Digitale Fotografie - Update Kurz belichtet (Vorschau)

Digitale 

UPDATE 

WAS SIE FÜR PERFEKTE AUFNAHMEN WISSEN MÜSSEN 

KURZ BELICHTET S.152 

Nr. 11/2014 Jun-Aug 2014 

Deutschland: 

EUR 9,99 

Österreich: 

EUR 11,- 

Schweiz: 

CHF 15,- 

LU/BE 

EUR 11,50 

LANDSCHAFTEN S. 48 AKTION S. 13 MACH DEIN BILD S. 34 PORTRÄTS S. 97 

www.digitale-fotografie-magazin.de

IMPRESSUM 

HERAUSGEBER: Ultimate Guide Media 

REDAKTION INTERNATIONAL: Mark Bauer, 

Sarah Plater, Pete Davis, Terry Hope, 

Damien Lovegrove, Philip Nash, Pip, Ian 

Wood 

ART DIRECTOR: Tony Mullock 

FINANZDIREKTOR: Richard Layton 

DATENSCHUTZERKLÄRUNG 

Dieses MAGBOOK wird unter der Lizenz und 

mit der Erlaubnis von © Bright Publishing 

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VERTRIEB 

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Am Klingenweg 10 

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Telefon: 0612/3620 0 

Willkommen... 

Liebe Leser und Fotografen! 

wir begrüßen Sie zum aktuellen „Digitale Fotografie - Update“, zum Auftakt wie 

gewohnt mit den besten Fotobeiträgen unserer Leser im großen „Schaukasten“! 

Ergänzend besprechen wir ausgewählte Bilder in der „Expertenmeinung“ der 

Redaktion. 

Obwohl das Wetter zuletzt noch etwas wechselhaft war, können wir Ihnen in 

dieser Ausgabe wunderschöne Landschaftsaufnahmen vorstellen. Von den 

atemberaubenden Leserfotos im Schaukasten bis hin zu den Profiaufnahmen, die 

Adam Burton vom Yosemite Nationalpark und Lee Frost aus Island mitgebracht 

haben, herrscht an Inspiration kein Mangel. Zusätzlich zu den schönen Bildern finden 

Sie wie immer kompetente Beratung und praktische Schritt-für-Schritt-Anleitungen, 

damit Sie ähnliche Ergebnisse erzielen können. 

Die Rubrik „Mach dein Bild“ behandelt eine breite Themenpalette für Makros, 

Langzeitbelichtungen, Abstraktionen und Schwarzweiß, bevor „das kreative Auge“ 

unser aller Lieblingsspielzeug ins Bild setzt: das Automobil. Außerdem machen wir 

Sie zum „Porträt-Experten“, erklären die besten Aufnahme-Setups sowie einige 

Dinge, die man im Umgang mit professionellen Fotomodellen beachten sollte. 

In der abschließenden Rubrik „Belichtet“ stellen wir einige sensationelle 

Marktneuheiten vor und geben Produktempfehlungen. Entdecken Sie Ihre 

Möglichkeiten! 

Viel Spaß & Erfolg dabei wünscht das Team von „Digitale Fotografie“! 

BÜRO DEUTSCHLAND 

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Telefon: +49 (0) 89 90 40 5 805 

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DRUCK UND BINDUNG 

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Drukarnia Wyszków 

ul. Pułtuska 120 

07-200 Wyszków, Polska 

www.quadgraphics.pl 

Das Papier, auf dem dieses 

Magazin gedruckt ist, besteht 

aus umweltverträglichen Fasern.

8 

SCHAUKASTEN

Inhalt 

Schaukasten 

8 Die besten Bilder unserer Leser 

Mach dein Bild 

34 Strandreflexionen 

Ein klarer Wintertag, verlassener Strand 

und blauer Himmel… 

39 Abstraktion in Öl 

Alles was Sie brauchen, ist ein Gefäß mit 

Wasser und ein paar Tropfen Öl… 

42 Spiegel-Illusion… 

Regnet es mal wieder? Sehr schön, dann 

probieren Sie diese Aufnahmetechnik aus 

44 Studiostillleben 

Möchten Sie professionell wirkende 

Produktfotos machen? Das funktioniert 

auch ohne aufwendige Beleuchtung 

46 Dramatische Schwarzweiß-Landschaft 

Fügen Sie zwei Bilder in Photoshop 

zusammen und kreieren Sie ein 

stimmungsvolles Schwarzweißbild 

48 Winterlandschaften 

Wenn es kalt wird, ist die Versuchung 

groß, die Kamera einzumotten. Doch Sie 

würden viel verpassen 

52 Zeit zur Reflexion… 

Weiches Licht und ein Reflektor sorgen für 

ein einfaches, geradliniges Porträt 

54 Persönliche Dinge ergeben ein Porträt 

Arrangieren Sie kleine Habseligkeiten zu 

einem Motiv – auch das ist ein Porträt 

56 Brillantes Bokeh 

So peppen Sie Ihre Porträtfotos auf 

58 Vertikales Panorama 

Ein Panorama im Hochformat bietet eine 

ganz andere Sicht der Dinge… 

60 Buntes Makro 

Ihr erstes Makrofoto sollte Blumen als 

Motiv haben; es dauert nur ein paar 

Minuten… 

64 Geheimnisvoller Morgennebel 

Morgennebel ist ein klassisches Motiv. 

Hier zeigen wir, wie Sie es am besten 

fotografieren 

66 Wehendes Haar 

Machen Sie ruhig ein bisschen Wind, er 

erweckt Ihre Porträts zum Leben… 

68 Kunst am Fels 

Details in Felsformationen können als 

Motive für fantastische Bilder dienen 

70 Nachtfahrt 

Eine Langzeitaufnahme bei einer 

abendlichen Autofahrt zeigt einen 

ungewohnten Blick auf den Verkehr 

Das kreative Auge / Thema: Auto 

74 Porsche Panamera 

76 Ein Herz für Spielzeugautos 

78 Pole Position 

80 Blechroboter und Plastikkrieger 

82 Star Wars 

34 

STRANDREFLEXIONEN… 

39 

ABSTRAKTION IN ÖL 

70 

NACHTFAHRT 

58 

VERTIKALES PANORAMA 

DIGITALE FOTOGRAFIE – UPDATE \ 005

Inhalt 

84 Krieg der Roboter 

86 Glühbirne?! 

88 Dann ging mir ein Licht auf 

90 Der Ideen Empfängnis 

Kameratechnik 

92 Spezialfunktionen 

Werden Sie zum Porträt-Experten 

97 Kreativ blitzen I 

98 Sonne und Blitz – ein guter Mix 

99 Farbtöne durch Blitzen angleichen 

100 Tageslicht + Blitz = High-Key 

102 Star-Allüren 

104 Blitzfolien 

106 Kreativ blitzen II 

108 Blitz und blauer Himmel 

110 Blitzlicht plus Tageslicht 

112 Tageslicht simulieren 

114 Hochzeitsregen 

116 Die Kunst des Posierens 

118 Ohne Stress zur perfekten Pose 

120 Beauty Porträts 

121 Fashion Porträts 

122 Modern Glamour 

123 Lifestyle-Fotos 

Expertenmeinungen zu 

Leserfotos 

124 Bath Abbey 

125 Herbstporträt 

126 Caister Beach 

127 Moseley Bog 

128 Mjölnir 

129 Felicia 

130 Stürmische Himmel 

131 Lavendelbiene 

132 Makrofliege 

133 Coupall Falls 

134 Leuchturm St.Mary 

Profifotografen auf Reisen 

136 Der wilde, wilde Westen 

140 Kunst am Bau in Valencia 

144 Island 

148 Yosemite Park 

Kurz belichtet 

152 Nur das Beste aus der Natur 

156 Klassiker „reloaded“ / Neues von Sigma 

/ Mittelformat 

158 Canon EOS mit App / Neues Flaggschiff 

von Nikon 

160 4-in-1 iPhone-Objektiv / Geisterstadt in 

Kalifornien 

Zum Schluss belichtet 

162 Robinsonade mit Kamera / Video: 

Kalifornien 

110 

BLITZLICHT PLUS 

TAGESLICHT 

140 

KUNST AM BAU 

IN VALENCIA 

144 

ISLAND 

124 

EXPERTENMEINUNGEN 

ZU LESERFOTOS 

92 

KAMERATECHNIK 

006 / DIGITALE FOTOGRAFIE – UPDATE

97 

WERDEN SIE ZUM 

PORTRÄT-EXPERTEN 

DIGITALE FOTOGRAFIE – UPDATE \ 007

SCHAUKASTEN 

DIE BESTEN BILDER UNSERER LESER 

Brian Kerr 

Alter: 45 / Beruf: Direktionsassistent 

www.briankerrphotography.com 

Fluss im Nebel: „Dieses Bild entstand bei Lazonby am Fluss 

Eden in der Grafschaft Cumbria. Im Eden-Tal kann man 

immer mit Nebel rechnen, wenn die Temperaturen zu fallen 

beginnen. Meistens folge ich dem Fluss ab Armathwaite, 

wenn ich nach einem Fotomotiv suche. Das kann ein Baum 

sein, ein schöner Flussabschnitt oder eine Aussicht in das 

Tal. In diesem Fall endete meine Wanderung hier. Wer hätte 

diesem Nebel widerstehen können? Die Sonne ging gerade 

auf und ich machte eine Reihe von Aufnahmen; es war 

einer der letzten Sonnenaufgänge des Jahres, der noch 

direkt das grasbewachsene Ufer beleuchtete. Ich benutzte 

einen weichen 0.75ND Verlaufsfilter und eine Verschlusszeit 

von 2 Sekunden, um das Fließen des Wassers einzufangen.“ 

Canon EOS 6D mit Zeiss Distagon T* 21mm f/2.8 ZE 

Objektiv. 

Belichtung: 2 Sekunden bei Blende f/11 und ISO 100.

SCHAUKASTEN 


KOMMENTAR 

Es ist offensichtlich, dass Brian der 

Landschaftsfotografie verbunden 

ist. Das beweist nicht nur die 

Qualität seiner Bilder, sondern 

auch die Art und Weise ihrer 

Entstehung. Sie sind wirklich 

außergewöhnlich. 

Caroline Wilkinson 

Brian Kerr (Forts.) 

Ein nebliger Morgen bei Grasmere: „Auch Grasmere ist ein besonderer Ort für 

Nebel. Aufgrund der Wettervorhersage rechnete ich mit Nebel bei 

Sonnenaufgang, der sich aber schnell auflösen würde. Ich war früh vor Ort, 

um die Bildkomposition zu planen, besonders der Reflexionen auf den 

umliegenden Hügeln. Zunächst war wenig Nebel zu sehen, doch mit dem 

Sonnenaufgang stieg mehr Feuchtigkeit auf und schwebte über der 

Seeoberfläche. So entstand dieses Foto – eine absolut ruhige 

Wasseroberfläche, mit den Farben eines wunderschönen Morgens. Ich nutzte 

einen weichen Verlaufsfilter der Stärke 0.75ND, um meine Belichtung 

auszugleichen.“ 

Canon EOS 6D mit Zeiss Distagon T* 21mm f/2.8 ZE Objektiv. 

Belichtung: 4 Sekunden bei Blende f/11 und ISO 100. 

Buachaille Etive Moor: „Es war der letzte Ausflug des Jahres nach Glencoe, 

wohin ich normalerweise drei- bis viermal im Jahr fahre, um den Wechsel der 

Jahreszeiten zu fotografieren. Auf der Suche nach den richtigen Bedingungen 

fuhr ich etwas im Tal herum. Es war ein Tag mit Wetterwechseln, die eher im 

April erwarten würde: Regen, Wind, Wolken, sogar Schnee und ein wenig 

Sonne. Als ich mich dem Berg näherte, war es kurz vor Sonnenuntergang, und 

ich befürchtete zu spät zu kommen. Doch dann sah ich, wie die Farben 

langsam die Birke zum Leuchten brachten, so als stünde sie in Flammen und 

der Berg würde Lava ausstoßen. Bei diesem Bild benutzte ich einen harten 

Verlaufsfilter der Stärke 0.6ND, um die Kontraste zu bändigen.“ 

Canon EOS 5D Mk II mit Zeiss Distagon T* 21mm f/2.8 ZE Objektiv. 

Belichtung: 3,2 Sekunden bei Blende f/11 und ISO 200. 

Castle Point Sunrise: „Es war ein schöner, kalter Novembermorgen und ich 

wollte früh dort sein .Während der Fahrt wurde mir klar, dass ich die Entfernung 

unterschätzt hatte, und ich musste die anderthalb Kilometer vom Parkplatz 

nach Castle Point im Laufschritt zurücklegen. Ich war gerade auf dem Felsen 

angekommen, als die ersten Farben erschienen. Ich baute meine Ausrüstung 

auf, machte ein paar Testfotos und war noch rechtzeitig fertig, als die Sonne 

über dem Horizont auftauchte. Die Wärme, die Wolken, die Reflexionen im 

nassen Sand, die Pfützen in den Felsen – es war einer jener Morgen, an dem 

ich den Ort ganz für mich allein hatte und wusste, dass mir ein großartiges 

Foto gelungen war.“ 

Sony Alpha 700 mit Tamron 17-50mm f/2.8 Objektiv. 


10 DIGITALE FOTOGRAFIE - UPDATE

SCHAUKASTEN 

Daniele Rossi 

Alter: 37 / Beruf: Ingenieur 

www.rossidaniele.com 

X: „Ich mag dieses Bild sehr und kann mich noch sehr gut an diesem Morgen 

erinnern. Es war sehr feucht, und im Buschland gab es Aberdutzende dieser rot 

geäderten Heidelibellen. Diese ruhte sich gerade aus, und wegen der schön 

gespreizten Flügel entschied ich mich für eine Frontalaufnahme. Ich benutzte 

eine kleine Blende für einen großen Schärfentiefebereich, außerdem eine lange 

Brennweite, damit ich Abstand halten konnte, ohne die Libelle zu verscheuchen. 

Selbstverständlich saß die Kamera auf dem Stativ. Der Hintergrund bestand aus 

rötlichem Unterholz, dessen Farbe gut zu der der Libelle passte. Es war ein ganz 

besonderer Moment, und ich hatte sehr viel Glück, dass mir dieses Bild gelang. 

In der Nachbearbeitung habe ich nur das Histogramm leicht korrigiert.“ 

Canon EOS 7D mit Sigma 180mm f/3.5 EX DG HSM Makro Objektiv. 

Belichtung: 1/6 Sekunde bei Blende f/16 und ISO 100. 

Von Angesicht zu Angesicht: „Dieses Bild habe ich in der Morgendämmerung 

aufgenommen, als die beiden Schmetterlinge noch schliefen, kurz bevor sie sich 

das erste Mal bewegten. Ich hatte dieses schöne Pärchen entdeckt und mich 

äußerst vorsichtig genähert. Meine Ausrüstung baute ich so nah wie möglich 

auf und verwendete zwei Plamps, um Bewegungen der Blumen zu verhindern. 

Die Sonne beschien bereits den hellgelben Hintergrund, und nach ein paar 

Aufnahmen begannen die Schmetterlinge zu erwachen – ich war also noch 

rechtzeitig gekommen. In der Nachbearbeitung habe ich nur die Schatten 

entfernt, die auf dem hellen Hintergrund zu sehen waren.“ 



Unruhiger Schlaf: „Als ich diesen kleinen Schmetterling auf seiner winzigen 

Blumenknospe entdeckte, dachte ich mir, dass diese Haltung recht unbequem 

war – daher der Titel des Bildes. Was aussieht wie Dornen, sind tatsächlich 

winzige Haare der Blumenknospe. Sie sieht wie eine fleischfressende Pflanze 

aus, ist aber eine ganz normale Wildblume. Mit einem Diffusor sorgte ich für 

weiches Licht, das die schönen Farben des kleinen Schmetterlings betonte. 

Scharfstellen bei extremer Vergrößerung ist nie einfach, obwohl ich in diesem 

Fall mit dem LiveView einzoomen konnte. Wegen der sehr feinen Haare des 

Schmetterlings musste die Schärfe auf den Punkt genau stimmen.“ 



DIGITALE FOTOGRAFIE - UPDATE 

11

SCHAUKASTEN 

Geoff Holman 

Alter: 34 / Beruf: Fotograf / Grafiker 

www.geoffholman.ca 

Kontrast und Spitzlichter: „Dieses Foto entstand beim Skifahren in den Selkirk 

Mountains in Kanada gemacht. Mein einfaches Setup bestand nur aus einem 

Einstein 640 Blitzgerät, das ich hinter dem Sportler platzierte und mit einem 

Pocket Wizard steuerte. Das Besondere an diesem Foto sind die unglaublichen 

Details der Schneeoberfläche. Der Blitz gibt dem Skifahrer die erforderliche 

Beleuchtung sowie den Kontrast, damit er sich gut abhebt. Während der 

Nachbearbeitung stellte ich fest, dass das Foto in Schwarzweiß viel besser 

aussah, weil es die Schneeoberfläche besonders hervorhob. Ich verbesserte die 

Klarheit des Bildes und wendete einen leichten Duoton-Effekt an, um dem Bild 

einen Hauch Farbe zu geben.“ 

Canon EOS-1DX mit Canon EF 24-70mm f/2.8L II USM Objektiv. 


Staubige Strecken: „Dieses Bild entstand bei Kelowna, ebenfalls in Kanada. Es war 

einige Wochen lang sehr trocken gewesen, und der aufgewirbelte Staub der 

Fahrräder versprach ein interessantes Foto. Die Strecke befindet sich in einem 

dichten Wald, und das Licht war nicht sehr gut. Ich benutzte zwei Einstein 640 

Blitzgeräte, um den Fahrer zu beleuchten, eines direkt hinter ihm, das andere 

rechts. Das Blitzlicht lässt das Umgebungslicht in den Hintergrund treten und 

erzeugt mehr Kontrast, der Staub lässt die Bewegungsdynamik gut erkennen. 

Nach einer Reihe von Testfotos, um die Belichtung zu justieren, machte ich ein 

paar Aufnahmen des Radfahrers, um festzustellen wie der Staub und das Licht die 

Bildkomposition beeinflussten. Nachdem ich die Einstellungen angepasst hatte, 

war dieses Foto nach zwei weiteren Durchgängen im Kasten.“ 


Belichtung: 1/1000 Sekunde bei Blende f/2.8 und ISO 100. 

Selkirk Wilderness: „Eine meiner besten Aufnahmen der letzten Saison. Das 

Wetter spielte eine große Rolle, da in wenigen Stunden 20 cm Neuschnee gefallen 

waren – ideale Bedingungen zum Skifahren und Fotografieren. Das Setup war 

leider nicht so einfach, denn es war fast unmöglich, Kamera und Objektiv trocken 

zu halten. Mit Hilfe von Handfunkgeräten brachte ich meine Assistenten mit ihren 

Blitzgeräten in Position und erklärte dem Skifahrer, wie ich mir die Szene vorstellte. 

Er musste die Kurve richtig einschätzen, ohne mich zu überfahren, doch nach der 

Aufnahme war ich total mit Schnee bedeckt. Die richtige Ausrüstung ist in solchen 

Umgebungen unerlässlich; ich verwendete eine spritzwassergeschützte Kamera 

und ein entsprechendes Objektiv.“ 





KOMMENTAR 

Die Beleuchtung dieser 

Aufnahmen ist grandios. Die 

Blitzgeräte frieren die Bewegung ein 

und halten perfekt den Moment fest, 

in dem Staub und Schnee 

aufgewirbelt werden, sodass 

eine einzigartige Atmosphäre 

entsteht. 

Jordan Butters 


XX

SCHAUKASTEN 

Martin Strauss 

Alter: 31 / Beruf: Pharmakologe 


KOMMENTAR 

Diese Portraits sind 

bewundernswert. Sie demonstrieren 

einen hervorragenden Umgang mit 

der Beleuchtung und eine brillante 

Bildkomposition. Alles zusammen 

ergibt wunderschöne, 

stimmungsvolle Fotos. 

beaDaniel Lezano 

www.straussfoto.de 

Die Königin: „Ich wollte einen Eindruck schaffen, der an traditionelle 

Ölgemälde erinnert. Mein Model, Sherin Zaian, sollte eine Königin 

darstellen, deshalb sollte die Beleuchtung einen majestätischen Eindruck 

erzeugen. Ich benutzte einen Graufilter, der mir eine weit offene Blende 

mit flacher Tiefenschärfe und weichem Schärfeabfall ermöglichte. Die 

Nachbearbeitung umfasste das Entfernen von Hautunreinheiten, etwas 

Abwedeln und Nachbelichten sowie ein wenig Tönung und 

Farbkorrekturen.“ 

Canon EOS 5D Mk II mit Canon EF 85mm f/1.2L II USM Objektiv. 


Spanisches Feuer: „Es sollte eine Mischung aus hartem und weichem 

Licht werden, deswegen benutzte ich eine Beauty-Dish oberhalb und je 

eine Neonröhre rechts und links des Models. Das Retuschieren dauerte 

in diesem Fall fast 8 Stunden, hauptsächlich weil die Kamera extrem 

viele Detail aufgezeichnet hatte.“ 

Phase One P40 Digitalback mit Schneider LS 80mm f/2.8 Objektiv. 


Teufel: „Auch dieses Bild ist durch die Malerei inspiriert. Ich wollte ein 

Foto mit düsterer Stimmung erzeugen, dass trotzdem schön war. Ich 

stellte eine mittlere Blende von f/7.1 ein, um optimale Schärfe und 

ausreichende Tiefenschärfe zu erhalten. Die größte Herausforderung 

dieser Pose war, das Gesicht des Models so zu beleuchten, dass der 

übrige Körper dunkel blieb. 

Canon EOS 5D Mk II mit Tamron 90mm f/2.8 Makro Objektiv. 



Chris Jones 

Alter: 27 / Beruf: selbstständig 

www.tannachyphotography.co.uk 

Die große Mauerl: „Dieses Bild entstand an der Großen 

Chinesischen Mauer, abseits des Massentourismus bei 

Gubeikou. Meine Unterkunft war in der Nähe eines 

verfallenen Mauerabschnitts, nur 20 Minuten Fußweg von 

der Stelle entfernt, wo ich den Sonnenaufgang fotografierte. 

Die Umgebung hatte ich am Nachmittag vorher erkundet. 

Ich wollte die hügelige Landschaft einfangen, durch die sich 

die Mauer windet. Dazu benutzte ich mein 70-300mm 

Telezoom mit kleiner Blende, um so viel wie möglich von der 

Szenerie scharf zu bekommen. Da die Kamera auf das Stativ 

montiert war, stellte die lange Verschlusszeit kein Problem 

dar. Als die Sonne sich langsam über den Horizont erhob, 

gelang die Aufnahme, die ich mir vorgestellt hatte. 

Nachbearbeitung war kaum erforderlich, nur etwas Zuschnitt 

am unteren Bildrand und leichte Kontrastverbesserung. 

Pentax K-5 mit Sigma 70-300mm f/4-5.6 Objektiv. 

Belichtung: 1/8 Sekunde bei Blende f/13 und ISO 80.

Florian Weiler 

Alter: 40 / Beruf: Manager für Qualitätssicherung 

www.florian-weiler.de 

Julia: „Dieses Bild habe ich mit meiner ersten digitalen 

Spiegelreflexkamera in Paris gemacht. Der Wochenendtrip 

war ein Geburtstagsgeschenk meiner Frau, und wir 

verbrachten zwei wundervolle Tage mit vielen 

Gelegenheiten zum Fotografieren der Stadt. Dieses Bild 

entstand allerdings im Bad unseres Hotelzimmers. Die 

weiß gefliesten Wände reflektierten das Licht in alle 

Richtungen, sorgten für gleichmäßige Beleuchtung und 

starken Kontrast zum roten Haar. Als Lichtquelle diente 

lediglich ein ferngesteuerter, indirekter Blitz gegen eine 

Wand, als Blende hatte ich f/5.6 eingestellt. Den Kontrast 

verbesserte ich später in Photoshop.“ 

Nikon D80 mit Nikkor 16-85mm f/3.5-5.6G ED VR 

Objektiv. 




KOMMENTAR 

Mich fasziniert, wie viele 

unterschiedliche Küsten man auf der 

Welt findet. Wir haben in Europa schon 

sehr viele, doch wenn ich ein Bild wie 

dieses sehe, möchte ich auch die 

australischen Küstenlandschaften 

erkunden. 

Daniel Lezano 

SCHAUKASTEN 

Sonia Masarova 

Alter: 28 / Beruf: Vertriebsassistentin 

www.soniamphotography.com 

Felsspitzen: „Dieses Bild machte ich auf Phillip Island in Victoria, 

Australien. Es war bereits der dritte Versuch, doch aufgrund der 

Wetterbedingungen hatte ich zuvor kein Glück gehabt. Dieses Mal kam 

ich schon zwei Stunden vor Sonnenuntergang an, weil ich mir für die 

Vorbereitungen viel Zeit nehmen wollte. Allein der Abstieg zu den Felsen 

dauerte schon eine Stunde. Das Licht sah vielversprechend aus; das 

Problem war nur, dass die Sonne einen starken Schatten auf die 

Felsentürme warf. Deswegen machte ich drei Aufnahmen, die ich später 

mit Photoshop zusammenführte.“ 

Canon EOS 7D mit Canon EF-S 10-22mm f/3.5-4.5 Objektiv. 


Surfer: „Ich machte diese Aufnahme am Strand von Cronulla, einem Vorort von 

Sydney. Dort gibt es überall natürliche, von der Flut regelmäßig gespeiste Swimming 

Pools. Manche sind auch künstlich angelegt, doch dieser hat besonders schöne, 

natürliche Felsformationen. Als ich den Surfer ins Wasser gehen sah, stellte ich die 

kürzeste Verschlusszeit ein, mit der ich ihn noch scharf aufnehmen konnte, ohne die 

Bewegung des Wassers einzufrieren. Der Surfer gibt dem Bild einen Maßstab. Da das 

Licht des Sonnenuntergangs hinter den Wolken leicht zu kontrollieren war, hatte ich 

in der Nachbearbeitung wenig zu tun, abgesehen von ein paar Farbkorrekturen, der 

Verbesserung des Kontrasts und kleineren Aufräumarbeiten im Vordergrund.“ 



Genuss der kleinen Dinge: „Dieser Ort ist einer der wenigen an 

Australiens Ostküste, an denen es sich lohnt, Sonnenuntergänge zu 

fotografieren. Ich hatte mich nur in der Zeit für die Anfahrt verschätzt, 

denn als ich noch unterwegs war, tauchten die ersten Farben am 

Himmel auf. Ich bemerkte ein paar hübsche Spiegelungen in 

Wasserpfützen und nutzte sie für meine Bildkomposition aus, um den 

Blick auf das orangefarbene Glühen des Sonnenuntergangs hinter dem 

Bergrücken zu lenken. Da sich die Wolken im Wind schnell bewegten, 

musste ich mich mit meinen Aufnahmen beeilen. Die drei besten führte 

ich später in Photoshop zu einem Bild zusammen.“ 




19

SCHAUKASTEN 


KOMMENTAR 

Ryans Leidenschaft für die 

Landschaftsfotografie ist deutlich 

sichtbar, und sein Portfolio enthält 

fantastische Szenen mit 

unglaublichen Bildkompositionen. 

Es war nicht leicht für uns, eine 

Auswahl zu treffen. 


Ryan Buchanan 

Alter: 33 / Beruf: Grafiker & Fotograf 

www.exposurescape.com 

Tenaya: „Bevor ich im Yosemite National Park ankam, hatte es nachts geschneit, und 

der Toiga-Pass war blockiert. Ich war enttäuscht, denn in diesem Fall bleibt der Pass 

meist für den gesamten Winter unpassierbar. Diesmal jedoch wurde er wieder 

geöffnet. Nachdem ich den ganzen Tag fotografiert hatte, war ich auf dem Rückweg 

und bog gerade um eine Kurve, als ich das letzte Sonnenlicht auf diesem Berg am 

Lake Tenaya sah. Ich hielt an, schnappte meine Ausrüstung und rannte das Ufer 

hinauf. Die Steine rechts im Bild schienen geradezu vom Berg angezogen zu werden. 

Die Bedingungen waren ideal. In der Nachbearbeitung musste ich nur noch das 

Wasser leicht aufhellen, um die Spiegelung zu verstärken.“ 

Nikon D800 mit Nikkor 14-24mm f/2.8G ED Objektiv. 


Letzter Kuss der Sonne: “„Im vergangenen Oktober verbrachte ich einige Tage an 

der kalifornischen Küste, wo ich die Natur in ihren Herbstfarben fotografieren wollte. 

Einer der Orte, die ich mir ausgesucht hatte, war Soberanes Point. Es gibt viele 

Aussichtspunkte entlang dieses etwa 20 Meter hohen Kliffs, aber man muss da oben 

sehr vorsichtig sein. Ich fand dieser Stelle, von der ich die brillanten Farben der 

Vegetation an der Klippe als Vordergrund für die Bildkomposition nutzen konnte. Ich 

schoss eine Bildserie mit Blende f/16, aufgrund des starken Kontrasts mit 

verschiedenen Verschlusszeiten, um den gesamten Dynamikumfang einzufangen. 

Ich verwendete Photomatix Pro, um die Bilder zu einem HDR-Foto 

zusammenzufügen.“ 


Belichtung: 1/8 Sekunde bei Blende f/16 und ISO 100) (Serie von 7 Einzelbildern). 

Wunderland: „Im Mount Rainier National Park angekommen, fuhr ich gleich zum 

höchsten Punkt, der mit dem Auto erreichbar ist. Da ich viel Tiefenschärfe brauchte, 

stellte ich die Kamera auf Blende f/18 und ISO 100 ein, was eine Verschlusszeit von 

1/3 Sekunde ergab. Bei dem windigen Wetter und den schlechten Lichtverhältnissen 

bestand mein Problem in den sich im Wind bewegenden Blumen. Ich machte zwei 

Aufnahmen mit derselben Blende, eine mit höherem ISO-Wert und kurzer 

Verschlusszeit, die andere mit niedrigem ISO-Wert und langer Verschlusszeit. Die 

Problembereiche habe ich in Photoshop übereinandergelegt und die unscharfen 

Blumen manuell durch jene aus dem Bild mit höherem ISO-Wert ersetzt.“ 




Onward: „Es war Mitte August, als ich zum Olympic National Park in 

Washington reiste, um Teile dieser faszinierenden Küste zu 

fotografieren. Da der Himmel nicht besonders aufregend war, 

wollte ich die Wasserbewegung behalten und den schwarzen 

Felsen im Vordergrund als Führungslinie nutzen, was aber lange 

Verschlusszeiten erforderte. Mir war etwas unwohl, als bei 

ankommender Flut etwa 30 Zentimeter tief im Wasser stand, und 

während einer ablaufenden Welle stieß ich das Stativ so tief ich 

konnte in den Boden. In der kurzen Zeitspanne, in der keine Welle 

das Stativ bewegen konnte, machte ich meine Bildkomposition, 

stellte die Schärfe ein und wartete auf die nächste Welle. Als sie kam, 

machte ich mehrere Aufnahmen mit Blende f/18 und 

verschiedenen Verschlusszeiten – dann ergriff ich die Flucht, da die 

nächste Welle etwas größer zu werden schien. 

Als ich den Vogelschwarm bemerkte, änderte ich schnell die 

Verschlusszeit, um ihn scharf zu bekommen. Dieses Bild kopierte 

ich dann in meine Langzeitaufnahme, um den Himmel 

interessanter zu machen. 


Belichtung: 0,4 Sekunden bei Blende f/18 und ISO 100.

SCHAUKASTEN 

Jade Turnbull 

Alter: 24 / Beruf: Fotografin 

www.jadephotography-online.com 

Golden Girl: „Dies war ein einfaches Foto, um das Haar und das Make-up 

zu zeigen. Ich benutzte nur einen Blitz, um das Gold zum Glänzen und 

die Haut zum Schimmern zu bringen. Der Kontrast des blauen 

Hintergrunds zur goldenen Farbe erzeugt einen träumerischen Effekt, 

der sehr gut zur kurzen Tiefenschärfe passt. Nachbearbeitung war kaum 

notwendig, nur ein wenig Verstärken des Kontrasts und etwas 

Hautretusche.“ 

Nikon D600 mit 50mm f/1.8 Objektiv. 

Belichtung: 1/200 Sekunde bei Blende mit f/2.2 und ISO 100. 

Blüte: „Nachdem Frisur und Make-up fertig waren, legte sich das Model auf 

den Boden des Studios. Die Blüten, die dieselbe Farbe wie das Make-up 

hatten, drapierten wir um ihren Kopf. Für die Aufnahme nutzte ich einen 

Einzelblitz, um das Gesicht einfach und effizient von der Seite zu 

beleuchten. Durch diese Beleuchtung trat das Make-up auf dem hellen 

Gesicht perfekt hervor.“ 



Golden Girl 2: „Für diese Aufnahme wurde farbiges Haarspray benutzt, 

das zu dem hellen Make-up passte. Um dieses besser vom Haar 

abzuheben, setzten wir einen violetten Hintergrund ein, der zusätzlich 

das Blau des Make-ups betonte. Die zentralen Bildelemente sind das 

Haar und das Make-up, gegenüber denen Model in den Hintergrund tritt. 

Der Effekt wird unterstrichen, weil das Model nicht in die Kamera schaut.“ 





KOMMENTAR 

Als Jade uns über ihre 

Facebook-Seite kontaktierte, 

erkannten wir gleich ihr Talent. 

Lebendige Farben und perfekte 

Belichtung machen ihre 

Mode-Porträts zu etwas 

Außergewöhnlichem. 

Jordan Butters

SCHAUKASTEN

Daniel Korzhonov 

Alter: 24 / Beruf: Chefredakteur 

www.korzhonov.ru 

Mitternachtssonne: „Dieses Foto wurde letzten Sommer auf der 

Insel Senja in Nord-Norwegen aufgenommen, genau um 

Mitternacht. Die Sonne geht dort in dieser Jahreszeit tatsächlich 

nicht unter – eine wirklich surreale Erfahrung. Die Farben waren 

einzigartig, akzentuiert einerseits durch die dramatischen 

Regenwolken und andererseits durch die niedrig stehende Sonne. 

Dies ist ein zusammengesetztes Panorama aus sechs Einzelbildern, 

wobei der Himmel aus einer Bildserie besteht. Ich habe zunächst alle 

Bilder einer Stapelverarbeitung mit Lightroom unterzogen, bevor ich 

die Einzelbilder des Panoramas und des Himmels manuell in 

Photoshop bearbeitete. Anschließend wurde das Panorama mit 

PTGui zusammengesetzt. Die Farben korrigierte ich mithilfe von 

Gradationskurven, Farbkanälen und mehreren Ebenenmasken, was 

aufgrund der Kombination des warmen Lichts mit grünen Pflanzen 

nicht einfach war.“ 

Nikon D800 mit NIKKOR AF 14mm f/2.8D ED Objektiv. 

Belichtung des Vordergrunds: 1/200 Sekunde bei Blende f/14 

und ISO 100. 

Belichtung des Himmels: 1/60 Sekunde bei Blende f/14 und 

ISO 100.

SCHAUKASTEN 

Daniel Korzhonov (Forts.) 

Rote Erde: „Dieses Foto entstand im vergangenen Herbst während eines 

Fotoworkshops in der Toskana, nah der kleinen Stadt Pienza. Zunächst waren wir 

vom Morgenlicht dieses Tages enttäuscht, doch dann erschien die Sonne für zwei 

Minuten in einem schmalen Wolkenfenster. Daher sind die dunkelblauen Berge im 

Hintergrund zu sehen, die mit der roten Erde im Vordergrund kontrastieren. Die 

toskanische Landschaft zwingt uns dazu, bei der Bildkomposition sehr vorsichtig 

vorzugehen. Jeder Baum, jeder Weg, jedes Haus muss sich am „idealen“ Platz 

befinden. Mit Photoshop wurde nur der Kontrast verbessert 

Nikon D800 mit NIKKOR AF-S 70-200mm f/2.8 Objektiv. 


Alien: „Diese Aufnahme stammt von den zu Norwegen gehörenden Lofoten-Inseln. 

Sie zeigt ein bizarres Phänomen. Wenn die Flut bei Nacht hereinkommt, überzieht 

sich der gesamte Fjord mit einer dünnen Eisschicht. Sobald die Ebbe einsetzt, 

zerbricht diese dünne Eiskruste an den Felsen darunter, da sie sich mit dem 

ablaufenden Wasser senkt. Schaut man sich das Szenario frühmorgens an, sieht es 

aus wie eine Science-Fiction-Filmkulisse: Was hier zu sehen ist, könnte man für die 

zerbrochenen Eierschalen frisch geschlüpfter Wesen aus dem All halten. 

Ich habe einen niedrigen Kamerastandpunkt gewählt, damit der große Riss im Eis als 

Führungslinie dienen konnte. Das Foto besteht aus zwei übereinandergelegten 

Einzelbildern, das erste mit scharfem Vordergrund, das zweite mit scharfem 

Hintergrund. Beide Schärfentiefebereiche überschneiden sich, was die Abbildung 

der Details verbessert. Außer dieser Manipulation wurden lediglich Korrekturen am 

Kontrast und den Farben vorgenommen.“ 

Nikon D800 mit Nikkor 14mm f/2.8 Objektiv. 

Belichtung für die untere Bildhälfte: 1/80 Sekunde bei Blende f/14 und ISO 320. 

Belichtung für die obere Bildhälfte: 1/250 Sekunde bei Blende f/14 und ISO 320. 

Arktische Küste: „Dies ist die Küste bei Haukland, ebenfalls auf den Lofoten – ein 

perfekter Ort für Sonnenuntergänge im Winter. Die Kombination von weißem 

Sandstrand und azurblauem Meer erinnert an den indischen Ozean. An diesem Tag war 

nichts mit dem Sonnenuntergang, stattdessen fand ich diese Felsformation, die mir im 

Vordergrund schöne Führungslinien für die Szene lieferte. Der Fels hatte einen goldenen 

Farbton, der schön zum grauen Himmel kontrastierte. Mir gefällt dieser Ort sehr, 

deswegen komme ich jeden Winter mit einer Arbeitsgruppe her, um die einmaligen 

nordischen Landschaften zu fotografieren.“ 

Nikon D7000 mit Sigma 10-20mm f/2.8 EX Objektiv. 


Eisfäden am Baikalsee: „Der Baikalsee in Sibirien war für mich immer ein Traumziel. Es 

ist eine unwirtliche Gegend, das Eis kann stellenweise bis zu einem Meter dick werden, 

doch es ist unbeschreiblich klar. Wir haben Schlittschuhe benutzt, um das Eis zu 

überqueren, und zogen unser Gepäck einfach an einem Seil am Gürtel hinter uns her. 

Der abgebildete Felsen befindet sich am nördlichen Ende der Insel Olkhon. Die Risse im 

Eis dienten als Führungslinien, doch ich brauchte sechs Einzelbilder, um zu diesem 

Ergebnis zu kommen. Kameratechnisch gesprochen entstand es mit einem 10mm 

Objektiv und APS-C Sensor, doch mit viel höherer Auflösung als meine Kamera bei 

einem Einzelbild hergegeben hätte.“ 

Nikon D80 mit Tamron SP AF 17-50mm f/2.8 Objektiv. 

Belichtung: 

Eis: 1/60 Sekunde bei Blende f/8 und ISO 320 

Felsen: 1/125 Sekunde bei Blende f/14 und ISO 250 

Himmel: 1/400 Sekunde bei Blende f/13 und ISO 250. 



KOMMENTAR 

Unglaublich! Auf der Isle of Wight gibt es 

praktisch keine Lichtverschmutzung. Das 

macht sie zu einem der wenigen Standorte 

Westeuropas, an denen man die 

Milchstraße perfekt fotografieren kann. 

Hier ist zudem der Vordergrund schön 

ausgeleuchtet und ergibt ein sehr 

ausgeglichenes Foto. 


Chad Powell 

Alter: 22 / Beruf: Grafiker & Fotograf 

www.isleofwightmilkyway.com 

Ein Ort zum Nachdenken: „Dies ist eines meiner schönsten Fotos, 

aufgenommen in der Orchard Bay auf der Isle of Wight. Für dieses Bild 

musste ich einen Pfad hinunter laufen, der teilweise vom Meer 

überspült wird. Ich lief über nasse, von Seegras überwucherte Felsen, 

mit einer nicht sehr hellen Taschenlampe in der einen und meiner 

Kamera plus Stativ in der anderen Hand. So was sollte man eigentlich 

nicht machen. In einiger Entfernung rechts hinter mir befand sich ein 

einzelnes Haus, dessen Lichter den Vordergrund sichtbar machten.“ 

Canon EOS 6D mit Sigma 20mm f/1.8 EX DG Objektiv. 

Belichtung: 25 Sekunden bei Blende f/2.8 und ISO 4000.

SCHAUKASTEN 

Dylan Toh 

Alter: 36 / Beruf: Arzt 

www.everlookphotography.com 

Himmel, lass dein Licht scheinen: „Dieses Bild entstand an einem 

stürmischen Tag in den westlichen Fjorden von Island. Wir hatten 

festgestellt, dass die ziehenden Wolken interessante Lichtflecken auf 

dem braunen Gras erzeugten. Wir hielten am Straßenrand an und 

warteten, bis einer genau auf die Kirche fiel. Verschlusszeit und Blende 

hatte ich so gewählt, dass ein scharfes Bild mit genügend Schärfentiefe 

zu erwarten war. In der Nachbearbeitung wollte ich einen weichen 

Orton-Effekt erreichen, um das Malerische der Szene zu unterstreichen. 

Ich erstellte eine neue Ebene mit der Füllmethode „Luminanz“ und 

wendete den Gaußschen Weichzeichner mit geringer Deckkraft an.“ 

Canon EOS 40D mit Canon EF 24-70mm f/2.8 Objektiv. 


Earnslaw im Herbst: „Die Kleinstadt Glenorchy auf der Südinsel von 

Neuseeland ist eine Reise wert. Im Herbst ist die Landschaft mit roten 

und gelben Baumblättern übersät und bietet wunderschöne Motive mit 

Mount Earnslaw im Hintergrund. Eine dünne Wolkendecke, an der sich 

die letzten Sonnenstrahlen brechen, sorgt für einen farbigen Himmel, 

und die Langzeitbelichtung reduzierte die Wasserbewegung. Ich nahm 

die Bildkomposition so vor, dass die Horizontlinie der Baumkronen den 

Blick zum Berg hinführt. Ein weicher Verlaufsfilter sorgte für moderaten 

Kontrast, während ein Polfilter die Spiegelungen im See verstärkte.“ 

Canon EOS 5D Mk II mit Canon EF 17-40mm f/4L Objektiv. 


Kiesstrand: „Dieses Bild wurde auf der Isle of Skye aufgenommen. Diese 

Küste ermöglicht eine Vielzahl von Bildkompositionen mit den Black 

Cuillins im Hintergrund. Da die See ruhig war, sollte das Bild die 

Wasserbewegung eines abfließenden Priels zeigen, im Kontrast zum 

stehenden Wasser eines Tümpels, in dem sich Wolken spiegelten. Ein 

Polfilter machte die Kieselsteine im Tümpel sichtbar, ein weicher 

0.9ND- und ein harter 0.6ND-Verlaufsfilter sorgten für ausgeglichene 

Kontraste. In der Nachbearbeitung verstärkte ich das Sonnenlicht auf 

den Kieseln, indem ich eine Farbkorrekturebene mit selektiver gelber 

Farbmaske anwendete.“ 

Canon EOS 7D mit Sigma 10-20mm EX Objektiv. 


Punchbowl Light: „Dieses Bild machte ich am Flussufer in einer Schlucht, der 

Columbia River Gorge, in Oregon, USA. An diesem Morgen waren die 

Lichtverhältnisse so hell und klar, dass der schöne Sprühnebel des Wasserfalls im 

vollen Dynamikumfang des Sonnenlichts zu sehen war. Da die Übergänge 

zwischen den Helligkeitsstufen der Szene keine klare Linie hatten, nahm ich 

mehrere Einzelbilder auf, statt einen Verlaufsfilter zu nutzen. Die 

Langzeitbelichtung mit niedrigem ISO-Wert gab dem Fluss einen weichen Glanz, 

während die kürzere Belichtung alle Details im Sonnenlicht erfassen konnte. Die 

Einzelbilder wurden mithilfe von Luminanz-Masken zusammengeführt und 

manuell ausgerichtet.“ 

Canon EOS 5D Mk III mit 16-35mm f/2.8L II Objektiv. 

Belichtung: von 1/15 Sekunde bis 20 Sekunden bei Blende f/22 und ISO 50. 



KOMMENTAR 

Dylan ist offensichtlich nicht 

nur ein Weltenbummler, sondern 

hat auch ein außergewöhnliches 

Talent für 

Landschaftsaufnahmen voller 

Farbe, Atmosphäre und Tiefe. 

Ganz hervorragend! 

Daniel Lezano

SCHAUKASTEN 

Jake Olson 

Alter: 39 / Beruf: Fotograf 

www.jakeolsonstudios.com 

Sinfonie: „Wie alle meine Arbeiten, entstand auch dieses Bild 

ausschließlich bei natürlichem Licht. Mein Modell war die 

zwei Jahre alte Sophie. Sie stand bei Sonnenuntergang auf 

einem Hügel in der Nähe des Städtchens Blair in Nebraska. Ich 

benutzte eine Seifenblasenmaschine und probierte 

unterschiedliche Belichtungen aus, bis mir dieses Bild gelang. 

In Photoshop bedurfte es nur geringer Nachschärfung. 

Blendenflecke können zum Problem werden, wenn das 

Objektiv ins Gegenlicht gerichtet ist, aber ich benutze immer 

eine Gegenlichtblende und schirme das Objektiv zusätzlich 

gegen die Seite, von der das Licht einfällt, mit der Hand ab. 

Meistens genügt das, um Blendenflecke zu vermeiden.“ 

Canon EOS 5D Mk III mit Canon EF 85mm f/1.2L II Objektiv. 


Sturmwarnung: „Das ist ein Bild des Schauspielers 

James Spain aus Omaha, Nebraska. Er war wegen 

eines Familienfotos zu mir gekommen. Er wartete 

darauf, dass der Rest der Familie aus dem Auto stieg. Es 

musste alles sehr schnell gehen, weil sich in der Ferne 

ein Sturm zusammenbraute. Ich habe fast 40 

Aufnahmen der Szene gemacht, doch dies war die 

einzige, bei der sein Haar im Wind flatterte und er in 

die Kamera schaute. Es ist der ehrliche, wahrhaftige 

Gesichtsausdruck, der dieses Bild ausmacht. Es wurde 

im „National Geographic“ veröffentlicht, es wurde für 

eine Anzeige in der „Vogue“ verwendet, und es ziert 

den Titel eines Romans von A. J. Cronin in Italien.“ 

Canon EOS 5D Mk III mit EF 24-70mm f/2.8L II Objektiv. 

Belichtung: 1/800 Sekunde bei Blende f/2.8 und 

ISO 400. 

Makenna: „Dies ist ein Porträt von Makenna, 

aufgenommen bei Sonnenuntergang in Washington 

County, Nebraska. Ich fotografiere oft auf dieser Straße, 

weil es dort keine störenden Überlandleitungen gibt 

und weil die Gegend eindeutig als Nebraska erkennbar 

ist. Ich habe die Zeit des Sonnenuntergangs gewählt, 

um dessen Licht nutzen zu können und weil man 

dann einfacher mit den Schatten umgehen kann. Die 

größte Herausforderung war das Bändigen des langen 

Haars im Wind. Die Koffer stammten von ihrer 

Großmutter und symbolisieren den Auszug aus dem 

elterlichen Haus nach bestandenem Abitur. In 

Lightroom habe ich einen Verlaufsfilter angebracht, 

um den Himmel hervorzuheben; ansonsten brauchte 

das Bild nur ein wenig Hautretusche und etwas 

Rauschunterdrückung. 

Canon EOS 5D Mk III mit Canon EF 85mm f/1.2L 

Objektiv. 


ISO 200. 

Endlich geschafft: „Auch dieses Bild entstand beim 

natürlichen Licht des Sonnenuntergangs. Es besteht 

aus zwei Aufnahmen derselben Szene, wobei auf einer 

der beiden der Himmel bewusst unterbelichtet wurde. 

Ich habe die beiden Fotos in Photoshop manuell 

zusammengeführt. Das Bild war ein Kundenauftrag 

und zeigt Kelseys besondere Art und Weise, ihren 

gerade bestandenen Universitätsabschluss zu 

zelebrieren. Es ist übrigens wieder dieselbe Straße, die 

ich für viele meiner Szenen nutze – die 

Sonnenuntergänge sind hier sehr schön und der 

Fluchtpunkt am Horizont leitet das Auge in die Szene 

und gibt ihr Tiefe. In Lightroom habe ich selektiv 

nachgeschärft, die Farbsättigung verbessert und etwas 

Rauschunterdrückung angewandt. 

Canon EOS 5D Mk III mit Canon EF 85mm f/1.2L II 

Objektiv. 


ISO 200 



KOMMENTAR 

Jakes Porträts unterstreichen die 

Bedeutung des Lichts in der 

Porträtfotografie, beweisen aber 

auch, dass künstliches Licht, 

Lichtformer und anderes Zubehör 

nicht notwendig sind, um 

solche exzellenten Fotos zu 

machen. 

Jordan Butters

Digitale Fotografie 

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MACH DEIN BILD

STRANDREFLEXIONEN 

Strandreflexionen… 

Ein klarer Wintertag, verlassene Strände und blauer Himmel sind die besten Voraussetzungen für 

stimmungsvolle Fotos, denen die Spiegelungen im Wasser besondere Atmosphäre verleihen. 

Helen Dixon 

Kamera: Nikon D800E 

Objektivs: Zeiss Distagon T* 21mm f/2.8 

WENN SIE EINE Winterlandschaft 

fotografieren möchten, denken Sie 

vermutlich nicht zuerst an 

norddeutsche Küsten, sondern an 

schneebedeckte Felder, zugefrorene 

Flüsse und Spaziergänge im Winterwald. 

Beim zweiten Nachdenken fällt jedoch 

auf, dass auch Küsten zu dieser Jahreszeit 

fantastische Motive bieten können, und zwar 

aus zwei Gründen: Erstens ist der Himmel im 

Winter meistens interessanter, weil der tiefere 

Sonnenstand bessere Aufnahmeverhältnisse 

schafft als im Sommer. Zweitens sind Strände 

im Winter menschenleer – mit Ausnahme 

weniger Spaziergänger oder verliebter 

Pärchen. All das macht Küstenlandschaften im 

Winter zu großartigen Kulissen, vor denen sie 

wunderschöne Spiegelungen des Himmels 

einfangen können. 

Der Erfolg dieser Aufnahmetechnik steht und 

fällt mit der Vorbereitung. Zunächst müssen die 

Wetterbedingungen stimmen. Es spielt keine 

Rolle, ob nur ein paar weiße Wolken am Himmel 

sind oder ein Sturm aufzieht, so lange der 

Himmel irgendein interessantes Element zeigt. 

Bei geschlossener Bewölkung oder völlig blauem

MACH DEIN BILD 

Himmel kann sich nichts spiegeln, dann bleiben 

sie besser zu Hause. 

Vermeiden Sie auch Tage, an denen es sehr 

windig ist, dann kräuselt sich die Wasseroberfläche 

und Spiegelungen werden verzerrt. Am besten 

ist ein veränderliches Wetter mit Regenschauern 

und teilweise bewölktem Himmel, sodass die 

Sonne regelmäßig hindurch bricht. Bei solchen 

Wetterverhältnissen können Sie fantastische Fotos 

machen – idealerweise in der „goldenen 

Stunde“. 

Ebenso wichtig ist es, dass Sie die 

Gezeiten beachten. Die beste Zeit 

zum Fotografieren ist bei Ebbe, 

während das Wasser abläuft. Unter 

www.bsh.de/de/Meeresdaten/ 

Vorhersagen/Gezeiten/ finden Sie 

genaue Daten für Ebbe und Flut an 

der Nordsee. An der Ostsee machen 

sich Gezeiten kaum bemerkbar. 

Wenn sie angekommen sind, 

machen Sie sich zunächst mit der 

Umgebung vertraut und stellen fest, welcher 

Standort und welcher Kamerawinkel Ihnen die 

schönsten Reflexionen bieten. Vermeiden Sie steile 

Strandabschnitte, denn das Wasser wird dort zu schnell 

ablaufen. Ansonsten gibt es keine Regeln, Sie können 

in Richtung Meer fotografieren, in Richtung Küste, oder 

parallel zur Küstenlinie. Suchen Sie nach interessanten 

Formen und Mustern im Sand, doch vermeiden Sie 

Stellen, an denen sich das Wasser kräuselt, denn das 

verdirbt die Spiegelung. Falls Sie in das Gegenlicht 

HINWEIS 

Den Horizont gerade 

halten 

Eine in den Zubehörschuh 

eingesteckte Wasserwaage 

ist sehr nützlich, wenn Sie 

an der Küste fotografieren. 

Sie dient zur exakten 

Ausrichtung des Horizonts 

und zeigt außerdem an, 

wenn das Stativ uneben im 

Sand steht. 

der Sonne fotografieren, achten Sie besonders auf 

die Belichtung und die Gefahr von Blendenflecken. 

Wenn Sie die Sonne nicht direkt in den Bildausschnitt 

nehmen, sondern außerhalb direkt daneben, sollte es 

keine Probleme geben. Steht sie tief genug, besteht 

die Gefahr ohnehin nicht. Wenn Sie einen guten 

Standpunkt gefunden haben, bauen Sie Ihr Stativ auf 

und drücken es möglichst tief in den Sand, bevor Sie 

die Kamera montieren. Warten Sie danach eine 

oder zwei Minuten, um sicherzugehen, 

dass das Stativ tatsächlich fest steht, 

es könnte sonst während der 

Aufnahme weiter einsinken und 

das Foto verwackeln. Treten Sie 

außerdem nicht zu nah an ein 

Stativbein heran, auch das könnte 

dazu führen, dass dieses weiter 

einsinkt und die Kamera sich 

dadurch neigt. 

Nachdem die Kamera fixiert ist, 

wenden Sie sich der Bildkomposition 

zu. Bei der Positionierung des Horizonts 

wenden ausnahmsweise nicht unbedingt die 

Drittel Regel an. Wenn die Spiegelung stark genug 

ist, können Sie den Horizont durchaus in die Mitte 

des Bildausschnitts verlegen. Probieren Sie einfach 

verschiedene Bildkompositionen aus, dann sehen Sie, 

was am besten wirkt. 

Wenn Sie bereit sind, warten Sie den Moment 

der Aufnahme ab, bis das Wasser sich nach einer 

aufgelaufenen Welle nicht mehr bewegt, bevor es 

wieder abzulaufen beginnt. 

Ausrüstung: Ein stabiles Stativ ist unerlässlich, 

außerdem eine Wasserwaage, um für einen 

geraden Horizont zu sorgen. Ein Polfilter kann die 

Reflexionen des Vordergrunds beseitigen, aber 

auch Blendenflecken verursachen, wenn Sie im 

Gegenlicht der Sonne fotografieren. Abhängig 

von den allgemeinen Lichtverhältnissen, kann 

auch ein Grauverlaufsfilter nützlich sein. 

Kameraeinstellungen: Auf die Verschlussgeschwindigkeit 

kommt es bei diesem Motiv nicht an; wählen Sie deswegen 

die Zeitautomatik oder die manuelle Betriebsart der 

Kamera mit ISO 100 und einer mittleren Blendenöffnung. 

Machen Sie ein Testfoto und prüfen Sie das Histogramm 

besonders auf abgeschnittene Spitzlichter. Falls erforderlich, 

benutzen Sie einen Verlaufsfilter oder schießen eine 

Bildserie mit verschiedenen Verschlusszeiten. 

Worauf Sie achten sollten… 

Bildkomposition Falls die Spiegelung stark genug 

ist, können Sie den Horizont auch entgegen der 

Drittelregel in die Mitte Ihres Bildausschnitts verlegen. 

Der im Wasser reflektierte Himmel sorgt für ein leicht 

abstraktes, symmetrisches Bild 

Wetter Das Wetter spielt keine besondere Rolle, solange wenigstens 

ein interessantes Element am Himmel vorhanden ist, das sich im 

Wasser spiegelt. Dunkle, niedrig hängende Sturmwolken eignen sich 

genauso gut wie die weißen Federwolken in der Stratosphäre – 

nehmen Sie den Regenmantel und einen Schirm mit. 

Zu viel Sonnenlicht Hier gibt es keine Wolken, die 

die über dem Horizont stehende Sonne verdecken. 

Deswegen ist die Bildkomposition stark rechtslastig 

und der die Sonne umgebende Teil des Himmels ist 

ausgebrannt. 


STRANDREFLEXIONEN 

Das fertige Bild 

Die richtigen Farben und attraktive 

Wolkenformationen am Himmel sind 

die Zutaten für dieses gelungene 

Foto eines Strandes, aufgenommen 

im Winter. 

Belichtung: 0,4 Sekunden bei Blende f/13 und ISO 100 

Auf tief stehende Sonne warten Wenn Sie direkt in 

die Sonne fotografieren, können Probleme durch 

Blendenflecke und Überbelichtung auftreten. In dem 

Fall nehmen Sie die Sonne aus dem Bildausschnitt oder 

warten ab, bis sie tief genug steht. 

Wellen verderben die Spiegelung Kräuselndes 

Wasser verdirbt die Spiegelung und somit das Bild. 

Bauen Sie Ihre Kamera deswegen nicht zu nah an einer 

Stelle auf, an der sich die Wellen brechen, denn dort 

wird die Wasseroberfläche generell unruhiger sein. 

Schauen Sie sich um Sie müssen übrigens nicht 

notwendigerweise in Richtung Meer fotografieren. 

