er<br />
im Wasser unter.<br />
56
06.2014 // connected-home.de<br />
TÖNENDES SILIKON<br />
www.kakkoii-me.com // 70 Euro<br />
Der kleine Bluetooth-Lautsprecher WOW aus der Design-Schmiede Kakkoii<br />
hält richtig was aus, denn das Gehäuse ist komplett aus Silikon gefertigt. Dadurch<br />
ist der Allrounder – mit etwas mehr als elf Zentimetern Durchmesser<br />
und zehn Zentimetern Tiefe – bestens für den Outdoor-Einsatz geeignet.<br />
Den eingebauten Akku lädt der Freizeit-Enthusiast per USB. Mit der gespeicherten<br />
Energie liefert der Winzling bis zu 75 dB Schallpegel: entweder durch<br />
direkte oder indirekte Abstrahlung. Als Zuspieler dienen alle Bluetooth-fähigen<br />
Geräte wie etwa Handy, Tablet oder Notebook. Am Gerät selbst befindet<br />
sich neben der USB-Ladebuchse und einem 3,5-Millimeter-Klinken-Eingang<br />
nur noch ein Power-Knopf. Auch wenn es sein gummiartiges Äußeres vermuten<br />
ließe: Er ist nicht wasserdicht.<br />
STERNSTUNDE<br />
www.celestron-deutschland.de // 545 Euro<br />
Bei angenehmen Außentemperaturen macht es besonders viel<br />
Spaß, Sterne zu beobachten. Celestron bietet dafür eine Vielzahl<br />
pfiffiger Teleskope an. Das NexStar 102 SLT Goto etwa ist ein<br />
sogenanntes Refraktor-Modell. Durch sein motorisch betriebenes<br />
Stativ und die damit gekoppelte Steuerung<br />
ist es vor allem für<br />
Einsteiger geeignet.<br />
Das Steuerteil enthält eine Datenbank,<br />
die dem Sternengucker hilft,<br />
auch das Teleskop zu justieren. Dazu<br />
muss er zunächst nur Datum und Uhrzeit<br />
sowie den Standort eingeben.<br />
Fährt er dann drei helle Sterne an, ist<br />
die Steuereinheit kalibriert. Auf<br />
Wunsch bietet sie dem Planetenjäger<br />
eine geführte Tour durch interessante<br />
Objekte am Himmel.<br />
Mit dem zusätzlich erhältlichen<br />
SkyQ Link WLAN-Adapter<br />
steuert sogar ein iPhone das<br />
Teleskop. Auf arktis.de gibt<br />
es beide Komponenten schon<br />
für 400 Euro.<br />
AMSEL, DROSSEL,<br />
FINK & CO.<br />
www.itunes.com // 3,60 Euro<br />
Beim gemütlichen Chillen in der heimischen<br />
Gartenbestuhlung lässt man sich auch gerne mal von der Vogelwelt<br />
beschallen. Doch welcher Piepmatz ist da gerade am Werke? Die<br />
iPhone-App Zwitschern! soll dem Interessierten die Identifizierung<br />
erleichtern. Die Datenbank der europäischen Version enthält so<br />
ziemlich alle gefiederten Freunde des Kontinents. Sie liefert auf<br />
Wunsch den entsprechenden Gesang – mitunter sogar mehrere Varianten<br />
wie etwa Warnrufe. Ein Bild ist natürlich auch immer dabei.<br />
Eine automatische Erkennung des Vogelrufes ist zwar nicht möglich,<br />
durch intelligente Suchkriterien kann der Hobby-Ornithologe aber<br />
schnell den richtigen Kandidaten herausfinden.<br />
DACHRINNEN-ROBOTER<br />
www.irobot.com // 300 Euro<br />
In der Dachentwässerung sorgen Pflanzenteile regelmäßig für Fallrohr-Infarkte. Die<br />
Folge sind überlaufende Dachrinnen und Spritzwasser an der Hauswand oder in den<br />
Kellerfensterschächten. Der iRobot Looj verhindert zwar nicht die Verschmutzung,<br />
soll aber dem Hausbesitzer die Reinigung erleichtern. Er muss nur einmal<br />
pro Dachseite die Leiter anlegen, den Looj einsetzten, die Drehrichtung<br />
der Bürsten festlegen, starten und schon saust der fleißige Helfer<br />
die Regenrinne entlang.<br />
57
WOHNEN & LEBEN OUTDOOR-KINO<br />
FILME IM FREI<br />
Was tut man, wenn man seine Begeisterung für großes (Heim-)Kino mit der Freude am<br />
eigenen Garten und der aufwendig gestalteten Terrasse verbinden möchte? Man lässt sich<br />
von Fachleuten ein vollwertiges Outdoor-Kino planen und bauen.<br />
Von Olaf Adam<br />
Selbst erfahrene Fachplaner<br />
kommen bei diesem Wunsch<br />
kurz ins Grübeln: ein hochwertiges<br />
Kino mit allen Finessen – unter<br />
freiem Himmel! Doch als ein Bauherr<br />
mit dieser Idee auf das Auditorium<br />
zukam, hat man dort die Herausforderung<br />
gerne angenommen<br />
und bei der Umsetzung keine Mühen<br />
gescheut. Um uns von dem Ergebnis<br />
zu überzeugen, haben wir uns für einen<br />
Filmabend im Freien auf den Weg<br />
ins Münsterland gemacht.<br />
Bereits wenn man über die Kiesauffahrt<br />
auf das flache Gebäude zurollt,<br />
wird klar, dass hier nichts dem Zufall<br />
überlassen wurde. Angefangen von<br />
den perfekten Proportionen der minimalistischen<br />
Fassade mit den breiten<br />
Fensterschlitzen, über die geschickt<br />
eingesetzten Materialien bis hin zu<br />
den Beleuchtungselementen auf dem<br />
Dach und in den Bäumen vor dem<br />
Haus – hier hat jemand gebaut, der genau<br />
wusste, was er wollte.<br />
Perfekte Inszenierung<br />
Betritt man das Haus durch den breiten<br />
Haupteingang, setzt sich dieser<br />
Eindruck nahtlos fort. Ausgesuchte<br />
Möbel treffen auf eine offene, lichtdurchflutete<br />
Architektur. Jeder Einrichtungsgegenstand<br />
wirkt, als stünde<br />
er am einzigen richtigen Platz und als<br />
wäre der ganze Rest um ihn herum<br />
gebaut worden.<br />
Und selbstverständlich ist das gesamte<br />
Haus mit hochwertiger Gebäudetechnik<br />
ausgestattet, inklusive eines<br />
Multiroom-Musiksystems für alle<br />
Räume. Außer dem riesigen Flat-TV<br />
im Wohnbereich sieht man davon allerdings<br />
so gut wie nichts: Alles ist in<br />
den Wänden versteckt und wird von<br />
einem Control4-System gesteuert. Zur<br />
58
06.2014 // connected-home.de<br />
EN<br />
Bedienung genügen deshalb Apps, die<br />
auf Smartphones oder Tablets installiert<br />
sind.<br />
Gut versteckt<br />
So schön und beeindruckend das alles<br />
ist, wir sind aus einem anderen Grund<br />
hier. Und deshalb führt uns unser Weg<br />
auch schnell nach draußen – wo wir<br />
von dem Kino erst einmal ebenfalls<br />
nichts sehen. Denn dass sich die Technik<br />
auch hier dezent im Hintergrund<br />
hält, wenn sie nicht benutzt wird, war<br />
eine der wichtigsten Anforderungen,<br />
welche die AUDITORIUM-Fachplaner<br />
zu erfüllen hatten.<br />
Erst auf einen entsprechenden Befehl<br />
hin, ausgelöst von der Control4-<br />
App auf dem iPad des Eigentümers,<br />
fährt die speziell für den Außeneinsatz<br />
entwickelte Oasis-Leinwand von<br />
Stewart aus ihrem Versteck im verklinkerten<br />
Bogen über dem dekorativen<br />
Teichbecken heraus. Auf dem gegenüberliegenden<br />
Flachdach öffnet<br />
sich eine Klappe in einem speziellen<br />
Gehäuse, und der extrem lichtstarke<br />
Projektor Panasonic PT-EZ570 kommt<br />
zum Vorschein.<br />
Eine echte Maßanfertigung<br />
Während es sich bei dem Telezoom-<br />
Objektiv, mit dem der Beamer ausgestattet<br />
ist, um ein für die passende<br />
Projektionsdistanz ausgewähltes<br />
Standard-Zubehör handelt, ist das<br />
Gehäuse auf dem Dach eine echte<br />
DATEN & FAKTEN<br />
Alles Wichtige zu diesem beeindruckenden<br />
Outdoor-Kino auf einen Blick:<br />
Installation: AUDITORIUM GmbH, Hamm/<br />
Münster, www.auditorium.de<br />
Projektbetreuung: Jan Wagner, AUDITORIUM<br />
Architekten: htarchitektur – Henrike Thiemann<br />
Architekten BDA<br />
Leinwand: Stewart Oasis, 146 Zoll<br />
Projektor: Panasonic PT-EZ570 mit<br />
Zoom-Objektiv ET-ELT20<br />
Projektor-Gehäuse: AUDITORIUM Custom,<br />
wetterfest, klimatisiert<br />
Lautsprecher Front: 3x James 62 ODS<br />
Lautsprecher Rear: 2x Newtec Cono Solo Lux<br />
Subwoofer: 2x James 121 ST in Earth Subwoofer<br />
an 2x James-M1000-Endstufe<br />
Verstärker: AV-Receiver Marantz SR7005<br />
Zuspieler: Samsung BD-E8909, HD-Sat-Receiver<br />
Steuerung: Control4 HC-800 Controller mit<br />
KNX-Gateway<br />
Bedienung: Control4 myHome-App auf iPad/iPod;<br />
Funkfernbedienung Control4 SR-250<br />
Erbaut: 2013<br />
Maßanfertigung. Da der Projektor<br />
dauerhaft installiert werden sollte,<br />
musste eine Lösung gefunden werden,<br />
die das gute Stück einerseits vor<br />
den Elementen schützt und andererseits<br />
die nicht unbeträchtliche<br />
Der Spa-Bereich mit Indoor-<br />
Pool kann zum Garten hin geöffnet<br />
werden. Auf dem Dach<br />
hat der High-End-Projektor sein<br />
lauschiges Plätzchen gefunden.<br />
Um den Projektor vor Witterungseinflüssen<br />
zu schützen,<br />
wurde ein isoliertes Gehäuse mit<br />
Heizung und Klimaanlage<br />
ausgestattet.<br />
59
WOHNEN & LEBEN OUTDOOR-KINO<br />
Auch am Tag lässt es sich hier ganz gut aushalten: Die<br />
unsichtbare Technik hält sich angenehm im Hintergrund.<br />
Sogar die Gas-Fackeln<br />
am Teich sind<br />
in die Control4-Steuerung<br />
eingebunden.<br />
Tagsüber sieht man<br />
so gut wie nichts vom<br />
Kino. Der Torbogen<br />
verbirgt auch einen<br />
künstlichen Wasserfall,<br />
auf den bei<br />
Partys Ambiente-<br />
Bilder projiziert werden<br />
können.<br />
Hitze, die ein so starker Beamer im<br />
Betrieb erzeugt, zuverlässig abführt.<br />
Dafür passten die westfälischen Experten<br />
eines ihrer AUDITORIUM-<br />
Custom-Gehäuse so an, dass es nun<br />
gut isoliert dem Wetter ganzjährig<br />
trotzt und über eine eigene Heizung,<br />
Lüftung und Klimatisierung verfügt.<br />
tenden Farben und knackiger Schärfe<br />
echtes Kino-Feeling auf.<br />
Um so verblüffender ist dieser Effekt,<br />
da das Bild beeindruckende<br />
klangliche Unterstützung von einem<br />
vollwertigen Surround-System erfährt.<br />
Dabei wurden alle Komponenten<br />
so unauffällig integriert, dass man<br />
sie im Hellen kaum und im Dunkeln<br />
überhaupt nicht sieht. Als Hauptlautsprecher<br />
dienen elegante schwarze<br />
Outdoor-Boxen der Marke James, von<br />
denen eine sogar in der Mitte des<br />
Teichs knapp über der Wasseroberfläche<br />
installiert ist. Eine besonders elegante<br />
Lösung stellen die rückwärtigen<br />
Effektlautsprecher von New-Tec dar,<br />
die geschickt Beleuchtung und Schall-<br />
Großes Kino<br />
Solchermaßen gut versorgt, zaubert<br />
der helle Panasonic-Projektor bereits<br />
bei Tageslicht ein Bild auf die Leinwand,<br />
das sich im Wortsinne sehen<br />
lassen kann. Ab einsetzender Dämmerung<br />
lebt das Bild dann durch den<br />
steigenden Kontrast spürbar auf, bei<br />
Dunkelheit kommt dann mit leucherzeugung<br />
miteinander verbinden.<br />
Für die beiden Subwoofer, die gemeinsam<br />
für echten Tiefbass wie im<br />
Kino sorgen, war das perfekte Versteck<br />
schnell gefunden: Sie wurden<br />
einfach an geeigneter Stelle im Boden<br />
vergraben!<br />
Action, Ambiente und<br />
Aha-Effekt<br />
Dass es hier nicht nur um Hintergrundbeschallung,<br />
sondern um ernsthaften<br />
Kino-Sound geht, zeigt auch<br />
die Wahl des Verstärkers: Ein hochwertiger<br />
AV-Receiver von Marantz<br />
bereitet die Signale von Blu-ray-Player<br />
und Sat-Receiver auf und treibt das<br />
Surround-System zu Höchstleistun-<br />
60
06.2014 // connected-home.de<br />
Als Front-Lautsprecher<br />
wählten die Auditorium-Experten<br />
drei James 62 ODS<br />
aus. Diese Outdoor-<br />
Speaker trotzen<br />
Wind und Wetter,<br />
liefern ausreichend<br />
Leistung und fügen<br />
sich unauffällig in die<br />
Umgebung ein.<br />
INTERVIEW<br />
MIT JAN WAGNER,<br />
PROJEKT-INGENIEUR<br />
BEI AUDITORIUM<br />
„Nicht alltäglich!“<br />
Eine besonders elegante<br />
Lösung für die<br />
Rear-Speaker bietet<br />
die Newtec Cono Solo<br />
Lux. Selbst bei näherem<br />
Hinsehen fällt<br />
kaum auf, dass es<br />
sich hierbei um eine<br />
Kombination aus<br />
Lampe und Lautsprecher<br />
handelt.<br />
Was war Ihre erste Reaktion auf den Wunsch nach<br />
einem Outdoor-Kino?<br />
So etwas ist nicht alltäglich. Doch jedes Projekt ist individuell,<br />
und wir haben bisher noch fast jede Idee umsetzen<br />
können. Vor allem haben wir uns auf die Herausforderung<br />
gefreut. Glücklicherweise hat man uns bereits zu einer sehr<br />
frühen Phase der Planung involviert, sodass wir unsere<br />
Ideen von Anfang an einbringen und mit den Architekten,<br />
dem Elektroplaner und den anderen Beteiligten abstimmen<br />
konnten. Dann ist eigentlich so ziemlich alles machbar, nur<br />
wenn man später zu einem Projekt stößt, wird es schwierig.<br />
gen. Gemeinsam mit der anderen weniger<br />
wetterfesten Technik steht der<br />
Marantz in einem 19-Zoll-Schrank im<br />
Keller des Hauses.<br />
Wie gesagt, ein Filmabend in diesem<br />
Outdoor-Kino ist ein Erlebnis.<br />
Doch auch, wenn gerade kein Blockbuster<br />
auf die Leinwand geworfen<br />
wird, weiß das System zu begeistern.<br />
Für Partys und andere Veranstaltungen<br />
sorgt der Projektor für ein außergewöhnliches<br />
und einzigartiges Ambiente,<br />
indem er verschiedene Bilder<br />
auf einen künstlichen Wasserfall projiziert.<br />
Für die passende musikalische<br />
Untermalung sind die Lautsprecher<br />
des Kinos mit dem Multiroom-System<br />
des Hauses verbunden. Und als wenn<br />
das nicht genug wäre, bietet dieses<br />
Projekt noch einen weiteren Aha-Effekt:<br />
Auf einen Touch-Befehl in der<br />
Control4-App hin entzünden sich wie<br />
von Geisterhand die um den Teich<br />
verteilten Gasfackeln.<br />
Das Kontrollorgan im Schrank<br />
Darüber, dass alles wunschgemäß<br />
funktioniert, wacht das unscheinbare<br />
Herzstück des Steuerungssystems im<br />
bereits erwähnten Geräteschrank. Lediglich<br />
eine Höheneinheit hoch, behält<br />
der Controller HC-800 von Con-<br />
trol4 den Überblick und bietet genug<br />
Rechenpower, um die anspruchsvolle<br />
Installation zu steuern. Zur Kommunikation<br />
mit der smarten Gebäudetechnik<br />
dienen ihm ein Netzwerk-<br />
Anschluss, Antennen für WLAN und<br />
ZigBee Pro sowie das eingebundene<br />
KNX-Gateway.<br />
Alles geht, nichts muss<br />
Wie dieses Projekt eindrucksvoll beweist,<br />
sind der Fantasie bei der smarten<br />
Integration moderner Technik<br />
beim Bauen kaum Grenzen gesetzt,<br />
wenn man sich frühzeitig damit beschäftigt<br />
und die richtigen Experten<br />
ins Boot holt. Träume sind dafür da,<br />
verwirklicht zu werden, und mit diesem<br />
Outdoor-Kino hat sich ein Bauherr<br />
einen ganz besonderen Traum<br />
erfüllt.<br />
Welche Herausforderung war die größte bei diesem<br />
Projekt?<br />
Da ist zum einen sicherlich die rein technische Herausforderung<br />
zu nennen, einen ausreichend lichtstarken Projektor<br />
zu finden und ihn dauerhaft wetterfest zu installieren.<br />
Zum anderen sollte ein komplettes Surround-System möglichst<br />
unsichtbar im Terrassenbereich untergebracht werden;<br />
das war auch nicht ganz leicht. Mit dem Ergebnis sind<br />
wir deshalb aber umso mehr zufrieden.<br />
Wie sind Sie bei der Auswahl der einzelnen Komponenten<br />
vorgegangen?<br />
Das lief wie bei den meisten Projekten: Der Kunde nannte<br />
uns seine Wünsche, und wir haben überlegt, wie und womit<br />
man das am besten umsetzen kann. In technischer Hinsicht<br />
hat der Bauherr uns völlig vertraut, bei der Steuerung<br />
überzeugte ihn das einfache Bedienkonzept von Control4,<br />
und alle sichtbaren Komponenten wie Lautsprecher etc. haben<br />
wir gemeinsam mit den Architekten unter anderem auch<br />
nach ästhetischen Gesichtspunkten ausgesucht.<br />
Die gesamte<br />
smarte Haustechnik<br />
inklusive<br />
Licht, Musik,<br />
Kino, Fackeln<br />
und Wasserfall<br />
werden über<br />
eine App von<br />
