nstein - Aktion Zivilcourage
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<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />
Jahresbericht 2010<br />
zum Projekt:<br />
„stärkung von Demokratie, Förderung von <strong>Zivilcourage</strong>,<br />
entwicklung von Jugendkultur sowie information,<br />
Aufklärung und beratung zum thema rechtsextremismus“<br />
Die Der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> wird e.v. wird gefördert gefördert durch:<br />
durch:<br />
...sowie durch zahlreiche spenderinnen und spender.<br />
1
2<br />
<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />
sehr geehrte leserin, sehr geehrter leser,<br />
blkpklöm,m_Äö<br />
im vor ihnen liegenden Jahresbericht 2010 haben wir für sie die Arbeit der <strong>Aktion</strong><br />
<strong>Zivilcourage</strong> der vergangenen zwölf Monate dokumentiert.<br />
im ersten teil gehen wir näher auf unsere Ziele ein, auf die Maßnahmen, die<br />
zum erreichen dieser Ziele nötig sind, und auf die umsetzung dieser Maßnahmen.<br />
Darüber hinaus finden Sie Informationen zu unseren Strukturen und zu unseren<br />
Arbeitsbedingungen.<br />
In den Anlagen finden Sie detaillierte Informationen, so zum Beispiel unseren<br />
Preojektstrukturplan sowie unser aktuelles leitbild. Des Weiteren haben wir einen<br />
Auszug aus unserem Pressespiegel für sie bereitgestellt.<br />
Auch wenn wir, bedingt durch die große Zahl an Projekten und veranstaltungen,<br />
leider nicht auf jede unserer Maßnahmen im Detail eingehen können, hoffen wir,<br />
ihnen mit hilfe dieses Jahresberichtes umfassende informationen über die Arbeit<br />
der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> geben zu können.<br />
vielen Dank für ihre vielen positiven rückmeldungen auf unseren bericht für das<br />
Jahr 2009. Auf ihre kritik haben wir, hoffentlich zu ihrer Zufriedenheit, reagieren<br />
können.<br />
Für ihre Anregungen, Meinungen und verbesserungsvorschläge sind wir ihnen<br />
auch zukünftig sehr dankbar. Wir würden uns freuen, wenn sie sich erneut ein paar<br />
Minuten Zeit nehmen, um den Feedbackbogen (seite 65) auszufüllen und an uns<br />
zurücksenden würden. Für alle ihre Fragen stehen wir ihnen selbstverständlich<br />
gern zur verfügung.<br />
Für ihre unterstützung im Jahr 2010 möchte ich ihnen im namen des gesamten<br />
vereins danken.<br />
es grüßt sie herzlich<br />
redaktion:<br />
sebastian reißig<br />
- geschäftsführer -<br />
Dr. Judith brombacher, saskia Ziegler-Zimmek, Franziska kuhne, Jana seidel, Agnes scharnetzky, Julius schar-<br />
netzky, Astrid günther-reißig, Jascha scholer, tom Waurig, björn kieckhäfer, sebastian reißig & Johannes enke<br />
Dieser Jahresbericht wurde gedruckt durch die freundliche unterstützung<br />
der regionalstiftung Jugend & sport der ostsächsischen sparkasse Dresden,<br />
für die wir uns herzlich bedanken.
inhalt<br />
<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />
1 Zusammenfassung ................................................................................................................ 6<br />
2 Ziele .................................................................................................................................... 8<br />
3 Maßnahmen ......................................................................................................................... 9<br />
3.1 Übersicht über die teilbereiche der Arbeit ........................................................................ 9<br />
3.2 Übersicht über die Maßnahmen in den teilbereichen ......................................................... 9<br />
4 Ausgewählte Projekte 2010 .................................................................................................. 11<br />
4.1 bildung ....................................................................................................................... 11<br />
4.1.1 „gedenkprojekte für schulen“ .......................................................................... 11<br />
4.1.2 vereinswerkstatt ............................................................................................. 11<br />
4.1.3 klausurtagungswochenenden ........................................................................... 12<br />
4.1.4 seminarreihe „Partner der straße“ .................................................................... 14<br />
4.1.5 Weiterbildung zur „verunsicherungspädagogik“ .................................................. 14<br />
4.1.6 Wettbewerb „<strong>Zivilcourage</strong> ist...“ ........................................................................ 15<br />
4.1.7 gemeinsam. Demokratie. (er)leben. .................................................................. 15<br />
4.2 begegnung ................................................................................................................. 16<br />
4.2.1 israelisch-deutscher Fachkräfteaustausch .......................................................... 16<br />
4.2.2 vernetzungstreffen auf internationaler ebene .................................................... 18<br />
4.3 erinnerung .................................................................................................................. 19<br />
4.3.1 Das Denkmal der grauen busse - 2010 in Pirna .................................................. 19<br />
4.3.2 gedenkfahrt nach oswiecim (Auschwitz) ........................................................... 21<br />
4.3.3 historische Aufarbeitung kZ Mockethal-Zatschke ................................................ 22<br />
4.3.4 gedenkspur Pirna-sonne<strong>nstein</strong> ......................................................................... 23<br />
4.3.5 Zeitzeugenwoche in sebnitz ............................................................................. 24<br />
4.3.6 Zeitzeugengespräche mit Michal salomonovic .................................................... 25<br />
4.3.7 Zeitzeugengespräche mit esra Jurmann ............................................................. 26<br />
4.4 information ................................................................................................................. 26<br />
4.4.1 beratungen ..................................................................................................... 26<br />
4.4.2 homepage und newsletter ............................................................................... 27<br />
4.4.3 Aufklärungsmaterialien „Das sieht verboten aus!“ ............................................... 28<br />
4.4.4 kampagne „Die sächsische schweiz ist bunt.“ ................................................... 29<br />
4.4.5 „10 Punkte für <strong>Zivilcourage</strong>“ ............................................................................. 30<br />
4.5 kultur ......................................................................................................................... 30<br />
4.5.1 newcomer bandfestival 2010 - nbf‘10 ............................................................... 31<br />
4.5.2 „8. Markt der kulturen“ .................................................................................... 32<br />
4.5.3 lesungen und vorträge .................................................................................... 34<br />
4.5.4 interkulturelles schachturnier ........................................................................... 35<br />
4.6 Plattform .................................................................................................................... 36<br />
4.7 netzwerk/kooperationspartner/innen ............................................................................ 37<br />
4.8 Probleme bei der umsetzung der Maßnahmen 2010 ........................................................ 38<br />
3
4<br />
inhalt<br />
<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />
5 Arbeitsgrundlagen ............................................................................................................... blkpklöm,m_Äö<br />
39<br />
5.1 Personelle Ausstattung ................................................................................................. 39<br />
5.2 Materielle Ausstattung .................................................................................................. 40<br />
5.3 organisationsstruktur und Arbeitsabläufe ....................................................................... 40<br />
5.4 Qualitätsmanagement .................................................................................................. 42<br />
5.5 evaluation ................................................................................................................... 43<br />
Anlagen<br />
Anlage 1 Projektstrukturplan 2010 ...................................................................................... 45<br />
Anlage 2 leitbild 2010 ....................................................................................................... 49<br />
Anlage 3 organigramm 2010 ............................................................................................. 51<br />
Anlage 4 „Markt der kulturen“ 2010 unterstützer/innen, beiträge & stände ............................ 53<br />
Anlage 5 ehrenamtliches engagement 2010 ........................................................................ 55<br />
Anlage 6 Pressespiegel 2010 (Auszug) ................................................................................ 59<br />
Anlage 7 Feedbackbogen & Mitgliedsantrag ........................................................................ 65<br />
<strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> e.V.<br />
geschäftsstelle:<br />
lange straße 43 | 01796 Pirna<br />
Fon: +49 (0) 35 01/ 46 08 80<br />
Fax: +49 (0) 35 01/ 46 08 81<br />
Mail: post@aktion-zivilcourage.de<br />
Web: www.aktion-zivilcourage.de
<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />
Die <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> ist träger des Preises der sächsischen Jugendstiftung 2000,<br />
des ehrenamtspreises des landkreises sächsische schweiz 2001, des bundesweiten<br />
Medienpreises „Jugend gegen rechtsextremismus“ 2001. Die <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong><br />
bekam Anfang des Jahres 2002 den 1. Preis der stiftung „<strong>Aktion</strong> toleranz“ des<br />
Dresdner Druck- und verlagshauses verliehen, wurde als bundesweit vorbildliches<br />
Projekt durch das bündnis für Demokratie & toleranz im rahmen des Wettbewerbs<br />
„Aktiv für Demokratie und toleranz“ 2002 ausgezeichnet, ist Preisträger der initiative<br />
der deutschen Wirtschaft „startsocial“ unter der schirmherrschaft des bundeskanzlers<br />
a. D. gerhard schröder und wurde 2004 Preisträger des Wettbewerbs<br />
„Jugend übernimmt verantwortung“ der stiftung brandenburger tor. 2005 wurde<br />
die <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> Preisträger des Quirinuspreises, der verein wurde zudem<br />
als bundesweit vorbildliches Projekt im rahmen des Wettbewerbs „Aktiv für Demokratie<br />
und toleranz“ mit einem sonderpreis ausgezeichnet und bekam den „Julius-rumpf-Preis“<br />
der Martin-niemöller-stiftung verliehen. im Jahr 2008 wurde die<br />
„Pfarrer-georg-Fritze-gedächtnisgabe“ des evangelischen kirchenkreises köln-Mitte<br />
an die <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> für ihr engagement für Demokratie und toleranz und<br />
den kampf gegen gewalt, rassismus und Antisemitismus vergeben. Darüber hinaus<br />
wurde der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> im rahmen der Preisvergabe des „sächsischen<br />
Förderpreises für Demokratie 2008“ der sonderpreis des sächsischen Ministerpräsidenten<br />
stanislaw tillich verliehen. im Jahr 2009 wurde der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> und<br />
dem oberbürgermeister der stadt Pirna die „theodor-heuss-Medaille“ verliehen.<br />
Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich im Rahmen der Kampagne<br />
„Die Sächsische Schweiz ist BUNT.“:<br />
»<br />
„Die Arbeit der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> zeigt genau das<br />
bürgerschaftliche Engagement, welches wir brauchen<br />
und in unserem gemeinsamen Interesse liegt.<br />
Es macht die Region reicher, vielfältiger und trägt<br />
zum kulturellen Leben in der Stadt bei.“<br />
5
6<br />
romani rose zu besuch am<br />
“Denkmal der grauen busse“<br />
briefkastenaufkleber der<br />
„bunt“-kampagne<br />
Oktober 2010<br />
In dieser Ausgabe:<br />
Die <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> –<br />
von der Gründung bis heute<br />
Leitbild des Vereins <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong><br />
Das »DENKMAL DER GRAUEN BUSSE«<br />
Gedenkprojekt für Schulen<br />
Aus der Sächsischen Schweiz<br />
ins Heilige Land und zurück<br />
Die Sächsische Schweiz ist BUNT.<br />
Die Gedenkspur in Pirna<br />
Markt der Kulturen 2010<br />
begeisterte die Besucher<br />
www.aktion-zivilcourage.de<br />
Freundeskreis der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong><br />
Freundesbrief der<br />
<strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong><br />
Liebe Freunde,<br />
ich freue mich außerordentlich, dass wir Ihnen<br />
hiermit unseren ersten Freundesbrief übersenden<br />
können.<br />
Wir haben ihn für Sie gestaltet, weil Sie die<br />
Arbeit der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> in besonderer<br />
Weise ideell und finanziell unterstützen und<br />
wir Sie regelmäßig über unsere Aktivitäten<br />
informieren möchten.<br />
Im ersten Halbjahr des Jahres 2010 konnten<br />
bereits viele Projekte erfolgreich umgesetzt<br />
werden, dank Ihrer Hilfe! So blicken wir auf<br />
einen bunten Markt der Kulturen zurück,<br />
konnten mit vielen Partnern das »Denkmal<br />
der Grauen Busse« nach Pirna holen, dass<br />
sich bereits jetzt großer Resonanz erfreut<br />
und haben mit der Kampagne »Die Sächsische<br />
Schweiz ist BunT.« eine Initiative umgesetzt,<br />
die in besonderem Maße durch die zahlreichen<br />
ehrenamtlichen Mitglieder gestaltet<br />
wird. Es wäre schön, wenn auch Sie für eine<br />
bunte, tolerante Sächsische Schweiz stehen<br />
wollen und die beigelegte Postkarte ausfüllen<br />
und Ihr persönliches Statement abgeben.<br />
Ich bin froh, Sie zu unseren Freunden zählen zu<br />
dürfen und verbleibe mit herzlichen Grüßen<br />
Ihre Agnes Scharnetzky<br />
Vereinsvorsitzende<br />
Agnes Scharneztky (23)<br />
Lehramtsstudentin für Geschichte /<br />
Gemeinschaftskunde<br />
freundesbrief OKTOBER 2010<br />
<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />
1 Zusammenfassung<br />
im Jahr 2010 ist es der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> gelungen, eine Vielzahl neuer, umfangreicher<br />
Projekte durchzuführen und bestehende blkpklöm,m_Äö<br />
Angebote in ihrer Attraktivität<br />
zu steigern und qualitativ und quantitativ auszubauen. Zahlreiche neue Partner/<br />
innen konnten für die gemeinsame Arbeit gewonnen und bestehende verbindungen<br />
weiter ausgebaut werden. Der verein erhielt viel Zuspruch für die durchgeführten<br />
Projekte.<br />
Das große netzwerk engagierter bürger/innen im landkreis sächsische schweiz–<br />
osterzgebirge und die damit entstandene breite basis der unterstützung und beteiligung<br />
resultierte in einer großen Resonanz auf unsere Arbeit. beispielhaft<br />
hierfür sind im Jahr 2010 der israelisch-deutsche Fachkräfteaustausch, der start<br />
unserer kampagne „Die sächsische schweiz ist bunt.“, die Aufstellung des „Denkmals<br />
der grauen busse“ sowie der 8. Markt der kulturen.<br />
Darüber hinaus wurden im Jahr 2010 vom verein rund 120 beratungsanfragen<br />
(z.b. zu rechtsextremen symbolen oder Problemen an schulen) beantwortet, 23<br />
seminare für Multiplikator/innen, 18 Projekttage für schüler/innen, 7 lesungen und<br />
vorträge, 21 Zeitzeugen- und gedenkprojekte durchgeführt. insgesamt erreichte<br />
der verein mit seinen Projekten über 15.000 Menschen. Die Arbeit der <strong>Aktion</strong><br />
<strong>Zivilcourage</strong> fand über 100 Mal erwähnung in der Presse. Über 350 leserinnen und<br />
leser kann die <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> pro tag auf ihrer internetpräsenz begrüßen.<br />
ohne eine umfängliche ehrenamtliche Unterstützung wären die große Fülle<br />
und die enorme bandbreite der genannten Maßnahmen nicht möglich. Über 5.500<br />
stunden ehrenamtliche Arbeit wurden im Jahr 2010 geleistet, damit weitete sich<br />
das engagement im vergleich zu 2009 (3.500 stunden) deutlich aus.<br />
im Jahr 2010 wuchs die Zahl ehrenamtlicher Mitarbeiter/innen weiter an. Über 80<br />
vereinsmitglieder nahmen an den entscheidungen des vereins, der vor- und nachbereitung<br />
sowie der Durchführung von Projekten und Arbeitsgruppen und an der<br />
kontinuierlichen Auswertung zur Qualitätssicherung teil.<br />
gemeinschaftlich mit allen Mitgliedern der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> wurde ein Leitbild<br />
entwickelt. Dieses konnte auf der Mitgliederversammlung im Mai 2010 als Wegweiser<br />
für die zukünftige Arbeit des vereins erfolgreich verabschiedet werden.<br />
eine besonders positive Wirkung auf die gemeinsame Arbeit wurde durch die<br />
Möglichkeiten der intensiven kommunikation unter den vereinsmitgliedern und Ak
<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />
impressionen vom 8. Markt der kulturen am 29.05.2010<br />
tiven zur monatlich stattfindenden Vereinswerkstatt und auf den halbjährlich durchgeführten<br />
klausurtagungswochenenden erreicht.<br />
Aus der intensiven beschäftigung und Auseinandersetzung mit den themen spenden<br />
und sponsoring entstand ein erstes Fundraising-Konzept für den verein,<br />
das künftig kontinuierlich weiterentwickelt werden soll.<br />
Als besonderer erfolg kann der Ausbau von kooperationsbeziehungen mit unternehmen<br />
der freien Wirtschaft verzeichnet werden. erwähnenswert ist die erstellung<br />
des ersten „Freundesbriefs“, der regelmäßig über die wesentlichen Aktivitäten des<br />
vereins informiert und an die daran interessierten kreise der unterstützer/innen<br />
zukünftig ca. dreimal pro Jahr versandt werden soll.<br />
Wie in den vergangenen Jahren erwies sich auch in 2010 die auf lediglich ein Jahr<br />
angelegte struktur der Förderung und die daraus resultierenden Unsicherheiten<br />
für eine beständige Projektarbeit als problematisch für die Arbeit des vereins.<br />
in hinsicht auf das gebiet der stadt Pirna kann die <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> mittlerweile<br />
auf das vorhandensein einer sehr breiten Angebots- und Projektdichte<br />
blicken, dieses darf nicht nachlassen. in weiten teilen des ländlichen raums des<br />
landkreises sächsische schweiz–osterzgebirge fehlen Angebote zur stärkung von<br />
demokratischem und bürgerschaftlichem engagement oder sind bisher nur sehr<br />
unzureichend vorhanden. Der verein wird deshalb 2011 mit neuen, zusätzlichen<br />
Angeboten im Landkreis aktiv werden.<br />
7
8<br />
Abbildung 1:<br />
teilbereiche der Arbeit<br />
<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />
2 Ziele<br />
Das Oberziel des handlungskonzeptes der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> ist, Demokratie<br />
zu stärken und gelebte Toleranz zu fördern. blkpklöm,m_Äö<br />
Dabei sollen die Probleme gewalt,<br />
Dskriminierung und Fremdenfeindlichkeit durch verschiedene Aktivitäten thematisiert<br />
und ihnen nachhaltig entgegen gewirkt werden.<br />
Die <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> erkennt rechtsextremismus als gesamtgesellschaftliches<br />
Problem und stempelt ihn nicht als Problem der Jugend ab, auch wenn sich entsprechende<br />
Denk- und verhaltensweisen bei heranwachsenden oft am deutlichsten<br />
zeigen.<br />
Das Wirken der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> zielt demzufolge nicht ausschließlich, aber zu<br />
großen teilen auf die Zielgruppe junge Menschen und mit Jugendlichen in<br />
Beziehung stehende Multiplikator/innen ab. Damit soll langfristig und grundlegend<br />
Demokratie gestärkt und extremistischen strömungen der nachwuchs abgeschnitten<br />
werden. in geringerem umfang werden auch weitere Zielgruppen (bürger/innen,<br />
verwaltungsmitarbeiter/innen, Polizist/innen) durch unsere Aktivitäten<br />
angesprochen.<br />
Das genannte oberziel wird in Mittler- und handlungsziele unterteilt und diese wiederum<br />
mit konkreten Maßnahmen untersetzt, um zu vermeiden, dass Maßnahmen<br />
außerhalb dieser Zielhierarchie umgesetzt werden.<br />
somit entsteht ein konsistenter Projektstrukturplan, der jährlich an die bedarfssituation<br />
angepasst wird und grundvoraussetzung für die Arbeit der <strong>Aktion</strong><br />
<strong>Zivilcourage</strong> ist. er ist tabellarisch in Anlage 1 Projektstrukturplan auf seite 45 dargestellt.
3 Maßnahmen<br />
<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />
3.1 Übersicht über die teilbereiche der Arbeit<br />
Das handlungskonzept der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> umfasst ein breites spektrum an unterschiedlichen<br />
Maßnahmen und Methoden, mit denen die unter Punkt 2 genannten<br />
Ziele erreicht werden sollen. um ein strukturiertes und zielorientiertes Arbeiten zu<br />
ermöglichen wurden diese Maßnahmen und Methoden in unterschiedliche teilbereiche<br />
(siehe Abb. 1, seite 6) gruppiert.<br />
3.2 Übersicht über die Maßnahmen in den teilbereichen<br />
Die Maßnahmen der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> setzten sich in den jeweiligen teilbereichen<br />
der Arbeit aus nachfolgend überblickartig formulierten Projekten und Maßnahmen<br />
zusammen. eine vollständige Aufführung aller Maßnahmen und Methoden ist auf<br />
grund der Fülle an dieser stelle nur bedingt möglich.<br />
Auch hier sei ergänzend auf den Projektstrukturplan in Anlage 1 auf seite 45<br />
verwiesen.<br />
Überblick über die Maßnahmen des <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> e.V. 2010<br />
Bildung &<br />
Beratung<br />
Seminarreihe<br />
Seminarreihe:<br />
„Partner<br />
Partner Bildung der<br />
Partner der &<br />
Beratung<br />
Straße“ der<br />
Straße“<br />
der<br />
Straße<br />
(Zielgruppe:<br />
(Zielgruppe:<br />
Polizist/innen<br />
Polizist/innen<br />
&<br />
Sozialarbeiter/innen)<br />
Sozialarbeiter/innen)<br />
Seminarreihe<br />
Seminarreihe:<br />
„Partner ProjektProjektder Partner<br />
Straße“<br />
der<br />
schultage<br />
Straße<br />
(Zielgruppe: Polizist/innen &<br />
Sozialarbeiter/innen)<br />
Fachtagung<br />
Projekt-<br />
für<br />
schultage<br />
kommunal<br />
Verantwortliche<br />
Fachtagung<br />
für<br />
Projektarbeit<br />
Projektarbeit<br />
kommunal<br />
(Schulklassen<br />
(Schulklassen<br />
Verantwortliche<br />
&<br />
Vereine)<br />
Vereine)<br />
Fortbildungen<br />
Projektarbeit<br />
(Schulklassen<br />
(Lehrer/innen,<br />
(Lehrer/innen,<br />
& Vereine)<br />
Multiplikator/innen)<br />
Multiplikator/innen)<br />
Fortbildungen<br />
(Lehrer/innen,<br />
Multiplikator/innen)<br />
Erinnerung &<br />
Kultur Netzwerkarbeit Information Plattform<br />
Überblick Begegnung Kultur Netzwerkarbeit Information Plattform<br />
Begegnung Kultur Netzwerkarbeit Information Plattform<br />
Begegnung<br />
über die Maßnahmen des <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> e.V. 2010<br />
Übersicht über die Maßnahmen in den teilbereichen 2010<br />
Gedenk- &<br />
Bildungsfahrten<br />
Erinnerung &<br />
(<br />
Auschwitz,<br />
Auschwitz,<br />
Buchenwald,<br />
Buchenwald,<br />
Begegnung<br />
Theresienstadt)<br />
Theresienstadt)<br />
Gedenkspur<br />
Gedenk- &<br />
Bildungsfahrten<br />
in Pirna<br />
( Auschwitz, (Weiterentwicklung,<br />
(Weiterentwicklung,<br />
Buchenwald,<br />
Pflege<br />
Pflege<br />
Theresienstadt)<br />
mit<br />
mit<br />
Jugendlichen)<br />
Jugendlichen)<br />
Ausstellungs-<br />
Ausstellungs-<br />
Gedenkspur<br />
und und in DenkmalsDenkmals-<br />
Pirna<br />
(Weiterentwicklung,<br />
Pflege projekteprojekte<br />
mit Jugendlichen)<br />
Ausstellungs- Jugendbegegnungen<br />
und Denkmals- &<br />
Austauschprojekteprojekte JugendbegegnungenZeitzeugen-<br />
&<br />
Austauschgesprächeprojekte Zeitzeugengespräche<br />
AG<br />
AG KZ<br />
AG KZ<br />
Mockethal-<br />
Mockethal-<br />
Zatschke<br />
Zatschke<br />
Festival<br />
„Markt<br />
Kultur der<br />
Kulturen“<br />
Diskoreihe Festival<br />
Cannabeat „Markt der<br />
(Jugendtanz<br />
(Jugendtanz<br />
mit<br />
mit<br />
Kulturen“<br />
durchschnittlich<br />
durchschnittlich<br />
250<br />
250<br />
Gästen)<br />
Gästen)<br />
Newcomer-<br />
Diskoreihe<br />
bandfestival<br />
Cannabeat<br />
(Zielgruppe:<br />
(Zielgruppe:<br />
(Jugendtanz<br />
Bands<br />
Bands<br />
mit<br />
aus<br />
aus<br />
durchschnittlich<br />
dem<br />
dem<br />
LK<br />
LK<br />
Sächsische<br />
Sächsische<br />
250 Gästen)<br />
Schweiz-Osterzgebirge)<br />
Schweiz-Osterzgebirge)<br />
Newcomer-<br />
Wettbewerb<br />
bandfestival &<br />
(Zielgruppe: Ausstellung Bands aus<br />
dem LK Sächsische<br />
„<strong>Zivilcourage</strong>...“<br />
Schweiz-Osterzgebirge)<br />
Wettbewerb Lesungen, &<br />
Filmabende,<br />
Ausstellung<br />
„<strong>Zivilcourage</strong>...“<br />
Vorträge<br />
Lesungen,<br />
Filmabende,<br />
Vorträge<br />
AG<br />
Extremismus<br />
Netzwerkarbeit Extremismus Information arbeit Plattform<br />
Netzwerk<br />
AG<br />
Extremismus<br />
Tolerantes<br />
Sachsen<br />
Netzwerk AG<br />
Tolerantes Projekt-<br />
schultage Sachsen<br />
Gremienarbeit, AG<br />
Mitarbeit Projekt- in<br />
Dachverbänden<br />
schultage<br />
Gremienarbeit,<br />
Weitere<br />
Weitere<br />
90 90 Mitarbeit PartnerPartnerin<br />
Dachverbänden<br />
organisationenorganisationen<br />
Weitere<br />
90 Partnerorganisationen<br />
Seminarreihe:<br />
Öffentlichkeits-<br />
Partner der<br />
arbeit<br />
Straße<br />
arbeit<br />
Straße<br />
Seminarreihe:<br />
Intensive<br />
Öffentlichkeits-<br />
Recherche<br />
Partner der zu<br />
Rechts- arbeit<br />
Straße<br />
extremismus<br />
Hochfrequen-<br />
Intensive<br />
Recherche tierte,tages- zu<br />
Rechts- aktuelle<br />
extremismus<br />
Homepage<br />
Hochfrequen-<br />
Ständige<br />
Weiterbildung<br />
tierte,tages- (ehrenamtlicher<br />
(ehrenamtlicher aktuelle und<br />
und<br />
an<br />
an<br />
den<br />
den<br />
Homepage<br />
Projekten<br />
Projekten<br />
beteiligter<br />
beteiligter<br />
Mitarbeiter/innen)<br />
Mitarbeiter/innen)<br />
Ständige<br />
Weiterbildung<br />
14-tägiger<br />
(ehrenamtlicher Newsletter und an<br />
den Projekten beteiligter<br />
Mitarbeiter/innen)<br />
14-tägiger<br />
Newsletter<br />
Freundesbrief,<br />
Freundesbrief,<br />
10<br />
10 Punkte<br />
10 Punkte für<br />
Punkte für<br />
<strong>Zivilcourage</strong><br />
<strong>Zivilcourage</strong><br />
Image-<br />
Image-<br />
Kampagne<br />
Kampagne<br />
„Sächsische Schweiz<br />
„Sächsische Schweiz<br />
ist BUNT!“ Schweiz<br />
ist ist BUNT!“<br />
Monatliche<br />
Vereinswerkstatt<br />
Monatliche Pirnaer<br />
Lesben<br />
Vereinswerkstatt<br />
und<br />
Schwulen e.V.<br />
Kreisschülerrat-<br />
Pirnaer<br />
Sächsische Lesben<br />
Schweiz- und<br />
Schwulen Osterzgebirge e.V.<br />
Kreisschülerrat-<br />
Sächsische engagierte<br />
engagierte<br />
Bürger/innen<br />
Bürger/innen<br />
Schweiz-<br />
Osterzgebirge<br />
engagierte<br />
Bürger/innen<br />
9
10<br />
<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />
Abriss der durchgeführten Maßnahmen der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> 2010<br />
06.01.2010 Pirna Zeitzeugengespräch & Vortrag des Pirnaer Historikers Hugo Jensch<br />
12.02.2010 Pirna Besuch des ehemaligen KZ Mockethal-Zatzschke mit Zeitzeugen, Vertretern der Presse sowie Bürger/innen<br />
12.02.2010 Pirna Lesung und Zeitzeugengespräch im Pirnaer Stadtmuseum zum KZ Mockethal-Zatschke<br />
18.02.2010<br />
24.02.2010<br />
Kreba-Neudorf<br />
Dippoldiswalde<br />
Vorstellung des Arbeitskonzepts der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> im Gemeinderat, Aufklärungs- & Beratungsarbeit<br />
AWO 2010 - Weiterbildungsreihe für Kindergärtner/innen des Landkreises blkpklöm,m_Äö<br />
SS-OE<br />
03.03.2010 Pirna Seminar "Partner der Straße"<br />
10.03.2010 Pirna Stadtrundgang/Suche eines Aufstellungsortes für das "Denkmals der Grauen Busse" mit den Künstlern<br />
12.-15.03.2010 Leipzig Bildungs- und Vereinsfahrt "20 Jahre friedliche Revolution" - Leipzig<br />
24.03.2010 Freital Zeitzeugengespräch mit Esra Jurmann und dem Pirna Lokalhistoriker Hugo Jensch an Schulen des Landkreises SS-OE<br />
25.03.2010 Pirna Öffentliche Abendveranstaltung - Zeitzeugengespräch mit Esra Jurmann und dem Pirna Historiker Hugo Jensch<br />
26.03.2010 Pirna Jugendkulturveranstaltung "Bad Taste Party"<br />
29.03.2010 Terezin Gedenkstättenfahrt mit Schüler/innen der 9. Klasse der Goethe MS nach Terezin (Theresienstadt)<br />
29.03.2010 Königstein Zeitzeugengespräch mit Esra Jurmann und dem Pirna Lokalhistoriker Hugo Jensch an Schulen des Landkreises SS-OE<br />
30.03.2010 Klingenberg Zeitzeugengespräch mit Esra Jurmann und dem Pirna Lokalhistoriker Hugo Jensch an Schulen des Landkreises SS-OE<br />
31.03.2010 Terezin Gedenkstättenfahrt mit Schüler/innen der 8. & 9. Klasse der Goethe MS nach Terezin (Theresienstadt)<br />
31.03.2010 Pirna Zeitzeugengespräch mit Esra Jurmann und Hugo Jensch für die Verwaltungsmitarbeiter/innen der Stadt Pirna<br />
13.04.2010 Pirna AWO 2010 - Weiterbildungsreihe für Kindergärtner/innen des Landkreises SS-OE<br />
15.04.2010 Pirna Preisverleihung des Schülerwettbewerbs "<strong>Zivilcourage</strong> ist..."<br />
22.04.2010 Pirna Lesung "Hans Waal - Die Nachhut" in der Stadtbibliothek Pirna<br />
24.04.2010 Pirna Newcomer Bandfestival 2010 - nbf'10 - Livemusikveranstaltung mit 6 Nachwuchsbands aus dem Landkreis SS-OE<br />
28.04.2010 Dippoldiswalde AWO 2010 - Weiterbildungsreihe für Kindergärtner/innen des Landkreises SS-OE<br />
12.05.2010 Pirna Instandhaltung und Aufbereitung der Pirnaer Gedenkspur mit Schüler/innen<br />
17.05.2010 Pirna AWO 2010 - Weiterbildungsreihe für Kindergärtner/innen des Landkreises SS-OE<br />
20.05.2010 Pirna Instandhaltung und Aufbereitung der Pirnaer Gedenkspur mit Schüler/innen<br />
25.05.2010 Pirna AWO 2010 - Weiterbildungsreihe für Kindergärtner/innen des Landkreises SS-OE<br />
27.05.2010 Dresden Ausbildung der Teamer/innen für das Schulprojekt "Graue Busse 2010/11 in Pirna"<br />
28.05.-06.06.2010 Pirna 1. Teil des Israelisch-deutschen Fachkräfteaustauschs - Israelische Fachkräfte zu Besuch in Pirna<br />
29.05.2010 Pirna Veranstaltung "Markt der Kulturen 2010" mit rund 600 Mitwirkenden und ca. 50 ehrenamtlichen Helfer/innen<br />
02.06.2010 Pirna Seminar "Partner der Straße"<br />