Solange Sie eine starke Spiegelung im Bild haben, 

können Sie ebenso gut eine Perspektive landeinwärts 

oder entlang der Küste wählen. 


37

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Digitale Fotografie-Magazin



Abstraktion in Öl 

Möchten Sie mal ein interessantes, abstraktes Foto versuchen? 

Dafür brauchen Sie nur Wasser und ein paar Tropfen Öl…




Kamera: Nikon D800 

Objektiv NIKKOR AF-S Micro 60mm f/2.8G ED 

Software: Photoshop CS5 

ICH KANN NUR jedem empfehlen, 

sich so oft wie möglich an der 

Makrofotografie zu versuchen. Sie 

bietet die Möglichkeit, von nahezu 

jedem Objekt fantastische Bilder zu 

kreieren. Sehen Sie es so: Wenn Sie ein 

Landschaftsfoto machen wollen, müssen Sie eine 

fotogene Landschaft aufsuchen, für Porträts 

brauchen Sie ein Modell und müssen einen 

Termin ausmachen. Wenn Sie jedoch eine 

Makroaufnahme machen wollen, sind Sie 

unabhängig. Praktisch jedes Objekt kann mit 

etwas Fantasie und Know-how zum interessanten 

Makro-Motiv werden. 

Wasser und Öl mischen sich bekanntlich 

nicht. Wenn Sie Olivenöl in einen Topf mit 

kochendem Wasser geben, bildet das Öl an der 

Wasseroberfläche kleine Blasen, die das Licht 

brechen. Dieser Effekt ist in einem normalen Topf 

nicht erkennbar, bringen Sie jedoch im Wasser 

einen farbenfrohen Hintergrund und eine starke 

Lichtquelle an, werden Sie schnell erkennen, 

welche Aufnahmemöglichkeiten sich Ihnen 

bieten. 

Es ist ein schönes, kleines Projekt für einen 

regnerischen Nachmittag und die Zutaten 

dafür finden Sie in jeder Küche. Sie brauchen 

eine durchsichtige Glasschüssel, vorzugsweise 

mit großem, flachen Boden, auch sollte kein 

Logo oder irgendein Schriftzug erkennbar sein. 

Weiter brauchen Sie Speiseöl, Sonnenblumenöl 

eignet sich sehr gut. Dann brauchen Sie 

selbstverständlich Ihre Kamera und ein 

Makroobjektiv, zumindest aber Zwischenringe 

und ein 50mm Normalobjektiv, ein 

Elektronenblitzgerät oder eine Schreibtischlampe 

als Lichtquelle, einen farbigen Hintergrund und 

ein Stativ, wobei Letzteres nicht einmal unbedingt 

nötig ist. Das ist alles. 

Hinweis 

PROBIEREN SIE 

VERSCHIEDENE 

HINTERGRÜNDE 

Beim Hintergrund ist Ihr 

Ideenreichtum gefragt. Zu 

den in Frage kommenden 

Objekten gehören 

farbiges Papier, das bunte 

Titelblatt eines Magazins, dünne 

Textilien oder auch Blitzfolien, 

von denen Sie mehrere zu 

einem passenden 

Arrangement auslegen. Auch 

durchscheinende Materialien, die ein sich 

wiederholendes Muster aufweisen, sind 

geeignet. Sie werden feststellen, dass kleine 

Fragmente des Musters innerhalb der Blasen 

erkennbar sind. 

Setup Füllen Sie eine klare Schüssel zur Hälfte mit 

1kaltem Wasser, und stellen Sie sie mit den Kanten auf 

zwei gleich hohe Objekte, sodass dazwischen genug 

Platz für den Hintergrund und die Lichtquelle bleibt. 

Idealerweise stellen Sie die Schüssel auf einen Glastisch. 

Es muss eine gewisse Distanz zwischen dem Boden der 

Schüssel und der Oberfläche vorhanden sein, auf der sich 

Ihr Hintergrund befindet. 

Öl hinzufügen Gießen Sie ein paar Tropfen 

2Öl ins Wasser, rühren etwas um und warten, 

bis die Flüssigkeit zur Ruhe gekommen ist. Das 

Öl ist nun in Form kleiner Blasen auf der 

Wasseroberfläche sichtbar. 

Hintergrund auswählen Ich schnitt mir mehrere 

3kleine Stücke farbigen Kartons zurecht, der mir als 

Hintergrund dienen sollte. Auf diese Weise konnte ich 

die Farbzusammenstellung schnell und einfach 

ändern. Sie können nahezu jedes dünne, farbige 

Objekt, Textilien eingeschlossen, verwenden. 

Hintergrund beleuchten Zuerst versuchte ich, den 

4Hintergrund mit einer kleinen Schreibtischlampe zu 

beleuchten und mit der auf dem Stativ montierten Kamera zu 

arbeiten. Ich benutzte die Zeitautomatik mit Blende f/8 und 

stellte manuell auf die Wasseroberfläche scharf. Doch das 

Stativ schränkte die möglichen Kamerapositionen in dem zur 

Verfügung stehenden beengten Raum so stark ein, dass ich 

den Bildausschnitt kaum variieren konnte. 

Aus der Hand Fotografieren Also versuchte ich es 

5aus der Hand. Ich stellte die Entfernung auf die 

geringste Arbeitsdistanz des Objektivs ein und bewegte 

die Kamera vor und zurück, bis die Ölbläschen scharf 

abgebildet wurden. Nun bestand aber 

Verwacklungsgefahr, deswegen ersetzte ich die 

Schreibtischlampe durch ein Elektronenblitzgerät, dass 

ich auf 1/8 seiner maximalen Leistung einstellte. 

Nachbearbeitung Mit dem Kopierstempelwerkzeug 

6entfernen Sie eventuell im Wasser vorhandene 

Fasern und Staubkörner in den Ölbläschen. Fügen Sie 

eine Gradationskurven-Einstellungsebene hinzu und 

verstärken Sie den Kontrast. Mit dem Kanalmixer oder 

einer Farbton/Sättigung-Einstellungsebene können Sie 

auch die Farben des Hintergrunds nach eigenen 

Wünschen anpassen. 



Dieses farbenfrohe abstrakte Bild entstand mit 

Hilfe von Haushaltsutensilien, die in jeder Küche 

zu finden sind. 

Belichtung: 1/200Sekunde bei Blende f/8 und ISO 100


SPIEGEL-ILLUSION 

Spiegel-Illusion… 

Regnet es mal wieder? Sehr schön – denn dann haben Sie die Gelegenheit, diese Aufnahmetechnik auszuprobieren… 

Catherine MacBride 

Kamera: Canon EOS 7D 

Objektiv: Canon EF 17-40mm f/4L USM 

Software: Photoshop CC 

MANCHMAL SIND ES die einfachen 

Aufnahmen, die schwer in den Kasten zu 

bekommen sind. Ich wollte ein Foto 

machen, auf dem das Spiegelbild einer 

Person in einer Pfütze zu sehen ist – mit der 

kleinen Einschränkung, dass in der realen Welt oberhalb 

des Spiegelbilds nur die Schuhe der Person zu sehen sein 

sollten, eine klassische Illusion also… 

Doch das Wetter spielte nicht mit. Zunächst einmal 

regnete es nicht. Es regnet nie, wenn man Regen braucht 

für sein Motiv. Als es nach ein paar Tagen endlich soweit 

war, kam der Regen mit starken Windböen, die jede 

Hoffnung auf ein Spiegelbild in einer Wasserpfütze 

zunichte machten. 

Doch der Wind flaute irgendwann ab und nun waren 

ideale Bedingungen für das Auffinden einer geeigneten, 

großflächigen Pfütze gegeben. Ich wusste aus Erfahrung, 

dass es eine Pfütze auf einer dunklen Oberfläche sein 

musste, Asphalt beispielsweise, um ein wirklich schönes 

Spiegelbild zu bekommen. 

Falls Sie dieses kleine Projekt selbst ausprobieren wollen, 

empfehle ich Ihnen einen großen, asphaltierten Parkplatz, 

dort werden sie meistens fündig. Der beste Zeitpunkt ist 

direkt nach dem Regen, wenn der Wind sich gelegt hat. 

Suchen Sie sich eine Pfütze, die groß genug ist, einen 

Menschen ganz „abzubilden“. Allerdings ergibt sich auch 

ein schöner Effekt, wenn mehrere kleine Pfützen dicht 

beieinander vorhanden sind. Finden Sie den geeigneten 

Kamerastandpunkt und die geeignete Position für Ihr 

Modell. Sollte Ihnen kein Modell zur Verfügung stehen, 

können Sie dessen Rolle auch selbst übernehmen, wenn 

Sie einen Fernauslöser benutzen. Ansonsten brauchen Sie 

nur Ihre Kamera, am besten mit Zoomobjektiv, das Stativ 

und aus naheliegenden Gründen ein zweites Paar Schuhe. 

Finden Sie die beste Bildkomposition 

1Bauen Sie Ihre Kamera auf. Ihr Modell steht 

neben der Pfütze. Machen Sie die 

Bildkomposition. Es empfiehlt sich, einen Teil 

des Bodens im Bild zu haben, der nicht von der 

Pfütze bedeckt ist, dass verbessert die 

Bildkomposition. 

Kameraeinstellungen Schalten Sie die Kamera in die 

2manuelle Betriebsart, stellen ISO 400 und eine 

Verschlusszeit von etwa 1/100 Sekunde ein. Machen Sie ein 

Testfoto und nehmen Sie eventuell erforderliche Anpassungen 

vor. Ich ziehe die manuelle Betriebsart der Zeitautomatik vor, 

weil dabei die Belichtung gleich bleibt, auch wenn das Modell 

nicht mehr im Bild ist. Nun stellt sich Ihr Modell in die Pfütze 

und Sie fokussieren auf die Schuhe und machen das Foto. 

Das Modell tritt aus dem Bildausschnitt Jetzt 

3haben Sie zwei Möglichkeiten, wie es weitergehen 

kann: Entweder sie platzieren ein zweites Paar Schuhe 

exakt an die Stelle, an der das Modell gestanden hat, 

oder das Modell steigt aus seinen Schuhen, ohne dabei 

deren Position zu verändern. Die zweite Möglichkeit 

vereinfacht die Nachbearbeitung, allerdings wird Ihr 

Modell nasse Füße bekommen. 

Aufnahme der Schuhe Bewegen Sie auf keinen Fall 

4Kamera oder Stativ zwischen den Aufnahmen, weil 

es sonst unmöglich ist, die Bilder in Photoshop 

auszurichten. Bedenken Sie auch, dass sie auf einem 

öffentlichen Parkplatz gegebenenfalls Platz machen 

müssen, falls ein Auto kommt. Fotografieren Sie deshalb 

für jedes „Modell-Bild“ ein passendes „Schuh-Bild“, sonst 

passen die Bilder hinterher nicht zusammen. 

Nachbearbeitung Öffnen Sie beide Bilder in Photoshop 

5und legen Sie das Foto mit dem Spiegelbild über das 

Foto der Schuhe. Erzeugen Sie eine Ebenenmaske für das 

Foto mit dem Spiegelbild und wählen Sie das 

Pinselwerkzeug mit der Vordergrundfarbe schwarz. Damit 

maskieren Sie die Beine des Modells, wobei Sie das 

Spiegelbild nicht anrühren. Reduzieren Sie die Deckkraft des 

Pinsels und führen Sie beide Ebenen so nahtlos zusammen, 

wie nur möglich. 

Struktur anbringen Nun führen Sie die Ebenen zusammen 

6und behandeln eventuell vorhandene Problembereiche mit 

dem Kopierstempelwerkzeug oder dem Reparaturpinsel. Ich habe 

dem Bild noch eine Struktur hinzugefügt. Eine solche Struktur 

– „Textur“ – können Sie gratis per Adobe Exchange aus dem Adobe 

Texture Pro Panel beziehen oder direkt bei www.flypapertextures. 

com. Führen Sie die Ebenen erneut zusammen und nehmen Sie 

Tonwertkorrekturen und Anpassungen der Gradationskurven 

nach Ihren Wünschen vor. 


Belichtung: 1/100Sekunde bei Blende f/10 und ISO 400 


43


Studiostillleben 

Möchten Sie professionell wirkende Produktfotos machen? Das funktioniert auch ohne aufwendige 

Beleuchtung. Nehmen Sie Ihren Tablet-Computer oder Ihr Smartphone zur Hand… 



Objektiv: NIKKOR 18-140mm f/3.5-5.6G ED 

ICH BIN EIN überzeugter Anhänger dessen, 

was ich „Hausgemachte Fotografie“ nenne; 

ich meine damit, dass man alltägliche 

Gegenstände oder Dinge, die man selbst 

gefertigt hat, als Requisiten und Zubehör 

verwendet, anstatt für teures Geld Fotozubehör 

anzuschaffen, dessen Nutzen sich auf einen einzigen 

Zweck beschränkt. Ich habe beispielsweise Softboxen 

aus alten T-Shirts und Styropor gebastelt, Reflektoren aus 

Aluminiumfolie und Lichtzelte aus weißen Bettlaken. Ein 

Setup mit Hilfe solcher Utensilien sieht nicht sehr 

beeindruckend aus, doch wer sich das Endergebnis 

anschaut, wird nicht in der Lage sein, festzustellen, dass 

keine teure Spezialausrüstung benutzt wurde. 

Die hausgemachte Lösung für diese spezielle 

Aufgabenstellung ist zwar nicht ganz billig, es lohnt sich 

also kaum, dass hier benutzte Zubehör nur für diesen 

einen Zweck zu kaufen. Doch viele von uns besitzen es 

ohnehin oder haben zumindest Zugriff darauf. Seine 

Größe prädestiniert es geradezu als Lichtquelle für ein 

Stillleben oder für ein Motiv aus dem Bereich der 

Produktfotografie. Mit etwas Arbeitsvorbereitung lassen 

Sie Ihre Produktfotos aussehen, als seien sie in einem 

professionellen Studio mit variabler Hi-Tech- 

Beleuchtung aufgenommen worden. Dabei brauchen 

Sie nur einen Tablet-Computer oder ein Smartphone, 

vielleicht beides. Damit steht Ihnen eine hervorragende 

Lichtquelle zur Verfügung. Sie laden ein Bild, eine Form 

oder eine Farbe auf das Gerät, und bewegen dieses 

während einer Langzeitbelichtung um das zu 

beleuchtende Objekt herum. Dadurch sind sie in der 

Lage, eine beliebige Szene genau nach Ihren 

Vorstellungen auszuleuchten. Dieses Verfahren nennt 

sich Lichtmalerei. Es gibt inzwischen Apps, mit denen Sie 

sogar 3D-Objekte in eine Szene bringen können, indem 

das auf dem Monitor des Geräts angezeigte Bild geändert 

wird, während Sie es um das zu fotografierende Objekt 

bewegen. Sie brauchen dazu lediglich ein 

Bildbearbeitungsprogramm wie Photoshop, Elements 

oder GIMP – also etwas, dass Sie ohnehin bereits auf 

Ihrem Computer haben – und eine Möglichkeit, dieses 

Bild auf Ihr als Lichtquelle dienendes Tablet oder 

Smartphone zu laden. Am einfachsten funktioniert es mit 

Dafür gibt´s doch `ne App... 

Das Erzeugen eigener Lichtmuster ist die 

kreativste – und billigste – Methode, 

doch es gibt auch einige Apps, mit deren 

Hilfe sie Lichtmalereien mit Ihrem 

Smartphone oder Tablet erzeugen 

können. Da gibt es beispielsweise 

„SoftBox Pro“ für iPad und iPhone, womit 

sich nicht nur verschiedenfarbige 

Softboxen erzeugen lassen, sondern 

zusätzlich eine Vielfalt von Mustern und 

Effekten. Für das iPhone gibt es sogar 

eine Lite-Version, die man gratis 

herunterladen kann. Suchen Sie im Apple 

Store nach „Softbox Pro“. 

einem Kabel, oder Sie schicken das Bild als E-Mail- 

Anhang an sich selbst. Welche Effekte Sie nun mit dieser 

Technik erreichen, ist nur durch Ihre Vorstellungskraft 

begrenzt. Sie können Farben kombinieren, die Lichtquelle 

während der Belichtung in verschiedene Richtungen 

bewegen, Sie können mehrere solcher Lichtquellen 

verwenden, wie ich es hier getan habe und sie können 

sogar Bildserien schießen, wobei sie jeweils verschiedene 

Bewegungen ausführen und verschiedene Farben 

benutzen. Die Einzelbilder kombinieren Sie anschließend 

in Photoshop und erzeugen so den Eindruck, als hätten 

sie viel mehr Lichtquellen gehabt, als tatsächlich 

vorhanden waren. 


Wahrscheinlich brauchen Sie einige Versuche, bis es 

klappt, doch die Resultate sprechen für sich – ein 

professionell aussehendes Foto, beleuchtet von 

einem Smartphone oder Tablet. 

Belichtung: 6 Sekunden bei Blende f/13 und ISO 100 

Lichter erzeugen Erzeugen Sie in Photoshop ein neues 

1Dokument mit schwarzem Hintergrund. Stellen Sie 

die Farbe, die Sie benutzen wollen, als Vordergrundfarbe 

ein. Mit dem Rechteck-Auswahlwerkzeug erzeugen Sie 

horizontale Streifen, speichern das Dokument und 

transferieren es auf das Tablet. Ich habe zusätzlich eine 

leere weiße Leinwand für mein Smartphone erzeugt, das 

mir als Sekundärlicht diente. 

Setup Montieren Sie die Kamera auf ein stabiles 

2Stativ und bringen Sie das zu fotografierende 

Objekt in Position. Ich habe eine Plexiglasplatte 

mit schwarzem Karton darunter benutzt, um 

unter der Kamera eine hübsche Spiegelung zu 

erzeugen. Stellen Sie die maximale Helligkeit Ihres 

Tablet-Computers ein und laden Sie Ihr Bild. 

Kameraeinstellungen Stellen Sie per Autofokus scharf und 

3schalten ihn anschließend aus, damit er in der Dunkelheit 

nicht ständig nach einem neuen Scharfstellpunkt sucht. Mit 

der Kamera in der manuellen Betriebsart stellen Sie ISO 100 

und eine mittlere Blende zwischen f/8 und f/13 ein. Wählen 

Sie eine Verschlusszeit, die so lang ist, dass Sie Zeit genug 

haben, Ihr Tablet durch den Bildausschnitt zu bewegen, in 

meinem Fall waren es 6 Sekunden. 


STUDIOSTILLLEBEN 

4 

Bewegung hinzufügen 

Lösen Sie den 

Kameraverschluss per 

Fernauslöser aus und 

bewegen Sie das Tablett in 

einer flüssigen Bewegung 

seitlich entlang der 

Rückseite Ihres Objekts. Ich 

hatte mein iPhone vor 

meinem Objekt, damit es 

von vorne mit weißem 

Licht beleuchtet wurde. 

Wenn Sie jedoch weißes 

Hintergrundlicht benutzen, 

ist dieser Schritt nicht 

notwendig. In diesem Fall 

bewegen Sie Ihr Tablett 

einfach auch vor dem zu 

fotografierenden Objekt 

entlang. 


45


Dramatische Schwarzweißlandschaft 

Fügen Sie zwei Bilder in Photoshop zusammen und kreieren Sie ein stimmungsvolles Schwarzweißbild 

Lee Frost 

Kamera: Canon EOS 5D MK III 


Software: Photoshop CS5 & Silver Efex Pro 

DER HIMMEL IST EIN entscheidendes 

Bildelement in Landschaftsfotos, denn er trägt 

wie kaum ein anderes Element zur Stimmung 

und damit zum Gesamteindruck des Fotos bei. 

Ein blasser „ausgewaschener“ Himmel führt in 

aller Regel dazu, dass es der Bildkomposition an Atmosphäre 

fehlt. Ein Himmel voller dunkler Wolken bewirkt genau das 

Gegenteil – erzeugt eine dramatische, bedrohliche 

Atmosphäre. 

Der Kamerasensor nimmt einen Himmel nicht 

automatisch „richtig“ auf, trotzdem können Sie genau den 

Effekt, den Sie wünschen, erreichen. Sehr oft ist der Himmel 

heller als die darunter liegenden Landschaft, deswegen 

besteht das Risiko der Überbelichtung. Wir alle wissen, dass 

ein Digitalfoto, bei dem manche Bildteile so stark überbelichtet 

sind, dass sie als Weiß aufgenommen werden, kaum noch 

zu retten ist, weil es keine Details mehr gibt, die wieder 

sichtbar gemacht werden könnten. Ein Grauverlaufsfilter 

löst dieses Problem sehr oft, weil Sie mit ihm den Himmel 

so stark abdunkeln können, dass er dieselbe Belichtung 

wie die Landschaft erfordert. Leider sind Verlaufsfilter 

nur dann die Lösung des Problems, wenn der Horizont 

einigermaßen gerade verläuft. Wenn ein Objekt jedoch die 

Horizontlinie durchbricht und weit in den Himmel ragt – ein 

Kirchturm beispielsweise – wird es ebenso wie der Himmel 

durch den Verlaufsfilter beeinflusst. Dann haben sie zwar 

ein Problem gelöst, aber ein neues geschaffen, denn das 

Objekt sieht unnatürlich aus. Das passiert oft, wenn Sie mit 

Weitwinkelobjektiv von einem niedrigen Kamerastandpunkt 

fotografieren. Nah an der Kamera befindliche Objekte 

erscheinen übergroß, und man kann keinen Verlaufsfilter 

benutzen, weil sie den Himmel dominieren. Neulich stand 

ich vor genau diesem Problem. Ich hatte ein schönes altes 

Holzboot auf einem steinigen Strand gefunden und meine 

Bildkomposition von sehr weit unten gegen den Himmel 

gemacht, um die Form des Bootsrumpfes und der durch die 

Planken erzeugten Linien hervorzuheben. 

Doch der Himmel war grau und blass und ich wusste, 

dass es ein Problem geben würde. Den Grauverlaufsfilter 

konnte ich nicht benutzen, also musste ich auf eine andere 

Technik zurückgreifen. Ich machte zwei Aufnahmen, die 

erste mit der richtigen Belichtung für das Boot. Die zweite 

Aufnahme bekam die richtige Belichtung für den Himmel. Ich 

kombinierte beide in Photoshop und benutzte Ebenen, eine 

Ebenenmaske und das Radiergummiwerkzeug, um den richtig 

belichteten Himmel mit dem richtig belichteten Boot zu einem 

einzigen allseits richtig belichteten Bild zusammenzuführen. 

Das hört sich kompliziert an, ist aber tatsächlich ganz einfach 

und geht sogar relativ schnell. Außerdem können Sie in diesem 

Prozess die Belichtung viel präziser steuern, als es mit einem 

Verlaufsfilter möglich gewesen wäre. 

Und so wird’s gemacht: 

Setup Montieren Sie die Kamera auf das Stativ 

1und machen Sie Ihre Bildkomposition. Das 

Stativ ist nicht zwingend notwendig bei einer 

Szene wie dieser. Zur Not können Sie auch aus der 

Hand fotografieren, wenn Sie eine Serie mit 

verschieden belichteten Einzelbildern schießen, 

was allerdings voraussetzt, dass Sie die Kamera 

zwischen den Einzelbildern nicht bewegen. 

Bearbeiten 

Belichtung Stellen Sie eine Belichtung ein, die 

2den Vordergrund richtig belichtet – in diesem 

Fall das Boot – und machen Sie die erste 

Aufnahme. Ich benutzte die Zeitautomatik, 

machte ein Testfoto, überprüfte es, korrigierte die 

Belichtung und schoss danach ein zweites Foto, 

das richtig belichtet war. 

Zweites Bild Wählen Sie nun die Belichtung für den 

3Himmel, ohne dabei die Kamera zu bewegen. Ich 

stellte in diesem Fall zusätzlich eine Belichtungskorrektur 

von EV-2 ein, weil ich den Himmel möglichst dunkel und 

bedrohlich haben wollte. Sie werden vielleicht eine oder 

zwei Testaufnahmen brauchen, bis Ihr Himmel so 

aussieht wie er Ihren Vorstellungen entspricht. 

Raw-Dateien verarbeiten Benutzen Sie einen 

4Raw-Konverter und speichern Sie die Bilder 

entweder als TIFFs oder JPEGs ab. JPEGs sind 

wesentlich kleinere Dateien und insofern leichter zu 

handhaben, wenn Ihr Computer nicht über allzu viel 

Hauptspeicher verfügt. Hinzu kommt, dass Sie selbst 

bei Speicherung mit maximaler Bildqualität 

qualitativ fast so gut sind wie ein TIFF. 

kombinieren Öffnen Sie beide 

5Bilder in Photoshop und ziehen Sie das 

dunklere Bild über das hellere Bild. Dies fügt 

das dunklere Bild dem helleren Bild als neue 

Ebene hinzu. Sie können es auch umgekehrt 

machen, doch dann haben sie mehr Arbeit 

mit dem Radiergummiwerkzeug. 

erzeugen Klicken Sie auf das 

6Ebenenmaskensymbol in der Ebenenpalette, um 

dem dunkleren Bild eine Ebenenmaske hinzuzufügen. 

Anschließend klicken Sie in der Werkzeugpalette auf 

das Radiergummiwerkzeug. Stellen Sie dessen 

Deckkraft niedrig ein, auf etwa 20%. Nun beginnen Sie 

das unterbelichtete Boot „auszuradieren“, wodurch das 

richtig belichtete Boot zum Vorschein kommt. 


DRAMATISCHE SCHWARZWEISSLANDSCHAFT 


Noch ein paar kleinere 

Korrekturen und ein etwas 

wärmerer Farbton 

hinzugefügt, und das war’s. 

Ein schönes Beispiel dafür, 

wie Sie auch an einem 

trüben Tag ein gutes Foto 

machen können. 

Unterste Ebene anzeigen Bei geringer Deckkraft des 

7Radiergummiwerkzeugs können Sie genau auswählen, an 

welcher Stelle sie wie viel Detail hervorbringen wollen – so 

haben Sie einen großen Einfluss auf den Eindruck, den das 

Bild auf den Betrachter macht. Achten Sie darauf, dass Sie 

nicht über die Kanten des zu bearbeitenden Elements hinaus 

geraten, sonst hellen Sie den angrenzenden Teil des Himmels 

auf, was einen unnatürlichen Korona-Effekt erzeugt. 

Ebenen zusammenführen Wenn Sie mit 

8dem Radiergummiwerkzeug fertig sind, 

führen Sie die beiden Ebenen zu einer 

einzigen zusammen und nehmen letzte 

Korrekturen vor. Bei diesem Bild habe ich 

den Himmel mit dem Lasso-Werkzeug 

ausgewählt und den Kontrast vermittels der 

Gradationskurven verstärkt. 

9 

In Schwarzweiß konvertieren Weil es 

ohnehin ein grauer Tag gewesen war, 

wollte ich sehen, wie das Bild in 

Schwarzweiß wirkte. Ich konvertierte es mit 

Silver Efex Pro. In Photoshop benutzen Sie 

dazu eine Schwarzweiß-Einstellungsebene. 

Gehen Sie auf „Ebene > Neue 

Einstellungsebene > Schwarzweiß“. 


47


Winterlandschaften 

Wenn es kalt wird, ist die Versuchung groß, die Kamera einzumotten, sich vor den Kamin zu setzen und 

die Füße hochzulegen. Leider verpassen Sie dann aber etliche der besten Fotomotive des ganzen Jahres. 

Erfahren Sie, wie Sie im Winter Bilder machen, die in keiner anderen Jahreszeit möglich sind.

WINTERLANDSCHAFTEN


Ross Hoddinott 

Kamera: Nikon D800E 

Objektiv: NIKKOR AF-S 16-35mm f/4G ED VR 

DIE KALTE JAHRESZEIT kann sich als 

fotografisch äußerst produktiv 

erweisen, liefert sie uns doch oftmals 

geradezu magisch anmutende 

Motive, die erst durch das kalte 

Wetter überhaupt entstehen können. Natürlich 

ist der Traum jedes Landschaftsfotografen das 

sprichwörtliche Winterwunderland, das nach 

langem Frost und ausgiebigen Schneefällen 

außerhalb der Großstädte entsteht. Ein weißer 

Teppich aus frisch gefallenem Pulverschnee 

macht aus einer ansonsten langweiligen Gegend 

eine fotogene Landschaft und ein abgeknickter 

Ast, der unter normalen Umständen gar nicht 

wahrgenommen würde, wird zum attraktiven 

Bildmotiv, wenn er von einer Eiskruste umhüllt ist 

und sich an seinem unteren Ende unter dem 

Einfluss der Mittagssonne ein langer Eiszapfen 

gebildet hat. 

Frostperioden sind jedoch oft nur kurz, wobei 

die besten Bedingungen zum Fotografieren nur 

wenige Tage vorhanden sind, manchmal sogar 

nur wenige Stunden. Sie müssen auf das Wetter 

vorbereitet sein, sonst verpassen Sie die besten 

Chancen. Wenn Frost angesagt ist, sollten Sie 

sich fragen: Wo will ich fotografieren? Welche 

Kleidung brauche ich? Welche Fotoausrüstung 

brauche ich? 

1 

3 

4 

5 

1) DAS WETTER IM AUGE BEHALTEN 

Von bevorstehenden Kälteperioden erfahren Sie 

aus den Medien. Als Landschaftsfotograf sollten 

Sie ein Auge auf die lokale Wettervorhersage 

haben. So wissen Sie auch über kurzfristige 

Wetteränderungen Bescheid und können 

entsprechend planen. Auf www://wetter.com 

können Sie die lokale Wetterprognose anhand 

Ihrer Postleitzahl mit einer zeitlichen „Auflösung“ 

nach Stunden, einem Tag, drei Tagen, sieben und 

sechzehn Tagen abrufen. 

2) WAHL DES ORTES UND TIMING 

Schnee und Eis können für gefährliche 

Straßenverhältnisse sorgen, insbesondere auf 

nicht geräumten Nebenstraßen. Sicherheit geht 

vor, verzichten Sie deswegen auf weite Anfahrten. 

Nutzen Sie stattdessen Ihre genaue Ortskenntnis 

Ihrer unmittelbaren Umgebung und suchen 

Sie sich einen fotografisch vielversprechenden 

Standort. Am besten haben Sie den schon lange 

vorher ausgekundschaftet. Hoch gelegene 

Aussichtspunkte sind gut geeignet, wenn Sie 

sie unter den gegebenen Wetterbedingungen 

sicher erreichen können. Auch im Winter ist der 

Morgen die beste Zeit, um mit der Kamera auf 

Motivsuche zu gehen. Gefrorenes wird unter 

dem Einfluss der aufgegangenen Sonne zu tauen 

beginnen. Deswegen sieht die Landschaft im 

ersten Tageslicht oft am besten aus. Seien Sie also 

früh genug vor Ort. 

Schnee fotografieren Sie am besten, solange er 

frisch und sauber ist, auch deswegen ist ein früher 

Start von Vorteil, bevor die ersten Spaziergänger 

und Kinder mit ihren Schlitten auftauchen. 

Achten Sie deswegen auch darauf, wo sie selbst 

laufen. Schließlich wollen Sie sich ein schönes 

Motiv nicht durch Ihre eigenen Fußabdrücke 

verderben. 

3) AUSRÜSTUNG 

Als Ausrüstung benötigen Sie eine Auswahl 

verschiedener Brennweiten, idealerweise vom 

Weitwinkelobjektiv bis zum kurzen Teleobjektiv. 

Nehmen Sie auch Ersatzbatterien oder einen 

Ersatzakku für die Kamera mit, denn kaltes Wetter 

erschöpft Batterien schneller. Tragen Sie sie 

möglichst nah am Körper, um sie warm zu halten. 

Damit Ihre Kameratasche trocken bleibt, ziehen 

Sie die wasserdichte Hülle darüber. Falls die 

Gefahr von Schnee, Schneeregen, oder Regen 

besteht, sollten Sie auch einen Regenschutz für 

die Kamera dabei haben. 

Eine frisch gefallene Schneedecke ist unter 

blauem Himmel besonders fotogen, deswegen 

sollten Sie einen Polfilter nicht vergessen. Mit ihm 

können Sie das Blau des Himmels noch weiter 

sättigen. Bei windigem Wetter ist auch ein Stativ 

nützlich, insbesondere eins mit einem Haken am 

unteren Ende der Mittelsäule. An den hängen Sie 

Ihre Kameratasche, was dem Stativ zusätzliche 

Stabilität verleiht. Nehmen Sie auch etwas zu 

trinken und Nahrung mit – ein Schokoladenriegel 

ist bei kaltem Wetter ein willkommener 

Energiestoß. 

4) WARME KLEIDUNG 

Die Wahl der Kleidung ist besonders wichtig. 

Das Fotografieren in der Kälte werden Sie nur 

dann genießen, wenn Ihnen warm ist und Sie 

sich wohl fühlen. Ziehen Sie also das Richtige 


HINWEIS 

Kondensation 

WINTER Wenn Sie nach LANDSCAPES 

einem langen Tag in der 

Kälte nach Hause kommen, müssen Sie 

verhindern, dass sich in der Wärme 

Kondenswasser an der Kamera bildet. Das 

erreichen Sie am besten, indem Sie die 

Kamera in einen Plastikbeutel stecken und 

diesen gut verschließen. So bildet sich das 

Kondenswasser am Beutel und nicht an 

der Kamera. Warten Sie, bis die Kamera 

Zimmertemperatur erreicht hat, bevor Sie 

sie wieder herausnehmen. 

6 

2 

an, Thermo-Unterwäsche beispielsweise und 

wasserdichte Oberbekleidung, sowie warme 

Handschuhe. Es kann jedoch problematisch 

sein, die Kamera in Handschuhen zu bedienen; 

in diesem Fall tragen Sie fingerlose Handschuhe 

unter den normalen Handschuhen. Dann sind 

Ihre Finger der Kälte nur kurzzeitig während der 

Aufnahme ausgesetzt. 

Die Landschaftsfotografie bringt es mit sich, dass 

Sie mitunter lange Zeit an einer Stelle stehen 

und warten, deshalb sind dicke, warme Socken 

unerlässlich, außerdem gute Wanderschuhe, an 

denen Sie bei Glatteis ggf. auch Spikes anbringen 

können. 

5) TECHNISCHE BETRACHTUNGEN 

Vom technischen Standpunkt aus gesehen gibt es 

beim Fotografieren unter winterlichen Bedingungen 

nur wenig zu beachten. Sie werden gelesen haben, 

dass der Schnee das TTL-Belichtungsmesssystem 

der Kamera zum Unterbelichten verleitet. Doch die 

Mehrfeldbelichtungsmessung moderner Kameras ist 

heute so ausgereift, dass sie kaum noch irregeleitet 

wird. Trotzdem sollten Sie ein wachsames Auge auf das 

Histogramm Ihrer Bilder haben, um Belichtungsfehler 

korrigieren zu können. Wenn Sie viel Schnee im Bild 

haben, ist der Graf des Histogramms üblicherweise 

nach rechts verschoben, was auf besonders helle Töne 

im Bild hindeutet. 

6) BILDKOMPOSITION 

Was die Bildkomposition betrifft, hat sich ein 

starker Fixpunkt – ein Gebäude, ein Fluss, ein 

gefrorener See oder Bäume – bei Winterwetter 

bestens bewährt. Von Eis überkrustete Objekte 

wie Gras, Schilf, Zweige und Steine weisen 

interessante Oberflächenstrukturen auf und sind 

es deswegen Wert, in die Bildkomposition einer 

Winterlandschaft einbezogen zu werden. Wenn 

Sie eine Schneelandschaft fotografieren, sollten 

Sie einen eher minimalistischen Ansatz verfolgen. 

Ein einziger Baum, der mit einem weißen 

Schneefeld kontrastiert, ist beispielsweise ein 

klassisches künstlerisches Motiv. 


51


Zeit zur Reflexion… 

Kombinieren Sie weiches Licht mit einem Reflektor, und Sie erhalten ein einfaches, 

geradliniges Porträt 

Paul Ward 


Objektiv: NIKKOR AF-S 70-200mm f/2.8G ED 


GUTE FOTOS sind so kompliziert oder 

einfach wie Sie sie machen. Natürlich 

sind in einem Studio, wo die Beleuchtung 

auf dem neuesten technischen Stand ist 

und dutzende Lichtformer zur Verfügung 

stehen, exzellente Bilder möglich. Genauso 

beeindruckende Bilder können Sie aber auch vor 

einem Fenster mit einem einzigen Reflektor machen. 

Natürliches Licht ist die ideale Beleuchtung für Porträts, 

hat aber den Nachteil, dass es weniger genau 

gesteuert werden kann als Kunstlicht. 

Selbstverständlich sind sie natürlichem Licht nicht 

vollständig ausgeliefert: die Örtlichkeit, die Position des 

Modells, die Tageszeit und wie Sie das Licht nutzen, 

unterliegen Ihrer Kontrolle und das Wissen, wie sie 

diese Einflussgrößen am besten nutzen, erhöht Ihre 

Chancen auf ein gutes Foto gewaltig. 

Was ich Ihnen besonders ans Herz legen möchte, 

ist ein einfacher Reflektor. Sollten Sie bisher Portraits 

ohne Reflektor fotografiert haben, werden Sie eine 

angenehme Überraschung erleben. Mit einem 

Reflektor manipulieren und steuern Sie natürliches 

Licht nach Ihrem Bedarf. Mit ihm können Sie sogar 

attraktive, glänzende Reflexe in den Augen Ihres 

Modells erzeugen. 

Ein Reflektor kostet nicht die Welt – das Ergebnis, 

dass Sie mit einem teuren Markenartikel erzielen, 

unterscheidet sich nicht kaum von dem, das sie 

mit einem 10€-Sonderangebot von eBay erreichen 

können. Sie können einen Reflektor sogar selbst bauen 

und zwar auf der Grundlage eines großen Bogens 

aus weißem Karton oder einer weißen Styroporplatte. 

Umwickeln Sie die Styroporplatte mit Aluminiumfolie, 

und Sie haben einen silbernen Reflektor. Achten Sie 

dabei auf dessen Größe. Reflexe in den Augen Ihrer 

Modelle sind ein attraktiver Nebeneffekt, den Sie 

mithilfe eines größeren Reflektors noch verstärken 

können. 

Entscheidend jedoch ist die Wahl des Fensters. 

Reflektor 

Kamera 

ZEIT ZUR REFLEXION 

Modell 

Fenster 

Direktes Sonnenlicht ist hart und für Porträts 

ungeeignet. Was Sie brauchen, ist diffuses Licht, und 

das kommt eher aus einem nach Norden oder nach 

Süden weisenden Fenster. Größe und Höhe des 

Fensters entscheiden darüber, wie das Licht auf Ihr 

Modell fällt; je größer das Fenster, desto weicher das 

Licht. Je höher das Fenster in der Wand angebracht 

ist, umso eher treten Schatten unter den Augen, der 

Nase und dem Kinn des Modells auf. Hier kommt der 

Reflektor ins Spiel. 

Modell in Position bringen Positionieren Sie Ihr Modell vor einem 

1nach Norden oder Süden weisenden Fenster. Sie stellen sich so, 

dass Sie den Lichteinfall hinter sich haben. Ihr Modell wendet das 

Gesicht entweder direkt dem Fenster zu, oder in einem seitlichen 

Winkel, sodass eine Gesichtshälfte im Schatten liegt. 

Richtige Belichtung Wählen Sie die Zeitautomatik und ISO 400. 

2Stellen Sie, wenn möglich, eine große Blende ein, etwa zwischen 

f/2.8 und f/5.6. Machen Sie eine Aufnahme und achten Sie auf die 

Verschlusszeit. Falls die Aufnahme verwackelt ist, wählen Sie 

entweder eine größere Blende oder erhöhen den ISO-Wert. 

Reflektor einstellen Justieren Sie den Winkel des Reflektors so, dass er 

3Licht auf den schattigen Bereich des Gesichts zurückwirft. In meinem Fall 

stand der Reflektor links von der Kamera, um die Schatten rechts im Gesicht 

des Modells aufzuhellen. Der gewünschte Effekt ist hier bereits vorhanden, 

doch in den Augen sind keine Reflexe zu sehen. 

Unterschiedliche Reflektorpositionen Mein Modell drehte sich etwas zum 

4Licht und ich stellte mich zwischen Fenster und Modell. Doch nun waren 

Schatten unter den Augen und dem Kinn zu sehen. Um das zu unterbinden, 

positionierte ich den Reflektor mit seiner Unterkante etwa in Hüfthöhe. Nun 

sind die Schatten verschwunden und es gibt attraktive Reflexe in den Augen. 



Es brauchte nur wenige Korrekturen, um ein 

paar Hautunreinheiten zu entfernen, die Reflexe 

aufzuhellen und das Bild war fertig. Ein 

einfaches Tageslichtporträt. 

Belichtung: 1/160 Sekunde bei Blende f/2.8 und ISO 400 


53


Persönliche Dinge 

ergeben ein Porträt 

Probieren Sie einmal ein etwas anderes 

Porträt, indem Sie persönliche 

Gegenstände eines Menschen zu 

einem Motiv arrangieren. 

Catherine MacBride 




KLEINE DINGE, die uns am Herzen 

liegen, sagen viel über uns aus; eine 

ganze Kollektion solcher kleinen 

Habseligkeiten sagt oft mehr über 

eine Person aus als ein traditionelles 

Porträtfoto. Tragen Sie einmal ein paar solche 

kleine Dinge von sich selbst zusammen, oder von 

Familienmitgliedern und Freunden, und Sie 

werden überrascht sein, welche Geschichten sich 

daraus ergeben. 

Als ich dieses Projekt begann, befürchtete ich 

zunächst keine Personen zu finden, die ihre teils 

sehr persönlichen Gegenstände vor mir 

ausbreiten und fotografieren lassen wollten, um 

ihre Geschichte zu erzählen. 

Überraschenderweise war das Gegenteil der Fall: 

Jeder war fasziniert von der Idee, und wir hatten 

interessante Gespräche darüber, welche Objekte 

man für das Bild verwenden sollte und welche 

nicht. Es gab schon eine Warteliste von 

Probanden, die an dem Experiment teilnehmen 

wollten und bereit waren, ihre persönlichen 

Gegenstände für diese besonderen Porträts zur 

Verfügung zu stellen. 

Falls Sie die Idee selbst mit Freunden und 

Familie ausprobieren wollen, empfehle ich, 10 bis 

20 Gegenstände zusammenzutragen, die etwas 

über die Person aussagen und eine persönliche 

Bedeutung haben. Wenn die Person gerne joggt, 

könnten es z. B. ein Paar Laufschuhe sein. Es 

könnte sich aber auch um das erste kleine 

Geschenk handeln, dass sie von ihrem 

Lebenspartner erhalten haben, oder für andere 

Menschen völlig unwichtige kleine Dinge, die sie 

selbst jedoch nicht missen möchten. Die 

Kollektion der Objekte sollte so individuell sein, 

wie die Person der Sie gehören. 

Wählen Sie einen Hintergrund, der mit den 

Gegenständen des Bildes korrespondiert und 

nicht von ihnen ablenkt. Geeignet sind 

beispielsweise weißes Papier, fein gemasertes 

Holz, Beton oder Packpapier, wie ich es hier 

verwendet habe. Das Modell war meine 

Schwester, die die Gewohnheit hat, Bücher und 

Geschenke in Packpapier einzuwickeln, insofern 

hat in diesem Fall sogar der Hintergrund eine 

persönliche Bedeutung. 

Für die Aufnahme empfehle ich ein 

Weitwinkelobjektiv; ich benutzte ein 17-40mm- 

Objektiv an meiner Canon. Der Blitz schoss durch 

einen Brolly, um ein weiches, diffuses Licht zu 

erzeugen. Stattdessen können Sie aber auch an 

einem bedeckten Tag im Freien fotografieren. 

Wichtig ist lediglich, starke Schatten zu 

vermeiden, weil sie vom eigentlichen Motiv 

ablenken würden. 

So fotografieren Sie ein solches „Porträt- 

Stillleben“: 

Passende Gegenstände aussuchen Meine 

1Schwester erschien mit einer Tasche voller 

Gegenstände, von denen jeder einzelne eine 

besondere Bedeutung für sie hatte. Dazu gehörten 

ein 30 Jahre alter Teddy namens „Rainbow“, die 

Imitation eines Schädels aus Mexiko, eine Teetasse, 

ein Teekessel, ein Notizbuch mit Stiften, eine 

Medaille für die Teilnahme an einem Marathon und 

ein kleiner Stapel Bücher. Teilnehmer an dem 

Experiment sollten allein entscheiden, was sie 

aussuchen; die Gegenstände sollten nicht danach 

ausgewählt werden, ob sie „gut“ aussehen oder 

nicht.because you think they’d look good. 

Kameraeinstellungen Schalten Sie die Kamera in 

3die manuelle Betriebsart und wählen Sie eine 

Blende, die eine gute Schärfentiefe liefert, etwa im 

Bereich f/8. Falls größere Gegenstände zu dem Motiv 

gehören, stellen Sie sich auf einen Stuhl oder auf eine 

Trittleiter. Ich benutzte ein Elektronenblitzgerät, das 

von oben durch einen Schirm schoss, damit weiches, 

diffuses Licht entstand. Wegen der Beleuchtung mit 

Blitz hatte ich ISO 100 eingestellt, doch wenn Sie bei 

natürlichem Licht fotografieren, wählen Sie einen 

höheren Wert, um eine verwacklungssichere 

Verschlusszeit zu bekommen. 

Arrangement Achten Sie darauf, dass der 

2Hintergrund frei ist von Staub und 

Schmutz. Die Objekte sollten von ihren 

Besitzern arrangiert werden, doch seien sie 

behilflich, wenn es gewünscht wird. Das 

Arrangement sollte ausgewogen sein. Die 

Objekte sollten sich nicht überlappen und 

denken Sie bei der Bildkomposition auch an 

den Eindruck der Farben. Falls notwendig, 

positionieren Sie die Gegenstände anders, 

bis Sie eine Bildkomposition gefunden 

haben, die ihnen beiden zusagt. 

4 

Die Aufnahme Verwenden Sie eine Wasserwaage, 

damit alles gerade ausgerichtet ist. Benutzen Sie 

außerdem nicht die kleinste Brennweite Ihres 

Objektivs, denn dann könnten Bildverzerrungen 

auftreten. Machen Sie ein Testfoto, wobei Sie 

sicherstellen, dass sich keine Objekte überlappen und 

dass keine Schlagschatten vorhanden sind. Falls 

notwendig, korrigieren Sie die Bildkomposition. Wenn 

Sie mit dem Ergebnis zufrieden sind, sollte nicht viel 

Nachbearbeitung erforderlich sein: Ausrichten, 

Zuschneiden und möglicherweise eine Korrektur der 

Tonwerte, der Klarheit und der Farbsättigung. 


PERSÖNLICHE DINGE ERGEBEN EIN PORTRÄT 



55


BRILLANTES BOKEH 

Brillantes Bokeh 

Fehlt Ihren Porträtfotos manchmal etwas? Erfahren Sie, wie Sie Ihre Bilder aufpeppen können 



Objektiv: NIKKOR AF-S 85mm f/1.4G 


WER EINEM Nicht-Fotografen 

erklären will, was „Bokeh“ bedeutet, 

stößt oft auf Unverständnis. Doch 

wer einigermaßen versiert ist in der 

Kunst, das Licht richtig einzufangen, 

wird bestätigen, dass ein schönes, großes Bokeh 

eine ganz besondere Anziehungskraft ausübt. 

Es verwandelt einen langweiligen Hintergrund 

in ein attraktives Bildelement. Als Bokeh 

bezeichnet man die außerhalb des 

Schärfebereichs liegenden Areale eines Bildes, 

die entstehen, wenn mit weit offener Blende 

fotografiert wird. Oft handelt es sich dabei um 

runde oder sechseckige Objekte mit weichen 

Kanten, verursacht von unscharf 

aufgenommenen Spitzlichtern. 

Wenn Sie ein Bild aufnehmen wollen das 

große Bokeh-Elemente enthält muss eine 

erhebliche Distanz vorhanden sein zwischen 

dem Objekt, das scharf abgebildet werden soll 

und den dahinter befindlichen Lichtern. Je 

weiter die Lichter vom Schärfebereich entfernt 

sind, desto größer erscheinen die Bokeh-Kugeln. 

Bedenken Sie allerdings, dass mit zunehmender 

Entfernung auch deren Lichtstärke abnimmt. 

Ein Bokeh kann auch in der Nachbearbeitung 

hinzugefügt werden, und damit werden wir 

uns nun genauer befassen. Fügt man das Bokeh 

erst nachträglich hinzu, hat man den Vorteil, 

dass seine Größe nahezu beliebig wählbar ist, 

wodurch sich die Intensität des Effekts steuern 

lässt. Ich empfehle daher, einen Ordner mit 

verschiedenen, unscharfen Bokeh-Elementen 

im Computer anzulegen, auf den Sie in Zukunft 

jederzeit zurückgreifen können. 

Für diese Arbeitstechnik brauchen Sie einen 

dunklen Hintergrund und ein Blitzgerät, mit 

dem Sie Ihr Motiv beleuchten. Es funktioniert 

aber auch mit natürlichem Licht, solange der 

Hintergrund im Dunkeln bleibt. Sie können 

beispielsweise eine Person in der Türöffnung 

eines dunklen Zimmers fotografieren. Um 

das Bokeh zu erzeugen, verwenden Sie 

eine Lichterkette. Damit können Sie genau 

steuern, wie weit die einzelnen Bokeh-Kugeln 

auseinander liegen. 

Der richtige Hintergrund 

1Positionieren Sie Ihr Motiv vor einem 

schwarzen Hintergrund. Das erleichtert 

später das Hinzufügen des Bokehs und 

erspart Ihnen das Ausschneiden des 

Motivs. Ich habe hier eine schwarze 

Stoffbahn benutzt. Der Hintergrund muss 

nicht den gesamten Bildausschnitt 

ausfüllen, denn er kann später in der 

Nachbearbeitung ausgedehnt werden. 

Die Aufnahme 

2Ich habe ein Blitzgerät mit Softbox 

benutzt, um mein Modell zu 

fotografieren. So erhielt ich eine gute 

Belichtung, ohne jedoch den 

Hintergrund überzubelichten. Die 

Kamera war auf die kürzeste 

Blitzsynchronisationszeit von 1/200 

Sekunde, Blende f/4 und ISO 125 

eingestellt. 

Die Beleuchtung 

3Nun geht es daran, dass Bokeh zu 

fotografieren. Schalten Sie die Lichterkette 

ein und arrangieren Sie sie so, dass etwas 

Platz zwischen den einzelnen Glühbirnen 

vorhanden ist. Ich hatte meine 

Lichterkette auf den Fußboden gelegt, 

doch auf dem Foto war der Teppich 

deutlich zu erkennen. Also hängte ich sie 

vor den schwarzen Hintergrund. 

Das Bokeh 

4Schalten Sie die Kamera auf 

Zeitautomatik und stellen Sie eine 

Belichtungskorrektur von EV-1 ein – 

um sicherzustellen, dass der 

Hintergrund völlig dunkel ist – 

außerdem ISO 200 und die größte 

Blende des Objektivs. Nun stellen Sie 

manuell die geringste mögliche 

Entfernung ein und machen Ihr Foto. 

In Photoshop... 

Konvertieren in Schwarzweiß 

1Öffnen Sie das Bild, dem das Bokeh 

hinzugefügt werden soll, in Photoshop 

und wählen Sie „Bild > Korrekturen > 

Schwarzweiß“. Falls Ihr Hintergrund 

ausgeweitet werden muss, benutzen 

Sie dazu das Pinselwerkzeug mit 

schwarzer Farbe. 

Bokeh-Foto einfügen 

2Öffnen Sie Ihr Bokeh-Foto. 

Dann wählen Sie „Bearbeiten 

> Kopieren“ und fügen es mit 

„Bearbeiten > Einfügen“ in das 

andere Foto ein. 

Füllmethode ändern 

3Wählen Sie die Bokeh-Ebene in 

der Ebenenpalette aus und ändern 

Sie die Füllmethode auf „Aufhellen“ 

oder „Negativ multiplizieren“, 

je nachdem, was am besten 

wirkt. Dann wählen Sie „Ebene > 

Ebenenmaske > Alles einblenden“. 

4 Maskieren 

Wählen Sie das Pinselwerkzeug und 

stellen Sie schwarz als Vordergrundfarbe 

ein. Übermalen Sie alle Bereiche, an 

denen das Bokeh Ihr eigentliches Motiv 

verdeckt. Gehen Sie dabei sehr sorgfältig 

vor und benutzen Sie in der Nähe der 

Kanten einen härteren Pinsel. 



Diese einfache Arbeitstechnik 

macht die Aufnahme 

eindrucksvoller Portraits mit 

großem Bokeh zu einem 

Kinderspiel. 


57


VERTIKALES PANORAMA 

Vertikales Panorama 

Wenn Sie die traditionelle Panorama-Aufnahmetechnik im Hochformat verwenden, kommen Sie zu ganz erstaunlichen Ergebnissen … 



Objektiv: NIKKOR AF-S 12-24mm f/4G ED 


WAS EIN PANORAMA ist, ist bekannt: 

Es handelt sich um mehrere Fotos, 

nahtlos seitlich aneinandergefügt, die 

zusammen einen größeren 

Blickwinkel auf ein Motiv erlauben als 

mit einem einzelnen Foto möglich wäre. Die 

Aufnahmetechnik ist inzwischen so alltäglich 

geworden, dass sogar schon viele Smartphones 

diese Funktionalität mitbringen, sodass keine 

weitere Software benötigt wird. 

Was aber ist ein „Vertorama“? Was sich anhört, 

wie der Name einer Pop-Gruppe der 80er Jahre, 

ist nichts anderes als ein Panorama, bei dem die 

Einzelbilder nicht horizontal, sondern vertikal 

aneinandergefügt wurden. So ist es möglich, auf 

einem einzigen Bild alles darzustellen, was sich 

zwischen den eigenen Schuhspitzen und dem 

Himmel befindet. 

Vertikale Panoramen werden 

benutzt, um Szenen zu fotografieren, die 

zusammengehörende Bildelemente ober- und 

unterhalb des normalen Gesichtsfelds enthalten. 

Das ist beispielsweise in einer Kathedrale der Fall. 

Die Aufnahmetechnik ist der des traditionellen 

Panoramas sehr ähnlich, natürlich mit dem 

Unterschied, dass der Kameraschwenk nicht 

horizontal, sondern vertikal erfolgt. 

Es bedarf keiner besonderen Ausrüstung, 

doch bestimmtes Zubehör macht die Aufgabe 

einfacher. Panoramen können aus der Hand 

fotografiert werden, ein Stativ erleichtert 

jedoch die Arbeit, besonders bei schlechten 

Lichtverhältnissen. Vergewissern Sie sich, 

dass der Gebrauch eines Stativs, dort wo Sie 

fotografieren wollen, erlaubt ist. In dieser 

Kathedrale kostete die Fotoerlaubnis vier Euro. 

Auf dem Stativ ist der Einsatz eines Panorama- 

oder Drei-Wege-Kopfs zu empfehlen. Ein 

Kugelkopf tut es natürlich auch, doch dann 

müssen Sie aufpassen, dass Sie beim Schwenk 

nicht ungewollt von der Vertikal-Achse des 

ersten Einzelbildes abweichen. Außerdem 

brauchen Sie eine Software, mit der Sie die Bilder 

zusammenfügen – etwa AutoPano, PTGui oder 

die PhotoMerge-Funktion von Photoshop. 

Es kann problematisch sein, eine gleichmäßige 

Belichtung zu erreichen, besonders in großen 

Räumen. Oft ist ein Teil des Motivs wesentlich 

heller oder dunkler als der Rest. Dann kann es 

passieren, dass der Dynamikumfang der Kamera 

überschritten wird. Deswegen ist es wichtig, 

vorab die Belichtung genau zu bestimmen. 

Meistens finden Sie einen Kompromiss, der 

die Details der Tiefen noch abbildet, ohne die 

Spitzlichter abzuschneiden. Manchmal bleibt 

allerdings nichts anderes übrig, als eine Bildserie 

mit verschiedener Belichtung der Einzelbilder zu 

schießen und ein HDR-Bild zu erzeugen. 

Ausrichten Legen Sie zunächst das Bildformat fest – hoch oder quer. Ich habe 

1hier das Querformat benutzt um sowohl horizontal als auch vertikal ein 

möglichst weites Gesichtsfeld zu bekommen. Achten Sie darauf, dass sowohl 

das Stativ als auch die Kamera exakt ausgerichtet sind. Ist das Stativ auch nur 

wenig geneigt, „kippt“ das Panorama zur Seite. Das fällt besonders auf, wenn Sie 

ein symmetrisches Gebäude fotografieren. 

Belichtung Wählen Sie die Zeitautomatik mit einer mittleren Blende, etwa f/11, machen 

2Sie ein Testfoto und prüfen Sie die Belichtung. Wenn alles in Ordnung ist, schalten Sie 

die Kamera in die manuelle Betriebsart und stellen die von der Automatik gefundenen 

Werte ein. Machen Sie weitere Testaufnahmen der Motivbereiche, die Tiefen und Lichter 

enthalten, und prüfen Sie das Histogramm. Falls etwas abgeschnitten wurde, regeln Sie die 

Verschlusszeit nach, bis alle Tiefen und Lichter korrekt aufgenommen werden. 

Scharfstellen Benutzen Sie den Autofokus und stellen Sie auf einen Punkt scharf, der 

3etwa am Ende des ersten Drittels der Szene liegt. Falls Sie einen 3-Wege- 

Panoramakopf benutzen, achten Sie darauf, dass die Horizontal-Achse verriegelt ist und 

die Kamera nur entlang der Vertikal-Achse geschwenkt werden kann. Bei einem 

Kugelkopf müssen Sie eine vertikale Linie in der Mitte des Bildausschnitts identifizieren 

und diese Linie bei jedem Einzelbild genau in der Mitte halten. 