Control4 gesteuert.<br />
61
WOHNEN & LEBEN MÖBEL DES MONATS<br />
WOHNTIPP<br />
MÖBEL DES MONATS<br />
w<br />
S K Y<br />
P L A N T E R<br />
Hängend<br />
kommt ein bisschen<br />
Grün ohne<br />
Platzsorgen in<br />
jede Ecke.<br />
Das Wasser<br />
wird von oben in<br />
den Topf geschüttet,<br />
kommt<br />
unten aber nicht<br />
wieder raus.<br />
So passt der Kräutergarten<br />
auch in die kleinste Küche.<br />
Übertopf über Kopf<br />
In unserer Rubrik „Möbel des Monats“ zeigt Ihnen Lifestyle-Bloggerin Jennifer<br />
Seelig jeden Monat ein ganz besonderes Möbelstück. Dieses Mal präsentiert sie<br />
Sky Planter: einen Blumenübertopf, der ganz neue Perspektiven eröffnet.<br />
Was hängt denn da an der Decke?<br />
Eine Lampe? Nein, es ist ein<br />
Blumentopf. Verkehrte Welt und<br />
gleichzeitig ein Indoor-Garten der besonderen<br />
Art. Das sieht schön aus und ist außerdem<br />
richtig gut fürs Raumklima. Mehr<br />
Platz für mehr Grün sowie für mehr Energie<br />
und Konzentration – das ist eine der<br />
Grundideen, die hinter Sky Planter<br />
steckt. Entwickelt wurden diese besonderen<br />
Übertöpfe von der neuseeländischen<br />
Firma Boskke, die sich auf<br />
Gartendesign spezialisiert hat und<br />
deren Name passenderweise von<br />
dem alten englischen Wort „bosky“<br />
abgeleitet ist, was „kleiner<br />
Garten“ bedeutet.<br />
Besseres Raumklima<br />
Das Besonder an Sky Planter ist neben der<br />
Optik, die Grünpflanzen zu ganz neuen<br />
Dekorationsobjekten macht, die Funktionalität.<br />
Oder haben Sie sich nicht gefragt, wie<br />
das mit dem Gießen funktioniert?<br />
Die Schwerkraft wird einfach ausgetrickst:<br />
Gegossen wird die Pflanze durch<br />
ein kleines Loch im Boden des Topfes<br />
(also von oben), das Wasser<br />
wird in einem Stück Ton gespeichert<br />
und kontinuierlich an die<br />
Wurzel abgegeben. So sparen Sie<br />
auch noch Wasser, da es nicht<br />
wie sonst üblich über die Erde<br />
an die Luft abgegeben wird.<br />
Außerdem gibt es ein Sicherheitsnetz,<br />
das verhindert, dass die Pflanze<br />
auf den Boden plumpst. Die Sky-Planter-<br />
Töpfe sind in verschiedenen Farben, aus Keramik<br />
sowie Plastik erhältlich und kosten<br />
zwischen 11,20 Euro und 65 Euro.<br />
Jennifer Seelig<br />
Seit 2011 bloggt sie auf Flatmaids.de<br />
über schöne Dinge, die das Leben<br />
bereichern – wie Selbstgemachtes,<br />
Designerschätze und witzige Gadgets.<br />
62
06.2014 // connected-home.de<br />
STEUERN &<br />
VERNETZEN<br />
Smarter<br />
Sonnenschutz<br />
Sommerzeit ist Sonnenzeit: Für<br />
das perfekte schattige Plätzchen<br />
sorgen clevere Steuerungen für<br />
Markisen und Rollläden. S. 64<br />
© Foto: Schellenberg<br />
Fernzugriff aufs Haus<br />
Werden Sie Herr Ihres intelligenten Heims!<br />
Unsere Serie „Smart Home im Eigenbau“<br />
zeigt, wie Sie es per Handy steuern. S. 70<br />
Cleverer Waschgang<br />
So macht Kleiderreinigung richtig Spaß:<br />
Wir testen eine Waschmaschine mit App<br />
und Style von Samsung. S. 74<br />
Plug&Play-Sicherheit<br />
Eine Alarmanlage sorgt für Schutz –<br />
so die Theorie. Eine Funkanlage von<br />
Lupus im Praxistest. S. 78<br />
63
STEUERN & VERNETZEN MARKISEN & CO. AUTOMATISIEREN<br />
SMARTER<br />
SONNENSCHUTZ<br />
Im Sommer muss die Hitze draußen bleiben. Die dafür nötigen Beschattungskonzepte<br />
sind vielfältig und variieren in puncto Aufwand. Von der motorisierten Handkurbel bis<br />
hin zur App-Steuerung ist alles möglich.<br />
Von Markus Wölfel<br />
Große Fensterflächen sind<br />
schon aus optischen Gründen<br />
sehr beliebt. Die Fassade<br />
wirkt offen und der Innenraum schön<br />
hell. Zudem spart der Bewohner im<br />
Winter einige Prozent Heizenergie<br />
ein, da die tief stehende Sonne ihre<br />
Wärme stetig ins Haus pumpt.<br />
Diese sogenannten „solaren Gewinne“<br />
sind im Sommer hingegen<br />
lästig. Die Gebäudesubstanz und die<br />
angestrahlte Einrichtung heizen sich<br />
schnell auf und sorgen für steigende<br />
Temperaturen im Inneren. Darüber<br />
hinaus ist die schädliche Wirkung von<br />
Sonnenlicht auf die Einrichtung nicht<br />
zu unterschätzen: UV-Licht zerstört<br />
ungeschütztes Holz, lässt Kunststoffe<br />
spröde werden und bleicht Farben aus.<br />
So oder so kommt man meist um eine<br />
Beschattung nicht herum. Ist – wie etwa<br />
nach einem Umzug – noch gar kein<br />
Schattenspender vorhanden, lässt sich<br />
im einfachsten Fall innen ein Sonnenschutz<br />
montieren. Das können Vorhänge,<br />
Rollos, Raffrollos, Jalousien<br />
oder Plissees sein (siehe den Übersichtskasten<br />
auf Seite 68 unten). Der<br />
Nachteil: Die Sonnenenergie wird nur<br />
zum Teil abgeblockt, weil sie bereits<br />
das Fenster passiert hat. So hinterlässt<br />
sie einen Teil der Wärmestrahlung im<br />
Innenraum. Dafür lassen beispielsweise<br />
Rollos oder Jalousien viel Licht<br />
durch, wenn sie aus hellen Stoffen gefertigt<br />
sind.<br />
64
06.2014 // connected-home.de<br />
TECHNIK ERKLÄRT<br />
MARKISEN<br />
AUTOMATISCH STEUERN<br />
Gelenkarmmarkisen werden frei tragend angebracht. Die Aufhängung steht wegen<br />
der großen Hebelkraft unter einer hohen Belastung, die sich durch starken<br />
Wind noch potenziert. Aber auch Feuchtigkeit kann dem Schattenspender schaden.<br />
So ist eine automatische Markisensteuerung beinahe Pflicht.<br />
Markilux für jeden Zweck: Der Sonnenschutz-Spezialist<br />
hat auch Glasdach-, Seitenoder<br />
Fenstermarkisen im Programm (rechts).<br />
AUTOMATISCHES<br />
AUSFAHREN:<br />
• bei starker Sonneneinstrahlung<br />
• bei hoher Temperatur<br />
• als Anwesenheitssimulation<br />
Sensoren sorgen bei einer automatischen<br />
Steuerung dafür, dass<br />
die Markise automatisch herausfährt.<br />
Das System sollte allerdings<br />
nur träge auf Temperaturschwankungen<br />
reagieren.<br />
Schließlich soll nicht bei jeder<br />
vorbeiziehenden Wolke die Markise<br />
auf Schleichfahrt gehen. Zudem<br />
sind die Motoren nicht für<br />
den Dauerbetrieb ausgelegt,<br />
weshalb man schwere Markisen<br />
nur bei Bedarf ausfahren sollte.<br />
AUTOMATISCHES<br />
EINFAHREN:<br />
• bei starkem Wind oder Sturm<br />
• wenn es regnet oder schneit<br />
• bei Frost und Vereisung<br />
Die Hersteller geben stets die<br />
zulässige Windgeschwindigkeit<br />
an, bei der eine Markise noch<br />
ausgefahren bleiben darf. Wird<br />
diese überschritten, signalisiert<br />
ein Windsensor der Elektronik,<br />
die Markise einzurollen. Auch<br />
Regen und Schnee bilden eine<br />
Gefahr für die Markise, da das<br />
zusätzliche Gewicht die Mechanik<br />
stark belastet. Zudem bekommen<br />
durchnässt aufgerollte<br />
Tücher schnell Stockflecken.<br />
In vielen Fällen sind aber bereits<br />
Rollläden oder Außenjalousien verbaut.<br />
Sie blocken die Wärmestrahlung<br />
im Sommer fast vollständig ab. Außerdem<br />
bieten zumindest Rollläden einen<br />
zusätzlichen Wärmeschutz für die<br />
Fenster im Winter. Ein Spezialfall<br />
stellt die Markise dar, da sie als stationärer<br />
Sonnenschirm auf der Terrasse<br />
zum Einsatz kommt. Allerdings<br />
schirmt auch sie die großen Fensterelemente<br />
auf der Süd-, Ost- oder<br />
Westseite des Gebäudes von starker<br />
Sonneneinstrahlung ab. Je nach Außentemperatur<br />
und Sonneneinstrahlung<br />
kann es aber eine schweißtreibende<br />
Angelegeheit sein, von Hand<br />
alle Schattenspender stets pas-<br />
65
STEUERN & VERNETZEN MARKISEN & CO. AUTOMATISIEREN<br />
66<br />
send zum Sonnenstand herauf- oder<br />
herunter- beziehungsweise ein- oder<br />
auszufahren. Die Lösung: ein Motor<br />
mit der passenden Steuerung.<br />
Der Markisenmotor von Schellenberg arbeitet auch ohne Strom.<br />
Für Einsteiger<br />
Auf dem Markt gibt es für alle der erwähnten<br />
Beschattungsvarianten kompatible<br />
Systeme, die sich zum Teil sogar<br />
nachrüsten lassen. Im Einsteiger-<br />
Segment sind dies für Markisen beispielsweise<br />
per Akku betriebene<br />
Motoren. Es gibt sie ab rund 120 Euro<br />
in Kurbelform etwa von Schellenberg.<br />
Der Energiespeicher soll bis zu 20<br />
Fahrten pro Akkuladung durchhalten.<br />
Praktisch: Der Bewohner kann die<br />
Markise auch noch bedienen, wenn<br />
der Akku leer ist. Etwas dezenter wirken<br />
fest montierte Antriebe, die lediglich<br />
in die Kurbelöse eingehängt werden.<br />
Auch hier hat Schellenberg ein<br />
Modell für knapp 200 Euro im Programm,<br />
in dem ein stärkerer Akku<br />
(100 Fahrten) und sogar eine Funkschnittstelle<br />
eingebaut sind. Über sie<br />
kann der Besitzer auch später noch<br />
eine smarte Steuerung realisieren.<br />
Die einfachste Variante für Rollläden<br />
und Jalousien – vor allem in Mietwohnungen<br />
– stellt der Gurtwickler<br />
dar. Er ist flugs gegen die manuelle<br />
Version getauscht. Es gibt ihn für den<br />
Auf- oder Unterputz-Einbau. Den<br />
Wechsel kann selbst ein Laie erledigen,<br />
wenn der Motor nur über einen<br />
Stromstecker mit der Steckdose verbunden<br />
werden muss. Etwas hübscher<br />
wird es allerdings, wenn der Elektriker<br />
ein Kabel dorthin verlegt. Geräte<br />
ab 100 Euro haben meist schon eine<br />
Zeitautomatik samt Display intus. Elro<br />
legt dem HE501-Gurtwickler sogar eine<br />
Funkfernbedienung sowie einen<br />
Sonnensensor bei. Gurtwickler können<br />
auch bei dafür ausgelegten Rollos<br />
oder Jalousien im Innenbereich ihren<br />
Dienst verrichten.<br />
Für die eigenen Dachfenster hat Velux<br />
das Programm INTEGRA aufgelegt.<br />
Die daraus stammende Einzelsteuerung<br />
KUX 100 für 120 Euro steuert<br />
motorische Jalousien und Solar-<br />
Sichtschutzrollos an Fenstern aus<br />
eigenem Hause. Sie wird lediglich an<br />
die Wand geschraubt und mit dem<br />
Motor auf der einen und dem Stromnetz<br />
auf der anderen Seite verbunden.<br />
Über den mitgelieferten Funkhandsender<br />
steuert der Bewohner den<br />
Schattenspender dann auf Knopfdruck.<br />
Später ließe sich die KUX 100<br />
auch in eine Haussteuerung einbinden.<br />
Neue Velux-Elektrofenster haben<br />
das Steuersystem bereits intus.
06.2014 // connected-home.de<br />
Der Gurtwickler<br />
von Rademacher<br />
ist mit wenigen<br />
Handgriffen<br />
installiert.<br />
Durch Funklösungen lassen<br />
sich die Beschattungselemente in<br />
eine Haussteuerung einbinden.<br />
Rohrmotoren werden<br />
direkt in die Rolladenachse<br />
eingebaut. In<br />
vielen Modellen von<br />
Somfy ist der Funkempfänger<br />
in die<br />
Elektronik integriert.<br />
Durch die Markisensteuerung<br />
von Jarolift lassen sich Handkurbelmarkisen<br />
einfach nachrüsten.<br />
Mittlerer Aufwand<br />
In einem opulenteren System lassen<br />
sich die Komponenten – Motoren, Bedienfelder,<br />
Sonnen- und Windsensoren<br />
– in eine komplette Haussteuerung<br />
einbinden. Hier kommen für<br />
Rollläden die unsichtbaren Rohrmotoren<br />
statt der einfachen Gurtwickler<br />
zum Einsatz. Dafür öffnet der Monteur<br />
den Rollladenkasten und tauscht<br />
die alte, oft hölzerne Achse gegen ein<br />
Metallrohr aus. In die metallene Achse<br />
schiebt der Fachmann den Rohrmotor,<br />
legt ein Stromkabel und schließt<br />
Über die iWi-<br />
So App kann<br />
der Besitzer<br />
die Jarolift-<br />
Elektronik<br />
der Markise<br />
steuern.<br />
den Rollladenkasten. Zu den Kosten<br />
für die Hardware kommt in diesem<br />
Fall noch der Arbeitslohn des Handwerkers,<br />
es sei denn, der Hausbesitzer<br />
verfügt selbst über das nötige Knowhow<br />
für den Einbau.<br />
Die Rohrmotoren werden im einfachsten<br />
Falle über kabelgebundene<br />
Bedienelemente unterhalb des Kastens<br />
gesteuert. Motoren mit eingebautem<br />
Funkempfänger hingegen bieten<br />
die Möglichkeit, neben der manuellen<br />
Tastenbedienung andere Komponenten<br />
in die Steuerung einzubeziehen.<br />
Zusätzliche Wind- oder Sonnensensoren<br />
etwa sind mit ihren Transpondern<br />
ebenfalls drahtlos ins System<br />
eingebucht und dienen der zentralen<br />
Steuerung als Auslöser<br />
für Schaltfolgen.<br />
Die dafür nötige Zentrale<br />
heißt bei Somfy TaHoma-Box.<br />
Dort meldet der<br />
Monteur alle Komponenten<br />
an und programmiert die<br />
Anlage so, dass sie einzeln<br />
oder in einer Szene gemeinsam<br />
geschaltet werden können.<br />
Meldet der Windsensor beispielsweise<br />
starken Wind, gibt die<br />
Elektronik den Befehl, die Markise<br />
einzufahren und die Rollläden zu<br />
schließen. Eine Internet-Verbindung<br />
zum Somfy-Server garantiert den<br />
mobilen – aber auch kostenpflichtigen<br />
Funksteuerungen<br />
gibt es für<br />
viele Systeme<br />
wie etwa von<br />
RWE Smart<br />
Home.<br />
67
STEUERN & VERNETZEN MARKISEN & CO. AUTOMATISIEREN<br />
Zugriff per Smartphone auf das System.<br />
Elemente der Haussteuerung<br />
steuert das Funksystem ebenfalls auf<br />
Wunsch. So kann der Hausbesitzer<br />
auch das Licht, die Haussprechanlage<br />
oder die Alarmanlage ins System einbuchen.<br />
Der Preis: einige Hundert bis<br />
wenige Tausend Euro.<br />
Aufwendige Installationsarbeiten<br />
sind<br />
dann nötig, wenn die<br />
Beschattungselemente<br />
nachträglich in eine<br />
drahtgebundene Bussteuerung<br />
eingebunden<br />
werden sollen.<br />
Die kostspielige Variante<br />
„Jeder dünnste Draht ist besser als der<br />
stärkste Funk“ – so lautet die Devise<br />
in einer KNX-Umgebung. Statt über<br />
Funk leitet die Steuerung ihre Signale<br />
deshalb per Kabel weiter. Funkkomponenten<br />
gibt es dort zwar auch, allerdings<br />
dienen sie seltener der zentralen<br />
Bussteuerung.<br />
Wie bei den funkgesteuerten Bussteuerung<br />
bleibt die reine Signalübertragung<br />
von der Energieversorgung<br />
getrennt. Die Folge: Zu jedem Schalter<br />
und jedem Sensor führen Steuerleitungen.<br />
Das gilt auch für die Beschattungselemente.<br />
Markisen- und Rollladenmotoren<br />
verbindet der Installateur<br />
direkt mit speziellen Schaltgliedern in<br />
der Unterverteilung: den Aktoren.<br />
Dort baut er auch den zentralen Server<br />
ein, der die Kommunikation mit dem<br />
Internet herstellt. Somit lassen sich alle<br />
Schaltglieder auch über das Smartphone<br />
steuern.<br />
Da sich solch ein System von der<br />
konventionellen Elektroinstallation<br />
stark unterscheidet, ist es nachträglich<br />
ohne viel Aufwand kaum realisierbar.<br />
Meist erfolgt der Einbau bei einer<br />
Grundsanierung oder schon beim<br />
Neubau und kostet mehrere Tausend<br />
Euro. Je nach Ausbaustufe können die<br />
Kosten mehr als doppelt so hoch sein<br />
wie bei der konventionellen Variante.<br />
Dafür arbeiten alle KNX-Komponenten<br />
zusammen – egal welche Fachfirmen<br />
sie installiert haben.<br />
Der Skitter von<br />
Somfy ist ein Funksender<br />
für das iohomecontrol-System.<br />
Per Tastendruck aktiviert<br />
der Bewohner<br />
die vorher am PC<br />
mit der Skitter Easy<br />
Software erstellten<br />
Szenarien.<br />
Innensonnenschutz bietet viel Spielraum für die Raumgestaltung. Die Plissee-<br />
Installationen von Rollo Rieper zeigen, wie sich die Wohnung durch farbige<br />
Varianten in unterschiedliche Lichtstimmungen tauchen lässt.<br />