10.06.2010 Pirna Helferdankeschönfest für ehrenamtliche Helfer/innen und Unterstützer der Veranstaltung "Markt der Kulturen 2010"<br />
14.06.2010 Pirna AWO 2010 - Weiterbildungsreihe für Kindergärtner/innen des Landkreises SS-OE<br />
15.06.2010 Dresden Tagesseminar - Ausbildung zum Gedenkstättenbegleiter/in im Rahmen des Projekts "Denkmals der Grauen Busse"<br />
24.06.2010 Pirna Öffentliche Aufstellung des "Denkmals der Grauen Busse" mit über 200 interessierten Bürger/innen<br />
16.-25.07.2010 Jerusalem 2. Teil des Israelisch-deutschen Fachkräfteaustauschs - Deutsche Fachkräfte zu Besuch in Jerusalem<br />
30.07.2010 Pirna Tagesseminar - Ausbildung zum Gedenkstättenbegleiter/in im Rahmen des Projekts "Denkmals der Grauen Busse"<br />
10.08.2010 Terezin Exkursion - Gedenkstättenfahrt nach Terezin mit 11. Klasse des Gymnasiums Altenberg<br />
31.08.2010 Dresden Tagesseminar - Ausbildung zum Gedenkstättenbegleiter/in im Rahmen des Projekts "Denkmals der Grauen Busse"<br />
01.09.2010 Pirna Vortrag im Rahmen des "Denkmals der Grauen Busse" - "Die Sonne<strong>nstein</strong>er NS-Täter und ihre Nachkriegskarieren"<br />
08.09.2010 Pirna AWO 2010 - Weiterbildungsreihe für Kindergärtner/innen des Landkreises SS-OE<br />
20.09.2010 Düsseldorf Vortrag in Kooperation mit dem Landesamt für Verfassungsschutz NRW<br />
22.09.2010 Pirna Seminar "Partner der Straße" - Thema: Rechtsextremismus im Internet<br />
01.10.2010 Pirna Projekttag im Rahmen des Denkmals der Grauen Busse - Mittelschule Freiberg<br />
01.10.2010 Pirna Projekttag im Rahmen des Denkmals der Grauen Busse - Konfirmanden der Ev. Kirchgemeinde Sebnitz<br />
14.10.2010 Pirna Projekttag im Rahmen des Denkmals der Grauen Busse - Anerkannte Schulgesellschaft Annaberg-Buchholz<br />
20.10.2010 Pirna Projekttag im Rahmen des Denkmals der Grauen Busse - Friedrich-Schiller-Gymnasium Pirna<br />
21.10.2010 Pirna Ausstellungseröffnung vom Wettbewerb "<strong>Zivilcourage</strong> ist…" in der Galerie der Pirnaer Stadtwerke<br />
29.-31.10.2010 Porschdorf Klausurtagungswochenende der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong><br />
02.11.2010 Sebnitz Zeitzeugengespräch mit Dr. Michaela Vidláková<br />
03.11.2010 Terezin Gedenkfahrt nach Terezin mit Dr. Michaela Vidláková<br />
05.11.2010 Sebnitz Zeitzeugengespräch mit Dr. Michaela Vidláková - Ev. Kirchgemeinde Sebnitz<br />
05.11.2010 Dresden Lesung "Die Geschichte der Israelis und Palästinenser" mit Journalist und Politikwissenschaftler Martin Schäuble<br />
09.11.2010 Pirna Projekttag im Rahmen des Denkmals der Grauen Busse - BSZ Wirtschaft Pirna<br />
11.11.2010 Pirna Projekttag im Rahmen des Denkmals der Grauen Busse - Sozialpflegeschule Döbeln<br />
15.11.2010 Pirna Projekttag im Rahmen des Denkmals der Grauen Busse - Mittelschule Cossebaude<br />
20.-24.11.2010 Auschwitz Gedenkfahrt nach Auschwitz mit Zeitzeugengespräch & Besuch der Stadt Krakau<br />
23.11.2010 Pirna Projekttag im Rahmen des Denkmals der Grauen Busse - Hans-Erlwein-Gymnasium Dresden<br />
24.11.2010 Pirna Tagesseminar "Subversive Verunsicherungspädagogik" für Multiplikatoren<br />
25.11.2010 Pirna Projekttag im Rahmen des Denkmals der Grauen Busse - Förderschule Freital<br />
25.11.2010 Pirna Jugendparteienstammtisch - Diskussionsforum für Schüler/innen der Gauß Mittelschule Pirna<br />
30.11.2010 Heidenau AWO 2010 - Weiterbildungsreihe für Kindergärtner/innen des Landkreises SS-OE<br />
01.12.2010 Pirna Projekttag im Rahmen des Denkmals der Grauen Busse<br />
01.12.2010 Pirna Zeitzeugengespräch mit Michal Salomonovic und Schüler/innen der MS Gauß<br />
02.12.2010 Pirna Vortrag und Präsentation der Bild-Biografie "Wollen wir leben, Das Leben!"<br />
15.12.2010 Pirna Seminar "Partner der Straße"
<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />
4 Ausgewählte Projekte 2010<br />
4.1 bildung<br />
Die Anerkennung der Demokratie als lebens- und gesellschaftsform sowie das<br />
Wissen über die allen Menschen gleichberechtigt zustehenden grundfreiheiten und<br />
rechte sind nicht unbedingt voraussetzungen, die junge Menschen heutzutage in<br />
unsere gesellschaft mitbringen. um so wichtiger ist die schulung des demokratischen<br />
verständnisses sowie der Abbau extremistischer Denkweisen, die insbesondere<br />
durch bildungseinrichtungen, öffentliche institutionen und vereine durchgeführt<br />
werden muss.<br />
4.1.1 „gedenkprojekte für schulen“<br />
2010 jährt sich der beginn der Morde an Menschen mit behinderung auf dem Pirnaer<br />
sonne<strong>nstein</strong> zum 70. Mal. im Zuge der Aufstellung des „Denkmals der grauen<br />
busse“ in Pirna (siehe 4.3 erinnerung), haben wir gezielt Pädagog/innen und ihre<br />
schulklassen für das Schuljahr 2010/11 eingeladen, im rahmen des gemeinschaftskunde-,<br />
ethik- oder geschichtsunterrichts die gedenkstätte Pirna-sonne<strong>nstein</strong><br />
zu besuchen und unsere neu entwickelten pädagogischen Angebote zu<br />
nutzen.<br />
Elf unterschiedliche Module, von klassischer gedenkstättenführung bis hin zur<br />
Produktion einer eigenen Audioführung wurden von uns eigens für den unterricht<br />
entwickelt, können individuell miteinander kombiniert werden und sind im schuljahr<br />
2010/2011 kostenfrei abrufbar. Anhand des neuen Modulsystems können sich<br />
Pädogoginnen und Pädagogen für ihre schulklasse einen interessanten veranstaltungsablauf<br />
selbst zusammenstellen. Die elf Module können so von zwei Unterrichtsstunden<br />
im eigenen Klassenraum über einen Projekttag bis hin zu<br />
einer Projektwoche miteinander kombiniert werden. Die pädagogischen Ange-<br />
bote richten sich an schülerinnen und schüler der 8. bis 12. klassen von gymna-<br />
Gedenkprojekte für Schulen<br />
sien, berufsschulzentren und Mittelschulen.<br />
Auseinandersetzung mit<br />
der nationalsozialistischen »Euthanasie«<br />
Das Projekt wurde von der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong>, der Friedrich-ebert-stiftung, am Beispiel der Tötungsanstalt büro<br />
Pirna-Sonne<strong>nstein</strong><br />
Dresden sowie der gedenkstätte Pirna-sonne<strong>nstein</strong> in kooperation durchgeführt.<br />
bis zum ende des Jahres wurden insgesamt 42 Module von 27 Gruppen belegt.<br />
Über 750 Schülerinnen und Schüler konnten sich somit im rahmen der<br />
„gedenkprojekte für schulen“ intensiv mit dem thema „ns-euthanasie“ auseinandersetzen.<br />
Gedenkstätte Pirna-Sonne<strong>nstein</strong>,<br />
Darüber hinaus wurden fünf ehrenamtliche teamer/innen in der thematik der ns-<br />
der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> e.V. und<br />
der Friedrich-Ebert-Stiftung, Dresden<br />
“euthanasie“ vertiefend ausgebildet. Diese werden auch nach Projektende der gedenkstätte<br />
Pirna-sonne<strong>nstein</strong> als ehrenamtliche gedenkstättenführer/innen weiter<br />
zur verfügung stehen.<br />
4.1.2 vereinswerkstatt<br />
Modul 2 Das Denkzeichen –<br />
Modul 4 Learners as Designers –<br />
Gestaltung einer Audioführung<br />
In Kleingruppen erstellen die SchülerInnen Stationen<br />
eines Audioguides für die Gedenkstätte. Die Schüler<br />
Innen werden selbst zu KonstrukteurInnen von Lernmaterialien,<br />
fördern ihre Medienkompetenz und setzen<br />
sich so mit den Inhalten auseinander. Die Ergebnisse<br />
werden bei einer gemeinsamen Führung vorgestellt.<br />
Pädagogische Angebote der<br />
Die monatliche vereinswerkstatt ist die wichtigste informations- und Arbeitsplattform<br />
für alle Mitarbeitr/innen und ermöglicht haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen<br />
den gemeinsamen Austausch zu aktuellen Fragestellungen, zur Planung,<br />
Gestaltung, Umsetzung und Auswertung von Projekten.<br />
sie verschafft uns die Möglichkeit, projektrelevante informationen auszutauschen<br />
sowie zeitnah über neue und für unsere Arbeit relevante entwicklungen zu<br />
kann auf � folgen<br />
ein Weg zur Gedenkstätte Pirna-Sonne<strong>nstein</strong><br />
Auf dem Weg vom Pirnaer Bahnhof zur Gedenkstätte<br />
sind Tafeln und Stelen zu einem Gedenkweg aneinandergereiht<br />
– die sogenannten »Denkzeichen«. Jedes<br />
Denkzeichen trägt einen Begriff der NS-»Euthanasie«-<br />
Verbrechen. Der Weg bietet eine Einführung in die<br />
Thematik.<br />
Vorbereitung des Gedenkstättenbesuches<br />
anhand von Schlüsselbegriffen<br />
½ h<br />
ab Klasse 8<br />
zwischen Pirnaer Bahnhof<br />
und Gedenkstätte Pirna-Sonne<strong>nstein</strong><br />
Informationen: www.denkzeichen.de,<br />
gegebenenfalls wetterfeste Bekleidung<br />
kann den Modulen � � vorangehen<br />
kann auf � � folgen<br />
»Euthanasie« im NS, Gruppenarbeit am<br />
historischen Ort, Medienkompetenz<br />
2½ h<br />
ab Klasse 8<br />
Gedenkstätte PirnaSonne<strong>nstein</strong><br />
kann den Modulen � � � � � vorangehen<br />
kann auf � � � � � � � folgen<br />
Gedenkprojekte für Schulen<br />
Auseinandersetzung mit<br />
der nationalsozialistischen »Euthanasie«<br />
am Beispiel der Tötungsanstalt<br />
Pirna-Sonne<strong>nstein</strong><br />
Modul 2 Das Denkzeichen –<br />
kann auf � folgen<br />
Modul 11 Sprayen der Gedenkspur<br />
In Pirna symbolisieren über 14.751 bunte Kreuze auf dem<br />
Bürgersteig zwischen Stadtzentrum und Gedenkstätte<br />
die Opfer der Nationalsozialisten auf dem Sonne<strong>nstein</strong>.<br />
Beim Sprayen von Kreuzen wird den SchülerInnen die<br />
kaum vorstellbare Opferzahl verdeutlicht. Dabei erneuern<br />
sie die Gedenkspur und halten durch ihren eigenen<br />
aktiven Beitrag die Erinnerung an die Opfer lebendig.<br />
aktionsorientierte und altersgerechte<br />
Auseinandersetzung mit dem Thema<br />
3 h<br />
ab Klasse 8<br />
auf der Gedenkspur zwischen dem<br />
Pirnaer Zentrum und der Gedenkstätte<br />
nur bei trockenem Wetter realisierbar,<br />
wetterfeste Bekleidung<br />
kann den Modulen � � vorangehen<br />
ein Weg zur Gedenkstätte Pirna-Sonne<strong>nstein</strong><br />
Auf dem Weg vom Pirnaer Bahnhof zur Gedenkstätte<br />
sind Tafeln und Stelen zu einem Gedenkweg aneinandergereiht<br />
– die sogenannten »Denkzeichen«. Jedes<br />
Denkzeichen trägt einen Begriff der NS-»Euthanasie«-<br />
Verbrechen. Der Weg bietet eine Einführung in die<br />
Thematik.<br />
Vorbereitung des Gedenkstättenbesuches<br />
anhand von Schlüsselbegriffen<br />
½ h<br />
ab Klasse 8<br />
zwischen Pirnaer Bahnhof<br />
und Gedenkstätte Pirna-Sonne<strong>nstein</strong><br />
Informationen: www.denkzeichen.de,<br />
gegebenenfalls wetterfeste Bekleidung<br />
kann auf � � folgen<br />
�<br />
Modul 4 Learners as Designers –<br />
Gestaltung einer Audioführung<br />
In Kleingruppen erstellen die SchülerInnen Stationen<br />
eines Audioguides für die Gedenkstätte. Die Schüler<br />
Innen werden selbst zu KonstrukteurInnen von Lernmaterialien,<br />
fördern ihre Medienkompetenz und setzen<br />
sich so mit den Inhalten auseinander. Die Ergebnisse<br />
werden bei einer gemeinsamen Führung vorgestellt.<br />
»Euthanasie« im NS, Gruppenarbeit am<br />
historischen Ort, Medienkompetenz<br />
2½ h<br />
ab Klasse 8<br />
Gedenkstätte PirnaSonne<strong>nstein</strong><br />
11<br />
kann den Modulen � � � � � vorangehen<br />
Pädagogische Angebote der<br />
Gedenkstätte Pirna-Sonne<strong>nstein</strong>,<br />
der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> e.V. und<br />
der Friedrich-Ebert-Stiftung, Dresden<br />
kann auf � � � � � � � folgen<br />
Modul 11 Sprayen der Gedenkspu<br />
In Pirna symbolisieren über 14.751 bu<br />
Bürgersteig zwischen Stadtzentrum<br />
die Opfer der Nationalsozialisten au<br />
Beim Sprayen von Kreuzen wird de<br />
kaum vorstellbare Opferzahl verde<br />
ern sie die Gedenkspur und halten<br />
aktiven Beitrag die Erinnerung an<br />
aktionsorientierte und<br />
Auseinandersetzung m<br />
3 h<br />
ab Klasse 8<br />
auf der Gedenkspur<br />
Pirnaer Zentrum un<br />
nur bei trockenem<br />
wetterfeste Beklei<br />
�
12<br />
Mitglieder der<br />
<strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong><br />
vereinswerkstatt der<br />
<strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong><br />
<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />
blkpklöm,m_Äö<br />
informieren. Darüber hinaus ermöglicht uns die vereinswerkstatt, neue Aktive in<br />
die Arbeit des vereins einzuführen und das Miteinander von generationen zu leben.<br />
In diesen kontinuierlich stattfindenden Arbeitstreffen arbeiten engagierte Bürgerinnen<br />
und bürger im Alter von 16 bis 75 Jahren „auf gleicher Augenhöhe“ zusammen.<br />
Durch die regelmäßige konfrontation mit aktuellem politischen geschehen und<br />
die kommunikation mit bürgerinnen und bürgern unterschiedlichen Alters trägt<br />
diese Art der Zusammenarbeit zur Kompetenzentwicklung junger Menschen<br />
unserer region bei.<br />
Das unterschiedliche Alter und die damit verbundenen erfahrungen und Potenziale<br />
unserer Mitarbeiter versuchen wir in unserer basisdemokratisch organisierten vereinswerkstatt<br />
als chance für unsere Arbeit zu erkennen und zu nutzen.<br />
Die gemeinsame Planung, Gestaltung und Durchführung von Projekten<br />
ermöglicht es insbesondere jungen Menschen, eigene erfahrungen zu sammeln.<br />
selbstinitiierte Projekte tragen zur kompetenzbildung junger Menschen und zur<br />
verstärkten Identifikation mit der Heimatstadt und der Heimatregion bei.<br />
4.1.3 klausurtagungswochenenden<br />
Als erfolgreiches Forum für die Zusammenarbeit von Mitarbeiter/innen haben sich<br />
die halbjährlich stattfindenden Klausurtagungswochenenden, die wir seit der Gründung<br />
der initiative im Jahr 1998 durchführen, erwiesen. bei diesen treffen können<br />
sich alle Aktiven zu bestimmten themen weiterbilden, bezüglich der aktuellen Arbeit<br />
auf den gleichen informationsstand gebracht werden und neue Projektideen<br />
und Zukunftsvisionen entwickeln.<br />
Die Professionalisierung der Arbeit der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> sowie der stetige Zuwachs<br />
an neuen und jüngeren ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen verlangt diese<br />
kontinuierliche, intensive und professionelle Reflexion und Weiterentwicklung.<br />
ganz bewusst verlassen wir für diese tagungen zusammen mit unseren ehrenamtliche<br />
Aktiven die räume unseres Pirnaer büros und das gewohnte Arbeitsumfeld,<br />
um in veränderter Atmosphäre und unter objektiveren blickwinkeln durchgeführte<br />
Maßnahmen zu bewerten, neue Projekte zu planen und unsere Arbeit gegebenenfalls<br />
umzustrukturieren.<br />
so fuhren wir im Jahr 2010 zweimal mit Mitgliedern und Freunden unseres vereins<br />
zum klausurtagungswochenende. es gelang uns auf diesen klausurtagungen<br />
die Diskussion über die thematische Zielsetzung des vereins und die Weiterbildung<br />
der Mitarbeiter/innen miteinander zu verknüpfen.
<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />
Seminarfahrt & Klausurtagung - „20 Jahre friedliche Revolution“<br />
vom 12. bis zum 14. März fuhr die <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> mit ihren vereinsmitgliedern<br />
nach leipzig. Diese Bildungsfahrt stand ganz unter der Überschrift „Die<br />
friedliche revolution von 1989“. leipzig spielte eine entscheidende rolle in dieser<br />
Zeit, die stadt war Ausgangspunkt der ersten Massendemonstrationen, an denen<br />
gegen ende mehr als 300.000 Menschen teilnahmen. sie demonstrierten gegen das<br />
regime der DDr, die politischen verhältnisse und für ihre Freiheit. Ziel war eine<br />
friedliche und politische neuordnung der DDr.<br />
nikolaikirche, thomaskirche und „runde ecke“ sind nur einige schauplätze, die<br />
mit der „Friedlichen revolution“ in leipzig in verbindung gebracht werden. eine<br />
stadtführung und eine Führung durch die „runde ecke“, beide vom „bürgerkomitee<br />
runde ecke“ organisiert, verbanden die historischen schauplätze der revolution mit<br />
den Machenschaften der staatssicherheit und erläuterten die gesamte Problematik<br />
und deren Zusammenhänge.<br />
im „Zeitgeschichtlichen Forum“ wurde die unterschiedliche Entwicklung der<br />
BRD und der DDR dargestellt. ein teil der Ausstellung befasste sich mit dem Widerstand<br />
in der DDr und der bürger/innen, die in diesem system sich für andere<br />
eingesetzt und <strong>Zivilcourage</strong> gezeigt haben.<br />
ebenfalls erfuhren die teilnehmerinnen und teilnehmer etwas über die geschichte<br />
des ehemaligen Reichsgerichts und die Aufgaben des heute dort beheimateten<br />
bundesverwaltungsgerichts.<br />
Die geschichte der friedlichen revolution in leipzig und der DDr wurde an diesem<br />
Wochenende allen teilnehmer/innen näher gebracht und anschaulich vermittelt.<br />
Die bildungsfahrt nach leipzig erreichte ein breite Altersgrupppe und war<br />
rundum gelungen. Durch die nähe zu den historischen orten ließen sich die teilnehmerinnen<br />
und teilnehmer viel intensiver auf die geschichtliche Materie ein.<br />
Klausurtagungswochenende in der Rathmannsdorfer Ochelbaude<br />
vom 29. bis 31. oktober 2010 trafen sich 15 Mitglieder des vereins <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong><br />
in der ochelbaude in Porschdorf (sächsische schweiz) zum zweiten klausurtagungswochenende.<br />
Die klausur dient dazu, vorangegangene Projekte und<br />
<strong>Aktion</strong>en zu reflektieren, zukünftige Projekte zu planen, sich der politischen<br />
bildung zu widmen und auch als gemeinschaft noch stärker zusammenzuwachsen<br />
sowie neue Mitglieder näher kennenzulernen.<br />
Den ersten nachmittag des gemeinsamen Wochenendes nutzen die Mitglieder<br />
für einen besuch des Familie Aktiv e.v. - ein junger und kreativer verein für kinder<br />
und Familien in rathmannsdorf. bei kaffee und kuchen machte sich der Pirnaer<br />
verein mit dem hintergrund des engagements und der inhaltlichen Arbeit vor ort<br />
vertraut, zudem fand ein Austausch über mögliche gemeinsame Aktivitäten statt.<br />
Mit der Ausrichtung auf aktive Familien und solche, die es werden wollen, bietet<br />
Familie Aktiv Angebote im ländlichen raum der sächsischen schweiz zum Ausprobieren<br />
und erleben - kunst, kultur, natur und sport sowie vielfältige Weiterbildungsmöglichkeiten.<br />
Zentral an diesem Wochenende war die inhaltliche Auseinandersetzung mit<br />
rechtsextremen Parolen. so wurden Aussagen wie z.b. “Das boot ist voll”, “Ausländer<br />
raus”, “Deutschland den Deutschen” hinterfragt, diskutiert und widerlegt.<br />
Außerdem gab es einen einblick in erscheinungs- und <strong>Aktion</strong>sformen sowie symbolik<br />
mit dem Ziel, auf diese aufmerksam zu machen und dafür zu sensibilisieren.<br />
gegen nachmittag unternahm die gruppe bei herrlichem sonnenschein eine<br />
mehrstündige Wanderung durch die wunderschöne landschaft des Polenztals, in<br />
der sächsischen schweiz.<br />
seminarfahrt nach leipzig<br />
klausurtagungswochenende<br />
in der „ochelbaude“<br />
13
14<br />
seminar „Partner der straße“<br />
Prof. osborg - seminar<br />
„subversive verunsicherungspädagogik“<br />
<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />
4.1.4 seminarreihe „Partner der straße“<br />
Die <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> veranstaltet seit 2002 fünfmal im Jahr gemeinsam mit dem<br />
kulturbüro sachsen und dem Jugendamt des landkreises sächsische schweiz-osterzgebirge<br />
die seminarreihe „Partner der straße - Polizei und sozialarbeit“.<br />
vorrangig geht es um den Austausch von erfahrungen blkpklöm,m_Äö und den einblick in das<br />
jeweilige Arbeitsfeld, um so die unterschiedlichen Ansätze zu verstehen und Jugendkriminalität,<br />
insbesondere rechtsextremistische tendenzen, weiter zurück zu<br />
drängen sowie demokratische Jugendkulturen zu stärken.<br />
Die resonanz auf die veranstaltungen ist unter den sozialarbeiter/innen des landkreis<br />
sächsische schweiz-osterzgebirge sehr hoch, und die beteiligten Partner signalisieren<br />
immer wieder einen starken Bedarf an diesem Austausch.<br />
gewünschter nebeneffekt der seminarreihe ist die aktive Förderung der<br />
Kommunikationsstruktur auf den entscheidenden ebenen von Polizei und verwaltung,<br />
Politik, sozialarbeit und Medien. im Jahr 2010 fanden in der seminarreihe<br />
„Partner der straße“ verschiedene veranstaltungen, unter anderem mit den themen<br />
„rechtsextremismus im internet“ und „situation und begleitung jugendlicher<br />
spätaussiedler“, statt. es wurde von allen teilnehmerinnen und teilnehmern der<br />
Wunsch einer Fortführung in 2011 geäußert.<br />
4.1.5 Weiterbildung zur „verunsicherungspädagogik“<br />
rechtsextreme Jugendliche stellen Pädagogen in der Praxis immer wieder vor<br />
schwierige situationen. neben Diskriminierung, Provokation, einschüchterung und<br />
Gewaltbereitschaft bereitet vor allem die häufig erlebte argumentative Ohnmacht<br />
gegenüber rechten Parolen, rechter Propaganda und Demagogie Probleme. hier<br />
schafft die subversive verunsicherungspädagogik, ein Konzept zur argumentativen<br />
Auseinandersetzung mit rechtsorientierten Jugendlichen im kontext von<br />
Präventionsstrategien, Abhilfe.<br />
in der Weiterbildung am 24.11.2010 stand die Aneignung der subversiven verunsicherungspädagogik<br />
mit einem entsprechenden Training im vordergrund. Mit<br />
dieser Methode werden u.a. rechte Parolen darauf hinterfragt, ob sie bloß nachgeplappert<br />
sind, Widersprüche innerhalb der ideologeme werden aufgedeckt, die<br />
persönliche Motivation wird angesprochen; alles elemente, die bei „rechten Mitläufern“<br />
eine verunsicherung bewirken können, die voraussetzung für die weitere<br />
pädagogische Arbeit mit den kindern und Jugendlichen ist. Das konzept wurde im<br />
rahmen eines Forschungsprojektes an der hochschule für Angewandte Wissenschaften<br />
hamburg entwickelt und hat sich in der Praxis schon vielfältig bewährt.<br />
Die rahmenbedingungen einer erfolgreichen Präventionsarbeit wurden im<br />
seminar genauso erörtert wie der umgang mit den subjektiven grenzen und belastungen<br />
in der Arbeit. Die teilnehmenden waren aufgefordert, eigene erfahrungen<br />
in der Auseinandersetzung mit rechtsorientierten Jugendlichen einzubringen.<br />
Die seminarleitung hatte Prof. Dr. eckart osborg von der hochschule für Angewandte<br />
Wissenschaften hamburg, Fakultät Wirtschaft und soziale Arbeit - leiter<br />
des Forschungsprojekts “entwicklung von handlungskonzepten für die sozialpädagogische<br />
Präventionsarbeit mit rechtsorientierten Jugendlichen“. er entwickelte das<br />
konzept der subversiven verunsicherungspädagogik.<br />
neben Fachkräften der Jugendarbeit des landkreises sächsische schweiz-osterzgebirge<br />
nahmen auch lehrer/innen sowie Mitarbeiter/innen des landratsamtes teil.<br />
Die veranstaltung wurde organisiert von der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> in kooperation<br />
mit dem volkshochschule sächsische schweiz-osterzgebirge e.v.
<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />
4.1.6 Wettbewerb „<strong>Zivilcourage</strong> ist...“<br />
im herbst des Jahres 2009 riefen die <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong>, das kulturbüro sachsen<br />
e.v. und die rAA sachsen e.v. gemeinsam mit der sächsischen bildungsagentur<br />
und der oberelbischen verkehrsgesellschaft Pirna-sebnitz mbh zum Wettbewerb<br />
„<strong>Zivilcourage</strong> ist…“ auf. gesucht wurden dafür Zeichnungen, Hörspiele, Theaterstücke<br />
und Fotos von schülerinnen und schülern, welche die themen Mut,<br />
<strong>Zivilcourage</strong> und beherztes eingreifen aufgreifen.<br />
insgesamt beteiligten sich 84 Schülerinnen und Schüler aus der region daran<br />
und malten Plakate, bilder oder comics. sogar ein theaterstück und ein radiobeitrag<br />
wurden eingereicht.<br />
eine Jury von Personen verschiedener berufsgruppen wählte unter den vielen gelungenen<br />
Arbeiten pro Altersklasse einige besonders hervorzuhebende Werke aus.<br />
Mitglieder der Jury waren Frau Angelika reiß (geschäftsführerin der Musikschule),<br />
Frau solveig großer (Abteilung Marketing, ovPs), Frau saskia Ziegler-Zimmek (Malerin),<br />
herr thomas thieme (leiter des Polizeireviers Pirna), herr Jürgen hegewald<br />
(sächsisches staatsministerium für kultus), herr Dr. med. reinhard Martens (Facharzt<br />
für kinder- und Jugendpsychiatrie) und herr Jürgen Fleck (bildhauer). Die vier<br />
ausgewählten Werke wurden in der Feierstunde am 15.04.2010 von den sponsoren<br />
(stadtwerke Pirna, Abenteuerpark Moritzburg gmbh, belAntis vergnügungspark<br />
leipzig, PeZ Pirna, Filmpalast Pirna) mit sachpreisen und gutscheinen prämiert.<br />
Die Ausstellung der schülerarbeiten wurde zunächst im herder-gymnasium Pirna<br />
gezeigt. Anschließend waren die Werke im Pirnaer rathaus, in der Mittelschule königstein<br />
und der Adolf-tannert-schule ehrenberg zu sehen. Einzelarbeiten wurden<br />
wöchentlich wechselnd in den Bussen der OVPS mbH ausgestellt.<br />
Die stadtwerke Pirna präsentieren die Ausstellung in ihrer galerie vom 18. oktober<br />
2010 bis zum 7. Januar 2011.<br />
4.1.7 gemeinsam. Demokratie. (er)leben.<br />
Auch und besonders in nicht-Wahlzeiten ist es notwendig, räume der Mitbestimmung<br />
aufzuzeigen und das Demokratieverständnis zu stärken. es ist uns ein wichtiges<br />
Anliegen jungen Menschen die Möglichkeit zu geben sich politisch gehör zu<br />
verschaffen und das Verständnis für demokratische Instrumentarien zur gesellschaftlichen<br />
Mitbestimmung zu fördern.<br />
Mitte des Jahres 2010 gründete die <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> zu diesem Zweck die Arbeitsgruppe<br />
„Jugendparteienstammtisch“, um gemeinsam und in intensiver Zusammenarbeit<br />
mit den vertreter/innen der Partei-Jugendorganisation des landkreises<br />
sächsische schweiz-osterzgebirge Möglichkeiten des gegenseitigen kennenlernens<br />
und des Austauschs mit jungen Menschen, zu themen wie Partizipationsmöglichkeiten<br />
und die notwendigkeit der Wahlbeteiligung sowie verständnis und teilhabe<br />
an demokratischen Prozessen, vorzubereiten.<br />
Als erstes gemeinsames Projekt fand am 25.11.2010 eine Diskussionsveranstaltung<br />
mit über 60 Schüler/innen der Gauß Mittelschule Pirna-sonne<strong>nstein</strong> statt.<br />
eineinhalb stunden tauschten sich beide seiten u.a. über kommunalpolitische themen<br />
wie die sanierung der gauß-Mittelschule, die griechenland-krise, die stärkung<br />
von Demokratie sowie fehlende Angebote für junge Menschen im ländlichen raum<br />
aus und nutzten aktiv die Möglichkeit zur gemeinsamen Diskussion.<br />
Plakat zum Wettbewerb<br />
„<strong>Zivilcourage</strong> ist...“<br />
einsendungen des Wettbewerbs<br />
„<strong>Zivilcourage</strong> ist...“<br />
Dein Geschmack!<br />
Deine Wahl!<br />
15<br />
25.11.2010 - Jugendpolitisches<br />
Forum
16<br />
israelische Fachkräftedelegation<br />
zu besuch in Pirna<br />
organisation und vorbereitung<br />
<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />
4.2 begegnung<br />
in den köpfen vieler Menschen existieren grenzen, die sie so manches Mal im Alltag<br />
daran hindern, kontakte zu Menschen zu knüpfen, die aus einem kulturkreis<br />
stammen, der ihnen fremd scheint. unkenntnis und bisweilen ignoranz gegenüber<br />
anderen kulturellen traditionen und lebensgewohnheiten blkpklöm,m_Äö führen zu einem gesellschaftlichen<br />
Miteinander, das oft geprägt und belastet ist durch Ängste und unsicherheiten,<br />
schubladendenken und vorurteile.<br />
Mit interkulturellen Begegnungen wollen wir hier neue impulse setzen und<br />
zur geistigen Reflexion, zur Diskussion und damit zur Veränderung von vorgefertigten<br />
und stereotypen Meinungen anregen.<br />
es zeigte sich in unserer Arbeit immer wieder, dass erfahrungen und kontakte<br />
„auf gleicher Augenhöhe“ zwischen Menschen unterschiedlicher ethnischer, religiöser<br />
und kultureller herkunft das antirassistische Lernen sichtbar befördern.<br />
ganz besonders am herzen liegen uns die israelisch-Deutschen beziehungen. ein<br />
erster wichtiger schritt in richtung Partnerschaft ist uns im Jahr 2010 durch einen<br />
israelisch-deutschen Fachkräfteaustausch gelungen. Diesem soll in den nächsten<br />
Jahren ein regelmäßiger Jugendaustausch folgen.<br />
4.2.1 israelisch-Deutscher Fachkräfteaustausch<br />
vom 28. Mai bis zum 6. Juni 2010 besuchten zehn junge Menschen aus israel und<br />
Palästina die stadt Pirna und die sächsische schweiz. Die gäste beteiligten sich,<br />
zusammen mit zehn deutschen teilnehmern, an einem zweiteiligen Fachkräfteaustausch<br />
der Jugendarbeit. Dieser wurde von der Stadtverwaltung Jerusalem, der<br />
Jerusalem Foundation und der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> initiiert.<br />
neben der besichtigung verschiedener bedeutender sehenswürdigkeiten setzten<br />
sich die teilnehmerinnen und teilnehmer mit aktuellen Problemlagen sowie unserer<br />
gemeinsamen vergangenheit auseinander, aber auch mit jüdischem leben vor und<br />
nach 1945. Außerdem erfolgte ein gegenseitiger Austausch über die Arbeit zur<br />
Stärkung von Demokratie und in der Zivilgesellschaft.<br />
Der Austausch bot beiden Partnern die Möglichkeit, sich und die Arbeit des jeweils<br />
anderen besser kennenzulernen und darüber hinaus weitere kontakte in<br />
Deutschland respektive israel zu knüpfen, die für einen späteren Jugendaustausch<br />
von nutzen sein werden. Mit dem Fachkräfteaustausch verfolgen die Partner überdies<br />
das Ziel, engagierte Jugendliche dazu zu befähigen, einen israelisch-deutschen<br />
Jugendaustausch zu betreuen beziehungsweise zu leiten.<br />
Das Angebot des bilateralen Fachkräfteaustausches richtete sich an ehren- oder<br />
hauptamtliche Fachkräfte, die in der sozialen Arbeit und der Jugendhilfe tätig sind<br />
und die eigene Austauschprojekte mit israel für Jugendliche aus dem landkreis<br />
initiieren wollen und mehr über die Realitäten von Jugendhilfe und Jugendarbeit<br />
in Israel erfahren möchten. Die Ausschreibung des Fachkräfteaustausches<br />
wurde in der lokalen Presse mehrmals veröffentlicht, ebenso im internet. Zusätzlich<br />
wurde alle Pirnaer vereine, organisationen und initiativen im landkreis sächsische<br />
schweiz-osterzgebirge schriftlich über den geplanten Fachkräfteaustausch<br />
informiert und zum großen teil auch telefonisch nachgefragt, ob interesse an der<br />
teilnahme besteht. viele der angefragten Personen äußerten, dass der Zeitaufwand<br />
von zweimal zehn tagen eine teilnahme verhindere.<br />
An dem zweiteiligen Fachkräfteaustausch nahmen sechs Mitglieder des vereins<br />
<strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> teil, die das Projekt auch organisierten. Drei teilnehmer/innen<br />
sind in der kirchlichen Jugendarbeit aktiv, ein teilnehmer arbeitet in der gedenkstätte<br />
Pirna-sonne<strong>nstein</strong> im bereich Jugendbildung.