Die Aufnahmen Beginnen Sie mit nach unten gerichteter Kamera, machen das erste 

4Bild, schwenken nach oben, machen das nächste Bild und wiederholen den 

Vorgang so oft wie nötig. Die Einzelbilder sollten sich um 30% bis 50% überlappen. Das 

geht ganz einfach, wenn Sie sich passende Referenzpunkte in Ihrer Szene suchen. Sie 

sollten so schnell wie möglich arbeiten, denn dann ist das Risiko, dass sich die 

Lichtverhältnisse ändern, bevor Sie alle Einzelbilder im Kasten haben, am geringsten. 


In Photoshop... 

HINWEIS 

Zuerst drehen 

Manche Panorama-Software hat 

Probleme, vertikale Panoramen 

zusammenzusetzen. Falls Ihre 

Software merkwürdige Ergebnisse 

liefert, drehen Sie die Einzelbilder 

vor der Bearbeitung um 90°. Oft ist 

das Problem dadurch gelöst. 

Belichtung korrigieren 

1importieren Sie alle 

Einzelbilder in Ihren Raw- 

Konverter. Ich habe Adobe 

Camera Raw benutzt, damit 

den Weißabgleich korrigiert 

und die Details aus den Lichtern 

und Tiefen hervorgeholt. 

Einstellungen synchronisieren 

2Nachdem Sie die Änderungen an 

der ersten Raw-Datei vorgenommen 

haben, klicken Sie auf „Alle auswählen“ 

und anschließend auf 

„Synchronisieren“. Im 

Synchronisieren-Menü wählen Sie 

„Einstellungen“ und klicken auf „OK“. 

Dadurch werden die an der ersten 

Datei vorgenommenen Änderungen 

auf alle Dateien angewendet. Nun 

speichern Sie Ihre Bilder als JPEGs. 

3 

Bilder zusammenfügen Öffnen Sie 

Photoshop oder Elements und 

wählen Sie „Datei > Automatisieren > 

Photomerge“. Stellen Sie das Layout auf 

„Auto“ und klicken Sie auf die 

Schaltfläche „Durchsuchen“. Wählen Sie 

die für das Panorama zu 

verwendenden Dateien aus und klicken 

auf „OK“. Machen Sie ein Häkchen in 

das Schaltkästchen bei „Bilder 

zusammen überblenden“. Ein erneuter 

Klick auf „OK“ startet den Prozess des 

Zusammenfügens. 

4 Das Finish Das entstandene Gesamtbild wird 

höchstwahrscheinlich auf der Seite 

liegend dargestellt. Wählen Sie „Bild > 

Bilddrehung > 90° im UZS“, um das 

Bild senkrecht auszurichten. Mit dem 

Freistellen-Werkzeug behandeln Sie 

leere Bildbereiche an den Ecken. Zum 

Schluss wählen Sie „Ebene > Auf 

Hintergrundebene reduzieren“, 

nehmen eventuell letzte Korrekturen 

vor und speichern Sie Ihr Werk. 



59


Buntes Makro 

Falls Sie noch nie Makroaufnahmen gemacht haben und die 

Technik gerne ausprobieren möchten, sollten Sie zuerst ein 

Blumenmotiv versuchen. Es dauert nur wenige Minuten…

FARBMAKRO


FARBMAKRO 

Ross Hoddinott 


Objektiv: NIKKOR AF 200mm f/4 Micro 

Software: Lightroom 5 

MIT IHRER VIELFALT von Formen 

und Strukturen, den zahllosen Arten 

und nicht zuletzt ihren leuchtenden 

Farben sind Blumen ein bevorzugtes 

Motiv für Makrofotografen. Mit 

einem Makroobjektiv, Zwischenringen oder 

einer Nahlinse sind Details darstellbar, die 

ansonsten kaum zu erkennen sind. Durch 

entsprechenden Zuschnitt können Sie sogar ein 

weitgehend abstraktes Bild kreieren. Wenn Sie 

nah herangehen und dabei einen sehr flachen 

Schärfentiefebereich benutzen, wird Ihr Motiv 

zu einem einfachen, bunten Objekt, wobei nur 

dessen Form und der Umriss der Blütenblätter 

und Staubgefäße verrät, worum es sich 

eigentlich handelt. Diese Art der künstlerischen 

Makrofotografie macht Spaß und das 

erforderliche Setup ist äußerst einfach. Sie 

können ein Blitzgerät benutzen, es ist aber nicht 

unbedingt erforderlich. Das durch ein Fenster 

einfallende Tageslicht ist völlig ausreichend. 

Eine Vase mit Blumen auf einem Kaffeetisch vor 

einem Terrassenfenster oder auf einer 

Fensterbank ist alles, was Sie für das Motiv sonst 

noch brauchen. Falls Sie an einem Tag mit 

bedecktem Himmel fotografieren, haben Sie 

bereits diffuses Licht, denn die Wolkendecke 

wirkt wie eine gigantische Softbox. Ist es 

hingegen ein sonniger Tag, erzeugen sie 

diffuses Licht, indem Sie die Gardine vor das 

Fenster ziehen oder ein Bettlaken davor 

hängen. Halten Sie außerdem einen Reflektor 

bereit für den Fall, dass es trotz des diffusen 

Lichts Schatten geben sollte. 

Die Wahl der Blume spielt eine 

entscheidende Rolle. Suchen Sie beim 

Blumenhändler oder im örtlichen Supermarkt 

nach Blüten mit interessanten Details, seien es 

lange, bunte Staubbeutel oder große, schön 

geformte Blütenblätter. Auf jeden Fall muss Ihre 

Blume völlig makellos sein, denn jede noch so 

kleine Beschädigung ist aufgrund der starken 

Vergrößerung später deutlich im Bild zu sehen. 

Erfahrungsgemäß sind Lilien immer eine gute 

Wahl. Was die Ausrüstung betrifft, brauchen Sie 

nichts Besonderes. Ohne Stativ geht es natürlich 

nicht, es dient hier in erster Linie dem präzisen 

Einstellen der Schärfe. Wenn Ihr Bild abstrakt 

aussehen soll, ist ein hoher Vergrößerungsfaktor 

erforderlich, deswegen ist ein Makroobjektiv 

die beste Wahl. Falls Sie keins haben, benutzen 

Sie einen Nahfilter, Zwischenringe oder einen 

Umkehrring, mit dem sie Ihr Objektiv „falsch 

herum“ am Kameragehäuse montieren können. 

Nun kann es losgehen. Erforschen Sie Ihr Motiv 

anhand des Kameramonitors unter der starken 

Vergrößerung, wobei Sie sich auf die visuell 

besonders attraktiven Details konzentrieren. 

Benutzen Sie eine große Blende, idealerweise 

f/2.8 oder f/4. Dadurch werden alle Bildelemente 

jenseits Ihres Schärfepunkts unscharf. Der 

Kontrast scharf abgebildeter Bereiche mit 

diffusen Farben ergibt einen sehr schönen 

Effekt. Sie müssen jedoch akkurat scharfstellen, 

wenn Sie mit großen Blenden arbeiten. Bei 

starker Vergrößerung wird der Autofokus nicht 

funktionieren. Deswegen müssen Sie manuell 

scharfstellen, wobei Ihnen der LiveView die 

Aufgabe erleichtert, denn Sie können auf den 

gewählten Schärfepunkt einzoomen. 

Die Farbe der Blume spielt eine 

entscheidende Rolle für die Wirkung des 

fertigen Bildes. Das gilt in geringerem 

Maße auch für den Hintergrund. Probieren 

Sie verschiedene Hintergründe und 

experimentieren Sie mit Komplementärfarben 

und kontrastierenden Farben. So können Sie 

sehr verschiedene Stimmungen des Bildes 

erzeugen. 

Hintergrundfarbe Um die Wirkung Ihrer 

1Makrofotos zu verändern, arbeiten Sie 

mit verschiedenfarbigen Hintergründen. 

Benutzen Sie dazu Bögen aus buntem 

Karton, die Sie hinter Ihrem Motiv mit 

Tesafilm an das Fenster kleben, das Ihnen 

als Lichtquelle dient. 

Setup Platzieren Sie die Blumen auf 

2einem Tisch, etwa 45cm vom Fenster 

entfernt. Idealerweise ist es ein Tag mit 

bedecktem Himmel, der Ihnen ein 

hübsches, diffuses Licht liefert. Stellen Sie 

die auf dem Stativ montierte Kamera vor 

dem Motiv auf. Legen Sie sich einen 

Reflektor zurecht, vielleicht werden sie 

damit Schatten aufhellen müssen. 

Kameraeinstellungen Für eine abstrakte Nahaufnahme 

3ist ein flacher Schärfentiefebereich am besten 

geeignet. Am Objektiv stellen Sie die größte vorhandene 

Blende ein, das garantiert einen flachen Schärfebereich. 

Trotzdem wird die sich daraus ergebende Verschlusszeit 

recht lang sein, wahrscheinlich im Bereich von einer 

Sekunde. Um Verwackeln zu verhindern, benutzen Sie 

einen Fernauslöser und die Spiegelvorauslösung der 

Kamera. 

Scharfstellen Das selektive Scharfstellen leitet 

4das Auge des Betrachters auf den von Ihnen 

gewählten Schärfepunkt. Sie müssen allerdings bei 

der Scharfeinstellung sehr sorgfältig vorgehen. Der 

Autofokus funktioniert bei starken Vergrößerungen 

nicht, deswegen müssen Sie manuell scharfstellen. 

Benutzen Sie dazu den LiveView und zoomen Sie 

auf den vorgesehenen Schärfepunkt ein. Nachdem 

Sie scharfgestellt haben, dürfen Ihr Motiv und die 

Kamera auf keinen Fall mehr bewegt werden. 

Die Aufnahme Experimentieren Sie mit 

5verschiedenfarbigen Hintergründen. In meinem 

Beispiel erwiesen sich intensive Farben wie Rot, 

Dunkelblau und Gelb als zu dominant. Gedeckte 

Töne wie Pink, Hellblau und Beige passen aufgrund 

ihrer Eigenschaft als Komplementärfarben 

wesentlich besser zu den Farbtönen der Blume. Ich 

konzentrierte mich auf die langen Staubbeutel und 

nahm sie formatfüllend ins Bild. Sie sollten übrigens 

nicht versäumen, verschiedene Blickwinkel der 

Kamera auszuprobieren. 


Belichtung: 0,4 Sekunden bei Blende f/5.3 und ISO 100 


63


GEHEIMNISVOLLER 

MORGENNEBEL 

Peter Hulance 

Kalte Nächte und frühe Sonnenaufgänge produzieren das klassische 

Morgennebel-Motiv. Hier zeigen wir, wie Sie es am besten 

fotografieren. 

Standpunkt 

Suchen Sie sich einen 

Standpunkt oberhalb der 

Nebelbänke, der Ihnen eine 

klare Sicht ermöglicht. Von 

oben sieht Nebel besser aus 

als aus gleicher Höhe und 

Sie können aus dem Nebel 

herausragende Bäume und 

Gebäude besser ins Bild 

nehmen. 

Timing 

Strahlungsnebel tritt häufig 

während der Morgendämmerung 

im Frühling auf. Er wird begünstigt 

von windstillen, kühlen Nächten 

mit geringer Bewölkung und 

hoher Luftfeuchtigkeit. Seien Sie 

wenigstens 30 Minuten vor 

Sonnenaufgang vor Ort. 

Scharfstellen 

Benutzen Sie die Zeitautomatik mit 

mittlerer Blende, etwa f/11, damit Sie 

eine maximale Schärfentiefe 

bekommen. Stellen Sie entweder auf 

die hyperfokale Distanz oder auf 

einen Punkt scharf, der am Ende des 

ersten Drittels der Szene liegt. Beide 

Methoden liefern Ihnen ein von vorn 

bis hinten scharfes Bild.

Ins Gegenlicht 

fotografieren 

Wenn die Sonne über den 

Horizont steigt, gibt sie dem Nebel 

einen goldenen Glanz. Wenn 

möglich, fotografieren Sie ins 

Gegenlicht, denn so können Sie 

diesen Effekt zusammen mit den 

langen Schatten der Bäume und 

Gebäude aufnehmen. 

Bildkomposition 

Suchen Sie nach attraktiven Objekten 

in der Szene und machen Sie Ihre 

Bildkomposition entsprechend. Liegt 

der Nebel in Schichten, beziehen Sie 

diese in Ihre Bildkomposition ein. 

Diagonal verlaufende Schichten 

geben dem Bild mehr Dynamik als 

horizontale Schichten. 

Weißabgleich 

Wenn Sie das Raw-Format 

verwenden, können Sie den 

Weißabgleich in der 

Nachbearbeitung ändern. Es 

empfiehlt sich jedoch 

grundsätzlich, bereits bei der 

Aufnahme die korrekten 

Einstellungen zu benutzen; 

stellen Sie den Weißabgleich 

daher auf „Tageslicht“.


Porträt mit 

Dynamik 

Worauf Sie achten sollten 

Manchmal braucht es nur einen gehörigen Windstoß, um ein 

Porträt zum Leben zu erwecken. Erfahren Sie, wie Sie dieses 

dynamische Stilmittel am besten einsetzen. 

Paul Ward 


Objektiv: NIKKOR AF-S 24-70mm f/2.8G ED 

BEWEGUNG IST ein geeignetes Stilmittel, um Porträts 

zum Leben zu erwecken, und wird auch deswegen oft 

verwendet, weil der Effekt einfach zu erzeugen ist. Die 

erste Möglichkeit ist, dass das Modell sein Haar mit 

einer Kopfbewegung durch die Luft schwingen lässt. 

Die zweite Möglichkeit bietet Wind, der auch künstlich erzeugt 

werden kann. 

Wie Sie den Effekt einfangen, liegt ganz bei Ihnen. Mit einer 

kurzen Verschlusszeit können Sie die Bewegung des Haars 

„einfrieren“, oder Sie benutzen eine längere Verschlusszeit, um 

dessen Bewegungsunschärfe einzufangen. Ist die Verschlusszeit 

jedoch zu lang, besteht die Gefahr des Verwackelns, falls Sie 

nicht mit Stativ arbeiten. Die Intensität der Bewegung ist reine 

Geschmackssache. Ein großer Ventilator sorgt für einen leichten, 

gleichmäßigen Luftstrom, gerade ausreichend, um das Haar nur 

leicht in Bewegung zu versetzen. Ein starker Luftstrom bewirkt 

den Effekt, den auch eine stärkere Brise im Freien hätte. 

Um das Haar jedoch wirklich wehen zu lassen, benötigen Sie 

einen Assistenten, der einen Reflektor oder eine Styroporplatte 

als Fächer benutzt, mit dem er kurze, aber starke Windstöße 

erzeugt. Der Effekt ist weniger gleichmäßig, aber deutlicher 

wahrnehmbar. Ganz gleich wie Sie es anstellen, wichtig dabei 

ist, dass das Haar nicht ablenkend wirkt, sondern dass dessen 

Bewegung als positive Ergänzung des Motivs wahrgenommen 

wird. Diese Aufnahmetechnik kann sowohl im Studio 

angewendet werden, wie ich es hier getan habe, als auch für 

Porträts im Freien, wobei der Betrachter annehmen wird, es 

sei eine natürliche Brise vorhanden gewesen. Es versteht sich 

von selbst, dass sich der Effekt nicht für jedes Modell eignet, am 

besten ist natürlich langes glattes Haar – eine Glatze ist weniger 

effektiv… 

Haare im Gesicht Vielleicht wollen 

Sie genau das erreichen, doch 

wenn nicht, muss das Modell sein 

Gesicht in Windrichtung drehen. 

Zusammengekniffene oder tränende Augen Ist der 

erzeugte Luftstrom zu stark, kneift Ihr Modell 

möglicherweise die Augen zusammen, oder die Augen 

beginnen zu trennen. Machen Sie deswegen regelmäßige 

Pausen. 

Störendes Haar Der Effekt soll nicht 

ablenken. Achten Sie darauf, dass keine 

Haarsträhnen über dem Gesicht liegen, denn 

sie sind später nur schwer zu entfernen. 

Setup Da das Wetter für Außenaufnahmen zu schlecht war, habe ich das 

1Set im Studio aufgebaut. Ob mit Kunstlicht oder bei natürlichem Licht, der 

erste Schritt besteht darin, das Modell in die richtige Position zu bringen. 

Machen Sie Ihre Bildkomposition, wobei für das wehende Haar im 

Bildausschnitt genug Platz vorgesehen werden muss. 

2 

Belichtung Nutzen Sie die Blendenautomatik oder die manuelle Betriebsart der 

Kamera. Stellen Sie eine kurze Verschlusszeit ein, wenn Sie die Bewegung einfrieren 

wollen, und eine längere Verschlusszeit, wenn Sie Bewegungsunschärfe erzielen wollen, 

und machen Sie ein Testfoto. Ich habe ein Blitzgerät benutzt und die 

Blitzsynchronisationszeit auf 1/160 Sekunde eingestellt; der Blendenwert betrug f/11. 


WEHENDES HAAR 


Mit der Styroporplatte war der Effekt stark genug, 

aber unkalkulierbar, doch nach einigen Versuchen 

hatten wir ein sehr gutes Bild. 

Belichtung: 1/160 Sekunde bei Blende f/11 und ISO 200 

Wind Zuerst habe ich mit einem Ventilator, der auf höchste 

3Drehzahl geschaltet war, einen gleichmäßigen Luftstrom 

erzeugt, ähnlich einer leichten Brise. Mein Modell wandte das 

Gesicht dem Ventilator zu, sodass das Haar nach hinten wehte und 

nicht über das Gesicht. 

Effekt verstärken Der Ventilator war nicht stark genug, um einen stärkeren Effekt zu erzeugen, 

4deswegen bat ich einen Freund, durch die fächerartige Bewegung einer großen 

Styroporplatte Windstöße zu erzeugen. Dabei den richtigen Moment zum Auslösen zu 

erwischen, erwies sich als Glücksache. Wenn Sie bei natürlichem Licht fotografieren, benutzen 

Sie den Serienbildmodus der Kamera, dann kommen Sie schneller zu einem guten Foto. 


67


KUNST AM FELS 

Kunst am Fels… 

Details in Felsformationen können als Motive für fantastische, kunstvolle Bilder dienen 

Lee Frost 

Kamera: Canon EOS 5D Mk III 

Objektiv: Canon EF 24-70mm f/2.8L USM 


WAS TUN SIE, wenn Sie einen 

Fototag am Meer geplant hatten und 

die Wettervorhersage wieder mal 

nicht gestimmt hat? Den grauen 

Himmel ignorieren, oder zu Hause 

bleiben und Fernsehen? Selbstinspiration ist 

nicht einfach, wenn Sie sich auf großartige 

Landschaftsmotive und bestes Licht eingestellt 

hatten. Doch Landschaftsfotografie besteht 

nicht nur aus herrlichen Aussichten. Sie können 

auch gute Fotos in kleinerem Maßstab machen, 

ganz gleich wie schlecht das Wetter ist. 

Jede Art Felsformation ist es wert, erkundet 

zu werden. Sie brauchen nicht weit zu fahren, 

um irgendwo einen Felsbrocken zu finden 

und wenn Sie sich den einmal näher ansehen, 

werden Sie feststellen, dass er voller schöner 

Details ist, genau wie eine Landschaft, aber im 

Miniaturformat. 

Gestein ist so alt wie die Erde und 

gewissermaßen ist die gesamte Erde ein 

großer Gesteinsbrocken. Wenn Sie sich also 

auf die Details von Gestein konzentrieren 

betreiben sie Landschaftsfotografie in Ihrer 

ursprünglichen und einfachsten Form. Bei 

richtiger Bildkomposition können die Details 

eines Felsens aussehen wie große Landschaften, 

komplett mit Hügeln, Tälern, Klippen und 

Schluchten. Die gewundenen Schichten eines 

Sedimentgesteins könnten die Konturen eines 

felsigen Steilhangs sein. Kleine, durch Erosion 

verursachte Aushöhlungen könnten durch 

Meteoriteneinschläge verursachte Krater sein, 

oder sie könnten durch einen Vulkanausbruch 

entstanden sein. Eine Fläche, nicht größer als 

Ihre Hand, kann genauso interessant sein wie 

eine aus der Höhe betrachtete Landschaft. 

Felsdetails zu fotografieren, ist einfach. 

Sie brauchen keine Spezialobjektive oder 

komplizierte Technik und selbst wenn es regnet, 

können Sie immer noch fotografieren, weil 

Ihre Kamera nach unten zeigt. Sie stehen unter 

Ihrem Regenschirm und brauchen sich keine 

Sorgen über Regentropfen auf der Kamera 

zu machen. Nasse Felsen sehen oft auch 

farbenfroher aus als in trockenem Zustand. 

Das Motiv finden Interessante 

1Felsformationen finden Sie überall, ob an 

der Küste oder auf dem Land. 

Sedimentgestein ist besonders gut geeignet, 

weil es aus verschieden eingefärbten 

Schichten besteht. Halten Sie Ausschau 

danach. 

Setup Benutzen Sie ein Stativ, um die Kamera zu fixieren. 

2Benutzen Sie ein Zoomobjektiv, denn damit können Sie 

jedes gewünschte Detail formatfüllend ins Sucherbild holen. 

Fotografieren Sie an einem Tag mit bedecktem Himmel, weil 

dann das Licht weich und kontrastarm ist. Schalten Sie die 

Kamera auf Zeitautomatik und benutzen Sie eine Blende im 

Bereich von f/8 bis f/11. Die Belichtung dürfte unter den 

beschriebenen Bedingungen kein Problem sein. 

Bildkomposition Die Größe des Bereichs, den Sie 

3fotografieren, spielt keine Rolle. Es können ein paar 

Quadratzentimeter oder ein paar Quadratmeter sein. 

Suchen Sie nach Linien, Farben, Formen und Mustern 

auf der Gesteinsoberfläche und machen Sie ein 

Testfoto. Das Ergebnis wird wahrscheinlich bereits 

recht gut aussehen, wenn auch vielleicht etwas 

langweilig. Doch dem kann abgeholfen werden. 

Interesse wecken Es ist nichts dagegen 

4einzuwenden, der Attraktivität eines Motivs durch 

einen kleinen Eingriff auf die Sprünge zu helfen. Ich sah 

mich um und fand einen orangefarbenen Kieselstein. 

Diesen nutzte ich als Fixpunkt, der zugleich einen 

Größenmaßstab lieferte, was für einen immensen 

Unterschied in der Bildwirkung sorgt. 

Schauen Sie sich um Nachdem Ihnen ein gutes Foto 

5gelungen ist, sollten Sie nach weiteren möglichen 

Requisiten suchen. Es ist erstaunlich, wie viele verschiedene 

Bilder man mit einer kleinen Felsformation als Grundlage 

produzieren kann. Falls notwendig, reinigen Sie den zu 

fotografierenden Bereich zuvor mit einer kleinen Bürste 

oder bespritzen ihn mit Wasser, was meistens die Farben 

intensiver hervortreten lässt. 

Nachbearbeitung Die Bilder sollten eigentlich 

6keiner ausgiebigen Nachbearbeitung 

bedürfen, weil keine komplizierte 

Aufnahmetechnik benutzt wurde. Passen Sie 

eventuell den Kontrast an, um die Details 

deutlicher zu machen und möglicherweise 

verstärken Sie auch die Farben etwas. 


Felsmalerei 

Wenn Sie sich auf die Bildkomposition und die 

Details konzentrieren, gelingen Ihnen bei jedem 

Wetter anspruchsvolle Fotos. 

Belichtung: 0.6 Sekunden bei Blende f/16 und ISO 100 


69


Nachtfahrt 

Machen Sie eine dynamische, farbenfrohe 

Langzeitaufnahme bei einer Fahrt im 

Dunkeln. Hier zeigen wir Ihnen, wie… 




MANCHMAL IST ES nicht einfach, Zeit für das Foto-Hobby 

zu finden, insbesondere an den kurzen Wintertagen mit 

ihrem geringen Anteil an Tageslicht. Doch hier stellen wir 

Ihnen eine pfiffige Idee vor, ein kleines Projekt, dass Sie sich 

sogar auf der täglichen Fahrt vom Arbeitsplatz nach Hause 

vornehmen können. 

In der Automobilfotografie werden üblicherweise besondere 

Stative verwendet. Es geht darum, die Kamera so im Fahrzeug 

anzubringen, dass das Fahrzeug in seiner Bewegung relativ zur 

Umgebung fotografiert werden kann. Dazu muss eine möglichst 

starre Verbindung zwischen Fahrzeug und Kamera hergestellt werden. 

Eine Langzeitaufnahme wird dann die im Bild befindlichen Teile des 

Fahrzeugs scharf abbilden, während die durchfahrene Umgebung 

in Bewegungsunschärfe verschwimmt. Es gibt für diesen Zweck 

verschiedene Auto-Stative, von einer simplen Konstruktion 

mit einem einzigen Saugnapf bis hin zum über drei Meter 

langen Galgen aus Kohlefaser, der mit starken Magneten 

unter dem Fahrzeug befestigt wird. Das Problem ist nur, 

dass es sich dabei um meist unerschwinglich teures 

Spezialzubehör handelt. Doch es gibt eine Autohalterung 

für Ihre Kamera, die Sie sicherlich besitzen werden, und 

das ist Ihr ganz normales Dreibeinstativ. 

Ein weiteres unerlässliches Zubehör für die geplante 

Aufnahme ist ein feststellbarer Fernauslöser. 

Selbstverständlich kommt die Verkehrssicherheit an erster 

Stelle. Sie konzentrieren sich ausschließlich auf den Verkehr und 

nicht auf die Kamera. Im gewünschten Moment betätigen Sie den 

Fernauslöser und fahren Ihre Strecke ab, während die Kamera ihren 

Dienst automatisch verrichtet. 

Der Effekt wirkt am besten mit einem Weitwinkelobjektiv im Bereich 

von 10mm bei einer APS-C-Kamera bzw. 16mm bei Vollformat. Diese 

Brennweiten nehmen außer den vorbeiziehenden Lichtern des 

Feierabendverkehrs auch einen Großteil des Fahrzeuginnenraums auf. 

Es versteht sich von selbst, dass es möglichst dunkel sein muss, auch 

wenn Sie mit einem starken Graufilter tagsüber möglicherweise 

ähnliche Effekte erzielen können. Nachts gibt es viel mehr Lichter als 

tagsüber: das Licht der Straßenlampen, die Innenbeleuchtung der 

Gebäude und die Scheinwerfer der anderen Autos lassen das Foto 

aussehen, als hätten Sie eine Zeitreise unternommen. 

HINWEIS 

Stativ mit Saugnäpfen 

Sie können mit derselben 

Aufnahmetechnik auch von der 

Außenseite Ihres Fahrzeugs 

fotografieren, wenn Sie ein Auto-Stativ 

mit Saugnäpfen verwenden. Es gibt 

Modelle, die auch eine professionelle 

Digitalkamera mit Objektiv sicher in 

Position halten. Lassen Sie es jedoch 

eher langsam angehen und fahren Sie 

nicht schneller als 30 km/h. 

Kamera sichern Montieren Sie Ihre Kamera auf das Stativ und das Stativ im hinteren 

1Teil Ihres Fahrzeugs. Bringen Sie es so an, dass ein Stativbein sich auf dem Rücksitz 

abstützt und die beiden anderen Beine sich möglichst weit auseinander gespreizt im 

hinteren Fußraum abstützen. Verkeilen Sie die Beine an den Vordersitzen, die Sie zu 

diesem Zweck gegebenenfalls ein Stück nach hinten fahren müssen. 

Schärfe und Verschlusszeit fest einstellen Stellen Sie mit dem Autofokus auf die 

2Instrumentenkonsole des Fahrzeugs scharf, dann schalten Sie den Autofokus aus. Wählen Sie 

die Blendenautomatik oder die manuelle Betriebsart der Kamera und stellen Sie eine Verschlusszeit 

zwischen 15 und 30 Sekunden ein. Bei manueller Betriebsart wählen Sie Blende f/8. Machen Sie ein 

Testfoto im parkenden Fahrzeug und korrigieren Sie die Einstellungen, falls notwendig. 


HAIR MOVEMENT 


Benutzen Sie das Raw-Format und passen Sie den 

Weißabgleich an, um die Stimmung des Bildes Ihren 

Wünschen entsprechend zu gestalten. 


Fernauslöser verwenden Legen Sie eine leere Speicherkarte in die Kamera ein, damit Sie 

3genügend Platz haben für das, was nun kommt. Schalten Sie die Serienbildfunktion der 

Kamera ein und schließen Sie den Fernauslöser an. Nun lösen Sie aus und verriegeln den 

Auslöser – jetzt wird die Kamera so viele Bilder aufnehmen, wie Sie der Bildserie zugewiesen 

haben oder bis die Speicherkarte voll ist. Die Fahrt kann beginnen. 

Einfach fahren Sie werden feststellen, dass Sie die besten Ergebnisse auf geraden, 

4ebenen Streckenabschnitten erzielen, auf denen Ihnen viele Autos begegnen 

und bei denen rechts und links verschiedenfarbige Lichtquellen vorhanden sind. Ein 

einziges Schlagloch kann jedoch ein Bild verderben, achten Sie also auf die Straße 

und konzentrieren Sie sich aufs Fahren. Die Bilder schauen Sie sich zuhause an. 


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Digitale Fotografie-Magazine

Das kreative Auge Thema: Auto 

Creative Eye 

PORSCHE PANAMERA 

Von Paul Ward 


Objektiv: NIKKOR AF-S 24-70mm f/2.8G 


Das Projektthema „Auto“ für unsere 

Serie „Das kreative Auge“ kam mir 

gerade recht, denn ich hatte schon 

zuvor mit Auto-Motiven experimentiert. 

Hier bot sich die Gelegenheit, eine neue 

Beleuchtungstechnik auszuprobieren. 

Die Digitalfotografie erlaubt uns, ein statisches Objekt 

mehrmals mit verschiedenen Lichtquellen zu 

fotografieren, um die Aufnahmen später in 

Photoshop zu kombinieren. Selbstverständlich muss 

die Kamera bei dieser Aufnahmetechnik auf dem 

Stativ montiert sein. 

Objekte, die sonst nur schwer richtig auszuleuchten 

sind – Autos beispielsweise – sind auf diese Weise 

viel einfacher zu fotografieren, weil Sie das Licht den 

besonderen Anforderungen des Motivs schrittweise 

anpassen können. 

Für mich war es, wie gesagt, nicht das erste Mal dass 

ich mich an einem „Autoporträt“ versuchte, und so 

hatte ich bereits einige Lektionen gelernt. Erstens 

sind Autos Objekte, die das Licht stark reflektieren. 

Deswegen gilt: je größer die Lichtquelle, desto besser. 

Natürlich können Sie auch mit einer kleinen 

Lichtquelle arbeiten, doch dann müssen Sie später 

mehr Einzelbilder kombinieren, damit eine 

gleichmäßige Lichtquelle entsteht. Die zweite 

Lektion, die ich gelernt habe, ist die, dass ein 

Fernauslöser unumgänglich ist, wenn man allein 

arbeitet. Das letzte Mal, als ich es ohne versuchte, 

benutzte ich den Zeitauslöser der Kamera in seiner 

maximalen Einstellung von 10 Sekunden. Ich musste 

für jede Aufnahme zwischen der Kamera und der 

Leuchte hin und her rennen. Die 10 Sekunden 

reichten dazu oft nicht aus und am Ende der Session 

fühlte ich mich, als hätte ich ein paar olympische 

Hindernisläufe absolviert. 

Aus Erfahrung klug geworden, besorgte ich mir also 

als erstes einen Blitzauslöser der Calumet Pro Serie. 

Dieser kleine Kasten fungiert nicht nur als drahtloser 

Blitzauslöser, sondern kann auch zum Auslösen der 

Kamera eingesetzt werden. Das erspart Ihnen im 

Verlauf einer Fotosession einige hundert Meter 

Laufarbeit. 

Meine ursprüngliche Idee hätte ein Parkhaus als 

Aufnahmeort erfordert, und ich hatte auch eines 

gefunden, dessen Lichtverhältnisse mir zusagten; 

doch als wir dort ankamen, stellten wir fest, dass der 

Überhang der Karosserie über die Vorderachse des 

Fahrzeugs zu lang war, um die Rampen des 

Parkhauses hinauf fahren zu können, ohne den 

Wagen vorn an der Unterseite zu beschädigen. Also 

fuhren wir zu meinem Studio zurück, um dort auf 

dem Parkplatz zu fotografieren. Leider ist unser 

Parkplatz nicht sehr groß und bot zu wenig Platz, 

um, um das sehr lange Fahrzeug seitlich oder aus 

einem Winkel aufzunehmen. So blieb mir nichts 

anderes übrig, als eine Frontalaufnahme, bei der ich 

die Symmetrie des Fahrzeugs als Stilmittel einsetzte. 

Der Blick von vorn erwies sich jedoch als 

ungeeignet, also versuchte ich es mit einer 

Aufnahme des Hecks. 

Ich schraubte die mit einem 24-70 mm Objektiv 

bestückte Kamera auf das Stativ. Das Rolltor vor dem 

Fahrzeug war heruntergelassen, damit die gesamte 

Umgebung so dunkel wie möglich war. Ich stellte 

die maximale Blitzsynchronisationszeit von 1/200 

Sekunde, ISO 100 und Blende f/9 ein. Ein Testfoto 

ergab, dass soweit alles in Ordnung war – Zeit also, 

sich mit der Beleuchtung zu befassen. Mit dem 

Fernauslöser in der Hand und einem Studioblitz mit 

großer Softbox bewaffnet, stellte ich mich in 

Position, richtete das Blitzgerät von oben auf die 

Karosserie und begann mit den Aufnahmen, wobei 

ich vor jedem neuen Foto die Position Standort der 

Lichtquelle änderte. Nach 5 bis 10 Aufnahmen prüfte 

ich jeweils die Lichtwirkung und passte den Winkel 

der Lichtquelle entsprechend an. Als ich genug 

Einzelbilder beisammen hatte, ging es ins Studio, wo 

das fertige Bild entstehen sollte. 

Zuerst sortierte ich die Aufnahmen aus, die nicht in 

Frage kamen. Obwohl ich das Auto von beiden 

Seiten beleuchtet hatte, entschloss ich mich dazu, 

nur eine Hälfte zu benutzen und diese an die 

Hochachse zu spiegeln, damit das Bild absolut 

symmetrisch werden würde. Zunächst benutzte ich 

Adobe Camera Raw und passte die Belichtung etwas 

an. Dann ging es weiter mit Photoshop. Ich 

Oben: Die Beleuchtung bestand aus einem Studioblitzgerät in einer 

großen quadratischen Softbox. Die Kamera wurde ferngesteuert 

ausgelöst, während ich die Lichtquelle in Position hielt. 

Unten: Das Endergebnis entstand zum größten Teil in der 

Nachbearbeitung. Ich dunkelte den Hintergrund ab und spiegelte 

das Bild vertikal und horizontal, um eine Studioumgebung 

vorzutäuschen. 

duplizierte das Bild und spiegelte es. Das Problem, 

dass nun entstanden war, bestand darin, dass 

sowohl die Schriftzüge des Namens als auch das 

Fahrzeugkennzeichen gespiegelt worden waren, 

sodass nur jeweils eine Hälfte korrekt abgebildet 

wurde. Ich fügte eine weitere Aufnahme des 

Fahrzeugs hinzu, bei der ich alles außer den 

Bildteilen mit dem Markenschriftzug und dem 

Kennzeichen löschte. Zum Schluss führte alle 

Ebenen zusammen und spiegelte das Bild erneut, 

diesmal aber horizontal, damit es so aussah, als sei 

das Foto in einem Studio auf einem polierten 

Fußboden aufgenommen worden. Etwas Gaußscher 

Weichzeichner, angebracht am horizontalen 

Spiegelbild des Autos sorgte für ein realistisches 

Aussehen des Effekts. Nur noch ein paar Korrekturen 

am Kontrast, und mein Bild war fertig. Mal ehrlich: 

Wenn Sie es sich so anschauen, kämen Sie nie auf 

die Idee, dass es nicht in einem professionellen 

Studio, ausgestattet mit den modernsten 

technischen Finessen, aufgenommen worden ist. 


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Creative Eye 

EIN HERZ FÜR 

SPIELZEUGAUTOS 

Von Catherine MacBride 


Objektiv: NIKKOR AF-S 18-105mm f/3.5-5.6 

Software: Adobe Photoshop CC 

Es gibt Themen, die mir besser liegen als 

Autos. Für dieses Projekt musste ich 

mich auf meine Stärken besinnen, ohne 

zu sportlich zu werden. Außerdem 

wusste ich, dass wenigstens ein 

teilnehmender Kollege sich auf Motorsport 

spezialisiert hat, und damit wollte ich nicht 

konkurrieren. 

Trotzdem kam mir eine Idee: Da mich Spielzeugautos 

visuell ansprechen, überlegte ich mir, das Thema von 

einer romantischen Seite her anzugehen, mit Blick auf 

den bevorstehenden Valentinstag. Vom Gedanken bis 

zum konkreten Projekt war es nicht mehr weit: Mein 

Foto sollte ein Herz zeigen, geformt aus roten 

Spielzeugautos. Nun hatte ich zwar selbst eine 

ziemlich große Sammlung, doch die reichte in diesem 

speziellen Fall nicht aus. Freundlicherweise borgte mir 

ein Nachbarjunge seine ebenfalls beachtliche 

Kollektion von Spielzeugautos, sodass ich genug 

zusammen bekam. Zunächst versuchte ich aus ein 

komplettes Herz aus roten Autos zusammenzustellen, 

doch es waren immer noch nicht genug für die 

Größe, die das Herz haben musste, damit es als Motiv 

verwendbar war. 

So musste wieder mal Photoshop herhalten. Ich 

setzte nur die eine Hälfte des Herzens aus den Autos 

zusammen. Das Foto konnte ich später spiegeln, mit 

dem angenehmen Nebeneffekt, dass ich mir um die 

Symmetrie keine Gedanken machen musste. 

Als Hintergrund diente mir ein großer Bogen weißes 

Papier auf dem Fußboden. 

Ich suchte die roten Autos aus dem beachtlichen 

Spielzeugfuhrpark aus, wobei ich einen roten Traktor 

und einen roten Doppeldeckerbus nicht 

berücksichtigte, weil deren Proportionen nicht 

passten. 

Nun arrangierte ich die Autos kolonnenweise auf dem 

weißen Papier, wobei ich darauf achtete, sie so dicht 

wie möglich beieinander aufzureihen. Die an der 

Spiegelachse des Herzens befindliche Kolonne 

musste außerdem so gerade wie möglich 

ausgerichtet sein, denn das würde die spätere Arbeit 

mit Photoshop wesentlich erleichtern. Ich 

vertauschte einige der kleinen Gefährte, bis ich mit 

Form und Aussehen zufrieden war. Weil das eine oder 

andere Auto nicht aufhören wollte, ein paar Millimeter 

zu rollen, nachdem ich es platziert hatte, wodurch 

eine störende weiße Lücke entstand, fixierte ich es mit 

Klebestift auf dem papiernen Untergrund. Eigentlich 

hatte ich für die Aufnahmen das Blitzgerät benutzen 

wollen, aber als ich ein paar Testfotos bei normalem 

Umgebungslicht machte, gefiel mir, dass es keine 

starken Schatten gab, was beim Blitzen mit Sicherheit 

der Fall gewesen wäre. So war denn alles bereit. Ich 

versah meine Kamera mit einem 18-105 mm 

Zoom-Objektiv, und wählte ISO 500 und Blende acht 

vor. Die resultierende Verschlusszeit erlaubte mir, aus 

der Hand zu schießen. Mit einer eingestellten 

Brennweite von 18 mm hielt ich die Kamera direkt 

über das Motiv und schoss das Foto. Dank des in den 

LiveView eingeblendeten Rasters war die Ausrichtung 

des Bildausschnitts kein Problem. 

Ich öffnete das Foto in ACR und erhöhte die Helligkeit 

des weißen Hintergrunds sowie generell die 

Farbintensität. Auch die Klarheit erhöhte ich etwas, 

bevor ich das Bild anschließend in Photoshop öffnete. 

Oben: Meine Bildidee erforderte jede Menge 

Spielzeugautos. Ich konnte nur rote Autos gebrauchen, 

die ich in Herzform anordnen wollte. 

Unten: Nachdem ich ein halbes Herz mit den Autos 

gelegt hatte, machte ich die Aufnahme, importierte sie 

in Photoshop und spiegelte sie, um eine symmetrische 

Form zu bekommen. 

Ich verdoppelte die Größe der Arbeitsfläche, 

duplizierte die Ebene und spiegelte sie vertikal. Dann 

fügte ich jeder Ebene eine Ebenenmaske hinzu und 

reduzierte die Deckkraft, sodass ich beide Herzhälften 

genau ausrichten konnte. Nachdem ich mit dem 

Übergang an der Spiegelachse zufrieden war, 

reduzierte ich die beiden Ebenen auf eine und schnitt 

das Bild zu. 

Fertig! Jetzt hatte ich ein Bild, das mein Faible für 

Spielzeugautos ausdrückte – und ganz nebenbei ein 

schönes Motiv zum Valentinstag! 


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Creative Eye 

POLE POSITION… 

Von Jordan Butters 


Objektiv: NIKKOR AF-S 16-35m f/4G ED 

Software: Lightroom 5 & Photoshop CC 

„Ein Thema nach meinem Geschmack“ 

war mein erster Gedanke, als ich vom 

Thema für die Serie „Das kreative Auge“ 

erfuhr. Ich verbringe jedes Jahr so viele 

Wochenenden mit der Motorsport- 

Fotografie, dass ich mich hier auf meinem ureigenen 

Gebiet befand. Ich wollte jedoch etwas Neues 

versuchen, daraus lernen und vielleicht eine neue 

Aufnahmetechnik entwickeln, die ich später vielleicht 

regelmäßig verwenden konnte. 

Mein erstes Vorhaben bestand darin, eines der üblichen 

Autobilder zu machen, bei denen ein spezieller, 

überlanger Kameragalgen mit Saugnäpfen außen an 

der Karosserie befestigt wird. Dann wird der Wagen mit 

geringem Tempo gezogen, während gleichzeitig eine 

Langzeitaufnahme des von ihm gemacht wird. 

Dadurch bleibt er scharf im Bild, während seine 

Umgebung verschwimmt, als würde er sich mit hoher 

Geschwindigkeit bewegen. Das jedenfalls ist die 

Theorie. Doch in diesem Fall klappte es nicht so gut. 

Ich hatte mir den Spezialgalgen geborgt und einen 

Fototermin für die Aufnahme eines Rennwagens 

organisiert, mit dem ein Freund recht erfolgreich 

Rennen fährt. Am fraglichen Tag herrschten 

selbstverständlich die allerbesten Bedingungen, das 

Licht war fantastisch und die ganze Aktion klappte wie 

im Bilderbuch… Nein, nichts davon ist wahr. An dem 

einzigen Tag, an dem wir fotografieren konnten, 

herrschte ein stürmischer, böiger Wind und der Regen 

prasselte aus allen Richtungen auf uns herab. Wir 

versuchten trotzdem die Aufnahme mit dem Galgen, 

doch der Wind war einfach zu stark und es war 

unmöglich, den Rennwagen scharf ins Bild zu 

bekommen. Zum Glück hatte ich einen Studioblitz 

eingepackt, der eigentlich dafür vorgesehen war, das 

ursprünglich geplante Motiv aufzuhellen, falls die 

Lichtverhältnisse nicht gut genug sein würden. Nun 

musste schnell eine neue Idee her. Wir räumten eine 

ausreichend große Fläche in einem nahe gelegenen 

Lagerhaus frei und parkten den Wagen dort. Da wir 

weiter nichts geplant hatten, musste nun improvisiert 

werden. 

Ich baute die Kamera aufs Stativ und schraubte ein 

16-36 mm Zoom-Objektiv auf. Normalerweise 

benutze ich einen Polfilter, um die vom Lack eines 

Auto verursachten Reflexionen zu bändigen, doch das 

war in diesem Fall nicht nötig, weil ich den Blitz so 

einstellen konnte, dass Reflexionen von vornherein 

vermieden wurden. Ich schaltete die Kamera auf 

manuelle Betriebsart, stellte Blende f/8 und ISO 200 

ein, dann brachte ich noch einen Fernauslöser an. Der 

Studioblitz wurde mit einer großen Softbox versehen 

und die Blitzleistung auf 100 % eingestellt. Mein Freund 

bediente den Auslöser, während ich für die 

Beleuchtung sorgte. Da wir nur ein Blitzgerät zur 

Verfügung hatten, musste ich den Rennwagen in 

mehreren Phasen beleuchten und die Einzelbilder 

später in Photoshop kombinieren. Ich begann am 

Heck des Wagens und arbeitete mich um das Fahrzeug 

herum während ich meinem Freund sagte, wann er 

auslösen sollte. Nachdem wir den Rennwagen im 

Kasten hatten, machte ich noch ein paar Aufnahmen 

von der Umgebung. Hinter dem Wagen stand ein 

großer Traktor. Ich richtete den Blitz so aus, dass er sich 

in dessen Scheinwerfern spiegeln musste, was das 

Foto so aussehen lässt, als seien die Scheinwerfer 

eingeschaltet. Zum Schluss machte ich noch ein paar 

Bildserien des Umgebungslichts, die dazu benutzt 

werden konnten, starke Schatten der Umgebung 

aufzuhellen. 

Die gesamte Ausbeute des Tages wurde in Lightroom 5 

importiert und sortiert. Nachdem die zu 

verwendenden Einzelbilder ausgewählt waren, 

synchronisierte ich den Weißabgleich, um 

sicherzustellen dass die Farben aller Bilder konsistent 

waren. Dann exportierte ich sie nach Photoshop CC. 

Die Scheinwerfer des Traktors sollten als 

Hauptbeleuchtung dienen. Man muss ein Hauptlicht 

haben, wenn man mit Lichtebenen arbeitet, sonst gibt 

es keine Schatten, und der Rennwagen hätte 

ausgesehen, als hätte man ihn später eingefügt. Ich 

fügte die beiden Scheinwerfer-Ebenen zusammen und 

begann die individuell beleuchteten Einzelbilder des 

Autos übereinander zu legen. Selbstverständlich nutzte 

ich für jedes Bild eine Ebenenmaske mit einem Pinsel 

von geringerer Deckkraft, um unerwünschte Elemente 

zu entfernen. Bei dieser effizienten Arbeitsweise 

können Sie genau auswählen, welchen Teil der 

Beleuchtung Sie verwenden wollen. Meine Einzelbilder 

passten perfekt übereinander, da weder die Kamera 

noch das Motiv bewegt worden waren. 

Nachdem dieser Teil erledigt war, sollte das Bild etwas 

Ganz oben: Ich verwendete 

einen Studioblitz mit einer 

quadratischen Softbox, die ich in 

der Hand hielt, um das Auto in 

allen Entstehungsphasen des 

Bildes zu beleuchten. 

Oben: Ich stellte eine mittlere 

Blende ein, um optimale Schärfe 

zu bekommen, sowie eine kurze 

Verschlusszeit, um das 

Umgebungslicht zu 

unterdrücken. 

Links: Dank der Ebenenmasken- 

Funktion von Photoshop können 

Sie die Beleuchtung graduell 

aufbauen. Denken Sie aber daran, 

jede Ebene sinnvoll zu benennen, 

sonst finden Sie sich nicht mehr 

zurecht. 

Atmosphäre bekommen. Deswegen erzeugte ich zwei 

starke Blendenflecke und fügte diese den 

Scheinwerfern des Traktors hinzu. Dann kühlte ich sie 

mit einer Tonwert/Sättigung-Einstellungsebene etwas 

ab. Ein Rauchpinsel mit der Füllmethode „Negativ 

multiplizieren“ sorgte für ein wenig Rauch hinter dem 

Auto. Den dadurch ebenfalls entstandenen Rauch 

davor entfernte ich mit einer weiteren Ebenenmaske. 

Nun musste das gesamte Bild noch etwas „aufgeräumt“ 

werden. Dazu benutzte ich das 

Kopierstempelwerkzeug und das Ausbessern- 

Werkzeug, mit denen ich Farbunreinheiten am Lack 

des Rennwagens beseitigte, eine Notwendigkeit, die 

sich ergab, weil der wenig materialschonende 

Rennbetrieb seine Spuren hinterlassen hatte. Ich 

verstärkte noch den Kontrast der Gradationskurven 

und schärfte das Bild mit einer Unschärfe-Maske. Da 

das fertige Bild aus über 40 Ebenen besteht, war es 

während der gesamten Prozedur unerlässlich, die 

Ebenen sinnvoll zu benennen und zu gruppieren, sonst 

hätte ich den Überblick verloren. 

Zum Schluss wurde das Bild im Hochformat 

zugeschnitten, weil es besser zum Motiv passt. Das 

Ergebnis hat nichts mit dem zu tun, was eigentlich für 

den Termin geplant war. Der Herr des Geschehens ist, 

wer sich wandeln kann… 


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Das kreative Auge Thema: Spielzeug 

Creative Eye 

BLECHROBOTER UND 

PLASTIKKRIEGER 



Objektiv: NIKKOR 50mm f/1.4G 


Mit dem Thema „Spielzeug“ konnte 

ich mich schnell anfreunden. Es war 

eine schöne Gelegenheit, mich mit 

meinen Lieblingsspielzeugen zu 

beschäftigen und dabei zu 

fotografieren. Es war jedoch nicht leicht, zu 

entscheiden, was genau ich damit tun sollte, 

denn es gibt einfach zu viele Möglichkeiten. Es 

gab jedenfalls keine Idee, die mir sofort in den 

Sinn kam. Wenige Tage später, anlässlich eines 

Besuchs bei meiner Schwester, sah ich einen 

kleinen Blechroboter auf Ihrem Schreibtisch und 

lieh ihn mir aus. Wieder zu Hause, grub ich die 

Sammlung der kleinen Plastiksoldaten aus, die 

seit Kindheitstagen in einem Schuhkarton darauf 

wartete, wieder hervorgeholt zu werden. 

Bei näherem Hinsehen fiel mir auf, dass eine 

Figur durch ein Fernglas sah und winkte, also 

stellte ich mir die Szene vor, dass mein Roboter 

die Soldaten mit Laserstrahlen angriff, sodass die 

Plastiksoldaten schmelzen. Die Laserstrahlen mit 

Photoshop zu erzeugen, stellt kein Problem dar, 

aber meine Plastiksoldaten sollten tatsächlich 

schmelzen. 

So setzte ich mich an einem regnerischen 

Montagmorgen in die Küche an den Ofen, 

außerdem bewaffnet mit einem Föhn und 

zusätzlich mit einer Heißluftpistole, falls alle 

Stricke reißen würden. Doch der Ofen war völlig 

ausreichend. Ich erhitzte die Figuren darin, bis 

sie weich und verformbar wurden. Dann verbog 

ich die Gewehre, der Soldaten und verformte 

auch ihre Körper, was nur Schritt für Schritt 

geschehen konnte, weil ich darauf achten 

musste, dass die Figuren auch nach dem 

Erkalten noch aufrecht stehen konnten und 

nicht umfielen. 

Als ich mit dem Aussehen meiner deformierten 

Armee zufrieden war, baute ich die Szene auf, 

die ich mir ausgemalt hatte: Als erstes rollte ich 

eine Bahn weißer Tapete aus, deren Ende ich mit 

Klebeband an einem Regal befestigte. Das war 

mein Hintergrund. Hinzu kam eine einfache 

Lichtquelle in Form einer Klemmleuchte mit 

einer Tageslichtbirne, die an einem Blitzstativ 

befestigt und auf den Offizier mit dem 

Feldstecher gerichtet wurde. Das Licht dieser 

Leuchte gab den Figuren einen leichten Glanz 

und ließ die Konturen besser erkennen. Als alles 

bereit war, nahm ich meine Kamera mit 50mm 

Oben links: Nachdem die 

Figuren ein paar Minuten 

im Ofen waren, konnte ich 

sie beliebig verformen. 

Oben: Ich benutzte eine 

einfache Klemmleuchte, 

um mein Set 

auszuleuchten und den 

Figuren einen leichten 

Glanz zu geben. 

Rechts: Die Laserstrahlen 

stammen vom 

Zeichenstift-Werkzeug in 

Photoshop mit der 

Einstellung „Schein nach 

außen“. 

Standardobjektiv, schaltete sie auf „manuell“ und 

stellte die Belichtung ein. Ich wählte ISO 800 und 

Blende f/5.6. 

Der Fokus sollte klar auf dem Offizier liegen, 

wobei die Schärfe langsam nach hinten abfallen 

sollte, damit die Geschichte, die das Bild erzählt, 

deutlicher wurde. Mit dem schmalen 

Schärfentiefebereich führe ich den Betrachter 

durch das Bild. Zuerst liegt der Blick des 

Betrachters auf dem Offizier, bevor er den Rest 

der Szene zu erkunden beginnt. 

Nachdem ich mit meinem Foto zufrieden war, 

öffnete ich es in Photoshop. Ich benutzte den 

Zeichenstift mit der Einstellung „Schein nach 

außen“, um die Laserstrahlen des Roboters zu 

erzeugen. Nach einer kleineren Korrektur der 

Tonwerte, der Farbsättigung, der Helligkeit und 

des Kontrasts war das Bild fertig. 


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Creative Eye 

STAR WARS 



Objektiv: NIKKOR AF-S Micro 105mm f/2.8 VR 


Es heißt, Männer würden nie 

erwachsen, nur älter. Dem kann 

ich nur zustimmen. Ich habe 

mich sehr gefreut, als ich die 

Chance bekam, ein Bild zu 

kreieren, dessen Motiv das Thema 

„Spielzeug“ darstellen sollte. Ich durfte also 

spielen und das als Arbeit deklarieren; kein 

Problem! Ich brauchte auch nicht lange 

nachzudenken, was ich tun würde, denn 

ich habe ein ganzes Regal voller Figuren 

aus allen möglichen Comics, Fernseh- 

Shows und Kinofilmen. Als mein Blick auf 

die „Abteilung Star Wars“ fiel, die sogar 

einen Ehrenplatz auf meinem Schreibtisch 

einnimmt, wusste ich, dass es ein von 

einem der George-Lucas-Filme 

inspiriertes Bild werden würde. 

Manche meiner früheren Projekte für 

unsere Serie „Das kreative Auge“ basierten 

zu einem nicht geringen Teil auf 

Photoshop. Dieses Mal jedoch wollte ich 

ein Bild, das nahezu ausschließlich mit der 

Kamera entstehen sollte. Ich examinierte 

meine Star Wars Lego-Sammlung und 

entschied mich für die Figuren der 

Schlacht um den Eisplaneten Hoth aus 

dem Film „Das Imperium schlägt zurück“. 

Also suchte ich mir zusammen, was ich für 

Darth Vaders Imperiale Armee brauchen 

würde, und begann, meine Szene 

aufzubauen. Als erstes legte ich eine 

Styroporplatte auf meinen Arbeitstisch 

und wählte die Figuren aus: eine Handvoll 

Snowtrooper und die Beine des AT-AT 

Läufers. Ich brauchte keinen kompletten 

Läufer zusammenzubauen, weil man auf 

dem Foto nur die Beine sehen würde. Ich 

montierte die mit einem 105 mm 

Makroobjektiv versehene Kamera auf das 

Stativ und machte meine Bildkomposition. 

Dabei war der in alle Richtungen drehund 

schwenkbare Kameramonitor eine 

große Hilfe, denn ich konnte die Figuren 

positionieren und gleichzeitig per 

LiveView auf dem Monitor verfolgen, wie 

sich dies auf das Bild auswirkte. Doch 

Ganz oben: Eine Gruppe 

Snowtrooper legt eine 

Feuerpause ein, während 

ich das Set vorbereite. 

Backpulver erwies sich als 

der ideale „Schnee“. 

Oben: Zuerst versuchte 

ich es mit einem 

Computer-Monitor als 

Hintergrund, doch der 

erwies sich als 

ungeeignet. 

Unten Rechts Dank des in 

einer beliebigen Position 

fixierbaren 

Kameramonitors war es 

ein Leichtes, die Szene zu 

ändern und gleichzeitig 

zu beurteilen, wie sich die 

Änderung auswirkte. 

Unten ganz rechts Von 

oben sieht das Set nicht 

besonders eindrucksvoll 

aus, doch aus dem 

Blickwinkel eines 

Snowtroopers ist es der 

Eisplanet Hoth. 

bisher hatte ich nur ein paar Lego-Figuren, 

die auf einer weißen Styroporplatte 

standen, und das sah nicht besonders 

eindrucksvoll aus. Ich probierte einen 

Computerbildschirm als Hintergrund für 

mein Diorama, erreichte aber nicht die 

gewünschte Wirkung. 

Mir war klar, dass mein gefrorener Planet 

realistischer aussehen musste. Was fehlte, 

war Schnee. Eine kurze Internet- 

Recherche ergab, dass man Schnee 

mithilfe von Backpulver simulieren kann. 

Also holte ich Backpulver und verstreute es 

über meine Snowtrooper, bis vom Styropor 

der Bodenplatte nichts mehr zu sehen war. 

Dann baute ich einen Studioblitz mit 

Reflektor auf, um meine Szene von hinten 

zu beleuchten, und stellte die Kamera auf 

die maximale Blitzsynchronisationszeit 

von 1/200 Sekunde und Blende f/9 ein. Das 

sah schon viel besser aus, doch ohne 

Hintergrund fehlte meiner Szene die Tiefe. 