ÜBERSICHT: INNENSONNENSCHUTZ<br />
JALOUSIE<br />
vertikal, horizontal<br />
Jalousien bestehen aus<br />
parallelen Lamellen, deren<br />
Winkel zum einfallenden<br />
Sonnenlicht einstellbar ist.<br />
PLISSEE<br />
Ein Plissee besteht aus einer flachen<br />
Textilie aus verschiedenen Materialien,<br />
in die Falten eingearbeitet<br />
sind. Beim Herunterfahren glätten<br />
sie sich und verdecken das Fenster.<br />
ROLLO<br />
Beim klassischen Schnapprollo<br />
wird das Tuch per Federkraft<br />
eingerollt. In Elektrorollos ist ein<br />
Rohrmotor eingebaut, der sie<br />
steuert.<br />
RAFFROLLO<br />
Ähnlich wie bei einem Plissee<br />
wirft sich der Stoff des Raffrollos<br />
beim Hochziehen in Falten.<br />
Allerdings ist der Faltenwurf<br />
chaotisch.<br />
68
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DES BESTSELLERS<br />
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Betätigen der Hausklingel bekommen<br />
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Wenn man sein Zuhause lokal und überall per Handy unter Kontrolle hat, macht<br />
Heimvernetzung richtig Spaß. Wie Sie Ihr Smart Home fit dafür machen und um<br />
Kamera, TV und PV-Manager erweitern, beschreibt diese Folge.<br />
Von Günther Ohland<br />
So wählt man<br />
eine IP-Kamera<br />
aus. Viele Kameratypen<br />
sind vorkonfiguriert.<br />
Rollläden, Licht, Fenster und<br />
Heizung – all dies haben wir<br />
mithilfe unseres Selbstbauprojekts<br />
bereits unter Kontrolle. Heute<br />
bringen wir nun zusammen, was zusammengehört.<br />
Steuerung und Überwachung<br />
per Browser und Smartphone,<br />
Security-Kameras, Unterhaltungselektronik,<br />
Tiefkühlschrank,<br />
Waschmaschine und Trockner.<br />
nen wir das Programm myHomeControl<br />
und legen durch Rechtsklick im<br />
Bereich „Netzwerk, benutze Geschosse“<br />
ein Geschoss an und nennen es<br />
„Video“. Per Doppelklick darauf entsteht<br />
eine neue, leere, zusätzliche<br />
Netzwerk-Arbeitsfläche. Nun wählen<br />
wir im Bereich „Spezial“ eine Kamera<br />
aus (siehe Abbildung links). Intellinetund<br />
Mobotix-Kameras lassen sich<br />
einfach einbinden. Für diese Kameras<br />
und Türkommunikationssysteme ist<br />
bereits alles fertig eingerichtet. Ein<br />
Mausklick genügt.<br />
Wir nehmen uns einen geringfügig<br />
schwierigen Fall vor. Dazu wählen wir<br />
unter „XYZ, Kamera“ „Camera“ aus<br />
und ziehen sie auf die Arbeitsfläche.<br />
Dann öffnen wir das Konfigurationsfenster,<br />
vergeben einen Namen – beispielsweise<br />
„Einfahrt“ – und klicken<br />
auf „Bildquelle“. Hier werden einige<br />
Kameras von Herstellern wie Axis, D-<br />
Link, Panasonic und StarDot angeboten.<br />
Auch drei Sonderfälle sind dabei:<br />
interne USB-Kameras, MJPEG- und<br />
JPEG-Stream. Mit den letzten beiden<br />
Typen lassen sich quasi alle – auch<br />
noch so exotischen Kameratypen verwenden.<br />
Wir wählen als Beispiel eine Panasonic-Kamera<br />
aus. Nun machen wir<br />
die Kamera dem System bekannt. Dazu<br />
geben wir – wie in der Abbildung<br />
unten gezeigt – die interne IP-Adresse,<br />
den User-Namen und das Passwort<br />
der Kamera ein. Jetzt sollte das <strong>Vorschau</strong>bild<br />
erkennbar sein.<br />
Wählen Sie nun die Bildgröße, die<br />
Bildqualität und die Anzahl der Bilder<br />
pro Sekunde (fps). Das Konfigurationsfenster<br />
bietet noch weitere Möglichkeiten.<br />
Das Kästchen „Aktiviere<br />
Ereignisaufzeichnung“ bestimmt,<br />
dass Videosequenzen aufgezeichnet<br />
werden. Sie legen dann fest, wo diese<br />
gespeichert werden und wie lange die<br />
Sequenzen dauern sollen.<br />
Der Kamera-Schaltblock verfügt<br />
über einen „REC“-Eingang. Erhält<br />
dieser ein „EIN“-Signal, startet die<br />
Aufzeichnung. Der Auslöser kann jedes<br />
Ereignis sein, der Klingelknopf an<br />
der Tür genauso gut wie ein Bewe-<br />
> Schritt 1:<br />
IP-Kamera einbinden<br />
Kameras schaffen Sicherheit. Sie liefern<br />
Bilder und Videos in Echtzeit.<br />
Zwar bieten alle IP-Cam-Hersteller<br />
passende Apps, doch sinnvoller ist es,<br />
das Kamerabild in die Gebäude-Visualisierung<br />
einzubetten. Unsere Gebäude-Software<br />
myHomeControl erlaubt<br />
dies auf einfache Art. Dazu öff-<br />
Auch nicht gelistete<br />
Kameras<br />
lassen sich als<br />
JPG oder MJPG<br />
voll integrieren.<br />
70
Nicht nur Smartphones,<br />
auch ein betagtes Nokia-<br />
Handy kann Live-Bilder<br />
der Kamera empfangen.<br />
gungs- oder ein Rauchmelder. Sie<br />
möchten sich vielleicht nicht ständig<br />
von Kameras überwachen lassen,<br />
auch wenn es die eigenen sind. Dann<br />
nutzen Sie den Eingangspin „Aktivierung“<br />
am Kamerablock. Nur wenn<br />
hier ein „Ein“-Signal vorhanden ist, ist<br />
die Kamera aktiv. Dieses Signal verbinden<br />
Sie mit dem Abwesenheitssignal<br />
Ihres Heims, beispielsweise einem<br />
Hotel-Kartenschalter. Die Kamera ist<br />
also nur dann aktiv, wenn Sie das<br />
Haus verlassen haben. Die Funktion<br />
„Zeige eine Taste“ bildet eine virtuelle<br />
Taste im Kamerabild ab. Hiermit<br />
betätigen Sie vielleicht den Türöffner.<br />
Wir bauen nun das Kamerabild in<br />
die Präsentationsebene ein. Wir öffnen<br />
die Bedienungsansicht und ziehen<br />
die Kamera aus dem Bereich „Benutzte<br />
Geschosse“ in die Arbeitsfläche.<br />
Dann ziehen wir das <strong>Vorschau</strong>bild<br />
(Echtzeit) per Maus auf die<br />
gewünschte Größe. Per Klick auf den<br />
schwarzen Punkt oben rechts in der<br />
Bildecke konfigurieren wir die Darstellung.<br />
Bei „Erscheinungsform“<br />
wählen Sie Kleinbild aus. Das bewirkt,<br />
dass Sie durch Berühren des Bildes am<br />
Touch-Bildschirm oder per Mausklick<br />
ein großes Kamerabild öffnen können.<br />
Möchten Sie gern jederzeit wissen,<br />
ob zu Hause alles in Ordnung ist?<br />
Kein Problem. Unsere Software bietet<br />
die Steuerung nicht nur vom lokalen<br />
Bildschirm aus, sondern von jedem<br />
PC, Smartphone und Tablet (siehe<br />
Schritt 2). Die einzige Voraussetzung:<br />
ein beliebiger Internet-Browser.<br />
> Schritt 2<br />
Handy und Tablet integrieren<br />
Wir öffnen den Bereich „Einstellungen“<br />
durch Klick auf den entsprechenden<br />
Reiter am oberen Bildschirm-<br />
SMART <strong>HOME</strong> IM EIGENBAU<br />
S E R<br />
I E<br />
Gebäudegrundriss mit<br />
integriertem Kamerabild<br />
in Echtzeit: Ein<br />
Fingertipp auf das<br />
Kamerabild öffnet ein<br />
bildschirmgroßes<br />
Fenster.<br />
Die Bildaufzeichnung<br />
lässt<br />
sich von jedem<br />
Ereignis starten<br />
und stoppen.<br />
71
STEUERN & VERNETZEN SMART <strong>HOME</strong> IM EIGENBAU<br />
So gestaltet man das<br />
Erscheinungsbild<br />
seines smarten Heims<br />
fürs Handy. Rechts<br />
lassen sich Sensoren<br />
und Aktoren auswählen,<br />
links sind sie als<br />
Schaltflächen und<br />
Anzeigen – wie später<br />
auf dem Handy –<br />
sichtbar.<br />
In die Software my-<br />
HomeControl eingebundene<br />
IP-Kameras<br />
senden ihr Videobild<br />
in angepasster Größe<br />
auf Browser, Handy<br />
und Tablet. Eine zusätzliche<br />
App für die<br />
Kameras ist nicht<br />
notwendig.<br />
rand. Dort finden Sie den Abschnitt<br />
„Web“. Markieren Sie beide Kästchen,<br />
also „Kompakte Web-Darstellung“<br />
und „Starte Web-Server“. Nach wenigen<br />
Augenblicken erscheint am oberen<br />
Bildschirmrand der Reiter „CompactWeb“.<br />
Gleichzeitig installiert die<br />
Software ohne Ihr Zutun einen kostenlosen<br />
Webserver auf dem PC. Dieser<br />
bildet die Gebäudesteuerung ab<br />
und stellt Ihnen Sensoren, Aktoren,<br />
Szenen und Kameras für den Browser<br />
zur Verfügung.<br />
Aber öffnen wir zuerst einmal<br />
„CompactWeb“. Im linken Fenster sehen<br />
Sie eine exakte <strong>Vorschau</strong> des Bildes,<br />
das auf dem Handy oder dem Tablet<br />
erscheinen wird. In unserem Fall<br />
zwei Schaltflächen: „EG“ und „Video“.<br />
Per Klick auf „EG“ öffnet sich das Erdgeschoss.<br />
Im mittleren Fenster sehen<br />
Sie die Struktur der Anzeige, also alle<br />
Sensoren und Aktoren, die dargestellt<br />
werden.<br />
Es ist sinnvoll, die Fensterüberwachung<br />
ganz oben in der Tabelle zu haben.<br />
Hier können Sie sie verschieben.<br />
Was Sie „remote“ nicht brauchen, löschen<br />
Sie hier einfach. So wird es<br />
übersichtlicher.<br />
Sie wollen sehen, was in Ihrer Einfahrt<br />
los ist? Kein Problem. Ein Klick<br />
auf „Video“ und dann auf „Einfahrt“<br />
und schon öffnet sich das Live-Kamerabild.<br />
Empfiehlt es sich, dort ein Feld<br />
„Türklingel“ zu haben? Eher nicht, Sie<br />
wollen ja nicht per Handy an Ihrer eigenen<br />
Haustür klingeln, also weg damit.<br />
Beim Türöffner sieht das anders<br />
aus: Sie können – ein elektrischer Türöffner<br />
vorausgesetzt – nun von unterwegs<br />
aus Ihre Gäste hereinlassen.<br />
Vielleicht stehen Sie ja im Stau und es<br />
regnet. Oder Sie öffnen dem Paketboten.<br />
Per Kamera haben Sie sowieso<br />
alles unter Kontrolle.<br />
Aber wie kommt das jetzt alles<br />
aufs Handy? Dazu müssen wir noch<br />
etwas konfigurieren. Also klicken<br />
Sie rechts auf die Zeile, die auf Ihrem<br />
System angezeigt wird, etwa http://<br />
localhost:443. Geben Sie Ihrem Heim<br />
einen Namen und vergeben Sie ein<br />
Passwort. Es ist sinnvoll, das folgende<br />
Kästchen anzukreuzen. So ersparen<br />
Sie sich, im Haus immer wieder<br />
das Passwort (das möglichst lang<br />
sein sollte) am Handy einzutippen.<br />
Sind Sie mit Tablet oder Handy im<br />
WLAN, wird das Passwort nicht abgefragt.<br />
Ihr Home-Control-Rechner besitzt<br />
eine IP-Adresse, beispielsweise<br />
http://192.168.100.35. Um diese zu erfahren,<br />
hilft Ihnen der Internet-Router,<br />
etwa die FRITZ!Box. Sie finden<br />
alle IP-Adressen Ihres lokalen Netzwerks<br />
unter „Heimnetz“. Um per<br />
Handy innerhalb des LAN auf die<br />
Gebäudesteuerung zuzugreifen, geben<br />
Sie diese Adresse in den Internet-Browser<br />
Ihres Mobiltelefons<br />
oder Tablets ein. Möchten Sie auch<br />
von außerhalb auf das Haus zugreifen,<br />
müssen Sie myHomeControl<br />
freigeben. Dazu wechseln Sie in der<br />
FRITZ!Box auf „Internet“ und “Freigaben/Portfreigaben“.<br />
Dort leiten<br />
Sie Anfragen aus dem Internet – also<br />
von Ihrem Handy aus – auf den Port<br />
des Gebäuderechners um.<br />
Die Anfrage aus dem Haus (LAN)<br />
würde dann bei unserem Beispiel so<br />
72<br />
Die myHomeControl-Software<br />
kann<br />
mehrere Häuser<br />
und Wohnungen<br />
gleichzeitig verwalten.<br />
Das lässt sich<br />
hier einstellen.<br />
Ebenso das Passwort<br />
für den Internet-Zugang<br />
von<br />
außen und die<br />
Auswahl des<br />
Farbschemas.
06.2014 // connected-home.de<br />
aussehen: http://192.168.100.35:443/<br />
MeinHaus.aspx.<br />
Das müssen Sie nur einmal eintippen<br />
und dann als Lesezeichen im<br />
Browser speichern. Wenn Sie von außen<br />
zugreifen möchten, benötigen<br />
Sie die externe IP-Adresse des Routers.<br />
Falls Sie keine feste IP-Adresse<br />
haben – und das ist die Regel – ist ein<br />
DynDNS-Dienst erforderlich. Dieser<br />
sorgt dafür, dass Sie Ihren Internet-<br />
Router und damit auch Ihre Gebäudesteuerung<br />
immer unter der gleichen<br />
Adresse erreichen können. Dazu sollten<br />
Sie die Dokumentation Ihres Routers<br />
zu Rate ziehen. Nun haben wir<br />
auch das Haus von überall auf der<br />
Welt aus unter Kontrolle.<br />
> Schritt 3<br />
Photovoltaik-Manager<br />
Das im Bild oben rechts dargestellte<br />
Musterhaus verfügt über Photovoltaik,<br />
Batteriespeicher und Stromnetzanschluss.<br />
Die Verbräuche der Bereiche<br />
Küche mit Waschmaschine und<br />
Wäschetrockner sowie Licht und<br />
Wärmepumpe werden von der Gebäude-Software<br />
gemessen. Gleichzeitig<br />
wird ermittelt, ob Strom aus Sonne<br />
erzeugt wird und welchen Ladezustand<br />
die Batterie aufweist. Daraus<br />
errechnet myHomeControl, ob der<br />
selbst erzeugte Strom für das Haus<br />
ausreicht oder ob die Batterie zur Versorgung<br />
mit herangezogen werden<br />
soll. Oder ob vielleicht mehr Strom<br />
erzeugt wird, als verbraucht werden<br />
kann. Dann wird die Batterie geladen.<br />
Ist sie bereits voll, muss nur noch der<br />
IRTrans ist eine universelle<br />
Netzwerk-Infrarot-Fernbedienung<br />
für quasi alle<br />
Unterhaltungselektronik-<br />
Geräte. So lassen sich tolle<br />
Szenarien entwickeln.<br />
Erzeugt die Photovoltaik<br />
Strom? Wie<br />
ist der Zustand der<br />
Batterie? Bin ich<br />
energieautark oder<br />
speise ich ins öffentliche<br />
Stromnetz<br />
ein? Diese<br />
Fragen beantwortet<br />
die Energie-<br />
Darstellung auf<br />
einen Blick.<br />
Strom ins allgemeine Netz eingespeist<br />
werden. Das alles leistet die Gebäude-<br />
Software selbst und ohne Internet-Zugriff.<br />
In unserem Beispiel ist deutlich zu sehen,<br />
dass die Eigennutzung von Photovol taik-<br />
Strom bei 100 Prozent liegt und eine nahezu<br />
völlige Autonomie von den Stromversorgern<br />
besteht.<br />
> Schritt 4<br />
TV und Sound<br />
IRTrans heißt ein zigarettenschachtelgroßes<br />
Kästchen mit Infrarot-Sendedioden<br />
auf der einen und einem Netzwerk-<br />
Anschluss auf der anderen Seite, mit<br />
dem wir quasi jedes TV-Gerät, jede HiFi-<br />
Anlage – alles, was eine Infrarot-Fernbedienung<br />
besitzt – in die Gebäudeautomation<br />
integrieren können.<br />
IRTrans steht für Infrarot-Transmitter.<br />
Seine Funktion: Über das Netzwerk sendet<br />
man Befehle an IRTrans, woraufhin<br />
bestimmte Infrarotsignale ausgelöst werde.<br />
Dem TV-Gerät ist es egal, ob der Befehl<br />
„Umschalten auf Kanal 3“ von der Origi-<br />
nal-Fernbedienung oder von IRTrans<br />
kommt.<br />
myHomeControl versteht<br />
sich mit IRTrans hervorragend.<br />
Es lassen<br />
sich so beeindruckende<br />
Szenen gestalten,<br />
beispielsweise: TV<br />
ein, Soundsystem ein,<br />
TV auf Kanal 12, Sound-<br />
system auf TV-Input, Licht ein-<br />
schalten, Rollo herunterfahren oder<br />
Licht dimmen auf 5 Prozent. Das perfek-<br />
te Szenario für den TV-Abend.<br />
Hausgeräte gehören trotz Energieeffizienzklasse A++ zu den elektrischen<br />
Großverbrauchern im Haushalt. Mit myHomeControl lassen<br />
sich Waschautomat, Trockner, Spülmaschine und Tiefkühltruhe immer<br />
dann starten, wenn Strom im Überfluss von der Photovoltaik angeboten<br />
wird. Umgekehrt lässt sich vermeiden, Großgeräte zu teuren Zeiten<br />
einzuschalten.<br />
Fazit<br />
Mit der fünften Folge schließen wir die<br />
Reihe „Smart Home im Eigenbau“. Sie<br />
haben gelernt, wie Sie Licht schalten,<br />
Fenster überwachen, die Heizung und die<br />
Beschattung optimieren, Hausgeräte<br />
steuern, mit Kameras Ihr Anwesen<br />
sichern und sogar die Unterhaltungselektronik<br />
in die Steuerung einbeziehen. Ihr<br />
Haus kann Ihnen E-Mails senden und Sie<br />
greifen per Handy von überall auf der<br />
Welt ins Geschehen zu Hause ein. Wenn<br />
Ihnen noch ein smartes Projekt einfallen<br />
sollte, machen Sie sich daran; nahezu<br />
alles ist mit myHomeControl möglich.<br />
73
STEUERN & VERNETZEN SMARTE WASCHMASCHINE<br />
WASCHEN PER<br />
APP<br />
Was bringt es, wenn sich die Waschmaschine per<br />