<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />
im november 2008 folgte der damalige Pirnaer oberbürgermeister Markus ulbig<br />
einer einladung gabriele Appels, national Director germany der Jerusalem Foundation,<br />
die sich als vermittler zwischen den einzelnen kulturellen strömungen in<br />
Jerusalem versteht und die stadt seit Jahrzehnten in verschiedenen bereichen unterstützt.<br />
Während eines gegenbesuches von Frau Appel im März 2009 in Pirna<br />
entstand zwischen der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> und Frau Appel die idee eines israelisch-deutschen<br />
Jugendaustausches. Auf Anregung Frau Appels kam eine Zusammenarbeit<br />
zwischen der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> und der Stadtverwaltung<br />
Jerusalem, vertreten durch Frau Francoise cafri, zustande. Während eines Jerusalembesuches<br />
des Pirnaer oberbürgermeisters im sommer 2009 kam es bereits<br />
zu einem treffen mit der Abteilung für soziales der Jerusalemer stadtverwaltung.<br />
beide Partner einigten sich darauf, für das Jahr 2010 einen zweiteiligen Fachkräfteaustausch<br />
zu organisieren, der als vorbereitung für einen möglichen Jugendaustausch<br />
in den kommenden Jahren dienen soll, und einigten sich auf zwei<br />
termine. Die organisationsgruppe der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> entwarf ein Programm<br />
und organisierte anschließend die einzelnen Programmpunkte wie Führungen und<br />
gespräche. ein vorbereitungstreffen für alle deutschen teilnehmer/innen wurde<br />
durchgeführt.<br />
Zur Überbrückung der Zeit bis zum Gegenbesuch der deutschen teilnehmer/innen<br />
im Juli 2010 in israel wurde die gesamte breite der modernen kommunikationsmittel<br />
(e-Mail, Facebook, chat...) aufgewartet, um in kontakt zu bleiben, neuigkeiten<br />
auszutauschen oder um über politische themen zu debattieren.<br />
Die Zeit kam vielen wie eine halbe ewigkeit vor und umso froher war man, als der<br />
Flieger am Morgen des 16. Juli 2010 von berlin-schönefeld in richtung tel Aviv<br />
startete. Dem herzlichen empfang am Flughafen ben gurion folgten zehn ereignisreiche<br />
tage, in denen die gruppe einen großen teil des landes bereiste und in die<br />
verschiedensten Aspekte der kultur des landes eintauchen konnte.<br />
neben den erlebnispädagogischen Angeboten des „hashomer hatzair Youth Movements“<br />
besuchten die deutschen Fachkräfte einen tag lang das Sommerlager<br />
der Scouts (Pfadfinder) mit etwa 1000 teilnehmerinnen und teilnehmern. Jugendlichen<br />
werden dabei frühzeitig Werte wie teamwork und rücksichtnahme vermittelt,<br />
um das gemeinsame Ziel einer besseren und gerechteren gesellschaft für<br />
alle Menschen in israel zu fördern.<br />
ein ähnliches Modell jugendlicher beteiligungsformen verfolgen die Kibbuzim –<br />
ländliche siedlungsformen mit gemeinsamem eigentum und basisdemokratischen<br />
strukturen. Zentral ist dabei die Arbeit mit benachteiligten kindern und Jugendlichen,<br />
um Demokratie und gleichberechtigung zu stärken. Ehrenamtliche Mitarbeiter<br />
der Jugendorganisationen engagieren sich besonders für ein friedliches<br />
Zusammenleben der verschiedenen kulturen und religionen in israel, um eine von<br />
respekt geprägte gesellschaft zu stärken und zu etablieren.<br />
ein weiterer wichtiger Programmpunkt war der gemeinsame Besuch des „Museums<br />
zur Geschichte des Holocaust“ in Yad vashem und sich daran anschließende<br />
gespräche über den unterschiedlichen umgang mit gedenkkultur in israel<br />
und in Deutschland.<br />
eindrucksvoll erschienen auch immer wieder die besuchten Jugendprojekte, mit<br />
denen viele ehrenamtlich tätige versuchen, sowohl jüdische als auch arabische<br />
Jugendliche am Aufbau eines besseren und gerechteren israels zu beteiligen – ganz<br />
im sinne theodor herzl´s, dem begründers des Zionismus. Anders als in Deutschland<br />
haben die Jugendorganisationen einen großen Zulauf und einige von<br />
ihnen verfügen über etwa 80.000 Mitglieder. eine tatsache, die in Deutschland aufgrund<br />
unserer geschichte kaum vorstellbar ist, uns aber als Anregung dienen sollte,<br />
im gespräch mit<br />
innenminister ulbig<br />
in kontakt bleiben...<br />
...bis zum Wiedersehen<br />
in israel<br />
17<br />
besichtigung der grenzanlagen<br />
am ghaza-streifen<br />
besuch der gedenkstätte<br />
Yad vashem
18<br />
Presse- und<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />
wie mehr Jugendliche auf ihre aktive rolle in unserer demokratischen gesellschaft<br />
vorbereitet werden können.<br />
neben verschiedenen sehenswürdigkeiten, die sehr beeindruckend waren, war<br />
es jedoch vor allem die Möglichkeit, das land über das touristische Programm hinaus<br />
zu erleben und mit den leuten zu sprechen, die hier leben.<br />
blkpklöm,m_Äö<br />
Für alle beteiligten Partner/innen und teilnehmer/innen war das Projekt ein großer<br />
Erfolg, der nicht nur dazu führte, den anderen besser zu verstehen, sondern<br />
ebenso dazu, die eigenen Positionen und Arbeit zu hinterfragen.<br />
im vorfeld und im nachgang des Fachkräfteaustausches berichteten die lokalen<br />
Medien und der verein auf seiner internetseite über den besuch aus israel und die<br />
hintergründe (siehe Anlage 6 Pressespiegel, ab seite 59). Während des Austausches<br />
begleiteten mehrere Journalisten lokaler Medien die Gruppe zu verschiedenen<br />
Programmpunkten und berichtete anschließend darüber. Auf der internetseite<br />
der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> wurden täglich bilder mit kurzer Zusammenfassung<br />
des tagesprogramms veröffentlicht.<br />
Jeder teilnehmer/in aus Deutschland fertigte einen englischsprachigen Reflexionsbericht<br />
an, der zur gemeinsamen Auswertung und zur verbesserung kommender<br />
Austausche genutzt werden wird. ein nachbereitungstreffen fand im september<br />
2010 statt.<br />
4.2.2 vernetzungstreffen auf internationaler ebene<br />
gemeinsam mit über 120 teilnehmer/innen aus 16 europäischen ländern nahm die<br />
<strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> an der unesco-generalkonferenz der „Europäischen Städtekoalition<br />
gegen Rassismus“ vom 18.-19. November im Schwedischen<br />
Uppsala teil.<br />
bereits zum vierten Mal trafen sich vertreter/innen aus verschiedenen europäischen<br />
städten um gemeinsame strategien für die Förderung von Demokratie, toleranz<br />
und <strong>Zivilcourage</strong> weiterzuentwickeln sowie den Austausch über Perspektiven<br />
gesellschaftlichen engagements und die stärkung einer lebendigen und aktiven Zivilgesellschaft<br />
zu intensivieren.<br />
Marek stahl (stellvertretender vereinsvorsitzender) und Jana seidel (ehrenamtliche<br />
Projektkoordinatorin) beteiligten sich als entsandte des vereins an der zentralen<br />
Fragestellung der tagung - wie man auf ebene der städtischen behörden<br />
Demokratie, respekt und Fairness fördern bzw. stärken kann, um eine lebenswerte<br />
umgebung zu schaffen.<br />
Die konferenz im schwedischen uppsala war bereits das dritte Vernetzungstreffen<br />
auf europäischer/internationaler ebene, an dem die <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong><br />
im Jahr 2011 teilnahm. Zuvor folgte im März geschäftsführer sebastian reißig der<br />
einladung zu einem dreiwöchigen Austausch zum Thema “Countering Right<br />
Wing Extremism” in den USA des u.s. Department of state. vereinsvorsitzende<br />
Agnes Muche nahm zu dem vom 8. bis zum 12. november an der „Young Leaders<br />
Dialog Conference“ in Prag teil.<br />
im Mittelpunkt des Austausches und der vernetzung auf internationaler ebene, mit<br />
staatlichen und nicht-staatlichen organisationen diverser bereiche, steht der gegenseitige<br />
Austausch über erfahrungen in der Arbeit für Demokratie, respekt und<br />
toleranz sowie im umgang/der Auseinandersetzung mit rechtsextremen einstellungs-<br />
und verhaltensmustern.
4.3 erinnerung<br />
<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />
Der verweis auf historische „tatbestände“ ist leider immer wieder kernbestand<br />
extremer ideologien und fremdenfeindlicher Argumentationen. vor diesem hintergrund<br />
erscheint es uns in unserer Arbeit als notwendig, angemessene Angebote<br />
zur richtigstellung historischer Zusammenhänge und ereignisse zu entwickeln und<br />
umzusetzen. einen hohen stellenwert messen wir deshalb den Besuchen von<br />
Gedenkstätten und der Durchführung von Zeitzeugengesprächen bei. in<br />
den vergangenen Jahren konnten wir gute erfahrungen in der Zusammenarbeit mit<br />
begegnungsstätten, den Mitarbeiter/innen und den Möglichkeiten der Auseinandersetzung<br />
mit den geschehnissen in der Zeit des Dritten reiches sammeln.<br />
in rahmen der Erinnerungsarbeit zur Aktivierung von interesse und geschichtsbewusstsein<br />
junger Menschen führten wir im Jahr 2010 eine große Zahl an<br />
Zeitzeugengesprächen und gedenkstättenbesuchen durch. Darüber hinaus gelang<br />
es uns das „Denkmal der grauen busse“ für ein Jahr nach Pirna zu holen.<br />
4.3.1 Das Denkmal der grauen busse - 2010 in Pirna<br />
Das „Denkmal der grauen busse“ erinnert an die todestransporte der 70.000 opfer<br />
der ns-“euthanasie“-<strong>Aktion</strong> in den Jahren 1940/41. geschaffen von den künstlern<br />
Andreas knitz und horst hoheisel soll das „Denkmal der grauen busse“ als Mahnmal<br />
dienen und stetig an die vergangenheit erinnern. ein in segmente aufgeschnittener,<br />
begehbarer grauer bus, in Originalgröße aus Beton gegossen, wechselt<br />
im laufe der Jahre seinen standort, um so die erinnerung in die regionen zu tragen,<br />
in denen sich jeweils eine der sechs tötungsanstalten der „euthanasie-<strong>Aktion</strong><br />
befand. Pirna-sonne<strong>nstein</strong> war eine von ihnen. im Denkmalbus eingeschrieben ist<br />
das Zitat: „Wohin bringt ihr uns?“, die überlieferte Frage eines Patienten.<br />
Das „Denkmal der grauen busse“ als „Monument für den Moment“ sorgt nicht nur<br />
bei seiner Aufstellung und verschiedenen rahmenprogrammpunkten für Aufmerksamkeit<br />
zum thema. Der dem konzept immanente Abbau (die „Weiterfahrt“ zum<br />
nächsten ort) sorgt für einen „Denkmals-Verlust“. Die gerissene lücke im stadtbild<br />
nach ca. 12 Monaten sorgt für einen erneuten impuls der erinnerung.<br />
neben fünf weiteren vernichtungsanstalten wurden auf dem Pirnaer sonne<strong>nstein</strong><br />
mindestens 14.751 Männer, Frauen und kinder aufgrund von behinderung oder<br />
psychischen störungen aus psychiatrischen kliniken im Zuge der T4-<strong>Aktion</strong> in den<br />
Jahren 1940/41 systematisch getötet. um die Erinnerung an die Geschichte<br />
und die Opfer der „ns-euthanasie“ wach zu halten, wird es auch für Pirna eine<br />
große bereicherung sein, das „Denkmal der grauen busse“ aufzustellen.<br />
Die künstler hoheisel und knitz wollen nicht nur den opfern der „ns-euthanasie“<br />
ein Denkmal setzen, sondern auch die Tat und die Täter reflektieren, indem die<br />
grauen busse, die Werkzeuge der täter, als »transportmittel« der erinnerung genutzt<br />
werden.<br />
„Der Denkmalbus soll immer wieder an anderen orten auftauchen, damit er in bewegung<br />
bleibt. bürgermeister und gemeinderäte müssen diskutieren, entscheiden,<br />
sich mit anderen verwaltungen austauschen. Welche stadt will ihn haben und wie<br />
lange? und wie lange überhaupt wird der zweite bus bewegt werden? bleibt er<br />
irgendwann irgendwo stehen? und ist dann auch die erinnerung stehen geblieben?<br />
erinnerung und gedenken werden sich so immer wieder aufs neue ihren Platz einfordern.“<br />
(horst hoheisel und Andreas knitz, ravensburg 2006)<br />
gedenkstättenbesuch in terezin<br />
(theresienstadt)<br />
31.03.2010<br />
Ausgangspunkt des Projekts<br />
standortsuche mit den künstlern<br />
des Denkmals<br />
19
20<br />
trägerkreis<br />
Ziele und umsetzung<br />
<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />
Die gedenkstätte Pirna-sonne<strong>nstein</strong>, das kuratorium Altstadt Pirna e.v., das kuratorium<br />
gedenkstätte sonne<strong>nstein</strong> e.v., die stadtverwaltung Pirna und die <strong>Aktion</strong><br />
<strong>Zivilcourage</strong> bereiteten die Aufstellung des Mahnmals vor und planten ein Rahmenprogramm<br />
u. a. mit vorträgen, Filmen und lesungen.<br />
technische Angaben zum Denkmal:<br />
blkpklöm,m_Äö<br />
· gesamtmaße des Denkmal-busses: 8,70 m länge, 2,40 m breite, 2,50 m höhe<br />
· beton-hohlblocksegmente auf stahlbetonbodenplatte<br />
· gesamtgewicht: ca. 70 tonnen<br />
Das Denkmalprojekt ist Mittelpunkt eines größeren lokalen Beteiligungsprojektes.<br />
Zur Durchführung eines solch umfangreichen vorhabens wurde ein trägerkreis<br />
mit zahlreichen Partner/innen gegründet. Der trägerkreis dient als netzwerkforum<br />
zur entwicklung des gesamtprojektes (Planung, umsetzung, Öffentlichkeitsarbeit,<br />
Dokumentation, Pädagogische betreuung, Finanzierung, Abrechnung).<br />
Der trägerkreis gründete sich auf der idee einer Zusammenarbeit, an der sich unterschiedliche<br />
gesellschaftliche gruppen und einrichtungen beteiligen können und<br />
in der alle Partner/innen gleichberechtigt und auf gleicher Augenhöhe zusammen<br />
arbeiten können. so kann jeder seine ressourcen, ideen und Perspektiven effektiv<br />
einbringen.<br />
um eine schnelle und effektive Austauschmöglichkeit für informationen zu schaffen,<br />
wurde für die kooperationspartner/innen eine gemeinsam genutzte e-Mailgroup<br />
eingerichtet. in regelmäßigen Arbeitstreffen der trägerkreismitglieder<br />
wurde die Möglichkeit für eine enge Zusammenarbeit und die kreative lösung von<br />
Problemen geschaffen.<br />
erklärtes Ziel des trägerkreises war es, das „Denkmal der grauen busse“ im Jahr<br />
2010 nach Pirna zu holen. Darüber hinaus soll der Denkmalbus mindestens ein<br />
Jahr in Pirna stehen und ständig zu begehen sein. Der Denkmalbus soll im „herzen“<br />
der stadt Pirna (z. b. Fußgängerzone) aufgestellt werden. somit soll eine ständige<br />
Wirkung und Wahrnehmung in der breite der bevölkerung ermöglicht und die<br />
kontinuierliche Auseinandersetzung mit dem thema erreicht werden.<br />
im besonderen bekommen schüler/innen die Möglichkeit, sich bewusst mit einem<br />
wichtigen kapitel unserer lokal- und regionalgeschichte auseinander zu setzen.<br />
bedingt durch den langen Aufstellungszeitraum des Denkmals in Pirna rechnet<br />
der trägerkreis mit einer beachtlichen Anzahl von besuchern (ca. 15.000-20.000).<br />
Mit den vielfältigen veranstaltungen im rahmenprogramm sollen mindestens 1.000<br />
besucher/innen erreicht werden.<br />
Markus Ulbig, Sächsischer Staatsminister des Innern, im Rahmen der<br />
Kampagne „Die Sächsische Schweiz ist BUNT.“:<br />
»<br />
„Weltoffenheit ist ein Anliegen der gesamten demokratischen<br />
Gesellschaft, ein Ziel, das wir nur gemeinsam<br />
erreichen können. Je mehr Menschen für eine<br />
offene, vielfältige und tolerante Gesellschaft werben,<br />
umso besser. Deshalb unterstütze ich die <strong>Aktion</strong><br />
<strong>Zivilcourage</strong>.“
<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />
Am Donnerstag, 24. Juni 2010 wurde, das mobile „Denkmal der grauen busse“ in<br />
der Pirnaer Innenstadt in die Grünfläche auf der Grohmannstraße, vor über 200<br />
interessierten bürger/innen, aufgestellt. im Anschluss an die Aufstellung folgten<br />
grußworte der Schirmherren Markus ulbig (sächsischer staatsminister des innern)<br />
und klaus-Peter hanke (oberbürgermeister der stadt Pirna) sowie von siegfried<br />
reiprich (geschäftsführer der stiftung sächsische gedenkstätten), den künstlern<br />
des Denkmals Dr. horst hoheisel und Andreas knitz und durch den vertreter<br />
der regionalstiftung kunst & kultur der ostsächsischen sparkasse Dresden, heiko<br />
lachmann.<br />
4.3.2 gedenkfahrt nach oswiecim (Auschwitz)<br />
erneut veranstaltete die <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> eine gedenkstättenfahrt nach Auschwitz/Oświęcim<br />
mit Jugendlichen aus dem Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge.<br />
Ziel dieser Fahrt war die Konfrontation und Auseinandersetzung mit<br />
der deutschen Geschichte an einem ort, der zu einem symbol für die verbrechen<br />
der nationalsozialisten wurde.<br />
vom 20.11.-24.11.2010 besichtigten 20 schülerinnen und schüler im rahmen einer<br />
gedenkstättenfahrt das konzentrationslager Auschwitz sowie die polnische stadt<br />
krakau.<br />
Am tag nach der Anreise erhielten die teilnehmer/innen eine interessante und<br />
professionelle Führung durch das Stammlager Auschwitz von einem wissenschaftlichen<br />
Mitarbeiter der gedenkstätte. Dabei erfuhren die Jugendlichen viele<br />
Details über die erschreckenden lebensbedingungen im konzentrationslager und<br />
erhielten Auskunft über den tagesablauf, den die häftlinge über sich ergehen lassen<br />
mussten.<br />
Am nachmittag besuchten die teilnehmenden die Synagoge in Oświęcim und<br />
nahmen an einem Workshop zum thema toleranz teil. Anschließend bekamen sie<br />
dann die Möglichkeit, die lebendige Stadt Oświęcim zu erkunden, eine Stadt mit<br />
mehr als 40.000 einwohnern, die auf eine 800-jährige geschichte zurückblicken<br />
kann.<br />
Am darauffolgenden tag besuchte die gruppe das Außenlager Auschwitz –birkenau.<br />
Die schüler/innen waren erschüttert von der Dimension und der systematik,<br />
mit der die Massenvernichtung an etwa 1,5 Millionen Menschen zur Zeit des nationalsozialismus<br />
begangen wurde. Auch hier wurde über die geschichte der lager<br />
gesprochen, über lügen, die den häftlingen erzählt wurden, und lügen, die in die<br />
Welt getragen werden sollten. Über selektionen, Arbeiten in und außerhalb der lager,<br />
hygienische verhältnisse und über den tod in den gaskammern.<br />
besonders beeindruckend für die Jugendgruppe war der kontakt mit Jan smolen,<br />
einem 91-jährigen Überlebenden des Konzentrationslagers Auschwitz.<br />
er berichtete darüber, wie er die Zeit im konzentrationslager überstanden hat und<br />
beantwortete die vielen Fragen der Jugendlichen.<br />
in kleinen Diskussionsgruppen tauschten sich am Abend die teilnehmerinnen<br />
und teilnehmer über die erlebten eindrücke des tages aus.<br />
Am dritten tag besichtigten die schüler/innen dann Krakau, die zweitgrößte stadt<br />
Polens. Die stadtführung begann im jüdischen viertel kazimierz. sie besichtigten<br />
die remuh-synagoge mit Friedhof, die einzige synagoge in krakau, die noch als<br />
solche benutzt wird. im Anschluss hatten die schüler/innen dann die Möglichkeit,<br />
die vielfältige stadt auf eigene Faust zu erkunden.<br />
gedenkfahrt nach oswiecim<br />
(Auschwitz)<br />
21
22<br />
vortrag und Zeitzeugengespräch<br />
im stadtmuseum<br />
12.02.2010<br />
<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />
Der letzte Programmpunkt an diesem tag war ein Abendessen im „klezmer hois“,<br />
einem jüdischen restaurant im viertel kazimierz. hier wurden abends koschere<br />
speisen ausprobiert und der traditionellen klezmer-Musik gelauscht.<br />
Mit dem schwerpunkt des tages auf der jüdischen Kultur und dem jüdischen<br />
Leben sollten die teilnehmer/innen ihr Wissen vom Judentum vertiefen und die<br />
bereicherung der europäischen kultur durch die Juden erkennen.<br />
blkpklöm,m_Äö<br />
im vorfeld der Fahrt wurden mit dem „centrum Dialogu i Modlitwy w oswiecimiu“<br />
(Zentrum für Dialog und Gebet in Oświęcim) die einzelnen Programmpunkte organisiert.<br />
Das Zentrum für Dialog und gebet organisierte die Führungen und vereinbarte<br />
das Zeitzeugengespräch mit herrn Jan smolen.<br />
Die reiseleitung und betreuung für diese gedenkstättenfahrt übernahm die polnische<br />
Literaturwissenschaftlerin und Mitarbeiterin der universität breslau,<br />
Frau Dr. Joanna obrusnik-Jagla, bei der wir uns für die gelungene reiseleitung<br />
herzlich bedanken. Weiterhin danken wir für die Finanzierung der gedenkfahrt<br />
durch den lokalen <strong>Aktion</strong>splan des landkreises sächsiche schweiz-osterzgebirge<br />
sowie durch die Friedrich-ebert-stiftung.<br />
4.3.3 historische Aufarbeitung kZ Mockethal-Zatschke<br />
Was hat das bayerische Flossenbürg mit Pirna-Zatzschke zu tun? ulrich Fritz, wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter der gedenkstätte Flossenbürg, berichtete am 12.02.2010<br />
vor rund 100 Zuhörern im kapitelsaal des Pirnaer stadtmuseums über zeitgeschichtliche<br />
Hintergründe eines dunklen kapitels.<br />
„seit 1944 war das kZ Flossenbürg Drehscheibe für tausende häftlinge aus<br />
osteuropa“, schildert Fritz. es wurde zum Zentrum eines großen netzes von Außenlagern.<br />
innerhalb von zwei Monaten seien in sachsen sechs Außenlager für<br />
Zwangsarbeiter in kriegswichtigen industriezweigen wie dem Flugzeugbau errichtet<br />
worden, die man nach und nach mit häftlingen füllte.<br />
unter ihnen waren die jüdischen brüder salomonovic, damals noch kinder. sie<br />
berichteten am Freitagabend als Zeitzeugen von ihrer jahrelangen odyssee durch<br />
konzentrationslager. im viehwagen karrte man sie zunächst in ein Außenlager auf<br />
der schandauer straße 38 in Dresden, dem Areal der jetzigen Zigarettenfabrik.<br />
Auf den Deportationslisten wurden aus Josef und Michal zwei Mädchennamen. Als<br />
Josefa und Michaela wurden beide brüder mit ihrer Mutter dem Frauenlager zugeteilt.