Ich hatte noch ein paar schwarze 

Styroporplatten im Studio, von denen ich 

eine in Stücke riss, um ein entferntes 

Gebirge zu simulieren. Das verbesserte zwar 

die Szene, aber dem Bild fehlte immer noch 

das entscheidende Element, das es zum 

Leben erweckte. An diesem Punkt fiel mir 

auf, dass der Schnee irgendwo her kommen 

musste, also beschloss ich, es schneien zu 

lassen. Das würde die Szene attraktiver 

machen und vom schwarzen Hintergrund 

ablenken. Da ich keinen Fernauslöser hatte, 

stellte ich den Auslöser der Kamera auf eine 

Verzögerung von 10 Sekunden ein. Kurz 

bevor sich der Verschluss sich öffnete, 

streute ich mehr Backpulver über der Szene, 

sodass der fallende „Schnee“ abgebildet 

werden würde. Nun sah das Ganze sehr viel 

besser aus. 

Als letzte Finesse sollte von einem der 

riesigen Füße des AT-AT-Läufers Schnee zu 

Boden fallen. Ich wiederholte also die obige 

Prozedur, indem ich während der 

Auslösung eine zusätzliche Portion 


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Backpulver am Bein des AT-AT-Läufers 

streute. Nach ein paar Versuchen klappte 

es, und ich war endlich zufrieden. Ich lud 

das Bild in Photoshop, stellte den 

Weißabgleich ein und erhöhte den Kontrast 

vermittels einer Gradationskurven- 

Einstellungsebene. Zum Schluss noch ein 

wenig Nachschärfen, und mein Bild war 

fertig – eine Patrouille imperialer 

Snowtrooper in einer frostigen Nacht auf 

dem Planeten Hoth. 


83


Creative Eye 

KRIEG DER ROBOTER 

Von Paul Ward 


Objektiv: NIKKOR AF-S 24-70mm f/2.8G 

Software: Adobe Photoshop CS5 

Das Thema „Spielzeug“ erschien 

mir vielversprechend, und ich hatte 

gleich eine Science-Fiction Szene 

vor Augen, in der Roboter eine 

Stadt zerstören. Ich rief einen 

Freund an, in dessen Büro ich mal eine 

Sammlung von Spielzeugrobotern gesehen 

hatte. Wenig später hatte ich mir einige 

ausgeliehen, und es konnte losgehen. 

Ich brauchte noch einen passenden 

Hintergrund für die Roboterinvasion. Die 

Gelegenheit dazu ergab sich, als ich für ein 

anderes Projekt eine Zeitraffersequenz einer 

belebten Straße fotografierte. Ich suchte auf 

der Straße einen Hintergrund für meine 

Roboterinvasion. Zufällig hatte der Himmel 

gerade die richtige Farbe, also baute ich die 

Kamera auf und machte meine 

Bildkomposition. Natürlich mussten Menschen 

im Vordergrund zu sehen sein, also stellte ich 

den Auslöser der Kamera auf 10 Sekunden 

Verzögerung, trat selbst in den Bildausschnitt 

und schaute nach oben auf einen imaginären 

Punkt am Himmel über der Häuserzeile, an 

dem später der Roboter im Bild zu sehen sein 

würde. Dabei erntete ich zwar einige 

merkwürdige Blicke von vorübergehenden 

Passanten, was mich aber nicht weiter störte; 

schließlich hatte ich jetzt meinen Hintergrund, 

und darauf kam es an. 

Zurück im Studio stellte ich einen der Roboter 

vor einen grünen Hintergrund und baute die 

Kamera so auf, dass deren Blickwinkel genau 

demselben Blickwinkel entsprach, den ich 

gehabt hatte, als ich während der 

Hintergrundaufnahme auf der Straße stand 

und nach oben schaute. Bei solchen 

Komposit-Aufnahmen muss man den 

Hintergrund zuerst fotografieren, denn die 

Beleuchtung des später einzufügenden 

Objekts – der Roboter in diesem Fall – muss 

der Beleuchtung des Hintergrunds angepasst 

werden. Das ist relativ einfach zu 

bewerkstelligen, aber es ist unmöglich, die 

Beleuchtung einer Außenaufnahme bei 

Tageslicht der Studiobeleuchtung des Objekts 

anzupassen, wenn das Ganze später natürlich 

aussehen soll. Das Licht auf der Straße war 

recht hell gewesen, besonders im Hintergrund. 

Deswegen stellte ich eine Leuchte mit 

Reflektor hinter dem Roboter auf, um dies zu 

imitieren. 

Auf die andere Seite des Roboters kam ein 

Rechts: Mit dem 

magnetischen Lasso- 

Werkzeug wählte ich die 

einzelnen Komponenten des 

Bildes, verteilte Sie auf 

Ebenen und löschte alle 

überflüssigen Areale. 

Ganz rechts: Nachdem alle 

Komponenten beisammen 

waren, mussten nur der 

Rauch und die Lichteffekte 

hinzugefügt werden, um das 

Ganze dramatischer 

aussehen zu lassen. 

Blitzgerät mit Softbox, dessen Licht zum 

Aufhellen dienen sollte. Als letztes baute ich 

eine weitere Leuchte mit Softbox auf, die den 

grünen Hintergrund ausleuchtete. So weit, so 

gut. Leider waren meine Funkfernauslöser 

nirgends zu finden, also versuchte ich es mit 

einem Studioblitz im Slave-Modus, der durch 

ein Blitzgerät auf der Kamera ausgelöst werden 

sollte. Ich drehte den Blitz vom Roboter weg, 

damit er dadurch kein weiteres Licht abbekam, 

wählte eine kleine Blende vor und stellte auf 

den Roboter scharf. Mit demselben Licht 

fotografierte ich noch eine der Raketen, die an 

einem Faden an einem Kleiderbügel hing und 

später eingefügt werden sollte. Außerdem 

machte ich ein Bild von einem zweiten 

Roboter am Ende der Straße, das ich absichtlich 

unscharf ließ, damit es zur Schärfentiefe 

meines Hintergrunds passte. Zum Schluss 

brauchte ich noch einige panische Fußgänger, 

die ich wiederum selbst spielte. Ich stellte eine 

einzelne Softbox an der weißen Wand meines 

Studios auf und spielte einen Mann, der vor der 

Roboterinvasion flieht, wobei ich im 

Gegenlicht mehrmals auslöste. 

Oben und links: Die 

Beleuchtung des Roboters 

musste genau zu der 

Beleuchtung der 

Straßenszene passen. 

Unten links: Ich 

fotografierte mich selbst „auf 

der Flucht“ vor dem 

gigantischen Roboter. 

Unten: Die Straßenszene 

wurde per 

Langzeitbelichtung 

aufgenommen. 

Ich lud alle Bilder in Photoshop und legte sie als 

einzelne Ebenen auf den Hintergrund. Mit dem 

magnetischen Lasso-Werkzeug löste ich den 

Roboter von seinem grünen Hintergrund und 

fügte ihn ein, dann beseitigte ich ein paar 

scharfe Kanten mit dem Radiergummi. Es 

folgte die Rakete, deren Start mit etwas Rauch 

von einem Bild aus einem älteren Projekt 

dargestellt wurde. Für die fallenden Steine des 

Hauses, das im Begriff ist, einzustürzen, 

benutzte ich Ziegel der verfallenen Mauer 

rechts in meinem Hintergrundbild, die ich mit 

dem Lasso-Werkzeug auswählte, kopierte und 

anschließend drehte und verzerrte, um 

verschiedene Formen und Winkel zu 

erzeugen. 

Ich wiederholte diesen Prozess, bis ich genug 

Schutt beisammen hatte, gab noch etwas 

Rauch für die Dramatik hinzu und fügte zuletzt 

die Aufnahmen von mir selbst ein. Dann 

benutze ich das Pinselwerkzeug mit geringer 

Deckkraft, um die Schatten der panischen 

Menschenmenge einzufügen. Nach ein wenig 

Aufräumarbeit war mein Bild fertig, und ich 

hatte eine gigantische Invasion überlebt… 


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Das kreative Auge Thema: Glühbirne 

Creative Eye 

GLÜHBIRNE?! 

Von Ross Hoddinott 


Objektiv: NIKKOR 105mm f/2.8G VR Micro 


„Glühbirne“ als Thema – 

Erleuchtung inbegriffen? Pardon, 

aber manche Wortspiele sind eben 

unwiderstehlich. Tatsächlich ist 

eine Glühbirne ein alltägliches, 

wenig aufregendes Objekt und nur schwer mit 

Kreativität in Zusammenhang zu bringen. Oder 

doch? Da ich von Spielereien mit Photoshop 

nicht sehr viel halte, konzentrierte ich mich für 

dieses Projekt auf das, was mit der Kamera 

möglich ist. Mir kam ein Gedanke, der eine 

spezielle Arbeitsweise voraussetzt und 

hoffentlich zu einer kreativen Aufnahme 

führte. 

Da ich auf Makrofotografie spezialisiert bin, 

dachte ich natürlich zuerst an die 

formatfüllende Großaufnahme einer 

Glühbirne. Außerdem mag ich 

Gegenlichtaufnahmen, weil sie einfache und 

ausdrucksstarke Bildkompositionen 

ermöglichen, deren Formen man gut 

herausarbeiten kann. Ich holte also meinen 

Lichtkasten hervor, stellte ihn auf den 

Küchenboden und legte eine klare, 

durchsichtige Glühbirne darauf. Falls Sie keinen 

Lichtkasten haben, legen Sie ein weißes Blatt 

Papier auf einen Glastisch, den Sie von unten 

mit einer Schreibtischlampe beleuchten. Ich 

schraubte meine mit Makroobjektiv versehene 

Kamera auf das Stativ, stellte es direkt über den 

Lichtkasten und richtete die Kamera senkrecht 

nach unten. Ich wollte die gekrümmten 

Konturen des Glaskolbens nicht im Bild haben, 

deswegen brachte ich die Kamera sehr nah ans 

Motiv heran. Bei der damit verbundenen 

Vergrößerung war die Schärfentiefe nur 

hauchdünn. Ich wählte die Zeitautomatik und 

Blende f/11, aktivierte den LiveView und stellte 

manuell scharf. Das Meßsystem der Kamera 

fand eine Verschlusszeit, die das Bild 

unterbelichten würde, doch das war zu 

erwarten gewesen wegen des extrem hellen 

Hintergrunds. Ich stellte dementsprechend 

eine Belichtungskorrektur von EV+1 ein und 

sah mir erneut das Histogramm an. Diesmal 

war alles in Ordnung. Ich probierte ein paar 

Bildkompositionen und Kamerawinkel aus, mit 

denen ich jeweils ein paar Aufnahmen machte, 

bis ich sicher war, mindestens ein gutes Foto 

im Kasten zu haben. 

Weiter ging es mit Photoshop. Eine Glühbirne 

ist ein so ordinärer Gegenstand, das meine 

Aufnahmen nichtssagend und langweilig 

wirkten. Um das zu ändern, bedurfte es einiger 

Eingriffe. Da ich kein Photoshop-Experte bin, 

wollte ich mich nicht auf unbekanntes Terrain 

wagen und hielt meine Retuschen so einfach 

wie möglich. Zuerst justierte ich Kontrast, 

Klarheit und Belichtung, dann klickte ich auf 

„Bild > Korrekturen > Umkehren“. So erhielt ich 

ein „Negativ“ des Fotos. Das bewirkte, dass die 

Elemente der Birne stärker als zuvor 

Ganz links: Ich legte die Glühbirne auf einen Lichtkasten, 

dessen Gegenlicht den Glühfaden nahezu nur noch als 

Silhouette erkennen ließ. 

Links: Dank des LiveViews konnte ich akkurat auf den 

Glühfaden scharfstellen. 

Rechts Die Umkehrfunktion von Photoshop verwandelte 

das Foto in ein Negativ, bevor ich den Blaustich 

hinzufügte. 

hervortraten. Dann klickte ich auf „Bild > 

Korrekturen > Farbbalance“ und gab dem Bild 

einen recht kräftigen Blaustich. Der kalte 

Farbton gab dem Bild mehr „Pfiff“ und schuf 

eine besondere Stimmung, die es attraktiver 

machte. Diese wenigen Anpassungen 

genügten, um ein eher langweiliges Motiv zu 

einem interessanten Anblick zu machen – eine 

wirklich erhellende Erfahrung! 


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Creative Eye 

DANN GING MIR EIN 

LICHT AUF … 



Objektiv: NIKKOR AF-S 18-140mm f/3.5-5.6 

Software: Lightroom 4 & Photoshop CS5 

Es gibt Zeiten, in denen man mehr 

kreative Ideen hat als man aktuell 

umsetzen könnte, aber manchmal 

kommt einem einfach nichts in den 

Sinn; so ging es mir jedenfalls beim 

Thema „Glühbirne“. Wie kreativ soll man wohl mit 

einer Glühbirne werden können? Ich strengte die 

grauen Zellen an, wälzte Gedanken hin und her, 

hatte ein paar Ideen, verwarf sie wieder und hatte 

schon eine Menge Zeit verbraucht, ohne zu einem 

Ergebnis zu kommen. An diesem Punkt, als ich 

frustriert und missmutig war, ging mir buchstäblich 

ein Licht auf: Eine Glühbirne symbolisiert eine neue 

Idee; deswegen kann eine ausgebrannte Glühbirne 

das Gefühl illustrieren, dass ich noch wenige 

Augenblicke vorher gehabt hatte. Um diese Idee 

umzusetzen, musste es ein Komposit-Bild werden, 

denn für eine Einzelaufnahme waren dabei zu viele 

Bildelemente zu berücksichtigen. 

Eine Glühbirne funktioniert bekanntlich so, dass ein 

in einem Glaskolben befindlicher Wolframfaden 

durch den ihn durchfließenden Strom aufgeheizt 

wird, bis er sichtbares Licht aussendet. Der 

Glaskolben ist mit dem Edelgas Argon gefüllt, damit 

der Wolframfaden sich nicht entzündet und 

verbrennt. Zerbricht jedoch der Glaskolben, sodass 

der weißglühende Wolframfaden mit Sauerstoff aus 

der Umgebungsluft in Kontakt kommt, verbrennt er 

sehr schnell, fast explosionsartig. Genau diesen 

Moment wollte ich einfangen. Er sollte meinen 

ausgebrannten Ideenvorrat darstellen. Die erste 

Hürde, die es zu überwinden galt, bestand bereits 

darin, überhaupt noch Glühbirnen zu bekommen. 

Die angeblich umweltfreundlicheren LED- und 

Halogenlampen, die traditionelle Edison-Birnen fast 

vollständig ersetzt haben, waren für mich 

ungeeignet. Es blieb also nichts übrig, als 10 

Glühbirnen im Internet zu bestellen. Als sie 

eingetroffen waren, machte ich mich schnellstens 

daran, sie zu zerbrechen. Ich steckte die Birnen 

einzeln in eine Plastiktüte, um die Scherben 

aufzufangen, zog mir Handschuhe an und 

zertrümmerte die Glühbirnen oberhalb des 

Metallgewindes mit einer Wasserpumpenzange. In 

einigen Fällen ging dabei der Glühfaden kaputt, doch 

sieben von neun Birnen waren verwendbar. Ich 

benutzte eine alte Birnenfassung mit Kabel und 

Stecker, die ich in einem Pappkarton fixierte, und 

stellte das Ganze auf einen Tisch. Zuerst wollte ich 

die Glühbirne von hinten mit einer Softbox 

beleuchten und befestigte ein Stück schwarzen 

Karton als Hintergrund an der Softbox. 

Nach ein paar Testfotos merkte ich, dass mir die 

ausschließlich von der Birne beleuchteten Bilder 

besser gefielen. Also verzichtete ich auf den 

Studioblitz, montierte die Kamera aufs Stativ, 

schaltetete auf manuelle Betriebsart und stellte 

manuell mit LiveView scharf. Die Verschlusszeit 

stellte ich auf 1/800 Sekunde, die Blende auf f/8 und 

die ISO-Empfindlichkeit auf 400. Der Glühfaden 

würde nur kurze Zeit brennen, deswegen war an der 

Kamera außerdem die Serienbildfunktion 

eingeschaltet. Mit dem Finger einer Hand am 

Auslöser und mit der anderen Hand am Lichtschalter 

ging ich ans Werk. Ich brauchte alle präparierten 

Glühbirnen auf, doch am Ende war ich sicher, eine 

Aufnahme zu haben, mit der ich weiterarbeiten 

konnte. Nun ging es an den nächsten Teil des Bildes. 

Ich baute die Kamera vor einem schwarzen 

Hintergrund auf, sowie zwei Studioleuchten mit 

Softboxen rechts und links von der Stelle, an der ich 

stehen würde. Ich schraubte meine letzte – 

unzerbrochene – Glühbirne in die Lampenfassung 

und hängte sie über meinem Kopf auf. Deren Licht 

würde sich mit dem der zerbrochenen Birne, die ich 

später einkopieren wollte, vermischen. Ich stellte die 

maximale Blitzsynchronisationszeit von 1/200 

Sekunde ein, stellte scharf und startete den 

Selbstauslöser der Kamera mit 10 Sekunden 

Vorlauf. Ein paar Grimassen später hatte ich ein 

Porträt von mir, das dumm genug aussah, um 

Oben links: Bei diesem 

Projekt gingen einige 

Glühbirnen kaputt. 

Oben: Ich hängte mir eine 

Glühbirne über den Kopf, 

um deren Schein für das 

Porträtfoto einzufangen. 

Oben innen: Die Glühbirnen 

zerbrach ich in einer 

Plastiktüte, um die Scherben 

aufzufangen. 

Links: Ich fotografierte die 

brennende Glühbirne am 

Ende ihres Daseins. 

Unten: In Photoshop 

entfernte ich das Lichtstativ 

und kopierte die brennende 

Glühbirne hinein. 

weiter arbeiten zu können. 

In Lightroom blätterte ich durch meine Glühbirnen- 

Bilder, wählte das Beste aus und lud es zusammen 

mit meinem Porträt in Photoshop. Nachdem ich das 

Lichtstativ und die Platzhalter-Glühbirne entfernt 

hatte, erweiterte ich den schwarzen Hintergrund 

nach oben und kopierte die ausgebrannte Birne und 

den Rauch des ehemaligen Glühfadens hinein. Dazu 

benutzte ich, wo notwendig, Tonwertkorrektur- 

Einstellungsebenen, damit die Tonwerte beider 

Bilder zueinander passten. Nun folgten noch ein 

bisschen Abwedeln und Nachbelichten, auch ein 

wenig Nachschärfen, und fertig war mein Foto zum 

Thema „Glühbirne“. 


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Creative Eye 

DER IDEEN 

EMPFÄNGNIS … 



Objektiv: NIKKOR AF-S 50mm f/1.4G 


Als ich das Thema für diese 

Ausgabe unserer Serie „Das kreative 

Auge“ erfuhr, war ich angenehm 

überrascht. Ich hatte schon bei 

anderen Gelegenheiten Glühbirnen 

fotografiert, die für mich Ideen und Chancen 

repräsentieren. Die Idee für dieses Foto hatte 

ich, als ich alte, defekte Glühbirnen sortierte und 

mir eine dieser schlanken, kerzenförmigen 

Birnen auffiel. Mir kam der Gedanke, die 

Empfängnis, die Befruchtung der menschlichen 

Eizelle, anhand eines Motivs mit Glühbirnen 

darzustellen. 

Zuerst nahm ich mir eine normale, matte 

Glühbirne vor, aus der ich mit Hilfe einer 

Kombizange den Glaskolben, der den 

Glühfaden hält, entfernte, denn der Glaskolben 

war ein mein Motiv störendes Element, 

außerdem konnte die Glühbirne ohne den am 

unteren Ende des Metallgewindes befindlichen 

Kontakt aufrecht stehen. Bei der Aktion mit der 

Kombizange trug ich Arbeitshandschuhe und 

eine Schutzbrille, weil die Gefahr bestand, dass 

die Birne platzen würde. Die präparierte Birne 

stellte ich auf einen mit weißem Papier 

bedeckten Tisch. Dann baute ich die 

Beleuchtung auf, eine 6500 Kelvin starke 

Tageslichtbirne in einer Klemmlampe, befestigt 

an einem Lichtstativ. Als Diffusor nutzte ich 

einen weißen Schirm; der ein helles, konstantes 

Licht gab. So konnte ich mein Motiv exakt 

beurteilen, bevor ich das Bild machte. Ich 

schraubte die Kamera mit einem 50mm 

Standardobjektiv auf ein Stativ, stellte die 

manuelle Betriebsart ein, Blende f/14 und 1/4 

Sekunde bei ISO 320. Die kleine Blende war 

nötig, weil ich viel Schärfentiefe brauchte. Ich 

bewegte meine Lichtquelle um den Tisch 

herum, bis ich mit dem erzeugten Reflex auf der 

Birne zufrieden war, wobei mir der LiveView der 

Kamera die Kontrolle erleichterte. Nun machte 

Oben: Vorsichtig löste 

ich den Glaskolben 

mit dem Glühfaden 

aus der Birne. 

Rechts Ich benutzte 

ein Dauerlicht hinter 

einem weißen Schirm, 

um mein Set zu 

beleuchten. 

Unten: Mit Hilfe einer 

Ebenenmaske stellte 

ich die Kerzen- 

Glühbirne frei und 

kopierte sie so oft, bis 

ich die große 

Glühbirne damit 

umgeben konnte. Die 

Schwänze sind von 

Hand gezeichnet. 

ich die Aufnahme, bei der ich genug Platz um 

die Glühbirne ließ, um die noch fehlenden 

Bildelemente positionieren zu können. Dann 

nahm ich die Kamera vom Stativ und 

fotografierte die auf der Seite liegende 

Kerzen-Birne ebenfalls vor dem weißen 

Hintergrund. 

Dieses Bild lud ich nun in Photoshop und stellte 

die Birne mit Hilfe einer Ebenenmaske und 

eines schwarzen Pinsels frei. Dann kopierte ich 

sie in das Bild mit der stehenden Glühbirne. Mit 

den Transformationswerkzeugen verkleinerte 

ich die Kerzen-Birne und duplizierte diese 

Ebene so oft, bis ich genug kleine Birnen 

beisammen hatte, mit denen ich die größere 

Birne umgeben konnte. Ich arrangierte nun jede 

einzelne der kleinen Birnen, bis mir die 

Anordnung gefiel und führte sie zu einer 

einzigen Ebene zusammen. Danach benutzte 

ich erneut das Pinselwerkzeug, mit dem ich auf 

einer neuen, klaren Ebene die kleinen 

Schwänze anbrachte, wobei ich die Deckkraft 

soweit reduzierte, bis ich mit dem Effekt 

zufrieden war. Nun fügte ich noch eine 

Strukturebene hinzu – aus meiner Sammlung 

von www.Flypapertextures.com – und brachte 

zwei Blendenflecke an, einen im Zentrum der 

großen Glühbirne, den anderen an der Spitze 

des Gewinners des Rennens. Zum Schluss 

führte ich alle Ebenen zusammen, justierte die 

Gradationskurven und nahm leichte 

Tonwertkorrekturen vor. 


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91

KAMERATECHNIK 

WENN SIE WISSEN, WIE IHRE KAMERA FUNKTIONIERT, 

MACHEN SIE AUTOMATISCH BESSERE FOTOS 

Spezialfunktionen 

Auf den folgenden Seiten beschäftigen wir 

uns mit technischen Aspekten und mit 

Kamerafunktionen, die sich nur schwer 

einer der Standardkategorien zuordnen 

lassen, deswegen haben wir sie unter 

„Spezialfunktionen“ zusammengefasst. Sie 

sollten Sie kennen, um zu beurteilen, 

inwieweit sie für Ihre Zwecke hilfreich sein 

können. Im Einzelnen geht es um das 

häufig ignorierte Histogramm, um 

Motivwahl-Funktionen, um die Auto-ISO- 

Funktion und um noch einige mehr. Nicht 

alle Funktionen werden für Sie relevant 

sein, einige jedoch ganz bestimmt. 

Vielleicht entdecken Sie sogar eine 

Funktion für sich, die sich so gut für Ihren 

Fotostil eignet, dass Sie sie von nun an nicht 

mehr missen möchten. 

Dunkle Töne 

IMAGES: LEE FROST 

Histogramme 

Sie kennen die kleine Grafik, die auf dem 

Vorschaubildschirm auftaucht, wenn Sie 

versehentlich die Info-Taste drücken, während Sie ein 

Bild betrachten? Es ist das Histogramm, und es erfüllt 

eine wichtige Aufgabe. Tatsächlich ist es wichtiger 

und nützlicher als das Vorschau. Wenn Sie zu einem 

wirklich guten Fotografen werden wollen, kommen 

Sie nicht umhin, sich näher mit dem Histogramm zu 

beschäftigen. Das Problem, wenn Sie ausschließlich 

das Monitorbild betrachten, besteht darin, dass dieses 

Ihnen möglicherweise nicht das Bild zeigt, das der 

Sensor aufgenommen hat. Wenn Sie beispielsweise 

versehentlich die Bildschirmhelligkeit zu hoch oder 

zu niedrig eingestellt haben, dann wird das Bild, das 

Sie sehen, heller oder dunkler sein als es in 

Wirklichkeit ist. Wenn Sie nun die Belichtung 

anpassen, um die vermeintliche Über- oder 

Unterbelichtung zu korrigieren, erzeugen Sie erst die 

Fehlbelichtung, die vorher gar nicht vorhanden war. 

Dasselbe gilt, wenn Sie bei schlechten oder sehr 

guten Lichtverhältnissen fotografieren, bei denen der 

Kameramonitor die Szene nicht mehr akkurat 

darstellt. Demgegenüber liefert das Histogramm eine 

viel präzisere Möglichkeit, die Belichtung eines 

Digitalfotos zu bewerten, denn es zeigt Ihnen an, wie 

die Farbtöne im Bild verteilt sind und außerdem, ob 

Ihr Bild über- oder unterbelichtet ist. Im Einzelnen 

können Sie folgendes ablesen: 

1) Die linke Seite des Histogramms zeigt die Tiefen, 

die rechte Seite zeigt die Lichter, der mittlere 

Abschnitt zeigt die Mitteltöne an. 

2) Die meisten Bilder werden ein Histogramm zeigen, 

dass wie ein Hügel aussieht, dessen höchster Punkt 

sich in der Mitte befindet und der den mittleren 

Farbtonbereich repräsentiert. Der Hügel fällt nach 

links zu den Tiefen hin und nach rechts zu den 

Lichtern hin ab. 

Durchschnittliche Szene 

3) Falls Ihre Szene hauptsächlich aus dunklen Tönen 

besteht, ist das Histogramm nach links in Richtung 

der Tiefen verschoben. Ein nach links verschobenes 

Histogramm kann jedoch auch auf Unterbelichtung 

hinweisen, falls die Szene aus durchschnittlichen 

oder helleren Tonwerten besteht. 

4) Besteht Ihre Szene hauptsächlich aus hellen 

Farbtönen, ist das Histogramm nach rechts in 

Richtung der Lichter verschoben. Es kann aber auch 

auf Überbelichtung hinweisen, falls die Szene aus 

durchschnittlichen oder dunkleren Tonwerten 

besteht. 

5) Falls das Histogramm an der linken, für die Tiefen 

zuständigen Seite „abgeschnitten“ ist, bedeutet das, 

dass bestimmte dunkle Bereiche unterbelichtet 

worden sind und auf dem Foto schwarz erscheinen 

werden. Das wiederum bedeutet, dass in diesen 

Bereichen keinerlei Details aufgenommen wurden. 

6) Falls das Histogramm an rechten, für die Lichter 

zuständigen Seite „abgeschnitten“ ist, bedeutet das, 

dass bestimmte helle Bereiche „ausgebrannt“ sind, 

weil sie überbelichtet wurden. Auch in diesem Fall 

enthalten diese Bereiche keinerlei Details. Wenn Sie 

die Spitzlichter-Warnung Ihrer Kamera einschalten, 

können Sie sofort erkennen, ob Spitzlichter 

ausgebrannt sind, weil die fraglichen Bereiche blinken 

werden. 

Helle Töne 

7) Sie sollten abgeschnittene Spitzlichter und Tiefen 

generell vermeiden, doch in manchen Situationen 

wird das nicht möglich sein. Doch das ist kein Grund 

zur Sorge, denn Sie können aus der Not solcher 

Bildfehler eine Tugend machen, indem Sie einen 

kreativen High-Key- oder Low-Key-Effekt erzeugen. 

Ist das nicht erwünscht, müssen Sie die Belichtung 

reduzieren oder erhöhen, um das Bild 

nachzudunkeln oder aufzuhellen – anschließend 

überprüfen Sie das Histogramm erneut. 

8) Wichtig zu wissen für die Interpretation des 

Histogramms ist, dass der Kamerasensor weit mehr 

Farbton-Informationen auf der rechten Seite – den 

Lichtern – des Histogramms aufnimmt als auf der 

linken Seite – den Tiefen. Tatsächlich nimmt er in den 

rechten 20% des Diagramms mehr Tonwerte auf als 

in den gesamten verbleibenden 80%. Wenn Sie also 

im Raw-Format fotografieren und bestmögliche 

Bildqualität erreichen wollen, sollten möglichst viele 

Tonwerte innerhalb der 20% auf der rechten Seite des 

Histogramms liegen. Das Bild mag zwar auf dem 

Kameramonitor überbelichtet erscheinen, doch die 

Belichtung kann in der Nachbearbeitung korrigiert 

werden. Im Übrigen ist eine Überbelichtung der 

Unterbelichtung immer vorzuziehen, solange die 

Spitzlichter nicht ausbrennen. 


BILDSCHIRMHELLIGKEIT 

Die Helligkeit des Bildschirms mag Ihnen unwichtig 

vorkommen, doch sie ist es nicht. Wenn Sie sich auf den 

Vorschaubildschirm der Kamera verlassen, um Ihre 

Szene zu bewerten, dann müssen Sie sicher sein 

können, dass er die Realität wiedergibt, andernfalls 

produzieren Sie Fehlbelichtungen. Benutzen Sie 

deswegen auf keinen Fall die automatische 

Helligkeitseinstellung, denn dann ändert sich die 

Bildschirmhelligkeit ständig entsprechend den 

herrschenden Lichtverhältnissen, und der Bildschirm 

liefert Ihnen keinen Anhaltspunkt mehr, wie die 

Belichtung aussehen wird. Stellen Sie die Belichtung auf 

50% ein, sodass die Bildschirmhelligkeit in jeder 

Situation dieselbe bleibt. Noch besser ist es allerdings, 

wenn Sie das Histogramm benutzen, um die Belichtung 

zu bewerten und den Bildschirm nur zur 

Bildkomposition und zum Scharfeinstellen verwenden 

Auto ISO 

LIVEVIEW 

Im LiveView Modus sehen Sie Ihr zu fotografierendes 

Motiv auf dem Vorschau Monitor der Kamera, anstatt 

durch den Sucher, genau wie bei einer Kompaktkamera. 

In den Anfangstagen der Digitalfotografie war der 

LiveView von so schlechter Qualität, das nur wenige 

Fotografen sich damit abgegeben haben. Doch dank 

heutiger großflächiger Kamera-LCDs mit wesentlich 

höherer Auflösung und dank wesentlich 

empfindlicherer Sensoren ist der LiveView benutzbar 

geworden. Eine praktische Anwendung besteht darin, 

dass Sie nun die Kamera auch so aufstellen können, dass 

Sie keine Möglichkeit haben, durch den Sucher zu 

schauen, sei es weil die Platzverhältnisse zu beengt sind 

oder weil Sie einen extremen Kamerawinkel benutzen. 

Stattdessen benutzen Sie den LiveView und machen 

Ihre Bildkomposition mit Hilfe des Vorschaubildschirms. 

Noch komfortabler ist es, wenn sich der Kameramonitor 

in jede Richtung drehen und schwenken lässt. Auch 

Videoaufnahmen werden durch den LiveView 

einfacher. Sie können im LiveView die Schärfe einstellen, 

entweder manuell oder per Autofokus, und Sie können 

dabei einzoomen, um präzise scharfzustellen. Ein 

weiterer Vorteil: wenn Sie einen zehnstufigen Graufilter 

benutzen, brauchen Sie nicht jedes Mal, wenn Sie die 

Bildkomposition ändern, den Filter vom Objektiv zu 

entfernen. Stattdessen benutzen Sie den LiveView und 

Der LiveView erleichtert Fotos mit extrem angewinkelter Kamera 

LiveView 

schauen komfortabel durch den Graufilter hindurch. Mit 

Hilfe des LiveView können Grauverlaufsfilter und 

Polfilter exakt ausgerichtet werden. Wenn Sie die 

Motivvorwahl „Schwarzweiß“ eingestellt haben, können 

Sie Ihre Szene durch den Sucher in Farbe, und im 

LiveView in Schwarzweiß betrachten. Ein Nachteil des 

LiveView ist jedoch, dass er bei zu hellen 

Lichtverhältnissen die Szene nicht mehr 

zufriedenstellend anzeigt. Das können Sie umgehen, 

indem Sie den Kameramonitor abschirmen. Es gibt 

eigens für diesen Zweck vorgesehene Gummiblenden, 

die den Kameramonitor vor direktem Sonnenlicht und 

Streulicht schützen. 

Wenn Sie in verschiedenen Situationen mit 

veränderlichen Lichtverhältnissen fotografieren, 

kann die automatische Einstellung der 

ISO-Empfindlichkeit ein Segen sein, denn Sie 

verpassen kein Motiv, weil Sie gerade damit 

beschäftigt sind, die Einstellungen zu ändern 

und Sie werden auch kein Bild dadurch 

verderben, dass die Kamera verwackelt oder 

dass sich Ihr Motiv bewegt. Schalten Sie die 

Auto-ISO-Funktion ein und setzen Sie den 

maximalen ISO-Wert, den die Kamera benutzen 

soll. Dieser maximale ISO-Wert sollte vom Alter 

Ihrer Kamera abhängen. Neueste Modelle 

liefern noch bis zu ISO 6400 eine gute 

Abbildungsleistung, während ältere Kameras bei 

Werten ab ISO 1600 deutlich sichtbares 

Bildrauschen erzeugen. Sie können auch eine 

minimale Verschlusszeit einstellen. Wenn sich 

nun die Lichtverhältnisse ändern, passt die 

Kamera zunächst die Verschlusszeit an und erst 

dann, wenn die minimale Verschlusszeit 

erreicht ist, beginnt sie den ISO Wert 

heraufzusetzen, um das schlechtere Licht oder 

eine kleinere Blende zu kompensieren. Die 

minimale Verschlusszeit sollte so gewählt 

werden, dass Sie noch aus der Hand 

fotografieren können, ohne dass 

Verwackelungsgefahr besteht. Bei einem 

Standard-Zoomobjektiv dürfte dieser Wert bei 

1/100 Sekunde liegen, bei einem Telezoom bei 

1/200 Sekunde und bei einem 50 mm f/1.8 

Festobjektiv bei 1/60 Sekunde. 


93

KAMERATECHNIK 

Bildstile / Bedienelemente 

Wussten Sie schon? 

Es gibt zahllose Möglichkeiten, ein Digitalfoto in der 

Nachbearbeitung zu manipulieren. Man kann 

Farbsättigung und Kontrast erhöhen oder reduzieren, 

ein Bild nach Schwarzweiß konvertieren und noch 

einiges mehr. Doch viele solcher Effekte lassen sich 

schon im Moment der Aufnahme erreichen, denn bei 

modernen Digitalkameras können Sie aus einer ganzen 

Auswahl von „eingebauten“ Bildstilen vorwählen, 

sodass Einstellungen für bestimmte Effekte 

vorgenommen werden. Der wohl meist benutzte Effekt 

ist die Konvertierung eines Farbfotos in Schwarzweiß. 

Der dafür verwendete Bildstil heißt „Monochrome“. 

Doch Sie können damit außerdem an Ihrem 

Schwarzweißbild noch die Effekte mehrerer 

Kontrast-Filter erzeugen – Rot, Orange, Gelb, Grün und 

Blau – oder Tönungen, wie sie durch einstmals 

existierende verschiedene Filmsorten hervorgerufen 

wurden, beispielsweise „Sepia“. Es gibt eine Fülle von 

Bildstilen und bei vielen können Sie Schärfe, Kontrast, 

Farbsättigung und Farbton separat einstellen, um genau 

den gewünschten Effekt zu bekommen. Die gewählten 

Einstellungen können Sie als benutzerdefinierten 

Bildstil speichern, um ihn später erneut zu verwenden. 

Porträt- und Aktfotos können mit reduzierter 

Farbsättigung und geringem Kontrast aufgenommen 

werden, oder Sie können einen eigenen Schwarzweiß- 

Stil mit hohem Kontrast erzeugen, den Sie in 

Verbindung mit einem hohen ISO-Wert benutzen, um 

grobkörnige Fotos zu erzeugen. Experimentieren Sie. 

Eins müssen Sie jedoch beachten, ganz gleich 

welcher Art Ihre Experimente sind: Falls Sie im 

Raw-Format fotografieren, wird der durch einen 

gewählten Bildstil beabsichtigte Effekt sich nur dann 

einstellen, wenn Sie die Raw-Datei mit der Raw- 

Konvertierungssoftware des Kameraherstellers 

verarbeiten. Wenn Sie Photoshop, Lightroom oder 

Aperture benutzen, geht der Bildstil verloren. Um das zu 

vermeiden, müssen Sie im JPEG-Format fotografieren; 

oder Sie fotografieren gleichzeitig in Raw und JPEG, 

dann haben Sie sowohl eine JPEG-Datei inklusive 

Bildstil als auch eine Raw-Datei – das Beste aus beiden 

Welten. 

SENSORREINIGUNG 

Es ist ziemlich ärgerlich, wenn Sie gerade einen 

ganzen Stapel Fotos auf Ihren Computer 

geladen haben, nur um herauszufinden, dass 

sie alle an derselben Stelle mit einem 

imposanten Schmutzfleck verziert sind. Zum 

Glück haben moderne Digitalkameras eine 

Sensorreinigungsfunktion, die Staub vom 

Sensor fernhält und verschmutzungsbedingte 

Retuschen seltener notwendig macht. Wenn 

Ihre Kamera über diese Funktion verfügt – 

benutzen Sie sie! 

Stellen Sie sie so ein, dass der Sensor bei jedem 

Ein- und Ausschalten der Kamera gereinigt 

wird. Sie werden feststellen, dass die Zahl der 

Verunreinigungen, die Sie bei der 

Bildbearbeitung beseitigen müssen, kleiner 

werden wird, allerdings unter der 

Voraussetzung, dass Sie die Kamera bei jedem 

Objektiv-Wechsel ausschalten und dass Sie das 

Objektiv nicht gerade in einem Staubsturm 

wechseln. 

LEE FROST 

Verwenden Sie den Bildstil „Monochrom“ für die Schwarzweiß-Ansicht eines Farbfotos 



Schnell angepasst 

LEE FROST 

Benutzen Sie bei schwierigen Lichtverhältnissen die Belichtungsmesswertspeicherung (AE-Lock) 

BEDIENELEMENTE PERSONALISIEREN 

Einer der vielen Vorteile einer digitalen 

Spiegelreflexkamera besteht darin, dass Sie sie genau an 

die Bedürfnisse anpassen können, die sich aus Ihren 

individuellen Arbeitsabläufen ergeben. 

Nehmen Sie beispielsweise die 

Belichtungsmesswertspeicherung und die 

Fokusmesswertspeicherung. Sie können beide 

Funktionen gleichzeitig aktivieren, indem Sie den 

Auslöser halb durchdrücken, oder eine davon, indem 

Sie die AF-Taste (Fokusmesswertspeicherung) oder die 

AE-Taste (Belichtungsmesswertspeicherung) drücken. 

Wenn Sie überwiegend mit einem einzigen zentralen 

Autofokuspunkt arbeiten, mit dem Sie auf den 

gewünschten Bildbereich scharf stellen, diese 

Einstellung speichern und dann eine neue 

Bildkomposition machen, werden Sie vermutlich bei 

halb gedrücktem Auslöser nur die 

Fokusmesswertspeicherung aktivieren wollen. Würde 

auch der Belichtungsmesswert gespeichert, könnte das 

Foto aufgrund der neuen Bildkomposition, deren 

Lichtverhältnisse sich vielleicht erheblich von denen 

der ersten Bildkomposition unterscheiden, unter- oder 

überbelichtet werden. 

Die Abblendtaste zur Vorschau der Schärfentiefe 

kann üblicherweise einer völlig anderen Funktion 

zugeordnet werden. Wenn Sie sie also zur Überprüfung 

der Schärfentiefe kaum benutzen, warum belegen Sie 

sie dann nicht beispielsweise mit der Umschaltfunktion 

zwischen Einzelfeld-Autofokus und dynamischem 

Autofokus, oder der Umschaltfunktion zwischen 

verschiedenen Bildqualitäten? 

Auch den Einstellrädern der Kamera können 

verschiedene Funktionen zugewiesen werden, 

beispielsweise welches Einstellrad die Werte für Blende 

und Verschlusszeit ändert. Vielleicht ziehen Sie es vor, 

mit dem vorderen Einstellrad die Verschlusszeit anstatt 

der Blende zu ändern – oder umgekehrt. Das hintere 

Einstellrad lässt sich auch dazu verwenden, den 

AF-Punkt festzulegen, oder den ISO-Wert zu ändern. 

Wenn Sie beim Fotografieren durch den Sucher 

schauen, ist es einfacher zu finden als eine der kleinen 

Tasten an der Oberseite der Kamera. 

Wenn Sie wollen, übernimmt auch die Set-Taste 

noch andere Funktionen als nur die Bestätigung einer 

ausgewählten Menü-Option. Sie könnten damit auch 

auf die Bildstile zugreifen oder auf die verschiedenen 

Bildqualitätsoptionen. Ebenso könnten Sie damit den 

LiveView zum präzisen, manuellen Scharfstellen 

einzoomen. Moderne Kameras haben eine solche Fülle 

von Funktionen, dass Viele sie gar nicht alle kennen, 

denn nur die Wenigsten setzen sich hin und lesen die 

Bedienungsanleitung oder hangeln sich durch alle 

vorhandenen Menüs. Sie sollten es aber tun, denn nur, 

wenn Ihnen klar ist, welche Optionen Ihnen zur 

Verfügung stehen, können Sie lernen, Ihre Kamera 

wirklich zu beherrschen. 

Bilddatei-Nummerierung 

Sollen die Dateien Ihrer Bilder fortlaufend 

nummeriert werden oder soll die 

Nummerierung mit jeder in die Kamera 

eingelegten Speicherkarte wieder bei Null 

beginnen? Die fortlaufende Nummerierung hat 

den Vorteil, dass jedem Bild ein eindeutiger 

Dateiname zugewiesen wird. Bei manchen 

Kameras können Sie die Anfangsbuchstaben 

des Dateinamens ändern, und die 

Dateinummerierung lässt sich manuell auf Null 

zurücksetzen, wann immer Sie wollen. 

Automatische Bildanzeige 

Erscheint das Foto, das Sie gerade geschossen 

haben, automatisch auf dem Kameramonitor? 

Falls dem so ist, wollen Sie das? Wenn nicht, 

schalten Sie die automatische Anzeige aus oder 

reduzieren Sie die Anzeigezeit auf den 

kleinstmöglichen Wert, falls das Ausschalten an 

Ihrer Kamera nicht möglich ist. Die 

automatische Bildanzeige kann zum Problem 

werden, weil es in der Natur der Sache liegt, dass 

dabei der LiveView nicht zur Verfügung steht, 

und Sie deswegen vielleicht eine schöne Szene 

verpassen. 

Allerdings erzieht die automatische 

Bildüberprüfung dazu, jedes Foto unmittelbar 

nach der Aufnahme kritisch zu bewerten und 

gegebenenfalls zu wiederholen, falls das 

möglich ist. Andererseits geht die Funktion auf 

Kosten der Batteriekapazität der Kamera. Sie 

müssen also selbst entscheiden, ob die Vorteile 

der automatischen Bildüberprüfung 

überwiegen, oder nicht. 

Auslöser ohne Speicherkarte betätigen 

Das ist ein veritabler Schildbürgerstreich. Wo 

liegt der Sinn einer Funktion, die Ihnen gestattet, 

die Kamera auszulösen, wenn gar keine 

Speicherkarte eingelegt ist, die die Aufnahme 

speichern könnte?? Richtig. Also suchen Sie die 

Funktion „Auslöser ohne Karte betätigen“ im 

Gestrüpp des Menübaums Ihrer Kamera, 

schalten sie aus und vergessen sie möglichst 

schnell.. 

Piepton 

Soll Ihre Kamera einen Piep-Ton von sich 

geben, wenn sie den Schärfepunkt gefunden 

hat? Manche finden das hilfreich, andere 

empfinden es als störend, ähnlich wie die 

Klickgeräusche eines Smartphones, wenn Text 

eingetippt wird. Wenn Sie ohne akustische 

Untermalung auskommen können, schalten 

Sie sie aus. 

Sucherraster 

Wo ist der Horizont? Es ist immer wieder 

erstaunlich, dass der Horizont bei der Aufnahme 

im Sucher „gerade“ aussieht, aber dass er, sobald 

das Bild auf den Computer geladen ist, zur Seite 

kippt. Wenn Ihnen das bekannt vorkommt, 

schalten Sie das Sucherraster der Kamera ein, 

das auch im LiveView zu sehen ist. Anhand der 

waagerechten und senkrechten Linien richten 

Sie die Kamera aus. Das Raster hilft auch bei der 

Bildkomposition und wenn Sie Gebäude 

fotografieren, stehen diese schön senkrecht. 


95

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SO WERDEN SIE ZUM 

PORTRÄT-EXPERTEN 

TEXT: DANIEL LEZANO 

FOTOS: PAUL WARD, BJÖRN THOMASSEN, BRETT HARKNESS 

KREATIV BLITZEN I 

WOLLEN SIE DIE QUALITÄT UND VIELSEITIGKEIT IHRER PORTRÄTFOTOGRAFIE VERBESSERN? DREI AUSGEWIESENE 

EXPERTEN STELLEN IHRE BEVORZUGTEN SETUPS FÜR PORTRÄTAUFNAHMEN MIT BLITZLICHT VOR. 

Bereits in früheren Ausgaben von Digitale Fotografie haben wir 

uns mit den verschiedenen Typen von Elektronenblitzgeräten, 

ihren Betriebsarten sowie mit sinnvollem Zubehör beschäftigt. 

Dabei legten wir besonderen Wert darauf zu zeigen, dass für 

hervorragende Aufnahmen nicht unbedingt eine teure 

Ausrüstung erforderlich ist. Die meisten der vorgestellten Fotos 

sind mit preiswerten Blitzgeräten und Fernauslösern entstanden, 

die sich jeder leisten kann. Auch in dieser Ausgabe geht es wieder 

um das Blitzen; diesmal aber darum, wie Sie im manuellen Betrieb 

der Kamera das Umgebungslicht mit Blitzlicht kombinieren, um 

verblüffende Effekte zu erzielen. 

Besorgen Sie sich für diesen Zweck zu Ihrer Softbox 

verschiedenfarbige Blitzfolien, um die folgenden Tutorials 

nachzuvollziehen. Wir sind überzeugt, dass Sie Ihre Portrait- 

Fotografie mit Hilfe dieser Tutorials weiter verbessern werden, und 

wünschen dabei viel Spaß!


PORTRÄTEXPERTEN 

PORTRÄTS: KREATIVE BLITZTECHNIKEN 

Sonne und Blitz – ein guter Mix 

Normalerweise werden Sie kaum auf die Idee 

kommen, Bildfehler absichtlich zu erzeugen, doch 

genau darum geht es hier. Blendenflecke werden 

meistens von Sonnenlicht verursacht, das innerhalb 

des Objektivs an den Linsen Reflexionen in Form von 

runden Flecken oder Streifen und somit 

Kontrastverluste verursacht. Mehrfach vergütete 

Linsen minimieren dieses Problem, trotzdem tritt es 

gelegentlich auf, besonders wenn die äußeren Linsen 

verschmutzt sind. Blendenflecke können aber auch 

kreative Wirkung haben, wie wir gleich zeigen 

werden. 

1 

2 

BLITZAUSRÜSTUNG 

1x Canon Speedlite 580EX 

Blitzgerät 

2 x Yongnuo Fernauslöser 

1 x Lichtstativ 

1 x Softbox 

PAUL WARD 

„Zuerst müssen Sie die Position des Modells 

bestimmen. Da die Mehrfachvergütung 

moderner Objektive Blendenflecke sehr effizient 

reduziert, sollten Sie ausprobieren, welches Ihrer 

Objektive gerade diese Blendenflecke am 

stärksten hervorruft. Falls Ihre Objektive von 

hoher Qualität sind und den Effekt nicht 

zulassen, besorgen Sie sich ein altes Objektiv bei 

eBay. Ich habe ein manuelles Vivitar 28mm f/2.5 

Weitwinkelobjektiv für 20 € gefunden. Es hat ein 

M42-Gewinde, deswegen brauchte ich 

außerdem einen Adapter für meine Kamera, um 

es benutzen zu können. Da dieses Objektiv 

keinerlei Elektronik besitzt, gibt es keinen 

Autofokus, und die Blendeneinstellung muss 

manuell vorgenommen werden. Beides ist nicht 

einfach, wenn Sie in die Sonne fotografieren. 

Benutzen Sie den LiveView und vergrößern Sie, 

um Ihr Motiv scharf zu stellen.“ 

1) Positionieren Sie Ihr Modell vor der Sonne und machen 

Sie einige Testfotos, um die richtige Belichtung zu finden. 

Die Verschlusszeit muss in diesem Fall länger als die 

kürzeste Blitzsynchronisationszeit der Kamera sein. 

Stellen Sie deswegen einen niedrigen ISO-Wert ein und 

blenden Sie ab, bis sich eine passende, lange 

Verschlusszeit einstellt. Meine Werte lagen bei 1/200 

Sekunde bei Blende f/11 und ISO 160. 

2) Das Blitzgerät stellte ich so hinter mir auf, dass es das 

Modell über meine Schulter hinweg in einem Winkel von 

35° anblickte. Falls es windig sein sollte, müssen Sie 

verhindern, dass das Lichtstativ umgeblasen wird; lassen 

Sie es von einem Assistenten festhalten oder beschweren 

Sie es. Ich hatte eine Freundin dabei, die das Stativ mit 

Blitzgerät und Softbox festhielt. 

3) Die Blitzleistung habe ich von Hand hoch geregelt, bis 

ich eine adäquate Belichtung erhielt. An diesem Tag war es 

recht hell, deswegen benötigte ich 50% der Leistung des 

Blitzgeräts. 

3 





Farbtöne durch 

Blitz angleichen 

Bei manchen Blitztechniken ist später auf dem 

Foto eindeutig erkennbar, dass geblitzt wurde, 

andere sind so subtil, dass auch Experten 

zweimal hinschauen müssen, um festzustellen, 

ob geblitzt wurde oder nicht. Diese Blitztechnik 

beleuchtet das Modell und die Szene so, dass 

der Blitz so viele Farbtöne wie möglich 

ausbalanciert. Oft fallen dem einzelnen 

Blitzgerät dabei zwei Aufgaben zu: es 

beleuchtet sowohl das Modell als auch dessen 

Umgebung. Damit dies gelingt, müssen 

Position und Leistung jedes einzelnen 

Blitzgeräts genau justiert werden. 

BJORN THOMASSEN 

„Es ist viel einfacher, zu blitzen, wenn 

es nicht darauf ankommt, ob der 

Blitzeinsatz für den Betrachter des 

Fotos offensichtlich ist oder nicht. Ich 

mag es jedoch lieber, wenn der 

Farbtonverlauf bei Blitzaufnahmen 

gleichmäßig ist. 

Diese Aufnahme wurde dadurch erschwert, dass 

wir in beengten Räumlichkeiten fotografierten, was 

dazu führte, dass wir peinlich genau darauf achten 

mussten, wohin das Licht der Blitzgeräte fiel. Das 

Modell saß in einem engen Flur. Bei richtiger 

Blitzeinstellung konnte ich ein sauberes, natürliches 

Bild mit neutralen Farbtönen erzeugen. Der Trick 

bei dieser Arbeitstechnik besteht darin, jedes 

Blitzgerät einzeln einzurichten und jede Änderung 

der Einstellung, sei es Position oder Blitzleistung, 

anhand des Kameramonitors zu überprüfen. Wenn 

ausgewogene Tonwerte das Ziel sind, dürfen keine 

zu hellen und keine zu dunklen Bereiche vorhanden 

sein. Anders ausgedrückt: Von der Szene sollte so 

viel wie möglich im mittleren Farbtonbereich 

dargestellt werden. 

Der Hauptblitz schoss durch eine kleine Softbox 

und diente hauptsächlich der Beleuchtung des 

Modells. Wir mussten jedoch darauf achten, dass 

die Wände hinter dem Modell nicht zu stark 

angeblitzt wurden und dadurch Spitzlichter 

erzeugten. Deswegen war der Blitz leicht seitlich 

am Modell vorbei gerichtet, sodass es nur von 

einem Rand des Lichtkegels erfasst wurde und nicht 

von dessen Zentrum. Aufgrund der Entfernung 

stellte ich den Hauptblitz auf 25% seiner Leistung 

ein. Das zweite Blitzgerät, ebenfalls mit Softbox, 

stand – auf dem Foto nicht sichtbar – hinter dem 

Modell. 

Die Aufgabe des zweiten Blitzgeräts bestand 

darin, die Wand seitlich des Modells anzuleuchten 

und etwaige, durch den Hauptblitz erzeugte 

Schatten zu neutralisieren. Auch dieser Blitz wurde 

leicht nach unten gerichtet, um den Beinen einen 

leichten Glanz zu verleihen. Da er sich näher am 

Motiv befand als der Hauptblitz, stellte ich die 

Leistung auf 1/16 der vollen Leistung ein.“ 

1) Selbst ein enger Flur kann einen passenden 

Hintergrund für Porträtfotos abgeben, wenn 

Bildkomposition und Beleuchtung sorgfältig abgestimmt 

werden. 

2) Im Hintergrund ist das Hauptblitzgerät zu sehen, das 

zweite Blitzgerät steht im Vordergrund. 

3) Das Modell war im Flur zwischen den beiden Softboxen 

positioniert und die genau abgestimmte Position und 

Leistung der Blitzgeräte sorgten für ein sehr schön 

ausbalanciertes, natürlich wirkendes Licht. 


2x Canon Speedlite 

550EX Blitzgeräte 

2 x Lichtstative 

3 x Yongnuo 

Fernauslöser 

2 x Softboxen 

1 

2 

3 


99




4 



550EX Blitzgerät 

2 x Yongnuo 

Fernauslöser 


1 x Softbox 

Tageslicht + Blitz = High-Key 

Eine in der der Mode-, Hochzeits- und Boudoirfotografie 

verbreitete Aufnahmetechnik sieht vor, das Modell vor 

einen High-Key Hintergrund zu stellen. Durch 

Ausbleichen des Hintergrunds konzentriert sich die 

Aufmerksamkeit des Betrachters ausschließlich auf das 

Zentrum des Motivs. Je nach Pose und Bekleidung des 

Modells kann der Effekt sinnlich, romantisch, freundlich 

oder distanziert sein. Für die Beleuchtung des 

Hintergrunds gibt es grundsätzlich zwei Möglichkeiten: 

Blitz oder Tageslicht. In diesem Beispiel haben wir 

Tageslicht benutzt. Der Hintergrund selbst kann aus 

einem eigens zu diesem Zweck angefertigten 

Studio-Hintergrund bestehen, doch er kann auch mit 

Bettlaken oder Gardinen improvisiert werden – benutzen 

Sie, was vorhanden ist, beachten Sie aber: je dichter das 

Hintergrundmaterial, desto heller muss die Lichtquelle 

sein, damit der Hintergrund überbelichtet werden kann. 

Zur Erinnerung: es ist die Blendeneinstellung, die den das 

Modell beleuchtenden Blitz steuert, während die 

Verschlusszeit die Intensität des Umgebungslichts steuert, 

anders ausgedrückt: die Helligkeit des Hintergrunds 


Dies ist eine meiner bevorzugten Aufnahmetechniken, 

" 

wegen des Lichts, das entsteht, wenn die Lichtquellen 

perfekt ausbalanciert werden. Manchmal benutze ich 

Blitzlicht, um den Hintergrund überzubelichten, doch 

wenn möglich, benutze ich nur das Tageslicht, das durch 

das Fenster einfällt, wie bei diesem Setup. Der Schlüssel 

zum Erfolg dieser Aufnahmetechnik ist, die bestmögliche 

Balance zwischen dem das Modell beleuchtenden Blitz 

und der Lichtquelle des Hintergrunds zu finden. 

Trotzdem gibt es ausreichend Spielraum, die 

Lichtverhältnisse nach eigenem Geschmack zu gestalten 

– der eine mag einen völlig ausgebleichten, weißen 

Hintergrund, der andere möchte den Hintergrund 

weniger stark überbelichtet, sodass noch Details 

1 2 

3 

erkennbar sind. Ich persönlich mag es wenn auch im 

Hintergrund noch etwas Struktur erkennbar ist und 

gleichzeitig etwas Licht hindurch fällt, das Arme und 

Körper des Modells umspielt. Dazu benutze ich große 

weiße Stoffbahnen, entweder einzeln, oder mehrere 

hintereinander hängend, je nach Helligkeit des 

Umgebungslichts. Ein sehr heller Tag bietet übrigens 

nicht die besten Lichtverhältnisse; bei bedecktem 

Himmel ist das Licht leichter zu steuern.“ 

1) Ziel war es, das Modell korrekt zu belichten, während der 

Hintergrund um 2-3 Blendenstufen überbelichtet werden sollte. 

Zuerst kümmerte ich mich um die Belichtung des Hintergrunds. 

Ich benutzte einen Handbelichtungsmesser, und ermittelte 

einen Wert, den ich dann an der Kamera einstellte. Damit der 

Hintergrund überbelichtet wurde, benutzte ich eine weit offene 

Blende. Wenn also bei Ihnen beispielsweise das 

Umgebungslicht zu Einstellungen von 1/125 Sekunde bei f/8 

führen würde, wählen Sie Blende f/4, um den Hintergrund um 

zwei Blendenstufen überzubelichten. 