Smartphone steuern lässt? Wir haben es mit der<br />
Samsung Crystal Blue WW9000 ausprobiert<br />
und waren von ihrem Bedienkomfort angetan.<br />
Von Andreas Frank<br />
Diese Waschmaschine soll Design-<br />
und Technik-Fans gleichermaßen<br />
begeistern: Die<br />
Öffnung an der Vorderseite der<br />
Samsung Crystal Blue WW9000 erinnert<br />
an ein Bullauge, das bei eingeschaltetem<br />
Trommellicht blau schimmert.<br />
Science-Fiction-Fans mögen<br />
dabei an Star Trek denken, andere<br />
Nutzer vielleicht an ihren letzten Urlaub<br />
am Meer. Auf jeden Fall setzt das<br />
36 cm breite Fenster einen Design-<br />
Akzent. Darüber thront ein Farb-<br />
LCD-Touch-Display anstatt des traditionellen<br />
Drehreglers.<br />
Im Heimnetz per WLAN<br />
Mit ausgefeilter Technik geht es weiter:<br />
Die Crystal Blue lässt sich per Wi-<br />
Fi ins Heimnetz einbinden und gehorcht<br />
dann Smartphone und Tablet.<br />
Wer befürchtet, dass die Waschmaschine<br />
jetzt zur High-Tech-Zentrale<br />
wird, die nur noch ein Profi versteht,<br />
sei beruhigt. Die Anbindung ans<br />
Heimnetz macht die Bedienung einfacher,<br />
nicht schwieriger. Dennoch: Es<br />
ist schon ein seltsames Gefühl, wenn<br />
die Waschmaschine nach dem Starten<br />
erst einmal ein Software-Update über<br />
das Internet macht.<br />
Trotzdem gelingt die Installation<br />
reibungslos: Schläuche für Wasserzuund<br />
-abfluss anschließen, den Netzstecker<br />
mit dem Strom verbinden und<br />
schließlich die App Samsung Smart<br />
Home mit dem Smartphone aus dem<br />
Android Store laden (die iOS-App war<br />
beim Test noch nicht verfügbar).<br />
74
06.2014 // connected-home.de<br />
SO FUNKTIONIERT ES!<br />
Mit der App für Android-Mobilgeräte<br />
kann der Besitzer das<br />
Waschprogramm auswählen (Bild<br />
links): „Gärtner“ etwa ist insbesondere<br />
für mit Erde und Ölflecken verschmutzte<br />
Kleidung geeignet. Um<br />
leicht dreckige, täglich getragene<br />
Wäsche kümmert sich das Programm<br />
„Berufstätige“. Anpassungen lassen<br />
sich danach vornehmen (Bild Mitte).<br />
Mit „Play“ geht’s los und der Countdown<br />
in der App beginnt zu zählen.<br />
Ist der Waschgang zu Ende, wird der<br />
Nutzer über sein Smartphone<br />
alarmiert.<br />
Nach dem Öffnen der App sehen<br />
wir nicht nur eine Seite für die Waschmaschine.<br />
Es gibt auch Seiten für<br />
Kühlschrank, Ofen, Lampen, Staubsaugerroboter<br />
und Klimaanlage – vernetzte<br />
Produkte, die Samsung nach<br />
und nach auch in Deutschland auf den<br />
Markt bringen will.<br />
Wir klicken in der Anwendung auf<br />
die Waschmaschine, woraufhin ein<br />
zusätzliches Plugin installiert wird. So<br />
können wir die Waschmaschine per<br />
App einfach ins WLAN einbinden.<br />
Später hilft sie uns dabei, ein vordefiniertes<br />
Waschprogramm zu wählen<br />
oder individuelle Einstellungen vorzunehmen<br />
mit Temperaturen von 20<br />
bis 95 Grad und Umdrehungen von<br />
400 bis 1600 pro Minute.<br />
Dank der App hat man überall Zugriff<br />
auf seine Waschmaschine. Belädt<br />
man sie etwa morgens, damit die Kleidung<br />
bei der Rückkehr fertig ist, muss<br />
man nur rechtzeitig von unterwegs<br />
den Waschgang starten.<br />
Idealer Wasch-Vollautomat<br />
Generell ist die Waschmaschine darauf<br />
ausgelegt, es dem Nutzer so einfach<br />
wie möglich zu machen. Sind die<br />
Minitanks für Waschmittel und<br />
Weichspüler gefüllt, versorgt sich die<br />
Crystal Blue in Abhängigkeit vom Gewicht<br />
der Ladung und vom Waschgang<br />
mit der nötigen Menge.<br />
Auch die Wasserzufuhr wird automatisch<br />
angepasst. Das spart Geld<br />
und schont die Umwelt. In der Grundeinstellung<br />
war uns die Kleidung etwas<br />
zu geruchsneutral. Abhilfe: Die<br />
Waschmittel- und Weichspülermenge<br />
lässt sich nachjustieren.<br />
Wer es noch einfacher mag, nutzt<br />
„Auto Sensing“. Dann läuft alles vollautomatisch<br />
ab. Man muss nicht mal<br />
mehr einen Waschgang wählen. So<br />
funktioniert es: Die Waschmaschine<br />
ermittelt anhand eines Trübungssensors,<br />
wie stark die Wäsche verschmutzt<br />
ist und um welche Art der<br />
Verschmutzung es sich handelt.<br />
Auch in den Kernqualitäten einer<br />
Waschmaschine punktet die Crystal<br />
Blue: Energieeffizienzklasse A+++,<br />
Digital-Inverter-Motor mit zehn Jahren<br />
Garantie und 10 kg Fassungsvermögen,<br />
so die Kenndaten.<br />
Die App Samsung<br />
Smart Home lässt<br />
sich kostenlos aus<br />
dem Google play<br />
Store laden. Besitzer<br />
von Apple-Geräten<br />
sollen im Juni in den<br />
Genuss der smarten<br />
Steuerung kommen.<br />
Samsung Crystal Blue 2379 ¤<br />
Ausstattung:<br />
Bedienung:<br />
Verarbeitung:<br />
Testurteil: sehr gut<br />
Preis/Leistung: gut<br />
Fazit: Äußerst schicke und leicht zu<br />
bedienende Waschmaschine zu<br />
einem nicht ganz günstigen Preis<br />
Das farbige und scharf auflösende LCD-<br />
Touch-Display der Waschmaschine<br />
macht die Programmwahl äußerst einfach.<br />
FAZIT<br />
Eine Smartphone-Steuerung<br />
für die Waschmaschine mögen<br />
manche als unwichtig erachten.<br />
Doch in Kombination mit den<br />
anderen Komfort-Funktionen<br />
gibt es kaum eine Waschmaschine,<br />
die leichter zu bedienen<br />
ist. Dafür erhält sie einen<br />
Highlight-Stempel.<br />
75
SERVICE<br />
CHECKS<br />
WEITERE KURZTESTS &<br />
NEUE PRODUKTE UNTER<br />
connected-home.de<br />
An dieser Stelle unterziehen wir besonders intelligente und vernetzte Produkte einem Schnelltest und bewerten sie nach<br />
Qualität, Praxistauglichkeit und Preis. Darunter fallen auch Produkte, die uns kurz vor Redaktionsschluss erreicht haben.<br />
Ausführliche Tests zu einem späteren Zeitpunkt sind nicht ausgeschlossen.<br />
1<br />
2<br />
Das WiFi-Musiksystem des dänischen<br />
Herstellers Libratone ist in acht Farben erhältlich,<br />
darunter in Grau, Blau und Grün.<br />
Libratone Loop 499 ¤<br />
Testurteil: gut<br />
Preis/Leistung: gut<br />
Im Starter-Set des Alarmsystems sind<br />
Fenster-/Türkontakt, Bewegungsmelder und<br />
Fernbedienung enthalten, Batterien inklusive.<br />
Blaupunkt SA 2700 429 ¤<br />
Testurteil: gut<br />
Preis/Leistung: gut<br />
1 360-GRAD-SOUND<br />
Wahre HiFi-Fans passen die gesamte Wohnungseinrichtung an<br />
die Position der Lautsprecher an. Bei vielen anderen Menschen<br />
ist es genau andersherum: Bei ihnen steht der Speaker im Regal<br />
und sie sitzen vielleicht auf der Couch daneben. Bei gewöhnlichen<br />
Lautsprechern enttäuscht dann der Klang.<br />
Nicht so beim Libratone Loop. Der Speaker klingt fast gleich –<br />
egal, ob man vor, neben oder hinter ihm sitzt. Allerdings kann es<br />
das 2.1-System in puncto Sound nicht mit guten HiFi-Lautsprechern<br />
aufnehmen. Diesen Speaker legt man sich ohnehin nicht<br />
nur wegen des Klangs, sondern auch aus Design-Gesichtspunkten<br />
zu. Die Hülle besteht aus italienischer Wolle. Der Loop lässt<br />
sich außer im Regal auch an der Wand platzieren.<br />
Die Bedienung gefällt ebenfalls: Der Speaker ist im Handumdrehen<br />
ins WiFi-Netzwerk eingebunden und kann dann per AirPlay<br />
oder UPnP drahtlos Musik empfangen. Nofalls kann er auch<br />
selbst ein WLAN-Netzwerk aufbauen. Für die klangliche Feinabstimmung<br />
gibt es Apps für Apple- und Android-Geräte.<br />
Fazit: Es gibt zwar Wireless-Speaker, die in dieser Preisklasse<br />
besser klingen. In Sachen Bedienung und Design macht dem dänischen<br />
Soundmöbel aber niemand etwas vor.<br />
AF<br />
2 LANGFINGERSCHRECK<br />
Mit dem Smart GSM Alarm SA 2700 Kit bietet Blaupunkt<br />
eine Einbruchmeldeanlage auf Drahtlosfunkbasis (868 MHz) an.<br />
Sie kann mit Bewegungsmelder, Fenster- bzw. Türkontakt und<br />
einer Fernbedienung zumindest den Eingangsbereich absichern.<br />
Weitere Elemente wie Rauchmelder und Außensirene können<br />
dazugekauft werden. Die Einrichtung ist dank des logischen<br />
Handbuchs eine schnelle Sache. Sehr gut: Alle Elemente des<br />
Systems besitzen einen Sabotageschutz und die Basis verfügt<br />
über eine Notfallbatterie. Eine (PIN-freie) SIM-Karte muss man<br />
hinzukaufen, denn die Anlage kommuniziert per SMS. Eine kostenlose<br />
App namens Connect2Home für Android- und Apple-<br />
Smartphones gibt es auch. Entgegen der Information im Handbuch<br />
muss deren Anleitung gegoogelt werden. Einmal eingerichtet,<br />
funktioniert die Bedienung per App tadellos.<br />
Fazit: Trotz weniger mitgelieferter Elemente und umständlicher<br />
App-Einrichtung als <strong>Einbruchschutz</strong> empfehlenswert. DD<br />
3 SMARTE STECKDOSEN<br />
Die Köpfe des österreichischen Smart-Home-Anbieters Loxone<br />
sind für ihre cleveren Ideen bekannt. Genau deshalb können die<br />
76
06.2014 // connected-home.de<br />
3<br />
4<br />
Die intelligenten<br />
Steckdosen (oben<br />
links) übermitteln unter<br />
anderem Temperatur und<br />
Stromverbrauch drahtlos<br />
zur Air Base Extension<br />
(oben rechts). Die Tablet-<br />
App (rechts) zeigt die<br />
ermittelten Werte an und<br />
kann an die Steckdose<br />
angeschlossene Geräte<br />
ein- und ausschalten.<br />
Über die Apps für Apple-<br />
und Android-Geräte kann<br />
man von überall aus das<br />
Bild der Videoüberwachungskamera<br />
verfolgen.<br />
Loxone Smart Socket Air 58,25 ¤<br />
Testurteil: sehr gut<br />
Preis/Leistung: sehr gut<br />
Allnet ALL2213 99 ¤<br />
Testurteil: sehr gut<br />
Preis/Leistung: überragend<br />
neuen intelligenten Steckdosen Smart Socket Air (Einzelpreis:<br />
58,25 Euro) nicht einfach nur angeschlossene Geräte ein- und<br />
ausschalten. Sie messen auch deren Stromverbrauch und die<br />
Lufttemperatur. Die Werte kann der Nutzer in der App beobachten<br />
oder sie in die Smart-Home-Regelung einbeziehen, beispielsweise<br />
um über die gemessene Temperatur die Heizung zu steuern.<br />
Als Gegenstelle ist im Schaltschrank die Air Base Extension<br />
(Preis: 82,50 Euro) nötig. Sie kommuniziert im Frequenzbereich<br />
um 868 MHz mit den Smart Sockets. Klasse ist, dass die Funkverbindung<br />
bidirektional und verschlüsselt ist. Damit das Funknetz<br />
auch in die letzten Ecken eines Hauses vordringen kann,<br />
bauen die einzelnen Air-Produkte untereinander ein vermaschtes<br />
Netz auf.<br />
Unser von einem Profi installiertes System mit mehreren Steckdosen-Adaptern<br />
ließ sich im Test äußerst komfortabel bedienen.<br />
Zur Konfiguration gibt es die kostenlose Software Loxone Config,<br />
die sich vor allem an technisch versierte Anwender richtet.<br />
Fazit: Die Idee, Temperatur und Stromverbrauch direkt in der<br />
Steckdose zu messen, ist clever. Auch die Bedienung hat uns<br />
überzeugt. Schade ist dagegen, dass zusätzlich immer auch der<br />
Mini-Server zum Preis von 415 Euro nötig ist.<br />
AF<br />
4 PLUG&PLAY-KAMERA<br />
Es gibt viele gute Outdoor-Video-IP-Kameras. In der 100-Euro-<br />
Klasse sind es schon weniger. Entscheidend neben der Bildqualität<br />
ist für den Laien die einfache Software-Installation. Hier setzt<br />
die Allnet ALL2213 Maßstäbe. Die Consumer-IP-Kamera (ein<br />
Megapixel) wird im wetterfesten Gehäuse mit Wand- bzw. Deckenhalterung<br />
geliefert. Die technischen Daten: Sie bietet eine<br />
Auflösung von 1280 x 720 Pixeln. Mit 30 integrierten Infrarot-<br />
LEDs ist sie sogar bis ca. 10 Meter nachtsichtfähig. Als Netzwerk<br />
stehen sowohl 150 Mbit/s WLAN als auch Kabel-LAN zur Verfügung.<br />
Lokal kann auf eine SD-Karte gespeichert werden.<br />
Die ALL2213 verfügt – bei dem Preis bemerkenswert – über<br />
Schalt-Ein- und -Ausgänge, beispielsweise für Bewegungsmelder,<br />
Scheinwerfer oder Tore. Der Clou ist die Software-Installation:<br />
Kamera mit Strom verbinden, App für iOS oder Android laden,<br />
QR-Code der Kamera mit dem Handy scannen – und schon<br />
ist die Kamera installiert.<br />
Fazit: Eine rundum gelungene, absolut empfehlenswerte Megapixel-Kamera<br />
für drinnen und draußen. Das Software-Setup ist<br />
kinderleicht. Der Stromverbrauch liegt bei 9 Watt maximal (das<br />
sind ca. 16 Euro im Jahr).<br />
Günther Ohland<br />
77
STEUERN & VERNETZEN ALARMANLAGE<br />
VOM WOLF<br />
BEWACHT<br />
Mehr Sicherheit für die eigenen vier Wände verspricht Lupus Electronics mit dem<br />
Alarmanlagen-Paket XT1. Es bringt alles zur nachträglichen Basissicherung von<br />
Gebäuden mit. Aber wie schlägt es sich in der Praxis?<br />
Von Karl-Gerhard Haas<br />
Lupus ist der lateinische Begriff<br />
für Wolf und geht auf den<br />
Nachnamen des Firmengründers<br />
zurück. Nun sind Wölfe nicht<br />
gerade als Bewacher bekannt. Wir testen,<br />
ob uns das Alarmsystem trotzdem<br />
überzeugt.<br />
Das XT1-Set besteht aus zwei Tür-/<br />
Fensterkontakten, einem Infrarot-Bewegungsmelder,<br />
der Alarmzentrale<br />
sowie der Fernsteuerung. Weitere<br />
Sensoren lassen sich ins System einbinden<br />
– neben zusätzlichen Türkontakten<br />
beispielsweise auch Rauchund<br />
Feuchtigkeitsmelder sowie Funksteckdosen.<br />
Auch die Innen- und<br />
Außen-IP-Kameras von Lupus spricht<br />
XT1 an; das Innenraummodell Lupusnet<br />
HD-LE950B für 289 Euro lieferte<br />
der Hersteller für unseren Test mit.<br />
Sämtliche Komponenten des Pakets<br />
stammen aus Fernost – was allerdings<br />
bei vielen Anbietern üblich ist.<br />
Kommunikation per Funk<br />
Die Alarmzentrale wird per Draht mit<br />
dem Router des heimischen Computernetzes<br />
verbunden, die Signalgeber<br />
treten per Funk im 868-Megahertz-<br />
Band mit ihr in Kontakt. Je nach Gebäude<br />
überbrücken sie 30 bis 100 Meter;<br />
reicht das nicht, hilft ein optionaler<br />
Repeater. Die Zentrale lässt sich<br />
unter jedem modernen Betriebssystem<br />
per Browser administrieren. Ihre<br />
dafür notwendige IP-Adresse bezieht<br />
sie ab Werk per DHCP (Dynamic Host<br />
Configuration Protocol). Das heißt:<br />
Welche Adresse die Box erhält, hängt<br />
vom Zufall ab.<br />
Um die Zentrale aufzuspüren, liefert<br />
Lupus auf CD ein Programm für Windows<br />
mit; demnächst soll das Gegenstück<br />
für OSX folgen. Linux-User klappern<br />
ihr internes Netz mit dem Werkzeug<br />
nMap ab und finden die XT1 so<br />
auch. Ist die IP erkannt, gibt man sie in<br />
die URL-Zeile seines Webbrowsers<br />
ein. Die Box fragt Benutzernamen und<br />
-kennwort ab, dann kann der Nutzer<br />
sein System einrichten. Etwas verwir-<br />
78
06.2014 // connected-home.de<br />
rend: Die mitgelieferten Komponenten<br />
sind bereits in der Sensorenliste<br />
eingetragen, obwohl sie der Nutzer<br />
einmalig am System anmelden muss.<br />
Startet er die entsprechende Funktion<br />
im Menü, wird folglich kein neuer erkannter<br />
Sensor angezeigt. Am zuverlässigsten<br />
sieht der Nutzer über den<br />
Menüpunkt „Sensor-Reichweitentest“,<br />
ob alle benutzten Melder korrekt<br />
eingebunden sind.<br />
Batteriestand auf einen Blick<br />
Überhaupt tut Lupus alles, um die typischen<br />
Schwächen von Funk-Nachrüstlösungen<br />
zu beseitigen: In der<br />
Systemoberfläche wird der Zustand<br />
der Sensor-Batterien angezeigt; ebenso,<br />
ob sich jemand an den Komponenten<br />
zu schaffen gemacht hat. Die<br />
Alarmzentrale hat eine Stützbatterie<br />
