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Grube Heye III (Tagebau Heide) Der Aufschluss der Braunkohlenlagerstätte bei Wiednitz fiel in das Jahr 1909. In insgesamt sechs Tagebauen wurde hier das 2. Lausitzer Flöz abgebaut. Zwischen 1909 und 1937 gewann man die Kohle in den Tagebauen I bis IV westlich der Bahnlinie Senftenberg-Kamenz und von 1937 bis zur Stilllegung in den Tagebauen V und VI östlich der Gleistrasse. 1968 wurde der Betrieb eingestellt, da die Energiepolitik der DDR einen Energieträgerwechsel zu Kernenergie, Erdöl und Erdgas vorsah, durch den die Braunkohlenförderung reduziert werden sollte. Im Rahmen erster Erkundungsbohrungen wurde 1908 im Gebiet zwischen Wiednitz, Hohenbocka, Leippe und Grünewald ein Braunkohlenflöz entdeckt, dessen Ausbeutung lohnenswert schien. Bereits ein Jahr darauf begann der Aufschluss der Grube Heye III durch die F. C. Th. Heye Braunkohlenwerke rund zwei Kilometer nördlich des Dorfes Wiednitz. Zeitgleich mit dem Abtragen des Abraums begann man mit dem Bau einer Brikettfabrik, in der die Kohle verarbeitet werden sollte, eines Grubenkraftwerks und der zugehörigen Werkssiedlung „Kolonie Heye III“. Die Inbetriebnahme der Brikettfabrik Heye III vollzog sich parallel zur im Dezember 1909 anlaufenden Kohlengewinnung. Von 1909 bis 1937 baute man die Kohle ausschließlich westlich der Bahnstrecke ab. Die Tagebaue I, II und III hatten ihren Ursprung nordwestlich der Ortslage Wiednitz Brandenburg 1918 1926 Tgb. II Grünewald Hohenbocka 1927 1916 1915 Heye III (Heide) 1909-1968 1925 1913 1928 1912 1929 Tgb. I Hosena Tgb. IV 1924 1930 1923 Tgb. III 1911 1951 1931 1950 1922 1949 1932 1942 1933 1934 1935 Heide 1953 1952 1943 Baufeld 2/3 1944 1941 1921 1920 1919 1956 1946 1945 1940 1954 1937 Bkf. Heide 1948 Baufeld 1 1938 1936 1935 1957 1955 1948 Baufeld 4 1949 1939 Tgb. V 1939 1956 1962 1964 1963 Wiednitz 1958 Baufeld 5 Tagesanlagen Heide Johannisthal Tgb. VI Diogenes Schacht 1883-1893 Baufeld 6 1965 1968 1967 1962 1961 Halde Tgb. V 1959 Sachsen Leippe 1960 Hedwig Stolln 1875-1880 und wurden weiter in dieser Richtung vorangetrieben. Die Kippenführung folgte der Abbauentwicklung. Der Abraum des jeweiligen aktiven Tagebaubereiches schloss die ausgekohlten benachbarten Felder. Um das Abbaufeld trocken zu legen, fuhr man Entwässerungsstrecken auf. Die Kohleförderung stieg aufgrund des wachsenden Bedarfes stetig an und lag bei rund 0,5 bis 0,7 Millionen Tonnen pro Jahr. 1963 Tagebau Tiefbau Grube Heye III (Tagebau Heide): 1909-1968 Sonstige Braunkohleabbauflächen Landinanspruchnahme: 883,8 ha Waldflächen Rohkohlenförderung: 38,8 Mio. t Sukzessionsflächen Landwirtschaftsflächen Tagebau Verkehrsflächen Tiefbau Wasser Sonstige Braunkohleabbauflächen Wohnen Waldflächen Gewerbeflächen Sukzessionsflächen Eisenbahn Landwirtschaftsflächen Drehpunkt Verkehrsflächen Wasser Wohnen Mit Gewerbeflächen der Inbetriebnahme des Tagebaus V im Jahr 1935 verlagerte Eisenbahnsich der Abbau auf die östliche Seite der Bahnstrecke. Drehpunkt Der Abraum des Tagebaus V wurde auf der östlich davon gelegenen Abraumhalde verkippt. Der 1940 aufgeschlossene Tagebau VI mit seinen sechs Baufeldern war der letzte der Grube Heye III, die ab 1949 die Bezeichnung „Volkseigener Betrieb Braunkohlenwerk Heide“ trug. Seit 1957 förderte man zeitweise neben Kohle auch Quarzsand und Ton. Die Kohlegewinnung konnte ab Anfang der 1960er Jahre auf rund eine Million Tonnen pro Jahr gesteigert werden. Per Grubenbahn wurde die Rohkohle in die Brikettfabrik Heide transportiert. Die in der zweiten Hälfte der 1960er Jahre durch die DDR- Regierung eingeleitete energiepolitische Umorientierung zu Lasten der Braunkohleförderung, die zur so genannten Kohlenkrise führte, brachte auch das Aus für den Tagebau Heide. 1968 legte man die Grube nach fast 60 Betriebsjahren vorfristig still. Rund 3,4 Millionen Tonnen Kohle verblieben im Boden. Das ursprünglich zu verfüllende Baufeld 5 wurde als Restloch V ab 1971 zur Ablagerung von Rotschlamm, der bei der Aluminiumproduktion im Lautawerk abfiel, genutzt. 6 Heide/Zeißholz
Tagebau Heye III, 1920 Glassandgewinnung im Tagebau Heide im Baufeld 5, 1962 Heide/Zeißholz 7
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