2) Als nächstes stellte ich die Blitzleistung ein. Viele Fotografen 

benutzen dazu den Kameramonitor, doch ich verwende einen 

Blitzbelichtungsmesser, denn ein kleiner LCD-Monitor ist 

niemals hundertprozentig genau. In diesem Fall habe ich den 

Hauptblitz mit einer Softbox versehen und ihn etwas nach 

unten geneigt, damit ein Teil des Blitzes vom Bett reflektiert 

wurde. Nach einer genauen Messung stellte ich den 

Blitzausstoß auf 1/128 der Maximalleistung ein. 

3) Das ist das Ergebnis – ein schön belichtetes Modell und ein 

sauberer, heller Hintergrund. Versuchen Sie es zuhause vor 

einem großen Fenster oder vor bis zum Boden reichenden 

Terrassentür-Fenstern. 

4) Dieses Bild wurde prinzipiell genauso gemacht. Der 

Unterschied bestand lediglich in einer Änderung der 

Verschlusszeit, um die Struktur des Hintergrunds erkennbar zu 

machen. 


Perfekt belichten 

Ein High-Key-Foto, bei dem sich 

alle Aufmerksamkeit auf das 

Modell konzentrieren kann, 

erfordert eine spezielle 

Aufnahmetechnik; sie ist jedoch 

ganz einfach – gewusst wie! 


DIGITALE FOTOGRAFIE - UPDATE 101




Star-Allüren 

Die entscheidende Bedeutung der Blende für die 

Schärfentiefe ist bekannt. Weniger bekannt ist, 

dass die Blendenöffnung auch beeinflusst, wie 

hell die Spitzlichter einer Szene aufgenommen 

werden. Wenn Sie schon einmal eine nächtliche 

Straßenszene fotografiert haben, wird Ihnen 

aufgefallen sein, dass Straßenlaternen und andere 

punktuelle Lichtquellen auf dem Foto aussehen 

wie Sterne. Der Effekt tritt auf, wenn das Licht eine 

kleine Blendenöffnung passieren muss. Mit 

mehreren entkoppelten Blitzgeräten lässt er sich 

bewusst einsetzen. 

BRETT HARKNESS 

„Ich benutze ihn sogar sehr oft, beispielsweise um einem 

Hochzeitsporträt ein paar funkelnde Sterne 

hinzuzufügen. Szenen in einem Garten oder einem 

Treppenhaus eignen sich sehr gut. Auch der erste Tanz 

des Hochzeitspaars ist ein dankbares Motiv, das durch ein 

paar Sterne ein besonderes Flair bekommt. 

Der Effekt ist relativ einfach zu erzeugen; wie so oft 

steht und fällt er mit guter Vorbereitung. Die Blitzgeräte 

müssen so aufgestellt werden, dass sich eine ästhetische, 

die Bildkomposition verbessernde Anordnung der Sterne 

ergibt. Dazu müssen die Blitzgeräte entweder mit 

Fernauslösern versehen werden oder in den Slave- 

Modus geschaltet sein. Außerdem muss die Blitzleistung 

an jedem einzelnen Gerät so eingestellt werden, dass 

eine gleichmäßige Helligkeit der „Sterne“ gewährleistet 

ist. Ihr Modell sollte von einem einzelnen Blitzgerät in 

einer Softbox beleuchtet werden, die einen Lichtkegel 

erzeugt, der den gesamten Körper abdeckt. Stellen Sie die 

Blitzleistung entsprechend ein. Nun wenden Sie sich den 

anderen Blitzgeräten zu. Stellen Sie deren Leistung 

zwischen 1/8 und 1/16 der maximalen Leistung ein, denn 

die Sterne sollen das Motiv nicht dominieren. 

Entscheidend ist die Wahl der Blende; meiner 

Erfahrung nach erreicht man mit Blende f/8 oder f/11 die 

besten Ergebnisse. Auch die Wahl des Objektivs hat 

großen Einfluss. Ein Weitwinkelobjektiv erzeugt schönere 

Stern-Effekte als ein Teleobjektiv. Was die Verschlusszeit 

angeht, orientieren Sie sich an der Stärke des 

Umgebungslichts. Falls während der Dämmerung noch 

ein wenig Farbe am Himmel vorhanden ist, benutzen Sie 

eine längere Verschlusszeit, um die dadurch erzeugte 

besondere Atmosphäre ins Bild zu bekommen. Falls es 

sehr dunkel ist, können Sie eine kürzere Verschlusszeit 

benutzen, weil kein Umgebungslicht mehr vorhanden ist. 

Es versteht sich von selbst, dass Sie für diese 

Aufnahmetechnik mehrere Blitzgeräte und Auslöser 

brauchen; bewahren Sie also alte Blitzgeräte auf und 

besorgen Sie sich eine entsprechende Anzahl preiswerte 

Auslöser, beispielsweise das Yongnuo RF-603 Modell. Zur 

Illustration haben wir hier ein paar Blitzgeräte zur 

Erzeugung des Stern-Effekts aufgebaut. Einige hatten 

drahtlose Auslöser, andere waren in den Slave-Modus 

geschaltet, sodass sie simultan mit dem Hauptblitz 

ausgelöst wurden. Alle Blitzgeräte waren auf 1/16 

Leistung eingestellt. Eine Verschlusszeit von 1/64 

Sekunde bei Blende f/8 und ISO 320 ergab einen schönen 

Stern-Effekt, während die kürzeste Brennweite des 

Weitwinkelobjektivs von 16 mm dafür sorgte, dass die 

Kulisse des Treppenhauses das Hauptmotiv sehr schön 

ergänzte.“ 

1) Die zusätzlichen Blitzgeräte am Treppengeländer 

machen die Szene attraktiver. 

2) Sie können die Ausgaben für die notwendigen 

Blitzgeräte in erträglichen Grenzen halten, wenn Sie sie 

gebraucht kaufen oder wenn Sie auf preisgünstige 

No-Name-Geräte ausweichen. Unbedingt erforderlich 

ist jedoch die Möglichkeit, die Blitzleistung manuell 

einzustellen. Idealerweise gibt es auch einen 

Slave-Modus, doch falls nicht, behelfen Sie sich mit 

preiswerten Fernauslösern wie dem Yongnuo RF-603 

– ein Set, bestehend aus vier Stück kostet unter 60 € . 

1 




4 x Yongnuo YN-560II 

Blitzgeräte 

5 x Yongnuo 

Fernauslöser 

1 x Softbox 

2 


Star-Allüren 

Setzen Sie Blitzgeräte 

kreativ ein und lassen Sie 

Ihre Szenen funkeln. Der 

Effekt passt besonders gut 

zu Hochzeitsmotiven. 






Blitzfolien 

Das Licht eines Elektronenblitzgeräts hat die 

gleiche Farbtemperatur wie Tageslicht, etwa 

5500 Kelvin. Das bedeutet, dass Aufnahmen 

mit solchen Blitzgeräten die vorhandenen 

Farben neutral, also ohne Farbstiche abbilden. 

Insofern mag es merkwürdig erscheinen, 

eine farbige Folie vor dem Blitzkopf 

anzubringen, um das Blitzlicht absichtlich 

einzufärben. Doch genau dazu sind 

Blitzfolien da. Ein farbiger Blitz kann einen 

langweiligen Hintergrund interessant 

machen, er kann eine besondere Stimmung 

erzeugen, und er kann ein Modell farbig 

beleuchten. 


„Heute verwende ich kaum noch Blitzfolien, 

doch früher habe ich sie oft benutzt, wenn 

ich etwas mehr Farbe haben wollte. Viele 

glauben, Blitzfolien wirken am besten auf 

weißen Wänden. Ich finde, sie eignen sich 

besser für Wände, die bereits einen eigenen 

Grundfarbton mitbringen. Hat die Wand eine 

erkennbare Oberflächenstruktur, umso 

besser, denn das macht die Szene insgesamt 

interessanter. 

Es gibt zwei grundsätzlich 

unterschiedliche Vorgehensweisen, wie 

Blitzfolien eingesetzt werden können. Die 

erste und meist verwendete besteht darin, 

ausschließlich die Wirkung des Blitzes zu 

zeigen, also einen Hintergrund oder ein 

Modell, das von dem gefärbten Blitz 

angeleuchtet wird. Die zweite, weniger 

bekannte Methode besteht darin, das 

Blitzgerät selbst in das Bild einzubeziehen, 

sodass der Blitzkopf als farbiges Spitzlicht in 

der Szene zu sehen ist. Ganz gleich, welche 

Methode Sie benutzen, Ihr Modell muss auf 

jeden Fall von einem Blitz ohne Folie 

beleuchtet werden, damit es natürlich 

aussieht. 

Normalerweise bleiben farbige Blitze einer 

eher langweiligen Umgebung vorbehalten, 

Mut zur Farbe 

1 

die durch das Element der Farbe attraktiver 

gestaltet werden soll. Der farbige Blitz kann 

aber auch dazu benutzt werden, eine 

besondere Stimmung in einer Szene zu 

erzeugen. Rot und Grün sind eine gute Wahl 

für dramatische Effekte, Blau und Orange 

erzeugen einen subtileren Effekt. In diesem 

Beispiel wollte ich warmes Abendlicht 

simulieren, das durch ein Fenster einfällt. Um 

die Szene attraktiver zu machen, setzte ich 

ein weiteres Blitzgerät mit blauer Folie ein. 

2 

1) Bauen Sie den Hauptblitz mit Softbox in der Nähe des 

Modells auf, damit das Gesicht neutral beleuchtet wird. In 

diesem Fall wurde mit 1/125 Sekunde bei Blende f/5 und ISO 

125 belichtet, wobei das Blitzgerät auf 1/16 der 

Maximalleistung eingestellt war. 

2) Nachdem ich den Kamerastandpunkt festgelegt hatte, hielt 

ein Assistent das erste Blitzgerät draußen vor dem Fenster 

hoch und richtete es aus. Bei 1/4 seiner Maximalleistung sollte 

warmes, orangefarbiges Licht ins Zimmer fallen. 

3) Das zweite Blitzgerät mit blauer Folie wurde hinter dem 

Sofa versteckt und ebenfalls auf 1/4 der Maximalleistung 

eingestellt. Der Effekt ist nicht stark ausgeprägt, gibt dem Bild 

aber eine besondere Stimmung. 

Blitzfolien und Hotspots 

Die eben erklärte Aufnahmetechnik erfordert, dass die Blitzgeräte 

nicht im Bild zu sehen sind, während die folgende 

Aufnahmetechnik die Blitzgeräte bewusst ins Bild setzt. Sie werden 

direkt in die Kamera gerichtet, so können Sie das konzentriert aus 

dem Blitzkopf austretende Licht für besondere Effekte benutzen. 

Die Lichtstärke der mit den Folien versehenen Blitzgeräte muss 

ausgewogen sein, damit die erzeugten Spitzlichter die Szene nicht 

dominieren und damit die Farben der Folien erkennbar bleiben. 

Wenn Sie das beachten, ist der Rest ganz einfach. 

1) Bringen Sie Ihr Modell in Position. Bauen Sie das Hauptblitzgerät auf und stellen 

Sie die erforderliche Blitzleistung ein. Die Werte für die Belichtungseinstellungen 

betrugen in unserem Fall 1/200 Sekunde bei Blende f/5 und ISO 125. 

2) Wählen Sie den Bildausschnitt so, dass die durch die Blitzgeräte erzeugten 

Spitzlichter ansprechend positioniert sind. Mit dem Querformat und dem Modell in 

der Mitte machen Sie nichts falsch. Nun bauen Sie das erste Blitzgerät auf, das farbig 

blitzen soll. 

3) Dann folgt das Blitzgerät mit der zweiten Blitzfarbe – Sie können Ständer 

benutzen oder die Blitzgeräte von jemandem halten lassen. Hände und Arme 

sollten jedoch nicht im Bild sein. 

4) Blitzfolien machen ein Motiv auf ungewohnte, doch attraktive Weise interessant. 

Falls die die Blitzgeräte haltenden Hände sichtbar sein sollten, entfernen Sie sie 

später in Photoshop. 

1 2 

3 

4 


3 


1x Calumet Genesis 

GF400 mit Softbox 

2 x Yongnuo YN-560II 

Blitzgeräte 

3 x Yongnuo 

Fernauslöser 

Farbige Blitzfolien 





FOTOS: PAUL WARD, BJÖRN THOMASSEN, BRETT HARKNESS 

KREATIV BLITZEN II 

AUF DEN FOLGENDEN SEITEN STELLEN WIR IHNEN BEWÄHRTE, MANCHMAL UNKONVENTIONELLE, AUF JEDEN FALL ABER 

KREATIVE BLITZTECHNIKEN FÜR EBENSO UNGEWÖHNLICHE WIE ATTRAKTIVE PORTRÄTFOTOS VOR. 

Der Schlüssel besteht darin, von der Kamera entkoppelte 

Blitzgeräte zu benutzen, die manuell eingestellt werden. Wir 

haben uns mit dieser Thematik bereits in einer früheren 

Ausgabe von „Digitale Fotografie“ beschäftigt. Für den Fall, dass 

Sie diese Ausgabe verpasst haben, hier noch einmal das 

Wesentliche: 

Das Prinzip des „manuellen Blitzens“ ist einfach: Sie schalten 

das Blitzgerät auf manuellen Betrieb und stellen die gewünschte 

Blitzleistung selbst ein. Auch die Kameraeinstellungen werden 

manuell vorgenommen. Die Verschlusszeit steuert die Menge 

des auf den Sensor fallenden Umgebungslichts, während die 

Blende für die auf den Sensor fallende Menge des Blitzlichts 

zuständig ist. Eine Änderung des ISO Wertes wirkt sich auf beide 

Lichtarten aus. Soweit die Theorie. 

Wir sind überzeugt, dass Sie Ihre Porträt-Fotografie weiter 

verbessern werden, wenn Sie einige der Tutorials auf den 

folgenden Seiten nachvollziehen und wünschen Ihnen dabei 

viel Spaß.




Blitz und blauer 

Himmel 

Eine Aufnahme insgesamt unterzubelichten, auf 

denen nur das Modell per Blitz richtig belichtet wird, 

ist eine bewährte Technik bei Lifestyle-, Hochzeits-, 

und Modefotografen. Sie lässt Details deutlich 

hervortreten und sorgt für mehr Dramatik in einer 

Szene. Deshalb wird sie oft an Tagen mit bedecktem 

Himmel benutzt, um dessen langweiliges Aussehen 

in einen stimmungsvollen Hintergrund voller 

Atmosphäre zu verwandeln. Eine solche 

Transformation einer Szene ist nicht schwer zu 

erreichen. Probieren Sie es einfach bei Gelegenheit 

aus. Sie können diese Aufnahmetechnik aber auch 

bei blauem Himmel benutzen und eindrucksvolle 

Porträts voller intensiver Farben damit erzeugen. 

Die Erfolgsformel heißt: Unterbelichtete Umgebung 

plus Blitz für das Modell ergibt das gewünschte 

Resultat. 


„Ganz gleich, ob ich Mode, Kinder oder Hochzeiten 

fotografiere, ich benutze ständig den Himmel als 

Hintergrund. Angesichts der Tatsache, dass er überall 

vorhanden ist, wundert es mich ein bisschen, dass er 

von vielen Fotografen nur selten ins Bild einbezogen 

wird. Das Prinzip dieser Aufnahmetechnik ist einfach: 

um den Hintergrund abzudunkeln, unterbelichten Sie 

die gesamte Szene, sorgen aber durch den Blitz dafür, 

dass das Modell korrekt belichtet wird. Bei klarem 

blauem Himmel entsteht so ein schöner Kontrast zu 

dem vom Blitz beleuchteten Modell. 

Um zuerst die Belichtung für die Umgebung zu 

ermitteln, wählen Sie eine Automatik-Betriebsart der 

Kamera, drücken den Auslöser halb durch und 

merken sich die Messwerte der Kamera. Dann 

schalten Sie in die manuelle Betriebsart und stellen 

diese Werte dort ein. Nun haben Sie eine 

Ausgangsbasis für das weitere Vorgehen. Da Sie ein 

Blitzgerät benutzen werden, haben Sie als kürzeste 

Verschlusszeit nur die maximale 

Blitzsynchronisationszeit der Kamera zur Verfügung. 

Wenn Sie also eine kürzere Verschlusszeit benutzen 

müssen, als die, die Sie soeben eingestellt haben, 

blenden Sie die entsprechende Zahl Blendenstufen ab 

oder stellen Sie eine entsprechend niedrigere ISO 

Empfindlichkeit ein. Machen Sie ein Testfoto, 

überprüfen Sie, ob der Himmel Ihren Vorstellungen 

entspricht und korrigieren Sie die Belichtung, falls er 

zu hell oder zu dunkel ist. Sind Sie mit der Abbildung 

des Himmels zufrieden, stellen Sie das Blitzgerät ein. 

Ich ziehe einen von der Kamera entkoppelten Blitz 

vor, denn so kann ich einen Blitzwinkel wählen, mit 

dem ich zusätzliche schattige Bereiche erzeugen 

„Richtige“, von der Kamera gemessene Belichtung 

1 

2 

kann, die dem Gesamteindruck des Bildes zugute 

kommen. Da Sie bei hellem Tageslicht fotografieren, 

müssen Sie so nah wie möglich an Ihr Modell 

herangehen, damit der Blitz seine Wirkung entfalten 

kann. Ist es sehr hell, versuche ich die Szene so zu 

gestalten, dass die Sonne hinter einem Objekt 

verschwindet, etwa hinter einem Baum oder einem 

Haus. Ist das nicht möglich, warte ich, bis die Sonne 

tiefer steht. Bei extrem hellen Lichtverhältnissen und 

wenn Sie nicht die Zeit haben, zu warten, bleibt Ihnen 

nichts anderes übrig, als auf einen tragbaren 

Studioblitz zurückzugreifen." 

Um zwei Blendenstufen unterbelichtete Szene 

1) Ermitteln Sie die richtige Belichtung für die Umgebung und 

unterbelichten Sie absichtlich um zwei Blendenstufen, damit 

das Blau des Himmels intensiver wird. Ihr Modell sollte jetzt 

nur noch als dunkler Schatten im Bild zu sehen sein. 

2) Statten Sie das Blitzgerät mit einer Softbox aus. Die 

Blitzleistung muss aufgrund der hellen Lichtverhältnisse sehr 

hoch eingestellt werden. Bringen Sie die Softbox so nah wie 

möglich an das Modell heran, achten Sie aber darauf, dass sie 

nicht in den Bildausschnitt hinein ragt. 

3) Niedriger Kamerastandpunkt und Weitwinkelobjektiv 

ergeben einen dynamischen Effekt, der durch den 

dunkelblauen Himmel noch verstärkt wird. 

Empfohlene Ausrüstung für entkoppeltes Blitzen 

Die bekannten Kamerahersteller haben eigene 

Produkte, außerdem gibt es von den Kameraherstellern 

unabhängige Markenprodukte; an geeigneter 

Blitzausrüstung besteht also kein Mangel. Für unsere 

Projekte benutzten wir jedoch ausschließlich sehr 

preiswertes Zubehör, um zu zeigen, dass die 

Blitzfotografie heute für jeden erschwinglich geworden 

ist. Die hier genannten Auslöser und Blitzgeräte 

verfügen allerdings nicht über TTL-Funktionen. Sie 

müssen also alle Einstellungen manuell vornehmen, 

doch wie Sie noch feststellen werden, ist das einfacher 

als Sie denken. 

PREISWERTE FERNAUSLÖSER 

Die komfortabelste Methode, von der 

Kamera entkoppelt zu blitzen, besteht 

in der drahtlosen Fernauslösung der 

Blitzgeräte, wobei Kamera und 

Blitzgeräte jeweils mit einem 

Transceiver ausgestattet werden, der 

in den jeweiligen Zubehörschuh geschoben wird. 

Wegen des unschlagbaren Preis-Leistungs- 

Verhältnisses bevorzugen wir Geräte der Marke 

Yongnuo, in diesem Fall das Modell RF-603. Das 

Vierer-Set gibt es für 53 € bei eBay. 

PREISWERTE BLITZGERÄTE 

Angesichts der Preise für Marken-Blitzgeräte, die 

oft bei mehreren Hundert Euro liegen, lag die 

Möglichkeit, mit einem eigenen Multiblitz-Setup 

arbeiten zu können, lange Zeit für die meisten 

von uns in weiter Ferne. Doch dem ist nicht 

mehr so. Wenn Sie sich damit anfreunden, alle 

Einstellungen manuell vorzunehmen – was Ihnen übrigens eine 

viel genauere Steuerung der Lichtverhältnisse erlaubt als jede 

Automatik – dann können Sie sich jetzt Ihr eigenes tragbares Studio 

in Form mehrerer Yongnuo YN 560 II Blitzgeräte leisten, das Stück 

um die 50 €, ebenfalls von eBay. 


3 


1x Calumet Genesis 

GF400 Blitzgerät 

2 x PocketWizard Plus III 

Transceiver 

1 x Softbox 




SO WERDEN SIE ZUM PORTRÄTEXPERTEN 

Blitzlicht plus 

Tageslicht 

Der Hauptunterschied zwischen automatischem und manuellem Blitzen besteht 

in der Art und Weise, wie das Umgebungslicht aufgenommen wird. Das erschließt 

nicht sofort, ist jedoch einfach zu erklären: Wenn Sie beide, Kamera und Blitzgerät, 

mit der vollautomatischen Einstellung benutzen, wird die Kamera versuchen, Ihr 

Motiv ausschließlich mit dem Blitzlicht perfekt zu belichten. Wie der Rest der Szene 

aussieht, wird dabei nicht berücksichtigt, deswegen bleibt der Hintergrund oft 

dunkel. Stellen Sie jedoch Kamera und Blitzgerät manuell ein, können Sie beides, 

Umgebungslicht und Blitzlicht unabhängig voneinander steuern. Der Einfluss des 

Blitzlichts auf Ihre Szene kann verändert werden, indem Sie die Blitzleistung 

herauf- oder herabsetzen oder indem Sie die Entfernung zwischen Blitzgerät und 

Motiv anpassen. Dabei ist die Intensität der Einwirkung des Blitzlichts auf die Szene 

von der Blendeneinstellung abhängig. Die Intensität der Einwirkung des 

Umgebungslichts ist abhängig von der Verschlusszeit. Bei langer Verschlusszeit 

erreicht mehr Umgebungslicht den Sensor und erzeugt eine hellere Szene, bei 

kurzer Verschlusszeit fällt weniger Licht ein, und die Szene wird dunkler. 

Nun zeigen wir Ihnen, wie ein Porträt am Spätnachmittag im Gegenlicht 

fotografiert wurde. 


„Diese Aufnahme entstand in einem kleinen Wäldchen, als die 

Sonne schon recht tief am Himmel stand. Der Spätnachmittag ist 

meine liebste Tageszeit, denn dann verleiht die Sonne meinen 

Motiven einen goldenen Glanz. Ich mache öfter Model- und 

Lifestyle-Fotos mit einem Sonnenuntergang als Hintergrund, wobei 

ich dieselbe Aufnahmetechnik verwende. Bei Sonnenuntergang 

benutze ich allerdings eine kürzere Verschlusszeit, um die Farben 

des Himmels zu sättigen. Dadurch wird jedoch auf dem Foto 

erkennbar, das geblitzt wurde. 

Bei dieser Aufnahme war die Umgebung recht dunkel, weil die 

Bäume den Lichteinfall reduzierten. Um das auszugleichen, hätte 

ich die Blitzleistung erhöhen können, doch der Blitz sollte nicht in 

Wettbewerb mit der Sonne treten, sondern die Sonne sollte die 

dominante Lichtquelle bleiben. Sie schien zwischen den Bäumen 

hindurch, weswegen die gesamte Szene stark gebleicht wurde. 

Daher wählte ich die Verschlusszeit so, dass die Umgebung leicht 

überbelichtet wurde. Ein Blitz sollte nun dafür sorgen, dass mein 

Modell trotz des hellen Gegenlichts korrekt belichtet wurde. Der 

Blitz musste stark genug sein, zwar das Modell auszuleuchten, aber 

schwach genug, um die Umgebung nicht noch weiter aufzuhellen. 

Man kann dies anhand der Methode „Versuch und Irrtum“ erreichen, 

doch ich bevorzuge das altmodische Verfahren mit dem Hand 

Belichtungsmesser. Zuerst maß ich die Helligkeitsdifferenz zwischen 

dem Himmel und dem Schatten, in dem mein Modell positioniert 

war. Der Unterschied betrug vier Blendenstufen. Nun maß ich das 

Umgebungslicht und stellte den gefundenen Wert an der Kamera 

ein. Die Verschlusszeit wählte ich etwas länger als die Messung 

ergeben hatte, damit die Aufnahme leicht überbelichtet wurde. Das 

Blitzgerät stellte ich auf einen vier Blendenstufen niedrigeren Wert 

ein, als den Messwert des Umgebungslichts. 

Das mag sich kompliziert anhören, ist es aber nicht. Wenn Sie die 

Prozedur Schritt für Schritt nachvollziehen, werden Sie die 

Zusammenhänge schnell erkennen. Sie müssen in solchen 

Situationen nur schnell arbeiten, weil die Lichtverhältnisse sich bei 

sinkender Sonne schnell ändern." 

1) Dies ist das erste Foto ohne Blitz, mit den Kameraeinstellungen von der Messung des 

Umgebungslichts. Mein Ziel war, dieses Bild durch leichtes Überbelichten der gesamten 

Szene zu verbessern und das Modell mit einem zur Umgebung passend dosierten Blitz 

korrekt zu belichten. 

2) Für dieses Setup waren zwei Blitzgeräte nötig. Der Hauptblitz war an einem Ausleger 

montiert und schoss durch eine Softbox, um Gesicht und Oberkörper des Modells weich 

zu beleuchten. Ein weiteres Blitzgerät mit einem breiten, hellen Schirm als 

Blitzlichtformer („Flash Bender“) sollte den Unterkörper aufhellen. 

3) Beim Fotografieren in die Sonne können Blendenflecke zum Problem werden. Sie 

reduzieren den Kontrast und lassen jedes Staubkorn auf der Frontlinse im Foto erkennen. 

Eine Gegenlichtblende kann Abhilfe schaffen; besser ist aber, eine längere Brennweite zu 

verwenden. Sie können auch versuchen, die Umgebung für Ihre Bildkomposition zu 

nutzen, z. B. indem die Sonne hinter einem Baum oder ähnlichen Objekt verborgen ist. 

4) Dies ist das fertige Bild, aufgenommen mit leicht überbelichtetem Hintergrund und 

minimaler Blitzleistung. Der Wald als Kulisse ungewöhnlich und visuell sehr interessant. 

Sie vermittelt einen Eindruck von Isolation, der mir an diesem Motiv gefällt. 

1 



2x Yongnuo Speedlite 

560 II Blitzgeräte 

1 x Softbox 

1 x Flash Bender 

3 x Yongnuo 

Fernauslöser 


4 

2 3 





1 2 

Tageslicht simulieren 

Ein ständiges Problem bei Innenaufnahmen ist der 

Mangel an Licht. Selbst Räume mit großen Fenstern 

sind meist zu dunkel und selbst dann, wenn Sie hell 

genug sind, passiert es oft, dass der Lichteinfall 

ungünstig ist. Wenn Sie aber sorgfältig vorgehen, 

können Sie Tageslicht mit Blitzgeräten simulieren. 

Damit können Sie ein gerichtetes „Abendlicht“ 

erzeugen oder ein breit gefächertes Licht, um einen 

gleichmäßig durch Tageslicht erhellten Raum zu 

simulieren. In diesem Beispiel zeigen wir, wie Sie mit 

Blitzgeräten „Tageslicht“ in geschlossenen Räumen 

erzeugen. 

PAUL WARD 

„Viele Fotografen packen ihre Blitzgeräte erst aus, 

wenn es dunkel wird, dabei kann ein Blitz zu jeder 

Tageszeit nützlich sein. Das gilt besonders für 

Innenaufnahmen, wenn das Tageslicht nicht hell 

genug ist oder wenn seine Richtung verhindert, 

dass die gewünschte Art der Beleuchtung erreicht 

werden kann. In solchen Situationen benutzen Sie 

den Blitz oft so, dass sein Einsatz auf dem Foto klar 

erkennbar ist. Die hier beschriebene 

Aufnahmetechnik hat jedoch zum Ziel, den Blitz 

lediglich unterstützend einzusetzen und zwar in 

Form eines Lichtausstoßes, der vom vorhandenen 

Tageslicht nicht unterscheidbar sein soll. Das wird 

dadurch erreicht, dass der Blitz sehr diffus ist und 

einen breiten Lichtkegel hat, sodass seine Richtung 

nicht feststellbar ist." 

Andere Verfahren zur Imitation von Tageslicht 

Ohne Blitz 

Mit Blitz 

1) Durch einen großen Diffusor gleichmäßig verteiltes 

Licht aus zwei Blitzgeräten erzeugt den Eindruck, als 

flute Tageslicht durch ein großes Fenster herein. 

2) Wie Sie hier sehen können, gibt es in meinem Studio 

einen Bereich mit zwei Wänden, die so dekoriert sind, 

dass dieser Bereich Teil eines Wohnzimmers sein 

könnte. Es ist ein großer Screen-Diffusor aufgebaut, 

hinter dem zwei Blitzgeräte stehen, damit ein Effekt 

entsteht, wie er von einer großen Softbox erzeugt 

werden würde. 

3) Dieses Bild wurde mit dem Original Setup geschossen 

doch mit engerem Bildausschnitt. Wie Sie sehen, ist das 

Licht auf dem Gesicht des Modells sehr weich, ganz so, 

als hätte es das Gesicht einem großen Fenster 

zugewandt. 

INS GEGENLICHT FOTOGRAFIEREN 

Stellen Sie die Blitzgeräte außerhalb des 

Bildausschnitts in kurzer Entfernung zur Wand auf. 

Direkt auf die Wand gerichtet und bei voller Leistung 

ist der Blitz stark genug, alle Details unsichtbar 

werden zu lassen – noch etwas heller, und der 

Hintergrund wäre vollständig ausgebleicht worden. 

Dieser Effekt kann in den meisten Räumen erzeugt 

werden, doch je dunkler die Wand ist, desto stärker 

muss der Blitz sein, um sie zu bleichen. 

SONNENLICHT DURCHS FENSTER 

Sie können durch ein Fenster einfallendes Tageslicht 

auch dadurch simulieren, dass Sie ein oder zwei 

Blitzgeräte mit Diffusor draußen vor dem Fenster 

aufbauen und die Blitzköpfe in den Raum hineinrichten. 

Beginnen Sie mit hoher Blitzleistung und passen Sie 

diese, wenn nötig, an. Der Vergleich der beiden Bilder 

oben zeigt, wie gut diese Aufnahmetechnik 

funktioniert. Beide Bilder sehen authentisch aus, und 

niemand würde ein Blitzgerät als Lichtquelle vermuten. 


3 




3 x Yongnuo 

Fernauslöser 

2 x Lichtstative 

1 x Screen-Diffuser 





1 2 

Leuchtender Regen 

Was tun Sie, wenn Sie eine Hochzeit fotografieren 

wollen und Sie wissen, dass es sehr wahrscheinlich 

regnen wird? Ganz einfach: Sie machen das Beste 

daraus und benutzen den Regen als eins der 

Hauptelemente Ihrer Bildkomposition. 

Braut oder Bräutigam – oder beide – stehen unter 

einem großen, weißen Regenschirm, wobei die 

Braut ein Blitzgerät hält; ein weiteres Blitzgerät kann 

hinter ihr aufgebaut sein. Das ergibt ein 

dynamisches, fröhliches Bild. Es ist eine 

Aufnahmetechnik, die wir vor kurzem selbst 

ausprobieren konnten. 

DANIEL LEZANO 

„Am Tag der besagten Hochzeit regnete es stark und ein 

großer weißer Schirm war schnell beschafft. Eine Freundin 

unter den Hochzeitsgästen erklärte sich bereit, sich mit ihrem 

weißen Kleid und dem weißen Schirm in den Regen zu 

stellen. Wir benutzten nur eine bescheidene Ausrüstung, eine 

Canon EOS 550D mit 17-40mm f/4 Objektiv, zwei Yongnuo 

YN-560 II Blitzgeräte und zwei Yongnuo Fernauslöser. Ein 

Transceiver war auf dem Zubehörschuh der Kamera befestigt, 

der andere an dem Blitzgerät in der Hand unseres Modells. 

Das von hinten blitzende Blitzgerät war in den Slave-Modus 

geschaltet und durch eine durchsichtige Plastiktüte vor dem 

Regen geschützt." 

Einsichten des Profis… 

3 

1) Zunächst benutzten wir die Kamera in 

der manuellen Betriebsart mit 1/6 

Sekunde bei Blende f/5.6 und ISO 100. Der 

unter dem Schirm in der Hand gehaltene 

Blitz wurde auf 1/32 seiner Leistung 

eingestellt. Ein paar Testaufnahmen 

ergaben jedoch einen optimalen Wert 

von 1/16 der maximalen Blitzleistung. Wie 

hier gut sichtbar ist, sind Hintergrund 

und Regen ohne den zweiten, von hinten 

schießenden Blitz nicht zu erkennen. 

2) Nun wurde der zweite Blitz aufgebaut 

und in den Slave-Modus geschaltet. Dann 

reduzierten wir die Leistung des 

Hauptblitzes etwas, damit der Effekt des 

zweiten, hinter dem Modell stehenden 

Blitzes leichter erkennbar sein sollte. Er 

wurde auf1/4 seiner Leistung eingestellt. 

3) Wenn beide Blitzgeräte korrekt 

eingestellt sind, bekommen Sie einen 

schönen Lichteffekt wie diesen. 

4) Nachdem Sie die richtigen 

Einstellungen gefunden haben, probieren 

Sie unterschiedliche Bildausschnitte und 

Blickwinkel, um festzustellen, wie das 

Motiv am besten wirkt. Mir gefiel die 

Aufnahme am besten, bei der das hintere 

Blitzgerät auf den nassen Holzplanken 

der Terrasse den gewundenen 

Lichtstreifen erzeugt, der eine sehr 

schöne Führungslinie abgibt. 


„Wie so viele innovative Blitztechniken hat sich der „Blitz im weißen Schirm“ in der Hochzeitsfotografie schnell 

durchgesetzt und wurde bald weltweit von allen benutzt. Die Aufnahmetechnik ist immer noch populär, doch 

ich selbst habe sie schon seit einer Weile nicht mehr verwendet. 

Entscheidend für das Bild ist: man muss ihm ansehen, dass die Beteiligten bei der Aktion im Regen ihren 

Spaß gehabt haben. Am besten wirkt die Aufnahme, wenn das Modell das Blitzgerät hält. Es hat keinen Zweck, 

zu versuchen, es hinter einem Arm oder dem Körper zu verbergen, weil die Pose dann unnatürlich wirkt. Ich 

richte den Blitzkopf meistens auf die Vorderseite des Schirms, dadurch wird nicht nur der gesamte Schirm 

ausgeleuchtet, sondern auch das Gesicht des Modells und etwas von der unmittelbaren Umgebung. 

Besonders schön wirkt es, wenn auch ein paar Regentropfen angeleuchtet werden, doch dieser Effekt wird 

besser dadurch erreicht, dass ein zweites Blitzgerät hinter das Modell gestellt wird und von unten in dessen 

Richtung blitzt. Das Motiv funktioniert auch mit Braut und Bräutigam, oft sogar besser, denn wenn beide 

einander ansehen, ist die Beleuchtung der Gesichter nicht so kritisch. 

Ich benutze Kamera und Blitz in der manuellen Betriebsart. Das in der Hand gehaltenen Blitzgerät wird auf 

geringe Blitzleistung eingestellt, etwa zwischen 1/8 und 1/32 der möglichen Leistung, während der hintere 

Blitz mit höherer Leistung feuert. Beide sind mit drahtlosen Fernauslösern ausgerüstet. Die Verschlusszeit ist 

für das Umgebungslicht zuständig; ich stelle sie je nach den Gegebenheiten auf einen Wert zwischen 1/5 

Sekunde und 1/125 Sekunde. Die Blende steuert, wie viel Blitzlicht den Sensor erreicht, ich stelle sie meist auf 

einen Wert zwischen f/8 und f/13. Machen Sie ein oder zwei Testfotos und korrigieren Sie eventuell die 

Einstellungen. Arbeiten Sie vor allem schnell, denn ob mit oder ohne Regenschirm, keine Frau will auf ihrer 

eigenen Hochzeit im Regen stehen…“ 


4 


2x Yongnuo Speedlite 

YN-560 II Blitzgeräte 

2 x Yongnuo 

Fernauslöser 

1 x Lichtstativ mit 

Anschluss für Blitzschuh 





FOTO: BJÖRN THOMASSEN

DIE KUNST DES POSIERENS 

IN DER PORTRÄTFOTOGRAFIE SIND DER RICHTIGE UMGANG MIT DER KAMERA UND DER BELEUCHTUNG NUR DIE EINE SEITE DER MEDAILLE. GENAUSO 

WICHTIG IST, WIE SIE MIT IHREN MODELLEN INTERAGIEREN UND SIE SO POSIEREN LASSEN, DASS IHRE PORTRÄTS SICH VOM ÜBLICHEN EINERLEI ABHEBEN. 

Bisher haben wir uns vorwiegend mit den praktischen Aspekten der 

Porträtfotografie beschäftigt, sei es die möglichst kreativ einzusetzende 

Aufnahmetechnik, oder die jedem Motiv individuell angepasste Beleuchtung. 

Hier aber geht es um die Bedeutung der Pose Ihrer Modelle. 

Das beste Licht und eine perfekte Bildkomposition sind schön und gut, doch 

wenn Ihr Modell auf dem Foto deplatziert wirkt oder wenn ihm anzusehen ist, 

dass es sich nicht wohl fühlt, ist selbst der größte technische Aufwand 

vergebens gewesen. Auf den folgenden Seiten werden wir deshalb jene Posen 

untersuchen, die sich in Standard-Situationen der Fashion-, Lifestyle-, 

Beauty-, und Glamour-Fotografie bewährt haben. 

Wie Sie feststellen werden, gibt es Posen, die in fast allen Situationen 

einsetzbar sind, andere hingegen eignen sich nur für ganz bestimmte Szenen. 

Deswegen werden wir auch auf verbreitete Fehler eingehen, die eine Pose und 

damit ein Bild verderben können. 

Am wichtigsten aber ist die Art und Weise, wie Sie und Ihr Modell 

zusammenarbeiten. Je besser das geschieht, umso besser werden auch Ihre 

Bilder. Strahlen Sie Zuversicht aus und haben Sie die Situation jederzeit unter 

Kontrolle, dann sind Ihre Modelle entspannt und fühlen sich wohl. Folgen Sie 

den Empfehlungen auf den folgenden Seiten, und Sie werden gute 

Porträtfotos machen.



PORTRÄTS: DIE KUNST DES POSIERENS 

Ohne Stress zur 

perfekten Pose 

Gute Interaktion mit dem Modell und eine 

genaue Vorstellung der für Ihre Szene am besten 

geeigneten Pose sind ebenso wichtig, wie Ihre 

Fähigkeiten im Umgang mit der Kamera. 

Posieren für Porträtfotos kann ein Modell nervös 

machen, besonders wenn es unerfahren ist. Doch 

Porträtfotos können nur gut sein, wenn Ihr Modell 

sich entspannt. Ihre Körpersprache und generell 

Ihre Interaktion mit dem Modell sind entscheidend 

für die Qualität der Ergebnisse. Bauen Sie eine 

positive Beziehung zu Ihrem Modell auf, seien Sie 

vergnügt, respektvoll und schaffen Sie Vertrauen. 

Ihr Enthusiasmus wird sich auf das Modell 

übertragen und zu besseren, ausdrucksvolleren 

Posen führen. Björn Thomassen ist seit über 25 

Jahren Porträtfotograf und weiß, wie man am Set 

die gewünschte positive Stimmung schafft, die 

Modelle entspannt und ihre Posen dirigiert. Hier 

seine Quintessenz: 


„Wenn Sie einigermaßen mit Menschen umgehen 

können, sollte es nicht lange dauern, bis Sie eine 

angenehme Arbeitsatmosphäre erzeugt haben. Ein guter 

Einstieg sind 15 oder 20 Minuten Smalltalk bei einer Tasse 

Kaffee. So kreisen die Gedanken nicht um die 

bevorstehende Foto-Session und Sie können diese Zeit 

nutzen, eine vertrauensvolle Beziehung herzustellen. 

Leiten Sie während des Gesprächs langsam zum Thema 

über, sprechen Sie über Ihre Intentionen im 

Zusammenhang mit der geplanten Aufnahme und fragen 

Sie Ihr Modell nach seiner Meinung und eigenen 

Vorstellungen, die Sie gegebenenfalls berücksichtigen 

können. 

Nachdem Sie begonnen haben, zu fotografieren, 

lassen Sie die Konversation nicht abreißen, auch wenn 

diese nun etwas einseitig werden sollte; halten Sie die 

harmonische Stimmung in Gang. Ich benutze 

beispielsweise immer ein Stativ für meine Aufnahmen, 

denn dann habe ich die Hände frei, sodass ich 

gestikulieren kann, wenn ich mit freundlicher Stimme die 

Posen dirigiere. Außerdem ist mein Gesicht hinter der 

Kamera verborgen, was die Kommunikation unterstützt. 

Oben: Hier gibt es ein paar Probleme: erstens ist eine Hand 

„abgeschnitten“, zweitens ist die Haltung der rechten Hand 

falsch. Sie sollte etwas vom Körper gelöst sein, eventuell 

leicht geballt. 

Ich habe ständigen Augenkontakt mit dem Modell, man 

sieht mich lächeln und generell in positiver Weise agieren, 

wodurch jegliche Nervosität vermieden werden kann. Es 

ist ein ganz einfaches Prinzip menschlicher Interaktion: 

wenn Sie eine Person anlächeln, ist es für die Betreffende 

sehr schwer, nicht zurück zu lächeln. Während der 

Aufnahmen spielt Musik im Hintergrund und ich spreche 

mit ruhiger Stimme – eine bewährte Methode, ein Modell 

für meine Ideen aufgeschlossener zu machen. 

Sie müssen sich bewusst sein, dass Ihre Körpersprache 

und Ihr Gesichtsausdruck das Modell stark beeinflussen. 

Ihr Verhalten sollte generell positiv und ermutigend sein. 

Vergessen Sie nicht, dass das Modell Ihr Gesicht sehen 

kann, wenn Sie zwischendurch eine Reihe bereits fertiger 

Bilder betrachten. Geben Sie niemals zu erkennen, dass 

etwas nicht in Ordnung ist. Die meisten Modelle werden 

den Fehler bei sich selbst suchen, auch wenn er durch 

falsche Beleuchtung verursacht wurde, für die Sie 

verantwortlich sind. Achten Sie also darauf, immer ein 

zufriedenes Gesicht zu machen.“ 

Oben: Bei diesem Bild impliziert die Haltung der Arme ein 

spiegelverkehrtes „S“, wodurch das Auge des Betrachters, ohne 

dass er sich dessen bewusst wird, durch Bild geführt wird. 

Richtig posieren: Tipps von Björn Thomassen 

„Wie ein Modell für ein Porträt posieren sollte, ist ein 

Thema für sich, dass auch in meinen Kursen viel Stoff für 

angeregte Diskussionen bietet, weil so viele Fotografen 

damit Probleme haben. Diese Probleme sind regelmäßig 

erkennbar, wenn ich Bilder für nationale und 

internationale Fotowettbewerbe als Angehöriger der 

Jury bewerte. Hier stelle ich Ihnen ein paar 

grundsätzliche Dinge vor, die Sie tun sollten und ein paar 

andere, die Sie besser nicht tun sollten, unabhängig 

davon, welche Art Porträt Sie fotografieren wollen.“ 

1) Allein die Körperhaltung ist ein Thema, über das man 

ein ganzes Buch schreiben könnte, doch die folgenden 

Punkte sollten Sie grundsätzlich beachten. Eine Pose 

muss „schön“ aussehen, andernfalls wird das Bild nicht 

wirken. Arme, Beine, Körper und auch Requisiten sollten 

Linien und Formen implizieren, die den Betrachter, ohne 

dass ihm dies bewusst wird, beeinflussen. Die „S-Form ist 

besonders erfolgreich, insbesondere in der 

Modefotografie, weil das Auge dadurch einem 

bestimmten Weg durch das Bild folgt. Ich wähle sehr oft 

auch Posen, in denen die Arme und Beine Dreiecke 

implizieren, denn das führt zu starken Führungslinien 

und sorgt für Ausgewogenheit des Bildes. Noch eine 

Bemerkung zur Kopfhaltung: Männer sollten den Kopf so 

halten dass eine zwischen den Augen gedachte 

Verbindungslinie horizontal verläuft. Zu Frauen passt 

normalerweise besser, wenn diese gedachte Linie 

diagonal im Bild verläuft. 

2) Ein Problem, das sich bei männlichen und weiblichen 

Modellen gleichermaßen ergeben kann, wird von einer 

falschen Position der Hände verursacht. Falsch gehaltene 

Hände können ein ansonsten ausgezeichnetes Foto 

ruinieren. Das gilt besonders dann, wenn sich die Hände 

nah am Gesicht befinden. Sie treten konkurrieren dann 

mit dem Gesicht um die Aufmerksamkeit des 

Betrachters. Falls sie falsch gehalten werden, ist das Bild 

verdorben. Hände und Finger sollten immer in ästhetisch 

ansprechender Form gehalten werden; vermeiden Sie 

frontale Handinnenflächen, oder Finger, die merkwürdig 

abgespreizt sind. 

3) Was die Füße angeht, ist die Sache einfacher: 

Vermeiden Sie, dass Sie rechtwinklig zum Körper 

gehalten werden. Wenn Sie eine Diagonale bilden, 

erzeugen Sie eine wesentlich angenehmere visuelle 

Wirkung im Bild. 

4) Schauen Sie sich die Bilder in Modemagazinen an, 

insbesondere die Anzeigen, und achten Sie darauf, wie 

die Modelle posieren. Fotografieren Sie dann eine 

Bildserie zu demselben Thema mit demselben Szenario 

und dirigieren Sie das Modell dabei durch eine Reihe von 

Posen, wobei die Positionen der Schultern, der Arme, 

Hände und Füße stark variieren sollten. Dann nehmen 

Sie Sie sich Zeit, genau zu analysieren, was gefällig 

aussieht und was nicht. Diese so gewonnenen 

Erfahrungen werden Ihnen bei Ihren künftigen 

Porträt-Projekten gute Dienste leisten. 




ALL IMAGES: BJORN THOMASSEN 

Erzeugen Sie Formen 

Wenn Sie die Pose eines Modells dirigieren, 

achten Sie auf die Formen, die der Körper dabei 

erzeugt. Dadurch, dass die Gliedmaßen 

Dreiecke implizieren, wird dieses Bild attraktiv. 


119




STEPHEN EASTWOOD 

Beauty-Porträts 

Die Beauty-Fotografie kennt Bildausschnitte vom 

Kopf mit Schultern bis hin zu Nahaufnahmen des 

Gesichts. Nur selten wird der gesamte Körper 

angebildet, es sei denn, in der Aktfotografie. Im 

Mittelpunkt stehen in der Regel Make-up, Frisur, 

Gesichtszüge und Gesichtsausdruck. Wegen der 

hohen Auflösung von Digitalkameras muss das 

Make-up sehr sorgfältig aufgetragen werden, 

Hautunreinheiten werden dabei überdeckt. Zwar 

kann man in der Nachbearbeitung diesbezüglich 

sehr viel erreichen, trotzdem sollten das Make-up 

und Frisur so perfekt wie möglich sein, bevor Sie 

beginnen – und sie müssen zwischen den 

Aufnahmen ständig nachgebessert werden. 

Bei Beauty-Porträts ist der Gesichtausdruck des 

Modells von entscheidender Bedeutung. Schauen 

Sie sich die einschlägigen Magazine an, und Sie 

werden feststellen, dass die Modelle in den Bildern 

meist eine ernste Gelassenheit, oft auch Gleichmut 

ausstrahlen. Das Setup der Beleuchtung wird so 

gewählt, dass die Konturen des Gesichts gut zu 

Geltung kommen. Deswegen ist es wichtig, dass 

Ihr Modell schon bei der Feineinstellung der 

Beleuchtung die später für die Fotos 

beabsichtigten Posen einnimmt. 

Bei anderen Arten von Porträts ist es üblich, dass 

das Modell seine Pose öfter ändert; in der 

Beauty-Fotografie werden weniger Posen benutzt, 

doch sie werden akribisch, fast pedantisch 

vorbereitet, geplant und ausgeführt. Auch der 

Kamerawinkel ist wichtig. Da Sie wahrscheinlich 

ein kurzes Teleobjektiv benutzen werden, kann 

eine nur kleine Änderung der Kamerahaltung 

bereits einen gewaltigen Einfluss auf die 

Erscheinung des Modells im Bildausschnitt haben. 

Ein geringer Schärfentiefebereich kann besonders 

Der Gesichtsausdruck ist ein entscheidender Aspekt bei 

Beauty-Aufnahmen. Das Licht soll dabei die Konturen 

des Gesichts möglichst deutlich hervorheben. 

effektvoll sein, wenn Ihr Modell direkt in die 

Kamera schaut. Fotografieren Sie das Gesicht 

jedoch aus einem Winkel heraus, müssen 

wahrscheinlich weiter abblenden, damit sowohl 

das Gesicht als auch die Schultern scharf 

abgebildet werden. Der New Yorker Beauty- 

Fotograf Stephen Eastwood fasst seine 

Erfahrungen hier kurz für Sie zusammen (siehe 

Kasten rechts). 

STEPHEN EASTWOOD 

Einsichten des Profis 

STEPHEN EASTWOOD ÜBER BEAUTY PORTRÄTS 

„Ich beginne bei Beauty-Porträts immer mit einer 

Bildserie, bei deren Aufnahme ich das Modell bitte, für 

jedes neue Bild bestimmte kleine Änderungen der 

Kopfhaltung vorzunehmen. Wir gehen diese Bilder 

dann gemeinsam durch und ich zeige und erkläre, wie 

und warum solche winzigen Änderungen der Haltung 

so große Auswirkungen auf das Ergebnis haben. 

Schauen Sie das Gesicht Ihres Modells an und stellen 

Sie fest, ob es symmetrisch ist. Ist das der Fall, eignet 

sich das Gesicht perfekt für eine frontale 

Großaufnahme. Meist sind jedoch kleine Asymmetrien 

vorhanden, beispielsweise, dass ein Auge eine 

Winzigkeit höher liegt als das andere. Das bedeutet, 

dass Sie aus einem Winkel heraus fotografieren 

müssen, damit es nicht auffällt. Fragen Sie Ihr Modell, 

ob es eine „bessere Seite“ hat – Modelle wissen solche 

Dinge. Ich beginne dann mit dieser Seite und probiere 

es danach mit der anderen Seite des Gesichts; wenn 

mir die besser gefällt, dann zeige ich die Bilder und 

erkläre, warum. 

Ein verbreiteter Fehler in der Beauty-Fotografie ist eine 

falsche Augenposition. Mit fallen immer wieder 

eigentlich hervorragende Fotos auf, die durch in die 

falsche Richtung blickende Augen verdorben werden. 

Ich lasse meine Modelle immer in mehrere 

unterschiedliche Richtungen schauen, um die perfekte 

Blickrichtung für das Foto zu bestimmen. Die 

Beleuchtung ist der Schlüssel. Modelle mit relativ 

flachem, eckigem Gesicht können mit der Softbox 

beleuchtet werden, doch runde Gesichter brauchen 

einen Lichtformer, beispielsweise eine Beauty-Dish, 

um Schatten und Lichter hervorzubringen. Nachdem 

Sie herausgefunden haben, was am besten 

funktioniert, kann mit dem Posieren begonnen 

werden, wobei Sie die Beleuchtung arrangieren, die 

Ihnen vorschwebt." 


PORTRAITS: EXPRESS YOURSELF! 

Modeporträts 

In der Modefotografie unterscheidet man grundsätzlich 

zwei Arten des Posierens: eine, bei der das Modell so 

natürlich wie möglich wirken soll und die andere, bei der 

die Posen bewusst stark übertrieben eingenommen 

werden. Beide können zu ausgezeichneten Ergebnissen 

führen; es kommt darauf an, was Sie – oder Ihr Kunde, 

falls Sie das Ganze beruflich machen – sich vorstellen. 

Beide Aufnahmestile erfordern ein hohes Maß an 

Vertrauen zwischen Fotograf und Modell, besonders, 

wenn das Modell unerfahren ist. Sie werden Ihr Modell 

aufgrund des geforderten Motivs oftmals auffordern 

müssen, eher ungewöhnliche Kleidungsstücke zu 

tragen, oder von ihm verlangen, eine Position 

einzunehmen, die alles andere als natürlich ist. 

Erfahrene Modelle wissen das, Familienmitglieder 

und Freunde in aller Regel nicht. Erklären Sie deshalb 

genau, was Sie tun und warum. Zeigen Sie ihnen 

entsprechend gut gelungene Fotos, damit sie Vertrauen 

fassen können. Zwar müssen die Modelle auf den 

Bildern gut aussehen, doch in der Modefotografie 

eindeutig die Bekleidung im Vordergrund. Sie muss 

deswegen genau erkennbar sein und korrekt getragen 

werden. Nicht geschlossene Knöpfe oder lose Träger 

verderben das Foto, ganz gleich, wie gut das Modell 

posiert. Wählen Sie eine Örtlichkeit, die zum Stil der 

Bekleidung passt. 

Ein Sommerkleid passt zu einem Sonnenblumenfeld, 

während Jeans und Lederjacke eher zu einer Stadtszene 

passen. Das Modell sollte mit der Kulisse interagieren, 

sich also etwa gegen eine Wand oder einen 

Laternenpfahl lehnen, an einer gerade gepflückten 

Blume riechen oder an der Wasserlinie eines Strands 

entlang laufen. 

Viele der besten Modefotos sehen völlig natürlich aus. 

Sie haben Ähnlichkeiten mit Lifestylefotos. 

Übertriebene Posen wirken dann, wenn Form und 

Design eines Kleidungsstücks stark zur Geltung 

kommen sollen. Ausgestreckte Arme, die die Form eines 

Oberteils unterstreichen, eine Hand, die in die Falten 

eines Rocks oder eines Kleides greift, um das 

Kleidungsstück vom Körper wegzuziehen, wirken gut. 

Posen werden in der Modefotografie oft bewusst 

übertrieben, um dafür zu sorgen, dass die gezeigte 

Kleidung möglichst vorteilhaft abgebildet wird. 




BRETT HARKNESS ÜBER FASHION 

PORTRÄTS 

„Ich habe zwar auch schon Modeaufnahmen im 

Studio gemacht, doch für mich entstehen die 

besten Bilder „on location“ ob im Freien oder in 

Gebäuden. Hier kann ich die Modelle mit ihrer 

Umgebung interagieren lassen. 

Sie können sich an eine Säule lehnen, im 

Gegenlicht auf eine Fensterbank setzen oder 

zielbewusst eine Strasse hinuntergehen. Natürlich 

gibt es Situationen, in denen das Modell einfach nur 

in einer pittoresken Szene stehen oder sitzen soll, 

vor der untergehenden Sonne beispielsweise. Wie 

auch immer das Szenario sein mag, „on location“ 

können Modelle ihre Persönlichkeit besser in 

Modefotos einbringen. Es ist ein großer 

Unterschied, wenn Sie mit einem erfahrenen 

Modell arbeiten können, dass seine Körperformen 

einzusetzen weiß. Wenn Sie sich die Kosten eines 

Modells nicht leisten können, suchen Sie eine 

Tanzschule auf und versuchen Sie dort jemanden 

zu finden, um für Sie zu posieren. Wer tanzt, weiß 

instinktiv, wie Füße und Arme positioniert werden 

müssen und wie eine natürlich wirkende 

Körperhaltung eingenommen wird. 

Wenn ich nicht gerade eine extrem 

ausdrucksstarke Pose haben will, fotografiere ich 

meistens so, dass die Modelle ihren Körper in einer 

dreiviertel Drehung zur Kamera halten, während 

das Gesicht in die Lichtquelle oder die Kamera 

schaut. Beginnen Sie, indem Sie das Modell ins 

Licht drehen und sich von dieser Grundstellung 

ausgehend, die Pose überlegen. Arme und Beine 

sind meist am schwersten in die richtige Position zu 

bekommen. Manchmal sage ich meinen Modellen, 

sie mögen irgendetwas mit den Armen tun, und ich 

unterbreche Sie, wenn ich eine für mein Bild 

passende Stellung entdeckt habe. Männer können 

Sie veranlassen, in die Hocke zu gehen und sich die 

eigenen Vorderarme anzuschauen, um selbst den 

besten Kamerawinkel, aus dem sie fotografiert 

werden sollten, herauszufinden.“ 





Modern 

Glamour 

„Sexy“, „flott“ und „frech“ sind 

Begriffe, die den Stil „New 

Glamour“ beschreiben, der in den 

1990er Jahren entstand, als die 

Zahl der Lifestyle-Magazine 

explosionsartig zunahm. New 

Glamour zeichnet sich durch ein 

relativ einfaches 

Beleuchtungssetup und einfache, 

helle Hintergründe aus. Sehr 

wichtig ist ein hohes Maß an 

Selbstvertrauen der Modelle, denn 

Glamour-Fotos betonen bewusst 

die Körperformen und die Posen 

sind gewagter als in der 

Modefotografie. 

Arbeiten Sie daher, wenn 

möglich, mit erfahrenen 

Modellen, besonders dann, wenn 

Sie dieses Genre selbst noch nicht 

versucht haben. Modelle, die 

regelmäßig für diese Art 

Fotografie posieren wissen, 

welche Posen ein erfolgreiches 

Bild ausmachen. 