für acht Stunden – so lange meldet sie<br />
verdächtige Vorkommnisse. Eine Benachrichtigung<br />
per Internet funktioniert<br />
aber nur, wenn man den Router<br />
und eventuell die Telefonanlage mit<br />
Notstrom versorgt.<br />
Zu Türsensor und Bewegungsmelder<br />
liefert Lupus das Befestigungsmaterial<br />
praktischerweise mit: Dübel und<br />
Schrauben sowie doppelseitiges Klebeband.<br />
Die Türkontakte bestehen aus<br />
einem etwa acht Zentimeter langen<br />
Kunststoffgehäuse, das die Elektronik<br />
enthält, und einem Magneten. Die<br />
Elektronik montiert man am Tür- oder<br />
Fensterrahmen, den Magneten an Tür<br />
oder Fenster.<br />
Das ist eigentlich<br />
simpel und<br />
im Test in Sekunden<br />
erledigt. Die<br />
XT1 zeigt dann<br />
auch sofort an, ob Fenster oder Tür offen<br />
oder geschlossen sind. Das Handbuch<br />
macht’s dem Nutzer aber unnötig<br />
schwer: Die Magnete entsprechen<br />
nicht den abgebildeten; zudem ähneln<br />
sie den je zwei beigepackten Distanzstücken<br />
(die ebenfalls magnetisch<br />
sind) – was was ist, erschließt sich<br />
nicht sofort.<br />
Warnungen per Mail und SMS<br />
Befindet sich die XT1 im Alarm-Modus,<br />
sieht man in der Browser-Ereignisliste<br />
sofort, ob der Bewegungsmelder<br />
Verdächtiges erfasst; zeitgleich<br />
geht die Sirene los – so soll es sein.<br />
Das ist aber kein Muss: Für alle Ereignisse<br />
lässt sich einzeln festlegen, ob<br />
die Alarmanlage einen Laut gibt.<br />
Auch per E-Mail oder SMS informiert<br />
die XT1 ihre Nutzer über Alarme<br />
an eine festgelegte Adresse. Mit<br />
den Zugangsdaten einer Mail-Domain<br />
eines individuellen Anbieters<br />
setzte sie die schriftlichen Notrufe im<br />
Test erfolgreich und ohne Verzögerung<br />
ab – nicht aber über GMX- und<br />
1&1-Mailkonten.<br />
Die Kamera ist ein Solist<br />
Die optionale IP-Kamera funktioniert<br />
auch autark, sie ist also nicht zwingend<br />
auf die XT1 angewiesen. Die<br />
Kamera liefert bis zu 15 Bilder pro<br />
Sekunde mit einer Auflösung von<br />
1600 x 1200 Pixeln. Bei 1280 x 1024<br />
Pixeln sind es 22 Bilder pro Sekunde,<br />
ab 1280 x 960 Pixel 25 Bilder. In den<br />
Steckbrief<br />
Hersteller<br />
Lupus<br />
System<br />
XT1<br />
Info<br />
www.lupus-electronics.de<br />
Paketumfang<br />
Zentrale, Tastatur-Fernbedienung,<br />
Tür-/Fensterkontakte (2x), Bewegungsmelder,<br />
Alarm<br />
Zusätzliche Komponenten<br />
Funksensoren (bis zu 20) , Funkrelais,<br />
Sirenen, Repeater, Temperatursensor,<br />
Strommesssensor, Kameras (bis zu 4)<br />
Preise Tür-/Fensterkontakte 49,90 €,<br />
Außensirene 169 €<br />
Apps<br />
Computer (Windows/Linux, Mac) • / • / –<br />
Mobil (Android/iOS/Windows) • / • / –<br />
Sonstiges<br />
Kamera im Test HD-LE950B (289 Euro)<br />
Stromverbrauch Zentrale 24 Watt<br />
Notstrom<br />
8 h (Herstellerangabe)<br />
Stromversorgung Netzteil (mitgeliefert)<br />
Netzwerk<br />
LAN/WLAN (2,4 GHz)<br />
Lupus XT1 639 ¤<br />
Handbuch/Installation: <br />
Ausbaufähigkeit: <br />
Funktionalität: <br />
Testurteil: gut<br />
Preis/Leistung: gut<br />
Fazit: Eine durchaus empfehlenswerte<br />
Alarmanlage mit Schwächen bei<br />
Inbetriebnahme und Handbuch<br />
typischen Szenarien dürfte der Detailgrad<br />
im Vordergrund stehen.<br />
Die HD-LE950B ist eine Innenraumkamera;<br />
Lupus hat aber auch<br />
wetterfeste Außenkameras im Sortiment.<br />
Sie kann Bilder auch auf einer<br />
microSD-Karte speichern, also<br />
ganz ohne Netzwerk-Verbindung.<br />
Ein kleines Stativ, das auch als<br />
Wandhalterung taugt, liefert<br />
Kauftipp<br />
Aller Anfang ist leicht: Mit<br />
der XT1 bietet Lupus alles<br />
Wesentliche zum Schutz<br />
des Eigenheims. Für eine<br />
Wohnung könnten die mitgelieferten<br />
Türkontakte reichen,<br />
ein Haus dürfte zusätzliche<br />
Sensoren benötigen.<br />
79
STEUERN & VERNETZEN ALARMANLAGE<br />
der Hersteller mit. Anders als die<br />
Sensoren lässt sich die Kamera nicht<br />
mit Batterien speisen – sie braucht also<br />
einen Anschluss ans Stromnetz.<br />
Mit 1,4 Metern ist die Verbindung<br />
zum Netzteil etwas kurz geraten. Ihre<br />
Signale gibt sie per Netzwerkkabel<br />
oder WLAN weiter. Letzteres aber nur<br />
im 2,4-GHz-Band.<br />
Server als Archiv<br />
Soll die HD-LE950B nur überwachen,<br />
so kann sie ihre Bilder in festgelegten<br />
Intervallen auf einen FTP-Server, ein<br />
NAS (Network Attached Storage) oder<br />
eine E-Mail-Adresse schicken. Wer<br />
einen Windows-PC als Überwachungsrekorder<br />
nutzen will, findet<br />
auf der beigelegten CD die passende<br />
Software.<br />
Anders als bei der XT1 ist die IP-<br />
Adresse der HD-LE 950B ab Werk fest<br />
eingestellt und dokumentiert. Dennoch<br />
liefert Lupus auch für diese Kamera<br />
ein Windows-Tool mit, um ihre<br />
IP-Adresse ausfindig zu machen.<br />
Mit dem Firefox-Browser unter Linux<br />
übermittelte die Kamera sofort ihr<br />
Bild; unter Windows meldete Firefox<br />
jedoch einen Fehler. Das Kamerabild<br />
in die Übersicht der XT1-Overfläche<br />
zu integrieren gelang uns weder unter<br />
Linux noch unter Windows.<br />
Autark: Die HD-LE950B ist eine eigenständige<br />
Netzwerkkamera. Drahtlos arbeitet sie<br />
nur im 2,4-GHz-Band.<br />
Gute Übersicht<br />
Die Optik der HD-LE950B ist recht<br />
weitwinklig, lichtet also einen großen<br />
Bereich ab – damit ist sie gerade für<br />
enge Räume ideal. Schon bei wenig<br />
Licht liefert sie ein gutes Bild – ein<br />
Nachtsichtgerät ist sie aber nicht. Für<br />
den Fall der Fälle hilft eine zusätzliche<br />
Lichtquelle, die sich dann etwa mit<br />
einer Funksteckdose schalten lässt –<br />
oder ein Infrarot-Modell aus dem Lupus-Sortiment.<br />
Die XT1 kontrolliert der Nutzer wie<br />
beschrieben per Browser oder über<br />
Apps für Android und iOS. Einmal<br />
eingerichtet, lässt sich das System in<br />
seinen Grundfunktionen von jedem<br />
Haushaltsmitglied ohne Computer-<br />
kenntnisse bedienen – zum Paket ge-<br />
hört die erwähnte Funk-Zifferntasta-<br />
tur. Alarme können auch manuell aus-<br />
gelöst werden – ob ältere Menschen<br />
sich im Notfall an die jeweiligen Zif-<br />
fernkombinationen erinnern können,<br />
sei dahingestellt.<br />
Klar gekennzeichnete Tasten mit ei-<br />
nem Feuer- oder Einbruchssymbol<br />
wären hier hilfreicher. Für die wich-<br />
tigsten Funktionen der Fernbedie-<br />
nung nutzt Lupus die auch: Wer die<br />
Anlage scharfstellen will, drückt auf<br />
ein verriegeltes Schloss, wer sie deaktivieren<br />
will, auf ein geöffnetes.<br />
FAZIT<br />
Ihre Aufgabe erfüllt die Lupus-<br />
Alarmanlage gut. Ein Schnäppchen<br />
ist sie nicht, aber preisgünstiger<br />
als Industrieanlagen.<br />
An Handbuch und Inbetriebnahme<br />
lässt sich noch feilen.<br />
1<br />
Alarm-Status: Hier<br />
lassen sich die Anlage<br />
scharfschalten und die<br />
Sirene deaktivieren.<br />
2 Sensoren-Übersicht:<br />
Sie zeigt den Status der<br />
verschiedenen Melder –<br />
allerdings aufs Nötigste<br />
beschränkt.<br />
1<br />
2<br />
3<br />
3<br />
Einrichtung: Hier<br />
lassen sich neue Sensoren<br />
zum System hinzufügen.<br />
4<br />
Ereignisfeld: Hier<br />
dokumentiert die XT1 alle<br />
Vorkommnisse – Alarme<br />
sind rot unterlegt.<br />
4<br />
5<br />
6<br />
5 Im Bilde: Ist eine<br />
Kamera mit dem System<br />
verbunden und entsprechend<br />
eingerichtet, dokumentiert<br />
sie Verdächtiges.<br />
6 In Farbe und bunt:<br />
Mit einer Webcam im Netz<br />
zeigt die Software deren<br />
Live-Bild.<br />
80
06.2014 // connected-home.de<br />
SEHEN<br />
& HÖREN<br />
Helden<br />
in den Händen<br />
Es muss nicht immer große<br />
Leinwand sein: Tablets erlauben<br />
Kinogenuss bequem auf dem<br />
Balkon oder unterwegs. S. 82<br />
© Foto: Shutterstock, „Der Hobbit: Smaugs Einöde“ (Warner Bros.)<br />
Großes Kino im Gepäck<br />
Sie wollen auch im Urlaub Ihre Lieblingsfilme<br />
und -serien genießen? Mit digitalen Kopien<br />
und praktischen Apps kein Problem. S. 86<br />
Bildschirm 2.0<br />
Das Tablet kann im vernetzten Zuhause auch<br />
den Zweitfernseher ersetzen. Wir sagen Ihnen,<br />
wie das geht. S. 90<br />
Tadellose Tablets<br />
Flach sind sie alle, HD können sie auch.<br />
Welche Tablets am besten als Filmabspieler<br />
taugen, haben wir getestet. S. 92<br />
81
SEHEN & HÖREN TABLET-TV<br />
FERNSEHEN<br />
ZUM MITNEHMEN<br />
Dank Apps und TV-Tunern mutiert das<br />
Tablet im Handumdrehen zum<br />
Mini-Fernseher. Wir zeigen, wie<br />
Sie auf dem Balkon, im Garten<br />
und rund um den Globus<br />
immer vollen Empfang<br />
haben.<br />
von Reinhard Otter<br />
82
06.2014 // connected-home.de<br />
Als vor gut vier Jahren mit dem<br />
iPad der erste Tablet-PC auf<br />
den Markt kam, wusste noch<br />
niemand, ob die Welt diese neue Gerätekategorie<br />
überhaupt braucht und<br />
für welchen Einsatzzweck sie am<br />
ehesten taugt. Heute sind wir schlauer:<br />
Nein, die Welt braucht Tablets nicht<br />
unbedingt – aber fast jeder will eines<br />
haben. Und es ist klar, dass Tablets für<br />
jede Menge Anwendungen einsetzbar<br />
sind. Ideal eignen sie sich aber, um<br />
überall und jederzeit etwas anzuschauen,<br />
anzuhören oder vorzuzeigen.<br />
Laut einer aktuellen US-Studie<br />
nutzen fast drei Viertel aller Tablet-<br />
Besitzer ihr Gerät, um längere Videos<br />
und TV-Sendungen anzuschauen – also<br />
als mobile Zweit-TVs.<br />
Optimal für unterwegs<br />
Die Anwendungsszenarien sind ebenso<br />
vielfältig wie Apps, Zubehör und<br />
Online-Dienste fürs Tablet-Kino. Auf<br />
langen Auto- oder Zugfahrten vertreibt<br />
das Tablet genauso die Zeit, wie<br />
es das TV-Programm aus dem Wohnzimmer<br />
ins Schlafzimmer mitnimmt,<br />
wenn „das aktuelle sportstudio“ mal<br />
wieder etwas später startet. Das Tablet<br />
dient als Zweitfernseher in der Küche<br />
und nimmt aufgenommene „Tatort“-<br />
Folgen mit in den Urlaub. Es leiht aktuelle<br />
Blockbuster in der Videothek<br />
aus, empfängt digitales Antennenfernsehen<br />
und streamt das laufende<br />
Programm via Internet. Und gerade<br />
die neuesten Tablets mit ihren hochauflösenden<br />
Bildschirmen zeigen Bewegtbilder<br />
in besonders feiner<br />
Bildqualität. Nur das Angebot der entsprechenden<br />
App Stores setzt den Anwendungen<br />
Grenzen.<br />
Live-TV-Apps<br />
LIVE-TV<br />
Die App bietet einen Programm-Guide,<br />
der wahlweise<br />
alle TV-Sender in der üblichen<br />
Reihenfolge präsentiert oder<br />
die laufenden Sendungen in<br />
der Rangfolge ihrer aktuellen<br />
Zuschauerquoten listet.<br />
Sender mit einem öffentlichen<br />
Live-Stream lassen sich direkt<br />
in der App auswählen und<br />
anschauen.<br />
TV per Upgrade<br />
Von Haus aus sind Tablets keine Fernseher:<br />
Dafür fehlt ihnen das notwendige<br />
Empfangsteil. Doch das lässt sich<br />
nachrüsten oder mit Live-Streams von<br />
TV-Sendern aus dem Internet ersetzen.<br />
Für beide Methoden gibt es die<br />
passenden Produkte.<br />
TV-Empfangsgeräte zum Nachrüsten<br />
bieten in der Regel einen DVB-T-<br />
Empfänger und lassen sich an die<br />
USB- oder Dock-Schnittstelle des Tablets<br />
andocken. Sie sind deshalb stets<br />
für bestimmte Gerätetypen vorgesehen.<br />
Entweder besitzen sie einen Micro-USB-Anschluss,<br />
wie er in den<br />
meisten Android-Tablets zur Stromversorgung<br />
und für den Anschluss an<br />
den Computer vorgesehen ist. Oder<br />
sie haben einen Apple-Anschluss mit<br />
dem klassischen breiten Dock-Stecker<br />
oder dem neuen, schlankeren Lightning-Connector<br />
für die beiden letzten<br />
iPad-Generationen. Und für bestimmte<br />
Samsung-Tablets mit einem<br />
proprietären 30-Pin-Anschluss gibt es<br />
einen DVB-T-Tuner vom Typ tivizen<br />
pico Galaxy.<br />
Empfangs-App mit Aufnahme<br />
Abgesehen vom Anschluss funktionieren<br />
die Ansteck-TV-Tuner alle<br />
ähnlich. Sie haben ein digitales Empfangsteil<br />
für digitales Antennenfernsehen<br />
und werden über eine auf dem<br />
Mobilgerät installierte App gesteuert.<br />
Das Empfangsprogramm<br />
organisiert die Senderlisten,<br />
empfängt die Programm-Informationen<br />
und zeigt diese sogar in der<br />
Regel in einem elektronischen Programm-Guide<br />
für mehrere Tage im<br />
Voraus an (siehe Bild rechts).<br />
Beim Fernsehen ruft die App den<br />
TV-Datenstrom des jeweils gewählten<br />
Senders vom Tuner-Teil ab, entschlüsselt<br />
die Bild- und Toninformationen<br />
und stellt sie auf dem Bildschirm dar.<br />
MAGINE TV<br />
Diese kürzlich in Deutschland<br />
offiziell gestartete Live-TV-<br />
App kann das laufende<br />
Programm von über 60<br />
nationalen und internationalen<br />
TV-Kanälen pausieren und vergangene<br />
Sendungen zeigen.<br />
Allerdings entscheidet jeder<br />
Sender selbst, ob diese<br />
Funktionen nutzbar sind – die<br />
meisten Kanäle sperren sie.<br />
Die Antenne des<br />
kleinen tizi go (80<br />
Euro, fürs iPad) hat<br />
die Form einer Kabelschleife.<br />
Wunder sollte<br />
man von der Empfangsleistung<br />
nicht<br />
erwarten.<br />
ZATTOO<br />
Die App streamt alle öffentlich-rechtlichen<br />
und immer<br />
mehr private Sender live übers<br />
Internet. Die kostenlose<br />
Version zeigt beim Start und<br />
Umschalten Werbung; gegen<br />
eine monatliche Gebühr von<br />
4,99 Euro (44,99 pro Jahr)<br />
gibt es werbefreie Streams,<br />
mehr Sender und bessere<br />
Bildqualität.<br />
Die meisten Steuerungs-Apps können<br />
das laufende Programm auch anhalten<br />
und später zeitversetzt wiedergeben<br />
(Timeshift) oder dauerhaft aufnehmen.<br />
Dafür nutzen die Empfangs-<br />
Apps den Speicher des Tablets. Der<br />
Empfang klappt immer so gut, wie das<br />
aktuelle DVB-T-Signal ist. In Innenstädten<br />
und im Freien ist das in der<br />
Regel besser als etwa in geschlossenen<br />
Räumen und mit größerem Abstand<br />
zum regionalen Sendemast.<br />
Für den Einsatz zu Hause lässt sich<br />
an einigen Ansteck-Tunern statt der<br />
kleinen, mitgelieferten Stabantenne<br />
auch ein Kabel von der Haus- oder<br />
Außenantenne anschließen,<br />
um die Empfangsqualität<br />
zu verbessern.<br />
Das Pro-<br />
gramman-<br />
83
SEHEN & HÖREN TABLET-TV<br />
EMPFANGS GERÄTE<br />
BOX-VERLÄNGERUNG<br />
Der Belkin @TV für rund 180 Euro nutzt entweder den Fernseher oder eine Set-<br />
Top-Box im Wohnzimmer zum Tablet-Fernsehen. Er steuert die Geräte fern und<br />
leitet die Videoinhalte von ihnen via Netzwerk zum Mobilgerät. Laut Belkin<br />
klappt das sogar unterwegs übers Internet. Dann hängt die Bild- und Tonqualität<br />
aber von der DSL-Upstream-Geschwindigkeit ab.<br />
ANSTECK-<br />
TUNER<br />
Ansteck-Tuner wie der Elgato EyeTV<br />
Micro (70 Euro) sind meist mit unterschiedlichen<br />
Anschlüssen für die verschiedenen<br />
iPad- (Dock und Lightning)<br />
und Android-Buchsen zu haben.<br />
Die Surface-2-Tablets von Microsoft<br />
EQUINUX TIZI+<br />
haben eine Standard-USB-Buchse für<br />
einen normalen DVB-T-Stick – wenn<br />
die Software auf der Tablet-Version<br />
von Windows läuft.<br />
Der Vorteil des per Funk angeschlossenen tizi+ von Equinux (180 Euro) und des<br />