<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />
nach der bombardierung von Dresden brachte man im Februar 1945 nach einigen<br />
Monaten Zwangsarbeit hunderte von ausgemergelten gefangenen, auch die<br />
salomonovic-brüder, zu Fuß nach Pirna-Zatzschke. Josef salomonovic berichtet<br />
von den „schönen toten Frauen mit haaren am Wegesrand zwischen Dresden und<br />
Pirna.“ Das damals sechsjährige kind kannte durch die kZ-lager nur kahl geschorene<br />
Frauenköpfe in häftlingskleidung.<br />
Auf dem mörderischen Weg ins Pirnaer KZ-Außenlager Zatzschke hat der<br />
sechsjährige Josef, am ende seiner kräfte, „den lieben gott gebeten, dass er mich<br />
zu sich nimmt. Aber das hat er nicht getan.“ berührend ist auch seine erinnerung,<br />
wie er brutale lagerapelle bei kälte und schnee geschützt zwischen den beinen seiner<br />
Mutter verbracht hat. sie behütete ihn so gut wie möglich. Josef war während<br />
der gesamten lager-Zeit in permanenter lebensgefahr, da er zu jung zum Arbeiten<br />
war. sein etwas älterer bruder Michal wurde dagegen zu „kriegswichtigen“ Arbeiten<br />
herangezogen.<br />
Michal salomonovic berichtet, wie der vater im kZ während des Aufenthaltes<br />
in einer Krankenbaracke umgebracht wurde. Die brüder salomonovic und<br />
ihre Mutter überlebten die letzte station ihrer haftzeit im Außenlager Pirna. in<br />
Mockethal-Zatzschke sollten hunderte häftlinge noch vor kriegsende die zerstörte<br />
Treibstoffindustrie wieder in Gang bringen.<br />
nach dem krieg lebt die Familie salomonovic im tschechoslowakischen ostrau.<br />
Josef salomonovic ist seit vielen Jahren in Wien verheiratet. beide brüder bestätigten<br />
auf Publikumsanfragen auch rechte tendenzen bei Jugendlichen in tschechien,<br />
der Slowakei und Österreich. „Aufklärung durch Zeitzeugenberichte und flächendeckende<br />
unterstützung durch lehrer und Familie sind hier ein Muss.“<br />
Mit unterstützung der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> soll bald eine Gedenktafel an das<br />
geschehene im kZ-Außenlager Zatzschke erinnern.<br />
4.3.4 gedenkspur Pirna-sonne<strong>nstein</strong><br />
Zum gedenken an die ermordung von 14.751 vorwiegend psychisch kranken und<br />
geis tig behinderten Menschen im rahmen der „euthanasie“-<strong>Aktion</strong> „t4“ in einer<br />
Gaskammer der ehemaligen Heil- und Pflegeanstalt Pirna-Sonne<strong>nstein</strong> in den Jahren<br />
1940 und 1941 zieht sich eine Gedenkspur aus tausenden kleinen Kreuzen<br />
quer Pirna.<br />
Die gedenkspur bahnt sich ihren Weg quer durch die Pirnaer Altstadt, vorbei am<br />
schloss sonne<strong>nstein</strong>, der stadtkirche st. Marien, dem rathaus bis hinunter zum<br />
elbufer. un übersehbar für alle Pirnaer/innen und tourist/innen.<br />
Michael Geisler, Landrat des Landkreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge,<br />
im Rahmen der Kampagne „Die Sächsische Schweiz ist BUNT.“:<br />
»<br />
„Ich unterstütze die Arbeit der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong>,<br />
denn: „Wer selbst geachtet werden will, der muss die<br />
Eigenart seiner Mitmenschen achten.“<br />
(Samuel Smiles)“<br />
23
24<br />
erneuern der gedenkspur<br />
<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />
seit 2002 sind Jugendgruppen unterschiedlicher herkunft damit beschäftigt, die<br />
Gedenkspur ständig zu erneuern und zu erweitern, denn die aufgesprühte Graffiti-<br />
Farbe verblasst durch regen und schmutz mit der Zeit.<br />
Dieses Verblassen ist durchaus im Interesse des Künstlers, der vor einigen<br />
Jahren die idee zur heutigen gedenkspur hatte blkpklöm,m_Äö<br />
und die leitung des Projektes<br />
übernahm. Die kleinen Farbkreuze müssen regelmäßig nachgesprüht werden und<br />
zwingen somit zur immer neuen Auseinandersetzung mit den geschehnissen auf<br />
dem Pirnaer sonne<strong>nstein</strong> während der ns-Zeit.<br />
seit dem Jahr 2007 unterstützt die <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> die Arbeit an der Pirnaer<br />
gedenkspur aktiv durch Materialien und freiwillige helfer/innen. nachdem die gedenkspur<br />
in den letzten Jahren meistens durch besucherinnen und besucher von<br />
außerhalb betreut wurde, lädt die gedenkstätte Pirna und die <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong><br />
besonders regelmäßig die Menschen ein, die in Pirna wohnen, hier arbeiten oder<br />
zu schule gehen, sich an der Erneuerung und Fortführung der Gedenkspur<br />
zu beteiligen. Mehrfach im Jahr finden nun öffentliche <strong>Aktion</strong>en statt, zu denen<br />
die gedenkspur zusammen mit interessierten Jugendlichen, aber auch bürgerinnen<br />
und bürgern, nachgesprüht wird.<br />
4.3.5 Zeitzeugenwoche in sebnitz<br />
in der Woche vom 01.11.2010 bis zum 05.11.2010 veranstaltete die ev. kirchgemeinde<br />
sebnitz gemeinsam mit der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> und der brücke-Moststiftung<br />
eine Zeitzeugenwoche mit Frau Dr. Michaela vidláková.<br />
Michaela vidláková wurde 1936 in Prag geboren und kam als sechsjähriges kind<br />
in das ghetto theresienstadt. katastrophale hygienische Zustände, hunger, eine<br />
unvorstellbare enge und schwere Arbeit prägten den Alltag. viele, besonders alte<br />
Menschen, waren diesen unmenschlichen bedingungen nicht gewachsen. Michaela<br />
war noch jung und gesund. Durch glückliche umstände entging sie einer Deportation<br />
nach Auschwitz und überlebte drei Jahre voller leid und todesangst in theresienstadt.<br />
Michaela vidláková bereiste den landkreis sächsische schweiz-osterzgebirge, um<br />
schülerinnen und schülern aus ihrem leben zu berichten. An der Veranstaltungsreihe<br />
nahmen das goethe-gymnasium sebnitz, die Mittelschule „Am knöchel“ in<br />
sebnitz, das berufsschulzentrum für Wirtschaft in Pirna sowie die Mittelschule stol-<br />
Romani Rose, Vorsitzender des Zentralrates Deutscher Sinti und Roma,<br />
im Rahmen der Kampagne „Die Sächsische Schweiz ist BUNT.“:<br />
»<br />
„Zivilgesellschaftliches Engagement wie hier in<br />
Pirna, ist mir wichtiger als die Sonntagsreden mancher<br />
Politiker.“
<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />
pen teil. Die schüler/innen bekamen im Anschluss an das Zeitzeugengespräch<br />
die Möglichkeit, Fragen zu den lebensbedingungen im ghetto zu stellen.<br />
Den höhepunkt der veranstaltungsreihe bildete eine Gedenkstättenfahrt nach<br />
Theresienstadt, an der über 60 schüler/innen zusammen mit Frau vidláková teilnahmen.<br />
Die schüler/innen bekamen dabei die Möglichkeit, die berichte der Zeitzeugin<br />
am ort des geschehens nachzuvollziehen, und erhielten einen einblick in die<br />
erschütternden lebensbedingungen des ghettos theresienstadt.<br />
4.3.6 Zeitzeugengespräche mit Michal salomonovic<br />
Am Mittwoch, den 01.12.2010 organisierte die <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> in kooperation<br />
mit der brücke-Most-stiftung ein Zeitzeugengespräch mit Michal salomonovic und<br />
rund 60 schülerinnen und schülern der 9. klasse der gauß-Mittelschule Pirna statt.<br />
Michal salomonovic wuchs im tschechischen ostrava auf. nach der Machtübernahme<br />
der nazis wurden er und seine jüdische Familie zunächst aus ihrem heimatort<br />
vertrieben. Anschließend wurden sie aus der tschechoslowakei in das von den<br />
Deutschen besetzte Polen deportiert. Dort überlebte er das ghetto in litzmannstadt<br />
und die vernichtungslager in Auschwitz und Flossenbürg.<br />
Anschließend wurden sie nach Dresden gebracht, wo seine eltern Zwangsarbeit<br />
in einer Munitionsfabrik leisten mussten. nach der bombardierung Dresdens<br />
mussten Hunderte von ausgemergelten Häfltingen zu Fuß in das KZ-Außenlager<br />
Pirna-Zatzschke marschieren. Die gefangenen sollten dort noch vor kriegsende<br />
die zerstörte Treibstoffindustrie wieder in Gang bringen. Die Brüder Salomonovic<br />
und ihre Mutter überlebten die letzte station ihrer haftzeit im Außenlager Pirna.<br />
Michal salomonovic lebt heute wieder in seiner heimatstadt. er nimmt rechte tendenzen<br />
auch bei Jugendlichen in tschechien, der slowakei und Österreich wahr und<br />
möchte ihnen seine erfahrungen entgegensetzen. „Aufklärung durch Zeitzeugenberichte<br />
und flächendeckende Unterstützung durch Lehrer und Familie sind hier ein<br />
Muss“, ist er überzeugt.<br />
Den schülerinnen und schülern der neunten klassen der gauß-Mittelschule Pirna<br />
erzählte er von seinen erlebnissen und beantwortete die zahlreichen Fragen<br />
der Jugendlichen.<br />
25
26<br />
esra Jurmann und hugo Jensch<br />
(Pirnaer historiker) im gemeindezentrum<br />
<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />
4.3.7 Zeitzeugengespräche mit esra Jurmann<br />
im Jahr 2010 konnten wir erneut den ehemaligen Pirnaer bürger und Zeitzeugen<br />
esra Jurmann bei uns begrüßen. Der inzwischen 80-jährige Jurmann ist in Pirna<br />
geboren und als sohn jüdischer geschäftsinhaber bis zu seinem 10. lebensjahr in<br />
Pirna aufgewachsen, nach der Vertreibung durch blkpklöm,m_Äö<br />
die Nazis in verschiedenen<br />
konzentrationslagern gewesen und lebt heute in england.<br />
er schrieb seine erinnerungen an die Zeit des nationalsozialismus und den leidensweg<br />
seiner Familie im buch „vor allen Dingen war ich ein kind - erinnerungen<br />
eines jüdischen Jungen“ nieder.<br />
im rahmen seines besuchs gelang es uns, mit herrn Jurmann an zahlreichen<br />
Schulen im landkreis sächsische schweiz-osterzgebirge (z.b. Ms klingenberg,<br />
Ms königstein, Freital hainsberg - geschwister scholl schule) Zeitzeugengespräche<br />
durchführen.<br />
Darüber hinaus konnten wir ein Zeitzeugengespräch für die Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter der Stadtverwaltung Pirna sowie eine öffentliche Abndveranstaltung<br />
in kooperation mit der kirchgemeinde Pirna-sonne<strong>nstein</strong> durchzuführen.<br />
4.4 information<br />
4.4.1 beratungen<br />
Die beratung hilfesuchender Menschen nahm auch im Jahr 2010 einen wichtigen<br />
stellenwert in unserer Arbeit ein. Über 120 Beratungsanfragen wurden von unseren<br />
Mitarbeiter/innen bearbeitet. unsere Mitarbeiter/innen analysieren, informieren<br />
und beraten vorrangig Multiplikator/innen, wie man gegen die unterschiedlichen<br />
erscheinungsformen von Antisemitismus, rassismus und gewalt vorgehen kann.<br />
Die Erstberatung von vereinen, verbänden, kirchgemeinden, initiativen und einzelpersonen<br />
für eine demokratische kultur ist ein wichtiger bestandteil unserer Arbeit.<br />
im beratungsgespräch analysieren wir gemeinsam mit erzieher/innen, lehrer/<br />
innen, sozialpädagog/innen, eltern usw. Problemlagen und ursachen und erstellen<br />
mögliche handlungsstrategien oder vermitteln an einen unserer kompetenten netzwerkpartner<br />
weiter.<br />
Peter Darmstadt, 1. Beigeordneter des Landrates, im Rahmen der Kampagne<br />
„Die Sächsische Schweiz ist BUNT.“:<br />
»<br />
„Demokratie braucht Vielfalt. Sie ist Ausdruck der<br />
Freiheit, die wir nach den historischen Irrtümern des<br />
letzten Jahrhunderts durchgesetzt haben. Uniformität<br />
und Einfalt sind die Feinde dieser Freiheit. Ihnen<br />
sollten wir mit Vielfalt und Toleranz begegnen!“
4.4.2 homepage und newsletter<br />
<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />
Die gründliche und umfassende Recherche zu aktuellen ereignissen und das<br />
kontinuierliche benennen von Problemen in bezug auf Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus<br />
und gewalt, mit Fokus auf dem landkreis sächsische schweiz-osterzgebirge,<br />
gehören zu den kernbereichen unserer initiativarbeit. eine umfangreiche<br />
Öffentlichkeitsarbeit ist für die transparente umsetzung unserer Maßnahmen<br />
und Projekte von hoher bedeutung. Die vermittlung und Multiplikation unserer<br />
ideen und Angebote sowie die umfangreiche Werbung für unsere veranstaltungen<br />
ist die grundlage für das gelingen unserer Arbeit. im Jahr 2010 ist es uns gelungen,<br />
unsere Öffentlichkeitsarbeit weiter auszubauen und zu professionalisieren.<br />
besonders im Zuge der imagakampagne „Die sächsische schweiz ist bunt.“ konnten<br />
wir zahlreiche Bürgerinnen und Bürger, Politiker und bekannte Persönlichkeiten<br />
aus unserer region dafür gewinnen, sich mit einem statement zu<br />
unserer Arbeit und zu den themen Weltoffenheit und respekt auf unserer Website<br />
zu positionieren.<br />
www.aktion-zivilcourage.de<br />
seit nunmehr 10 Jahren berichten wir auf unserer homepage, die unter der Adresse<br />
www.aktion-zivilcourage.de zu erreichen ist, kontinuierlich über die veranstaltungen,<br />
Projekte und <strong>Aktion</strong>en unseres vereins sowie befreundeter initiativen. Außerdem<br />
informieren wir tagesaktuell zu den themen Fremdenfeindlichkeit, rassismus<br />
und Antisemitismus mit schwerpunkt auf die region sächsische schweizosterzgebirge<br />
und den Freistaat sachsen. Über 350 leserinnen und leser können<br />
wir pro tag auf unserer internetpräsenz begrüßen (stand 12/2010).<br />
Mit unserem 14-tägig erscheinenden Newsletter, der über unsere veranstaltungen<br />
und Projekte, aber auch über Angebote unserer Partner/innen und aktuelle<br />
entwicklungen im bereich des rechtsextremismus informiert, erreichen wir rund<br />
2200 leserinnen und leser in ganz Deutschland.<br />
homepage<br />
der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong><br />
27
28<br />
OrganisatiOnssymbOle<br />
HammersKins<br />
Innerhalb der rechtsextremen Skinheadszene gibt es das internationale<br />
Netzwerk der Hammerskins. Die rassistischen und teilweise nationalsozialistischen<br />
Hammerskins sind extrem gewaltbereit und verfolgen das selbsterklärte<br />
Ziel, »weltweit alle weißen, nationalen Kräfte« zu vereinen. Die<br />
gekreuzten Hämmer sollen ihre Herkunft aus der Arbeiterschaft symbolisieren.<br />
nicht strafbar.<br />
COmbat 18 (C 18)<br />
Gilt als ›bewaffneter Arm‹ von Blood & Honour. C18 ist ein internationales<br />
Neonazi-Netzwerk mit Schwerpunkten in England und Skandinavien, besitzt<br />
aber auch Anhänger in Deutschland. Als Symbol wird der SS-Totenkopf<br />
verwendet.<br />
Bekleidungsstücke mit der Aufschrift C18 bzw. Combat 18 werden vor allem<br />
als T-Shirts von rechtsextremen Versänden vertrieben. Die plakative Verwendung<br />
von C18-Parolen (z. B. als Wandsprühereien) deutet zwar nicht auf<br />
eine strukturelle Einbindung in den militanten Untergrund hin, ist aber als<br />
deutliche Aufforderung zu militantem Vorgehen gegen politische Gegner<br />
zu werten.<br />
HaKenKreUZ<br />
Das Hakenkreuz ist ein historisches Kultursymbol mit unterschiedlicher Bedeutung.<br />
In Deutschland ist das Zeichen durch den eindeutigen Bezug zum<br />
Nationalsozialismus in all seinen Ausführungen, wie z. B. als Negativ, mit<br />
runden Haken oder auch seitenverkehrt, gem. § 86a StGB straFbar. Die<br />
Verwendung des Hakenkreuzes ist in der Regel nicht strafbar, wenn aus der<br />
Darstellung deutlich hervorgeht, dass sie sich gegen den Nationalsozialismus<br />
und seine Ideologie wendet, z. B. als durchgestrichenes Hakenkreuz<br />
oder über einem Abfallbehälter.<br />
KeltenKreUZ<br />
Das auch unter »Heidenkreuz« bekannte Symbol ist für rechtsextreme Skinheads<br />
das Sinnbild des »gemeinsamen kulturellen Erbes der nordischen<br />
weißen Rasse«. Das Keltenkreuz wurde ebenfalls von der verbotenen »Volkssozialistischen<br />
Bewegung Deutschlands/Partei der Arbeit« (VSBD/PdA) verwendet.<br />
Nach einem Urteil des Oberlandesgerichts vom 1. Oktober 2008 ist nicht nur<br />
die Verwendung im Zusammenhang mit dieser verbotenen Organisation<br />
(VSBD/PdA) STRAFBAR, sondern auch das stilisierte verwenden des Keltenkreuzes<br />
grundsätzlich gem. § 86a StGB STRAFBAR (Verfügung der GStA des<br />
Freistaates Sachsen Az. 402-44/03 vom 30.01.2003).<br />
ODalrUne<br />
Als Symbol für Verwandtschaft, Familie und das Zusammenbringen von Menschen<br />
»gleichen Blutes« verwendeten die Germanen die Odalrune. Im 2. Weltkrieg<br />
wurde sie von verschiedenen SS-Einheiten als Abzeichen benutzt, nach<br />
dem Krieg von den verbotenen Organisationen »Bund nationaler Studenten«<br />
sowie der »Wiking-Jugend« verwendet. Die Odalrune ist als Kennzeichen<br />
einer verbotenen Organisation gem. § 86a StGB STRAFBAR. (Die Odal-<br />
rune ist jedoch nicht mit Dienstrangabzeichen der Bundeswehr identisch<br />
und in diesem Zusammenhang nicht strafbar.)<br />
sigrUne<br />
Für die Germanen symbolisierte die Sigrune Tod, Wechsel und Täuschung.<br />
Die SS verwendete dieses Symbol als Doppelsigrune auf ihren Uniformen<br />
und als Abzeichen. Später wurde es zum charakteristischen Symbol der SS.<br />
Die einfache Sigrune als Zeichen des »Deutschen Jungvolks« sowie als Symbol<br />
der verbotenen »<strong>Aktion</strong>sfront Nationaler Sozialisten/Nationaler Aktivisten«<br />
(ANS/NA) ist ebenfalls gem. § 86a StGB straFbar.<br />
ss-tOtenKOPF<br />
Der Totenkopf ist seit jeher ein Zeichen für das Sterben bzw. die Macht über<br />
den Tod. Er wurde von der SS als Emblem an ihren Uniformen verwendet.<br />
Der Wahlspruch der SS »Meine Ehre heißt Treue« sowie der SS-Totenkopf<br />
sind gem. § 86a StGB straFbar.<br />
WOlFsangel<br />
Im Mittelalter war die Wolfsangel ein Jagdgerät, mit dem Wölfe erlegt wurden.<br />
Vor allem die Wehrhaftigkeit soll in rechtsextremen Kreisen mit der<br />
Wolfsangel symbolisiert werden. Als Kennzeichnen der Hitlerjugend sowie<br />
der verbotenen Organisation »Junge Front« (JF) gem. § 86a StGB straFbar.<br />
(Die Verwendung in einem Stadtwappen oder als Verbandsabzeichen<br />
der Bundeswehr ist nicht strafbar.)<br />
blOOD & HOnOUr<br />
Diese weltweit aktive Skinheadorganisation versucht vor allem durch Musik,<br />
Jüngere wie Ältere an die nationalsozialistische Ideologie zu binden.<br />
Gegründet wurde sie von Ian Stuart Donaldson, Leadsänger der rechtsextremen<br />
Skinheadband −>Skrewdriver. Blood & Honour - Division Deutschland<br />
wurde im September 2000 verboten. Damit sind alle Zeichen dieser Organisation<br />
gem. § 86a StGB straFbar.<br />
trisKele<br />
Die manchmal auch als Sonnenrad bezeichnete Rune war das Abzeichen<br />
der SS-Freiwilligen-Grenadierdivision »Langemark«. Außerdem wurde sie in<br />
Südafrika als »Burenrad« von den Gegnern der Rassengleichberechtigung<br />
sowie vom Ku-Klux-Klan verwendet. Die Triskele war auch das Zeichen der<br />
Jugendorganisation »White Youth« (dt. »Weiße Jugend«) der −>Blood & Honour<br />
Division Deutschland. In diesem Zusammenhang ist das Zeichen gem.<br />
§ 86a StGB straFbar.<br />
gaUDreieCK<br />
Das Gaudreieck wurde vom Jungvolk, der Hitlerjugend sowie dem Bund<br />
deutscher Mädel am Oberarm getragen und diente zur geografischen Einordnung<br />
der einzelnen Mitglieder. Die Verwendung ist aufgrund der Verwechselbarkeit<br />
mit entsprechenden Symbolen der Hitlerjugend gem. § 86a<br />
StGB straFbar<br />
<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />
4.4.3 Aufklärungsmaterialien „Das sieht verboten aus!“<br />
vielen Menschen ist nicht bewusst, welche bedeutung und gefahren von rechtsextremen<br />
Zeichen und dumpfen Parolen ausgehen. Auch viele Multiplikator/innen sind<br />
häufig überfordert oder uninformiert, wenn es um das Erkennen rechter oder gar<br />
verbotener symbole geht. um diesen tendenzen blkpklöm,m_Äö<br />
entgegenzuwirken, erarbeiteten<br />
wir den Aufklärungsflyer und das Aufklärungsplakat „Das sieht verboten<br />
aus!“. Das Material soll die bestehenden informationslücken über rechtsextreme<br />
Zeichen schließen. lehrer/innen, sozialarbeiter/innen und andere Multiplikator/innen,<br />
die mit Jugendlichen arbeiten, sollen gezielt auf rechtsextreme symbole aufmerksam<br />
gemacht werden.<br />
Das Plakat dient vor allem der schnellen Information. Wir möchten, dass lehrer/innen,<br />
sozialarbeiter/innen und andere Multiplikatoren sich mit der Problematik<br />
auseinandersetzen, um rechte symbole zu erkennen, aufzuklären und erzieherisch<br />
einwirken zu können. begleitend zum Plakat haben wir einen Flyer herausgegeben.<br />
Der Flyer gleicht inhaltlich dem Plakat und versteht sich als handliche variante „zum<br />
Mitnehmen“. Das Material findet seit dem Erscheinen im Januar 2002 hervorragenden<br />
Anklang. im Jahr 2010 haben wir eine aktualisierte 6. Version erstellt.<br />
Anfragen zu den informationsmaterialien erreichen uns mitlerweile fast täglich.<br />
so versandten wir 2010 über 6000 Flyer und 400 Plakate, beispielsweise an das<br />
landesamt für verfassungsschutz, das Diakonische Werk sachsen, den evangelischen<br />
kirchenkreis Mühlhausen, die stadtverwaltung königs Wusterhausen, das<br />
Polizeirevier/kripo in Memmingen oder den kreisjugendring stuttgart.<br />
ZaHlenCODes<br />
Heil Hitler<br />
Die Zahl 88 steht für zweimal den 8. Buchstaben im Alphabet und<br />
bedeutet »Heil Hitler«. Da die Grußformel »Heil Hitler« strafbar ist,<br />
greifen Rechtsextreme zu solchen und ähnlichen Zahlenspielereien.<br />
Beispielsweise wird die Zahl 18 analog dazu als Codierung des Namens<br />
»Adolf Hitler« verwendet. nicht strafbar.<br />
14 WOrDs<br />
Hinter der Zahl 14 verbergen sich die »famous 14 words« (dt.: »legendäre<br />
14 Wörter«) des amerikanischen Rechtsextremisten David Lane.<br />
Die 14 wird oft als Grußformel in Briefen verwendet (auch zusammen<br />
mit der Zahl »88«) und als Kampfaufruf verstanden: »We must secure<br />
the existence of our people and a future for white children!« (dt. »Wir<br />
müssen das Leben unserer Rasse und eine Zukunft für unsere weißen<br />
Kinder sichern«).<br />
nicht strafbar.<br />
168:1<br />
Die Zahlenkombination versteht sich als Code für den Sprengstoffanschlag<br />
1995 in Oklahoma/USA, bei dem 168 Menschen ums Leben<br />
kamen. Der rechtsextreme Attentäter Timothy McVeigh wurde zum<br />
Tode verurteilt und 2001 hingerichtet. In makabrer Verherrlichung<br />
dieses insbesondere antisemitisch motivierten Terroranschlags gibt<br />
der Code das »Ergebnis« wieder.<br />
28<br />
Seit dem Verbot der Organisation Blood & Honour im September<br />
2000 wird die 28 als Synomym für B&H verwendet. Beispiele für T-<br />
Shirt Motive: 28 - ich lass mich nicht verbieten, 28 Supporter<br />
mUsiK<br />
lanDser<br />
Heutzutage meint Landser zum einen eine Heftreihe, die den 2. Weltkrieg<br />
als Abenteuer verklärt. Zum anderen trägt eine rechtsextreme<br />
Skinheadband den Namen Landser. Einige derer CDs sind indiziert,<br />
bzw. mit einem Beschlagnahmebeschluss versehen, da die Inhalte<br />
den Nationalsozialismus glorifizieren und Ausländer, Juden und Minderheiten<br />
diffamieren. Die Bandmitglieder wurden wegen der Bildung<br />
einer kriminellen Vereinigung rechtskräftig verurteilt!<br />
als schriftzug nicht strafbar.<br />
sKreWDriVer<br />
Diese britische Skinheadband (dt.: Schraubendreher) war in ihren Anfängen<br />
eher unpolitisch. Später wendete sich Skrewdriver dem Nationalsozialismus<br />
zu und wurde zu einer bekannten rechtsextremen<br />
Skinheadband. Ihr Leadsänger, Ian Stuart Donaldson, gründete die<br />
rassistische −>Blood & Honour-Bewegung und starb 1993 auf dem<br />
Höhepunkt seiner Popularität. Seitdem ist er der »Held der Bewegung«.<br />
bekleidungsstücke mit diesem schriftzug sind nicht strafbar.<br />
nsHC<br />
Die Abkürzung steht für National Socialism Hardcore bzw. Hatecore<br />
(National-sozialistischer HC). Dabei handelt es sich um die rechtsextreme<br />
Form einer sehr harten Rockmusik. Die NS-Hardcore-Bewegung<br />
gewinnt in der rechtsextremen Szene derzeit an Bedeutung,<br />
auch in kommerzieller Hinsicht. Im Gegensatz zum HARDcore handelt<br />
es sich beim HATEcore (»Hate« = Hass) auch ohne den Zusatz<br />
»NS« um eindeutig rechtsextreme Inhalte. Eine musikalisch und textlich<br />
brachiale Interpretation des Hardcore. Vor allem in Deutschland<br />
genutzt als Rekrutierungsfeld der Rechtsextremen durch den Transport<br />
ihrer ideologischen Inhalte. NS-Hardcore ist eine politische<br />
Subkultur, modern und systemfeindlich, und soll den Einfluss rechtsextremer<br />
Ideologien auf »Mainstream«-Jugendliche vergrößern.<br />
KleiDUngsmarKen<br />
COnsDaPle<br />
Beliebter Aufdruck auf T-Shirts und Pullovern, der von dem Schriftzug<br />
der englischen Sportfirma Lonsdale abgeleitet wurde. Bei halbgeschlossener<br />
Jacke liest man die Buchstaben NSDAP. nicht strafbar.<br />
tHOr steinar<br />
Die Modemarke »Thor Steinar« wurde in den vergangenen Jahren zu<br />
einer der beliebtesten Kleidungsmarken von Rechtsextremisten. Ideologische<br />
Botschaften der Kleidung reichen von martialischer sowie<br />
nordisch-germanischer bis zu völkischer und anti-christlicher Symbolik.<br />
Mehrere Bekleidungsaufdrucke nehmen verharmlosend Bezug zu<br />
den Weltkriegen. Zwischenzeitlich war in einigen Bundesländern das<br />
alte Logo der Marke verboten (strafbar, da es »Zeichen nationalsozialistischer<br />
Organisationen zum Verwechseln ähnlich« sehe). Anfang<br />
2008 hat Norwegen wegen »widerrechtlicher Verwendung staatlicher<br />
Hoheitszeichen« Anzeige gegen »Thor Steinar« erstattet, da die<br />
norwegische Flagge auf vielen der Textilien aufgedruckt ist. Das Tragen<br />
der Marke wird in mehreren Fußballstadien (u. a. Dynamo Dresden),<br />
vielen Schulen und anderen öffentlichen Einrichtungen nicht<br />
mehr geduldet, auch im Schweriner Landtag ist es untersagt. Kopien<br />
der Kleidung werden inzwischen sogar auf polnischen Grenzmärkten<br />
verkauft.<br />
DOberman<br />
Bezieht sich auf die deutsche Hunderasse mit dem Ruf eines<br />
scharfen Wachhundes. Doberman Streetwear ist eine auf<br />
kommerziellen Vertrieb ausgelegte Bekleidungsmarke, die<br />
in den letzten Jahren zunehmend Popularität in rechtsextremen<br />
Kreisen erlangte.<br />
nicht strafbar.<br />
masterraCe eUrOPe<br />
Ins Deutsche übersetzt bedeutet die Marke »Herrenrasse<br />
Europa«. Sie ist in allen rechtsextremen<br />
Spektren sehr beliebt und wird ausschließlich in<br />
rechten Szeneläden und Versänden verkauft.<br />
nicht strafbar.<br />
Weitere symbOle<br />
eisernes KreUZ<br />
Erstmalig wurde das Eiserne Kreuz in den Befreiungskriegen<br />
als preußische Militärauszeichnung gestiftet, später<br />
in jedem deutschen Krieg verliehen. Letztmalig wurde die<br />
Auszeichnung im 3. Reich vergeben und mit einem −>Hakenkreuz<br />
versehen. Rechtsextreme tragen das Eiserne Kreuz<br />
in verschiedenen Variationen, aber immer mit positivem Bezug<br />
zur Wehrmacht und dem Nationalsozialismus.<br />
Ohne Hakenkreuz nicht strafbar.<br />
lebens-/tODesrUne<br />
Die Rune des Lebens und der Fortpflanzung ist das Gegenstück<br />
zur Todesrune, die als Zeichen des »Irrglaubens und<br />
des Umsturzes« gedeutet wird. Während des 3. Reiches<br />
nutzte die SS die Lebensrune als »Lebensborn«-Zeichen sowie<br />
als heidnisches Symbol für den Anfang und das Ende<br />
des Lebens. Die Lebensrune gehört auch zu den Symbolen<br />
der »Allgermanischen Heidnischen Front« (A.H.F.) und der<br />
»Deutschen Heidnischen Front« (D.H.F.).<br />
nicht strafbar.<br />
WHite POWer<br />
Diese rassistische Vereinigung kämpfte gegen die Bürgerrechtsbewegung<br />
der Afroamerikaner in den USA. White<br />
Power (dt.: »Weiße Macht«) ist in Deutschland die Sammelbezeichnung<br />
von Rechtsextremen für ihren »Kampf um die<br />
Überlegenheit der Weißen gegenüber den Schwarzen«. Die<br />
geballte weiße Faust soll Kampfbereitschaft signalisieren,<br />
welche immer wieder durch Überfälle auf Ausländer unter<br />
Beweis gestellt wird.<br />
nicht strafbar.<br />
rUDOlF Hess<br />
Er war seit 1920 Mitglied der NSDAP und der Stellvertreter<br />
von Adolf Hitler. Rudolf Heß flog 1941 nach England, möglicherweise<br />
um eigenmächtig über einen Waffenstillstand<br />
zu verhandeln. Er wurde bis Kriegsende inhaftiert und von<br />
Hitler zum »Psychopathen« erklärt. Im Nürnberger Prozess<br />
wurde er zu lebenslanger Haft verurteilt und beging 1987<br />
Suizid. In der rechtsextremen Szene geht man jedoch bis<br />
heute fälschlich davon aus, dass Heß ermordet wurde und<br />
glorifiziert ihn daher als »Märtyrer für Deutschland«.<br />
nicht strafbar.<br />
reiCHsKriegsFlagge<br />
Sowohl die Reichskriegsflagge als auch die Staatsflagge des<br />
deutschen Reiches (1871-1921) wurden als Erkennungszeichen<br />
von den Gegnern der Weimarer Republik verwendet.<br />
Heute sind diese Flaggen ebenfalls Symbole für die Ablehnung<br />
der Demokratie und das Streben nach einer totalitären<br />
Herrschaft.<br />
Ohne −>Hakenkreuz nicht strafbar, ggf. ein Verstoß gegen<br />
die öffentlichen Ordnung.<br />
sCHWarZe sOnne<br />
Im Gegensatz zur richtigen Sonne ist die schwarze Sonne<br />
ein Symbol des Unheils und stellt in der germanischen Mythologie<br />
»göttliches Licht« dar. In der −>Wewelsburg, dem<br />
Hauptkultplatz der SS im 3. Reich in der Nähe von Paderborn,<br />
befindet sich eine schwarze Sonne als Bodenrelief.<br />
nicht strafbar.<br />
tODesstraFe Für KinDersCHänDer<br />
»Todesstrafe für Kinderschänder« ist eine von Rechtsextremen<br />
initiierte Kampagne, welche bewusst das emotionale<br />
Thema sexuellen Missbrauchs an Kindern mit der Forderung<br />
nach inhumanen Strafen verknüpft. Sie zielt auf die<br />
Abschaffung grundgesetzlich geschützter Menschenrechte<br />
und die Zurückdrängung ethischer Grundhaltungen ab. Oft<br />
verknüpft mit der Rechtfertigung von Selbstjustiz und der<br />
Beseitigung einer unabhängigen Justiz sowie der Verunglimpfung<br />
staatlicher Institutionen. Eine bedeutende Rolle<br />
spielt die Kampagne in rechtsextremen Musikszenen und<br />
dient als Motto für rechtsextreme Demonstrationen. nicht<br />
strafbar.<br />
Eine ständig aktualisierte Symbolübersicht ist zu finden unter:<br />
www.aktion-zivilcourage.de/symbole<br />
reCHtliCHer HintergrUnD<br />
Der § 86 a wurde im Strafgesetzbuch verankert, um nationalsozialistische<br />
Kennzeichen aus der Öffentlichkeit zu verbannen. Als Kennzeichen<br />
gelten neben Abzeichen auch Fahnen, Uniformstücke, Parolen<br />
und Grußformen verbotener Organisationen. Ein Kennzeichen ist somit<br />
nur strafbar, wenn es das einer verbotenen Organisation ist oder diesem<br />
zumindest zum Verwechseln ähnlich sieht und die Straftat im öffentlichen<br />
Rahmen stattfindet. Wer beispielsweise in seiner Wohnung<br />
ein verbotenes Lied hört, begeht keine Straftat. Ist jedoch das Lied auch<br />
vom Nachbarn zu hören, ist die Öffentlichkeit hergestellt und das Hören<br />
des Liedes nach § 86 a StGB strafbar.<br />
Diese Übersicht dient zur Information und zur Aufklärung über rechtsextreme<br />
Symbole und Zeichen. Sie wurde von der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong><br />
erstellt und rechtlich überprüft. Zu dieser Übersicht ist ein Faltblatt mit<br />
identischem Inhalt sowie eine Broschüre mit erweiterten Informationen<br />
erschienen; beides können sie über die <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> anfordern.<br />
Es besteht ebenfalls die Möglichkeit, Veranstaltungen, Projekttage und<br />
Diskussionsrunden mit den unten aufgeführten Organisationen durchzuführen.<br />
Wenn sie Probleme haben oder Hilfe suchen, wenden sie sich<br />
bitte vertrauensvoll an die Ansprechpartner.<br />
Ständig aktualisierte Symbolübersicht unter:<br />
www.aktion-zivilcourage.de/symbole<br />
UnterstütZen sie Unsere arbeit<br />
Demokratie und Menschlichkeit sind Werte welche wir nicht als selbstverständlich<br />
hinnehmen dürfen. Um in einer demokratischen, menschenwürdigen<br />