Die Bilder sollen Sex Appeal 

ausstrahlen, und die Pose eines 

Modells kann dies auf 

unterschiedliche Weise tun. Das 

Durchdrücken des Rückens 

betont die Kurven des Körpers 

und Brust und Po treten am 

deutlichsten hervor. Starker 

Augenkontakt und ein 

Schmollmund unterstreichen die 

Wirkung. Die Bekleidung, eine 

Kombination von BH und Shorts 

oder von ärmellosen Tops und 

Shorts – ein Standard-Outfit jedes 

Modells – zeigt Bauch und Beine. 

Diese Art des Porträts bezieht ihre 

Wirkung aus den suggestiven 

Posen der Modelle, nicht aus 

Nacktheit. 

TOM CALTON 


TOM CARLTON ÜBER GLAMOUR-FOTOS 

„Ich mache alle Arten der Porträt-Fotografie, doch erst seit 

kurzem befasse ich mich auch mit dem relativ neuen Stil „New 

Glamour“. Viele Monatsmagazine verbreiten ihn, seit kurzem 

auch wöchentlich erscheinende Magazine. Als Modelle dienen 

oft Schauspielerinnen aus TV-Soaps. Meistens finden die 

Sessions im Studio vor einfachem Hintergrund statt. Ich stelle 

meine Modelle vor eine Wand in einer Ecke des Studios und 

benutze eine einzelne Softbox. Das Modell lehnt sich gegen die 

Wand und nimmt dabei stark akzentuierte, sexy wirkende Posen 

ein. Die Modelle sind meist sehr schlank und haben kurvenreiche 

Figuren, deren Effekt ich verstärke, indem ich die Modelle 

anweisen, die Schultern zurückzuziehen. Die Hände ziehen 

meist einen Teil der Bekleidung zur Seite oder spielen in Ihrem 

Haar, was die Wirkung des Bildes unterstreicht. Ich mache 

ausschließlich Bilder von ganz oder knapp bekleideten Modellen. 

Die Bilder wirken am besten, wenn das Modell sein Sex-Appeal 

durch die Pose ausstrahlt, nicht durch seine Nacktheit.“ 





Lifestyle-Fotos 

Auch die Lifestyle-Fotografie entstand in den 1990er 

Jahren, als eine neue Generation Fotografen 

herangewachsen war, die die statische, sehr stark 

durch festgelegte Posen dominierte Porträtfotografie 

hinter sich ließ und einen natürlicheren, 

entspannteren Stil entwickelte. 

Das Geheimnis der Lifestyle-Fotografie besteht 

darin, es so aussehen zu lassen als seien die 

Aufnahmen ungestellt. Die Protagonisten wissen, 

dass sie fotografiert werden, doch die Bilder wirken 

wie ein Schnappschuss, bei dem keine abgebildeten 

Personen weiß, dass ein Foto gemacht wurde. Dieser 

Effekt kann auf unterschiedliche Weise erreicht 

werden, doch das Wichtigste ist, dass die Modelle 

sich wohl fühlen und entspannt sind, bevor Sie 

beginnen. Verbringen Sie schon vor der eigentlichen 

Fotosession einige Zeit mit ihnen. Wenn möglich, 

treffen Sie sich einige Male vor dem eigentlichen 

Fototermin, damit Sie sich kennen lernen können. 

Das ist besonders wichtig, wenn Kinder dabei sind. 

Wenn es dann ernst wird, lassen Sie die Kamera 

zunächst eingepackt, trinken etwas, unterhalten sich 

ein bisschen und sorgen dafür, dass alle sich 

entspannen und enthusiastisch an die Sache 

herangehen. Geben Sie keine detaillierten 

Anweisungen, wie Sie es bei Porträts tun würden, die 

festgelegte Posen erfordern, sondern halten Sie Ihre 

Anweisungen allgemein. Denken Sie daran: Ziel ist 

es, die Bilder so natürlich wie möglich aussehen zu 

lassen. Ob Ihre Modelle stehen, sitzen, liegen oder 

gehen, fotografieren Sie sie aus einer großzügigen 

Entfernung mit dem langen Ende eines Telezooms, 

um die Kamerapräsenz weniger spürbar zu machen, 

was zu ungezwungenerem Verhalten führt. Sorgen 

Sie dafür, dass viel gelächelt wird und nehmen Sie 

leichte Korrekturen an den Positionen von Händen, 

Armen oder Beinen vor; auch eine Änderung der 

Körperhaltung kann nötig werden, wenn es die 

Lichtverhältnisse erfordern. Wenn Sie ein Paar oder 

eine Familie fotografieren, lassen Sie die Menschen 

miteinander interagieren, oder lassen Sie sie sich 

gegenseitig anschauen. Vergessen Sie nicht, sie 

ständig zu ermutigen und zu loben, das erhöht das 

Selbstvertrauen und lässt Nervosität erst gar nicht 

aufkommen. Nur so erreichen Sie natürlich wirkende 

Posen. 


Jeder Lifestyle Fotograf hat seine eigene Arbeitsmethode. Versuchen Sie 

einen Blog zu finden, in dem Sie weitere Tipps bekommen. Die natürlichen 

Momente einzufangen ist die Quintessenz der Lifestyle Fotografie. Es muss 

so aussehen, als ob Ihre Modelle den Fotografen gar nicht bemerkt hätten, 

so, als hätten Sie die Beteiligten „aus dem Hinterhalt“ fotografiert. Nochmals: 

Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der Interaktion mit den an Ihrer 

Lifestyle-Szene beteiligten Personen. 




BJÖRN THOMASSEN ÜBER LIFESTYLE- 

FOTOGRAFIE 

„Mir liegen Lifestyle-Porträts sehr, nirgendwo 

sonst treten die Persönlichkeiten der Modelle so 

offen zu Tage. Ob Kinder, Teenager oder 

Erwachsene, der Lifestyle-Ansatz bietet die 

Gelegenheit, den Modellen mehr Freiheiten zu 

geben, wie sie für das Bild posieren. 

Natürlich ist auch hier Anleitung erforderlich, 

doch die sollte zu Beginn erfolgen, ansonsten 

nur bei Besonderheiten Ihres Arrangements der 

Szene. Natürlich agierende Menschen können 

gleichwohl deplatziert wirken, auch dann 

müssen Sie mit entsprechenden Instruktionen 

helfend eingreifen. Lassen Sie die Modelle 

Aktionen ausführen, die sie ablenken, sodass sie 

sich der Kamera weniger bewusst sind. Wenn 

eine Aktion beendet ist, sollten die Modelle ihren 

Gesichtsausdruck für eine zusätzliche Sekunde 

beibehalten. Falls Sie „normale“ Menschen 

fotografieren, keine professionellen Modelle, 

sind mehr Instruktionen erforderlich, doch ich 

sorge immer für eine entspannte Atmosphäre 

und für gute Stimmung, damit sich jeder 

wohlfühlen kann. Die besten Bilder ergeben sich 

fast immer nach einem Moment der 

Spontaneität – wenn jemand beispielsweise 

eine scherzhafte Bemerkung gemacht hat. Das 

ist der Augenblick, wenn Menschen am 

natürlichsten aussehen, weil Sie vergessen, dass 

sie fotografiert werden. 

Die Kunst der Lifestyle Fotografie besteht im 

Wesentlichen daraus, ein gutes Auge für die 

Bildkomposition zu haben, verbunden mit der 

Fähigkeit, das Bild im richtigen Augenblick zu 

schießen, genau dann, wenn etwas Besonderes 

passiert. Es ist ein Fotostil, bei dem die Beziehung 

zwischen dem Fotografen und den 

Protagonisten die entscheidende Rolle spielt, 

obwohl deutlich weniger Direktiven gegeben 

werden als bei anderen Formen der 

Porträtfotografie. Mit der richtigen Ausgestaltung 

dieser Beziehung steht und fällt der Erfolg Ihres 

Vorhabens.“ 



Expertenmeinungen 

RATSCHLÄGE FÜR BESSERE FOTOS 

UNSERE 

EXPERTEN 

DANIEL LEZANO 

Seit etlichen Jahren 

ständiges 

Jurymitglied 

mehrerer nationaler 

Fotowettbewerbe. 

ROSS HODDINOTT 

Fotograf und 

Buchautor, 

spezialisiert auf 

Natur-, Makro- und 

Landschaftsfotos 

LEE FROST 

Seit mehreren 

Jahren Fotograf 

und Buchautor 

JORDAN 

BUTTERS 

Motorsport- 

Fanatiker und 

Photoshop-Experte. 

BATH ABBEY 

Von Andrew Bowkett 


Objektiv: Sigma 18-50mm f/2.8-4.5 HSM 

Belichtung: 166 Sekunden bei Blende f/22 

und ISO 100 

ANDREW BOWKET: „Es sollte ein 

Foto der Klosterkirche von Bath 

werden, aber es waren 

Sommerferien, und mir war klar, 

dass es dort zugehen würde wie 

im Taubenschlag. Ich benutzte ein Glas 

einer Schweißerbrille als Filter, um eine 

extrem lange Verschlusszeit zu bekommen, 

die den größten Teil der Menschenmenge 

verschwinden lassen würde." 

LEE FROST: Mir gefällt die Idee, eine so 

lange Verschlusszeit zu nutzen, dass die 

Menschenmenge sich „auflöst“. Es hätte 

auch fast geklappt, und bis auf ein paar 

geisterhafte Gestalten, die sich während 

der Aufnahme kaum bewegt haben, ist 

der Platz menschenleer. Ich mag solche 

Bilder, weil sie etwas Geheimnisvolles 

haben Auch die Streifen am Himmel 

gefallen mir, sie sind ebenfalls ein Ergebnis 

der langen Verschlusszeit, weil die Wolken 

durch den Bildausschnitt gezogen sind. 

Ich würde das Foto allerdings etwas 

zuschneiden. Die Werbetafel links unten 

im Bild ist störend und muss weg, 

außerdem steht die Kathedrale in Andrews 

Bild zu weit rechts und könnte durch 

entsprechenden Zuschnitt in die Bildmitte 

gerückt werden. Dadurch geht zwar ein 

Teil des Himmels verloren, doch die 

Bildkomposition würde insgesamt 

überzeugender wirken. Zum Schluss 

würde ich den Himmel retuschieren, der 

mit kleinen Flecken übersät ist, vermutlich 

durch Schmutz auf dem Kamerasensor, 

der gereinigt werden sollte. 

Urteil: Eine gute Idee, die sich gelohnt 

hat – die geschickte Aufnahmetechnik 

ergab ein großartiges Bild. 

ROSS HODDINOTT: Ich verstehe nicht 

viel von Architekturfotografie, doch ich 

halte dies für eine sehr gelungene 

Bildkomposition. Die Langzeitbelichtung 

hat für einen fantastischen Himmel 

❝ 

Die Werbetafel links 

unten im Bild ist störend 

und muss weg, außerdem 

steht die Kathedrale in 

Andrews Bild zu weit 

rechts und könnte durch 

entsprechenden Zuschnitt 

in die Bildmitte gerückt 

werden. LEE FROST 

❞ 

gesorgt, während die Konvertierung in 

Schwarzweiß das Bild vereinfacht und 

dadurch die wundervolle Architektur der 

Kathedrale hervorhebt. Falls eine 

Verzerrung vorhanden war, wurde sie gut 

korrigiert, und die Langzeitbelichtung hat 

die Menschenmenge nahezu bis zur 

Unkenntlichkeit verschwimmen lassen. 

Ich frage mich nur, ob eine kürzere 

Verschlusszeit besser gewesen wäre, da 

die unscharfen Figuren im Vordergrund 

etwas zu viel Bewegung und Unruhe 

erzeugen. Dafür hätte eine Verschlusszeit 

von nur einigen Sekunden genügt, anstatt 

einiger Minuten. Wie auch immer, ein sehr 

interessantes Bild. 

Urteil: Ein gut gelungenes Foto, doch 

die Einbeziehung der Menschenmenge 

hätte vielleicht ein noch interessanteres 

Foto ergeben. 

Nachbearbeitung 

QUADRATISCHER 

ZUSCHNITT 

Scheuen Sie sich nicht, von dem 

Standard- Seitenverhältnis von 3:2 

abzuweichen. Viele Fotografen 

bevorzugen bei künstlerischen 

Motiven den quadratischen 

Zuschnitt. Er wirkt auch sehr gut 

bei lange belichteten 

Schwarzweißbildern, Beispiele 

dafür finden Sie auf: 

www.leefrost.co.uk 


HERBSTPORTRÄT 

Von Anna Allan 


Objektiv: Sigma 50mm 1.4 EX DG HSM 

Belichtung: 1/640 Sek. bei Blende f/2.8 und ISO 1600 

ANNA ALLAN: „Es war im 

Herbst und meine Tochter 

spielte auf einer mit Laub 

übersäten Wiese im Park. Für 

dieses Foto stand sie im Schatten 

und ich benutzte eine hohe ISO- 

Empfindlichkeit, um eine kurze 

Verschlusszeit zu erreichen. Die Schärfe ist 

nicht hundertprozentig, obwohl ich genau 

auf das linke Auge scharfgestellt habe. Kann 

es sein, dass das Objektiv kalibriert werden 

muss?" 

LEE FROST: Das ist ein sehr schönes 

Kinderporträt. Mir gefällt der glückliche, 

natürliche Gesichtsausdruck. Die Augen 

lassen erkennen, wie viel Spaß die Kleine 

hat. Dieses Bild drückt das Glück der 

Kindheit sehr schön aus. Auch das Licht ist 

perfekt; weich das Gesicht 

umschmeichelnd, erzeugt es durch den 

hellen Hintergrund einen leichten 

Gegenlichteffekt. Es wurde eine kurze 

Verschlusszeit erwähnt, um die Blätter 

einzufrieren, aber ich sehe gar keine Blätter, 

die in die Luft geworfen werden. Das ist 

keine Kritik, denn es ist ein exzellentes 

Portrait, doch ein bisschen mehr Action 

wäre schön gewesen, besonders wenn das 

ohnehin beabsichtigt war. Vielleicht hätte 

auch ein Mantel mit bunten Farben besser 

gewirkt. Einerseits gefallen mir die 

neutralen Farben des Bildes, andererseits 

denke ich, ein knalliges Rot würde es 

lebendiger machen. Da keine Blätter in der 

Luft herumfliegen, würde ich die Blatt- 

Fragmente auf dem Mantelkragen 

entfernen, um ein aufgeräumteres Bild zu 

bekommen. Was die mangelnde Schärfe 

des Gesichts betrifft – für mich geht die 

Schärfe in Ordnung. Bei einer so großen 

Blende wie f/2.8 ist der 

Schärfentiefebereich so klein, dass man 

Aufnahmetechnik 

❝ 

Ein weiteres Foto, auf dem viele Blätter durch die Luft fliegen, wäre schön, 

damit hätte man ein hübsches Diptychon arrangieren können. 

❞ 

JORDAN BUTTERS 

DIE ACTION EINFANGEN 

Ein Foto, dass den Moment, in dem 

etwas in die Luft geworfen wird, 

richtig einfangen soll, erfordert eine 

Verschlusszeit, die kurz genug ist, 

die Action einzufrieren – 1/500 

Sekunde oder noch kürzere Zeiten 

sind hier gefragt. Um solche Zeiten 

zu bekommen, können Sie guten 

Gewissens die ISO-Empfindlichkeit 

erhöhen – moderne Kameras haben 

eine sehr gute 

Rauschunterdrückung und bei 

einem derartigen Motiv ist ein 

scharfes Foto wichtig, minimales 

Bildrauschen ist tolerierbar. 

keine übertrieben hohen Ansprüche an die 

Schärfe stellen sollte. 

Urteil: Ein schönes Portrait eines sehr 

glücklichen kleinen Mädchens. 

JORDAN BUTTERS: Der Herbst ist eine 

großartige Jahreszeit für Outdoor-Porträts 

– einen schöneren Hintergrund als die 

goldenen Herbstfarben der Bäume kann 

man sich kaum wünschen. Hier ist ein 

fantastischer Moment eingefangen worden. 

Da das Kind nicht direkt in der Sonne steht, 

gibt es keine harten Schatten, was zu einem 

sehr schönen weichen Licht auf dem 

Gesicht führt. Was die Aufmerksamkeit des 

Betrachters hier wirklich fesselt, ist die 

Offenheit des Gesichtsausdrucks – man 

kann tatsächlich erkennen, dass das Kind 

einen Riesenspaß hat. Ein bisschen Action 

hätte dem Bild jedoch nicht geschadet, 

besonders wenn das ohnehin beabsichtigt 

war. Ein weiteres Foto, auf dem viele Blätter 

durch die Luft fliegen, wäre schön gewesen, 

damit hätte man ein hübsches Diptychon 

arrangieren können. Ein Wort zu der 

erwähnten leichten Unschärfe: Es könnte 

sein, dass das Kind nach dem Scharfstellen 

den Kopf leicht nach vorn bewegt hat. Doch 

man kann nicht ausschließen, dass es am 

Objektiv liegt könnte und dass die 

verwendete Kombination von Kamera und 

Objektiv kalibriert werden muss. 

Urteil: Ein sehr schönes, natürliches 

Kinderporträt fürs Familienalbum 



CAISTER BEACH 

Von Steve Sutherland 


Objektiv: NIKKOR AF-S 18-55mm f/3.5-5.6 VR 


STEVE SUTHERLAND: „Ich hatte mich früh 

genug aus dem Bett gerollt, um einen 

Sonnenaufgang an der Küste zu 

fotografieren und stand nun vor der Wahl, 

die Felsbrocken von Caister Beach 

entweder als attraktiven Vordergrund zu benutzen, oder 

als Führungslinie. Ich entschied mich dafür, das Ende der 

Felsbrocken-Linie an den Horizont zu verlegen. Der 

Horizont führt den Blick zurück zu den Offshore- 

Windkraftanlagen links im Bild und von dort nach oben in 

den Morgenhimmel.“ 

LEE FROST: Von Robert Capa, einem der 

weltbesten Bildjournalisten seiner Zeit, stammt 

der Satz: „Wenn deine Bilder nicht gut genug 

sind, warst du nicht nah genug dran.” Das gilt 

nicht nur für sein Metier, sondern die gesamte 

Fotografie einschließlich der 

Landschaftsfotografie. Dieses Motiv hat großes 

Potenzial, doch das Bild ist verpatzt, entweder 

aus Unentschlossenheit oder weil die Kamera 

nicht nah genug dran war. Bitte nicht falsch 

verstehen; das Licht ist perfekt und die Farben 

hervorragend, wenn auch ein wenig nach 

Magenta tendierend. Nur die Bildkomposition 

ist langweilig. Ich sehe die vom Meer 

umspülten Felsen am Strand und denke: 

„Warum bloß hat er die nicht in den 

Vordergrund geholt?“ Das hätte einen 

faszinierenden Effekt ergeben, weil sie die 

Farben des Himmels reflektieren, während das 

Meerwasser sie umfließt. Natürlich wäre dann 

weniger Himmel zu sehen gewesen, doch ein 

ausdrucksstärkerer Vordergrund hätte 

insgesamt ein besseres Bild ergeben. Dieser 

Fehler wird bei Landschaftsaufnahmen häufig 

gemacht. Es wird versucht, zu viel in den 

Bildausschnitt einzubeziehen, zu Lasten der 

Wirkung des Motivs. Für einen starken 

Vordergrund müssen seine Elemente 

identifizierbar sein, also geht man nah heran, 

was bei dieser Szene eigentlich eine 

Selbstverständlichkeit wäre. 

Urteil: Fantastisches Licht und ebensolche 

Farben, aber eine fantasielose 

Bildkomposition. 

ROSS HODDINOTT: Ein sehr schöner 

Himmel und ein guter Kamerastandpunkt. Für 

meinen Geschmack hat der Himmel etwas 

zuviel Magenta. Das kann an der Farbbalance 

liegen oder das Ergebnis zweier kombinierter 

Graufilter sein, wodurch manchmal ein 

Farbstich entsteht. Der ist in diesem Fall zwar 

nicht unattraktiv, aber ich hätte ihn etwas 

abgeschwächt. Ansonsten ist an dem Bild 

wenig auszusetzen, man hätte nur eine 

ausdrucksstärkere Bildkomposition finden 

können. Die Sandfläche im Vordergrund ist 

ziemlich zertrampelt und ich frage mich, ob 

man mit der Kamera etwas näher am Wasser 

eine aufgeräumtere Komposition erreicht 

hätte. Wasser und nasser Sand eignen sich bei 

dunklen Lichtverhältnissen oft besser als 

Vordergrund, weil sie ihn durch Reflexion des 

Lichts aufhellen und ihm gleichzeitig Farbe 

geben. 

Urteil: Ein hübsches Foto, das bei höherem 

Wasserstand besser gelungen wäre. Ein 

Kamerastandpunkt näher am Wasser hätte 

einen aufgeräumteren Vordergrund 

gebracht. 


ATTRAKTIVER VORDERGRUND 

Wenn Sie einen farbenfrohen Himmel vor sich 

haben, ist es nur verständlich, dass Sie so viel 

wie möglich davon in den Bildausschnitt 

bekommen wollen. Das bedeutet eine 

Weitwinkelaufnahme, was wiederum dazu 

führt, dass interessante Objekte sich weiter 

entfernt zu befinden scheinen. Die Lösung des 

Problems? Sehr nah herangehen. Nasse Felsen 

ergeben einen perfekten Vordergrund, weil sie 

Licht und Farben reflektieren. Nun noch eine 

Langzeitbelichtung dazu, um die auflaufende 

Flut adäquat aufzunehmen, und Sie haben alle 

notwendigen Zutaten für ein gelungenes Foto. 

❝ 

Die Sandfläche im 

Vordergrund ist ziemlich 

zertrampelt und ich frage mich, 

ob man mit der Kamera etwas 

näher am Wasser eine 

aufgeräumtere Bildkomposition 

erreicht hätte. ROSS HODDINOTT 

❞ 



MOSELEY BOG 

Von Ian Bower 

Kamera: Olympus E-1 

Objektiv: Zuiko 14-54mm Mk I lens 


Ian Bower: „Das Bild entstand im 

Naturschutzgebiet Moseley Bog bei 

Birmingham. Man sagt, die Gegend 

habe Tolkien bei der Erfindung des 

Auenlandes seines Fantasie-Kontinents 

„Mittelerde“ inspiriert. Das Foto wurde in Lightroom 

aus einer Raw-Datei konvertiert und dann mit 

Photoshop und Picasa bearbeitet.“ 

DANIEL LEZANO: Diese spezielle 

Aufnahmetechnik mit einem senkrechten 

Schwenk bei langer Verschlusszeit sollten Sie 

ausprobieren. Sie ist zwar nicht neu, macht aber 

Spaß und liefert immer neue Ergebnisse. Sie 

eignet sich auch für schlechtes Wetter, z. B. 

wenn Sie sich vor dem Regen untergestellt 

haben, statt aufzugeben und nach Hause zu 

fahren. Mir gefällt dieses Bild sehr, es zeigt ein 

gelungenes abstraktes Motiv. Das Hochformat 

unterstreicht die vertikalen Linien der 

Baumstämme und das durch den 

Kameraschwenk verwischte Blattwerk dahinter 

erzeugt den Eindruck eines gemalten Bildes, 

wobei Blätter und Baumstämme an manchen 

Stellen ineinander übergehen. Zwei Dinge 

würde ich allerdings ändern: Erstens sind mir 

die Farben etwas zu stark geraten, das Grün ist 

für meinen Geschmack zu grell und sieht 

unrealistisch aus. Ich würde die Farbsättigung 


WEISSABGLEICH 

Beide Experten mögen das Bild, sind aber 

der Auffassung, das Grün sei zu 

dominierend. Doch da es sich um eine 

Raw-Datei handelt, ist das Problem schnell 

gelöst. Jede Raw-Software gestattet nicht 

nur die Anpassung der Farbtemperatur, 

sondern auch die der Farbtöne. Ein wenig 

Magenta neutralisiert in diesem Fall den 

Grünstich. 

❝ 

Diese spezielle Aufnahmetechnik mit einem 

senkrechten Schwenk bei langer Verschlusszeit sollten 

Sie ausprobieren. DANIEL LEZANO 

❞ 

reduzieren. Zweitens stört der Baum ganz links 

im Bild. Er ist heller als die anderen Bäume, 

außerdem steht er isoliert, worunter die 

Ausgewogenheit des Bildes leidet. 

Nachdunkeln könnte helfen, doch ich denke, 

das Beste wäre es, ihn ganz aus dem Bild zu 

nehmen. Das würde auch die Balance der 

Bildkomposition verbessern. Das Foto, stark 

vergrößert und auf Leinwand gezogen, würde 

ein sehr schönes Wandbild abgeben. 

Urteil: Ein attraktives, abstraktes Foto, an dem 

nur ein paar kleinere Korrekturen 

vorgenommen werden sollten. 

ROSS HODDINOTT: Entweder man mag 

diese Fotos, deren Wirkung auf 

Kameraschwenks während der Belichtung 

beruht, oder man mag sie nicht. Mir gefällt die 

Andeutung von Impressionismus, ein Effekt, der 

sich aufgrund der Kamerabewegung einstellt. 

Diese Aufnahmetechnik ist für Bäume als Motiv 

besonders geeignet. In diesem Fall ist das 

Arrangement gut gelungen und die Intensität 

der Bewegung ist genau richtig, nicht zu viel 

und nicht zu wenig. Allerdings rauscht das Foto 

etwas. Eigentlich sollte man mit der 

Rauschunterdrückung ziemlich vorsichtig sein, 

weil sie Details verschluckt. Doch in diesem Fall 

wäre eine gesunde Portion 

Rauschunterdrückung bei der Nachbearbeitung 

durchaus angebracht gewesen, denn es liegt in 

der Natur der Sache, dass es bei dieser 

Aufnahmetechnik nicht viele Details gibt, die 

verlorengehen könnten. Ich würde auch etwas 

an der Farbbalance schrauben, denn auch für 

meinen Geschmack ist das Grün etwas zu 

intensiv. Ich würde etwas Magenta hinzugeben, 

um den Farbstich zu neutralisieren. 

Urteil: Ein sehr schönes künstlerisch 

abstraktes Foto. Justieren des Weißabgleichs 

und etwas Rauschunterdrückung würden es 

noch verbessern. 




MJÖLNIR 

Von Grant Brodie 


Objektiv: NIKKOR AF-S 16-35 mm f/4G ED 

Belichtung: 1/40 Sekunde bei Blende f/16 

und ISO 200 

Grant Brodie: „Meine Frau und 

ich fuhren durch den Skaftafell 

National Park in Island, als mir 

dieser Felsen mitten in der 

Landschaft auffiel. Selbst mit 

Weitwinkelobjektiv hatte ich 

Schwierigkeiten, den Vordergrund, die 

Felsformation und die Wolken ins Bild zu 

bekommen. Also montierte ich das Fisheye 

und ging sehr nah heran, wobei ich 

trotzdem alle gewünschten Bildelemente 

im Sucher hatte.“ 

LEE FROST: Das ist mal eine dramatische 

Szene! Der riesige Monolith vor diesem 

Himmel sieht umwerfend aus. Solche 

dünnen, weißen Wolken sind der Traum 

eines jeden Fotografen. Der Einsatz des 

Polfilters erwies sich hier als genau richtig, 

denn er intensiviert das Blau des Himmels, 

vor dem sich die Wolken dann umso besser 

abheben. Mein erster Eindruck ist aber auch, 

dass der Vordergrund zu leer aussieht, 

deswegen würde ich das Foto so 

zuschneiden, das der größte Teil des 

Vordergrunds wegfiele, wodurch ein 

panoramaähnliches Bild entstünde. 

Außerdem verbesserte das die 

Bildkomposition, weil der Felsen 

prominenter ins Bild rücken würde. 

Das Licht ist nicht das Beste, was Farben und 

Dramatik angeht, doch der Himmel wiegt 

diesen Mangel mehr als auf und im Übrigen 

kann man an den in einer weitläufigen 

Landschaft herrschenden 

Lichtverhältnissen beim besten Willen 

nichts ändern. Ich würde allerdings darüber 

nachdenken, das Bild in Schwarzweiß zu 

konvertieren, das würde das Problem der 

etwas stumpfen Farben beseitigen – Blau 

und Grün ist ohnehin nicht die beste 

Farbkombination in einem Landschaftsfoto. 

Der Himmel sähe zweifellos auch in 

Schwarzweiß hervorragend aus. Insgesamt 

würde das Bild dadurch künstlerischer 

wirken und weniger den Eindruck einer 

Postkarte machen. Konvertierungssoftware 

wie „Silver Efex Pro“ und „Perfect Black & 

White“, die über viele Voreinstellungen zur 

Konvertierung verfügen, machen den 

Prozess zu einem Kinderspiel und bieten 

trotzdem genug Spielraum für eigene 

Experimente zur Verbesserung des 

Ergebnisses. Ich würde vielleicht einen 

Rot- oder Orange-Filter hinzunehmen, um 

den Himmel noch dramatischer zu 

gestalten oder eine Voreinstellung 

verwenden, die den Kontrast und die 

❝ 

Ich würde darüber 

nachdenken, das Bild in 

Schwarzweiß zu 

konvertieren, um das 

Problem der etwas stumpfen 

Farben zu beseitigen. LEE FROST 

❞ 

Darstellung der Details verbessert. 

Urteil: Einfach und dramatisch, vielleicht 

hätte das Bild noch eine bessere Wirkung 

in Schwarzweiß. 

ROSS HODDINOTT: Es ist nicht schwer 

zu erkennen, warum diese Szene so fotogen 

ist. Mit gefällt die dramatische Form des 

Felsens; die Wolkenformationen am 

Himmel sind fantastisch – sie rahmen den 

Felsen geradezu ein. Es gibt jedoch etwas an 

dem Bild, das mir zu schaffen macht, ohne 

es genau beschreiben zu können. Vielleicht 

ist der Berg zu genau in der Mitte, oder ist 

der Vordergrund zu leer und zu redundant? 

Vielleicht hätten etwas mehr Himmel und 

etwas weniger Vordergrund dem Bild 

besser getan. Natürlich wäre die Verzerrung 

bei einem steiler in den Himmel gerichteten 

Fisheye noch größer gewesen, doch 

insgesamt wäre das Motiv wohl dadurch 

aufgewertet worden. Vermutlich wäre auch 

die Wirkung der Proportionen besser 

gewesen. Der Himmel ist für meinen 

Geschmack etwas zu dunkel, denn er ist 

überpolarisiert. Beim Farbfoto sieht das ein 

bisschen unnatürlich aus, doch in 

Schwarzweiß würde es die Dramatik des 

Fotos wohl erhöhen. 

Urteil: Ein gutes Bild, doch man hätte 

mehr daraus machen können. Die 

Perspektive hätte sich stärker auf den 

Himmel als auf den Vordergrund 

ausrichten sollen. 


BILDKOMPOSITION 

Hier wurde ganz offensichtlich die 

bewährte Drittelregel angewandt, 

die aber, wie dieses Beispiel zeigt, 

nicht immer zum besten Ergebnis 

führt. Das Abwägen der Wirkung 

des attraktiven Himmels und des 

eintönigen Vordergrunds hätte 

eigentlich dazu führen müssen, 

die Kamera weiter nach oben zu 

richten, was den 

Vordergrundanteil des Fotos 

zugunsten des Hintergrunds 

verkleinert hätte. Dabei wären die 

Wolkenformationen durch die 

Fisheye-Optik noch stärker 

akzentuiert worden und der 

langweilige Vordergrund wäre 

verschwunden. Doch das Bild ist 

keineswegs schlecht, denn allein 

durch Zuschneiden lässt sich das 

Hauptproblem lösen und die 

Schwarzweiß-Konversion wäre 

das Sahnehäubchen obendrauf. 


FELICIA 

Von Sue Morgan 


Objektiv: Canon EF 24-70mm f/2.8L 


Sue Morgan: „Es war in Griechenland, 

im Garten meiner Schwägerin, als ich 

nach einem Regenschauer diese 

Kapaster (Felicia amelloides) erblickte. 

Sie war noch von Regentropfen 

benetzt. Die Blütenblätter hoben sich gegen das 

Blattwerk ab. Ich benutzte eine große Blende, um 

dieses einfache Motiv ohne visuelle Ablenkung 

durch ein weiteres Objekt ins Bild zu setzen.“ 

DANIEL LEZANO: Blumen und Regentropfen sind 

eine unwiderstehliche Kombination. Die Farbe der 

Blume fällt ins Auge, die kleinen Wassertropfen 

geben einen Maßstab, machen das Motiv attraktiver 

und ergeben ein schönes Bild. Die große Blende, um 

den Hintergrund unscharf abzubilden und die 

gesamte Aufmerksamkeit des Betrachters auf die 

Blume zu lenken, ist die Standardprozedur für dieses 

Motiv. Doch die Blume ist nicht groß genug im Bild 

und sieht ein bisschen verloren aus. Die 

Teleeinstellung des hier verwendeten Standard- 

Zoomobjektivs vergrößerte leider nicht stark genug. 

In Situationen wie dieser empfiehlt es sich, eine 

Nahlinse oder Zwischenringe zu benutzen, die die 

minimale Arbeitsdistanz des Objektivs verringern, 

wodurch man näher an das Motiv herangehen kann. 

Außerdem lassen sich damit unterschiedliche 

Kamerastandpunkte ausprobieren; eine Blume wie 

diese, seitlich aufgenommen, kann ebenfalls sehr 

gut aussehen. 

Urteil: Die Blume müsste etwas größer im Bild 

sein, dann würde das Bild mehr Eindruck 

machen. 

LEE FROST: Das ist ganz einfach ein schönes Bild. 

Ein solches Foto zu machen ist nicht schwer, aber 

wenn es sich aus der Mittelmäßigkeit herausheben 

soll, braucht es etwas, wodurch es visuell 

aufgewertet wird. Dieses Bild hat es. Das Licht auf 

der Blume ist sehr schön, typisch für das nach 

einem Regenschauer durch die Wolken brechende 

Sonnenlicht. Es lässt die Blütenblätter sogar ein 

wenig schimmern. Die glänzenden Regentropfen 

unterstreichen die Zartheit der Pflanze und geben 

dem Bild außerdem mehr Tiefe. Die leichte 

Asymmetrie, die entsteht, weil nicht alle 

Blütenblätter von Tropfen bedeckt sind, trägt ihren 

Teil zur Attraktivität des Fotos bei. Der unscharfe 

Hintergrund in Verbindung mit den dunklen 

Farbtönen rückt die Blüte in den Mittelpunkt. Das 

Einzige, das mir nicht gefällt, ist, dass sie nicht mehr 

Platz im Bild beansprucht. Warum soviel 

Hintergrundfläche? Das verschlechtert den 

Gesamteindruck des Bildes. Wahrscheinlich konnte 

man mit dem verwendeten Objektiv nicht näher 

heran. Wie auch immer, durch entsprechendes 

Zuschneiden des Fotos hätte dieses Manko 

ausgeglichen werden können. Die Auflösung einer 

Canon EOS 7D ist definitiv hoch genug, die Blüte in 

der Nachbearbeitung entsprechend zu vergrößern, 

ohne dass ein Verlust an Abbildungsqualität 

auftreten würde. 

Urteil: Großartige Farben und bestes Licht. Es ist 

ein Bildzuschnitt erforderlich, um die Blume 

besser zur Geltung zu bringen. 

❝ 

Die Farbe der Blume fällt ins Auge, die kleinen 

Wassertropfen geben einen Maßstab und machen das Motiv 

noch attraktiver. DANIEL LEZANO 

❞ 


NOCH NÄHER RAN! 

Damit Makroaufnahmen ihre Wirkung entfalten, müssen Sie nah heran gehen 

– sehr nah heran! Leider ist bei einem Standard-Zoomobjektiv die Grenze der 

kürzesten Arbeitsentfernung, schnell erreicht. Wir empfehlen aus diesem 

Grund für den Anfang preiswerte, manuelle Zwischenringe in Verbindung mit 

Ihrem Standard-Objektiv, bevor Sie sich, wenn Ihnen die Makrofotografie 

zusagt, vielleicht für die Anschaffung eines – teuren – Makroobjektivs 

entscheiden. 



STÜRMISCHE HIMMEL 

Von Steven Chatman 


Objektiv: Canon EF-S 10-22mm f/3.5-4.5 USM 

Belichtung: 0.6 ekunden bei Blende f/10 und ISO 100 

Steven Chatman:„Auf diese alte Eiche hatte 

ich schon lange ein Auge geworfen. Alles was 

mir lange zu meinem geplanten Motiv fehlte, 

waren ein bedeckter Himmel und eine steife 

Brise, die Bewegung in das Bild bringen sollte. 

Als es soweit war, benutzte ich einen 0.9ND Graufilter, um die 

Verschlusszeit auszudehnen und einen weiteren 0.9ND 

Grauverlaufsfilter, um die Intensität des Himmels im Rahmen 

des Dynamikumfangs meiner Kamera zu halten.“ 

LEE FROST: Ich mag dramatische Schwarzweiß- 

Landschaften, deshalb gefiel mir das Bild auf 

Anhieb. Es zeigt ein geradliniges, beeindruckendes 

Motiv, man wird geradezu in das Bild 

hineingezogen. Es steht und fällt mit den 

Lichtverhältnissen – die Sonne bricht durch einen 

bedrohlichen Himmel auf den Vordergrund. 

Normalerweise ist der Himmel heller als die 

Landschaft, hier ist es umgekehrt. Der weiche 

Verlaufsfilter für den Himmel betont die 

Sturmwolken, ohne sie zu überzeichnen. Mir gefällt 

außerdem die leichte Bewegungsunschärfe im 

Vordergrund, die als Folge der verlängerten 

Verschlusszeit durch den Graufilter möglich wurde. 

Über die Bildkomposition bin ich mir weniger im 

Klaren. Die Eiche ist natürlich der Fixpunkt und 

wirkt als solcher sehr gut, auch weil der Stamm das 

Licht reflektiert. Grundsätzlich sehe ich das obere 

rechte Drittel als die bessere Position für einen 

Fixpunkt, doch hier wurde das obere linke Drittel 

benutzt. Das menschliche Auge betrachtet ein Bild 

generell von links nach rechts. Befindet sich der 

Fixpunkt in der linken Bildhälfte, gleitet der Blick 

darüber hinweg und wird danach nicht 

weitergeführt. Befindet sich der Fixpunkte jedoch in 

der rechten Bildhälfte, wandert der Blick durch das 

Bild, um den Fixpunkt zu erreichen. Ich würde das 

Bild quadratisch zuschneiden, weil die rechte, 

durch das Getreide führende Linie sehr dominant 

ist und das Auge vom Baum weg leitet. Nach dem 

Zuschnitt jedoch führen die verbliebenen Linien 

das Auge durch die Szene zu dem Baum, wenn 

auch nicht direkt. Dadurch wird der Nachteil, dass 

der Baum in der linken Bildhälfte steht, teilweise 

ausgeglichen. 

Urteil: Ein dramatisches Landschaftsfoto, das 

durch den richtigen Bildzuschnitt verbessert 

werden kann. 

❝ 

Der weiche Verlaufsfilter 

für den Himmel betont die 

Sturmwolken, ohne sie zu 

überzeichnen. LEE FROST 

❞ 

ROSS HODDINOTT: Es gibt Vieles, das mir an 

diesem Bild gefällt. Es wurde gut geplant, beim 

richtigen Wetter fotografiert, und Schwarzweiß 

trifft die Stimmung genau. Auch 

aufnahmetechnisch ist das Bild gelungen und 

enthält alle wichtigen Zutaten. Dennoch hätte 

man es besser machen können, und das liegt am 

Kamerastandpunkt. Die Eiche ist ein guter 

Fixpunkt, aber das Wäldchen und das Gebäude 

am Horizont nehmen viel von seiner Wirkung, da 

sie die Aufmerksamkeit des Betrachters ablenken. 

Ich hätte die Bildkomposition vereinfacht und 


QUADRATISCHER ZUSCHNITT 

Diese Bildkomposition verlangt geradezu 

nach einem quadratischen Zuschnitt. 

Dadurch wird der leere Raum rechts im Bild 

vermieden, und die Fahrspuren im 

Getreidefeld dienen als Führungslinien zu 

der Eiche. 

diese Elemente durch einen anderen 

Kamerastandpunkt ausgeschlossen. Außerdem 

hätte ich das Hochformat benutzt, die Bewegung 

des Getreides einbezogen und auch die 

Fahrspuren als Führungslinie genutzt. Man könnte 

das Bild quadratisch zuschneiden, um die 

überflüssigen Elemente aus der rechten Seite 

auszuschließen. 

Urteil: Ein sehr schön aufgenommenes Bild, das 

von einer anderen Bildkomposition profitieren 

würde. 


LAVENDELBIENE 

Von Richard Goldfinch 


Objektiv: Sigma 105mm f/2.8 DG Macro lens 


Richard Goldfinch: „Ich hatte eine 

recht kurze Verschlusszeit gewählt, 

weil ich aus der Hand fotografierte. Die 

Scharfeinstellung erfolgte manuell, 

indem ich die Kamera langsam der 

Biene näherte, wobei ich im Moment der richtigen 

Schärfe abdrückte.“ 

LEE FROST: Wenn deine Bilder nicht gut 

genug sind, warst du nicht nah genug dran.“ 

Dieser Satz von Fotoreporter Robert Capa bezog 

sich zwar auf sein eigenes Handwerk, trifft aber 

generell einen Kern der Fotografie, jedenfalls für 

diese Nahaufnahme. In dem Bild passiert viel zu 

viel für meinen Geschmack. Die Biene ist das 

zentrale Bildelement, verliert aber leider in der 

Konkurrenz zu den Lavendelblüten. Obwohl ich 

mich auf die Biene konzentrieren sollte, wandert 

mein Blick ziellos hin und her. Es ist, wie so oft, 

eine Frage des Bildzuschnitts. Man werfe alle 

überflüssigen Elemente aus dem Bild und 

mache die Biene zum zentralen Motiv. Natürlich 

sollte man das möglichst schon bei der 

Aufnahme tun, aber manchmal ist das 

unmöglich. Oft ändert man auch seine Meinung 

darüber, wie ein Motiv am besten darzustellen 

ist. Das Zuschneiden kann die Bildkomposition 

verbessern, in diesem Fall kann man bis zu 60% 

des Bildes entfernen. Die verbleibenden 40% 

ergeben ein viel besseres, klareres Bild, das dem 

Motiv gerecht wird und auch fotografisch 

befriedigender ist, weil keine unnötigen Details 

davon ablenken. 

Positiv ist zu verbuchen, dass das kontrastarme 

Licht perfekt genutzt wurde und die 

Pastellfarben schön zur Geltung bringt. Die 

richtigen Bildzutaten sind zweifellos vorhanden, 

es sind nur etwas zu viele. 

Urteil: Hier macht erst der richtige Zuschnitt 

ein gutes Bild. 

ROSS HODDINOTT: Dieses Bild ist eine 

schöne Erinnerung an den Sommer und an vor 

uns liegende, wärmere Tage. Es gibt nicht viele 

Insekten, die man als „niedlich“ bezeichnen 

würde, doch Hummeln sind ganz sicher eine 

Ausnahme. Es sind fotogene, kleine Kreaturen, 

die trotzdem nicht leicht zu fotografieren sind. 

Sie bleiben nicht lange an derselben Stelle und 

es ist nicht einfach, genügend Schärfentiefe zu 

erreichen, um sie vollständig scharf zu 

bekommen. Das ist hier jedoch gut gelungen. 

Die Schärfentiefe ist einerseits gering genug, um 

die Hummel in den Mittelpunkt zu rücken und 

andererseits groß genug, um den das Motiv 

umgebenden Lavendel noch gut erkennen zu 

lassen. Doch mir ist die Hummel etwas zu 

zentral im Bild, was dazu führt, dass es zu 

statisch wirkt. Ein selektiver Bildzuschnitt könnte 

hier Abhilfe schaffen, doch eine Bildkomposition 

im Hochformat, schon bei der Aufnahme, wäre 

besser gewesen. Man hätte das Insekt links im 

Bild positionieren können, mit dem unscharfen 

Lavendel rechts im Bild, um die Bildkomposition 

auszugleichen. 

Urteil: Eine schöne Aufnahme eines 

herausfordernden Motivs, doch die Hummel 

ist zu zentral im Bild. 


HOCH- ODER QUERFORMAT? 

Zwar zeigt das Querformat den die 

Biene umgebenden Lavendel, doch 

dieses Motiv verlangt nach dem 

Hochformat. Wenn Sie Zweifel haben, 

fotografieren Sie beide Versionen. Sie 

werden sehen… 

❝ 

Hummeln verharren niemals 

lange an einer Stelle, deshalb ist 

nicht leicht, sie mit genügend 

Schärfentiefe vollständig scharf 

zu bekommen. ROSS HODDINOTT 

❞ 





MAKROFLIEGE 

Von John Thorndike 


Objektiv: Canon EF 100mm f/2.8L 

Belichtung: 1/100 Sekunde bei Blende f3.5 und ISO 400 

John Thorndike: „Ich hatte mir 

gerade ein Makroobjektiv 

gekauft und konnte es kaum 

erwarten, es auszuprobieren. Ich 

fotografierte aus der Hand und 

stellte manuell scharf. Die Feineinstellung 

der Schärfe erfolgte durch Vor- und 

Zurückbewegen der Kamera. Nach ein paar 

Fehlversuchen gelang mir dieses Foto.“ 

DANIEL LEZANO: Die Investitionen hat 

sich gelohnt, das ist ein großartiges 

Erstlingswerk. Die Schärfentiefe muss 

wegen der weit offenen Blende und der 

starken Vergrößerung hauchdünn 

gewesen sein. Gleichwohl sind der Kopf 

der Fliege und der größte Teil des Körpers 

schön scharf geworden. Ein sehr gutes 

Foto von einem wenig glamourösen 

Objekt, das sich vom diffusen Hintergrund 

sehr gut abhebt. Ich würde nur 

vorschlagen, das Foto etwas enger 

zuzuschneiden. Das würde das zentrale 

Motiv stärker hervorheben und außerdem 

die etwas ablenkende, dunkle Ecke links 

aus dem Bild herausnehmen. 

Urteil: Ein sehr schönes Foto. Ich würde 

es zuschneiden, um die Attraktivität zu 

erhöhen, ansonsten ist nichts 

auszusetzen. 

LEE FROST: Das ist ein hervorragendes 

Foto. Der flache Schärfentiefenbereich, 

der sich aufgrund der extrem kurzen 

Entfernung zum Motiv und wegen des 

Weitwinkels ergibt, hat einen sehr 

schönen 3D-Effekt erzeugt, bei dem 

Oberkörper und Kopf der Fliege aus dem 

Bild herauszuragen scheinen, weil diese 

Elemente im Gegensatz zu dem Rest des 

Motivs gestochen scharf sind. Der Abfall 

der Schärfe, beginnend am Schärfepunkt, 

ist extrem und zeigt, wie winzig der 

Schärfebereich in der Makrofotografie ist 

– und warum absolut präzise 

scharfgestellt werden muss; es gibt hier 

keine Fehlertoleranz. Das weiche Grün 

des Hintergrunds und des Grashalms sind 

perfekte Komplementärfarben für das 

braune Insekt. Die dunklen, diagonal 

verlaufenden Linien im Bild helfen, das 

Motiv einzufangen und das weiche Licht 

hebt viele Details der kleinen Kreatur 


DUNKLE ECKEN 

KORRIGIEREN 

Die störende dunkle 

Ecke links oben kann 

ganz einfach korrigiert 

werden. Fügen Sie in 

Photoshop eine neue 

Ebene mit der 

Füllmethode „Weiches 

Licht“ ein, das zu 50% 

grau sein muss. 

Anschließend 

verwenden Sie das 

Verlaufswerkzeug mit 

einem Verlauf von 

„Weiß“ nach 

„Transparent“, den sie 

an die Deckkraft der 

Ebene anpassen. 

hervor. Man kann sogar die Haare auf 

dem Rücken zählen. Das Foto hat einen 

in der Makrofotografie eher 

ungewöhnlichen Ansatz, denn einen so 

kurzen Schärfentiefebereich sieht man 

selten. Doch mir gefällt das, und der 

Effekt wirkt hervorragend. Ein 

ausgezeichnetes Foto eines alltäglichen 

Objekts. 

Urteil: Ein einfaches, aber 

hervorragend ausgeführtes 

Makrofoto. 

❝ 

Der Abfall der Schärfe, 

beginnend am 

Schärfepunkt, ist extrem 

und zeigt, wie winzig der 

Schärfebereich in der 

Makrofotografie ist; es 

gibt hier keine 

Fehlertoleranz.“ LEE FROST 

❞ 


COUPALL FALLS 

Von Charles Waldie 


Objektiv: Sigma 10-20mm f/4-5.6 EX HSM 


Charles Waldie: „Mir war diese Stelle 

aufgefallen, an der das Wasser über die 

Felskante stürzt. Ich setzte das Stativ sowie 

einen 0.9ND Graufilter ein und schoss 

mehrere Aufnahmen, wobei ich die 

Wasserspritzer zwischendurch vom 

Objektiv wischen musste. Zu Hause fügte ich die beiden 

gelungensten Fotos zusammen und konvertierte das 

Ergebnis nach Schwarzweiß." 

ROSS HODDINOTT: Das ist ein 

exzellenter Kamerastandpunkt. Der flache 

Winkel und das Super-Weitwinkelobjektiv 

überhöhen die Größe des Wasserfalls und 

damit den Gesamteindruck der Szene, mit 

dem Berg als dramatischem Hintergrund. 

Die Verschlusszeit war richtig gewählt – 

etwas länger, und das Wasser wäre zu 

stark verwischt und alle Details verloren, 

etwas kürzer, und die Bewegung wäre 

verloren gegangen. Die Art der 

Nachbearbeitung überzeugt mich 

weniger. Ich würde gerne anhand der 

originalen Farbversion des Fotos sehen, 

ob das Motiv wirklich gut für die 

Schwarzweiß-Konvertierung geeignet ist. 

Ich denke, es ist zu kontrastarm, am Berg 

könnten mehr natürliche Details 

vorhanden sein, der Himmel hätte 

abgedunkelt und damit stimmungsvoller 

gemacht werden können. 

Urteil: Eine gute Wahl von 

Kamerastandpunkt und Objektiv, die 

Verschlusszeit ist genau richtig. Die 

Nachbearbeitung hat leider ein zu 

graues, kontrastarmes Bild erzeugt. 

LEE FROST: Eine fantastische Aussicht. 

Der Kamerastandpunkt, wo ein Teil des 

Flusses über einen großen Felsen fließt, ist 

sehr gut gewählt. Die Perspektive durch 

den extremen Weitwinkel lässt den 

Wasserfall wesentlich größer aussehen als 

er ist. Tatsächlich ist er nur einen halben 

Meter hoch, doch hier wirkt er fast so groß 

wie der Berg im Hintergrund. Das 

Hochformat passt sehr gut, weil die 

Streifen im Wasser den Blick durch die 

Szene zum Berg hinführen. Die 

Verschlusszeit war richtig gewählt: Das 

Wasser hat genau die richtige 

Bewegungsunschärfe, die 

Oberflächenstruktur ist aber noch 

erkennbar, sogar die vom 

herabstürzenden Wasser ezeugten 

Luftblasen. Weniger sicher bin ich mir 

über die Schwarzweiß-Konvertierung, 

denn das Bild wirkt flach. Ich bearbeitete 

es mit Silver Efex Pro und verstärkte den 

Kontrast, um etwas Dramatik zu erzeugen. 

Der Himmel ist nun dunkler, der Berg tritt 

besser hervor und das herabstürzende 

Wasser funkelt sogar ein bisschen. 

Urteil: Eine fotogene Örtlichkeit und 

eine gelungene Bildkomposition, deren 

Wirkung jedoch verstärkt werden 

musste. 

❝ 

Die Verschlusszeit war richtig 

gewählt – etwas länger, und das 

Wasser wäre zu stark verwischt 

und alle Details verloren 

gegangen. ROSS HODDINOTT 

❞ 


SCHWARZWEISS 

Wenn es darum geht, Dramatik in ein 

Schwarzweißfoto zu bringen, sollte man 

großzügig sein, denn ohne das Element der 

Farbe ist der Graustufen-Kontrast 

entscheidend. Um Schwarzweißfotos mit 

mehr Kontrast zu versehen, brauchen Sie kein 

Photoshop-Experte zu sein. In diesem Fall 

wurde Silver Efex Pro 2 benutzt. 



LEUCHTTURM 

ST. MARY 

Von Nick Watson 


Objektiv: Sigma 10-20mm f/4-5.6 EX HSM 


Nick Watson: „Um diesen Effekt zu 

erreichen, habe ich ein Stativ und einen 

0.6ND Graufilter benutzt. Die 

Verschlusszeit von 57 Sekunden ließ die 

raue See und die schnell ziehenden 

Wolken ruhig aussehen. Ich mag diesen Ort und 

wollte nicht mit leeren Händen von meinem Ausflug 

zurückkehren. Also habe ich versucht, aus den 

vorhandenen Wetterbedingungen das Beste zu 

machen." 

ROSS HODDINOTT: Man erliegt an solchen 

Tagen leicht der Versuchung, das Fotografieren 

aufzugeben, denn ein völlig bedeckter Himmel ist 

wenig einladend. Zu manchen Landschaften, 

besonders an der Küste, passt er jedoch sehr gut, 

wie dieses Foto beweist. Der Leuchtturm ist ein 

großartiges Motiv, und ich finde die 

Bildkomposition mit den Treppenstufen gut 

gelungen, die in den Dammweg übergehen, der 

wiederum als Führungslinie zum Leuchtturm 

dient. Schade nur, dass der Kamerastandpunkt 

nicht das Geländer links im Bild ausschließen 

konnte. Andererseits wäre dann rechts unten im 

Bild zu viel leere Fläche geblieben. Wie auch 

immer, mir gefällt das Bild, und die Bewegung der 

Wolken ist hübsch dargestellt. Der kalte Blaustich 

passt dazu, ist aber nicht der attraktivste Farbton. 

Ich würde die Farbtemperatur etwas anpassen, 

oder sogar nach Schwarzweiß konvertieren, die 

Szene wäre dafür geeignet. 

Urteil: Die Wetterbedingungen passen gut zur 

Szene, doch eine engere Bildkomposition wäre 

vielleicht besser gewesen. Alles in allem ein 

gelungenes Bild, das sich sehr gut zur 

Schwarzweiß-Konvertierung eignet. 


VERSCHLUSSZEIT MIT FILTER 

VERLÄNGERN 

Eine Langzeitbelichtung und eine Küstenszene 

passen immer gut zusammen. Man muss jedoch 

verhindern, dass zu viel Licht auf den 

Kamerasensor fällt, wenn man einen Effekt wie in 

diesem Bild erreichen will. Eine kleinere Blende 

kann hilfreich sein, doch dann könnte das Bild 

unter Verzerrungen leiden. Am besten 

funktioniert es, wenn Sie einen Filter verwenden; 

ein dreistufiger oder noch stärkerer Graufilter 

erzeugt den gewünschten Effekt; seine maximale 

Wirkung erreichen Sie mit einem zehnstufigen 

Graufilter, dem so genannten Big Stopper. 

LEE FROST 

❝ 

Der bedeckte Himmel ist keineswegs unvorteilhaft, 

für mich passt er sehr gut zur Szene. LEE FROST 

❞ 

LEE FROST: Dieser Leuchtturm ist eine 

bekannte Touristenattraktion, doch ich 

habe ihn noch nie aus dieser besonderen 

Perspektive fotografiert gesehen. Die 

meisten Fotografen stellen sich an das Ende 

des Dammwegs und benutzen ihn als 

Führungslinie, die sich im Wasser verliert, 

wenn die Flut steigt, doch dieser Blickwinkel 

ist attraktiver, weil der Dammweg eine 

Diagonale bildet und die Bildkomposition 

dadurch dynamischer macht. Wenn wir ein 

Foto betrachten, bewegt sich das Auge 

normalerweise von unten links nach oben 

rechts. Wenn also eine Führungslinie unten 

links im Bild beginnt, folgt ihr das Auge in die 

Szene hinein. Genau das passiert hier, das 

Auge folgt zunächst den Linien der 

Treppenstufen, die in den Dammweg 

übergehen, der das Auge weiterführt zu 

dem Leuchtturm als Fixpunkt dieses Fotos. 

Mehr kann man von einer Bildkomposition 

nicht verlangen. Sie funktioniert bestens, 

wobei das Hochformat die entscheidenden 

Bildelemente zur Geltung bringt, ohne dass 

seitlich Platz verschwendet werden würde. 

Auch die Belichtung war perfekt, weil die 

Bewegung des Meeres gedämpft wurde, 

ohne sie vollständig zu unterdrücken. Die 

ziehenden Wolken lassen den Leuchtturm 

hervortreten. Der bedeckte Himmel ist 

keineswegs unvorteilhaft, für mich passt er 

sehr gut zur Szene. 

Urteil: Eine fantastische, formatfüllende 

Bildkomposition mit sehr guter 

Belichtung. Alles in allem ein bestens 

gelungenes Foto. 


ZWERGMAUS 

Von David Hughes 

Kamera: Canon EOS 5D Mk III 

Objektiv: Canon EF 100-400mm f/4.5-5.6L 


David Hughes: „Dieses Bild entstand 

im British Wildlife Center. Es sollte ein 

Charakter-Foto dieser Zwergmaus 

werden. Ich brachte die Kamera auf 

Augenhöhe und machte ein Geräusch, 

damit die Maus in meine Richtung schaute. Das Bild hat 

ein Element des Humors, das mir gut gefällt." 