bauähnlichen tivizen nano: Man kann den Empfänger an einem Ort mit guter<br />
DVB-T-Abdeckung im Umkreis aufstellen. Die TV-Daten gelangen per WLAN<br />
zum Tablet. Der Akku im Tuner reicht für gut drei Stunden Live-TV. Aufnahmen<br />
speichert tizi+ auf einer microSD-Card oder im Tablet.<br />
gebot ist bei DVB-T abhängig vom<br />
Standort: In vielen Großstädten werden<br />
die öffentlich-rechtlichen sowie<br />
die großen privaten Sender ausgestrahlt.<br />
Auf dem Land gibt es dagegen<br />
meist nur öffentlich-rechtliche Sender<br />
wie ARD, ZDF, 3sat und ARTE.<br />
Alternative via WLAN<br />
Ebenfalls über DVB-T, nicht aber per<br />
USB- oder Dock-Anschluss übertragen<br />
der Spezial-Tuner tizi+ sowie sein<br />
bauähnliches Pendant tivizen nano<br />
das Programm zum Tablet (siehe Kasten<br />
unten links). Die Geräte sind nicht<br />
direkt, sondern per WLAN-Datenfunk<br />
mit dem Tablet verbunden. Ein<br />
und dasselbe Gerät funktioniert deshalb<br />
mit allen Tablets, auf denen die<br />
zugehörige App läuft – bislang Android-<br />
und Apple-Tablets.<br />
Die kleine Tunerbox empfängt dabei<br />
das TV-Signal mit allen Zusatzinfos,<br />
schickt die Daten des gewählten Kanals<br />
dann aber per WLAN zum Tablet.<br />
Per Netzteil oder mit seinem eingebauten<br />
Akku wird tizi mit Strom versorgt<br />
und lässt sich als WLAN-Hotspot<br />
einrichten, an dem sich das Tablet<br />
anmeldet. Der TV-Empfang funktioniert<br />
also auch außerhalb des heimischen<br />
Netzwerks.<br />
Ein weiterer Vorteil des Systems:<br />
Das Empfangsteil hängt nicht direkt<br />
am Tablet. Es lässt sich frei platzieren,<br />
um beispielsweise den Ort im Umkreis<br />
mit dem besten TV-Empfang zu<br />
nutzen. Die Empfangs-App funktioniert<br />
ähnlich wie bei den Ansteck-Tunern.<br />
Mit einer Ausnahme: tizi+<br />
nimmt selbst auf. Man steckt eine microSD-Speicherkarte<br />
in das Gerät, auf<br />
der Aufnahmen abgelegt werden, die<br />
zuvor über die App programmiert<br />
wurden. Die Wiedergabe erfolgt später<br />
ebenfalls über die App und die<br />
WLAN-Verbindung.<br />
Mehr Sender via Internet<br />
Wer die volle Senderauswahl möchte,<br />
der ist allerdings auf andere Lösungen<br />
angewiesen – zum Beispiel die Übertragung<br />
des TV-Programms vom TV-<br />
Gerät im Wohnzimmer übers Netzwerk<br />
auf den Tablet-PC, etwa mit dem<br />
Belkin @TV oder passenden Smart<br />
TVs. Doch auch direkt im Internet sind<br />
immer mehr Sender empfangbar. Die<br />
bekannteste TV-Streaming-App ist<br />
84
06.2014 // connected-home.de<br />
Zattoo. Weitere Mitbewerber versuchen<br />
ebenfalls, auf diese Weise das<br />
Fernsehen neu zu erfinden – teils auch<br />
mit neuen Funktionen, wie sie etwa<br />
Magine seit Kurzem bietet.<br />
Es sind aber nicht immer spezielle<br />
Streaming-Dienste notwendig, um<br />
das Live-Programm bestimmter Kanäle<br />
zu sehen. Alle öffentlich-rechtlichen<br />
Sender und immer mehr Private<br />
senden ihr Programm mehr oder weniger<br />
frei im Internet. Zu empfangen<br />
ist es über deren eigene Media theken-<br />
Apps (siehe den Kasten unten) oder<br />
über Programme, die die jeweiligen<br />
Streams empfangen und darstellen:<br />
wie etwa die Streaming-App Live-TV.<br />
Neben den laufenden Programminfos<br />
zu allen relevanten Sendern präsentiert<br />
sie per Fingertippen auch den<br />
Live-Stream aller online frei verfügbaren<br />
Kanäle.<br />
Prinzipiell beansprucht das Live-<br />
Streaming allerdings eine recht hohe<br />
Datenbandbreite. Im WLAN ist das<br />
nicht tragisch. Wer aber sein Tablet<br />
unterwegs über das Mobilnetz als<br />
Fernsehgerät nutzt, der hat in kurzer<br />
Zeit sein Mobilfunk-Datenvolumen<br />
ausgeschöpft.<br />
Mediatheken und Live-Streams<br />
DIE ONLINE-ANGEBOTE DER TV-SENDER<br />
Wie gemacht fürs Tablet-Fernsehen<br />
sind Mediatheken, wie sie überwiegend<br />
öffentlich-rechtliche Sender auf ihren<br />
Webseiten und als Apps anbieten.<br />
Darin stehen viele Sendungen aus dem<br />
jeweiligen Programm nach der Ausstrahlung<br />
eine Woche lang zum Abruf<br />
bereit. Die Sender der ARD (Das Erste,<br />
Einsfestival, EinsPlus, tagesschau24<br />
und Dritte Programme) und des ZDF<br />
(ZDF, ZDFneo, ZDFinfo und ZDFkultur)<br />
haben ihre Inhalte in jeweils einer gemeinsamen<br />
Mediathek zusammengefasst,<br />
ARTE hat eine eigene App.<br />
Dokumentationen, Nachrichten, TV-<br />
Filme und von den Sendern selbst<br />
produzierte Serien sind in den Mediatheken<br />
in der Regel gelistet, Sportübertragungen<br />
und Spielfilme dagegen nur<br />
selten. Das ZDF zeigt in seiner Mediatheken-App<br />
die Live-Streams seiner<br />
vier TV-Kanäle, auch ARTE kann man<br />
über die ARTE+7 App live verfolgen. In<br />
der ARD-App dagegen sind nur<br />
Live-Streams einzelner Dritter Programme<br />
gelistet, obwohl etwa das<br />
Erste Programm über dessen Webseite<br />
auch live gestreamt wird.<br />
sixx to go<br />
Die App liefert einen Programm-Guide<br />
des Senders und den Live-Stream auf<br />
das iPad und Android-Geräte.<br />
Kostenpflichtige Private<br />
Während die Mediatheken und Apps<br />
der öffentlich-rechtlichen Sender über<br />
die Rundfunkgebühren finanziert sind<br />
und daher nichts kosten, bieten die<br />
Privatsender App-TV mit unterschiedlichen<br />
Geschäftsmodellen. RTL etwa<br />
bietet die RTL-Now-App, in der<br />
vergangene Sendungen aus dem<br />
Programm des Senders teils gratis und<br />
teils kostenpflichtig abrufbar sind.<br />
Auch der Live-Stream des RTL-Hauptprogramms<br />
ist über die App verfügbar.<br />
Das kostet nach einem Gratis-Probemonat<br />
1,79 Euro pro Monat, 8,99 Euro<br />
im Halbjahr oder 15,99 Euro bei<br />
jährlicher Bezahlung. Der Privatsender<br />
sixx dagegen kassiert nur einmalig:<br />
Seine App sixx to go (siehe unten) für<br />
derzeit 89 Cent bietet einen aktuellen<br />
Programmüberblick des Senders sowie<br />
seinen Live-Stream.<br />
Trailer oder Vollprogramm?<br />
Die Gratis-Mediatheken von ProSieben<br />
und Sat.1 dagegen liefern neben viel<br />
Werbung überwiegend kurze Trailer<br />
oder Ausschnitte aus den Sendungen<br />
der Kanäle. Die Sat.1 Connect App zeigt<br />
einige Shows des Senders live.<br />
Andersherum geht es auch: Den<br />
Actionsport-Sender Red Bull TV des<br />
gleichnamigen österreichischen<br />
Energydrink-Produzenten gibt es noch<br />
gar nicht im Kabel oder via Satellit.<br />
Dafür ist er online umso besser organisiert:<br />
Im Netz und in der App ist<br />
sein Programm als umfangreiche<br />
Mediathek und per Live-Stream in<br />
Top-Bildqualität zu sehen.<br />
Red Bull TV<br />
Die App von Red Bull<br />
TV ist für das iPad<br />
und Android-Geräte<br />
zu haben. Sie bietet<br />
sehr gute Bildqualität.<br />
ZDF<br />
Die Mediatheken-App<br />
bietet Live-Streams<br />
und Sendungen auf<br />
iPad, Android und<br />
Windows Surface.<br />
ARTE+7<br />
Die Mediatheken-App<br />
mit Live-Stream ist<br />
auf dem iPad, auf<br />
Android-Tablets und<br />
auf dem Windows<br />
Surface zu sehen.<br />
RTL Now<br />
Hier gibt es RTL-<br />
Sendungen und den<br />
Live-Stream des Senders<br />
gegen Gebühr:<br />
auf dem iPad und auf<br />
Android-Geräten.<br />
85
SEHEN & HÖREN TABLET-TV<br />
HOLLYWOOD<br />
AUF REISEN<br />
Egal ob Autofahrt oder Langstreckenflug – auf dem Tablet haben Sie<br />
Ihre Filmsammlung immer dabei. Doch wie gelangt man an den besten<br />
cineastischen Proviant?<br />
Von Reinhard Otter<br />
Es gibt viele Möglichkeiten, sein<br />
Tablet mit ausreichend Filmfutter<br />
zu versorgen. Eine sieht<br />
so aus: Sie rippen auf halblegalem Wege<br />
Ihre eigene DVD-Sammlung und<br />
packen die Kopien dann per USB-Verbindung<br />
auf den Tablet-Speicher. Programme<br />
zur Umwandlung von DVD-<br />
Filmen gibt es zuhauf; ein bewährtes<br />
Tool für Windows und Mac ist etwa<br />
Handbrake.<br />
Je nach Tablet-Modell lassen sich<br />
die umgewandelten Videodateien<br />
dann auf unterschiedlichen Wegen<br />
aufs Tablet kopieren. In der Apple-<br />
Welt führt der stets über iTunes: Der<br />
Player sammelt alle dort gekauften<br />
und selbst eingespielten Videos am<br />
Computer und synchronisiert sie von<br />
Fall zu Fall aufs iPad. Bei vielen Android-Tablets<br />
wie etwa den Samsung-<br />
Modellen Galaxy Tab und Notes oder<br />
dem Sony Xperia Z gibt es jeweils zugehörige<br />
Übertragungsprogramme,<br />
mit denen Medieninhalte auf ähnliche<br />
Weise zwischen dem Computer (meist<br />
nur unter Windows) und dem Tablet<br />
synchronisiert werden. Android- und<br />
Windows-Tablets mit Speicherkarten-<br />
Einschüben nehmen Filme und andere<br />
Mediendateien auch über eine microSD-Card<br />
entgegen, die man dann<br />
in den Kartenschlitz am Tablet steckt.<br />
Dann lassen sich die Filme direkt von<br />
der SD-Card abspielen.<br />
Alternativ können Sie auch einen<br />
Cloud-Speicher wie Dropbox oder<br />
SkyDrive nutzen, um die Dateien vom<br />
PC zum Tablet zu übertragen. Die<br />
Übertragung dauert bei Videos in<br />
Spielfilmlänge dann aber einige Zeit<br />
– je nach Upload-Geschwindigkeit des<br />
DSL-Anschlusses. Bei selbst kopierten<br />
Filmen von DVD sollten Sie ein platzsparendes<br />
Videoformat wählen. Die<br />
Bildgröße – PAL mit 720 x 576 Pixeln<br />
in 16:9 – können Sie aber getrost beibehalten.<br />
Elegantere Alternativen<br />
Kopien von DVDs darf man auf diese<br />
Weise nur anfertigen, wenn sie nicht<br />
mit einem Kopierschutz belegt sind –<br />
auch wenn der DVD-Schutz jedes<br />
Programm mit wenigen Handgriffen<br />
knacken kann. Um für wenig Geld eine<br />
umfassende Filmsammlung für das<br />
Tablet anzulegen, gibt es elegantere<br />
und legale Wege: etwa über einen<br />
Online-Videorekorder wie Save.TV<br />
ITUNES FÜRS<br />
IPAD<br />
Der iTunes Store ist die<br />
Standard-Videothek auf<br />
Apple-Geräten. Gekaufte oder<br />
geliehene Filme werden in die<br />
Video-App des Tablets integriert<br />
und lassen sich auch auf<br />
andere Geräte übertragen.<br />
86
06.2014 // connected-home.de<br />
GOOGLE PLAY<br />
FÜR ANDROID<br />
Der Google Store bietet Filme<br />
zum Leihen und Kaufen. Sie<br />
lassen sich über die Play<br />
Movies App aufs Tablet<br />
herunterladen oder am PC<br />
streamen. Samsung und<br />
andere Marken haben auch<br />
eigene Filmangebote.<br />
(siehe Kasten unten). Oder über Filme<br />
auf DVD oder Blu-ray Disc, die eine<br />
Digital Copy bieten. Eine solche Digitalkopie<br />
wird mit immer mehr DVDs<br />
und Blu-ray Disc mitverkauft. Sie steht<br />
für das Recht, den Film auch legal am<br />
PC, auf Tablets und Smartphones anzuschauen.<br />
Filme der meisten großen<br />
Hollywood-Studios werden seit Ende<br />
2013 mit der sogenannten Ultraviolet<br />
Digital Copy angeboten (siehe www.<br />
uvvu.com). Dahinter verbirgt sich ein<br />
Online-Angebot mit virtueller Filmbibliothek<br />
und der Möglichkeit, Filme in<br />
Tablet-Apps oder am Computer zu<br />
streamen oder herunterzuladen, um<br />
sie auch offline anschauen zu können<br />
(siehe Kasten unten). Allerdings sind<br />
FILME ONLINE AUFNEHMEN<br />
UND AUF DEM TABLET SCHAUEN<br />
Statt Filme kostenpflichtig auszuleihen oder zu kaufen, kann<br />
man auch legal eine Spielfilmsammlung fürs Tablet anlegen.<br />
Viele digitale Festplatten-Rekorder kopieren ihre Aufnahmen<br />
zum PC, wo Programme wie DVR Studio Pro das TV-Datenformat<br />
in Tablet-kompatible Videos umrechnen.<br />
Save.TV listet<br />
das Programm<br />
fast aller Free-<br />
TV-Sender und<br />
nimmt Sendungen<br />
im Online-<br />
Speicher des<br />
Kunden auf.<br />
Rundum-Service im Netz<br />
Diese Arbeit übernimmt auch ein Online-Videorekorder wie<br />
Save.TV – für knapp 10 Euro im Monat. Der Dienst listet das<br />
Programm fast aller Free-TV-Sender mehrere Wochen im Voraus<br />
nach Filmen, Serien und anderen Genres. Gewünschte<br />
Aufnahmen programmiert man online, für Serien oder Lieblingsschauspieler<br />
lassen sich automatische Aufnahmen einrichten.<br />
Mitschnitte stehen dann nach der Ausstrahlung 30<br />
Tage lang zum Streaming oder Download bereit, ab dem Tag<br />
nach der Sendung sind sie ohne Werbung nutzbar. Man kann<br />
die Aufnahmen herunterladen, manuell aufs Tablet übertragen<br />
und dann auch offline anschauen. Alternativ gibt es eine<br />
App, die Aufnahmen direkt vom Save.TV-Server aufs Tablet<br />
streamt.<br />
Save.TV-<br />
Aufnahmen<br />
lassen sich<br />
später auf den<br />
PC herunterladen,<br />
in Programmen<br />
wie<br />
iTunes speichern<br />
und auf<br />
den Tablet-PC<br />
übertragen.<br />
87
SEHEN & HÖREN TABLET-TV<br />
AMAZON<br />
INSTANT VIDEO<br />
FÜR FAST ALLE<br />
War die Flatrate-Videothek<br />
LOVEFiLM auf Kindle-Fire-Modelle<br />
beschränkt, so ist ihr<br />
Nachfolger Amazon Instant<br />
Video auch auf Apple-Geräten<br />
verfügbar. Offline gibt‘s die<br />
Filme nur auf Kindle-Fire-HD-<br />
Tablets der neuesten Generation.<br />
Ultraviolet-Kopien derzeit nur auf<br />
Apple- und Android-Tablets abspielbar,<br />
nicht auf Windows-Geräten. Und<br />
nicht alle Studios machen bei Ultraviolet<br />
mit. Disney etwa liefert Digital<br />
Copies in Form von iTunes- oder Win-<br />
dows-Media-Videos, viele Independent-Studios<br />
bislang gar nicht.<br />
Eine Stärke der meisten Tablets ist<br />
aber, dass sie ansonsten bei extern zugespielten<br />
Videos nicht differenzieren,<br />
ob ein Film gerippt, per Save.TV aufgenommen<br />
oder in der hauseigenen<br />
Videothek gekauft wurde. iTunes als<br />
Medienorganisator fürs iPad etwa<br />
speichert Filme aus der iTunes-Videothek<br />
direkt neben Titeln, die der Benutzer<br />
selbst gesammelt hat. Über die<br />
ULTRAVIOLET:<br />
DIE DIGITALKOPIE FÜR TABLET & CO.<br />
Immer mehr Filme werden mit „Ultraviolet Digital Copy“ angeboten.<br />
Zusätzlich zur Blu-ray- oder DVD-Fassung liegt der<br />
Disc ein Code bei, über den man die Digitalversion auf einer<br />
speziellen Webseite des Studios freischalten kann. Dazu ist<br />
ein kostenloser Benutzer-Account auf der zentralen Ultraviolet-Webseite<br />
notwendig (www.uvvu.com). Nach dem Einlösen<br />
ist der Film zusammen mit anderen freigeschalteten Ultraviolet-Digitalkopien<br />
in einer zentralen virtuellen Filmbibbiothek<br />
unter de.flixster.com abrufbar. Man kann hier Filme<br />
am Computer streamen, auf zwei Geräte herunterladen und<br />
dort offline anschauen. Für Smartphones und Tablets (Android<br />
und iOS) gibt es Flixster-Apps, in denen der jeweils angemeldete<br />
Benutzer seine eigenen UV-Filme ebenfalls streamen<br />
oder herunterladen kann. In der Standard-Mediathek des Tablets<br />
lassen sich Ultraviolet-Kopien nicht ablegen und wiedergeben,<br />
sie laufen nur in der jeweiligen Flixster-App. Es gibt<br />
bislang nur UV-Kopien in SD-Auflösung, egal ob sie von DVDoder<br />
Blu-ray-Filmen stammen.<br />
Ultraviolet-Kopien lassen sich<br />
derzeit nur via Flixster-App auf<br />
Tablets oder PCs abspielen.<br />
Jedes Filmstudio, das Ultraviolet-Kopien<br />
anbietet, hat<br />
eine eigene Seite, um die Gutschein-Codes<br />
einzulösen.<br />
88
06.2014 // connected-home.de<br />
SONY VIDEO<br />
UNLIMITED FÜR<br />
SONY XPERIA<br />