Gesellschaft leben zu können bedarf es die Anstrengung<br />
Aller! Bitte unterstützen Sie unsere Arbeit:<br />
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01782 Pirna<br />
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Obere Burgstraße 9<br />
01796 Pirna<br />
Telefon: 03501 519-0<br />
Notruf: 110<br />
© <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> e. V. 2010, 6. überarbeitete Auflage<br />
Der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> e.V. kann trotz gründlicher Recherche keine Garantien bezüglich der<br />
Vollständigkeit und Richtigkeit dieses Informationsmaterials übernehmen. Stand 02/2010<br />
V.i.S.d.P.: <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> e. V., PF 100 228, 01782 Pirna
<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />
4.4.4 kampagne „Die sächsische schweiz ist bunt.“<br />
im rahmen des 8. Marktes der kulturen, unserem interkulturellen tag für respekt,<br />
starteten wir unter dem Motto »Die sächsische schweiz ist bunt.« eine neue kampagne.<br />
Das Feedback war bereits am ersten Tag überwältigend und übertraf unsere<br />
erwartungen – mehrere hundert Anstecker und Aufkleber der kampagne waren in<br />
wenigen stunden verteilt und auch noch Monate nach dem Markt in der stadt und<br />
dem umland zu sehen. Durch die unterstützung der stadtbibliothek Pirna und der<br />
städtischen Wohnungsgesellschaft Pirna mbh war es uns möglich, mitten in der<br />
stadt mit zwei bannern auf die kampagne aufmerksam zu machen und einen positiven<br />
eindruck zu vermitteln. Auf zahlreichen weiteren veranstaltungen, wie dem<br />
Mühlbacher landschaftslauf oder der Pirnaer Jazznacht, konnten wir unsere gedanken<br />
weitertragen und vielen Menschen die Möglichkeit bieten sich zu beteiligen.<br />
ein erstes Ziel war es, die kampagne, deren hintergründe, ideen und auch das<br />
logo zu verbreiten und bekannt zu machen. Allen interessierten wurde die Möglichkeit<br />
gegeben ihre Meinung zum thema zu äußern und ideelle sowie materielle<br />
unterstützungen zu leisten.<br />
gemeinsam mit vielen ehrenamtlichen Mitstreitern und unterstützern wollen wir<br />
möglichst vielen Menschen unserer region die Möglichkeit geben, vor allem einander,<br />
aber auch den gästen der sächsischen schweiz zu zeigen, dass die Mehrheit<br />
der bevölkerung für Demokratie, respekt und Weltoffenheit steht und so die Überzeugung<br />
in diese Werte positiv zu stärken.<br />
Statements zahlreicher Mitstreiterinnen und Mitstreiter sind auf unserer<br />
homepage mit bild zu sehen, um der kampagne nicht nur ein, sondern viele unterschiedliche<br />
gesichter zu geben.<br />
in wenigen Wochen konnten wir über 80 Menschen dazu bewegen, die kampagne<br />
mit ihrem ganz persönlichen statement für eine bunte sächsische schweiz zu<br />
unterstützen, darunter sächsische politische Verantwortungs- und Würdenträger<br />
wie den Ministerpräsidentem stanislaw tillich, den staatsminister des innern<br />
Markus ulbig, den staatsminister für kultus und sport Prof. Dr. roland Wöller,<br />
den landrat des landkreises sächsische schweiz-osterzgebirge Michael geisler und<br />
seinen stellvertreter Peter Darmstadt sowie den Pirnaer oberbürgermeister klaus-<br />
Peter hanke, zahlreiche landtags- und bundestagsabgeordnete aller demokratischen<br />
Parteien; namhafte Künstler wie sebastian krumbiegel, benni cellini oder<br />
die band „Yellow umbrella“; Personen des öffentlichen lebens wie Jutta limbach<br />
- Präsidentin des bundesverfassungsgerichtes a.D., Prof. Dr. Werner Patzelt, Prof.<br />
Dr. erika rosenberg aus Argentinien und, ganz besonders wichtig, die bürgerinnen<br />
und bürger der sächsischen schweiz.<br />
Darüberhinaus wird die kampagne „Die sächsische schweiz ist bunt.“ durch begleitende<br />
Projekte und ein breites Angebot an themenspezifischen Informationsmaterialien<br />
weiterentwickelt.<br />
uns ist es ein großes Anliegen, Respekt und Vielfalt (er)lebenswert zu machen.<br />
hierzu planen wir ab beginn 2011 verschiedene veranstaltungen, insbesondere<br />
im ländlichen raum der sächsischen schweiz. Wir wollen den Menschen unterschiedliche<br />
kulturen, in ihrer lebensweise, tradition und identität näher bringen,<br />
eine Auseinandersetzung und sensibilisierung fördern und somit einen beitrag zum<br />
Abbau von vorurteilen leisten.<br />
29
30<br />
„cannabeat“, Mottopartys,<br />
newcomer bandfestival<br />
<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />
unter dem Motto »schule macht Demokratie, Demokratie macht schule« sind darüber<br />
hinaus auch Projekte für schulen im landkreis geplant, bei dem das verständnis<br />
für demokratische Werte und gesellschaftliche Partizipationsmöglichkeiten<br />
intensiviert werden soll.<br />
Weiterhin ist es uns wichtig, die kampagne auf den tschechischen teil der Sächsisch-Böhmischen-Schweiz<br />
auszuweiten und blkpklöm,m_Äö<br />
intensive beziehungen / kooperationen<br />
und deutsch-tschechische Freundschaften entstehen zu lassen und diese<br />
mit Projekten zu unterlegen. erste gespräche mit initiativen aus dem grenznahen<br />
raum fanden bereits statt. gemeinsame ideen werden im Jahr 2011 durch gemeinsame<br />
Veranstaltungen weiterentwickelt.<br />
Wir gestalten unsere region, um ein klima gegenseitiger Akzeptanz zu schaffen.<br />
Mit hilfe und unterstützung möglichst vieler Menschen können wir unsere kampagne<br />
weiterentwickeln und eine tolerante und weltoffene sächsische schweiz dauerhaft<br />
etablieren.<br />
4.4.5 „10 Punkte für <strong>Zivilcourage</strong>“<br />
es kann vorkommen, dass Menschen Zeuge einer situation werden, in der andere<br />
Menschen angegriffen, beleidigt oder bedroht werden. viele Menschen sind dann<br />
unsicher und wissen nicht, wie sie sich richtig verhalten sollen. soll man direkt eingreifen<br />
und die situation entschärfen? oder lieber gar nichts tun?<br />
Die <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> hat ein Plakat (A2, A3) und einen handlichen Flyer neu<br />
aufgelegt, auf denen 10 Punkte für couragiertes Verhalten aufgelistet und erklärt<br />
sind. Mit diesen 10 hinweisen, die jeder anwenden kann, wollen wir zeigen,<br />
wie man wirkungsvoll helfen kann, ohne sich dabei selbst in gefahr zu bringen.<br />
4.5 kultur<br />
Wir sind der Meinung, dass es gerade in unserer region – einer „jugendkulturellen<br />
Wüste“ – wichtig ist, Jugendlichen etwas anzubieten, bei dem sie spaß haben und<br />
einfach „abfeiern“ können; jedoch ohne extremistische Einflussnahme und<br />
vor allem ohne Gewalt.<br />
Aus diesem grund veranstalteten wir erneut in der ersten Jahreshälfte 2010 gemeinsam<br />
mit unserem kooperationspartner, dem Jugend-, kultur- und vereinshaus<br />
hanno, die Konzert- und Partyreihe „cannabeat“.<br />
Die veranstaltungen dieser reihe bieten Jugendlichen die Möglichkeit, in einer<br />
Disko alternative Musik für ein geringes eintrittsgeld zu hören, zu tanzen und mit<br />
anderen Jugendlichen in kontakt zu treten und sich auszutauschen. Mehrmals im<br />
Jahr veranstalten wir zusätzlich themenpartys und organisieren jährlich im April<br />
das newcomer bandfestival, da live-Musik bei Jugendlichen einen noch höheren<br />
stellenwert besitzt und die lokale Jugendmusikszene stärkt.<br />
trotz vielfältiger bemühungen die Attraktivität der veranstaltungen kontinuierlich<br />
zu steigern ist es uns im Jahr 2010 nicht gelungen, an die besucherzahlen der vorjahre<br />
(350 - 500 gäste pro veranstaltung) anzuknüpfen. Darüber hinaus gelang es<br />
uns nicht die, mit unserem langjährigen kooperationspartner Jugendhaus hanno<br />
veranstaltete reihe, neu zu strukturieren und zielführend umzubauen. Dies lag vor<br />
allem an den unterschiedlichen sichtweisen auf die zukünftige inhaltliche Ausrichtung<br />
weiterer gemeinsamer veranstaltungen.<br />
in der zweiten Jahreshälfte 2010 sahen wir uns daher gezwungen, die veranstaltungsreihe<br />
„cannabeat“ vorläufig auszusetzen.
<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />
4.5.1 newcomer bandfestival 2010 - nbf‘10<br />
Am 24. April 2010 fand im Jugendhaus hanno das neunte newcomer bandfestival<br />
(nbf‘10) in Pirna statt. bei diesem Festival ermöglichte die <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong><br />
gemeinsam mit dem Jugendhaus hanno in Pirna jungen Nachwuchsbands aus<br />
dem landkreis sächsische schweiz-osterzgebirge eine künstlerische Darbietung<br />
vor größerem Publikum und lockte gleichzeitig mit attraktiven Preisen für die jeweiligen<br />
gewinner.<br />
Über 20 Newcomerbands bewarben sich für die teilnahme am Festival.<br />
schluss- und letztendlich gingen sechs der angesagtesten bands aus dem landkreis<br />
in den Wettbewerb und bescherten rund 300 Besucherinnen und Besuchern<br />
des newcomer bandfestivals einen musikalisch breit gefächerten Abend.<br />
unter den Finalisten zählten sich „ticket to reason“ aus Pirna (alternative rock),<br />
die band „We are still searching“ aus Freital (progressive rock/Metal), die gruppe<br />
„Power of exploding bambi“ aus Pirna (indie/hardrock), die band „iowa cryes“<br />
aus sebnitz (Punk/alternative rock) und „skyFly“ (melodic rock). Die sebnitzer<br />
künstlerin „isabell Maria herzog“ mußte leider gesundheitlich bedingt kurzfristig<br />
absagen, dafür rückte ganz spontan der Pirnaer rapper „killa“ (rap/hip-hop) nach.<br />
Der sieger des bandcontests ermittelte sich aus den Punkten, die eine ausgewählte<br />
Jury an die Musikgruppen vergeben konnte, und den abgegeben stimmen der besucherinnen<br />
und besuchern des Festivals. Der überragende Gewinner des Abends<br />
war die band „ticket to reason“ aus Pirna, gefolgt von „We are still searching“ und<br />
der band „Power of exploding bambi“.<br />
Der sonderpreis der Anwaltskanzlei uhlmann ging ebenfalls an die Pirnaer band<br />
„Power of exploding bambi“. einen weiteren spontan ausgelobten Sonderpreis<br />
vergab Jürgen scheible (geschäftsführer der Wohnungsgesellschaft Pirna mbh) an<br />
den Pirnaer Rapper Patrick Paulenz alias „killa“.<br />
Das newcomer bandfestival 2010 (nbf‘10) wurde veranstaltet vom Jugendhaus<br />
hAnno Pirna und der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong>. unterstützt wurde das nbf‘10 durch das<br />
Musikhaus 2.Pi.M in Dresden, die Wohnungsgesellschaft Pirna mbh, die Anwaltskanzlei<br />
uhlmann in Pirna sowie durch die sWP - stadtwerke Pirna gmbh.<br />
homepage für die veranstaltungsreihe<br />
„cannabeat“<br />
www.cannabeat.de<br />
31
32<br />
<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />
4.5.2 „8. Markt der kulturen“<br />
blkpklöm,m_Äö<br />
Am 29. Mai 2010 fand auf dem Pirnaer Marktplatz bereits zum achten Mal das<br />
große, interkulturelle Fest „Markt der kulturen“ statt. Über 30 bühnenbeiträge, über<br />
60 Stände und mehr als 600 Mitwirkende gestalteten 14 stunden volles Programm!<br />
bei schönstem sonnenschein war die stimmung von beginn an großartig. vor<br />
allem die Angebote wie das spielmobil, kinderschminken, basteln sowie das kinderkarussell<br />
begeisterten die Jüngeren. vielfältige Angebote von vereinen, schulen,<br />
initiativen, institutionen und ländern sorgten auf dem dicht gedrängten Markt für<br />
eine weltoffene und herzliche Atmosphäre bei den besuchern, aber auch für<br />
reichlich informationsgewinn. Den Markt der kulturen 2010 besuchten ca. 10.000<br />
Menschen.<br />
schirmherr und oberbürgermeister klaus-Peter hanke konnte in diesem Jahr wieder<br />
eine vielzahl von ehrengästen zum Markt der kulturen begrüßen, u. a. den<br />
staatsminister des innern Markus ulbig, die generalkonsulin katherine brucker vom<br />
Amerikanischen generalkonsulat leipzig sowie zahlreiche vertreter von Pirnas Partnerstädten<br />
aus tschechien, Polen und Frankreich.<br />
besonderer höhepunkt war das sommerliche Open-Air-Abendkonzert mit ungarischem<br />
speed Folk der band „the transsylvanians“ - sowie reggae und ska von<br />
„Vavamuffin“ aus Polen.<br />
Die veranstaltungen verliefen ohne störungen, ein großer Dank gilt dabei vor<br />
allem auch der Polizei. Angespornt von diesem erfolg begannen bereits wenige Wochen<br />
nach dieser veranstaltung die Planungen für den 9. „Markt der kulturen“, der<br />
am 28. Mai 2011 stattfinden wird.<br />
Die veranstaltung Markt der kulturen 2010 erforderte wie in jedem Jahr, so auch in<br />
diesem, eine gute vorbereitung sowie ein professionell arbeitendes organisationsteam.<br />
Die leitung des organisationsteams und die regie der gesamtveranstaltung<br />
lag im verantwortungsbereich der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong>.<br />
Zur Durchführung der veranstaltung waren ca. 50 freiwillige Helfer/innen<br />
am veranstaltungswochenende vor ort im einsatz, deren engagement wesentlich<br />
zum gelingen des Marktes der kulturen beigetragen hat.<br />
Die koordinierung dieser helfer/innen durch die Mitarbeiter/innen der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong><br />
umfasste die Absprache möglicher einsatzfelder und einsatzzeiten sowie<br />
die Ausstattung der helfer mit den notwendigen sachmitteln sowie deren gastronomische<br />
versorgung.
<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />
Maßgeblich für das gelingen der veranstaltung war eine professionelle und kontinuierliche<br />
Öffentlichkeitsarbeit. es wurden 8.000 Flyer und 2.000 Plakate im landkreis<br />
sächsische schweiz-osterzgebirge verteilt, die lokalen Medien informierten<br />
regelmäßig über den stand der vorbereitungen. Auch online wurde über verschiedene<br />
internetseiten und „social networks“ insbesondere um Jugendliche geworben.<br />
bereits Mitte Februar 2009 starteten die verhandlungen für die gastronomische<br />
versorgung. Da der bisherige gastronomie-Partner, die hotelfachschule Pirna, im<br />
vergangenen Jahr ihren sitz nach Dresden verlagert hatte, musste sich nun nach<br />
einem neuen kooperationspartner umgesehen werden. Mit der soziale Arbeitsprojekte<br />
sonne<strong>nstein</strong> ggmbh (sAPs) wurde ein kompetenter und verlässlicher Partner<br />
für die versorgung mit speisen gefunden. Der getränkeausschank wurde über einen<br />
regionalen sponsor sichergestellt.<br />
Helfer/innen-Dankeschönfeier<br />
Als Dank für alle ehrenamtlichen helferinnen und helfer sowie aller spender und<br />
sponsoren veranstaltet die <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> am 10. Juni 2010 eine kleine Dankesfeier.<br />
oberbürgermeister klaus-Peter hanke sowie das Projektteam dankten allen beteiligten<br />
und lobten die gute Zusammenarbeit und das hohe ehrenamtliche engagement.<br />
standbetreiber, sponsoren und helfer, welche nicht kommen konnten,<br />
bekamen als Anerkennung eine Dankeschön-karte zugeschickt und wurden zugleich<br />
über das neue Datum für die neunte Auflage des Marktes der Kulturen am<br />
28.05.2011 informiert und herzlich dazu eingeladen.<br />
Ein besonderer Dank geht an:<br />
- die zahlreichen ehrenamtlichen helferinnen und helfer<br />
- der Förderschule für geistig behinderte in Polenz<br />
- Drk Jugendrotkreuz für die sanitätstechnische Absicherung<br />
- die vielen Medienvertreter<br />
- den Förderern, sponsoren, spendern, unterstützern<br />
Der Markt der kulturen ist ein wichtiger baustein in unserer region für Weltoffenheit<br />
und vielfalt, und zeigt jedes Jahr aufs neue, wie lebens- und liebenswert Pirna und<br />
die region ist. Durch die vielfältige Vor- und Nachbereitung in den schulen,<br />
initiativen und sonstigen vereinen besitzt dieses Fest eine große nachhaltigkeit.<br />
Klaus-Peter Hanke, Oberbürgermeister der Stadt Pirna, im Rahmen der<br />
Kampagne „Die Sächsische Schweiz ist BUNT.“:<br />
»<br />
„Toleranz und Demokratie fängt vor allem im privaten<br />
Bereich bei jedem selbst an. Akzeptanz bedeutet<br />
vor allem, den Anderen so zu nehmen, wie er<br />
ist. Zeigen wir, dass unsere Region nicht braun ist,<br />
sondern bunt!“<br />
33
34<br />
<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />
4.5.3 lesungen und vorträge<br />
Zur inhaltlichen Auseinandersetzung mit dem rechtsextremismus gehört das genaue<br />
hinsehen, hinhören und lesen. Aus diesem grund veranstalten wir zusammen<br />
mit unseren Partnerinnen und Partnern (vgl. 4.7 netzwerk/kooperationspartner/innen,<br />
seite 37) regelmäßige Lesungen und blkpklöm,m_Äö<br />
Vorträge mit historischem<br />
oder aktuellem politischen Bezug zu den themen rassismus, Antisemitismus<br />
und Fremdenfeindlichkeit. Zurückblicken können wir auf eine reihe großartiger<br />
lesungen, unter anderem mit dem Pirnaer historiker hugo Jensch, chaim noll,<br />
claudia hempel, erika rosenberg, Dr. Matthias kneip, Anne Dorn, Friedrich schorlemmer,<br />
Martin schäuble, hans Waal oder Dr. herbert lappe.<br />
„Die Geschichte der Israelis und Palästinenser“ - Lesung mit Martin<br />
Schäuble<br />
Am Freitag, den 05. november 2010, organisierte die Friedrich-ebert-stiftung gemeinsam<br />
mit der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong>, in kooperation mit der landtagsabgeordneten<br />
Dr. eva-Maria stange, eine öffentliche lesung in der hoffnungskirche Dresden-löbtau.<br />
Dort referierte der Journalist und Politikwissenschaftler Martin schäuble über<br />
das thema israel und Palästina und las aus seinem buch.<br />
Die konfrontationen zwischen israelis und Arabern begannen bereits nach dem<br />
ersten Weltkrieg zu schwelen und brachen mit der gründung des staates israel in<br />
Palästina am 14. Mai 1948 vollständig aus.<br />
im Mittelpunkt der militärischen Auseinandersetzungen stehen dabei die selbstbehauptung<br />
israels und der arabischen staaten sowie die gründung eines palästinensischen<br />
staates. kaum einem gelingt es noch, den Überblick über die Vorkommnisse<br />
in Israel und den angrenzenden arabischen ländern zu behalten,<br />
überschattet dieser Konflikt doch bereits seit mehreren Generationen das Leben in<br />
diesem teil der erde.<br />
im Jahr 2010 waren vor allem themen wie „einfuhrblockade der Palästinensergebiete“,<br />
„siedlungsbau“, „gaza-hilfsschiff“ zentral und fast täglich in den Medien<br />
präsent. in den letzten Monaten stand zudem die Aufnahme von Friedensverhandlungen<br />
zwischen israelis und Palästinenser im Mittelpunkt der berichterstattung.<br />
Der 1978 in rheinfelde geborene Journalist Martin schäuble gab einblicke in die<br />
Situation im Nahen Osten, skizzierte gleichsam die Ursachen des Konfliktes sowie<br />
die neuesten ereignisse und gab dabei eine objektive einschätzung beider seiten<br />
ab. schäuble veröffentlichte vor einigen Jahren mit noah Flug, dem Präsidenten<br />
des internationalen Auschwitz-komitees und vorsitzenden des Dachverbandes der<br />
holocaust-Überlebenden in israel, sein buch „Die geschichte der israelis und Palästinenser“.<br />
„Die Sonne<strong>nstein</strong>er NS-Täter und ihre Nachkriegskarrieren“ - Vortrag<br />
von Julius Scharnetzky<br />
Denken wir an die opfer der nationalsozialistischen gewaltverbrechen, so ergibt<br />
sich zwangsläufig auch die Frage nach den Tätern. Zwischen 1940 und 1941<br />
beteiligten sich etwa 110 Frauen und Männer am krankenmord auf dem Pirnaer<br />
sonne<strong>nstein</strong> – 40 männliche Mitarbeiter der tötungsanstalt sonne<strong>nstein</strong> überdies<br />
an der so genannten „endlösung der Judenfrage“ im generalgouvernement.<br />
es werden keine Mörder geboren – Menschen werden zu solchen. Ausgehend da-
<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />
von hinterfragte der Vortrag anhand von Biografien nach den Ursachen, die für<br />
ganz „normale“ Menschen den Ausschlag gaben, sich an den nationalsozialistischen<br />
Massenmorden zu beteiligen. nach dem krieg wurden nur die wenigsten Mitarbeiter<br />
der tötungsanstalt Pirna-sonne<strong>nstein</strong> juristisch zur verantwortung gezogen.<br />
Der vortrag thematisierte daher neben den begangenen verbrechen auch die nachkriegskarrieren.<br />
Die veranstaltung wurde organisiert durch die gedenkstätte Pirna-sonne<strong>nstein</strong><br />
und die <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong>, in kooperation mit der ev. -luth. kirchgemeinde Pirna,<br />
etwa 60 interessierte Bürgerinnen und Bürger folgten der einladung.<br />
„Die Nachhut“ - Lesung mit Hans Waal<br />
Am 22. April veranstaltete die <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> in kooperation mit in der stadtbibliothek<br />
Pirna im gotischen saal der stadtbibliothek eine lesung mit hans Waal<br />
„Die nachhut“.<br />
im bunker, tief unter der kyritz-ruppiner heide: seit mehr als 65 Jahren harren<br />
hier vier alte ss-Männer hinter den dicken betonmauern aus. Die letzten nahrungsreserven<br />
sind aufgebraucht, die Motivation im bunker ist bei null angekommen.<br />
Was sollen die vier gebrechlichen in ihren staubigen hakenkreuz-uniformen tun?<br />
Den letzten befehl des Führers, den bunker bis zum schluss zu verteidigen, verweigern?<br />
Die not zwingt die alten ss-greise wieder an die frische luft. Ans tageslicht<br />
treten vier schwerbewaffnete Gespenster der Vergangenheit. Doch was die<br />
letzten verteidiger des tausendjährigen reiches erwartet, ist keineswegs die alte<br />
ordnung, sondern eine ganz andere Welt, eine Demokratie in einer vereinigten<br />
bundesrepublik. sie werden verfolgt von brandenburgischen neonazis, gejagt von<br />
der Polizei und begleitet von Fernsehleuten, die die story ihres lebens wittern, bevor<br />
sie das ganze Drama der verstörten Alten begreifen.<br />
hans Waal erzählt in seinem roman die geschichte dreier Personen. eines alten<br />
nationalsozialisten, eines jungen kameramannes und einer linken Politikerin. Der<br />
Roman reflektiert satirisch den Umgang mit der Vergangenheit sowie den<br />
umgang der vergangenheit mit unserer gegenwart.<br />
Zur lesung in der stadtbibliothek kamen rund 30 Interesierte. im Anschluss an<br />
die lesung ergab sich eine rege Diskussion mit dem Autor zu den beweggründen<br />
seines buches.<br />
4.5.4 interkulturelles schachturnier<br />
Als Auftaktveranstaltung zum „8. Markt der kulturen“ fand am 15. Mai 2010 ein<br />
interkulturelles schachturnier im Pirnaer rathaus unter der Schirmherrschaft von<br />
oberbürgermeister klaus-Peter hanke statt.<br />
insgesamt 42 Teilnehmer aus sechs verschiedenen Ländern nahmen an<br />
dem turnier teil. Die schachspieler kamen aus der ukraine, bulgarien, libyen, iran,<br />
russland und Deutschland.<br />
Die gewinner des turniers waren:<br />
- Juri Walter, sieger des turniers<br />
- boris rozov, 1. Platz seniorenwertung<br />
- olena kosovska, 1. Platz Frauenwertung<br />
- Matthias Winn, 1. Platz Juniorwertung<br />
lesung mit hans Waal<br />
SCHACH OHNE GRENZEN<br />
ШАХМАТЫ БЕЗ ГРАНИЦ<br />
Interkulturelles Schachturnier zum „Markt der Kulturen“ in Pirna 2010<br />
Интеркультурный шахматный турнир „Ярмарка Культур“ в Пирне 2010<br />
………………………………........................................................................................................<br />
дата и время: Суббота, 15.05.2010<br />
9.30 Uhr открoeт Мероприятие Бургомистр<br />
Начало 10.00 до 16.00 часов<br />
09.30 Uhr Последний срок подачи заявлений<br />
(без письменного заявления участие в турнире возможно<br />
толко в том случае если ктота из участников откажется от участия)<br />
место: Rathaus Pirna, Am Markt 1/2 im Großen Ratssaal<br />
……………………………………………………...................................................................................................<br />
Организатор: ZMDI Schachfestival Dresden e.V. – проект Интеграция через спорт<br />
AWO служба для миграции и интеграции/ Муниципалитет горда Пирны<br />
Участник: все желающие<br />
Руководитель турнира: Frank Quabs Tel.: 0351-3117597<br />
Behrischstr. 23 E-mail : frank.quabs@schachfestival.de<br />
01277 Dresden<br />
Регистрация: письменное заявление до 07.05.2010 руководителю турнира<br />
формуляр для заполнения на сайте www.pirna.de<br />
чесло принимающих учястие ограничено до 40 человек<br />
Русскоязычным оброщаться к Игорю Смирин<br />
Tel.: 0351-475 87 31 E-Mail: ishmirin@freenet.de<br />
Способ: - Einzelturnier, 7 Runden Schnellschach im Schweizer System (PC-Auslosung)<br />
- Schnellschach nach FIDE-Regeln (siehe Anhang B)<br />
- Wertung bei Punktgleichheit : 1. Buchholzwertung – 2. Buchholzsumme<br />
Время на<br />
размышление: 20 мин. / игрок / партия - быстрые шахматы<br />
Цены: Кубок победителя, призы, грамоты за 1.-3. места, 1 мест о у пенсионеров,<br />
1 место у молодёже в возрасте до 16 лет.<br />
……………………………………………………...................................................................................................<br />
существует возможнасть подкпится<br />
35<br />
Anmeldeformular für russische<br />
spätaussiedler
36<br />
eigene Projekte initiieren<br />
ehrenamtliche Mitarbeit<br />
FsJ Politik<br />
<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />
4.6 Plattform<br />
Die schaffung einer demokratischen, zivilgesellschaftlichen infrastruktur, die in der<br />
lage ist, situations- und bedarfsorientierte Formen von beteiligungskultur zu entwickeln<br />
und zu erproben, ist uns ein wichtiges Anliegen.<br />
Deshalb bieten wir mit unseren in der Pirnaer blkpklöm,m_Äö<br />
innenstadt gelegenen räumlichkeiten<br />
die Möglichkeit, sich unter Begleitung mit ideen oder in Projekten für<br />
Demokratie zu engagieren. unsere räumlichkeiten wurden im Jahr 2010 von verschieden<br />
Partner/innen mit genutzt, so zum beispiel von der Pirnaer initiative gegen<br />
extremismus und für <strong>Zivilcourage</strong>, der initiative Afroeuropäische Familien und<br />
Freunde (AFreu) oder dem Kreisschülerrat sächsische schweiz-osterzgebirge.<br />
es ist uns wichtig, andere initiativen und gruppen mit unserem Wissen und unseren<br />
erfahrungen bei ihrem engagement für Demokratie und respekt zu unterstützen.<br />
schließlich wissen wir, wie schwer die ersten schritte und wie wichtig verlässliche<br />
Partner/innen sind. gemeinsam soll ein klima entstehen, in dem gewalt,<br />
rassismus und Diskriminierung keine chance haben.<br />
Durch die langjährigen Erfahrungen im Management von Projekten, das gut<br />
ausgebaute netzwerk aus Partner/innen und unterstützer/innen und den zentralen<br />
Anlaufpunkt im Zentrum Pirnas ist es uns auch im Jahr 2010 gelungen, engagierten<br />
Menschen eine professionelle Projektbasis zu bieten.<br />
Jede(r) ist bei uns willkommen, um Projektideen zu entwickeln und Angebote<br />
zu schaffen, in denen Demokratie und respekt (er)lebbar werden. gemeinsam organisieren<br />
wir Workshops, bildungsfahrten, konzerte, theateraufführungen, Ausstellungen...<br />
Den ideen sind keine grenzen gesetzt!<br />
natürlich besteht auch die Möglichkeit, unsere Arbeit durch ein Praktikum zu<br />
unterstützen. völlig egal, ob schülerpraktikum, berufs-, ausbildungs- oder studienbegleitend.<br />
Wir haben für jede(n) die richtigen Möglichkeiten, die eigenen Fähigkeiten<br />
auszuprobieren und neue erfahrungen zu sammeln.<br />
Darüber hinaus bieten wir engagierten jungen Menschen die Möglichkeit, unsere<br />
Arbeit durch ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) im bereich Politik (in trägerschaft<br />
der sächsischen Jugendstiftung) oder durch ein Praktikum im rahmen von<br />
Ausbildung, schule oder studium zu unterstützen.<br />
Als einsatzstelle für das FsJ Politik ermöglichen wir es jungen Menschen, strukturen,<br />
Aufgaben und Arbeitsabläufe unseres vereins sowie projektrelevanter Partner<br />
kennen zu lernen. Jugendliche und junge erwachsene können somit politische<br />
und gesellschaftliche ereignisse aus der nähe betrachten und miterleben.<br />
Sebastian Krumbiegel, Sänger „Die Prinzen“, im Rahmen der Kampagne<br />
„Die Sächsische Schweiz ist BUNT.“:<br />
»<br />
„Wenn wir uns für aufgeklärte, moderne Menschen<br />
halten, dann gehört dazu an allererster Stelle ein re-<br />
spektvoller Umgang mit unserem Gegenüber, ganz<br />
gleich welcher Hautfarbe, welcher Religion, wel-<br />
chem Geschlecht oder sexuellen Orientierung.“
<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />
4.7 netzwerk/kooperationspartner/innen<br />
Eine entscheidende Voraussetzung für die Steigerung der Effizienz unserer Arbeit<br />
ist die Bündelung von Ressourcen und Kompetenzen in netzwerken. stetig<br />
bemüht sind wir um kooperation und den Aufbau gegenseitigen vertrauens, um<br />
kosten zu sparen und zusätzliche Mittel und Möglichkeiten zu aktivieren. voraussetzung<br />
für dieses vertrauen ist eine transparente Arbeitsweise, eine ständige<br />
Beziehungsarbeit und die aktive Pflege und Erhaltung des Informationsflusses<br />
und der kommunikation mit unseren kooperationspartner/innen.<br />
Durch unsere ständigen bemühungen, möglichst viele Menschen und organisationen<br />
in unsere Projekte mit einzubinden, ist über die letzten Jahre ein beachtliches<br />
Netzwerk von Freund/innen, Helfer/innen, Kooperationspartner/innen<br />
und Unterstützer/innen entstanden. Dieses netzwerk war im Jahr 2010 eine<br />
wichtige grundlage für die erfolgreiche umsetzung unsere Ziele.<br />
Die <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> ist in den letzten Jahren zu einem wichtigen kern eines<br />
regional stark verzweigten netzwerkes ehrenamtlich wirkender Menschen geworden.<br />
viele vereine, institutionen und private Personen im landkreis sächsische<br />
schweiz-osterzgebirge arbeiten mit uns unterstützend und partnerschaftlich zusammen,<br />
so zum beispiel der rotary club Pirna, die Polizeidirektion oberes elbtal/<br />
osterzgebirge, die städtische Wohnungsgesellschaft Pirna mbh, die ostsächsische<br />
sparkasse Dresden, die sächsische Zeitung, die kreisjugendfeuerwehr sächsische<br />
schweiz-osterzgebirge sowie die stadt Pirna.<br />
Durch unsere vielfältigen Angebote und eine breit angelegte Öffentlichkeitsarbeit<br />
mit entsprechend positiver Medienresonanz sowie durch verschiedene Auszeichnungen,<br />
die teilweise bundesweite beachtung fanden, hat unser verein einen<br />
sehr hohen bekanntheitsgrad in der region sächsische schweiz-osterzgebirge und<br />
darüber hinaus erreicht.<br />
Als aktives Mitglied der „Pirnaer initiative gegen extremismus und für <strong>Zivilcourage</strong>“<br />
setzen wir gemeinsam mit vielen anderen unterstützer/innen ein deutliches Zeichen<br />
gegen intoleranz, rassismus und gewalt.<br />
Darüber hinaus arbeiten wir aktiv im Netzwerk „Tolerantes Sachsen“ mit,<br />
einer Plattform sächsischer initiativen und vereine, die sich konkret und praktisch<br />
gegen Fremdenfeindlichkeit und rassismus in jeglicher erscheinungsform zur Wehr<br />
setzen. Das netzwerk vertritt und fördert die Weiterentwicklung einer demokratischen<br />
und toleranten Alltagskultur in sachsen.<br />
Fast täglich arbeiten wir in zahlreichen Arbeitskreisen (Ag schulprojektage, Ag<br />
extremismus, Ag graue busse, Ag Markt der kulturen) sowie im Beirat des Lokalen<br />
<strong>Aktion</strong>splanes Sächsische Schweiz und verschiedenen kommunalen gremien<br />
mit.<br />
Die <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> ist Mitglied im Förderverein tolerantes sachsen e.v., im<br />
Jugendring sächsische schweiz-osterzgebirge e.v., im kuratorium gedenkstätte<br />
sonne<strong>nstein</strong> e.v., im „trägerverein Jugend-, kultur- und vereinshaus hAnno e.v.“<br />
sowie im verein „kultur für Pirna e.v.“.<br />
Alle Kooperationspartner/innen der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> sind auch auf<br />
unserer Homepage www.aktion-zivilcourage.de unter „Netzwerk“ direkt<br />
einzusehen.<br />
