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TAGEBAU BoRNA-oST/BockwiTZ - post-mining.de

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Verlorene Orte<br />

In <strong>de</strong>r kleinen Ortslage Bockwitz war die Umsiedlung bereits weitgehend abgeschlossen und damit nicht mehr<br />

rückgängig zu machen, als die Entscheidung zur Schließung <strong>de</strong>s Tagebaus fiel. Letztlich verblieb eine Wüstung –<br />

<strong>de</strong>r Umsiedlungsgrund wur<strong>de</strong> im Nachhinein hinfällig.<br />

Der Bergbau hatte schwerwiegen<strong>de</strong> Auswirkungen<br />

sowohl auf das Landschaftsbild, <strong>de</strong>n Grundwasserhaushalt<br />

als auch auf die Menschen, die hier lebten. Zwischen<br />

1964 und 1966 mussten 134 Einwohner aus Borna-Ost<br />

ihren Wohnort für immer verlassen, da <strong>de</strong>r gleichnamige<br />

Tagebau die Siedlung überbaggerte. Auch die kleine<br />

Siedlung Bockwitz wur<strong>de</strong> 1988 angesichts <strong>de</strong>s heranrücken<strong>de</strong>n<br />

Tagebaus beräumt. Zur Überbaggerung <strong>de</strong>r<br />

Ortslage kam es jedoch nicht mehr, da <strong>de</strong>r Tagebau 1992<br />

geschlossen wur<strong>de</strong>. Bockwitz existiert genauso wie die<br />

kleine Ansiedlung „Blauer See“ seit 1989 als Wüstung.<br />

Nicht nur die Orte selbst waren betroffen. Auch die<br />

Ortsverbindungsstraße zwischen Schönau und Neukirchen,<br />

damals als K 145 bezeichnet, und ein Teil <strong>de</strong>r<br />

heutigen Bun<strong>de</strong>sstraße B 176 zwischen Flößberg und<br />

Borna wur<strong>de</strong>n durch <strong>de</strong>n Tagebaubetrieb gekappt und<br />

verlegt. Die umliegen<strong>de</strong>n Orte und Siedlungsteile,<br />

die nicht unmittelbar durch <strong>de</strong>n Bergbau in Anspruch<br />

genommen wor<strong>de</strong>n waren, hatten gleichfalls erhebliche<br />

Beeinträchtigungen durch ihre Nachbarschaft zum<br />

Tagebau zu ertragen. Borna, Schönau, Nenkersdorf,<br />

Benndorf, Neukirchen, Dittmannsdorf und Kesselshain<br />

hatten unter <strong>de</strong>n Emissionen, <strong>de</strong>r Zerschneidung von<br />

Verkehrswegen und <strong>de</strong>r Zerstörung <strong>de</strong>r Landschaft,<br />

die für viele Menschen vor <strong>de</strong>m Bergbau Naherholungsgebiet<br />

war, zu lei<strong>de</strong>n. Die durch Aufschüttung <strong>de</strong>s<br />

Abraums entstan<strong>de</strong>nen Kippenareale waren zwar ein<br />

nur beschei<strong>de</strong>ner, aber <strong>de</strong>nnoch wichtiger Ersatz für die<br />

verloren gegangenen Ackerflächen.<br />

Für die Regulierung <strong>de</strong>s Wasserhaushaltes <strong>de</strong>r Tagebaue<br />

Borna-Ost und Bockwitz waren die Vorfluter Schönauer<br />

Bach und Harthbach, die in die Wyhra entwässerten,<br />

sowie <strong>de</strong>r Saubach mit Mord- und Wagnergrund, die<br />

ihr Wasser in die Eula leiteten, von Be<strong>de</strong>utung. Durch<br />

<strong>de</strong>n Abbaubetrieb wur<strong>de</strong>n sie zum Teil <strong>de</strong>vastiert.<br />

Überbaggerte Ortschaften und Straßen im Tagebauraum<br />

Überbaggerte Waldflächen und natürliche Gewässer im Tagebauraum<br />

d<br />

Am Blauen See<br />

(Lerchenberghäuser)<br />

Grosses Fürsten Holz<br />

Bockwitz<br />

Wagner Grund<br />

Borna<br />

Borna-Ost<br />

Borna-Flössberg<br />

Grosse Abtei<br />

Wyhra<br />

Ortsinanspruchnahmen<br />

Zedlitz<br />

Neukirchen<br />

Nenkersdorf<br />

Schönau<br />

Zedlitz-Schönau<br />

Neukirchen-Schönau<br />

Neukirchen-Nenkersdorf<br />

Ort Jahr betroffene<br />

Einwohner<br />

Borna-Ost 1964-66 134<br />

Bockwitz 1988 130<br />

Wyhra<br />

Bubendorf<br />

Summe 264<br />

8 Borna-Ost/Bockwitz

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