Auch Sony bettet die eigene<br />
Online-Videothek in das<br />
System seiner Tablets ein:<br />
Filme, die bei Video Unlimited<br />
gekauft oder geliehen wurden,<br />
lassen sich auf das Tablet<br />
herunterladen und auch offline<br />
anschauen.<br />
editierbaren Informationen zum Film<br />
lassen sich eigene Videos nach eigenen<br />
Aufnahmen, Spielfilmen und Serien<br />
sortieren. Alle so im Tablet gespeicherten<br />
Videos kann man auch<br />
offline sehen.<br />
Universelle Videotheken<br />
Das machen die Video-Apps von Sony<br />
und Microsoft ähnlich: Beide Hersteller<br />
bieten Videotheken, in denen man<br />
Filme leihen und kaufen kann. Titel<br />
daraus lassen sich auf die Tablets herunterladen<br />
und so auch offline nutzen.<br />
Eigene Aufnahmen können in<br />
diesen Apps gespeichert werden.<br />
Google nutzt in seinem Play Movies<br />
Store ein ähnliches System: Filme lassen<br />
sich in der zugehörigen Android-<br />
App aufs Tablet herunterladen und<br />
unterwegs anschauen. Die App dazu<br />
ist auf allen Android-Tablets außer auf<br />
den Kindle-Fire-Modellen vorinstalliert,<br />
verwaltet aber nur Filme aus dem<br />
Google Store. Samsung-Tablets haben<br />
neben Google Play Movies auch noch<br />
den Samsung Video Hub an Bord:<br />
Diese App bietet Filme ebenfalls zum<br />
Download an – als Kauf- oder Leihversionen.<br />
Die Video Stores der Hersteller bieten<br />
so durchaus eine Alternative zu<br />
den klassischen Filmscheiben. Allerdings<br />
lassen sich die Filme außer über<br />
Mobilgeräte nur über bestimmte Geräte,<br />
etwa auf Fernsehern der jeweiligen<br />
Marke wiedergeben. Bei Apple ist<br />
die Streaming-Box Apple TV dafür<br />
notwendig. Filme von Sony Video Unlimited<br />
laufen nur auf der PlayStation<br />
3 und 4 sowie auf Sony Smart TVs. Filme<br />
aus Google play, Samsung Video<br />
Hub und Microsoft Xbox Video sind<br />
auf noch weniger Geräten abspielbar.<br />
Vor dem Kauf sollte man das bedenken<br />
– und einen Film im Zweifelsfall<br />
für weniger Geld nur ausleihen.<br />
Online-Videotheken wie maxdome,<br />
Amazon Instant Video, Sky Snap und<br />
WATCH EVER binden sich nicht an<br />
bestimmte Geräte oder Systeme. Ihre<br />
Stärke liegt im Filmverleih. Sie bieten<br />
Flat rates für eine monatliche Pauschale<br />
zwischen 7,99 und 9,99 Euro oder als<br />
Jahresabo für 49 Euro bei Amazon Instant<br />
Video. Der Kunde darf alle angebotenen<br />
Titel aus einem mehr oder<br />
weniger großen Katalog an Spielfilmen<br />
und TV-Serien anschauen. Bei<br />
maxdome und Amazon Instant Video<br />
gibt es obendrein aktuelle Blockbuster<br />
im Einzelabruf.<br />
Für die Wiedergabe eignen sich<br />
PCs, viele Smart TVs und eben auch<br />
Tablets. WATCH EVER ist auf dem<br />
iPad und auf Android-Modellen verfügbar,<br />
Amazon Instant Video auf<br />
iPad und Kindle Fire und maxdome<br />
auf den meisten Tablets aller drei Tablet-Systeme.<br />
Windows-Nutzer haben<br />
derzeit noch das Nachsehen.<br />
Spannend für die große Fahrt:<br />
WATCH EVER und maxdome bieten<br />
Hersteller übergreifend die Möglichkeit,<br />
Filme für den Offline-Betrieb herunterzuladen,<br />
Amazon Instant Video<br />
macht das nur auf Kindle-Fire-Tablets.<br />
Das ist eine ideale Lösung, um Filme<br />
auf seinem Tablet auf die Urlaubsreise<br />
mitzunehmen und ohne eine Internet-<br />
Verbindung anzuschauen.<br />
XBOX VIDEO FÜR<br />
SURFACE 2<br />
Die Windows-Tablets nutzen<br />
dieselbe Online-Videothek wie<br />
die Xbox-Spielkonsolen von<br />
Microsoft. Dort gekaufte oder<br />
geliehene Videos lassen sich<br />
auch aufs Tablet herunterladen<br />
und offline anschauen.<br />
89
SEHEN & HÖREN TABLET-TV<br />
VOM FERNSEHER<br />
AUFS TABLET<br />
Wenn der Smart TV das Programm nicht nur selbst anzeigt, sondern es übers lokale<br />
Netzwerk zum Tablet schickt, dann ist vom Second Screen die Rede.<br />
Von Reinhard Otter<br />
Die LG TV Remote<br />
zeigt über dem TV-<br />
Bild auch die Senderliste<br />
und die wichtigsten<br />
Steuerelemente.<br />
Es muss nicht immer Fernsehen<br />
im Park sein – auch in den eigenen<br />
vier Wänden macht das<br />
Tablet als Zweit-TV den Alltag flexibler.<br />
Das gilt besonders dann, wenn<br />
das Mobilgerät mit dem klassischen<br />
TV-Gerät gemeinsame Sache macht.<br />
Moderne Smart TVs mit Online-<br />
Funktionen machen es möglich: Sie<br />
sind in der Regel über dasselbe Netzwerk<br />
ans Internet angeschlossen wie<br />
das iPad oder andere Tablets. Dem<br />
Datenaustausch zwischen den Geräten<br />
steht also nichts mehr im Wege.<br />
Diese Verbindung nutzen die Hersteller<br />
und bieten zu ihren Smart TVs<br />
Steuerungs-Apps an, mit denen sich<br />
alle Funktionen der Geräte bequem<br />
über den Touchscreen kontrollieren<br />
lassen. Einige Apps gehen noch einen<br />
Schritt weiter und schicken im Gegenzug<br />
Bild und Ton vom Fernseher über<br />
das Netzwerk auf das Tablet oder<br />
Smartphone. Das laufende Fernsehprogramm<br />
auf dem Fernseher lässt<br />
sich dann nicht nur vom Tablet aus<br />
umschalten und lauter oder leiser stellen,<br />
sondern auch anschauen. Statt<br />
nur im Wohnzimmer können Sie so<br />
das Fernsehen im Bereich Ihres Funknetzwerkes<br />
überallhin mitnehmen.<br />
Second Screen Apps<br />
Immer mehr Hersteller haben in den<br />
letzten Jahren solche Funktionen in<br />
ihre TV-Geräte eingebaut und zugehörige<br />
Apps veröffentlicht. Diese sind<br />
meist für Apple- und Android-Geräte<br />
zu haben, bislang aber nicht für die<br />
Kindle-Fire-Tablets von Amazon<br />
oder Windows-Surface-Geräte.<br />
Die parallele Entwicklung auf den<br />
beiden am weitesten verbreiteten<br />
Plattformen ist aber schon ein enormer<br />
Fortschritt: Es ist noch nicht lange<br />
her, da waren die meisten Second<br />
Screen Apps entweder für Android<br />
oder ausschließlich für das Apple-Mobilsystem<br />
iOS zu haben. Samsung<br />
schaltete seine Second-Screen-Funktion<br />
zeitweise gar nur auf einzelnen<br />
Tablets frei.<br />
Die Funktionsweise der Apps ist<br />
stets ähnlich: Sie erkennen einen passenden<br />
Fernseher im selben Netzwerk<br />
in der Regel automatisch. Man wählt<br />
das Gerät im Setup-Menü der App aus<br />
und muss dann in der Regel noch am<br />
TV-Gerät bestätigen, dass die Tablet-<br />
App auf die Funktionen des Smart TV<br />
zugreifen darf.<br />
Nun ersetzt die App die normale TV-<br />
Fernbedienung und ist dabei vor allem<br />
bei der Steuerung von Netzwerk- und<br />
Smart-TV-Funktionen hilfreich. Sie erleichtert<br />
etwa die Texteingabe, wenn<br />
man in TV-Online-Angeboten etwas<br />
sucht oder sich bei einer Online-Videothek<br />
anmelden möchte. Dafür blendet<br />
die App eine Tastatur auf dem Touchscreen<br />
ein, in die man Texte, E-Mail-<br />
Adressen oder Kennwörter einfach<br />
eintippt, statt sie auf der Fernbedienung<br />
im SMS-Stil oder über eine Bildschirmtastatur<br />
einzugeben.<br />
Um das TV-Programm aufs Tablet<br />
zu holen, bieten die Apps zusätzliche<br />
Funktionen wie „Smart View“<br />
(Samsung) oder „WiFi Smart Screen“<br />
(Philips). Wählt man diese aus, dann<br />
werden Bild und Ton des laufenden<br />
Programms übers Netzwerk auf das<br />
Tablet übertragen. Nach kurzer Zeit<br />
zeigt der Touchscreen das laufende<br />
Bild an: in der Regel ein paar Sekunden<br />
später, als das Livebild im Wohnzimmer<br />
zu sehen ist. Hat der Fernseher<br />
einen einzelnen Tuner, dann zeigt das<br />
Tablet stets dieselbe Sendung wie der<br />
Fernseher. In einigen Apps kann man<br />
das Bild am TV ausschalten, etwa um<br />
den Fernsehabend mit dem Tablet im<br />
Bett zu beenden.<br />
Immer mehr hochwertige Flat-TVs<br />
besitzen zwei Tuner, die zeitgleich eine<br />
Sendung zeigen und eine andere auf-<br />
90
06.2014 // connected-home.de<br />
Hersteller Android iPad Kindle Fire / Fire HDX Microsoft Surface 2<br />
Kathrein UFS Control UFS-Control HD – –<br />
LG LG TV Remote LG TV Remote – –<br />
Panasonic<br />
TV Remote<br />
TV Remote<br />
– –<br />
DIGA Player<br />
DIGA Player<br />
Philips MyRemote MyRemote HD – –<br />
Samsung Smart View Smart View – –<br />
nehmen können. Diese Geräte sind oft<br />
auch in der Lage, ein vom TV separates<br />
Programm zum Tablet zu übertragen.<br />
Samsung geht noch einen Schritt weiter<br />
und schickt auch Bild und Ton von<br />
TV-Zuspielern zur Tablet-App.<br />
Apps für Digital-Receiver<br />
Neben Smart TVs unterstützt auch der<br />
eine oder andere digitale Sat-Receiver<br />
das TV-Streaming im lokalen Netzwerk.<br />
Bekannte Beispiele dafür sind<br />
die HDTV-/Blu-ray-Rekorder der DI-<br />
GA-Serie von Panasonic und netzwerkfähige<br />
Kathrein-Festplatten-Receiver<br />
wie etwa der UFS 923, 924 sowie<br />
der 925. Diese Geräte übertragen<br />
das laufende Programm ebenso wie<br />
Aufnahmen von ihren eingebauten<br />
Festplatten via Netzwerk zur zugehörigen<br />
App.<br />
Die DIGA-Rekorder von Panasonic<br />
wandeln dabei HDTV-Sendungen<br />
und -Mitschnitte in eine geringere<br />
Bildauflösung um, damit die Wiedergabe<br />
auf dem Tablet sicher und ruckelfrei<br />
funktioniert. Die UFS-Control-<br />
App von Kathrein streamt in ihrer<br />
Apple-Version nur SD-Inhalte aufs<br />
Tablet oder Smartphone. Wählt man<br />
einen HDTV-Sender, dann wendet<br />
Kathrein einen Trick an: Der Receiver<br />
schickt einfach die SD-Variante des<br />
jeweiligen Kanals zum iPad.<br />
Die Panasonic-Rekorder und einige<br />
Kathrein-Modelle besitzen Doppel-<br />
Tuner, sodass man den Sender oder<br />
die Aufnahme von der Festplatte fürs<br />
Tablet unabhängig vom laufendem<br />
TV-Programm im Wohnzimmer anschauen<br />
kann. Die Apps können dabei<br />
die Programme für beide Bildschirme<br />
getrennt steuern.<br />
Wenn das Second-Screen-Streaming<br />
einmal funktioniert, dann adelt<br />
es das iPad oder Android-Tablet tatsächlich<br />
zum vollwertigen Zweitfernseher.<br />
Es zeigt dann – anders als etwa<br />
das eingeschränkte Angebot bei<br />
Strea ming-Diensten wie Zattoo – alle<br />
Sender, die auch auf dem Hauptfernseher<br />
laufen. Bild- und Tonqualität<br />
sind gut – im Idealfall entsprechen sie<br />
dem TV-Signal.<br />
Tücken im Detail<br />
Das iPad oder Android-<br />
Tablet wird zum vollwertigen<br />
Zweitfernseher<br />
Doch Tücken können die Second-<br />
Screen-Systeme in der Praxis beeinträchtigen:<br />
Mal finden sich Tablet und<br />
Smart TV nicht spontan im lokalen<br />
Netzwerk, mal scheitert die Übertragung<br />
an einer zu schwachen WLAN-<br />
Übertragung. Bei der Fehlersuche ist<br />
oft ein langer Atem gefragt. Häufige<br />
Fehlerquellen sind auch nicht ganz<br />
ausgereifte Apps. Mal wurden sie von<br />
den Herstellern nicht mit allen denkbaren<br />
Netzwerk-Routern erprobt, mal<br />
laufen sie nicht mit allen Tablet-Typen<br />
eines Systems fehlerfrei.<br />
In Praxistests ließen<br />
sich einige solcher<br />
Inkompatibilitäten<br />
feststellen, auch<br />
in App-Rezensionen<br />
ist immer wieder von<br />
einem mehr oder weniger<br />
gutem Zusammenspiel<br />
mit verschiedenen Gerätekombinationen<br />
die Rede. Kommt die<br />
Kommunikation nicht gleich zustande,<br />
hilft oft ein Neustart aller Geräte.<br />
Für sicheres TV-Streaming sollte man<br />
den TV oder Sat-Receiver per Netzwerkkabel<br />
ins Netzwerk inte grieren.<br />
Funkt er seine Daten per WLAN wie<br />
das Tablet, kommt es oft zu Rucklern<br />
und Aussetzern bei der Übertragung.<br />
Das Tablet muss ja drahtlos ins Netzwerk<br />
integriert werden. Funken beide<br />
Geräte über dasselbe WLAN, müssen<br />
die TV-Daten zweimal durch die Luft<br />
übertragen werden – zu viele Daten<br />
fürs heimische Funknetzwerk.<br />
Zwei Klassen: Die großen<br />
TV-Hersteller bieten<br />
Second-Screen-<br />
Apps nur für Androidund<br />
Apple-Geräte an.<br />
Wenn der Smart TV einen<br />
Doppel-Tuner hat, dann<br />
kann die Samsung<br />
Smart View App ein<br />
anderes Programm zeigen<br />
als der Fernseher.<br />
NETZWERK-EMPFANG<br />
PER SAT OVER IP<br />
Mit der Sat-IP-Technik gibt es eine weitere Möglichkeit,<br />
um das laufende Programm im lokalen Netzwerk zu<br />
übertragen. Das Kürzel steht für die Verteilung digitaler<br />
Sat-TV-Signale über das IP-Datennetzwerk. Ein<br />
zentraler Sat-IP-Server mit TV-Tuner übernimmt dabei<br />
den Empfang der gewünschten Kanäle von der Sat-<br />
Schüssel und speist die Kanäle ins Netzwerk ein. Der<br />
Server wird idealerweise bei der Schüssel installiert. Er<br />
benötigt einen direkten Kabelanschluss ans Heimnetzwerk;<br />
zwei bis drei Kanäle lassen sich alternativ auch<br />
per Powerline übertragen. Auf der anderen Seite rufen<br />
Sat-IP-Receiver die Kanäle vom Server ab. Das können<br />
spezielle netzwerkfähige TV-Receiver, PC-Programme<br />
oder eben auch Tablet-Apps sein. Innerhalb eines<br />
Netzwerkes lassen sich ebenso viele Streams parallel<br />
übertragen, wie der Sat-IP-Server Tuner besitzt. Die<br />
Sat-IP-App für Tablets empfängt alle frei empfangbaren<br />
Sender in SD-Auflösung.<br />
Vier parallele<br />
Empfangs-<br />
Streams liefern<br />
Sat-IP-Server wie<br />
der Schwaiger<br />
MS41IP (Preis:<br />
um 200 Euro).<br />
Im devolo dLAN TV-<br />
Sat Twin Tuner ist ein<br />
Powerline-Netzwerk-<br />
Adapter eingebaut.<br />
91
SEHEN & HÖREN TABLET-TV<br />
TABLET-KINO<br />
Das Angebot an Tablets ist riesig. Doch welches eignet sich am besten für den<br />
Film- und TV-Einsatz? Wir haben die Top-Tablets getestet. Hier erfahren Sie alle<br />
Stärken und Schwächen in Sachen Audio und Video.<br />
Von Reinhard Otter<br />
Prozessorleistung, Akku-Laufzeit,<br />
Gewicht, Bildauflösung<br />
und so weiter – Tablet-Computer<br />
haben alle möglichen technischen<br />
Daten. Doch welche Eigenschaften<br />
zeichnen ein Tablet für seinen<br />
Einsatz als TV- und Film-Entertainer<br />
aus? Zählen hier eher die<br />
inneren Werte oder optische Aspekte?<br />
Wir haben die aktuellen HD-<br />
Tablets der verschiedenen Systeme<br />
miteinander verglichen und zeigen,<br />
worauf es tatsächlich ankommt.<br />
Weder das letzte Quäntchen Mobilfunk-Empfangsstärke<br />
noch ein<br />
schneller Prozessor entscheiden über<br />
Sieg und Niederlage, sondern Videound<br />
TV-Talente. Beispiel Laufzeit: Oft<br />
werden Tablets eingesetzt, um Filme<br />
und Se rien aus Videotheken wie etwa<br />
Google play Video, WATCH EVER<br />
oder Amazon Prime anzuschauen.<br />
Die Akku-Ausdauer haben wir deshalb<br />
mit laufenden Streaming-Filmen<br />
gemessen statt nur im Betrieb mit lokalen<br />
Inhalten.<br />
Für den Bildtest wurden HD- und<br />
DVD-Testbilder in Tablet-taugliche<br />
Formate gewandelt, um etwa Bewegungsabläufe,<br />
Kontrast und Farbwiedergabe<br />
zu beurteilen wie auf großen<br />
TV-Bildschirmen. Auch die Vielseitigkeit<br />
der Geräte in Sachen App-Angebot<br />
war Testgegenstand – mit überwiegend<br />
audio- und videoaffinen Programmen.<br />
Deshalb erfahren Sie hier,<br />
inwieweit die getesteten Tablets dazu<br />
geeignet sind, Filme zu gucken und<br />
als TV-to-go-Devices zu dienen.<br />
92
06.2014 // connected-home.de<br />