offene kommunikation &<br />
ständige beziehungsarbeit<br />
netzwerkarbeit<br />
Aktive Mitwirkung in<br />
Arbeitsgruppen und gremien<br />
37
38<br />
Auch Sie können Zeuge einer bedrohlichen Situation werden, bei der Menschen<br />
in der Öff entlichkeit angegriff en, beleidigt oder bedroht werden. Es ist<br />
dann nicht einfach, sich richtig zu verhalten. Gar nichts zu tun ist aber ganz<br />
falsch! Schon Kleinigkeiten, wie z.B. mit dem Handy die Polizei anzurufen<br />
01 SEIEN SIE VORBEREITET<br />
» Denken Sie sich eine Situation aus, in der ein Mensch belästigt,<br />
bedroht oder angegriff en wird (z. B. ein Mädchen<br />
wird in der Bahn von zwei Männern angepöbelt).<br />
» Überlegen Sie, was Sie in einer solchen Situation fühlen<br />
würden.<br />
» Überlegen Sie, wie Sie in einer solchen Situation handeln<br />
würden.<br />
02 BLEIBEN SIE RUHIG<br />
» Konzentrieren Sie sich darauf, das zu tun, was Sie sich<br />
vorgenommen haben. Lassen Sie sich nicht ablenken von<br />
Gefühlen wie Angst oder Ärger.<br />
03 HANDELN SIE SOFORT<br />
» Reagieren Sie immer sofort, erwarten Sie nicht, dass ein<br />
anderer hilft. Je länger Sie zögern, desto schwieriger wird<br />
es, einzugreifen.<br />
04 HOLEN SIE HILFE<br />
» In der Bahn: Nehmen Sie Ihr Handy und rufen Sie die Polizei<br />
(Tel. 110) oder ziehen Sie die Notbremse.<br />
» Im Bus: Alarmieren Sie den Busfahrer.<br />
» Auf der Straße: Schreien Sie laut, am besten »Feuer!«,<br />
darauf reagiert jeder.<br />
05 ERZEUGEN SIE AUFMERKSAMKEIT<br />
» Sprechen Sie andere Zuschauer persönlich an. Ziehen Sie<br />
sie in die Verantwortung: »Sie in der gelben Jacke, können<br />
Sie bitte den Busfahrer rufen?«.<br />
» Sprechen Sie laut und mit fester Stimme. Das gibt Ihnen<br />
Selbstvertrauen und ermutigt andere zum Einschreiten.<br />
<strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> e.V.<br />
Lange Straße 43 · 01796 Pirna<br />
Tel. 03501 460880<br />
Fax 03501 460881<br />
Ideen zum Weitermachen: www.aktion-zivilcourage.de<br />
oder Passanten um Hilfe zu bitten, können große Wirkung haben. Mit diesen<br />
10 Hinweisen für couragiertes Handeln, die jeder anwenden kann, wollen wir<br />
Ihnen zeigen, wie Sie wirkungsvoll helfen können, ohne dass Sie sich dabei<br />
selbst in Gefahr bringen.<br />
06 VERUNSICHERN SIE DEN TÄTER<br />
» Schreien Sie laut! Machen Sie auf sich aufmerksam!<br />
07 HALTEN SIE ZUM OPFER<br />
» Nehmen Sie Blickkontakt zum Opfer auf. Das vermindert<br />
seine Angst.<br />
» Sprechen Sie das Opfer direkt an: »Ich helfe Ihnen«.<br />
08 WENDEN SIE KEINE GEWALT AN<br />
» Begeben Sie sich nicht unnötig in Gefahr.<br />
» Fassen Sie den Täter niemals an, er kann dann schnell<br />
aggressiv werden.<br />
» Setzen Sie keine Waff en ein, diese führen häufi g zur<br />
Eskalation.<br />
09 PROVOZIEREN SIE DEN TÄTER NICHT<br />
» Siezen Sie den Täter, damit andere nicht denken,<br />
Sie würden ihn kennen.<br />
» Starren Sie dem Angreifer nicht direkt in die Augen,<br />
das könnte ihn noch aggressiver machen.<br />
» Kritisieren Sie sein Verhalten, nicht aber seine Person.<br />
» Lassen Sie sich selbst nicht provozieren, bleiben Sie ruhig.<br />
10 RUFEN SIE DIE POLIZEI (TEL. 110)<br />
» Beobachten Sie genau und merken Sie sich Gesichter,<br />
Kleidung und Fluchtweg der Täter.<br />
» Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei<br />
(persönlich oder telefonisch oder über das Internet:<br />
www.polizei.sachsen.de/onlinewache/onlinewache.asp).<br />
» Stellen Sie sich als Zeuge zur Verfügung.<br />
Polizeidirektion<br />
Oberes Elbtal-Osterzgebirge<br />
Albertstraße 4 ∙ 01097 Dresden<br />
Tel. 0351 6524-0<br />
Gefördert durch:<br />
» das Förderprogramm »Weltoff enes Sachsen<br />
für Demokratie und Toleranz«<br />
» den Landkreis Sächsische Schweiz<br />
» die Stadt Pirna<br />
» die Ostsächsische Sparkasse Dresden<br />
V.i.S.d.P.: <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> e. V., PF 100 228, 01782 Pirna<br />
10 Punkte für <strong>Zivilcourage</strong> -<br />
als Flyer sowie als A2 und A3<br />
Plakat erhältlich<br />
<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />
4.8 Probleme bei der umsetzung der Maßnahmen 2010<br />
Bewilligung der Fördermittel<br />
blkpklöm,m_Äö<br />
Die ersten Monate im Jahr 2010 gestalteten sich erneut schwierig für die Arbeit<br />
unseres vereins. Da sich die bewilligung der Fördergelder bis in das zweite Quartal<br />
2010 erstreckte, kam es wiederholt zu einer verspäteten Auszahlung der Fördermittel.<br />
Die Praxis der sAb (sächsische Aufbaubank), Fördermittel erst nach<br />
vorlage der Zuwendungsbescheide aller Fördermittelgeber auszuzahlen, kommt an<br />
dieser stelle erschwerend hinzu.<br />
erst mit dem erhalt der Zuwendungsbescheide und der Auszahlung der Fördergelder<br />
gegen Ende des 1. Quartals/Beginn des 2. Quartals 2010 erhielten wir finanzielle<br />
sicherheit für viele Projekte. Dennoch ist es uns mit hilfe vieler netzwerkpartner/innen<br />
gelungen, den großteil unserer geplanten Projekte wie z. b. den 8.<br />
Markt der kulturen in kooperation mit der stadt Pirna erfolgreich durchzuführen.<br />
um die erfolgreiche umsetzung dieser Projekte zu ermöglichen, musste der verein<br />
für die nötigen Projektgelder, Personalkosten, Mieten für büroräume etc. komplett<br />
mit Eigenmitteln in Vorleistung gehen – ein Zustand, der unseren verein vor<br />
große herausforderungen stellt und den wir seit Jahren bemängeln.<br />
um unsere Ziele zu erreichen, ihre Wirkung und ihre nachhaltigkeit zu sichern,<br />
bedarf es kontinuität in der Arbeitsweise. nur die schaffung von langfristig angelegten<br />
strukturen bildet den erforderlichen rahmen für das erreichen nachhaltiger<br />
lösungen. Zukünftig würden wir uns für unsere Arbeit eine mehrjährige Förderung<br />
sehr wünschen.<br />
Neustrukturierung der Jugendhilfelandschaft<br />
Die aktuelle neustrukturierung der Jugendhilfelandschaft im landkreis sächsisch<br />
schweiz-osterzgebirge, die wir grundsätzlich sehr begrüßen, führte bei vielen kooperationspartnern<br />
zu einem Mehraufwand in bezug auf die kurzfristig zu erstellenden<br />
konzeptionen sowie zu Verunsicherungen in Bezug auf die Förderung<br />
für das Jahr 2011. Auf grund dieser situation war es für uns in der zweiten Jahreshälfte<br />
zeitweilig schwierig, zuverlässige kooperationspartner für jahresübergreifende<br />
Projekte zu finden. Dieser Zustand wird sich aber sicher, mit Abschluss der<br />
umstrukturierungen, wieder normalisieren.<br />
Angebot- und Projektdichte im ländlichen Raum<br />
Mit blick auf das stadtgebiet Pirnas können wir mittlerweile auf das vorhandensein<br />
einer sehr breiten Angebots- und Projektdichte, wenn es um die Förderung von<br />
Demokratie und Weltoffenheit sowie den Abbau von rassismus und Fremdenfeindlichkeit<br />
geht, sprechen.<br />
Die situation im ländlichen raum des landkreises sächsische schweiz-osterzgebirge<br />
stellt sich leider anders dar. in weiten teilen fehlen Angebote oder sind<br />
nur sehr unzureichend vorhanden. Auch unsere Arbeit beschränkte sich 2010<br />
zu großen teilen auf die städtischen gebiete unseres landkreises.<br />
stärker als bisher werden wir daher zukünftig, gemeinsam mit unseren Partner/<br />
innen, mit Angeboten im landkreis aktiv werden. Dies sehen wir als Aufgabe und<br />
Ziel für unsere Arbeit in den nächsten Jahren.
5 Arbeitsgrundlagen<br />
5.1 Personelle Ausstattung<br />
Hauptamtliche Struktur<br />
<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />
Derzeit sind zwei Personen in Vollzeit für die <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> beschäftigt.<br />
sämtliche Maßnahmen haben eine hohe Personalintensität, da sie sehr umfangreiche<br />
beratungs- und organisationskomponenten beinhalten und immer wieder<br />
aufs neue konzeptionelle beiträge erfordern. Die vielfalt des Maßnahmenbündels<br />
verursacht zudem einen hohen Arbeitsaufwand.<br />
neben den genannten Aufgaben sind die hauptamtlichen Mitarbeiter für die koordination,<br />
betreuung, Anleitung und begleitung der Arbeit der rund 80 ehrenamtlichen<br />
Akteure verantwortlich. sie führen die vereinsgeschäfte, sind für organisation<br />
und Abrechnung von Fördermitteln zuständig, vertreten den verein nach<br />
außen, pflegen Kontakte und Beziehungen.<br />
seit Dezember 2009 konnte die Personalstruktur um eine 75%-stelle (gefördert<br />
im rahmen des Programms „kommunalkombi“) ausgebaut werden.<br />
Darüber hinaus wird das team der hauptamtlichen Mitarbeiter durch einen freiwilligen<br />
Mitarbeiter/in im FsJ Politik (Freiwilliges soziales Jahr – in trägerschaft<br />
der sächsischen Jugendstiftung) und nach Möglichkeit durch geeignete Praktikant/<br />
innen ergänzt. Die hauptamtlichen sowie der freiwillige Mitarbeiter/in im FsJ Politk<br />
haben je Woche 40 stunden feste Arbeitszeit zu leisten. Darüber hinaus ist aber<br />
noch weitere ehrenamtlich geleistete Arbeit nötig, um die breite Palette der Aufgaben<br />
der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> umzusetzen.<br />
Bürozeiten<br />
Das büro des vereins ist regulär an Wochentagen in der Zeit von 8 Uhr bis 18<br />
Uhr besetzt. bedingt durch zahlreiche veranstaltungen, termine und Arbeitstreffen<br />
kann es aber durchaus vorkommen, dass unser büro einmal stundenweise oder<br />
halbtags unbesetzt bleibt.<br />
Ehrenamtliche Struktur<br />
Den größten teil der personellen substanz machen ehrenamtlich engagierte, zumeist<br />
junge, in der region lebende Menschen aus (ab 16 Jahren). Der Fokus auf<br />
einer große Anzahl ehrenamtlicher Akteure ist sehr wichtig, um insbesondere<br />
Jugendliche in die Arbeit der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> einzubinden.<br />
Die ehrenamtlich arbeitenden Akteure bringen eigene ideen ein, arbeiten an der<br />
Planung und umsetzung von Projekten mit, ermöglichen kontakte zu gleichaltrigen<br />
und in schulen, wirken als Multiplikator/innen der Ziele der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> und<br />
zugleich als sensoren aktueller entwicklungen in Freundes- und schulkreisen. Darüber<br />
hinaus organisieren haupt- wie ehrenamtliche Mitarbeiter/innen gemeinsam<br />
zweimal im Jahr ein klausurtagungswochenende (visionswochenende), um die eigene<br />
Arbeit zu reflektieren und Inhalte vertiefend zu diskutieren. Im Jahr 2010<br />
wurden so über 5.500 Stunden ehrenamtliche Arbeit geleistet. nur durch<br />
diese enorme unterstützung ist es uns möglich, die große bandbreite an Projekten<br />
und veranstaltungen durchzuführen.<br />
39<br />
kampagne für eine weltoffene<br />
und tolerante sächsische<br />
schweiz
40<br />
<strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> Projektbüro<br />
<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />
5.2 Materielle Ausstattung<br />
Als basis für die Arbeit der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> steht seit Dezember 2004 ein ausreichend<br />
großes, in Pirna zentral gelegenes und den bedingungen für Planungsund<br />
beratungstätigkeiten angepasstes büro zur verfügung. lage und beschaffenheit<br />
des büros sind wichtige grundlagen für die Arbeit blkpklöm,m_Äö<br />
der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong>, nur<br />
so können wir eine gute und niedrigschwellige erreichbarkeit und einen direkten<br />
bezug zum stadtgeschehen gewährleisten.<br />
Frei nutzbare PC-Arbeitsplätze, kopierer, telefon und Faxgerät sowie beamer,<br />
transportable DvD Player und laptops bieten ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen<br />
die Möglichkeit, eigene Projektideen umzusetzen oder das internet für recherchen<br />
zu nutzen. Über eigene Postfächer und ein interaktives ordnersys tem können<br />
ehrenamtliche Akteure Post verschicken, persönliche und auch projektbezogene<br />
Daten speichern, verwalten und abrufen. Darüber hinaus stehen allen Mitarbeiter/<br />
innen umfangreiche Fachmedien in unserer vereinsbibliothek zur verfügung.<br />
5.3 organisationsstruktur und Arbeitsabläufe<br />
Die Partizipation der Teilnehmenden, ob nun selbst Mitglied der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong><br />
oder nicht, wird nicht nur angestrebt, sondern ist für unsere gemeinsame<br />
Arbeit eine grundvoraussetzung.<br />
Wenn sich in bestimmten Arbeitsfeldern Mängel zeigen, können diese zur vereinswerkstatt<br />
oder zur klausurtagung thematisiert und entsprechend gegengesteuert<br />
werden. Die transparente, systematische und nachvollziehbare Durchführung<br />
und die sich anschließende Überprüfung von Projekten und Maßnahmen sind wichtige<br />
leitziele, die alle Mitarbeiter bei der täglichen Arbeit begleiten.<br />
in zahlreichen Arbeitsgruppen, die teilweise unter ehrenamtlicher leitung stehen,<br />
versuchen wir junge Menschen einzubinden, ehrenamtliches engagement zu<br />
befördern und somit Angebote für die beteiligung zu schaffen und teilhabe an den<br />
Projekten zu ermöglichen. informationen und beschlüsse werden in Protokollen<br />
festgehalten und per e-Mail an die jeweiligen teilnehmer der Ag verschickt. Über<br />
e-Mail-groups, die speziell für die Arbeit mit den ehrenamtlichen eingerichtet worden<br />
sind, können auch gruppenmitglieder, die nicht am treffen der Ag teilnehmen<br />
konnten, mitdiskutieren und mitentscheiden.<br />
Die hauptamtlichen Mitarbeiter/innen werten alle Prozesse gemeinsam aus. besonderen<br />
raum für die Diskussion über die inhaltliche Ausrichtung der Arbeit bietet<br />
die wöchentlich stattfindende Teamberatung. Aktuelle Fragestellungen,<br />
aber auch Probleme und sorgen der einzelnen Mitarbeiter/innen werden in diesen<br />
Beratungen angesprochen und diskutiert. Darüber hinaus findet eine gemeinsame<br />
Dokumentation von Projektergebnissen statt. Am ende jeder Förderperiode wird<br />
die geleistete Arbeit in einem Jahresbericht umfassend beschrieben und ausgewertet.<br />
Die organisationsstruktur der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> ist in Anlage 3 organigramm auf<br />
Seite 51 grafisch dargestellt.<br />
Vernetzung, Information und Einbindung der Zielgruppe<br />
sämtliche Maßnahmen und Methoden unserer Arbeit vernetzen die Zielgruppen,<br />
binden sie partzipativ ein und regen zur beteiligung und Mitgestaltung an. beson-
<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />
ders wichtig für den erfolg unserer Arbeit ist die einbindung von Jugendlichen in die<br />
Planung, Durchführung und umsetzung von Projekten und veranstaltungen.<br />
um diese Zielgruppe zu erreichen ist es notwendig, zeitgemäße Medien zu nutzen,<br />
um junge Menschen erfolgreich informieren, anzusprechen und integrieren zu<br />
können.<br />
„Blogs“, „Posts“ und „Tweets“ sind begriffe, die in den letzten Jahren immer<br />
wichtiger geworden sind und die sich speziell bei jungen Menschen großer beliebtheit<br />
erfreuen.<br />
in wenigen Monaten ist es uns gelungen, über das Portal facebook über 6.000<br />
Freunde zu gewinnen, die sich regelmäßig über unsere Arbeit informieren und mit<br />
denen wir auch in einem regelmäßigen kontakt und Austausch stehen.<br />
Darüber hinaus erreichen wir über die Portale schülervz - 1.800, studivz - 1.900,<br />
twitter - 150, myspace - 650 und dampfer.net - 170 junge Menschen.<br />
in einem eigenen youtube-kanal haben alle interesierten außerdem die Möglichkeit,<br />
videos über die Arbeit und <strong>Aktion</strong>en der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> zu sehen, die in<br />
den letzten Projekten begleitend entstanden sind.<br />
Die sozialen netzwerke bieten uns die Möglichkeit, speziell mit jungen Menschen<br />
in kontakt und ins gespräch zu kommen - ihnen themen unserer Arbeit zugänglich<br />
zu machen und damit eine Auseinandersetzung zu fördern.<br />
Durch den Einsatz eines verknüpfenden Content-Managementsystems sowie<br />
die nutzung von RSS-Feeds ist es uns mit einem minimalen Zeitaufwand möglich,<br />
unsere informationen sehr breit zu streuen.<br />
Über Diskussionen, Workshops, begegnungstreffen und die Möglichkeit, eigene<br />
Projekte mit uns zu entwickeln, schaffen wir für junge Menschen attraktive Formen<br />
der Mitbestimmung, beteiligung und selbstverwirklichung.<br />
selbstinitiierte Projekte tragen darüber hinaus entscheidend zur kompetenzbildung<br />
junger Menschen und zur verstärkten Identifikation mit der Heimatstadt und<br />
der heimatregion bei. nur durch eine ständige einbindung gelingt es uns, Angebote<br />
zu schaffen, die von der Zielgruppe selber mit gestaltet werden können und sich<br />
sehr stark an der Lebenswelt der Zielgruppe orientieren. unser gut zu erreichendes<br />
Projektbüro in der Pirnaer Altstadt bietet für viele dieser Prozesse einen<br />
wichtigen Anlaufpunkt.<br />
Gender Mainstream<br />
ganz bewusst achten wir bei der umsetzung aller Maßnahmen und Methoden auf<br />
die einhaltung der gleichstellung. Das Ziel der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> ist es, äquivalente<br />
Chancen für Mädchen/Frauen und Jungen/Männer in allen bereichen der<br />
initiativarbeit und darüber hinaus auch in den Projekten und auf veranstaltungen<br />
herzustellen.<br />
Generationsübergreifende Angebote<br />
Durch entsprechend modifizierte Angebote bringen wir Menschen verschiedener<br />
Altersgruppen miteinander in Kontakt und wirken so Generationenkonflikten entgegen.<br />
Wir sind uns der Tatsache bewusst, die mit dem demografischen Wandel<br />
verbundenen herausforderungen nur generationsübergreifend bewältigen zu<br />
israelisch-deutscher<br />
Fachkräfteaustausch 2010<br />
41
42<br />
<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />
können und sehen große chancen darin, auf die Fähigkeiten, Potenziale, stärken<br />
und erfahrungen der älteren generation zurückgreifen zu können.<br />
Weiterbildung der Mitarbeiter/innen<br />
blkpklöm,m_Äö<br />
Die Weiterbildung unserer Mitarbeiter/innen findet auf vielfältigen Wegen statt.<br />
Die instrumentarien wie die vereinswerkstatt oder die klausurwochenenden tragen<br />
ebenso zu Weiterbildung unserer Mitarbeiter/innen bei wie der Besuch unterschiedlicher<br />
Seminare und Workshops unserer kooperationspartner/innen<br />
(vgl. 4.7 netzwerk/kooperationspartner/innen, seite 37). Der/Die Mitarbeiter/in im<br />
FsJ Politik ist selbstverständlich im gesamten Jahr in ein seminarprogramm eingebunden,<br />
das durch die sächsische Jugendstiftung organisiert wird. Darüber hinaus<br />
bilden sich die meisten unserer Mitstreiter/innen, z.b. für die Aufklärungsarbeit an<br />
schulen, individuell weiter.<br />
gute Möglichkeiten zur individuellen Weiterbildung bietet auch unsere vereinseigene<br />
Bibliothek, in der neben einer großen Auswahl an Fachliteratur auch<br />
zahlreiche andere Fachmedien auf DvD, cD usw. für alle interessierten zur verfügung<br />
stehen. Auch die Weiterbildung via internet ist für alle Mitarbeiter/innen an<br />
den speziell dafür eingerichteten Pc-Plätzen möglich.<br />
5.4 Qualitätsmanagement<br />
im streben nach immer besserer Wirksamkeit unserer Maßnahmen sowie in dem<br />
bewusstsein von ressourcenknappheit sind wir als leistungserbringer darauf bedacht,<br />
eine hohe und zielführende Qualität in unserer Arbeit zu erbringen. Wir werden<br />
dabei durch das Motto „Tun wir die richtigen Dinge? / Tun wir die Dinge<br />
richtig?“ geleitet. Effizient arbeiten wir, wenn wir die Dinge richtig tun. Effektiv<br />
arbeiten wir, wenn wir die richtigen Dinge tun.<br />
Wir sind uns bewusst, dass dort, wo über Qualität gesprochen wird, auch über<br />
geeignete vorgehensweisen zur Überprüfbarkeit der selbigen gesprochen werden<br />
muss und das diese vorgehensweisen angewendet und umgesetzt werden müssen.<br />
um die Qualität unserer Arbeit messbar und überprüfbar zu machen, erarbeiten<br />
wir zunehmend unterschiedliche instrumente der Qualitätssicherung, um die<br />
Zielgruppenerreichung, die Effizienz unserer Arbeit und vor allem die inhaltliche<br />
Qualität unserer veranstaltungen auf Dauer zu gewährleisten.<br />
ohne Messen kann man Qualität im allgemeinen zwar behaupten, aber letztendlich<br />
nicht belegen. Deshalb haben wir uns im sinne unseres Qualitätsmanagements
<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />
für die Messbarkeit unserer erbrachten leistungen Ziele mit hilfe der SMART-Regel<br />
gesetzt.<br />
so haben wir die durch unsere Arbeit zu erreichenden Zielgruppen ein- und voneinander<br />
abgegrenzt, wir haben uns quantitative Zielmarken für das Jahr 2010<br />
gesetzt und wir konzentrieren uns ganz bewusst auf bestimmte geschäftsfelder<br />
(vgl. 3.1 teilbereiche der Arbeit). Diese Abgrenzung erachten wir als unabdingbar<br />
für die Qualität der zu erbringenden leistungen.<br />
Die SMART-Formel – Checkliste zur Überprüfung der Zielformulierung<br />
Spezifisch:<br />
ist das Ziel hinreichend konkret und präzise formuliert?<br />
ist das Ziel eindeutig und widerspruchsfrei?<br />
Messbar:<br />
Woran kann ich erkennen, ob ich mein Ziel erreicht habe?<br />
Wie kann ich es beobachten?<br />
Anspruchsvoll:<br />
Ist das definierte Ziel herausfordernd und anspruchsvoll?<br />
Realistisch:<br />
ist das Ziel realistisch überhaupt erreichbar?<br />
Terminiert:<br />
sind klare termine festgelegt? (verbindlichkeit)<br />
Als erstes legen wir gemeinsam von uns zu erreichende Ziele (sMArt) fest. Die Ziele<br />
müssen unbedingt eindeutig formuliert werden, nur so kann am Projektende<br />
zum beispiel entschieden werden, ob das Projektziel erreicht oder verfehlt wurde.<br />
Daraufhin planen und entwickeln wir verschiedene fundierte sowie angemessene<br />
vorgehensweisen, um die geforderten bzw. festgelegten ergebnisse zu erreichen.<br />
Als nächstes gehen wir in die Umsetzungsphase und wenden die von<br />
uns entwickelten vorgehensweisen an, wobei wir darauf achten, diese vollständig<br />
umzusetzen.<br />
Die verwendeten vorgehensweisen (Methoden) und deren umsetzung (Maßnahmen)<br />
unterziehen wir anschließend einer Beurteilung und Überprüfung durch<br />
die Überwachung und Auswertung der erzielten ergebnisse. Aus dieser beurteilung<br />
und Überprüfung können wir dann erkennen, ob bedarf besteht, die Prioritäten<br />
neu zu vergeben, und wir können Verbesserungen identifizieren, planen und<br />
einführen.<br />
5.5 evaluation<br />
im Jahr 2008 wurde die <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> im Auftrag der sächsischen staatskanzlei<br />
im rahmen des landesprogramms „Weltoffenes sachsen für Demokratie und<br />
toleranz“ durch das unabhängige institut ProvAl extern evaluiert.<br />
Die ergebnisse der evaluation wurden im Jahr 2009 durch die sächsische staatskanzlei<br />
veröffentlicht. Die ergebnisse der evaluation unserer Arbeit stellen wir bei<br />
interesse gern im vollen umfang zur verfügung.<br />
43
44<br />
<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />
Aufbauend auf den erfahrungen der externen evaluation und dem Wissen, das sich<br />
unsere Mitarbeiter/innen in verschiedenen Weiterbildungen zum thema evaluation<br />
angeeignet haben, sind wir in unserer täglichen Arbeit dazu übergegangen, regelmäßig<br />
Projekte zu evaluieren.<br />
im Jahr 2010 haben wir mit hilfe von Teilnehmer/innenumfragen blkpklöm,m_Äö zum beispiel<br />
zum „Markt der kulturen“, zum „Denkmal der grauen busse“ oder zum tagesseminar<br />
„subversive verunsicherungspädagogik“ versucht, innerhalb der Ziegruppen<br />
die beweggründe zum besuch, zur Wirkung und zur Qualität unserer veranstaltungen<br />
und Projekte abzufragen und auszuwerten.<br />
um unsere Projekte zukünftig noch fundierter und im ergebnis aussagekräftiger<br />
untersuchen zu können haben wir uns mit einer kooperationsanfrage an die evangelischen<br />
hochschule für soziale Arbeit Dresden gewandt. ende 2010 ist es uns<br />
gelungen die EHS als Partner zu gewinnen. Zukünftig bieten wir studentinnen<br />
und studenten der ehs die Möglichkeit, im rahmen ihres studiums, unsere verschiedene<br />
veranstaltungen zu evaluieren und auszuwerten. Wir erhoffen uns aus<br />
diesem kooperationsverhältnis vielfältige synergieeffekte für unsere tägliche Arbeit.<br />
Prof. Dr. Werner J. Patzelt, Institut für Politikwissenschaft, im Rahmen<br />
der Kampagne „Die Sächsische Schweiz ist BUNT.“:<br />
»<br />
„Toleranz und ein bunter Strauß gemeinwohlfördernder<br />
Ideen verbürgen am besten, dass wir die<br />
vom Ansatz her doch gute Ordnung unseres Gemeinwesens<br />
weiter verbessern – gerade auch in der Sächsischen<br />
Schweiz.“
<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />
Projektstrukturplan 2010<br />
Anlage 1<br />
Wichtigste voraussetzung für die Arbeit der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> ist ein konsistenter<br />
Projektstrukturplan, der jährlich an die bedarfssituation angepasst wird. Die Ziele<br />
werden mit hilfe der sMArt-regel formuliert. somit erreichen wir, dass unsere Ziele<br />
auch für Außenstehende spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch sowie nachvollziehbar<br />
terminiert sind.<br />
45
46<br />
Leitziel<br />
Mittlerziele MZ1: Die Bevölkerung im<br />
Landkreis Sächsische Schweiz-<br />
Osterzgebirge ist allen Kulturen<br />
und Religionen gegenüber<br />
aufgeschlossener.<br />
Handlungsziele<br />
Maßnahmen<br />
<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />
Projektstrukturplan 2010 - <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> e.V<br />
(Engagement für) Demokratie, <strong>Zivilcourage</strong> und gelebte Toleranz im Landkreis Sächsische Schweiz-<br />
Osterzgebirge gefördert und gestärkt<br />
HZ1.1: Bis Ende 2010 hat sich ein HZ2.1: Den<br />
Teil (ca. 15%) der Pirnaer<br />
Bevölkerung für fremde Kulturen<br />
interessiert.<br />
HZ1.2: Ein Teil der Pirnaer<br />
Bevölkerung (min. 80 Personen)<br />
engagiert sich aktiv und<br />
kontinuierlich für kulturelle<br />
Vielfalt<br />
HZ1.3: Rund 500 der direkt und<br />
indirekt am Projekt Beteiligten<br />
haben bis Ende 2010 ihr Wissen<br />
über Geschichte des dritten<br />
Reichs, fremde Kulturen und<br />
Religionen gesteigert<br />
M1.1.1: Im Mai 2010 wird der<br />
„Markt der Kulturen“<br />
durchgeführt. 6000 Personen<br />
besuchen den Markt.<br />
M1.2.1.: Es finden innerhalb<br />
eines Jahres min. 6 Vor- und<br />
Nachbereitungstreffen für den<br />
„Markt der Kulturen“ statt, an<br />
denen ca. 40 Personen<br />
teilnehmen.<br />
M1.2.2: Ca. 20 Ehrenamtliche<br />
nehmen bis Ende 2010 12mal an<br />
der Vereinswerkstatt teil<br />
M1.3.1: An ca. 7 Lesungen<br />
werden 2010 insgesamt 200<br />
Personen teilnehmen<br />
M1.3.2: An 2<br />
Gedenkstättenfahrten nach<br />
Auschwitz und Theresienstadt<br />
nehmen 2010 insgesamt 40<br />
Personen teil.<br />
M1.3.3: An 8<br />
Zeitzeugengesprächen werden<br />
ca. 240 Personen teilnehmen.<br />
MZ2: Alle staatlichen und nichtstaatlichen<br />
Akteure sind zum<br />
Leitziel optimal miteinander<br />
vernetzt.<br />
JugendsozialarbeiterInnen des<br />
Landkreises Sächsische Schweiz-<br />
Osterzgebirge wird<br />
kontinuierlich eine Plattform mit<br />
der Möglichkeit der Vernetzung<br />
und des Wissensaustausch zur<br />
Verfügung gestellt. Das Wissen<br />
um Ansprechpartner bei der<br />
Polizei und der Justiz wird ihnen<br />
kontinuierlich vermittelt<br />
HZ2.2: BürgermeisterInnen,<br />
Landrat, Verwaltungsangestellte<br />
und hauptamtliche Mitarbeiter<br />
der Jugendarbeit aus der<br />
Sächsischen Schweiz-<br />
Osterzgebirge bekommen bis<br />
Ende 2010 die Möglichkeit zum<br />
fachlichen Austausch und zur<br />
Kooperation.<br />
HZ2.3: Die Stadt Pirna, Vereine,<br />
Kirchen, lokale Unternehmen,<br />
Gewerbetreibende und weitere<br />
ortsansässige Institutionen<br />
werden bis Ende 2010<br />
gemeinsam aktiv<br />
M2.1.1 :Das ganztägige Seminar<br />
„Partner der Straße“ findet in<br />
2010 5mal statt. Es nehmen<br />
jeweils ca. 20 Personen aus den<br />
Bereichen Polizei,<br />
Jugendsozialarbeit und teilweise<br />
der Justiz teil.<br />
M2.2.1: In 2010 findet die<br />
jährliche Fachtagung für<br />
BürgermeisterInnen, Landrat,<br />
Verwaltungsangestellte und<br />
hauptamtliche Mitarbeiter der<br />
freien Träger der Jugendarbeit<br />
aus der Sächsischen Schweiz-<br />
Osterzgebirge ganztägig statt.<br />
M2.3.1: Für den Markt der<br />
Kulturen werden im Jahr 2010<br />
auch durch die <strong>Aktion</strong><br />
<strong>Zivilcourage</strong>/KPR<br />
unterschiedliche lokale Akteure<br />
miteinander verbunden. Hierzu<br />
gehören: die Stadt Pirna, AWO,<br />
Kolping, Afreu,<br />
SchulsozialarbeiterInnen, CJD,<br />
Polizei, Jugendring, Kirchen etc.<br />
MZ3: Alle Jugendkulturen sind<br />
unter Beteiligung der Zielgruppe<br />
vielfältig, entwickelt, ausgebaut<br />
und attraktiv<br />
blkpklöm,m_Äö<br />
HZ3.1: Bis Ende 2010 wird das<br />
lokale jugendkulturelle Angebot<br />
in seiner Vielfalt kontinuierlich<br />
aufrechterhalten<br />
HZ.3.2: Bis Ende 2010 wird das<br />
lokale jugendkulturelle Angebot<br />
in seiner Attraktivität gesteigert.<br />
MZ4: Alle Multiplikatoren und<br />
Fachkräfte sind politisch<br />
gebildet, geschult und<br />
aufgeklärt.<br />
HZ4.1: Weniger erfahrene<br />
Multiplikatoren und Fachkräfte<br />
haben bis Ende 2010 mehr<br />
Wissen über<br />
Fremdenfeindlichkeit,<br />
Rassismus, Diskriminierung,<br />
Gewalt und Intoleranz erhalten<br />
HZ4.2: Multiplikatoren und<br />
Fachkräfte sind in ihrem<br />
beruflichen Aufgabenbereich<br />
aufmerksamer und sensibler für<br />
Fremdenfeindlichkeit,<br />
Rassismus, Diskriminierung,<br />
Gewalt und Intoleranz<br />
HZ.3.3: Min. 40 Personen HZ4.3: Erfahrene Multiplikatoren<br />
bringen sich aktiv 2010 in die und Fachkräfte werden über<br />
Gestaltung und Organisation von aktuelle Informationen zu<br />
jugendkulturellen<br />
Fremdenfeindlichkeit,<br />
Veranstaltungen ein.<br />
Rassismus, Diskriminierung,<br />
Gewalt und Intoleranz<br />
kontinuierlich auf dem<br />
Laufenden gehalten.<br />
M3.1.1: Cannabeat<br />
(9x/insg.3000), Newcomer<br />
Bandfestival (1x/500),<br />
Abschlusskonzert “Markt der<br />
Kulturen” (1x/1000), diverse<br />
Musikveranstaltungen im<br />
Jahresverlauf mit insg. ca. 7000<br />
Besuchern.<br />
M.3.2.1: Alle unter M3.1.1.<br />
genannten Veranstaltungen<br />
werden ansprechender<br />
beworben und ansprechender<br />
ausgestaltet.<br />
M4.1.1: Im Jahr 2010 werden ein<br />
Workshopangebot sowie<br />
Materialien für weniger<br />
erfahrene Multiplikatoren und<br />
Fachkräfte vorgehalten.<br />
M4.1.2: Eigene Materialien für<br />
Multiplikatoren und Fachkräfte<br />
werden erarbeitet und diesem<br />
Personenkreis kostenlos zur<br />
Verfügung gestellt.<br />
M3.3.1: Junge Menschen bilden M4.2.1: In der AG Extremismus<br />
verschiedene AGs und bereiten (10 mal im Jahr) werden von der<br />
darin die Veranstaltungen vor. <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> aktuelle<br />
Cannabeat AG: 10 Treffen / ca. 7 Informationen und Tendenzen<br />
Pers.; Markt der Kulturen- mit regionalem Bezug zu<br />
Abschlusskonzert AG: 3 Treffen / Fremdenfeindlichkeit,<br />
5 Pers.;<br />
Rassismus, Diskriminierung,<br />
Gewalt und Intoleranz sowie<br />
Möglichkeiten der Prävention<br />
eingebracht.<br />
M4.3.1: Durch die <strong>Aktion</strong><br />
<strong>Zivilcourage</strong> werden Fachkräfte<br />
und Multiplikatoren laufend über<br />
aktuelle Problemlagen in ihrem<br />
Fachgebiet informiert: über den<br />
Newsletter, die Website, Anrufe<br />
und gezielte Ansprache bei<br />
akuten Situationen.