LEE FROST: Das ist eine fantastische 

Aufnahme. Sie hat tatsächlich ein humoristisches 

Element und damit steht und fällt das Bild. Ohne 

dieses Element wäre es bloß das Porträt einer 

Zwergmaus, die auf einer Kardendistel sitzt. So 

aber ist es ein sehr niedliches Bild geworden. 

Es ist der überraschte Gesichtsausdruck der 

Maus, der den Effekt erzeugt. Es sieht so aus, als 

sei die Maus auf die Distel geklettert, um dann 

festzustellen, dass die Stacheln recht spitz sind 

und ihre Aktion keine so gute Idee war. Dieser 

Moment ist perfekt im Bild festgehalten und das 

Gesicht der Maus gestochen scharf; nur der 

gleichfarbige Hintergrund ist leider völlig 

unscharf. Die Brennweite von 400 mm aus 

kurzer Distanz erreicht sogar mit Blende f/8 eine 

sehr kurze Schärfentiefe von höchstens 2,5 

Zentimetern, und das weiche, kontrastarme Licht 

eignet sich gut für solche Motive. Perfektes 

Timing, perfekte Schärfe, perfekte Belichtung 

– ein unter jedem Gesichtspunkt gelungenes 

Bild. Es würde eine sehr schöne Grußkarte oder 

sogar ein Poster abgeben, das man mit einer 

witzigen Bildunterschrift versehen könnte. 

Urteil: Ein fantastisches Wildlife-Foto mit 

leicht humoristischem Unterton. 


ALLEINSTELLUNGSMERKMAL SUCHEN 

In der Tierfotografie sollten Sie auf die 

„Alleinstellungsmerkmale“ der Tiere achten 

und versuchen, ihre Einzigartigkeit in die 

Aufnahme einzubeziehen – dies macht 

den Unterschied zwischen einem guten 

und einem hervorragenden Foto aus. 


❝ 

Perfektes Timing, perfekte Schärfe, perfekte Belichtung – 

ein unter jedem Gesichtspunkt gelungenes Bild. LEE FROST 

❞ 

ROSS HODDINOTT: Ich habe kein Problem 

damit, wenn in Gefangenschaft gehaltene 

Tiere fotografiert werden, solange die Haltung 

artgerecht erfolgt und wenn gut für sie 

gesorgt wird. Institutionen wie das British 

Wildlife Center geben Fotografen die 

Gelegenheit, aus nächster Nähe Fotos von 

Tieren zu machen, die in der freien Natur viele 

Stunden des Wartens in einem gut getarnten 

Versteck erfordern würden. Zwergmäuse sind 

niedlich und sehr fotogen. Ich habe sie selbst 

fotografiert und weiß, dass sie sehr agil und 

nicht einfach aufzunehmen sind. Diese 

Aufnahme ist jedoch gestochen scharf und 

der Hintergrund passt sehr gut. Trotzdem 

hätte man es noch besser machen können, z. 

B. bei der Wahl der Requisite, doch dieser 

Aspekt kann nicht immer beeinflusst werden. 

Die Maus scheint sich auf der Distel nicht 

wohl zu fühlen und wirkt etwas unnatürlich, 

so als sei sie von einer helfenden Hand 

dorthin gesetzt worden. Außerdem bietet die 

Bildkomposition zu viel leere Fläche und 

wirkt mit der Maus in der Mitte etwas zu 

statisch. Bei Fotos von Zwergmäusen sollte 

auch das charakteristische Merkmal nicht 

fehlen: ihr langer Schwanz, denn damit 

halten die Tiere das Gleichgewicht. Ich 

möchte nicht zu viel kritisieren, doch 

Aufnahmen von gefangenen Tieren bieten 

mehr Gelegenheit zur Kreativität als dieses 

Bild zu zeigen vermag. 

Urteil: Falsche Requisite – die Maus sieht 

unnatürlich aus und fühlt sich 

offensichtlich nicht wohl. Die 

Bildkomposition ist zu statisch. 



Jon Hicks 

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Der wilde, wilde Westen… 

RAUS AUS DER STADT UND AB AUF DEN HIGHWAY! FOTOGRAF JON HICKS BERICHTET ÜBER 

SEINE TOUR DURCH DIE NATIONALPARKS IM SÜDWESTEN DER USA. 

Ich war von Corbis Images damit beauftragt, Bilder 

dieser Gegend für ihr Archiv zu machen. Die Reise 

begann in Vancouver, von dort mit dem Zug nach 

Seattle und weiter nach Portland. Ich fotografierte in 

allen drei Städten. Bilder von Innenstädten verkaufen 

sich immer gut, und dieser erste Teil der Reise war 

rein beruflicher Natur. In Portland nahm ich mir 

einen Mietwagen und fuhr weiter Richtung Süden; damit begann der 

eher private Teil der Reise. Ich mache gerne Aufnahmen von 

nächtlichem Sternenhimmel, auch wenn die sich weniger gut 

verkaufen. 

Mein erster Halt war in Nordkalifornien an der „Avenue of the Giants“ 

– der Strasse der Riesen. Ich war noch nie dort gewesen und wollte sie 

mir genauer anschauen. Die Avenue führt durch den Humboldt 

Redwoods State Park und wird von bis zu 90 Meter hohen 

Mammutbäumen gesäumt – den Riesen. Die Gegend ist sehr ruhig, 

insbesondere bei Nacht, deshalb beschloss ich, bis nach Einbruch der 

Dunkelheit dort zu bleiben und ein paar Aufnahmen des nächtlichen 

Sternenhimmels zu machen. Dabei bekam ich den Schrecken meines 

Lebens, als plötzlich in unmittelbarer Nähe ein lautes Bellen zu hören 

war; Zuerst dachte ich, ich hätte einen Bigfoot aufgestöbert, aber es war 

wohl doch nur ein Fuchs. 

Weiter ging es auf der Route 50 – bekannt als die einsamste 

1) Dank fehlender 

„Lichtverschmutzung“ 

gibt es im Südwesten 

der USA einen 

fantastischen 

Nachthimmel mit 

herrlichen Motiven für 

die Astro-Fotografie. 

2) Aufgenommen im 

Natural Bridges 

Nationalpark. Das 

Canon EF 15mm 

Fisheye-Objektiv ist 

nahezu immun gegen 

Blendenflecke und 

eignet sich deswegen 

hervorragend für 

Gegenlicht. 

3) Der berühmte 

„Delicate Arch“ im 

Arches Nationalpark. 

Dies ist ein Panorama 

aus drei Einzelbildern, 

aufgenommen mit 

dem Canon TS-E 

17mm f/4L Tilt-Shift 

Objektiv. 

Landstrasse in Amerika – durch die Wüste in Richtung Nevada. Das 

Fahren durch die Wüste, den ganzen Tag am Steuer sitzend, vermittelt 

ein überwältigendes Gefühl der Freiheit. Ich fuhr bis in den späten 

Abend hinein, parkte am Straßenrand und schlief im Auto. Am nächsten 

Morgen fand ich nach ein paar Kilometern ein Rasthaus, in dem ich mir 

ein ausgiebiges Frühstück gönnte. Mein Tagesziel war der Arches 

National Park – berühmt für seine Sandsteinbögen, die im Lauf der 

Jahrtausende durch Erosion entstanden sind. 

Ich hatte diesen Teil der Reise so geplant, dass ich bei Neumond dort 

sein würde. Bei meinem letzten Besuch im Südwesten war Vollmond 

gewesen, dieses Mal jedoch wollte ich feststellen, wie dunkel der 

Himmel sein würde. 

Ich kam vor Sonnenuntergang an und konnte die Sandsteinbögen in 

allerbestem Licht fotografieren. Dann wartete ich auf die Dunkelheit, 

um die Milchstrasse fotografieren zu können. Es war meine erster 

Besuch im Arches National Park, seitdem ich auf die Digitalfotografie 

umgestiegen war. Es ist ein magischer Ort, einfach wunderschön. Ich 

wäre gerne länger geblieben, aber es ist nicht einfach, im Voraus 

festzulegen, wie viel Zeit man an einem bestimmten Ort verbringen 

sollte. Ich verbrachte ein paar Tage mit einem Abstecher zum „Death 

Valley“ – auch dort war ich schon gewesen, aber nicht bei Neumond. 

Das Problem, mit dem ich dort zu kämpfen hatte, war, dass es auch 

nachts noch 38° warm war. Normalerweise hat meine Canon EOS 5D 



Jon Hicks 

1 

2 3 

ein sehr gutes Rauschverhalten, doch sie wurde 

bei den Langzeitbelichtungen so heiß, dass das 

Rauschen nicht mehr zu tolerieren war. 

Trotzdem gelang mir ein Bild, mit dem ich 

zufrieden war, aber ich ärgerte mich, dass ich, 

anstatt ins Death Valley zu fahren, nicht mehr 

Zeit im Arches National Park verbracht hatte. 

Als nächstes stand der Natural Bridges National Park in Utah auf dem 

Plan. Es ist nachts der dunkelste Nationalpark der USA, weil er am 

weitesten von der nächsten Stadt entfernt liegt. Das macht ihn zum 

idealen Ort, den Nachthimmel zu fotografieren. Mein Motiv sollte 

Owachomo Bridge mit der Milchstrasse als Hintergrund sein. Bei 

Sonnenuntergang waren noch ein paar Touristen dort, doch als die 

Dunkelheit hereinbrach, war ich allein und es wurde ein bisschen 

unheimlich. Ich machte mir keine Sorgen wegen anderer Menschen, 

aber wegen der Vogelspinnen. Auf einer Felsplatte im Zion National 

Park hatte mir so ein handtellergroßes Biest gegenübergestanden. Bei 

Dunkelheit sind auch die zahlreichen Felsspalten ein Problem, und 

Steilhänge sind oft erst zu erkennen, wenn es fast zu spät ist. 

Ich stellte die Kamera so ein, dass sie kontinuierlich Bilder mit einer 

Verschlusszeit von 30 Sekunden machte. Während die Kamera vor sich 

hin fotografierte, ging ich zu dem Sandsteinbogen hinüber und 

beleuchtete ihn mit meiner Stirnlampe. Es war ein ziemlich langer Weg 

von der Kamera bis dorthin und ich musste höllisch aufpassen, nicht in 

eine Felsspalte zu treten und mir die Knochen zu brechen. Doch ich 

denke, die Ergebnisse haben die Mühe gerechtfertigt. Es war so gut wie 

keine „Lichtverschmutzung“ vorhanden und ich schätzte die Zahl der 

mit bloßem Auge sichtbaren Sterne auf etwa 15000. Zum Vergleich: 

❝ 

VIELE DER MOTIVE SCHOSS ICH 

EINFACH FÜR MICH SELBST. WENN SICH 

DIE BILDER SPÄTER AUCH VERKAUFEN 

LASSEN, UMSO BESSER. 

❞ 

1) „Das Panorama einer 

Haarnadelkurve im 

Sequoia Nationalpark.“ 

2) „Eine weiteres 

Wahrzeichen, das „North 

Window“ im Arches 

Nationalpark. Ob Sie es 

glauben oder nicht, das 

Foto ist nicht gestellt, der 

einsame Wanderer kam 

wirklich gerade dort 

vorbei!“ 

3) „Diese Leuchtspuren 

habe ich von einem Hügel 

im Zion Nationalpark 

aufgenommen, während 

ich auf die Dunkelheit 

wartete.“ 

4) „Natural Bridges war 

der erste internationale 

„Dark Sky Park“, d. h. ein 

Park mit dunklem 

Himmel. Die Aussicht auf 

den Nachthimmel raubt 

einem den Atem, den 

Sandsteinbogen habe ich 

mit meiner Stirnlampe 

beleuchtet.“ 

Wenn Sie sich in einer beliebigen Stadt 

befinden, sind am Nachthimmel weniger als 

500 Sterne zu sehen. 

Wenn ich eine solche Reise plane, habe ich 

eine ziemlich genaue Vorstellung davon, 

welche Art Bilder ich nach Hause bringen will. Wenn ich Städte 

fotografiere, finde ich vorher heraus, was sich gerade gut verkauft und 

was die Agentur haben will. Doch diese Reise durch die Nationalparks 

betrachtete ich zumindest teilweise als Ferien, und so fotografierte ich 

nicht nur aus kommerziellen Gründen, sondern ich suchte mir viele 

Motive einfach deswegen aus, weil sie mir gefielen. Natürlich machte 

ich auch meine Hausaufgaben für Corbis. Bilder von Highways 

verkaufen sich immer gut. Auch die bekannten Touristenattraktionen 

der Nationalparks vergaß ich nicht. Bei solchen Fotos achte ich immer 

darauf, dass Menschen im Bild sind, denn das macht eine Landschaft 

lebendig, und gefällt potenziellen Kunden besser. Ich suche auch 

ständig nach neuen Blickwinkeln und Kamerastandpunkten, damit sich 

meine Bilder von dem Material unterscheiden, das schon zuvor 

fotografiert wurde, denn der Markt für bekannte Touristenattraktionen 

ist ziemlich übersättigt. Doch viele der Motive schoss ich einfach für 

mich selbst. Wenn sie sich später obendrein noch verkaufen ließen 

– umso besser. 

Für nächstes Jahr plane ich schon eine neue Reise. Dann soll es von 

New Orleans bis ganz hinunter nach Miami gehen. Es geht einfach 

nichts über das Gefühl, ins Auto zu steigen und durch die weite, offene 

Landschaft zu fahren. Weitere Fotos von Jon Hicks finden Sie auf www. 

jonhicksphoto.co.uk 



Lee Frost 

Kunst am Bau 

AUF EINER ERKUNDUNGSREISE INS SPANISCHE VALENCIA VERBRACHTE ICH MEINE ZEIT VOR ALLEM IN DER „CIUDAD 

DE LAS ARTES Y DE LAS CIENCIAS“. WENN ICH NICHT GERADE DAMIT BESCHÄFTIGT WAR, DIESE „STADT DER KÜNSTE 

UND DER WISSENSCHAFTEN“ ZU FOTOGRAFIEREN, SETZTE ICH MICH IN DIE SONNE UND TRANK KÜHLES BIER. 

„Ich suche ständig nach neuen, 

interessanten Veranstaltungsorten 

für Foto-Workshops, und Valencia 

bzw. die Stadt der Künste und der 

Wissenschaften stand schon lange 

auf meiner Liste. 

Es handelt sich um ein 

Kulturzentrum, das aus mehreren Einzelbauten 

avantgardistischer Architektur besteht. Dieses 

futuristische Wahrzeichen der Stadt liegt im 

trockengelegten Flussbett des Turia, der nach einer 

katastrophalen Flut den 1950er Jahren umgeleitet 

worden war. Der Komplex wurde von den spanischen 

Architekten Santiago Calatrava und Félix Candela 

entworfen und am 16. April 1998 mit der Eröffnung des 

„L’Hemisfèric“, einem 3D-Kino und Planetarium, feierlich 

eingeweiht. Der Bau hatte jedoch schon 1996 

begonnen und wurde 2005 mit der Eröffnung des 

„Palau de les Arts Reina Sofia“ – des „Königin Sofia Palast 

der Künste“ – des größten Opernhauses Europas, 

abgeschlossen. Dieser Unterhaltungs- und Kulturpark 

gehört zu den Meisterwerken moderner Architektur in 

Europa. Von dem Moment an, als ich vor ein paar 

Jahren die ersten Bilder davon sah, wusste ich, dass ich 

ihn eines Tages fotografieren würde. 

Hätte ich nicht die Fotografie zu meinem Beruf 

gemacht, wäre ich wahrscheinlich Architekt geworden. 

Gebäude haben mich immer fasziniert, und in den 

letzten Jahren verwende ich mehr und mehr Zeit damit, 

sie zu fotografieren. Die moderne Architektur hat es mir 

besonders angetan, denn sie verbindet Kunst und 

Wissenschaft auf eine Art und Weise, die den Eindruck 

vermittelt, dass heute nichts mehr unmöglich ist. Die 

Stadt der Künste und der Wissenschaften ist jedenfalls 

ein wundervolles Beispiel dafür, was erreichbar ist, 

wenn Architekten ihre Träume verwirklichen können. 

Sie ist ein Erlebnis, das man nicht vergisst, ein Paradies 

für Fotografen. Der gesamte Komplex besteht aus sechs 

Hauptkomponenten, und er erstreckt sich über eine 

Strecke von zwei Kilometern. Im einzelnen gibt es das 

bereits erwähnte Opernhaus „El Palau de les Arts“ und 

das 3D-Kino und Planetarium „l’Hemispheric“, 

außerdem ein Wissenschaftsmuseum – „El Museu de 

les Ciencies“, außerdem „L’Umbracle“, einen in die 

Landschaft eingebetteten Fahrsteig, der unter mehr als 

hundert weißen Rundbögen hindurch führt, „L’Agora“, 

ein großer überdachter Platz, auf dem Ausstellungen 

und Konzerte stattfinden und „L’Oceanografic“, Europas 

größtes Aquarium. Sie alle sind durch Fahrsteige 

miteinander verbunden, die zwischen großzügig 

angelegten Teichen verlaufen. An windstillen Tagen 

erzeugen deren Wasserflächen reizvolle Spiegelungen. 

„Die ‚Stadt der Künste und der Wissenschaften’ von 

Valencia erinnert an ein futuristisches Film-Set. Das 

„L’Hemispheric“ (oben) und der „Palau de les Arts Reina 

Sofia“ (rechts) sind nur zwei der faszinierenden 

futuristischen Gebäude, die Sie dort besuchen können.“ 

Das Klima in Valencia ist warm und sonnig; 

dunkelblauer Himmel und allerbeste Lichtverhältnisse 

sind hier an der Tagesordnung. Während meines 

dreitägigen Aufenthalts Ende September letzten Jahres 

habe ich kaum eine Wolke am Himmel gesehen. 

Jedes Gebäude für sich stellt ein architektonisches 

Meisterwerk dar. „L’Hemispheric“ sieht aus wie der Kopf 

eines gigantischen Krebses oder wie ein riesiges Auge, 

während das Wissenschaftsmuseum an das Skelett 

eines Wals erinnert. Die Gebäude zusammen, aus dem 

richtigen Winkel betrachtet, erzeugen noch eine andere 

Vorstellung: „L’Hemispheric“, dass 

Wissenschaftsmuseum und die Hängebrücke „El Pont 

de l’Assut de l’Or“ – die „Brücke des goldenen 

Wasserrads“ – sehen aus wie ein gigantischer 

prähistorischer Fisch, wobei „L’Hemispheric“ Kopf und 

Auge formt, die gezackten Konturen des 

Wissenschaftsmuseums Brustkorb und Wirbelsäule 

bilden und die avantgardistische Brücke den Schwanz. 

Dank des großen Angebots preiswerter 

innereuropäischer Flüge ist eine Städtetour heute so 



❝ 

I’M READY FOR WONDERLAND TO FINISH AND HAVE A VERY HEALTHY 

FEELING TOWARDS IT. IT’S BEEN SUCH AN EMOTIONAL ROLLER-COASTER 

❞ 

einfach und billig geworden, dass Sie neue Örtlichkeiten 

an Wochenenden entdecken können, ohne sich in 

finanzielle Nöte zu stürzen. Die Flugzeiten betragen 

maximal drei Stunden, und die Flughäfen sind meist 

weniger als eine halbe Stunde per Bus oder Metro von 

den Stadtzentren entfernt; so war es denn auch erst 

Mittag, als ich in Valencia ankam. 

Mit der Aussicht, diese Stadt mit ihren 

faszinierenden Fotomotiven drei Tage lang erforschen 

zu können, konnte ich es kaum erwarten, mein Gepäck 

im Hotelzimmer abzustellen und sofort mit der Kamera 

loszuziehen. Doch so weit kam ich zunächst gar nicht, 

denn meine ersten Bilder machte ich schon, als ich aus 

der Metro ausstieg. Der Eingang der U-Bahn-Station 

war so beeindruckend, dass ich nicht widerstehen 

konnte. 

Als ich schließlich in der Stadt der Künste und der 

Wissenschaften ankam, fühlte ich mich wie ein Kind in 

einem Laden mit Süßigkeiten; alles wollte probiert 

werden, aber wo anfangen? Der klare blaue Himmel 

❝ 

DER KLARE HIMMEL UND DAS 

HELLE SONNENLICHT PASSEN 

ZU DER GEWAGTEN 

ARCHITEKTUR MIT IHREN 

KÜHNEN LINIENSCHWÜNGEN, 

SCHARFEN WINKELN UND 

AUSDRUCKSSTARKEN 

FORMEN. 

❞ 

und das helle Sonnenlicht passten zu der gewagten 

Architektur mit ihren kühnen Linienschwüngen, 

scharfen Winkeln und ausdrucksstarken Formen. Ich 

wanderte zunächst nur herum, um ein Gefühl für die 

Örtlichkeit zu bekommen, wobei mir mögliche 

Kamerastandpunkte und Kamerawinkel durch den 

Kopf gingen. Natürlich hatte ich vorab ein wenig im 

Internet recherchiert, um mir einen Eindruck von dem 

zu verschaffen, das mich erwarten würde, doch ich 

versuche immer, unvoreingenommen zu bleiben, weil 

ich meine eigenen Motive produzieren will und nicht 

das nachstellen möchte, was viele andere schon vor 

mir aufgenommen haben. Die Stadt der 

Wissenschaften und der Künste ist definitiv Weitwinkel- 

Gelände, aus dem einfachen Grund, weil die Gebäude 

so groß sind. Mit einem 15mm Fisheye, einem 

12-24mm Weitwinkelzoom, einem 14mm Weitwinkel 

und einem weiteren 17-40mm Weitwinkelzoom war 

ich jedoch bestens vorbereitet. Hinzu kamen noch ein 

24-70mm und ein 70-200mm Zoomobjektiv. 

Der Nachmittag erwies sich als sehr produktiv, doch 

nach einer Weile wurde der helle Sonnenschein 

langweilig – lichttechnisch gesehen – und so wartete 

ich auf die goldene Stunde und die Dämmerung. Ich 

hatte Glück, denn an diesem Abend gab es eine 

Großveranstaltung und alles war wesentlich heller 

beleuchtet, als es normalerweise der Fall gewesen 

wäre. Das „L’Hemispheric“, mit seiner durch die Fenster 

von außen als grün wahrgenommenen 


Lee Frost 

Innenbeleuchtung sah geradezu bedrohlich aus, 

während das Flutlicht auf den Brücken und unter den 

Fahrsteigen für kontrastierende, leuchtende Farben 

sorgte. Das Zeitfenster für solche Aufnahmen in der 

Dämmerung ist recht klein, weil man dafür einen 

Himmel braucht, der noch etwas Farbe hat. Ich 

schätzte, dass mir maximal eine halbe Stunde blieb, 

bevor der Himmel zu dunkel sein würde. Ich machte 

mir eine mentale Liste der Motive, die ich aufnehmen 

wollte, konnte aber nicht sicher sein, dass am 

folgenden Abend die gleichen Lichtverhältnisse 

herrschen würden; deswegen wollte ich alle 

Aufnahmen jetzt in den Kasten bekommen. Das 

Schöne an der Digitalfotografie ist, dass Sie sofort 

sehen können, wenn Ihnen ein Foto gut gelungen ist, 

und Sie verschwenden keine Zeit mit unnötigen 

Wiederholungen. 

Ich begann mit dem Opernhaus, dass ich mit dem 

Fisheye und dem 12-24mm Zoom fotografierte, wobei 

ich die Objektivverzerrung bewusst einsetzte, um die 

Sie müssen lange suchen, um inspirierendere, 

kreativ mehr herausfordernde Motive zu finden als 

in der Stadt der Künste und der Wissenschaften 

von Valencia. Bei Tag oder bei Nacht, Sie finden 

immer etwas zu fotografieren, ob 

panoramaförmige Aussichten, ungewöhnliche 

Winkel oder abstrakte Details. 

Linien des Gebäudes zu unterstreichen. Dann 

fotografierte ich „L’Hemispheric“, eingerahmt von der 

mit Flutlicht angestrahlten Brücke. Außerdem machte 

ich ein paar Bilder für ein Panorama. Normalerweise 

benutze ich dafür eine Serie von überlappenden 

Aufnahmen, aber dazu hatte ich keine Zeit. Zum Glück 

ist die Auflösung der Canon EOS 5D so gut, dass auch 

ein zugeschnittenes Einzelbild hinreichend groß und in 

guter Qualität gedruckt werden kann. Als ich am 

nächsten Abend zurückkam, erlebte ich eine 

Überraschung, denn es gab keine Beleuchtung. Am 

Abend zuvor hatte ich wegen der Großveranstaltung 

noch Glück gehabt. Trotzdem gelangen ein paar 

schöne Aufnahmen in der Dämmerung mit der 

Architektur vor zwielichtigem Himmel. Diese Serie 

montierte ich später mit HDR Efex Pro am Computer 

zusammen. Normalerweise dunkle ich den Himmel 

mit einem Verlaufsfilter ab, doch das ging hier nicht, da 

es wegen der Bebauung keinen geraden Horizont gab. 

Das Zusammenführen mehrerer Einzelbilder ergab in 

diesem Fall ein deutlich besseres Ergebnis. 

Ich experimentierte noch mit ein paar weiteren 

Nachbearbeitungstechniken, wobei ich einige 

Aufnahmen auch in Schwarzweiß konvertierte. Von 

einem der Fotos benutzte ich nur eine Hälfte, kopierte 

und spiegelte sie horizontal und fügte sie dann an die 

Originalhälfte an. Das ist gemogelt, sagen Sie? 

Vielleicht. Doch wenn das dadurch entstehende Bild 

gut aussieht – und Bilder moderner Architektur sind 

die beste Spielwiese für kreative Experimente – sehe 

ich nicht ein, warum ich mich in meinen 

gestalterischen Möglichkeiten selbst beschränken 

sollte. 



Lee Frost 

Island 

AUF DER VULKANINSEL AM NORDPOLARKREIS ZWISCHEN EUROPA UND AMERIKA 

UNTERSUCHTEN LEE FROST UND SEINE KOLLEGEN EINE EISHÖHLE UND 

FOTOGRAFIERTEN DIE FASZINIERENDEN POLARLICHTER, DIE NUR IN DEN 

NÖRDLICHSTEN UND SÜDLICHSTEN HEMISPHÄREN ZU SEHEN SIND. 

„Seit 2010 habe ich Island schon 

mehrere Male besucht, aber immer 

im Frühling. Dieses Mal sollte es eine 

Winterreise werden, und so 

machten einige Kollegen und ich 

uns schon in der ersten 

Januarwoche auf den Weg. 

Obwohl ich alle Orte schon kannte, die wir besuchen 

wollten, war ich gespannt, wie es im Winter sein 

würde. Die erste Überraschung waren die extrem 

kurzen Wintertage; im Januar geht die Sonne nicht 

vor 11:00 Uhr vormittags auf und bereits gegen 16:00 

Uhr nachmittags wieder unter. Wir hatten also nicht 

viel Tageslicht zum Fotografieren. Außerdem kann das 

Wetter auf Island zu dieser Jahreszeit besonders rau 

werden. Um die Zeit bestmöglich zum Fotografieren 

zu nutzen, planten wir die Anreise zu den einzelnen 

Etappenzielen in die Nacht zu verlegen. Die weiteste 

Anreise lag am ersten Tag gleich nach der Ankunft am 

Flughafen Keflavik vor uns. Wir beluden den vorab 

reservierten Neunsitzer-Bus, wegen der vereisten 

Straßen mit Spike-Reifen gerüstet, und machten uns 

auf den Weg nach Westen zur Gletscherlagune von 

Jökulsárlón. Fünf Stunden später erreichten wir unser 

erstes Hotel. Nach einem erfrischenden Bier 

überprüften wir unsere Ausrüstung und bereiteten 

uns auf das Foto-Abenteuer vor. Ich sah mir die 

aktuelle Nordlicht-Vorhersage an, aber die Aussichten 

waren nicht gut. Darüber war jedoch keiner von uns 

traurig, denn so konnten wir morgens etwas länger 

schlafen. 

Am nächsten Morgen ging es als erstes zum 

Breiðamerkurjökull, einer großen Gletscherzunge des 

Vatnajökull im Südosten der Insel. Wir hatten eine Tour 

mit einer einheimischen Führerin gebucht, denn es ist 

viel zu gefährlich, ohne ortskundige Führung in die 

Gletscherhöhlen einzusteigen – falls man überhaupt 

eine findet. Um bei Sonnenaufgang dort zu sein, 

machen wir uns noch in der Dunkelheit auf den Weg. 

Wir fuhren eine beträchtliche Strecke durchs Gelände, 

hatten anschließend einen längeren Fußweg und 

mussten auch noch einen Fluss durchqueren. Dank 

guter Planung waren wir darauf vorbereitet und hatten 

Wathosen im Gepäck, wie Angler sie tragen, wenn sie 

in größerer Entfernung vom Ufer fischen wollen. Doch 

es war die Anstrengung wert, denn in der Höhle waren 

wir alle zuerst einmal sprachlos. Der Anblick war 

überwältigend. Es sah aus, als seien wir von blau 

eingefärbter Zellophanverpackung umgeben. Doch es 

wurde noch imposanter, denn als die Sonne aufging, 

schien goldenes Licht durch den Eingang und wurde 

an den Wänden der Eishöhle reflektiert. Selbst Helen, 

unsere Führerin, sagte, so habe sie die Höhle noch nie 

gesehen. Die nächsten drei Stunden zählen zu den 

genussvollsten meines bisherigen Fotografenlebens 

– eine einmalige, magische Erfahrung. 

Ganz oben: Sonnenuntergang an der 

Jökulsárlón Gletscherlagune. 

Oben: Beim Fotografieren in der Eishöhle. 

Rechts: Unser erstes Reiseziel, die Kristall- 

Eishöhle, aufgenommen bei Sonnenaufgang. 

Als wir aus der Höhle heraustraten, waren die 

Lichtverhältnisse hervorragend. Die berühmte 

Jökulsárlón Gletscherlagune war nur ein paar 

Kilometer entfernt, und dorthin machten wir uns nun 

auf den Weg. Wir verbrachten den Rest des 

Nachmittags damit, Eisberge vor den 

schneebedeckten Bergen zu fotografieren und das 

unter den besten Lichtverhältnissen, die ich bisher auf 

der Insel gesehen hatte. 

Üblicherweise endet eine Expedition von 

Landschaftsfotografen mit Einbruch der Dunkelheit; 

doch Island hat auch danach noch etwas ganz 

Besonderes zu bieten: die Aurora Borealis, allgemein 

verständlich auch Nordlicht genannt. Dieses 

Phänomen ist am besten im Winter zu beobachten. Es 

wird verursacht durch elektrisch geladene Teilchen 

der Magnetosphäre, die in den oberen Schichten der 

Stratosphäre auf schwere Sauerstoff- und Stickstoff- 

Ionen treffen. Die Naturerscheinung ist jedoch nur bei 

ziemlich klarem Himmel zu sehen und am besten bei 

starker Sonnenwindaktivität. Doch wir hatten Glück, 

das Wetter war fast klar und eine erneute Überprüfung 

von www.vedur.is, der Website der Isländischen 



❝ 

ES WAR KLAR ERKENNBAR, DASS 

ETWAS UNGEWÖHNLICHES AM 

NACHTHIMMEL VOR SICH GING; 

ES WAREN BIZARRE 

WOLKENFORMATIONEN UND EIN 

DEUTLICH ERKENNBARES GRÜNES 

GLÜHEN ZU SEHEN 

❞ 

Meteorologischen Gesellschaft, ergab, dass in dieser 

Nacht moderate Nordlicht-Erscheinungen zu 

erwarten waren. Wir waren zwar nicht allzu 

hoffnungsvoll, machten uns gegen 22:00 Uhr aber 

trotzdem auf den Weg zurück zum Jökulsárlón, 

vielleicht würden wir ja Glück haben. Und tatsächlich: 

wir waren kaum angekommen, als es losging. 

Nordlichter sehen auf Fotografien grundsätzlich viel 

farbenfroher aus als wenn man sie „live“ beobachtet. 

Das liegt daran, dass das menschliche Auge bei 

Dunkelheit nur schwarz und weiß unterscheiden kann 

– in der Nacht sind alle Katzen grau. Doch es war klar 

erkennbar, dass etwas Ungewöhnliches am 

Nachthimmel vor sich ging; da waren bizarre 

Wolkenformationen und ein leichtes, aber deutlich 

erkennbares, grünes Glühen zu sehen. Ein Testfoto 

bestätigte es. Die Nordlichter waren direkt vor unseren 

Augen, niemand von uns hatte so etwas zuvor 

gesehen. Eine Weile waren nur die den einstmals 

mechanischen Auslöser imitierenden Geräusche der 

Digitalkameras zu hören, als wir versuchten, so viele 

Bilder wie möglich in den Kasten zu bekommen, 

während das Schauspiel am Himmel immer 

dramatischer wurde. 

Der Trick beim Fotografieren von Nordlichtern besteht 

darin, die Verschlusszeiten so kurz zu halten, dass die 

gleichzeitig fotografierten Sterne nicht als 

Leuchtspuren im Bild zu sehen sind. Doch weil es 

dunkel ist, sind weit offene Blenden und hohe 

ISO-Empfindlichkeiten – Blende f/2.8 und ISO 800 

oder ISO 1600 – notwendig, und selbst dann beträgt 

die Verschlusszeit noch bis zu 30 Sekunden. Wenn das 

Nordlicht sehr hell wird, geht die Verschlusszeit auf 10 

Sekunden oder weniger zurück. Ich benutzte 

überwiegend mein Canon EF 17-40mm Objektiv, das 

eine maximale Blendenöffnung von f/4 erlaubt, 

deswegen lagen meine Verschlusszeiten meistens 

zwischen 20 und 30 Sekunden. Ich hätte das 

24-70mm f/2.8 Objektiv benutzen können, doch 

Weitwinkel sind in einer solchen Situation besser, weil 

sie einen viel größeren Teil des Himmels abdecken. 17 

Millimeter Brennweite und das Vollformat des Sensors 

waren insofern ideale technische Voraussetzungen. 

Am kompliziertesten ist das Scharfstellen. Das muss 

selbstverständlich manuell geschehen, weil es für den 

Autofokus zu dunkel ist, aber aus irgendeinem 

bizarren Grund kann man die Entfernung nicht 

einfach auf „Unendlich“ stellen. Wenn Sie ein 

AF-Zoom-Objektiv auf „Unendlich“ stellen, liegt der 

Schärfepunkt in Wahrheit in einem Bereich jenseits 

von „Unendlich“. Ich habe das anhand von Testfotos 

herausgefunden. Die Berge im Hintergrund waren 

unscharf. Also musste ich die Schärfe nachregeln, bis 

sie tatsächlich auf „Unendlich“ lag. Ein Festobjektiv 

wäre in dieser Situation wesentlich besser gewesen. 

Ein mitreisender Kollege benutzte ein 21mm- 

Weitwinkelobjektiv von Zeiss und wenn er das auf 

„Unendlich“ einstellte, lag die Schärfe auch bei 

„Unendlich“. 

Der zweite Tag begann im Morgengrauen am Strand 

bei Jökulsá, wo die vom Jökulsárlón losbrechenden 

Eisbrocken an den vulkanischen Strand gespült 

werden und dort bizarre Eisskulpturen formen. Ich 

hatte noch nie so viel Eis an einem Strand gesehen. 

Trotz der Tatsache, dass die Sonne nicht vor 11:00 Uhr 

aufging, war es schon ab 09:30 Uhr so hell, dass wir 

fotografieren konnten. In unseren mitteleuropäischen 

Breiten dauert die Morgendämmerung vielleicht 

20-30 Minuten, wenn man Glück hat. Im Winter auf 

Island dauert sie 90 Minuten. Wenn die Sonne dann 

endlich über dem Horizont erschienen ist, ist es fast 

Zeit fürs Mittagessen – eine äußerst merkwürdige 


Lee Frost 

Erfahrung. Von Jökulsárlón fuhren wir entlang der 

Südküste zurück und verbrachten zwei Nächte in der 

Kleinstadt Vík í Mýrdal. Dort gibt es vulkanische Küsten 

und hoch aufragende Felsformationen. Ganz in der 

Nähe ist am Ende einer Landzunge das Kap Dyrhólaey, 

doch als wir dorthin fuhren, war es so stürmisch, dass 

wir kaum stehen konnten, und an Fotos war 

überhaupt nicht zu denken. 

Wenn ich Zuhause von meinen Islandreisen spreche, 

werde ich oft gefragt: „Island, ist das nicht furchtbar 

kalt dort oben?“ Es muss wohl am Namen liegen, dabei 

bedeutet „Island“ in der Landessprache nicht etwa 

„Eisland“, sondern ganz einfach „Insel“. Natürlich wird 

es dort kalt im Winter, aber als wir dort waren, lagen 

die Lufttemperaturen die meiste Zeit über der 

Frostgrenze. Am kältesten war es mit minus 12 Grad 

Celsius an dem Tag, als wir den Gullfoss Wasserfall, 

den Strokkur-Geysir und den Þingvellir Nationalpark 

besuchten, aber mit Thermo-Kleidung, Handschuhen 

und warmen Mützen war das kein Problem. Wir waren 

lange vor Sonnenaufgang zum Geysir unterwegs und 

wir fuhren in der Dunkelheit durch tiefen, frisch 

gefallenen Schnee. Es ist erstaunlich, wie leicht man 

im Schnee die Orientierung verlieren kann. Die 

Tatsache, dass alle Hinweisschilder zugeschneit 

waren, half auch nicht besonders. An einer Gabelung 

hielt ich an, um einen Wegweiser von Schnee und Eis 

zu befreien, weil ich wusste, dass wir irgendwo links 

abbiegen mussten; und siehe da, es war genau dort. 

Wir waren rechtzeitig zum Sonnenaufgang vor Ort 

und genossen das Schauspiel, das von dem im 

Abstand von wenigen Minuten eruptierenden 

Strokkur-Geysir begleitet wurde. 

Unser letztes Hauptziel war die abgelegene Halbinsel 

Snæfellsnes nördlich der Hauptstadt Reykjavík. Frisch 

gefallener Schnee sorgte für eine zauberhafte Szenerie 

und wir verbrachten den Tag damit, etliche 

Zwischenstopps einzulegen, um die großartige 

Landschaft zu fotografieren. Ich war heilfroh, dass 

unser Bus mit Spikes ausgerüstet war, denn nur die 

waren in der Lage, auf den vereisten Straßen für die 

notwendige Traktion zu sorgen. Der Seitenwind war 

trotzdem einmal so stark, dass wir ins Schleudern 

gerieten und es eine Schrecksekunde gab, bis ich das 

Fahrzeug wieder unter Kontrolle hatte. Später, als wir 

über einen Pass fuhren, wirbelte der Wind den Schnee 

so stark auf, dass die Sichtweite weniger als zwei Meter 

betrug. Snæfellsnes ist ein faszinierender Ort. Wir 

Im Uhrzeigersinn von ganz links: 

– Das wunderbare Nordlicht über der Jökulsárlón- 

Lagune am Ende unseres ersten aufregenden Tages; 

– Der schneebedeckte Kirkjufell – „Kirchenberg“ – auf 

der Snæfellsnes Halbinsel; 

– Eisberge bei Sonnenuntergang am vulkanischen 

Strand von Jökulsá; 

fotografierten den Kirkjufell – einen 

pyramidenförmigen Gipfel, der wie der Hut eines 

Zauberers aussieht, wobei die zerbrochene Eisdecke 

eines Sees als Vordergrund diente. Weiter besuchten 

wir die kleine schwarze Holzkirche bei Búðir und 

machten Aufnahmen von den hoch aufragenden 

Bergen, die von goldenem Licht beschienen wurden, 

als die Sonne über dem Meer aufging. 

In den letzten Nächten unserer Reise gab es keine 

Nordlichter mehr, doch das machte nichts, denn jeder 

von uns hatte hervorragende Aufnahmen dieses 

Naturschauspiels beim Jökulsárlón machen können. 

Die Vielfalt der Landschaften und der 

Wetterverhältnisse, die wir gesehen hatten, machte 

die Reise zu einem vollen Erfolg. Diese Bilder sind der 

beste Beweis dafür. 

Weitere Fotos finden Sie auf www.leefrost.co.uk. 



Adam Burton 

Yosemite Park 

EINE LANGE ANREISE, AGGRESSIVE TOURISTEN UND EIN US GOVERNMENT SHUTDOWN KONNTEN ADAM 

BURTONS BEGEISTERUNG FÜR DEN YOSEMITE PARK UND DIE ÖSTLICHE SIERRA NICHT DÄMPFEN. HIER SEIN 

BERICHT ÜBER EIN PARADIES FÜR LANDSCHAFTSFOTOGRAFEN… 

„Ich wünschte ich könnte ein Wort 

finden, dass diesem 

unbeschreiblichen Teil der Welt 

gerecht werden würde. 

„Atemberaubend“ ist 

überstrapaziert und längst zum 

Synonym für die Fantasielosigkeit 

derer geworden, die es für die trivialsten Dinge 

verwenden. Trotzdem fällt mir für den Yosemite 

Nationalpark in Kalifornien kein besseres Wort ein. Es 

ist eine Landschaft voller einsamer Seen, hoch 

aufragenden Bergen aus Granit und Jahrhunderte 

alten Bäumen – der Traum jedes 

Landschaftsfotografen! 

Ich bin schon früher dort gewesen, vor 12 Jahren, als 

ich gerade angefangen hatte, zu fotografieren. Ich 

hatte mir eine Spiegelreflexkamera gekauft, war aber 

viel zu unsicher, um etwas anderes als die 

Vollautomatik einzustellen. Ich hatte keine Ahnung 

von gutem Licht, der richtigen Tageszeit zum 

Fotografieren, oder gar von Bildkomposition. 

Überflüssig zu sagen, dass niemand diese Bilder zu 

sehen bekommt… Seitdem wollte ich immer schon 

irgendwann zurück kommen und es besser machen. 

Als ich also eines Tages von Tatra Photography das 

Angebot erhielt, im Yosemite Park ein Workshop für 

Landschaftsfotografie zu leiten, zögerte ich keine 

Sekunde lang. 

148 DIGITALE FOTOGRAFIE - UPDATE 

Leider erwies sich das Timing des geplanten 

Workshops als sehr schlecht, es fiel genau in die 

Wochen des Federal-Government-Shutdown, 

während dem alle Nationalparks geschlossen blieben. 

Ein Workshop vorzubereiten in einer Gegend, die in 

der fraglichen Zeit wahrscheinlich gesperrt war, 

erschien wenig sinnvoll. Matt Jevons, Gründer von 

Tatra Photography und ich entschlossen uns 

trotzdem, die Chancen vor Ort auszukundschaften, 

bevor die anderen Workshop-Teilnehmer eintrafen. 

Wir hatten einen Notfallplan, weil Teile des Workshops 

auch in der östlichen Sierra außerhalb des Parks 

stattfinden sollten. So bereiteten wir alles vor, hoffend, 

dass die Situation sich klären würde, bevor der 

Workshop begann. In der Tat wurde die 

Haushaltskrise in Washington gelöst, wenn auch nur 

einen Tag, bevor die Teilnehmer eintrafen. Nun 

konnte alles nach dem ursprünglichen Plan verlaufen. 

Der Yosemite Park ist einer der berühmtesten 

US-Nationalparks und einer der größten; er umfasst 

mehr als 3200 Quadratkilometer und ist somit 

wesentlich größer als das Saarland. 95% der Fläche 

sind unberührte Wildnis. Die touristischen Aktivitäten 

konzentrieren sich auf das Yosemite Tal, das an 

beiden Seiten von bis zu 1300 Meter hohen Gipfeln 

umgeben ist. Das Tal ist bewaldet und von 

mäandernden Flüssen und Bächen durchzogen. Die 

Natur dort erinnert oft an eine Darstellung auf einem 

Oben: Zwielicht am Lake Tenaya im Yosemite 

Nationalpark 

Gegenüber: Die wunderschönen Herbstfarben am 

Merced River. 

alten, romantischen Ölgemälde. Vom „Tunnel View“, 

einem Aussichtspunkt, der durch Ansel Adams 

klassisches Foto „Storm Clearing“ berühmt geworden 

ist, hat man die wohl am meisten fotografierte 

Aussicht der Welt. Dort sind immer 60 bis 80 Leute zu 

finden, die ihre eigene Version des klassischen 

Adams-Fotos mit nach Hause nehmen wollen. Es gibt 

dort oben zwar nur diesen einen Ausblick, aber der ist 

so spektakulär, dass man das Foto einfach machen 

muss. 

Landschaftsfotografie ist sehr populär in diesem Teil 

der Welt, und man kann leicht sehen, warum. Es gibt 

dort viele, in majestätischer Höhe befindliche 

Aussichtspunkte, und sie sind alle frei zugänglich. Sie 

sind sogar so leicht zugänglich, dass kaum einer der 

vielen Touristen sich abseits der ausgetretenen Pfade 

bewegt. Zu meinen bevorzugten Plätzen im Yosemite 

Tal gehört einer mit dem seltsamen Namen „The 

Three Brothers“ – Die Drei Brüder. Er befindet sich ein 

paar Kilometer oberhalb eines anderen bekannten 

Punktes, dem „Valley View“, doch er ist weniger 

bekannt. Dort gibt es alles, was man von einer 

fotogenen Landschaft erwarten kann: Blattwerk in 

leuchtenden Farben, eine überwältigende Aussicht

❝ GLETSCHERSEEN, 

UMGEBEN VON 

SCHNEEBEDECKTEN 

BERGGIPFELN UND 

GESÄUMT VON 

ORANGE, GELB UND 

GOLDEN GEFÄRBTEN 

BÄUMEN. 

❞

Adam Burton 


und einen See, in dem sich die ringsum aufragenden 

Berge spiegeln. Wenn Sie den Yosemite Park in 

West-Ost Richtung verlassen, gelangen Sie in eine 

ebene, wüstenähnliche Landschaft, die sich bis 

Nevada erstreckt. Wenn Sie nicht auf dem Highway, 

sondern auf einer der kleinen Nebenstrassen fahren, 

sehen Sie bald einen der farbenprächtigsten Wälder, 

die es überhaupt gibt. Sie finden dort Gletscherseen, 

umgeben von schneebedeckten Berggipfeln und 

gesäumt von orange, gelb und golden gefärbten 

Bäumen. Die Gegensätze könnten kaum größer sein: 

Im Westen diese üppigen Wälder und nur wenige 

Kilometer weiter östlich die verbrannte Wüste der 

östlichen Sierra. 

Unser Besuch am Mono Lake war eine der 

Attraktionen des Workshops, doch er hatte für mich 

auch seine negative Seite. Es ist ein einzigartiger Ort. 

Der See hat keinen Abfluss, deswegen hat er einen 

extrem hohen Salzgehalt. Das Salz lagert sich ab und 

formt bizarre, monolithische Skulpturen. Deswegen 

ist dieser Ort bei Landschaftsfotografen sehr populär. 

Wir wollten den Sonnenuntergang am See 

fotografieren. Wir wussten, dass es dort von Touristen 

wimmeln würde und waren deshalb mehr als früh 

genug dort. Und richtig, immer mehr Leute kamen an 

– überall Fotografen, wohin man schaute. Trotzdem 

lief alles soweit gut, bis ein älteres Ehepaar mich 

anzuschreien begann, ich solle gefälligst aus dem 

Weg gehen, ich würde ihnen die Sicht versperren. 

Nun hatte ich meine Kamera schon lange aufgebaut, 

bevor die beiden überhaupt angekommen waren; 

also lehnte ich höflich ab, bot Ihnen aber an, ebenfalls 

von dort zu fotografieren, wo ich stand. Das hätte ich 

lieber bleiben lassen sollen, denn nun ging der Ärger 

erst richtig los. Ich verbrachte die nächste halbe 

Stunde unter verbalem Dauerbeschuss und das 

rabiate Ehepaar brüllte außer mir auch jeden anderen 

an, der sich zu nähern wagte. In all meinen Jahren als 

Fotograf habe ich so etwas nicht erlebt. 

Landschaftsfotografie ist doch eigentlich eine ruhige, 

friedliche Beschäftigung… 

Abgesehen davon verbrachten wir keine schlechte 

Zeit am Mono Lake. Es war einer der wenigen Tage, 

an denen es ein paar Wolken am Himmel gab, die ihn 

einigermaßen interessant machten. Doch der Rest 

unserer Zeit im Yosemite Park verlief eher 

unbefriedigend. Ein wolkenloser blauer Himmel ist 

schön für Touristen, aber als Landschaftsfotograf 

brauche ich Wolken, etwas womit ich arbeiten kann, 

etwas, dass das Bild attraktiv macht. Immerhin war 

das Wetter kalkulierbar. Man kann wissen, dass ein 

bestimmter Berg und ein bestimmter Gipfel zu einer 

Im Uhrzeigersinn von oben: 

– Die Abendssonne scheint auf die Berge am Tunnel View 

– „El Capitan“, vom Valley View aus gesehen; 

– Morgendlicher Frost bedeckt die Gegend am June Lake Loop; 

– Die Salz-Skulpturen am Mono Lake. 

Gegenüber: Die beeindruckenden „Three Brothers“ spiegeln sich 

im Merced River. 

bestimmten Tageszeit sehr schön von der Seite 

angestrahlt werden. Mit diesem Wissen lassen sich 

Motive finden, wenn man weiß, wo man ist und wie 

man das Beste aus der Situation macht. 

Unser Herbsttrip bot uns immerhin die fantastischen 

Herbstfarben der Wälder, die wir uns erhofft hatten. 

Im Frühling planen wir einen weiteren Besuch, um 

die gigantischen Wasserfälle des Yosemite zu sehen, 

die größten in den USA. Für den 

Landschaftsfotografen ist dieser Teil der Welt eine 

gigantische Spielwiese; es gibt soviel zu sehen, und 

die Vielfalt der Natur ist überwältigend. Gerade weil 

diese Gegend unter Fotografen so populär ist, ist es 

eine besondere Herausforderung, zu versuchen, 

etwas Neues zu finden und zu fotografieren. Ich kann 

nur Ihnen nur wärmstens empfehlen: Wenn Sie je die 

Möglichkeit haben, besuchen Sie den Yosemite Park! 

Weitere Bilder finden Sie auf 

www.adamburtonphotography.com 



WAS IST ANGESAGT IN DER WELT DER FOTOGRAFIE? 

FOTOWETTBEWERB 

NUR DAS BESTE 

AUS DER NATUR… 

DIE GEWINNER DES WETTBEWERBS „RHS FOTOGRAF 

DES JAHRES“ SIND BEKANNT GEGEBEN WORDEN. 

DIE DIESJÄHRIGEN EINSENDUNGEN WAREN EBENSO 

UNTERSCHIEDLICH WIE QUALITATIV HOCHWERTIG. 

Heather Buckley / Gewinnerin, RHS Fotografin des Jahres



Brett Critchley / Erster Platz in der Kategorie „Jahreszeiten“ 

Das Makrofoto einer Blume in leuchtenden 

Farben, ein bunter Star vor einem 

pastellfarbenen Hintergrund und eine Hummel 

zwischen drei hoch aufragenden Fingerhut- 

Blütenstauden waren die Motive der Gewinner des „Royal 

Horticultural Photographer of the Year“ Wettbewerbs 

2013. 

Die Teilnehmer konnten sich in den Kategorien 

„Pflanzen“, „Details“, „Menschen“, „Gärten“, „Wildlife“ und 

„Jahreszeiten“ bewerben. Jugendlichen von 11 bis 17 

Jahren stand die Kategorie „Junge Fotografen“ und 

Kindern unter 11 Jahren die Kategorie „Kinder als 

Fotografen“ offen. Der Wettbewerb fand Interesse bei 

Einsendern aus mehr als 40 Ländern und die Juroren 

hatten alle Hände voll zu tun, die eingesandten Bilder zu 

bewerten und die drei Gewinner zu ermitteln. Neben den 

drei Gewinnern wurden allerdings noch etliche weitere 

hervorragende Bilder aus allen Kategorien lobend 

erwähnt. 

Die Gesamtsiegerin des „RHS Photographer of the 

Year“ Wettbewerbs 2013 ist Heather Buckley aus Brighton. 

Sie erhielt den ersten Preis für ihr Foto einer die 

Blütenstauden eines Fingerhuts anfliegenden Hummel, 

aufgenommen in den Great Dixter Gärten in East Sussex. 

Das Ergebnis kam für die Preisträgerin sehr überraschend. 

Ihr Kommentar: 

„Eigentlich bin ich Straßenfotografin, aber der 

Wettbewerb lag trotzdem nah für mich, denn ich liebe 

Gärten und Blumen. Ich wollte meine Bilder dieser 

Blumen in dem für die Straßenfotografie üblichen Stil 

aufnehmen, nicht als Makrofoto, was man bei 

Blumenmotiven ja immer erwartet. Ich brauchte fast den 

ganzen Nachmittag, bis mir diese Aufnehme gelang.“ 

Diese Bemühungen brachten ihr nicht nur die 

Anerkennung der Jury, sondern auch das Preisgeld von 

1000£ ein. 

Den ersten Preis in der Kategorie „Junge Fotografen 

des Jahres, der mit einem Gutschein der Firma Wex 

Photographie im Wert von 250£ verbunden ist, erhielt der 

17-jährige Mateusz Piesiak aus Polen. Seine Bilder eines 

jungen Stars vor einem pastellfarbenen Hintergrund 

fanden bei der Jury den größten Anklang. 

Zu den weiteren Gewinnern gehören: Jacky Parker in 

der Kategorie „Details“ mit ihrem sehr schönen Makrofoto 

einer Anemone „de Caen“, Brett Critchley in der Kategorie 

„Jahreszeiten“ mit seiner Aufnahme des Sonnenlichts 

durch herbstlich eingefärbtes Blattwerk, Sarah-Fiona 

Helme in der Kategorie „Wildlife“ für ihr Bild eines Vogels, 

der sich gerade seine Fisch-Mahlzeit besorgt hat. Die drei 

Gewinner erhielten je 350£ Preisgeld. 

Der Wettbewerb findet jedes Jahr von Juni bis 

November statt, die Teilnahme steht jedem Amateur oder 

Berufsfotografen offen. Hier sehen Sie nur eine sehr kleine 

Auswahl der Bilder, die ihren Fotografen Preise gebracht 

haben, alle anderen finden Sie auf www.rhs.org.uk/ 

Competitions/Photo-competition. Dort erfahren Sie auch 

mehr über die Gewinner des Jahres 2013. 

Jacky Parker / Gewinner der Kategorie „Details“ 

Mateusz Piesiak / Gewinner der Kategorie „Junge Fotografen des Jahres“ 


Kyle Moore / Zweiter Platz in der Kategorie „Junge Fotografen des Jahres“ 



PRODUKTNEUHEITEN 

KLASSIKER „RELOADED“ 

Unmittelbar nach der kürzlich vorgestellten X-T1 kündigt Olympus ein neues, 

preiswertes Modell der OM-D Reihe im Retro-Stil an. Das Design der Olympus OM-D 

E-M10 ist eindeutig an die Olympus OM10 angelehnt, einen Klassiker des 

24x36-Kleinbildformats. 

Das neue Micro-Four-Thirds-Modell kommt mit beeindruckender Technik. Da 

gibt es einen 16,1-Megapixel LIVE MOS Sensor, das hauseigene Olympus 81-Punkt 

Kontrast-AF-System zur Scharfeinstellung, einen 3-Achsen-Bildstabilisator, die 

Serienbildfunktion mit 8 Bildern pro Sekunde und einen ISO- Empfindlichkeitsbereich 

von 100 bis 25600. Erwähnenswert sind außerdem der elektronische Sucher der OM-D E-M10 mit 

1,44 Millionen Bildpunkten, der den Bildausschnitt zu 100% anzeigt und das bei einer 

Bildwiederholungsrate von 120 Bildern pro Sekunde mit einem maximalen Vergrößerungsfaktor 

von 1,15. Vervollständigt wird die Ausstattung der Kamera durch einen schwenkbaren 3-Zoll 

LCD-Touchscreen mit 1037000 Punkten Auflösung, Full-HD-Video mit bis zu 30 Bildern pro 

Sekunde und integriertes Wifi, mit dem sich die E-M10 vom Smartphone aus steuern lässt. 

Zusammen mit der Kamera bringt Olympus auch zwei neue Objektive auf den Markt – ein 

superschlankes M.ZUIKO DIGITAL 14-42mm f/3.5-5.6 EZ Pancake-Objektiv, äquivalent zu 

28-84mm, bezogen auf das Kleinbildformat und das M.ZUIKO DIGITAL 25mm f/1.8, entsprechend 

50mm im Kleinbildformat. 

Preislich beginnt die Olympus OM-DE-M10 bei 590 € für das Gehäuse, knapp 800 € zahlt man 

für Gehäuse plus Pancake-Objektiv, während das 25mm f/1.8 Objektiv knapp 400 € kostet. 

www.olympus.de 

In Kürze... 

Zehnstufiger 

Graufilter von 

Tiffen 

Tiffen hat sein Filter- 

Angebot durch einen neuen 

Zehnstufen-Graufilter 

erweitert. Der Tiffen ND 3.0 

ermöglicht das Fotografieren mit 

langen Verschlusszeiten auch bei hellem 

Tageslicht. Der neue Filter ist in Gewindegrößen 

von 52 bis 82 mm auf dem Markt, die Preise 

beginnen bei etwa 20 € für das 52 mm-Modell. 

www.tiffen.com 

Neues 

Blitzsystem von 

Interfit 

Interfit hat sein neustes 

Blitzsystem auf den Markt 

gebracht, das „Strobies 

Pro-Flash One Eighty”. Es bietet 

eine Leistung von 180 Watt in 

Kombination mit einer High-Speed- 

Synchronisation von bis zu 1/8000 Sekunde. Der 

Preis liegt bei etwa 300 €, der erforderliche Akku 

kostet weitere 150 €. 

www.interfitphotographic.com 

Wieder da: Kodak 

Der Stand des Kodak- 

Insolvenzverfahrens ist nicht 

bekannt; immerhin hat die 

Traditionsfirma eine neue 

Micro-Four-Thirds-Kamera 

vorgestellt: Die Kodak PixPro 

S-1 ist seit April im Handel und 

bietet einen 16,8-Megapixel- 

Ssensor, Wi-Fi und 5 Bilder pro Sekunde in der 

Serienbildfunktion. Der Preis mit Kit-Objektiv 

beträgt etwa 370 € 

www.kodak.de 

NEUE OBJEKTIVE 

VON SIGMA 

Sigma bringt in beeindruckend schneller Folge hochwertige Objektive in den 

Handel und auch die beiden neuesten hier vorgestellten Objektive werden dieses 

Jahr nicht die letzten sein. 