Filme von der Online-Videothek<br />
Amazon Instant Video<br />
lassen sich in verschiedenen<br />
HD- und SD-Qualitäten<br />
herunterladen.<br />
Die Origami-Hülle ist aufgeklappt ein<br />
Universal-Ständer. Allerdings wiegt<br />
sie fast so viel wie das Kindle selbst.<br />
Amazon Kindle Fire HDX 8.9 // ab 380 Euro<br />
Kauftipp<br />
Das edelste Tablet von Amazon<br />
hat auch das schärfste Display<br />
im Test: Es bietet satte<br />
339 Pixel pro Zoll (ppi). Die Bildqualität<br />
war nicht nur deshalb top: Das<br />
Kindle Fire HDX kann am hellsten,<br />
bietet aber auch tollen Kontrast, feine<br />
Helligkeitsabstufungen und eine perfekte<br />
Ausleuchtung. Filme von Amazon<br />
Instant Video lassen sich mit<br />
1080p-Auflösung he runterladen. Der<br />
speichermäßig kleinste Kindle ist mit<br />
seinen gut 11 GByte aber schnell über-<br />
Das neueste Apple-Tablet<br />
macht seinem Namen alle<br />
Ehre: Das Air wiegt trotz<br />
gleich gebliebener Display-Größe<br />
nicht mal mehr 500 Gramm. Zu seinen<br />
Stärken gehört die besonders eingängige<br />
Bedienung, in der man mittlerweile<br />
viele Systemfunktionen mit einfachen<br />
Fingerwisch-Bewegungen<br />
starten kann. Sein größter Pluspunkt<br />
aber ist die App-Auswahl: Sämtliche<br />
TV-Mediatheken und die meisten<br />
Online-Videotheken sind hier zu hafordert:<br />
Mehr als ein Film passt kaum<br />
drauf, Cineasten sollten eher zum 100<br />
Euro teureren 64-GByte-Modell greifen.<br />
Für weitere 100 Euro gibt‘s auch<br />
3G/LTE-Mobilfunk.<br />
Der Menüaufbau der Kindle Fire<br />
ähnelt trotz der Android-Basis keinen<br />
anderen Androiden, sondern orientiert<br />
sich am Amazon-Medienangebot.<br />
Im Amazon App Store gibt es viele<br />
praktische Android-Apps wie VLC<br />
oder Dropbox. Weitere Videotheken<br />
fehlen aber bislang. Die Tonqualität<br />
am Kopfhörerausgang ist prima, die<br />
Lautsprecher klangen allerdings recht<br />
dünn – kein Wunder bei dem dünnen,<br />
leichten Gehäuse.<br />
Bild-/Klangqualität:<br />
Ausstattung: <br />
Bedienung: <br />
Testurteil: gut<br />
Preis/Leistung: sehr gut<br />
Fazit: Sehr gute Bildqualität und<br />
lange Akkulaufzeit, es gibt allerdings<br />
nur eine begrenzte Auswahl an Apps.<br />
Kein anderes Tablet bietet<br />
so viele Videodienste<br />
und -Apps wie das iPad.<br />
Schade nur, dass es ein<br />
4:3-Display hat.<br />
Das Falt-Cover des<br />
iPad Air ist eine praktische<br />
Aufstellhilfe –<br />
und viel leichter als ihr<br />
Amazon-Pendant.<br />
Apple iPad Air // ab 480 Euro<br />
ben. Es fehlen gerade mal der Google<br />
play Video Store und Xbox Video.<br />
Selbst das Android-System kommt da<br />
bei Weitem nicht mit. Auch iTunes als<br />
Medienprogramm für gekaufte und<br />
eigene Inhalte ist eine Bank.<br />
Andererseits spricht einiges gegen<br />
das iPad als Video-Tablet: etwa sein<br />
4:3-Bildformat und eine nicht immer<br />
perfekte Videodarstellung. Das iPad<br />
bot zwar im Test einen Top-Kontrast,<br />
löste Farbabstufungen in Videos aber<br />
teils sehr grob auf. Und Full-HD-Filme<br />
ruckelten teils stark bei der Wiedergabe<br />
im VLC-Player. Gegen den<br />
Filmspaß im Zug oder Flugzeug<br />
spricht der leise Kopfhörer-Ausgang.<br />
Bild-/Klangqualität:<br />
Ausstattung: <br />
Bedienung: <br />
Testurteil: sehr gut<br />
Preis/Leistung: gut<br />
Fazit: Viele Audio-/Video-Apps und<br />
lange Akku-Leifzeit, nicht immer<br />
perfekte Videodarstellung<br />
93
sehen & hören Tablet-TV<br />
Die Anordnung der<br />
Android-Menüsteuerungen<br />
lässt sich<br />
beim LG G Pad individuell<br />
anpassen.<br />
LG G Pad 8.3 // 280 Euro<br />
Das kleinste Tablet im Test ist<br />
auch das preisgünstigste und<br />
damit ideal für den Erstkontakt.<br />
LG verzichtet im G Pad 8.3 auf<br />
ein Mobilfunkmodul, was dem Filmspaß<br />
aber keinen Abbruch tut. Wer<br />
mobil fernsieht oder Filme lädt, überschreitet<br />
sowieso schnell das im mobilen<br />
Datenvertrag festgelegte Kontingent.<br />
Der kleine interne 16-GByte-<br />
Speicher stellt auch kein Pro blem dar,<br />
da er sich per microSD-Karte um bis<br />
zu 32 GByte erweitern lässt, etwa um<br />
Filme aus dem Google play Store he-<br />
Kauftipp<br />
runterzuladen und unterwegs offline<br />
anzuschauen.<br />
Für den Bildtest setzte das Testteam<br />
auf die VLC App. Diese spielte auf dem<br />
G Pad 8.3 zwar nicht alle Dateien im<br />
MKV-Format ab – so verweigerte sie<br />
MPEG-2-Videos. Dafür gab sie VOB-<br />
Dateien mit denselben Videos wieder.<br />
Die Bildqualität auf dem Full-HD-<br />
Display (1.920 x 1.200 Pixel) geht in<br />
Ordnung; allerdings strahlte es nicht<br />
sehr hell, und Details in dunklen Bereichen<br />
erschienen uns zu wenig differenziert.<br />
Nach Tablet-Maßstäben tönten die<br />
Lautsprecher recht dünn. Und bei voll<br />
aufgedrehtem Pegel vibirierte das Gehäuse<br />
mit. Der Kopfhörerausgang ist<br />
dafür lauter als etwa der des iPad.<br />
Bild-/Klangqualität:<br />
Ausstattung: <br />
Bedienung: <br />
Testurteil: gut<br />
Preis/Leistung: sehr gut<br />
Fazit: Kompakt und leicht, gute<br />
Video-Darstellung; negativ fällt die<br />
kurze Akkulaufzeit auf.<br />
Neben einer Touchscreen-Oberfläche<br />
bietet Windows 8.1 RT<br />
auch einen klassischen<br />
Desktop.<br />
Microsoft Surface 2 // ab 430 Euro<br />
Das Surface 2 verfügt über eine<br />
integrierte Stehhilfe, die sich<br />
ausklappen lässt.<br />
Perfektes Taschenkino: Das<br />
10-Zoll-Display des Microsoft<br />
Surface im 16:9-Format bietet<br />
Full-HD-Auflösung. Dazu kommen<br />
die ausklappbare Stellstütze hinten<br />
am Tablet, zwei satt tönende Lautsprecher<br />
und ein Kopfhörerausgang mit<br />
unbegrenzten Pegeln. Auch die Videoqualitäten<br />
des hellen, kontrastreichen<br />
Displays und die längste Streaming-Akkulaufzeit<br />
im Test (8:50 Stunden)<br />
bescheinigen dem Tablet beste<br />
Voraussetzungen als Zweit-TV.<br />
Und der Haken? Der ist vorinstalliert<br />
und heißt Windows 8.1 RT. Es gibt<br />
bisher kaum Apps für das System. Außer<br />
Xbox Video und maxdome sind<br />
keine Online-Videotheken vertreten.<br />
Smart-TV-Steuerungs-Apps der großen<br />
Hersteller oder Sat-over-IP-Empfang<br />
fehlen ebenso wie VLC und andere<br />
einfach steuerbare Videoplayer.<br />
Immerhin gibt es Zattoo.<br />
Gewöhnungsbedürftig ist die Bedienung:<br />
einerseits ein sehr übersichtliches<br />
Kachelmenü, andererseits ein<br />
klassischer, kleinteiliger Windows-<br />
Desktop (siehe oben). Praktisch: Die<br />
optionale Display-Abdeckung ist aufgeklappt<br />
eine ultraflache Tastatur.<br />
Bild-/Klangqualität:<br />
Ausstattung: <br />
Bedienung: <br />
Testurteil: gut<br />
Preis/Leistung: sehr gut<br />
Fazit: Helles Display, lange Akkulaufzeit<br />
und satter Sound, allerdings<br />
gibt es kaum Video-Apps.<br />
94
06.2014 // connected-home.de<br />
TESTSIEGER<br />
Neben Google play Movies<br />
hat das Samsung-<br />
Tabet auch eine eigene<br />
Online-Videothek des<br />
Herstellers an Bord.<br />
Als einziges Tablet im Test lässt sich das Galaxy<br />
Note 10.1 auch per Stylus-Stift bedienen.<br />
Dieser malt oder schreibt Notizen und steuert<br />
viele Funktionen.<br />
Samsung Galaxy Note 10.1 2014 // ab 600 Euro<br />
Das Topmodell in diesem Test<br />
kommt von Samsung. Das<br />
Galaxy Note 10.1 bietet den<br />
schnellsten Prozessor, das neueste<br />
WLAN-Protokoll (802.11 ac), die<br />
höchste Kamera-Auflösung und noch<br />
viele weitere Superlative. Es macht<br />
aber auch einfach Spaß, auf dem großen<br />
Tablet Filme zu schauen, zumal es<br />
zusätzlich zu den Standard-Apps aus<br />
dem Google Store auch Samsungspezifische<br />
Anwendungen auf Lager<br />
hat: etwa eine eigene, gut bestückte<br />
Online-Videothek. Auch sonst ist die<br />
Samsung-Version des Betriebssystems<br />
Android 4.3 gut aufgebaut, etwa mit<br />
konfigurierbaren Infoflächen im<br />
Start-Menü. Der Speicher des Galaxy<br />
Note umfasst 16 bis 64 GByte und lässt<br />
sich per microSD-Karte erweitern –<br />
viel Platz also, um jede Menge Filme<br />
mit auf Reisen zu nehmen.<br />
Die Videoqualität des Galaxy Note<br />
war im Test einwandfrei: Feine Farbabstufungen,<br />
eine gute Bewegungsdarstellung<br />
und ein helles Display<br />
Die Lautsprecher tönten gut, aber<br />
nicht sehr laut und wenig nach vorn<br />
gerichtet. Als einziges Tablet bietet es<br />
Klangeinstellungen. Die sollte man<br />
mit Bedacht einsetzen: Die voreingestellten<br />
Optionen etwa schadeten dem<br />
Filmton eher, statt ihn zu verbessern.<br />
Auch die Bildqualität könnte besser<br />
sein: Der Kontrast und die Farbauflösung<br />
waren deutlich schlechter als<br />
beim Kindle, auch die Ausleuchtung<br />
des Displays war nicht ganz gleichmäßig.<br />
Probleme bereitete auch der Memachten<br />
Lust auf längere Filme. Allerdings<br />
lieferte der Akku nur gut fünf<br />
Stunden lang Energie für Video-<br />
Streaming im WLAN.<br />
Bild-/Klangqualität:<br />
Ausstattung: <br />
Bedienung: <br />
Testurteil: sehr gut<br />
Preis/Leistung: gut<br />
Fazit: Gutes Display und schneller<br />
Prozessor, weniger gut sind die<br />
Akkulaufzeit und der Klang.<br />
Das technisch gut ausgestattete Toshiba-Tablet patzte im<br />
Test mit seiner nicht stabil laufenden Medienplayer-App.<br />
Toshiba Excite Pro // ab 430 Euro<br />
Das Toshiba Excite Pro bietet<br />
viel fürs Geld: Für 430 Euro<br />
hat es dieselbe Bildgröße und<br />
Auflösung wie das deutlich teurere<br />
Samsung Galaxy Note 10.1. Androidtypisch<br />
bietet es eine Reihe Anschlüsse:<br />
vom Micro-HDMI-Ausgang über<br />
USB bis zum Speicherkarten-Slot.<br />
Das Excite ist etwas wuchtiger als<br />
die Konkurrenz. Es wiegt knapp 80<br />
Gramm mehr als das Samsung, soll<br />
aber dank Harman/Kardon-Technik<br />
einen ausgewogenen Sound liefern.<br />
dienplayer, der im Test immer wieder<br />
abstürzte und nur einige Videoformate<br />
abspielte. So landete To shiba im Test<br />
nur auf Platz sechs.<br />
Bild-/Klangqualität:<br />
Ausstattung: <br />
Bedienung: <br />
Testurteil: gut<br />
Preis/Leistung: gut<br />
Fazit: Hohe Auflösung, HDMI-Ausgang<br />
und SD-Kartenslot; im Test<br />
fielen App-Abstürze negativ auf.<br />
95
ERVICE<br />
06.2014 // connected-home.de<br />
MEINUNG<br />
Vergesst den Strom,<br />
bei der Heizung<br />
wird gespart!<br />
Beim Thema Energiesparen wird immer<br />
zuerst darüber geredet, wie<br />
man die Stromfresser eliminiert.<br />
Aber nehmen wir mal ein Beispiel: Ein<br />
durchschnittlicher Drei- bis Vier-Personen-<br />
Haushalt in Deutschland verbraucht rund<br />
4.500 kWh. Bei einem Strompreis von 27,6<br />
ct/kWh entspricht das 1.242 Euro. Eine Einsparung<br />
von fünf Prozent würde damit<br />
62,10 Euro weniger Stromkosten bedeuten.<br />
Ähnliche Kosten für<br />
Strom und Heizung<br />
Der durchschnittliche Gasverbrauch für die<br />
Heizung im Einfamilienhaus mit einem Gebäudestandard<br />
von 2001 beträgt wiederum<br />
20.000 kWh. Die Kilowattstunde Gas kostete<br />
im Jahr 2013 im Schnitt 6,52 ct. Das ergibt<br />
eine Jahresrechnung von 1.304 Euro. Die<br />
Strom- und Gaskosten sind also ähnlich.<br />
Doch wo lässt sich einfacher sparen?<br />
Sind beim Stromverbrauch viel verbrauchende<br />
Geräte wie ein alter Kühlschrank<br />
oder ein schlechtes Netzteil eines Sat-Receivers<br />
ausgetauscht, wird es schwierig. Mit<br />
welcher Verhaltensänderung lässt sich<br />
Strom sparen? Natürlich kann man im<br />
Dunkeln sitzen. Eine 16-Watt-Energiesparlampe,<br />
an 200 Tagen je vier Stunden weniger<br />
eingeschaltet (16 W x 200 x 4) entspricht<br />
12.800 kWh oder einer Ersparnis von 3,53<br />
Euro pro Jahr. Das bringt uns nicht wirklich<br />
weiter. Um die oben genannten fünf Prozent<br />
Strom zu sparen, also 214 kWh, müsste man<br />
seinen Tagesablauf schon stark ändern.<br />
Energie sparen leicht gemacht<br />
Beim Gasverbrauch gelten andere Regeln.<br />
Einsparungen von 20 bis 30 Prozent sind<br />
relativ leicht möglich. Allein das richtige<br />
Lüften, also Stoßlüftung für wenige Minuten<br />
statt Fenster auf Kipp, spart – durch Studien<br />
belegt – mindestens 20 Prozent. Das<br />
entspricht 4.000 kWh oder 260,80 Euro.<br />
Ein Grad weniger bedeuten sechs Prozent<br />
weniger Heizkosten. Wenn man also die<br />
Wohnung statt auf 23 Grad nur auf 21 Grad<br />
heizt, reduziert das die Jahresrechnung um<br />
zwölf Prozent, also um 156,48 Euro. Und dafür<br />
sind keinerlei Investitionen nötig.<br />
Möchte man allerdings noch mehr erreichen,<br />
helfen smarte Assistenten wie beispielsweise<br />
en:key von Kieback+Peter.<br />
en:key lernt, wie ein Raum genutzt wird,<br />
und sorgt dafür, dass dieser immer, wenn<br />
sich jemand darin aufhält, die richtige<br />
Wohlfühltemperatur besitzt. Studien belegen<br />
eine Einsparung von 20 bis über 30 Prozent.<br />
Da rechnet sich die Investition von 250<br />
Euro schon nach kurzer Zeit.<br />
Machen Sie es sich deshalb einfach und<br />
schauen Sie bei der Heizrechnung genauer<br />
hin als bei der Stromrechnung!<br />
Günther Ohland,<br />
Technik-Journalist, Buchautor und<br />
Erster Vorsitzender der SmartHome<br />
Initiative Deutschland e.V., E-Mail:<br />
go@smarthome-deutschland.de<br />
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<strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong> erscheint im Verlag<br />
WEKA MEDIA PUBLISHING GmbH,<br />
Richard Reitzner-Allee 2, 85540 Haar,<br />
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künftig per E-Mail und telefonisch über interessante Vorteilsangebote, sowie die seiner Werbepartner informiert.<br />
Datum<br />
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WK 40H0 E06<br />
Ändert sich meine Adresse, erlaube ich der Deutschen Post AG, dem Verlag meine neue Anschrift mitzuteilen. Die Prämie wird nach erfolgter Bezahlung des Abo-Preises zugesandt.
SERVICE<br />
VORSCHAU<br />
DIE NÄCHSTE AUSGABE ERSCHEINT AM 30.05.2014<br />
BAU<br />
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sagen Ihnen, was Sie bei einer<br />
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IMPRESSUM<br />
Redaktion<br />
Herausgeber: Kai Riecke<br />
Bereichsleitung Unterhaltungselektronik<br />
und Chefredaktion: Andreas Stumptner (V.i.S.d.P.)<br />
Leitender Redakteur: Andreas Frank (af)<br />
Redaktion: Dominik Drozdowski (dd), Roland Seibt (rs),<br />
Yasmin Vetterl (yv)<br />
Chef vom Dienst: Thomas Bruer<br />
Mitarbeiter dieser Ausgabe: Olaf Adam, Karl-Gerhard Haas,<br />
Detlef Meyer, Günther Ohland, Reinhard Otter, Hannes<br />
Rügheimer, Jennifer Seelig, Volker Straßburg, Markus Wölfel<br />
Redaktionsassistenz: Gerlinde Drobe (089 25556-1111)<br />
Layout: Robert Biedermann (Ltg.), Andreas Geyh, Michael<br />
Grebenstein<br />
Titellayout: Robert Biedermann<br />
Fotografie: Josef Bleier, Stefan Rudnick<br />
So erreichen Sie die Redaktion:<br />
Telefon: 089 25556-1111, Fax: 089 25556-1625,<br />
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© Foto: DAVINCI Haus, Bluesound, Gardena<br />
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Ihr Kontakt zum Anzeigenteam:<br />
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