MZ5: Alle Schulen nehmen<br />
Angebote an und werden selbst<br />
aktiv.<br />
HZ5.1: Alle Schulen des<br />
Landkreises Sächsische Schweiz<br />
kennen bis Ende 2010 das<br />
Angebot des Projektes und der<br />
beteiligten Projektpartner<br />
<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />
MZ6: Alle Jugendlichen haben<br />
eine lokale Bindung sowie eine<br />
regionale kulturelle und<br />
geschichtliche Identität<br />
entwickelt.<br />
HZ6.1: Ca. 30 Jugendliche<br />
initiieren oder beteiligen sich bis<br />
Ende 2010 an Projekten der<br />
<strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong><br />
HZ5.2: Bis Ende 2010 nehmen HZ6.2: Ca. 40 Jugendliche<br />
min. 10 Schulen ein Angebot des wissen bis Ende 2010 mehr über<br />
Projektes an.<br />
die lokale Kultur und Geschichte<br />
HZ5.3: Min. 5 Schulen führen bis<br />
Ende 2010 eigene Projekte im<br />
Rahmen der Angebote des<br />
Projektes durch.<br />
M5.1.1: Über Newsletter, Flyer,<br />
Internetseite, Medien,<br />
Kooperationspartner werden die<br />
Schulen über eigenen Angebote<br />
und die der Kooperationspartner<br />
informiert. Der Newsletter<br />
erscheint 14tägig, die Website ist<br />
tagesaktuell.<br />
M5.2.1: Engagierte LehrerInnen<br />
werden gezielt angesprochen.<br />
M5.2.2: Die Angebote werden<br />
kontinuierlich in ansprechender,<br />
seriöser Form beworben und<br />
präsentiert.<br />
M5.2.3: Die Beziehungen zu den<br />
Schulen werden regelmäßig und<br />
intensiv gepflegt.<br />
M5.3.1: Positive Beispiele<br />
werden herausgestellt und<br />
publik gemacht, um andere<br />
Schulen zu motivieren.<br />
M.5.3.2.: Die <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong><br />
steht kontinuierlich als<br />
Ansprechpartner zur Verfügung<br />
und stellt Materialien und<br />
Hilfestellungen (Beratung bei<br />
Anträgen, Hinweise auf<br />
Fördermöglichkeiten) zur<br />
Verfügung. Dabei bemüht sich<br />
der Verein um Offenheit und<br />
Flexibilität gegenüber den Ideen<br />
und Vorschlägen der Schulen.<br />
Projektstrukturplan 2010 - <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> e.V<br />
(Engagement für) Demokratie, <strong>Zivilcourage</strong> und gelebte Toleranz im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge gefördert und gestärkt<br />
M6.1.1: Die Projekte werden<br />
attraktiv für Jugendliche<br />
beworben und darüber<br />
informiert, dass sie eigene<br />
Projekte im Rahmen der <strong>Aktion</strong><br />
<strong>Zivilcourage</strong> realisieren können<br />
(Plattform). Dies geschieht über<br />
die Presse, gezielt Jugendteil der<br />
SZ, Newsletter zu den<br />
Veranstaltungen, Flyer, Plakate,<br />
SMS etc.<br />
M6.1.2: Mitglieder werden in der<br />
Vereinswerkstatt explizit darauf<br />
aufmerksam gemacht, eigene<br />
Ideen und Projekte umzusetzen.<br />
Einzelne Projekte(-vorschläge)<br />
der Ehrenamtlichen werden<br />
beim Klausurtagungswochenende<br />
besprochen.<br />
M6.2.1: In der Vereinswerkstatt<br />
erfahren die Ehrenamtlichen<br />
etwas über lokale Kultur und<br />
Geschichte.<br />
M6.2.2: Unterstützung der<br />
Gedenkspur (Kreuze vom Schloß<br />
zur Elbe, Gedenken an<br />
"Euthanasie"-Morde) durch<br />
Erhalt der Spur. Ca. 20<br />
Jugendliche arbeiten am Erhalt<br />
mit und erfahren so etwas über<br />
lokale Geschichte.<br />
M6.2.3: Im Zusammenhang mit<br />
dem „Markt der Kulturen“<br />
erfahren die Jugendlichen, die an<br />
der Vor- und Nachbereitung<br />
teilnehmen etwas über lokale<br />
Kultur und über besondere<br />
Gruppen vor Ort.<br />
M6.2.4: Die <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong><br />
ist Mitglied im Kuratorium<br />
„Gedenkstätte Pirna<br />
Sonne<strong>nstein</strong>“; in dieser Funktion<br />
gestalten und pflegen wir die<br />
Website der Gedenkstätte und<br />
verknüpfen die Inhalte mit<br />
denen unseres Vereins.<br />
MZ7: Die am Projekt direkt und<br />
indirekt Beteiligten nehmen aktiv<br />
Stellung zu Fremdenfeindlichkeit,<br />
Rassismus, Diskriminierung,<br />
Gewalt und Intoleranz.<br />
HZ7.1: Ca. 30 der ehrenamtlich<br />
Tätigen und Unterstützer haben<br />
bis Ende 2010 ihre Kompetenzen<br />
für demokratische Prozesse<br />
gestärkt und sind in der Lage,<br />
demokratische Rechte<br />
selbstbewusst einzufordern<br />
HZ7.2: Relevante lokale Akteure<br />
werden zeitnah aktiv zugunsten<br />
von Betroffenen von<br />
Fremdenfeindlichkeit,<br />
Rassismus, Gewalt,<br />
Diskriminierung und Intoleranz.<br />
HZ7.3: Betroffene von<br />
Fremdenfeindlichkeit,<br />
Rassismus, Diskriminierung,<br />
Gewalt und Intoleranz werden<br />
beraten, unterstützt und an<br />
Kooperationspartner vermittelt.<br />
M7.1.1: Demokratische Prozesse<br />
werden in der Vereinswerkstatt<br />
und dem Visionswochenende<br />
erlebt und eingeübt.<br />
M7.2.1: Relevante lokale Akteure<br />
werden über Ereignisse<br />
informiert und erhalten<br />
Vorschläge für<br />
Reaktionsmöglichkeiten.<br />
HZ7.3.1: Die <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong><br />
steht als Ansprechpartner zur<br />
Verfügung, zeigt sich solidarisch,<br />
sucht aktiv den Kontakt zu<br />
Opfern, analysiert die Situation<br />
und stellt den Kontakt zu KPR,<br />
Opferberatung und Polizei her.<br />
47<br />
MZ8: Weite Teile der<br />
MZ9: Die Ziele und Projekte der<br />
Bevölkerung Pirnas und des <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> sind<br />
Landkreises Sächsischen Schweiz- gestärkt und erweitert durch<br />
Osterzgebirge sind informiert zeitliches und finanzielles<br />
und aufgeklärt über Aktivitäten Engagement von Teilen der<br />
der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> und ihrer Bevölkerung, Institutionen,<br />
Netzwerkpartner; sowie über lokalen Unternehmen und<br />
Fremdenfeindlichkeit,<br />
Gewerbetreibenden.<br />
Rassismus, Diskriminierung,<br />
Gewalt und Intoleranz in der<br />
Region und mögliche<br />
Gegenmaßnahmen.<br />
HZ8.1: Die Medien nehmen im<br />
Jahr 2010 die Arbeit und die<br />
Informationen der <strong>Aktion</strong><br />
<strong>Zivilcourage</strong> kontinuierlich wahr.<br />
HZ8.2: Teile der Bevölkerung<br />
Pirnas sind tagesaktuell über<br />
Fremdenfeindlichkeit,<br />
Rassismus, Diskriminierung,<br />
Gewalt und Intoleranz in der<br />
Region informiert.<br />
M8.1.1: Die <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong><br />
betreibt eine ausführliche Presse-<br />
und Öffentlichkeitsarbeit:<br />
Pressemitteilungen, Newsletter,<br />
Websites (2x),<br />
Informationsmaterialien, Flyer,<br />
Plakate, Informationsstände<br />
HZ9.1: Interessierte<br />
BürgerInnen sind kontinuierlich<br />
über Beteiligungsmöglichkeiten<br />
informiert.<br />
HZ9.2: Bis Ende 2010 beteiligen<br />
sich weitere 10 BürgerInnen an<br />
der Umsetzung der Ziele der<br />
<strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong>.<br />
HZ9.2: Bis Ende 2010 fördern<br />
weitere 5 lokale Unternehmen<br />
und Gewerbetreibende die<br />
Umsetzung der Ziele der <strong>Aktion</strong><br />
<strong>Zivilcourage</strong>.<br />
M9.1.1: Die <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong><br />
betreibt eine ausführliche<br />
Presse- und<br />
Öffentlichkeitsarbeit:<br />
Pressemitteilungen, Newsletter,<br />
Websites (2x),<br />
Informationsmaterialien, Flyer,<br />
Plakate, Informationsstände<br />
M8.2.1: sieh M8.1.1 M9.2.1: Die <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong><br />
wirbt über persönliche<br />
Ansprache, und über die<br />
Öffentlichkeitsarbeit aktiv um<br />
Mitarbeit in der Bevölkerung.<br />
M9.2.1: Unternehmen und<br />
Gewerbetreibende werden für<br />
direkte Unterstützung<br />
(personell und materiell) bei<br />
Projekten (Sponsoring) oder<br />
Spenden persönlich und über<br />
die Öffentlichkeitsarbeit<br />
angesprochen.
48<br />
<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />
blkpklöm,m_Äö
<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />
leitbild 2010<br />
Anlage 2<br />
im Jahr 2010 ist es uns gelungen, gemeinschaftlich mit allen Mitgliedern der <strong>Aktion</strong><br />
<strong>Zivilcourage</strong>, unser Leitbild weiterzuentwickeln und zu konkretisieren. Auf unserer<br />
Mitgliederversammlung im Mai 2010 konnten wir dieses leitbild als Wegweiser für<br />
unsere zukünftige Arbeit erfolgreich verabschieden.<br />
49
50<br />
monatliche vereinswerkstatt -<br />
leitbilddiskussion<br />
<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />
Leitbild der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong><br />
Die <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> versteht sich als überparteiliches Bündnis. Der verein<br />
setzt sich aktiv und positiv für die Stärkung von Demokratie, Offenheit, <strong>Zivilcourage</strong>,<br />
Toleranz und Vielfalt ein. Außerdem engagieren wir uns für die<br />
Zurückdrängung von Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus, blkpklöm,m_Äö Diskriminierung, rassismus<br />
und gewalt. Der Fokus liegt dabei auf dem landkreis sächsische schweizosterzgebirge.<br />
unser handeln zielt darauf ab, Perspektiven für gesellschaftliches Engagement<br />
bei allen Menschen zu eröffnen und Demokratie somit erlebbar zu machen.<br />
Wir geben räume für selbstverwirklichung, motivieren und unterstützen<br />
Menschen, ihre verantwortung wahrzunehmen und <strong>Zivilcourage</strong> zu zeigen. Dabei<br />
setzen wir Schwerpunkte auf die Zielgruppen junger Menschen sowie die<br />
mit ihnen in beziehung stehenden Multiplikatorinnen und Multiplikatoren.<br />
Wir lassen uns von dem grundprinzip leiten, dass sich eine lebendige und stabile<br />
Demokratie durch selbstbewusste und aktive Menschen auszeichnet, die<br />
ihre Mitmenschen unabhängig von ihrer sozialen und kulturellen herkunft, ihrem<br />
geschlecht und ihrer religion als gleichwertig anerkennen. Wir möchten jeden<br />
dazu ermutigen, Verantwortung für die friedliche Gestaltung seines sozialen<br />
Umfelds zu übernehmen und Probleme anzusprechen, um diese in fairer<br />
Auseinandersetzung gemeinsam zu lösen. Wir wollen mit unserer Arbeit die Verbundenheit<br />
der Menschen mit der Region sächsische schweiz-osterzgebirge<br />
stärken.<br />
unsere Arbeit wird von der festen Überzeugung bestimmt, dass der Dialog die<br />
Grundvoraussetzung für das gemeinsame erreichen unserer Ziele ist. Durch eine<br />
breite, offene, partnerschaftliche und kontinuierliche Vernetzung von initiativen,<br />
vereinen, behörden, kirchen und allen demokratisch gesinnten gesellschaftlichen<br />
Akteuren streben wir als kompetente Ansprechpartner eine nachhaltige Wirkung<br />
unserer Arbeit vor ort an.<br />
Wir sind uns der tatsache bewusst, dass das engagement jedes einzelnen Menschen<br />
für unsere Demokratie nur durch motivierende und positive Erfahrungen gefördert<br />
werden kann. Denn unsere vergangenheit können wir nicht ändern, aber<br />
für die aktive und positive Gestaltung unserer Zukunft übernehmen wir gemeinsam<br />
verantwortung.
<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />
organigramm 2010<br />
Anlage 3<br />
51
52<br />
Revision<br />
Saskia Ziegler-Zimmek<br />
Ralf Wätzig<br />
<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />
Mitgliederversammlung (jährlich)<br />
85 Mitglieder (natürliche und juristische Personen)<br />
Vorstand<br />
Vereinsvorsitzende<br />
Agnes Scharnetzky<br />
Stellvertreter<br />
Marek Stahl<br />
Schatzmeisterin<br />
Dr. Judith Brombacher<br />
Vorstandsmitglied<br />
Simirames Friedrich<br />
Vorstandsmitglied<br />
Josef Ulbig<br />
Vorstandsmitglied<br />
Tom Waurig<br />
Geschäftsführer<br />
Sebastian Reißig<br />
Ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
Vereinswerkstatt<br />
(monatlich)<br />
Vereins- und Projektarbeit<br />
Netzwerk<br />
blkpklöm,m_Äö<br />
Vereine, Schule, Kirchen, Städte und Gemeinden, Verwaltungen, Polizei, Parteien, Gewerkschaften<br />
Buchhaltung<br />
Konrad Anger<br />
Projektkoordinator<br />
Johannes Enke<br />
Projektkoordinatorin<br />
Franziska Kuhne<br />
Projektkoordinator<br />
Björn Kieckhäfer<br />
Wirtschaft, Presse, Bürgerinitiativen, Stiftungen, Bildungseinrichtungen, Politik, überregionale Netzwerke,
<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />
„Markt der kulturen“ 2010<br />
unterstützer/innen,<br />
beiträge & stände<br />
Anlage 4<br />
53
54<br />
<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />
Der Markt der Kulturen 2010 wurde unterstützt durch:<br />
den lokalen <strong>Aktion</strong>splan sächsische schweiz im rahmen des bundesprogramms<br />
„vielfalt tut gut.“, den landkreis sächsische schweiz-osterzgebirge, den Freistaat<br />
sachsen, die ostsächsische sparkasse Dresden, die radeberger-brauerei, den<br />
Jugendring sächsische schweiz-osterzgebirge, mdr blkpklöm,m_Äö<br />
Figaro – das kulturradio des<br />
Mitteldeutschen rundfunks, die kultur- und tourismusgesellschaft Pirna mbh, der<br />
trägerverein Jugend-, kultur- und vereinshaus hAnno e.v., die städtische Wohnungsgesellschaft<br />
Pirna mbh, stadtwerke Pirna gmbh, sAPs ggmbh, die AWo<br />
sachsen ggmbh, die AWo sonne<strong>nstein</strong> ggmbh, restaurant escobar sandro otto<br />
und uwe von schroeter gbr, die actisio gmbh – Mobile communication, netzwerk<br />
für Demokratie und Courage, die Feuerwehr Pirna, das Grafikbüro Anke Albrecht,<br />
vsD security, ovPs oberelbische verkehrsgesellschaft Pirna-sebnitz mbh, bäckerei<br />
gröger, lichtenauer Mineralquellen gmbh, uniwerk, MamboPlak, das kolping bildungswerk<br />
& viele mehr.<br />
Zum 8. Markt der Kulturen waren folgende Stände vertreten:<br />
„gemeinsam in die Zukunft“ e.v. Pirna, „Maripa“ - leben für die eine Welt e.v.,<br />
Afreu, Afropa e. v., Ag hilfe für behinderte Menschen im lk, <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong>,<br />
Amerik. generalkonsulat, amnesty international, AWo kinder- u. Jugendhilfe gmbh,<br />
AWo kreisverband, AWo sonne<strong>nstein</strong>, aha- anders handeln e.v. Dresden, bAMF<br />
(bundesamt für Migration und Flüchtlinge), berufsschule Decin, caritasverband für<br />
DD e.v., beratungsdienst Pirna, caritas Most und litomerice aus der cZ, cJD/JMD,<br />
coffee Depot, Demokratischer Frauenbund Pirna, Deutsch-bulgarische gesellschaft,<br />
Deutsches komitee für uniceF Arbeitsgruppe Dresden, Deutsch-Finnische gesellschaft,<br />
Diakonie Pirna, Dr. heinrich hoffmann schule für erziehungshilfe, Drk,<br />
eis-hase, ens- entwicklungspolitisches netzwerk sachsen e.v., evangelische Allianz<br />
Pirna, evangelische gs Pirna, Flexibles Jugendmanagement, Friedrich-schillergymnasium,<br />
goethe Ms, hanno, carl-Friedrich-gauß Ms, Jugendtreff olymp, herder<br />
gymnasium, Julischka „ungarische spezialitäten“, kreisschülerrat ssoe, kreativverein<br />
Pirna e.v., kunstgewerbe elke schuster, lotus kinderheim e.v., kinderheim<br />
ceska kamience, kuratorium gedenkstätte sonne<strong>nstein</strong> e.v., naturfreunde sachsen<br />
e.v., Pirls e.v., power4africa e.v., schule zur lernförderung lohmen, slpb, stadtbibliothek,<br />
taekwon-Do center Pirna, thailändische Massagen, volksbund Deutsche<br />
kriegsgräberfürsorge e.v., Youth for understanding komitee e.v., Directeur Francois<br />
„Der kleine Flohzirkus“, Landesfilmdienst Sachsen für Jugend- und Erwachsenenbildung,<br />
Zusammenleben e.v., kunstmaler Alexander Maier, karussell und süßwarenstand<br />
urban, bündnis 90/Die grünen kreisverband ssoe, Die linke kreisverband<br />
ssoe, sPD unterbezirk Pirna-Ag euroregion elbe/labe, Piratenpartei<br />
Zum 8. Markt der Kulturen waren folgende Kulturbeiträge zu sehen:<br />
Alaskarock, Amerik. generalkonsulat, banda musicale e.v., berufsschule Decin, caritas<br />
Most und litomerice aus der cZ, crosshatched socks, Detelina stepptanzgruppe<br />
der tu-DD, Dschanan tanzschule, evangelische gs Pirna, Jugendfechtgruppe aus<br />
glashütte, lessing gs Pirna, Musikschule sächsische schweiz (Weltmusikensemble),<br />
Papa noel, roma vereinigung indigo Decin, sanskriti Dresden, taekwon-Docenter<br />
Pirna, toja, traditionell thailändische Massagepraxis supaporn blum, transsylvanians,<br />
trommelgruppe der schule zur lernförderung lohmen, tussangana,<br />
Vavamuffin
<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />
ehrenamtliches engagement<br />
2010<br />
Anlage 5<br />
Die Arbeit der rund 80 ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong><br />
ist die wichtigste ressource unseres vereins. ohne die umfängliche ehrenamtliche<br />
unterstützung wäre die große Fülle und die enorme bandbreite unserer<br />
Maßnahmen nicht leistbar. Über 5.500 Stunden ehrenamtliche Arbeit wurden im<br />
Jahr 2010 geleistet, damit konnten wir im verglich zu 2009 (3.500 stunden) das<br />
engagement deutlich ausweiten. viele unserer Mitarbeiter/innen haben wir nach<br />
ihrer persönlichen Motivation, sich ehrenamtlich zu betätigen, befragt. umseitig ist<br />
eine kleine Auswahl der verschiedenen Aussagen zu finden.<br />
55
56<br />
<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />
Ich engagiere mich ehrenamtlich in der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong><br />
weil...<br />
…der respekt der Menschen füreinander alles ist, was uns ausmacht. Wenn wir<br />
unser gewissen verlieren, wenn wir aufhören hinzusehen, blkpklöm,m_Äö während jemandem leid<br />
geschieht, wenn wir aufhören es zu verhindern, dann verbleiben alle technischen,<br />
wissenschaftlichen und gesellschaftlichen errungenschaften unserer Zeit ohne<br />
Wert, und wir hören auf uns vom tier zu unterscheiden.<br />
Wenn es schon beweis ist, sich zu organisieren und Flagge zu zeigen, dass einem<br />
nicht alles um einem herum egal ist – und ein beweis ist das noch nicht – dann ist<br />
es zugleich das Wenigste, was ich tun kann, selbst wenn daraus keine Wunder zu<br />
erwarten sind.<br />
Tino Wunderlich (24), Mitglied seit 05/2009<br />
...die <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> jungen Menschen die chance gibt, sich aktiv mit ihren<br />
ideen am erhalt unserer demokratischen gesellschaft zu betätigen – sie werden<br />
ernst genommen und erhalten unterstützung. Dies ist für mich ein entscheidender<br />
grund dafür, mich für den verein zu engagieren. Der schwerpunkt meiner Arbeit<br />
ist dabei der bereich der politisch-historischen bildung, da sie in meinen Augen die<br />
Quelle für das grundverständnis unserer gesellschaft ist. gegenwart ist vergangenheit<br />
und umgekehrt – wer seine eigene geschichte nicht kennt, dem fehlt das<br />
Fundament für die Zukunft.<br />
besonders in Zeiten wirtschaftlicher schwächen und beinahe politischer ohnmacht<br />
ist das Wissen um unsere vergangenheit und das Funktionieren unseres politischen<br />
systems von grundlegender bedeutung, da nur so Fehler der vergangenheit vermieden<br />
werden können. Die <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> verkörpert für mich mit ihren zahlreichen<br />
und verschiedenartigen Angeboten dieses Anliegen.<br />
Julius Scharnetzky (24), Mitglied seit 06/2008<br />
...ich die ideen und die Ziele der <strong>Aktion</strong> als meine eigenen betrachte. es ist wichtig<br />
etwas gegen Diskriminierung und Fremdenhass zu tun und toleranz und gerechtigkeit<br />
zu fördern. Das tut die <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> und deshalb bin ich Mitglied. Man<br />
lernt als Mitglied verschieden tolle und sympathische Menschen kennen.<br />
sie sorgen dafür, dass ich mich wohl und als teil des vereins fühle. es ist einfach<br />
schön, Zeit mit ihnen zu verbringen. Jeder kann eigene ideen einbringen und wird<br />
respektiert. ich wünschte mir, dass ich noch mehr Zeit für die <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong><br />
aufbringen könnte, aber im herzen bin ich immer dabei.<br />
Zum schluss möchte ich noch sagen, dass es eine bereicherung für mich ist, Mitglied<br />
zu sein und zu sehen, was man gemeinsam erreichen kann.<br />
Daniela Dimova (17), Mitglied seit 10/2007
<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />
... ich Farbe will! Denn die sächsische schweiz ist bunt. Aber es schalten noch zu<br />
viele auf schwarz-weiß. Weil der Alltag schwarz-weiß ist. Zu viele volksweisheiten<br />
und Märchen. Zu viele festgefahrene gedanken. Zu viele festgelegte schritte. ich<br />
will, dass sich das ändert. Jetzt! ich will Farbe und hier wird sie gemacht. und ich<br />
freue mich, mitmischen zu dürfen.<br />
Gloria Pillima (13), Mitglied seit 09/2010<br />
... sich überaus engagierte Mitglieder und junge Menschen, mit viel kraft, idealismus<br />
und ideen für Demokratie und toleranz einsetzen. Diese positive energie, zusammen<br />
etwas gegen einfalt im Denken, reden und handeln, gegen vorurteile zu<br />
tun und dies durch vielfältige Projekte wie den Markt der kulturen, Ausstellungen,<br />
die organisation von Zeitzeugengesprächen an schulen und vielem mehr zu erreichen,<br />
hat mich überzeugt, dem verein als Mitglied beizutreten.<br />
in erinnerung ist mir folgender satz geblieben, den unser guide am bundesverwaltungsgericht<br />
in leipzig zu uns sagte, als wir ca. 25 vereinsmitglieder im rahmen<br />
einer Führung durch das gericht vor ihm saßen: „von der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> seid<br />
ihr? ich hätte nicht so viele junge leute erwartet!“ ein tolles kompliment für die AZ,<br />
wie ich finde!<br />
Kati Beier (32), Mitglied seit 04/2010<br />
... ich meine hobbies, organisation und recherche, mit meinem interesse, nämlich<br />
die Arbeit für mehr Demokratie und gegen extremismus, verknüpfen kann. seit<br />
reichlich 1 ½ Jahren bin ich nun schon dabei. beim erstellen meiner Diplomarbeit<br />
stieß ich auf die AZ und stellte fest, dass der verein mir genau das bieten kann, was<br />
ich suchte. und obwohl ich zu beginn noch in Dresden wohnte, nahm ich den Weg<br />
gern auf mich.<br />
Durch meine bisherige Arbeit konnte ich bereits viel interessantes kennenlernen.<br />
gleich zu beginn übernahm ich die organisation einer gedenkstättenfahrt nach<br />
Auschwitz. Zwar ein stoß kopfüber ins kalte Wasser, aber mit ein bisschen Anleitung<br />
durch einzelne vereinsmitglieder ein voller erfolg. ich hatte außerdem das glück,<br />
den Fachkräfteaustausch zwischen Jerusalem und Pirna mitorganisieren und natürlich<br />
auch begleiten zu können. es war zwar auch anstrengend, aber für mich hat es<br />
sehr viel gebracht. ich konnte sehr viele verschiedene leute und auch ein fremdes<br />
land mit einer uns fremden kultur kennenlernen.<br />
Da die AZ sehr viele verschiedene Projekte anbieten kann, ist es nicht sehr schwer,<br />
etwas Passendes für sich zu finden. Und wenn doch nicht, dann sind eigene Ideen<br />
immer sehr willkommen und die unterstützung bei der umsetzung gewiss.<br />
Einen negativen Punkt gibt es allerdings: ich ärgere mich häufig, dass ich „nebenbei“<br />
noch arbeiten gehen muss. Aber irgendwo muss das geld ja herkommen.<br />
Jana Seidel (24), Mitglied seit 06/2009<br />
57
58<br />
<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />
... nach der euphorie der Wiedervereinigung für viele ostdeutsche Mitmenschen die<br />
ernüchterung kam. Aus „Wir sind ein volk“ wurden ossis und Wessis. Demokratie<br />
ist die schwierigste gesellschaftsform, sie setzt selbstständiges Denken und selbstverantwortliches<br />