Da ist zunächst ein neues 50mm f/1.4 DG HSM Objektiv. Dieses begehrte 

Festbrennweitenobjektiv mit schneller Blende wurde überarbeitet und fügt sich 

nun in die Sigma A-Art-Produktlinie ein. Das Gehäuse hat nun dasselbe, matte 

Finish wie der Rest der Baureihe. Im Inneren werkeln 13 Linsen, die in 8 

Baugruppen angeordnet sind. Alle Linsen sind hoch vergütet, um Spiegelungen 

und Blendenflecke zu reduzieren. Die Blende besteht aus 9 Lamellen, die eine 

nahezu runde Blendenöffnung erzeugen, wodurch ein weiches Bokeh entsteht. 

Außerdem verfügt das Objektiv über Sigmas hauseigenes HSM-Fokus-System. 

Die minimale Arbeitsdistanz beträgt nur 40 cm. Weiter gibt es für das Objektiv 

eine USB-Docking-Station für Firmware Updates. Das Vorgängermodell war 

bereits ein hervorragendes Objektiv, und wir sind gespannt auf dieses neue 

Modell, das mit einem empfohlenen Preis von 999 € in den Handel kommt. 

Ebenfalls neu ist das vielseitige Sigma 18-200mm f/3.5-6.3 DC Macro OS HSM, 

ebenfalls keine völlige Neuentwicklung, sondern auch ein Ergebnis der 

Modellpflege. Es gehört in die C-Contemporary-Produktlinie und dient als 

Universalobjektiv. Die Brennweiten reichen vom Weitwinkel- bis in den Tele- 

Bereich. Die minimale Arbeitsdistanz beträgt 39 cm bei einer Vergrößerung von 

1:3. Die Optik besteht aus 16 Linsen in 13 Baugruppen, verfügt über das 

hauseigene HSM-Fokus-System und einen optischen Bildstabilisator. Das neue 

18-200mm f/3.5-6.3 DC Macro OS HSM ist erhältlich mit Anschlüssen für Canon, 

Nikon, Sony und Pentax. Der empfohlene Preis liegt bei 449 €. 

http://www.sigma-foto.de 


Superschnelles Nocticron 

mit Festbrennweite 

Wer Objektive mit Festbrennweite bevorzugt, kann sich 

angesichts der vielen Neuvorstellungen von Nikon, Fuji und 

Sigma in den vergangenen Monaten über Nachschubmangel 

nicht beklagen. 

Für das Micro-Four-Thirds-Sensor-Format gibt es ein neues 

Panasonic Leica DG Nocticron 42.5mm f/1.2 Objektiv. Es bietet 

eine Brennweite von 85mm – äquivalent zum Kleinbildformat 

– und eignet sich perfekt für Porträtfotos mit wenig 

Schärfentiefe. Die maximale Blendenöffnung gestattet auch bei 

schlechten Lichtverhältnissen Aufnahmen aus der Hand. Das 

Objektiv enthält 14 Linsen in 11 Baugruppen. 2 der Linsen sind 

asphärisch, eine mit extrem geringer Streuung, die andere mit 

hohem Brechungsindex. Weiter gibt es einen optischen 

Bildstabilisator und einen Blendeneinstellring direkt am 

Objektiv. Der Preis beträgt knapp 1500 €. 

www.panasonic.com.de 

Mittelformat-Rennen 

In den vergangenen Monaten konnte man ein Wettrennen zwischen zwei Kameraherstellern 

beobachten. Zuerst kündigte Mittelformat-Spezialist Hasselblad an, unter der Bezeichnung 

„H5D-50c“ die weltweit erste 50-Megapixel Mittelformat-Kamera mit CMOS-Sensor 

herauszubringen; sie sollte ab März 2014 bestellbar sein. 

Nur wenige Tage nach dieser Ankündigung zog Hasselblad-Konkurrent Phase One 

nach und erklärte nun seinerseits, die erste 50-Megapixel CMOS-Sensor-Kamera 

„Phase One IQ250“ sei ab sofort verfügbar. Im Gegensatz zum Hasselblad- 

Modell verfügt das Phase-One-Modell zusätzlich über Wi-Fi, 

Touch-Screen und USB 3.0. Bisher wurden in Mittelformat-Kameras 

ausschließlich CCD-Sensoren verbaut; der Umstieg auf den 

Mittelformat-CMOS-Sensor erfolgte wegen seiner 

besseren Leistung bei schlechten Lichtverhältnissen. 

Die Phase One IQ250 ist für 25000 € im Handel, die 

Hasselblad H5D-50c für ca. 21000 €. 

www.hasselblad.de 

www.phaseone.com/de 

Unten: Die neue Phase One 

IQ250 soll unter schlechten 

Lichtverhältnissen 

eindrucksvolle Ergebnisse 

liefern. 



PRODUKTNEUHEITEN 

CANON EOS 

MIT APP 

EINSTEIGER EOS 1200D MIT EOS BEGLEITER APP VORGESTELLT 

Fotografieren leicht gemacht – das ist das Motto von Canon bei der 

Vorstellung des neuesten DSLR-Modells für Einsteiger, der EOS 1200D. Es 

ersetzt die nunmehr 3 Jahre alte EOS 1100D und weist eine ganze Reihe 

von Verbesserungen auf, einschließlich einer „Begleiter-App“. Die EOS 

1200D kommt mit 18-Megapixel APS-C CMOS Sensor – die EOS 1100D 

hatte „nur” 12 Megapixel – einem DIGIC 4 Prozessor, Full-HD-Video, 

kreativen Filtern und einem 9-Punkt Autofokus-System. Weiter gibt es 

einen eingebauten Kamera-Guide, der die Bedienelemente und deren 

Handhabung erklärt. 

Von Canon besonders herausgestellt wird die Begleiter-App, die für die 

Smartphone-Betriebssysteme Android und iOS zur Verfügung steht. Die 

App enthält eine Einführung in die Grundlagen der Fotografie sowie 

einen Überblick über die Kamerafunktionen. Das Kernstück der App sind 

Videotutorials, die allerdings nicht mit der App installiert sondern aus dem 

Netz heruntergeladen werden. Zusätzlich ist auch die gesamte 

Bedienungsanleitung der Kamera in die Begleiter-App integriert. Wir 

fanden die App sehr nützlich, denn sie ist kinderleicht zu nutzen 

und enthält viele nützliche Informationen rund um die 

Fotografie, die auch für viele andere Kameras hilfreich 

wären. 

Die Canon EOS 1200D gibt es ab 300 € ohne Objektiv, 

ab 400 € mit Canon EF-S 18-55mm f/3,5 - 5,6 IS II Objektiv. 

www.canon.de 

CANON EOS 1200D: STECKBRIEF 

CMOS Sensor: APS-C Format 18 Megapixel 

Brennweitenfaktor: 1,6 

ISO-Bereich: ISO 100-12800 plus automatische Einstellung 

LCD Monitor: 3 Zoll TFT, 460000 Pixel 

Bildprozessor: Digic 4 

Autofokus-System: 9-Punkt Autofokus 

Serienbild-Modus: 3 Bilder pro Sekunde 

Video: Full HD Video bis zu 30 Bilder pro Sekunde 

Abmessungen: 129,6 x 99,7 x 77,9 mm 

Gewicht: 480g 

In aller Kürze... 

X100S Extender 

Auf der CP+ Camera & Photo Imaging Show 

2014 in Japan sahen wir einen neuen 

Telekonverter für die Fuji X100S. Der 

TCL-X100 wird auf das Objektiv 

geschraubt und erweitert die 

ursprünglichen 23mm Brennweite auf 

35mm, was 50mm im Kleinbildformat 

entspricht. Die maximale Blende von f/2 bleibt 

erhalten. 

www.fujifilm.eu 

Pentax Telekonverter 

Pentax hat einen neuen Telekonverter mit 

1,4-fachem Vergrößerungsfaktor 

angekündigt. Der HD Pentax-DA AF Rear 

Converter 1.4X AW ist gegen 

Spritzwasser und Staub geschützt und 

voll mit dem Autofokus kompatibel. Er ist 

seit März für 399 € im Handel. 

http://shop-de.ricoh-imaging.eu/ 


Neues Kamera-Design 

von Sigma 

Sigma ging beim Design der neuen 

Kompaktkamera Sigma dp Quattro ganz 

offensichtlich neue Wege. Das erste Modell, die 

dp2, verfügt über einen neu entwickelten 

19-Megapixel Foveon Multi-Layer Sensor 

und ein 30mm f/2.8 Festobjektiv. 

Versionen mit 19mm- und 50mm- 

Objektiven sollen folgen. Zum 

Redaktionsschluss waren auf der Website 

von Sigma noch keine Preise verfügbar. 

www.sigma-foto.de/ 

ZWEI NEUE TAMRON 

SUPERZOOMOBJEKTIVE 

Tamron kommt mit zwei neuen 

Super-Zoomobjektiven auf den 

Markt. Bei dem ersten, dem 

16-300mm f/3.5-6.3 Di II VC PZD 

MACRO, handelt es sich um ein 

vielseitiges, leistungsstarkes 

Objektiv für APS-C Kameras, 

gedacht als Universalobjektiv für alle 

Aufgaben von Weitwinkel bis Tele. 

Es verfügt über Tamrons 

Bildstabilisator „Vibration 

Compensation“ (VC) und einen 

Piezo Drive (PZD) Autofokus-Motor, 

der bis auf eine Minimaldistanz von 

39 cm fokussieren kann. 

Das zweite Objektiv, das Tamron 28-300mm f/3.5-6.3 Di VC PZD, wurde für 

APS-C- und Vollformat-Kameras entwickelt, verfügt ebenfalls über VC und PZD 

und besteht aus 19 Elementen in 15 Baugruppen. Beide Objektive sind seit 15. 

Mai 2014 erhältlich für Canon-, Nikon- und Sony-Gehäuse. Preise standen bei 

Redaktionsschluss noch nicht fest. 

www.tamron.eu/de 

Sony Alpha mit 

schnellem Autofokus 

Finger am Abzug: Sony kündigt eine neue, kompakte Systemkamera 

an, deren Autofokus in sagenhaften 0,06 Sekunden scharfstellen soll. 

Damit hätten wir wieder mal den schnellsten Autofokus der Welt. 

Die neue Sony Alpha 6000 soll die erfolgreichen NEX-6- und 

NEX-7-Modelle ersetzen, wobei der Autofokus die Hauptrolle spielt. 

Sein unglaubliches Tempo wird durch ein Hybrid-Autofokussystem 

ermöglicht, bestehend aus 179 Phasenvergleichspunkten und 25 

Kantenkontrast-Erkennungspunkten. Dazu ist ein brandneuer 

24,3-Megapixel CMOS APS-C Sensor mit einem ISO-Bereich von 

100-25600 vorhanden, der durch die Koppelung mit Sonys Bionz X 

Prozessor 11 Fotos pro Sekunde aufnehmen kann, bei automatischer 

Schärfenachführung! 

Außerdem sind Wi-Fi und NFC („Near Field Communciation“) als 

Standards vorhanden, ein schwenkbarer 3 Zoll LCD-Monitor mit 

921000 Bildpunkten, ein OLED-Sucher mit 1400000 Bildpunkten, 

Full HD-Video für 1080p bei 60fps sowie eine Auswahl 

verschiedener Gehäuse in Schwarz bis Titan. Die technischen Daten 

klingen sehr 

vielversprechend. 

Die Alpha 

6000 ist seit 

April im 

Handel, das 

Gehäuse für 

ca. 700 €, mit 

dem 16-50mm 

Kit-Objektiv 

zusammen 

für ca. 800 €. 

www.sony.de 

NIKON: NEUES 

FLAGGSCHIFF 

Nach vielen Spekulationen und Gerüchten ist es nun heraus: 

Nikons neues Flaggschiff heißt D4S. Die Kamera mit 

brandneuem 16,2-Megapixel Vollformat-Sensor und EXPEED 

4 Prozessor bietet 11 Serienbilder pro Sekunde, ISO-Werte 

von 100 bis 409600 (!) sowie Full HD-Videokapazität mit 

1080p und 60fps. 

Wie man von einer Kamera solchen Kalibers erwarten darf, 

gibt es außerdem einen extrem schnellen Autofokus, die 

Auswahl zwischen 9, 21 und 51 Autofokus-Messpunkten 

sowie die automatische Schärfenachführung auch bei einer 

Bildserie mit 11 Aufnahmen pro Sekunde. Solche Werte 

prädestinieren die Kamera für die Sport- und Wildlife- 

Fotografie, bei denen es auf gestochen scharfe Bilder 

ankommt. Bei einer Profi-Kamera dieses Niveaus wird 

Haltbarkeit natürlich groß geschrieben, deswegen ist sie 

gegen Staub- und Spritzwasser geschützt und die aus Kevlar 

und Kohlefasern bestehende Verschlusseinheit ist für 

400000 Auslösungen ausgelegt. Solche Technologie ist 

leider nicht ganz billig – allein der Kauf des Gehäuses 

erleichtert Sie um ca. 5000 €. 

www.nikon.de 



FOTO-NEWS 

iPhone 5 Zubehörtest 

Olloclip 4-in-1 iPhone Objektiv 

Preis: 69,95 € im Applestore 

Die iPhone-5-Kamera ist für Schnappschüsse gut genug. 

Manche Modelle der Konkurrenz haben zwar eine höhere 

Auflösung und der iPhone-Kamera fehlen die Einstell- 

Möglichkeiten einer „richtigen“ Kamera, doch sie macht gute 

Fotos und sie ist auch dann zur Hand, wenn Sie Ihre DSLR nicht 

dabei haben. Das größte Manko der iPhone-Kamera sind jedoch 

die feste Objektiv-Brennweite und die damit verbundenen 

fotografischen Einschränkungen. 

Dieses Problem will Olloclip mit dem neuen, speziell für die iPhones 5 und 

5S 

ausgelegten 4-in-1-Vorsatz-Objektiv lösen. Es wird auf kameraseitige die Ecke des iPhones gesteckt 

und bietet vier Objektive in einem Gehäuse: ein Fisheye, ein Weitwinkel, ein 10-fach Makro- und ein 

15-fach-Makroobjektiv. Die Verarbeitungsqualität ist gut; die Objektive enthalten mehrere 

Elemente mit vergüteten Linsen, und der Objektivtubus ist aus Aluminiumdruckguss gefertigt. Das 

Olloclip-Objektiv arbeitet mit jeder App zusammen, die die Kamera an der Rückseite des iPhones 

nutzt. Das Anbringen des Objektivs ist ganz einfach, es sitzt fest und verrutscht nicht. Das 

Smartphone passt allerdings mit aufgesetztem Objektiv in keine der vorgesehenen Hüllen mehr, es 

sei denn, Sie kaufen die passende Hülle von Olloclip – für noch einmal 70 €. Ansonsten müssen Sie 

das Vorsatz-Objektiv jedes Mal abnehmen, wenn Sie das iPhone in seine Hülle stecken wollen. 

Was die Abbildungsleistung angeht, ist zu sagen, dass die Schärfe beim Weitwinkel und beim 

Fisheye zu den Bildkanten hin abfällt, doch das ist bei Weitwinkeloptiken zu erwarten. Ansonsten ist 

nur noch der relativ hohe Preis von fast 70 € zu erwähnen, doch wenn Sie oft und gern mobil 

fotografieren, kann Ihnen das Olloclip-Objektiv eine ganz neue Welt eröffnen, die Ihnen sonst 

verborgen bleiben würde. Von extremen Nahaufnahmen bis zu Motiven in beengten 

Räumlichkeiten, jetzt entgeht Ihnen nichts mehr. 

iPhone Objektiv 

Fisheye-Objektiv 

Weitwinkelobjektiv 

Urteil: Macht die iPhone-Kamera vielseitiger – zu einem stolzen Preis. 

GEISTERSTADT 

Von Luxus-Autos zu urbanem 

Verfall – Fotograf Tim Wallace 

entdeckt eine Geisterstadt in 

Kalifornien – mit überraschenden 

Einsichten. 

Als Fotograf ist Tim Wallace am besten für seine 

künstlerischen, perfekt ausgeleuchteten Fotos 

von Luxuskarossen wie Jaguar und Aston Martin 

bekannt. Doch ein kürzlicher USA-Aufenthalt 

bescherte ihm und Partnerin Jessica Gremaud 

Motive ganz anderer Art – eine alte 

Bergarbeiterstadt im Death Valley. 

„Das Death Valley hat immer eine besondere 

Faszination auf mich ausgeübt. Bevor wir 

loszogen, haben wir uns ein bisschen schlau 

gemacht, und dabei erhielten wir Kenntnis von 

dieser abgelegenen Siedlung, die uns recht 

vielversprechend erschien, interessant genug 

jedenfalls, um sie genauer unter die Lupe zu 

nehmen“, erklärt Tim. 

Das kleine Städtchen Darwin entstand 1874 

bei den nahegelegenen Bergwerken und war 

einst ein geschäftiger Ort, doch heute lebt dort 

nur noch eine Handvoll Leute. „In seiner Blütezeit 

wimmelte der Ort von Menschen und es gab 

jede Menge Saloons, Läden und Bordelle“. 

„Wie so viele Geisterstädte in den USA starb 

auch diese aus, nachdem die lokale 

Bergwerksindustrie ihr Geschäft aufgab. Doch 

❝ 

Man sagt, wenn man 

sein Hobby zum Beruf 

macht, verliere man den 

Spaß daran. Der Meinung 

bin ich überhaupt nicht. 

❞ 

heute gibt es in Darwin eine kleine 

Gemeinschaft von Künstlern und anderen 

Individualisten, die es vorziehen, hier in der 

Wildnis zu leben. Kaufen können Sie hier nichts 

und ein Hotel gibt es auch nicht mehr – der 

nächste Supermarkt ist fast 150 Kilometer von 

hier entfernt.“ 

Tim und Jessica verbrachten den Tag dort 

und fotografierten die Geisterstadt. Ihnen 

gelangen faszinierende Aufnahmen, die die 

Stimmung des vergessenen Ortes einfingen – 

ein ziemlicher Kontrast im Vergleich zu den 

sonstigen Motiven, mit denen Tim sich befasst. 

„Man sagt, wenn man sein Hobby zum Beruf 

macht, verliere man den Spaß daran. Der 

Meinung bin ich überhaupt nicht – meine ganz 

unterschiedlichen persönlichen Interessen 

geben mir die Möglichkeit, immer noch Dinge 

nur für mich selbst zu fotografieren. 

Diese Bilder entstanden mit der 

ausgezeichneten kleinen Fujifilm X-Pro1 Kamera 

und einem 14mm Objektiv. Es ist meine liebste 

Reisekamera. Sie ist leicht zu bedienen und die 

Qualität der Fotos ist hervorragend. Motive wie 

diese hier schieße ich in Schwarzweiß, das 

vermittelt am ehesten den Eindruck vor Ort.“ 

Weitere Fotos finden Sie auf: 

www.ambientlife.co.uk 


XXXXXXX 



ZUM SCHLUSS BELICHTET 

Schiffbruch: 

Robinson mit Kamera 

In einem Gedankenexperiment setzten wir Fotografin Catherine MacBride auf einer 

verlassenen Insel aus. Wir waren aber so großzügig, ihr den Luxus einer kleinen Fotoausrüstung 

zu erlauben. Hier ist ihre Wahl… 

1) KAMERA 

Die Wahl ist nicht einfach, doch 

ich denke, ich würde meine 

Fujifilm X100S mitnehmen. Es ist 

eine ausgezeichnete Kamera, 

klein und handlich. Die könnte ich 

problemlos immer mit mir 

herumtragen. Sie macht beste 

Fotos, auch helles Sonnenlicht 

produziert kaum Reflexe und 

Blendenflecke – genau richtig für 

ein Inselparadies. 

2) OBJEKTIV 

Technisch gesehen hat die X100S 

keine Wechseloptik, also kann ich 

gar kein anderes Objektiv 

verwenden. Wenn ich meine 

Canon EOS 7D einschmuggeln 

kann, nehme ich dazu das Canon 

EF 50mm f/1.4 Standardobjektiv, 

ein schönes, einfaches Objektiv. 

Ich fotografiere gern mit weit 

offener Blende und stelle nur auf 

ein winziges Detail meines Motivs, 

während alles andere in Unschärfe 

verschwindet. 

3) ZUBEHÖR 

Natürlich wäre das meine 

Grafea-Kameratasche aus 

Leder, die mein Mann mir 

gekauft hat, als meine alte 

Tasche mitten auf der Straße 

auseinandergefallen war. Es ist 

eine stilvolle Tasche, die alles 

aufnimmt, was ich brauche. 

4) EIN FOTO 

Das ist schwer, denn ich mache 

viele Fotos! Es wäre wohl das Bild 

meines Sohnes und meines 

Vaters, die vor einer 

Mineraliensammlung sitzen. Das 

Bild zeigt die Verbundenheit der 

beiden – und schaffte es damit in 

die Kategorie „Best of Creative 

Imagery 2013“ von Getty Images. 

5) EIN BUCH MIT 

FOTOGRAFIE-BEZUG 

Ich war nie besonders gut darin, 

Fotolehrbücher zu lesen, also 

wäre es ein Buch mit vielen Fotos, 

das ich stundenlang 

durchblättern kann; etwa „Vivian 

Maier: Out of the Shadows“ von 

Richard Cahan. Da sind so viele 

wundervolle Bilder von 

Menschen und vom Leben in der 

Stadt; das würde bestimmt helfen 

gegen die Einsamkeit. 

6) EINEN BEGLEITER 

Mein Ehemann. Er ist voller Ideen 

und ich bin immer wieder 

erstaunt darüber, wie 

unterschiedlich unsere Bilder 

sind, selbst wenn wir dasselbe 

Motiv aufnehmen. Außerdem 

kann er sehr gut kochen und 

problemlos ein Feuer in Gang 

bringen – sehr praktisch auf einer 

verlassenen Insel! 

4 

3 

5 

6 

1 

2 


GRAUKARTE 


WEISSABGLEICHKARTE 

Digitale

Alter: 40 / Beruf: Manager für Qualitätssicherung 

www.florian-weiler.de 

Julia: „Dieses Bild habe ich mit meiner ersten digitalen 

Spiegelreflexkamera in Paris gemacht. Der Wochenendtrip 

war ein Geburtstagsgeschenk meiner Frau, und wir 

verbrachten zwei wundervolle Tage mit vielen 

Gelegenheiten zum Fotografieren der Stadt. Dieses Bild 

entstand allerdings im Bad unseres Hotelzimmers. Die 

weiß gefliesten Wände reflektierten das Licht in alle 

Richtungen, sorgten für gleichmäßige Beleuchtung und 

starken Kontrast zum roten Haar. Als Lichtquelle diente 

lediglich ein ferngesteuerter, indirekter Blitz gegen eine 

Wand, als Blende hatte ich f/5.6 eingestellt. Den Kontrast 

verbesserte ich später in Photoshop.“ 

Nikon D80 mit Nikkor 16-85mm f/3.5-5.6G ED VR 

Objektiv. 




Mich fasziniert, wie viele 

unterschiedliche Küsten man auf der 

Welt findet. Wir haben in Europa schon 

sehr viele, doch wenn ich ein Bild wie 

dieses sehe, möchte ich auch die 

australischen Küstenlandschaften 

erkunden. 

Daniel Lezano 

Alter: 28 / Beruf: Vertriebsassistentin 

www.soniamphotography.com 

Felsspitzen: „Dieses Bild machte ich auf Phillip Island in Victoria, 

Australien. Es war bereits der dritte Versuch, doch aufgrund der 

Wetterbedingungen hatte ich zuvor kein Glück gehabt. Dieses Mal kam 

ich schon zwei Stunden vor Sonnenuntergang an, weil ich mir für die 

Vorbereitungen viel Zeit nehmen wollte. Allein der Abstieg zu den Felsen 

dauerte schon eine Stunde. Das Licht sah vielversprechend aus; das 

Problem war nur, dass die Sonne einen starken Schatten auf die 

Felsentürme warf. Deswegen machte ich drei Aufnahmen, die ich später 

mit Photoshop zusammenführte.“ 



Surfer: „Ich machte diese Aufnahme am Strand von Cronulla, einem Vorort von 

Sydney. Dort gibt es überall natürliche, von der Flut regelmäßig gespeiste Swimming 

Pools. Manche sind auch künstlich angelegt, doch dieser hat besonders schöne, 

natürliche Felsformationen. Als ich den Surfer ins Wasser gehen sah, stellte ich die 

kürzeste Verschlusszeit ein, mit der ich ihn noch scharf aufnehmen konnte, ohne die 

Bewegung des Wassers einzufrieren. Der Surfer gibt dem Bild einen Maßstab. Da das 

Licht des Sonnenuntergangs hinter den Wolken leicht zu kontrollieren war, hatte ich 

in der Nachbearbeitung wenig zu tun, abgesehen von ein paar Farbkorrekturen, der 

Verbesserung des Kontrasts und kleineren Aufräumarbeiten im Vordergrund.“ 



Genuss der kleinen Dinge: „Dieser Ort ist einer der wenigen an 

Australiens Ostküste, an denen es sich lohnt, Sonnenuntergänge zu 

fotografieren. Ich hatte mich nur in der Zeit für die Anfahrt verschätzt, 

denn als ich noch unterwegs war, tauchten die ersten Farben am 

Himmel auf. Ich bemerkte ein paar hübsche Spiegelungen in 

Wasserpfützen und nutzte sie für meine Bildkomposition aus, um den 

Blick auf das orangefarbene Glühen des Sonnenuntergangs hinter dem 

Bergrücken zu lenken. Da sich die Wolken im Wind schnell bewegten, 

musste ich mich mit meinen Aufnahmen beeilen. Die drei besten führte 

ich später in Photoshop zu einem Bild zusammen.“ 



DIGITALE FOTOGRAFIE - UPDATE 19 


Langzeitaufnahme bei einer Fahrt im 

Dunkeln. Hier zeigen wir Ihnen, wie… 




MANCHMAL IST ES nicht einfach, Zeit für das Foto-Hobby 

zu finden, insbesondere an den kurzen Wintertagen mit 

ihrem geringen Anteil an Tageslicht. Doch hier stellen wir 

Ihnen eine pfiffige Idee vor, ein kleines Projekt, dass Sie sich 

sogar auf der täglichen Fahrt vom Arbeitsplatz nach Hause 

vornehmen können. 

In der Automobilfotografie werden üblicherweise besondere 

Stative verwendet. Es geht darum, die Kamera so im Fahrzeug 

anzubringen, dass das Fahrzeug in seiner Bewegung relativ zur 

Umgebung fotografiert werden kann. Dazu muss eine möglichst 

starre Verbindung zwischen Fahrzeug und Kamera hergestellt werden. 

Eine Langzeitaufnahme wird dann die im Bild befindlichen Teile des 

Fahrzeugs scharf abbilden, während die durchfahrene Umgebung 

in Bewegungsunschärfe verschwimmt. Es gibt für diesen Zweck 

verschiedene Auto-Stative, von einer simplen Konstruktion 

HINWEIS 

mit einem einzigen Saugnapf bis hin zum über drei Meter 

Stativ mit Saugnäpfen 

langen Galgen aus Kohlefaser, der mit starken Magneten 

Sie können mit derselben 

unter dem Fahrzeug befestigt wird. Das Problem ist nur, 

Aufnahmetechnik auch von der 

dass es sich dabei um meist unerschwinglich teures 

Außenseite Ihres Fahrzeugs 

fotografieren, wenn Sie ein Auto-Stativ 

Spezialzubehör handelt. Doch es gibt eine Autohalterung 

mit Saugnäpfen verwenden. Es gibt 

für Ihre Kamera, die Sie sicherlich besitzen werden, und 

Modelle, die auch eine professionelle 

das ist Ihr ganz normales Dreibeinstativ. 

Digitalkamera mit Objektiv sicher in 

Ein weiteres unerlässliches Zubehör für die geplante 

Position halten. Lassen Sie es jedoch 

Aufnahme ist ein feststellbarer Fernauslöser. 

eher langsam angehen und fahren Sie 

Selbstverständlich kommt die Verkehrssicherheit an erster 

nicht schneller als 30 km/h. 

Stelle. Sie konzentrieren sich ausschließlich auf den Verkehr und 

nicht auf die Kamera. Im gewünschten Moment betätigen Sie den 

Fernauslöser und fahren Ihre Strecke ab, während die Kamera ihren 

Dienst automatisch verrichtet. 

Der Effekt wirkt am besten mit einem Weitwinkelobjektiv im Bereich 

von 10mm bei einer APS-C-Kamera bzw. 16mm bei Vollformat. Diese 

Brennweiten nehmen außer den vorbeiziehenden Lichtern des 

Feierabendverkehrs auch einen Großteil des Fahrzeuginnenraums auf. 

Es versteht sich von selbst, dass es möglichst dunkel sein muss, auch 

wenn Sie mit einem starken Graufilter tagsüber möglicherweise 

ähnliche Effekte erzielen können. Nachts gibt es viel mehr Lichter als 

tagsüber: das Licht der Straßenlampen, die Innenbeleuchtung der 

Gebäude und die Scheinwerfer der anderen Autos lassen das Foto 

aussehen, als hätten Sie eine Zeitreise unternommen. 

hinteren Fußraum abstützen. Verkeilen Sie die Beine an den Vordersitzen, die Sie zu 

diesem Zweck gegebenenfalls ein Stück nach hinten fahren müssen. 



Objektiv: NIKKOR AF-S 16-35 mm f/4G ED 

Belichtung: 1/40 Sekunde bei Blende f/16 

und ISO 200 

Grant Brodie: „Meine Frau und 

ich fuhren durch den Skaftafell 

National Park in Island, als mir 

dieser Felsen mitten in der 

Landschaft auffiel. Selbst mit 

Weitwinkelobjektiv hatte ich 

Schwierigkeiten, den Vordergrund, die 

Felsformation und die Wolken ins Bild zu 

bekommen. Also montierte ich das Fisheye 

und ging sehr nah heran, wobei ich 

trotzdem alle gewünschten Bildelemente 

im Sucher hatte.“ 

LEE FROST: Das ist mal eine dramatische 

Szene! Der riesige Monolith vor diesem 

Himmel sieht umwerfend aus. Solche 

dünnen, weißen Wolken sind der Traum 

eines jeden Fotografen. Der Einsatz des 

Polfilters erwies sich hier als genau richtig, 

denn er intensiviert das Blau des Himmels, 

vor dem sich die Wolken dann umso besser 

abheben. Mein erster Eindruck ist aber auch, 

dass der Vordergrund zu leer aussieht, 

deswegen würde ich das Foto so 

zuschneiden, das der größte Teil des 

Vordergrunds wegfiele, wodurch ein 

panoramaähnliches Bild entstünde. 

Außerdem verbesserte das die 

Bildkomposition, weil der Felsen 

prominenter ins Bild rücken würde. 

Das Licht ist nicht das Beste, was Farben und 

Dramatik angeht, doch der Himmel wiegt 

diesen Mangel mehr als auf und im Übrigen 

kann man an den in einer weitläufigen 

Landschaft herrschenden 

Lichtverhältnissen beim besten Willen 

nichts ändern. Ich würde allerdings darüber 

nachdenken, das Bild in Schwarzweiß zu 

konvertieren, das würde das Problem der 

etwas stumpfen Farben beseitigen – Blau 

und Grün ist ohnehin nicht die beste 

Farbkombination in einem Landschaftsfoto. 

Der Himmel sähe zweifellos auch in 

Schwarzweiß hervorragend aus. Insgesamt 

würde das Bild dadurch künstlerischer 

wirken und weniger den Eindruck einer 

Postkarte machen. Konvertierungssoftware 

wie „Silver Efex Pro“ und „Perfect Black & 

White“, die über viele Voreinstellungen zur 

Konvertierung verfügen, machen den 

Prozess zu einem Kinderspiel und bieten 

trotzdem genug Spielraum für eigene 

Experimente zur Verbesserung des 

Ergebnisses. Ich würde vielleicht einen 

Rot- oder Orange-Filter hinzunehmen, um 

den Himmel noch dramatischer zu 

gestalten oder eine Voreinstellung 

verwenden, die den Kontrast und die 


zwischen 15 und 30 Sekunden ein. Bei manueller Betriebsart wählen Sie Blende f/8. Machen Sie ein 

Testfoto im parkenden Fahrzeug und korrigieren Sie die Einstellungen, falls notwendig. 

Darstellung der Details verbessert. 

Urteil: Einfach und dramatisch, vielleicht 

hätte das Bild noch eine bessere Wirkung 

in Schwarzweiß. 

ROSS HODDINOTT: Es ist nicht schwer 

zu erkennen, warum diese Szene so fotogen 

ist. Mit gefällt die dramatische Form des 

Felsens; die Wolkenformationen am 

Himmel sind fantastisch – sie rahmen den 

Felsen geradezu ein. Es gibt jedoch etwas an 

dem Bild, das mir zu schaffen macht, ohne 

es genau beschreiben zu können. Vielleicht 

ist der Berg zu genau in der Mitte, oder ist 

der Vordergrund zu leer und zu redundant? 

Vielleicht hätten etwas mehr Himmel und 

etwas weniger Vordergrund dem Bild 

besser getan. Natürlich wäre die Verzerrung 

bei einem steiler in den Himmel gerichteten 

Fisheye noch größer gewesen, doch 

insgesamt wäre das Motiv wohl dadurch 

aufgewertet worden. Vermutlich wäre auch 

die Wirkung der Proportionen besser 

gewesen. Der Himmel ist für meinen 

Geschmack etwas zu dunkel, denn er ist 

überpolarisiert. Beim Farbfoto sieht das ein 

bisschen unnatürlich aus, doch in 

Schwarzweiß würde es die Dramatik des 

Fotos wohl erhöhen. 

Urteil: Ein gutes Bild, doch man hätte 

mehr daraus machen können. Die 

Perspektive hätte sich stärker auf den 

Himmel als auf den Vordergrund 

ausrichten sollen. 

bewährte Drittelregel angewandt, 

die aber, wie dieses Beispiel zeigt, 

nicht immer zum besten Ergebnis 

führt. Das Abwägen der Wirkung 

des attraktiven Himmels und des 

eintönigen Vordergrunds hätte 

eigentlich dazu führen müssen, 

die Kamera weiter nach oben zu 

richten, was den 

Vordergrundanteil des Fotos 

zugunsten des Hintergrunds 

verkleinert hätte. Dabei wären die 

Wolkenformationen durch die 

Fisheye-Optik noch stärker 

akzentuiert worden und der 

langweilige Vordergrund wäre 

verschwunden. Doch das Bild ist 

keineswegs schlecht, denn allein 

durch Zuschneiden lässt sich das 

Hauptproblem lösen und die 

Schwarzweiß-Konversion wäre 

das Sahnehäubchen obendrauf. 

Auslöser – jetzt wird die Kamera so viele Bilder aufnehmen, wie Sie der Bildserie zugewiesen 

haben oder bis die Speicherkarte voll ist. Die Fahrt kann beginnen. 


Objektiv: Canon EF 24-70mm f/2.8L 


Sue Morgan: „Es war in Griechenland, 

im Garten meiner Schwägerin, als ich 

nach einem Regenschauer diese 

Kapaster (Felicia amelloides) erblickte. 

Sie war noch von Regentropfen 

benetzt. Die Blütenblätter hoben sich gegen das 

Blattwerk ab. Ich benutzte eine große Blende, um 

dieses einfache Motiv ohne visuelle Ablenkung 

durch ein weiteres Objekt ins Bild zu setzen.“ 

LEZANO: Blumen und Regentropfen sind 

eine unwiderstehliche Kombination. Die Farbe der 

Blume fällt ins Auge, die kleinen Wassertropfen 

geben einen Maßstab, machen das Motiv attraktiver 

und ergeben ein schönes Bild. Die große Blende, um 

den Hintergrund unscharf abzubilden und die 

gesamte Aufmerksamkeit des Betrachters auf die 

Blume zu lenken, ist die Standardprozedur für dieses 

Motiv. Doch die Blume ist nicht groß genug im Bild 

und sieht ein bisschen verloren aus. Die 

Teleeinstellung des hier verwendeten Standard- 

Zoomobjektivs vergrößerte leider nicht stark genug. 

In Situationen wie dieser empfiehlt es sich, eine 

Nahlinse oder Zwischenringe zu benutzen, die die 

minimale Arbeitsdistanz des Objektivs verringern, 

wodurch man näher an das Motiv herangehen kann. 

Außerdem lassen sich damit unterschiedliche 

Kamerastandpunkte ausprobieren; eine Blume wie 

diese, seitlich aufgenommen, kann ebenfalls sehr 

gut aussehen. 

Urteil: Die Blume müsste etwas größer im Bild 

sein, dann würde das Bild mehr Eindruck 

machen. 

LEE FROST: Das ist ganz einfach ein schönes Bild. 

Ein solches Foto zu machen ist nicht schwer, aber 

wenn es sich aus der Mittelmäßigkeit herausheben 

soll, braucht es etwas, wodurch es visuell 

aufgewertet wird. Dieses Bild hat es. Das Licht auf 

der Blume ist sehr schön, typisch für das nach 

einem Regenschauer durch die Wolken brechende 

Sonnenlicht. Es lässt die Blütenblätter sogar ein 

wenig schimmern. Die glänzenden Regentropfen 

unterstreichen die Zartheit der Pflanze und geben 

dem Bild außerdem mehr Tiefe. Die leichte 

Asymmetrie, die entsteht, weil nicht alle 

Blütenblätter von Tropfen bedeckt sind, trägt ihren 

Teil zur Attraktivität des Fotos bei. Der unscharfe 

Hintergrund in Verbindung mit den dunklen 

Farbtönen rückt die Blüte in den Mittelpunkt. Das 

Einzige, das mir nicht gefällt, ist, dass sie nicht mehr 

Platz im Bild beansprucht. Warum soviel 

Hintergrundfläche? Das verschlechtert den 

Gesamteindruck des Bildes. Wahrscheinlich konnte 

man mit dem verwendeten Objektiv nicht näher 

heran. Wie auch immer, durch entsprechendes 

Zuschneiden des Fotos hätte dieses Manko 

ausgeglichen werden können. Die Auflösung einer 

Canon EOS 7D ist definitiv hoch genug, die Blüte in 

der Nachbearbeitung entsprechend zu vergrößern, 

ohne dass ein Verlust an Abbildungsqualität 

auftreten würde. 

Urteil: Großartige Farben und bestes Licht. Es ist 

ein Bildzuschnitt erforderlich, um die Blume 

besser zur Geltung zu bringen. 

NOCH NÄHER RAN! 

Damit Makroaufnahmen ihre Wirkung 

entfalten, müssen Sie nah heran gehen – 

sehr nah heran! Leider ist bei einem 

Standard-Zoomobjektiv die Grenze der 

kürzesten Arbeitsentfernung, schnell 

erreicht. Wir empfehlen aus diesem Grund 

für den Anfang preiswerte, manuelle 

Zwischenringe in Verbindung mit Ihrem 

Standard-Objektiv, bevor Sie sich, wenn 

Ihnen die Makrofotografie zusagt, vielleicht 

für die Anschaffung eines – teuren – 

Makroobjektivs entscheiden. 

DANIEL LEZANO 


HAIR MOVEMENT 


Benutzen Sie das Raw-Format und passen Sie den 

Weißabgleich an, um die Stimmung des Bildes Ihren 

Wünschen entsprechend zu gestalten. 


einziges Schlagloch kann jedoch ein Bild verderben, achten Sie also auf die Straße 

und konzentrieren Sie sich aufs Fahren. Die Bilder schauen Sie sich zuhause an. 


129 

Es gibt zahllose Möglichkeiten, ein Digitalfoto in der Einstellungen können Sie als benutzerdefinierten 

Nachbearbeitung zu manipulieren. Man kann 

Bildstil speichern, um ihn später erneut zu verwenden. 

Farbsättigung und Kontrast erhöhen oder reduzieren, Porträt- und Aktfotos können mit reduzierter 

ein Bild nach Schwarzweiß konvertieren und noch Farbsättigung und geringem Kontrast aufgenommen 

einiges mehr. Doch viele solcher Effekte lassen sich werden, oder Sie können einen eigenen Schwarzweißschon 

im Moment der Aufnahme erreichen, denn bei Stil mit hohem Kontrast erzeugen, den Sie in 

modernen Digitalkameras können Sie aus einer ganzen Verbindung mit einem hohen ISO-Wert benutzen, um 

Auswahl von „eingebauten“ Bildstilen vorwählen, grobkörnige Fotos zu erzeugen. Experimentieren Sie. 

sodass Einstellungen für bestimmte Effekte 

Eins müssen Sie jedoch beachten, ganz gleich 

vorgenommen werden. Der wohl meist benutzte Effekt welcher Art Ihre Experimente sind: Falls Sie im 

ist die Konvertierung eines Farbfotos in Schwarzweiß. Raw-Format fotografieren, wird der durch einen 

Der dafür verwendete Bildstil heißt „Monochrome“. gewählten Bildstil beabsichtigte Effekt sich nur dann 

Doch Sie können damit außerdem an Ihrem 

einstellen, wenn Sie die Raw-Datei mit der Raw- 

Schwarzweißbild noch die Effekte mehrerer 

Konvertierungssoftware des Kameraherstellers 

Kontrast-Filter erzeugen – Rot, Orange, Gelb, Grün und verarbeiten. Wenn Sie Photoshop, Lightroom oder 

Blau – oder Tönungen, wie sie durch einstmals 

Aperture benutzen, geht der Bildstil verloren. Um das zu 

existierende verschiedene Filmsorten hervorgerufen vermeiden, müssen Sie im JPEG-Format fotografieren; 

wurden, beispielsweise „Sepia“. Es gibt eine Fülle von oder Sie fotografieren gleichzeitig in Raw und JPEG, 

Bildstilen und bei vielen können Sie Schärfe, Kontrast, dann haben Sie sowohl eine JPEG-Datei inklusive 

Farbsättigung und Farbton separat einstellen, um genau Bildstil als auch eine Raw-Datei – das Beste aus beiden 

den gewünschten Effekt zu bekommen. Die gewählten Welten. 

Verwenden Sie den Bildstil „Monochrom“ für die Schwarzweiß-Ansicht eines Farbfotos 



Brett Critchley / Erster Platz in der Kategorie „Jahreszeiten“ 

Die Gesamtsiegerin des „RHS Photographer of the 

Year“ Wettbewerbs 2013 ist Heather Buckley aus Brighton. 

pastellfarbenen Hintergrund und eine Hummel Sie erhielt den ersten Preis für ihr Foto einer die 

zwischen drei hoch aufragenden Fingerhut- Blütenstauden eines Fingerhuts anfliegenden Hummel, 

Blütenstauden waren die Motive der Gewinner des „Royal aufgenommen in den Great Dixter Gärten in East Sussex. 

Horticultural Photographer of the Year“ Wettbewerbs Das Ergebnis kam für die Preisträgerin sehr überraschend. 

2013. 

Ihr Kommentar: 

Die Teilnehmer konnten sich in den Kategorien 

„Eigentlich bin ich Straßenfotografin, aber der 

„Pflanzen“, „Details“, „Menschen“, „Gärten“, „Wildlife“ und Wettbewerb lag trotzdem nah für mich, denn ich liebe 

„Jahreszeiten“ bewerben. Jugendlichen von 11 bis 17 Gärten und Blumen. Ich wollte meine Bilder dieser 

Jahren stand die Kategorie „Junge Fotografen“ und Blumen in dem für die Straßenfotografie üblichen Stil 

Kindern unter 11 Jahren die Kategorie „Kinder als 

aufnehmen, nicht als Makrofoto, was man bei 

Fotografen“ offen. Der Wettbewerb fand Interesse bei Blumenmotiven ja immer erwartet. Ich brauchte fast den 

Einsendern aus mehr als 40 Ländern und die Juroren ganzen Nachmittag, bis mir diese Aufnehme gelang.“ 

hatten alle Hände voll zu tun, die eingesandten Bilder zu Diese Bemühungen brachten ihr nicht nur die 

bewerten und die drei Gewinner zu ermitteln. Neben den Anerkennung der Jury, sondern auch das Preisgeld von 

drei Gewinnern wurden allerdings noch etliche weitere 1000£ ein. 

hervorragende Bilder aus allen Kategorien lobend 

Den ersten Preis in der Kategorie „Junge Fotografen 

erwähnt. 

des Jahres, der mit einem Gutschein der Firma Wex mehr über die Gewinner des Jahres 2013. 

Jacky Parker / Gewinner der Kategorie „Details“ 


SENSORREINIGUNG 

Es ist ziemlich ärgerlich, wenn Sie gerade einen 

ganzen Stapel Fotos auf Ihren Computer 

geladen haben, nur um herauszufinden, dass 

sie alle an derselben Stelle mit einem 

imposanten Schmutzfleck verziert sind. Zum 

Glück haben moderne Digitalkameras eine 

Sensorreinigungsfunktion, die Staub vom 

Sensor fernhält und verschmutzungsbedingte 

Retuschen seltener notwendig macht. Wenn 

Ihre Kamera über diese Funktion verfügt – 

benutzen Sie sie! 

Stellen Sie sie so ein, dass der Sensor bei jedem 

Ein- und Ausschalten der Kamera gereinigt 

wird. Sie werden feststellen, dass die Zahl der 

Verunreinigungen, die Sie bei der 

Bildbearbeitung beseitigen müssen, kleiner 

werden wird, allerdings unter der 

Voraussetzung, dass Sie die Kamera bei jedem 

Objektiv-Wechsel ausschalten und dass Sie das 

Objektiv nicht gerade in einem Staubsturm 

wechseln. 

Photographie im Wert von 250£ verbunden ist, erhielt der 

17-jährige Mateusz Piesiak aus Polen. Seine Bilder eines 

jungen Stars vor einem pastellfarbenen Hintergrund 

fanden bei der Jury den größten Anklang. 

Zu den weiteren Gewinnern gehören: Jacky Parker in 

der Kategorie „Details“ mit ihrem sehr schönen Makrofoto 

einer Anemone „de Caen“, Brett Critchley in der Kategorie 

„Jahreszeiten“ mit seiner Aufnahme des Sonnenlichts 

durch herbstlich eingefärbtes Blattwerk, Sarah-Fiona 

Helme in der Kategorie „Wildlife“ für ihr Bild eines Vogels, 

der sich gerade seine Fisch-Mahlzeit besorgt hat. Die drei 

Gewinner erhielten je 350£ Preisgeld. 

Der Wettbewerb findet jedes Jahr von Juni bis 

November statt, die Teilnahme steht jedem Amateur oder 

Berufsfotografen offen. Hier sehen Sie nur eine sehr kleine 

Auswahl der Bilder, die ihren Fotografen Preise gebracht 

haben, alle anderen finden Sie auf www.rhs.org.uk/ 

Competitions/Photo-competition. Dort erfahren Sie auch 

Mateusz Piesiak / Gewinner der Kategorie „Junge Fotografen des Jahres“ 

Benutzen Sie bei schwierigen Lichtverhältnissen die Belichtungsmesswertspeicherung (AE-Lock) 

BEDIENELEMENTE PERSONALISIEREN 

Einer der vielen Vorteile einer digitalen 

Spiegelreflexkamera besteht darin, dass Sie sie genau an 

die Bedürfnisse anpassen können, die sich aus Ihren 

individuellen Arbeitsabläufen ergeben. 

Nehmen Sie beispielsweise die 

Belichtungsmesswertspeicherung und die 

Fokusmesswertspeicherung. Sie können beide 

Funktionen gleichzeitig aktivieren, indem Sie den 

Auslöser halb durchdrücken, oder eine davon, indem 

Sie die AF-Taste (Fokusmesswertspeicherung) oder die 

AE-Taste (Belichtungsmesswertspeicherung) drücken. 

Wenn Sie überwiegend mit einem einzigen zentralen 

Autofokuspunkt arbeiten, mit dem Sie auf den 

und Verschlusszeit ändert. Vielleicht ziehen Sie es vor, 

gewünschten Bildbereich scharf stellen, diese 

mit dem vorderen Einstellrad die Verschlusszeit anstatt 

Einstellung speichern und dann eine neue 

der Blende zu ändern – oder umgekehrt. Das hintere 

Bildkomposition machen, werden Sie vermutlich bei Einstellrad lässt sich auch dazu verwenden, den 

halb gedrücktem Auslöser nur die 

AF-Punkt festzulegen, oder den ISO-Wert zu ändern. 

Fokusmesswertspeicherung aktivieren wollen. Würde Wenn Sie beim Fotografieren durch den Sucher 

auch der Belichtungsmesswert gespeichert, könnte das schauen, ist es einfacher zu finden als eine der kleinen 

Foto aufgrund der neuen Bildkomposition, deren Tasten an der Oberseite der Kamera. 

Lichtverhältnisse sich vielleicht erheblich von denen Wenn Sie wollen, übernimmt auch die Set-Taste 

der ersten Bildkomposition unterscheiden, unter- oder noch andere Funktionen als nur die Bestätigung einer 

überbelichtet werden. 

ausgewählten Menü-Option. Sie könnten damit auch 

Die Abblendtaste zur Vorschau der Schärfentiefe auf die Bildstile zugreifen oder auf die verschiedenen 

kann üblicherweise einer völlig anderen Funktion Bildqualitätsoptionen. Ebenso könnten Sie damit den 

zugeordnet werden. Wenn Sie sie also zur Überprüfung LiveView zum präzisen, manuellen Scharfstellen 

der Schärfentiefe kaum benutzen, warum belegen Sie einzoomen. Moderne Kameras haben eine solche Fülle 

sie dann nicht beispielsweise mit der Umschaltfunktion von Funktionen, dass Viele sie gar nicht alle kennen, 

zwischen Einzelfeld-Autofokus und dynamischem denn nur die Wenigsten setzen sich hin und lesen die 

Autofokus, oder der Umschaltfunktion zwischen Bedienungsanleitung oder hangeln sich durch alle 

verschiedenen Bildqualitäten? 

vorhandenen Menüs. Sie sollten es aber tun, denn nur, 

Auch den Einstellrädern der Kamera können 

wenn Ihnen klar ist, welche Optionen Ihnen zur 

verschiedene Funktionen zugewiesen werden, 

Verfügung stehen, können Sie lernen, Ihre Kamera 

beispielsweise welches Einstellrad die Werte für Blende wirklich zu beherrschen. 

Kyle Moore / Zweiter Platz in der Kategorie „Junge Fotografen des Jahres“ 

Bilddatei-Nummerierung 

Sollen die Dateien Ihrer Bilder fortlaufend 

nummeriert werden oder soll die 

Nummerierung mit jeder in die Kamera 

eingelegten Speicherkarte wieder bei Null 

beginnen? Die fortlaufende Nummerierung hat 

den Vorteil, dass jedem Bild ein eindeutiger 

Dateiname zugewiesen wird. Bei manchen 

Kameras können Sie die Anfangsbuchstaben 

des Dateinamens ändern, und die 

Dateinummerierung lässt sich manuell auf Null 

zurücksetzen, wann immer Sie wollen. 

Automatische Bildanzeige 

Erscheint das Foto, das Sie gerade geschossen 

haben, automatisch auf dem Kameramonitor? 

Falls dem so ist, wollen Sie das? Wenn nicht, 

schalten Sie die automatische Anzeige aus oder 

reduzieren Sie die Anzeigezeit auf den 

kleinstmöglichen Wert, falls das Ausschalten an 

Ihrer Kamera nicht möglich ist. Die 

automatische Bildanzeige kann zum Problem 

werden, weil es in der Natur der Sache liegt, dass 

dabei der LiveView nicht zur Verfügung steht, 

und Sie deswegen vielleicht eine schöne Szene 

verpassen. 

Allerdings erzieht die automatische 

Bildüberprüfung dazu, jedes Foto unmittelbar 

nach der Aufnahme kritisch zu bewerten und 

gegebenenfalls zu wiederholen, falls das 

möglich ist. Andererseits geht die Funktion auf 

Kosten der Batteriekapazität der Kamera. Sie 

müssen also selbst entscheiden, ob die Vorteile 

der automatischen Bildüberprüfung 

überwiegen, oder nicht. 

Auslöser ohne Speicherkarte betätigen 

Das ist ein veritabler Schildbürgerstreich. Wo 

liegt der Sinn einer Funktion, die Ihnen gestattet, 

die Kamera auszulösen, wenn gar keine 

Speicherkarte eingelegt ist, die die Aufnahme 

speichern könnte?? Richtig. Also suchen Sie die 

Funktion „Auslöser ohne Karte betätigen“ im 

Gestrüpp des Menübaums Ihrer Kamera, 

schalten sie aus und vergessen sie möglichst 

schnell.. 

Piepton 

Soll Ihre Kamera einen Piep-Ton von sich 

geben, wenn sie den Schärfepunkt gefunden 

hat? Manche finden das hilfreich, andere 

empfinden es als störend, ähnlich wie die 

Klickgeräusche eines Smartphones, wenn Text 

eingetippt wird. Wenn Sie ohne akustische 

Untermalung auskommen können, schalten 

Sie sie aus. 

Sucherraster 

Wo ist der Horizont? Es ist immer wieder 

erstaunlich, dass der Horizont bei der Aufnahme 

im Sucher „gerade“ aussieht, aber dass er, sobald 

das Bild auf den Computer geladen ist, zur Seite 

kippt. Wenn Ihnen das bekannt vorkommt, 

schalten Sie das Sucherraster der Kamera ein, 

das auch im LiveView zu sehen ist. Anhand der 

waagerechten und senkrechten Linien richten 

Sie die Kamera aus. Das Raster hilft auch bei der 

Bildkomposition und wenn Sie Gebäude 

fotografieren, stehen diese schön senkrecht. 




UPDATE 

MIT 

GROSSEM 

LESER- 

SCHAUKASTEN 

AUF ÜBER 

20 

SEITEN! 

Florian Weiler 

KOMMENTAR 

Sonia Masarova 

Fotos & Tipps – 

von und für Leser 

Persönliche und originelle Motive: 

So halten Sie sie am besten im Bild fest 

SCHAUKASTEN 


Nachtfahrt 

Kamera sichern montieren Sie Ihre Kamera auf das Stativ und das Stativ im hinteren 

1Teil Ihres Fahrzeugs. Bringen Sie es so an, dass ein Stativbein sich auf dem Rücksitz 

abstützt und die beiden anderen Beine sich möglichst weit auseinander gespreizt im 

Schärfe und Verschlusszeit fest einstellen Stellen Sie mit dem Autofokus auf die 

2Instrumentenkonsole des Fahrzeugs scharf, dann schalten Sie den Autofokus aus. Wählen Sie 

die Blendenautomatik oder die manuelle Betriebsart der Kamera und stellen Sie eine Verschlusszeit 

Fernauslöser verwenden Legen Sie eine leere Speicherkarte in die Kamera ein, damit Sie 

3genügend Platz haben für das, was nun kommt. Schalten Sie die Serienbildfunktion der 

Kamera ein und schließen Sie den Fernauslöser an. Nun lösen Sie aus und verriegeln den 

Einfach fahren Sie werden feststellen, dass Sie die besten Ergebnisse auf geraden, 

4ebenen Streckenabschnitten erzielen, auf denen Ihnen viele Autos begegnen 

und bei denen rechts und links verschiedenfarbige Lichtquellen vorhanden sind. Ein 

Nachtfahrt 


Langzeitaufnahme bei einer Fahrt im Dunkeln. 

Hier zeigen wir Ihnen, wie… 

KAMERATECHNIK 

Bildstile / Bedienelemente 

Wussten Sie schon? 

LEE FROST 

LEE FROST 


Schnell angepasst 

Kameratechnik 

Wenn Sie wissen, wie Ihre Kamera funktioniert, 

machen Sie automatisch bessere Fotos 



FELICIA 

Von Sue Morgan 


MJÖLNIR 

Von Grant Brodie 

DANIEL 

❝ Ich würde darüber 

nachdenken, das Bild in 

Schwarzweiß zu 

konvertieren, um das 

Problem der etwas stumpfen 

Farben zu beseitigen. LEE FROST ❞ 


BILDKOMPOSITION 

Hier wurde ganz offensichtlich die 

❝ Die Farbe der Blume fällt ins Auge, die kleinen Wassertropfen geben 

einen Maßstab und machen das Motiv noch attraktiver. ❞ 


ISTOCK PHOTO 

as Makrofoto einer Blume in leuchtenden 

Farben, ein bunter Star vor einem 

D 

Portraits: Kreativ Blitzen 

Auf den folgenden Seiten stellen wir Ihnen bewährte, 

manchmal unkonventionelle, auf jeden Fall aber 

kreative Blitztechniken für ebenso ungewöhnliche wie 

attraktive Porträtfotos vor. 


Ratschläge für bessere Fotos 

Nur das Beste aus der Natur… 

Die Gewinner des Wettbewerbs „RHS Fotograf 

des Jahres“ sind bekannt gegeben worden. 

Die diesjährigen Einsendungen waren ebenso 

unterschiedlich wie qualitativ hochwertig. 

MEHR INHALT &... 

KOMPETENTE BERATUNG 

ZUR VERBESSERUNG IHRER 

FOTOS

Digitale Fotografie - Update Kurz belichtet (Vorschau)

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