handeln voraus und etliche haben dies noch nicht begriffen.<br />
blkpklöm,m_Äö<br />
1990 -1991 wurde ich massiv mit den ersten Anzeichen einer immer breiteren (von<br />
der Putzfrau bis zu den staatlichen behörden) und agressiveren Ausländerfeindlichkeit<br />
und rassismus konfrontiert. Man fühlte sich allein gelassen und ausgeliefert.<br />
ich habe nach gleichgesinnten gesucht. es war zuerst niemand da, es hatte nicht<br />
interessiert.<br />
einige Jahre später schlugen ein paar junge leute Alarm. Der Anfang war sehr, sehr<br />
steinig! ich habe ihren schwierigen kampf um Anerkennung miterlebt. ich habe sie<br />
bei verschiedenen veranstaltungen getroffen, hab ihren Mut bewundert und war<br />
ihnen dankbar, dass sie nicht aufgeben, sondern immer wieder auf die Probleme<br />
hingewiesen haben.<br />
etwa 2006 war ich in der geschäftsstelle der <strong>Aktion</strong> und wollte eigentlich fragen,<br />
ab welchem Alter meine tochter Mitglied werden kann. Da fragte mich sebastian,<br />
warum ich selbst nicht Mitglied werde. ich habe sofort den Antrag ausgefüllt.<br />
Stanka Dimova (52), Mitglied seit 04/2007<br />
... da ich in den letzten Jahren, seit ich mich bei der AZ engagiere, immer wieder<br />
gemerkt habe, dass Politik nicht nur langweilig und nur was für erwachsene ist,<br />
sondern das man sich als Jugendlicher aktiv an der Politik beteiligen kann. besonders<br />
in erinnerung ist mir ein Fernsehinterview mit einem Amerikanischen sender<br />
geblieben. ich habe fast fünf stunden den leuten über rechtsextremismus bei uns<br />
und in den usA geredet, ihnen unsere stadt gezeigt und die Arbeit des vereins<br />
vorgestellt.<br />
Für mich war das eine tolle erfahrung die ich ohne die AZ nicht hätte machen können.<br />
Auch weitere Projekte wie zum beispiel der „Markt der kulturen“ den die AZ<br />
jedes Jahr organisiert zeigen mir immer wieder: „Politik muss nicht langweilig sein“„<br />
Benjamin Schlotter (18), Mitglied seit 06/2008<br />
... der verein einen wichtigen beitrag für die vielfalt unserer region leistet. es ist<br />
toll, diese Arbeit unterstützen zu können und ich finde es bewundernswert, dass<br />
so viele Mitglieder Zeit, kraft und ideen in Projekte wie den „Markt der kulturen“<br />
stecken.<br />
nebenbei hab ich durch die vereinsarbeit viele tolle Menschen kennengelernt und<br />
gemerkt, was man gemeinsam alles erreichen kann. Durch dieses Miteinander, unterstützt<br />
durch ein umfangreiches netzwerk, machen wir unsere region jeden tag<br />
ein bisschen bunter. Weiter so!<br />
Anne Grätz (19), Mitglied seit 01/2010
<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />
Pressespiegel 2010<br />
(Auszug)<br />
Anlage 6<br />
im Jahr 2010 fand die Arbeit der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> über 100 mal erwähnung in<br />
der regionalen und überregionalen Presse. nachfolgend haben wir einen Auszug<br />
aus den Presseberichten des Jahres 2010 zusammengetragen. Der vollständige<br />
Pressespiegel kann in unserem Pressearchiv in unseren vereinsräumen eingesehen<br />
werden.<br />
59
60<br />
niemals zusammen aus“, schmunzelt<br />
der Chef der Botanischen<br />
Sammlungen Pirna-Zuschendorf.<br />
Dass die Azalee zurzeit aus der<br />
Mode gekommen ist, ist Riedel<br />
egal. Als Bewahrer ihrer Sortenvielfalt<br />
plant er langfristig und weiß,<br />
früher oder später werden die Besucher<br />
zur Azaleenschau genauso<br />
zahlreich ins Landschloss strömen<br />
wie zur Kamelienschau. Internatio- zum 2. Mai präsentiert. Geöffnet ist heute von<br />
<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />
nal sei der aus den Gebirgstälern<br />
Südchinas stammende Felsenstrauch<br />
jedenfalls schon wieder im<br />
Landrat erinnert<br />
an erste freie<br />
Kommunalwahlen<br />
Pirna<br />
Im Mai jährt sich zum 20. Mal der<br />
Tag der ersten freien Kommunalwahlen<br />
in der DDR. Der Pirnaer<br />
Landrat Michael Geisler (CDU) lädt<br />
aus diesem Anlass zu einer Festveranstaltung<br />
ins Berufsschulzentrum<br />
für Technik in Copitz. Eingeladen<br />
zur Feierstunde am 6. Mai sind<br />
Kommunalpolitiker, die 1990 in<br />
den Stadt- und Gemeinderäten gearbeitet<br />
haben, ehemalige Kreisund<br />
Landräte sowie der einstige<br />
Landtagspräsident Erich Iltgen,<br />
teilt das Landratsamt mit. (SZ)<br />
Dresdner neueste nachrichten, 27. Juni 2010<br />
rosa blühende Büsche aus den<br />
1930er-Jahren, aber auch sehr junge<br />
Züchtungen zu sehen. Die<br />
Sammlung basiert auf dem Sortiment<br />
der Königlichen Hofgärtnerei<br />
Pillnitz, die in ihren besten Zeiten<br />
rund 300 Sorten kultivierte.<br />
In den barocken Festräumen des Landschlosses<br />
Zuschendorf werden die Pflanzen noch bis<br />
10 bis 16 Uhr, Dienstag bis Freitag von 10 bis<br />
18 Uhr und am Sonnabend und Sonntag noch<br />
einmal von 10 bis 17 Uhr.<br />
Pirna<br />
Beim Newcomer-Festival im<br />
Hanno wurde ordentlich<br />
gerockt. Die Gewinner<br />
treten zum Stadtfest beim<br />
Openair-Cannabeat auf.<br />
Zwei Besucherinnen bewundern die Blütenpracht der 5. Azaleenschau im Landschloss Zuschendorf. Rund 360<br />
Sorten der prächtig blühenden Pflanzen bewahren die Botanischen Sammlungen im Landschloss. Ein Hingucker<br />
ist das Damenkränzchen im großen Saal. Die historisch gewandeten Frauen (Bildmitte) sind nicht echt, dafür<br />
aber der Sherry in ihren Gläsern, versichert Matthias Riedel, Chef der Botanischen Sammlungen. Foto: Marko Förster<br />
Pirnaer Band holt sich den Titel<br />
zu bedanken. „Iowa cryes“ aus Sebnitz<br />
setzten auf die volle Mithilfe<br />
der Zuschauer. „Wir stehen das<br />
heut Abend zusammen durch.“<br />
Auch bei ihnen kam der Mix aus<br />
melancholischen Titeln und hartem<br />
Rock gut an. Einen Song widmeten<br />
sie einem vor Kurzem verstorbenen<br />
Freund und gaben viel<br />
Nebraska!“ Hinter den fünf Jungs<br />
im schrägen Outfit verbarg sich die<br />
Pirnaer Band „no tale“, bestehend<br />
aus Ronny Oelschlägel, Richard<br />
Müller, Christian Kirchner, Robert<br />
Höhnel und Max Hausdörfer. Die<br />
Band hatte sich 2008 den Titel beim<br />
Bandfestival gesichert. „Die Jungs<br />
haben den ganzen Abend wie viele<br />
blkpklöm,m_Äö<br />
andere im Hintergrund mitgearbei-<br />
„Eine Person verdient es, noch<br />
einmal besonders erwähnt zu werden“,<br />
machte es Johannes Enke<br />
spannend. Gemeint war der spontan<br />
eingesprungene Killa, der sich<br />
über den Sonderpreis der WGP<br />
(100 Euro) freuen konnte.<br />
Den dritten Platz belegten Power<br />
of exploding bambi, die außerdem<br />
|<br />
|<br />
gramm gestaltet. Im Gegensa<br />
den deutschen Jugendlichen<br />
die polnischen keine Schulfe<br />
Auf dem Plan stand daher un<br />
derem auch das Kennenlerne<br />
nes polnischen Gymnasiums<br />
Rundgang durch Boleslawiec<br />
die Verständigung im Allgem<br />
erfolgten überwiegend deuts<br />
sprachig. In polnischen Schu<br />
wird Deutsch als Fremdsprac<br />
lehrt. Auf dem Plan standen u<br />
anderem auch der Besuch de<br />
Stadtmuseums, des neu erric<br />
Viaduktes und des Schlosses<br />
Kliczków. Boleslawiec (Bunzl<br />
bekannt für seine Keramik. S<br />
hörte auch der Besuch der Ke<br />
mik-Manufaktur zum Progra<br />
Der Ausflug war für die Jugen<br />
chen wie für die pädagogisch<br />
tung beider Städte eine gute E<br />
rung. Eine weitere Jugendbeg<br />
nung ist in den Sommerferie<br />
der Sächsischen Schweiz gep<br />
p Leserbriefe geben nicht unbedingt die Auffass<br />
daktion wieder. Sie sind persönliche Meinung der<br />
Meinungen an: sz.pirna@dd-v.de bzw. SZ, 01796 P<br />
Schössergasse 3. Im Interesse der Wiedergabe mö<br />
ler Leserbriefe behalten wir uns das Recht zu sinn<br />
Kürzung vor.<br />
Von Franziska Sommer<br />
Gefühl.<br />
den Sonderpreis der Rechtsan-<br />
SZ.PIRNA@DD-V.DE<br />
m Sonnabend zahlte sich das<br />
AÜben<br />
der letzten Wochen end-<br />
„We are still searching“ aus Freital<br />
holten zum Abschluss noch einmal<br />
die Zuschauer im Hanno vor<br />
und auf die Bühne. Gemeinsam mit<br />
dem Publikum sorgten sie für eitet“,<br />
sagte Enke. Jetzt versüßten sie<br />
dem Publikum die Wartezeit auf<br />
das Ergebnis.<br />
Publikum wertet mit<br />
waltskanzlei Uhlmann im Wert<br />
von 500 Euro erhielten. Der zweite<br />
Platz ging an we are still searching.<br />
Die Sieger des Abends, die auch<br />
beim Pirnaer Stadtfest zu sehen<br />
Stimmenzaub<br />
lich aus: Beim 9. Newcomer- Bandnen energiegeladenen Abschluss Neben der Jury – mit Letzte-Instanz- sein werden, sind ticket to reason.<br />
festival traten sechs Bands aus den des Wettbewerbes.<br />
Cellist Benni Cellini, dem Ge- „Eigentlich waren wir mit unserem<br />
Regionen Pirna, Sebnitz und Freital Doch das war noch nicht alles. schäftsführer der Städtischen Woh- Auftritt gar nicht so zufrieden“,<br />
im Jugendhaus Hanno gegeneinan- „Normalerweise ist an dieser Stelle nungsgesellschaft Pirna Jürgen sagt Enrico Körbitz. „Aber es<br />
der an. Die Quotenfrau des Abends, Schluss“, sagte Organisator Johan- Scheible und Max Hausdörfer, Mit- scheint gut angekommen zu sein.“<br />
Schon 106<br />
Namensvorschläge<br />
für 17-Geschosser<br />
Isabell Maria Herzog, musste leider<br />
krankheitsbedingt absagen. Für sie<br />
trat Patrick Paulenz alias Killa auf.<br />
Der Rapper aus Pirna hatte ein wenig<br />
mit der Nervosität zu kämpfen.<br />
„Ich musste das Programm sehr<br />
kurzfristig auf die Beine stellen.“<br />
nes Enke von der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong>.<br />
„Aber heute haben wir noch eine<br />
Band. Die Ghost-Show-Band aus<br />
glied der Gewinnerband von 2009 –<br />
konnte auch das Publikum seine<br />
Stimme abgeben.<br />
Alle Bands können sich über Technikgutscheine<br />
des Musikhauses<br />
2.pi.m. aus Dresden freuen.<br />
Im Rennen waren:<br />
Unter den vielen Rockern im Han-<br />
p Ticket to reason aus Pirna: Ste-<br />
Sonne<strong>nstein</strong><br />
no war er mit seinem Hip Hop Rap<br />
phan Ufer, Enrico Körbitz, Maik<br />
Noch bis zum 30. April können Namensvorschläge<br />
für das Hochhaus<br />
der Exot, lieferte aber trotzdem eine<br />
gute Show.<br />
Von ihrer rockigen und ihrer<br />
Morgenstern, Christian Degenkolben,<br />
Stephan Ulrich<br />
p We are still searching aus Frei-<br />
uf Initiative des Förde Aeins<br />
Stadtkirche Sank<br />
Remscheider Straße 2 a auf dem emotionsgeladenen Seite zeigten<br />
tal: Fabian Münch, Oliver Franke, Marien war das weltweit b<br />
Sonne<strong>nstein</strong> eingereicht werden. sich „Sky fly“ aus Pirna. In ihrem<br />
Stefan Reinelt<br />
kannte Ensemble Amarcor<br />
Die städtische Wohnungsgesell- Zusammenspiel aus Schlagzeug, Gi-<br />
p Power of exploding bambi aus am Sonnabend bei einem<br />
schaft WGP hatte gemeinsam mit tarren und Geige animierten die<br />
Pirna: Max Frenzel, Gregor Ku- nefizkonzert mit dem Pro<br />
der Sächsischen Zeitung zum Na- drei Jungs das Publikum zum Mitnert,<br />
Johannes Günther, Felix gramm „Hear The Voice“ i<br />
menswettbewerb aufgerufen. Bismachen. Kaiser<br />
die Stadtkirche Pirna geko<br />
her sind 106 Ideen eingereicht wor- „Power of exploding Bambi“ aus<br />
p Ioaw cryes aus Sebnitz: Henry men. 350 Zuhörer erlebten<br />
den, teilt die WGP mit. Die schöns- Pirna lieferten eine Show, die von<br />
Waurick, Tom Großmann, Paul einstigen Mitglieder des Le<br />
te wird am 10. Mai mit 300 Euro einem aus dem Publikum als „ra-<br />
Hartig, Marko Schäfer<br />
ziger Thomanerchores Wo<br />
prämiert. (SZ)<br />
diowürdig“ kommentiert wurde.<br />
p Sky fly aus Pirna: Adam Hor- ram Lattke (Tenor), Martin<br />
„Ticket to reason“ begeisterten mit<br />
warth, Conrat Wiemer, Jörg Hes- Lattke (Tenor), Frank Ozim<br />
Vorschläge unter „Namensgebung“ per Post ihrem alternativen Rock und nutzse<br />
(Bariton), Daniel Knauft (B<br />
an die WGP, Gerichtsstraße 5, 01796 Pirna, oder ten ihren Auftritt, um sich offiziell So sehen Sieger auf der Bühne aus: Ticket to reason sicherten sich beim p Killa alias Patrick Paulenz aus und Holger Krause (Bass) i<br />
per Email: namensgebung@wg-pirna.de bei allen Unterstützern des Abends 9. Newcomer-Bandfestival im Hanno den 1. Platz. Foto: Anne Radecker Pirna (fs)<br />
Vokalensemble. Foto: Danie<br />
Pirnaer Wochenkurier, 24. März 2010<br />
Alle guten Wünsche<br />
sächsische Zeitung, 26. April 2010<br />
SZ-Grußanzeigen: Und alle wissen Bescheid.<br />
Kaum zu glauben, aber wahr<br />
meine liebe Frau, unsere liebe Mutti<br />
wird heut<br />
Am 17. Februar 2007 wurde ich,<br />
80 Jahr<br />
Benjamin Müller<br />
Bleib stets gesund und werd nicht krank<br />
in Dresden geboren.<br />
und hab für alles vielen Dank.<br />
Ich bin 51 cm groß und wiege<br />
Mit diesen Worten möchten wir Dir<br />
3400 g.<br />
ganz herzlich gratulieren.<br />
Es freuen sich meine Eltern<br />
Katrin + André Müller und<br />
Dein lieber Mann Günter<br />
Deine Kinder Rita mit Peter, Uwe mit Simone<br />
Deine Enkel Sven mit Kristin, Stefanie und Ronny sowie Sebastian<br />
meine Schwester Franziska.<br />
Guten Morgen,<br />
große Schwester!<br />
Einen wunderbaren Sechzigsten<br />
und alles Gute für das nächste<br />
Lebensjahrzehnt wünschen Dir<br />
Deine Geschwister Jürgen,<br />
Steffi, Wolfgang, Petra, Andrea<br />
und Haike mit Anhang<br />
Gibt’s was Neues? Dann raus damit!<br />
Bitte hier Ihren Text eintragen.<br />
Für nur 15 4 in der hier abgebildeten Standardgröße 92x40 mm.<br />
Einfach Coupon und Foto einsenden an: Sächsische Zeitung,<br />
Familienanzeigen, 01055 Dresden. Die Anzeige steht dann in<br />
der nächstmöglichen Samstagsausgabe der SZ.<br />
Bitte füllen Sie vollständig aus:<br />
Lokalausgabe: ______________________________________________________________<br />
Name Vorname<br />
Straße Hausnummer<br />
PLZ, Ort Telefonnummer für Rückfragen<br />
Kontonummer (keine Sparkonten) Bankleitzahl<br />
8 5 1<br />
Kreditinstitut SZ-Card-Nummer<br />
Datum Unterschrift<br />
25%<br />
Rabatt m<br />
der SZ-Ca
<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />
KREISSTADT PIRNA 17<br />
||||||||||||||||||||||||||<br />
AG, 22. APRIL 2010 SÄCHSISCHE ZEITUNG<br />
ma:<br />
........ 03501 – 56 33 56 08<br />
ueller.alexander@dd-v.de<br />
HTEN<br />
||||||||||||||||||||||||||||||||<br />
Singekreis<br />
lingskonzert<br />
im Tau“ – unter diet<br />
der Pirnaer Singer<br />
des Chorgesanges<br />
konzert in die Hospia,Siegfried-Rädels<br />
Konzert findet am<br />
pril, 16 Uhr, statt. Es<br />
eines 200. Geburtstaden<br />
Kompositionen<br />
humann gewidmet.<br />
Euro gibt es an der<br />
)<br />
scheitern an VW<br />
BI-Parkplatz<br />
ines VW Bora benstagabend,<br />
dass im<br />
es Unbekannte verein<br />
Auto zu stehlen.<br />
s war aufgestochen<br />
chloss herausgebro-<br />
sächsische Zeitung, 03. Juni 2010<br />
Geschlossener Fahrstuhl bremst Notpatienten<br />
Pirna<br />
Weil eine Krankenkasse am<br />
Newcomer Bandfestival erhält prominente Unterstützung<br />
Auch in diesem Jahr soll beim „Newcomer Bandfestival“ ordentlich abgerockt werden. Dafür<br />
sorgen sechs ausgesuchte Bands, die einen spannenden Abend garantieren. Fotos: privat<br />
sächsische Zeitung, 23. April 2010<br />
Straße auf. „Diese Sprechstunden<br />
der Bereitschaftsärzte finden in der<br />
Gottwald, die nur noch sehr<br />
schlecht zu Fuß ist, kommt nur mit<br />
Pirna<br />
Benni Cellini von „Letzte<br />
Instanz“ ergänzt die Jury<br />
des Nachwuchswettbewerbs.<br />
Die SZ stellt heute die<br />
teilnehmenden Bands vor.<br />
Am Sonnabend können in Pirna<br />
beim Newcomer Bandfestival wieder<br />
junge Musiker ihr Talent unter<br />
Beweis stellen (SZ von gestern).<br />
Jetzt hat die Veranstaltung auch einen<br />
echten Promi in der Jury. Benni<br />
Cellini von der bekannten Dresdner<br />
Band „Letzte Instanz“ wird die<br />
sechs Newcomer mit bewerten.<br />
Und das sind sie:<br />
p „We Are Still Searching“: Geprägt<br />
von Hardcore und Metal produzieren<br />
Fabian Münch, Oliver<br />
Franke und Stefan Reinelt von „We<br />
Are Still Searching“ aus Freital progressiven<br />
Rock.<br />
p „Ticket To Reason“: Die abwechslungsreichen<br />
Songs der fünf<br />
Pirnaer Alternativ-Rocker von „Ticket<br />
to reason“, Stephan Ufer, Enrico<br />
Körbitz, Maik Morgenstern,<br />
Christian Degenkolbe und Stephan<br />
Hintergrund für diese unpraktische<br />
Regelung sind Probleme mit<br />
Ullrich, handeln vor allem von<br />
Sehnsüchten, Liebe und Freiheit.<br />
p „Power Of Exploding Bambi“:<br />
Die vierköpfige Pirnaer Band<br />
„Power of exploding Bambi“ besteht<br />
aus Max an der Gitarre, Felix<br />
im Gesang, Gregor am tieftönenden<br />
Zupfinstrument sowie Johannes<br />
am Schlagzeug.<br />
p „Iowa Cryes“: Eine „familiäre<br />
Live-Artmosphäre schaffen“ will<br />
die Sebnitzer Punkrockband „Iowa<br />
Cryes“, bestehend aus Henry Waurick,<br />
Tom Großmann, Paul Hartig<br />
und Marko Schäfer.<br />
p „Sky Fly“: Die Pirnaer Band um<br />
Jörg Hesse, Adam Horwarth und<br />
Conrad Wiemer beschreibt ihre<br />
Texte als melancholisch.<br />
p Isabell Maria Herzog: Die 23-jährige<br />
Sebnitzerin bewegt sich mit ihrem<br />
Soloprojekt musikalisch im<br />
Akustik/Folk/Pop-Bereich.<br />
Über Sieg oder Niederlage entscheiden<br />
am Sonnabend ab 21 Uhr<br />
im Hanno der Geschäftsführer der<br />
Städtischen Wohnungsgesellschaft<br />
Pirna, Jürgen Scheible, Max Hausdörfer<br />
von der Gewinnerband des<br />
Vorjahres ¡jam! und Benni Cellini.<br />
Der Eintritt zum Festival kostet<br />
drei Euro. (fs, mg, roh, ami)<br />
Pirna in Zahlen<br />
als Buch erhältlich<br />
Pirna<br />
61
62<br />
Dresdner neueste nachrichten, 31. Mai 2010<br />
sächsische Zeitung, 23. März 2010<br />
<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />
KREISSTADT PIRNA 15<br />
SÄCHSISCHE ZEITUNG ||||||||||||||||||||||||||<br />
iner kritischen Ausstellung im Pirnaer Uniwerk<br />
rk „Snow White with Brown Sugar and Black Mamba“ von Susan Donath ist<br />
n Tod und deren gesellschaftlichen Zusammenhang hinterfragt. Foto: Daniel Förster<br />
‚Vollmond‘ eigentlich“, fragt erbost<br />
Evelin Thomas. Sie wohnt auf dem<br />
Steinplatz, direkt unterhalb des<br />
Sonne<strong>nstein</strong>s. Dort oben wird das<br />
Schloss saniert, damit künftig das<br />
Landratsamt einziehen kann. Der<br />
große Kran ist weithin sichtbar –<br />
und auch seine Werbung.<br />
Nun könnte die Beschwerde von<br />
Evelin Thomas vielleicht als übersensible<br />
und übertriebene Reaktion<br />
einer Einzelnen abgetan werden.<br />
Doch sie ärgert sich nicht al-<br />
lein. „Ich habe mich bereits bei der<br />
Stadt Pirna wegen der grellen Reklamebeleuchtung<br />
des Kranes beschwert“,<br />
berichtet unabhängig<br />
von Evelin Thomas unser Leser<br />
Lutz Hanschke. Er wohnt in der<br />
Plangasse, also unmittelbar in der<br />
Nähe von Frau Thomas.<br />
„Die Beleuchtung scheint in die<br />
Schlafzimmer auf dem Plan, in der<br />
Plangasse und je nach Windrichtung<br />
bestimmt auch unverschämt<br />
in andere Schlafzimmer“, be-<br />
Pirna<br />
Die Ausstellung „Farben des Todes“<br />
im Uniwerk Pirna auf der Schmiedestraße<br />
55 geht am Sonnabend<br />
mit einer Finissage zu Ende. Zu sehen<br />
sind Arbeiten von Anke Binnewerg<br />
(Deutschland), Susan Donath<br />
(Deutschland) und Eduardo Molinari<br />
(Argentinien).<br />
Die drei Künstler entwickelten<br />
mit neuen und bereits bestehenden<br />
Arbeiten gemeinsam das Ausstellungskonzept.<br />
In Pirna sei das Thema<br />
des Todes in vielfacher Weise<br />
präsent. In der NS-Euthanasieanstalt<br />
Pirna-Sonne<strong>nstein</strong> wurden<br />
zwischen 1940 und 1941 bis zu<br />
15 000 Menschen umgebracht.<br />
Zum anderen würden, wie in vielen<br />
anderen deutschen Städten, seit etwa<br />
20 Jahren Gebäude, Straßen<br />
und ganze Viertel förmlich aussterben.<br />
Die Finissage findet am Sonnabend,<br />
um 19 Uhr, statt. Als Rahmenprogramm<br />
wird es eine Lesung<br />
mit René Wolf (Die Hamlet-Maschine)<br />
geben. Die Ausstellung ist von<br />
Donnerstag bis Sonnabend jeweils<br />
von 14 bis 18 Uhr und nach Vereinbarung<br />
geöffnet. (SZ)<br />
klame stört Pirnas Nachtruhe<br />
Pirnaer Wochenkurier, 26. Mai 2010<br />
„Dunkel war’s,<br />
der Mond schien<br />
helle, ...“ Es ist<br />
aber nicht der<br />
Mond, der momentan<br />
so grell<br />
nach Pirna herunter<br />
strahlt,<br />
sondern die Reklame<br />
einer<br />
Baufirma.<br />
Foto: Daniel Spittel<br />
ese<strong>nstein</strong><br />
chreitet voran |<br />
aben Mitarbeiter und Gäste bessere Bedingungen<br />
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Schloss Weese<strong>nstein</strong><br />
p Geöffnet: April bis Oktober<br />
täglich 9 bis 18 Uhr,<br />
November bis März täglich<br />
10 bis 17 Uhr.<br />
p Eintritt: Erwachsene fünf<br />
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schreibt Lutz Hanschke den Zustand.<br />
Das störe die Nachtruhe und<br />
verschwende Energie.<br />
Als besonders prekär wird die Situation<br />
aus einem weiteren Grund<br />
empfunden. „Der Kran dreht sich<br />
im Wind“, erklärt Lutz Hanschke.<br />
So tritt ein zusätzlich störender<br />
Blinkeffekt ein. Deshalb kann sich<br />
auch niemand irgendwann an dieses<br />
grelle Licht gewöhnen. Die betroffenen<br />
Pirnaer müssen sich vorkommen,<br />
als leuchte immer wieder<br />
jemand ihn ihr Schlafzimmer.<br />
Kein besonders erquicklicher Gedanke.<br />
„Ich will mir diese Lichtverschmutzung<br />
nicht gefallen lassen“,<br />
kündigt Lutz Hanschke an.<br />
Dem Landratsamt als Bauherrn<br />
und der Stadtverwaltung Pirna sind<br />
die Probleme inzwischen durch die<br />
SZ bekannt. „Wir werden die Baufirma<br />
darauf ansprechen“, sagt Peter<br />
Darmstadt, der Stellvertreter<br />
des Landrats. Auch Pirna will dem<br />
Ärger nun nachgehen. „Wir werden<br />
das kontrollieren und dann mit<br />
den Zuständigen darüber reden“,<br />
verspricht Sabine Schlechtiger von<br />
der Stadtverwaltung.<br />
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Dipl.-Ing. (FH) Helmut Walther<br />
durch die IHK Dresden ö.b.u.v. Sachverständiger<br />
für die Ermittlung von Holzschäden im Hochbau<br />
Emotionen<br />
auf die Bühne<br />
gebracht<br />
blkpklöm,m_Äö<br />
Pirna<br />
Nachwuchsmusiker können<br />
sich beim Newcomer<br />
Bandfestival auf Publicity<br />
und tolle Preise freuen.<br />
Von Franziska Sommer<br />
SZ.PIRNA@DD-V.DE<br />
Am Sonnabend stellt die <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong><br />
gemeinsam mit dem Jugendhaus<br />
Hanno wieder junge<br />
Bands auf die Bühne. Zum neunten<br />
Mal findet das Newcomer Bandfestival<br />
statt. „In diesem Jahr hatten<br />
wir über 20 Bewerbungen“, so Johannes<br />
Enke von der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong>.<br />
Der Trend geht auch hier<br />
zur Elektronik. „Viele Bewerbungen<br />
kommen online.“ Auch soziale<br />
Netzwerke wie Myspace spielen eine<br />
große Rolle.<br />
Für die Veranstalter ist dies nicht<br />
unwichtig. „So können wir sehen,<br />
wie engagiert die Nachwuchsmusiker<br />
sind“, so Enke. Ob das Profil regelmäßig<br />
aktualisiert wird und ob<br />
die Band viele Fans hat, spiele dabei<br />
eine Rolle. Qualifiziert für das große<br />
Finale haben sich in diesem Jahr<br />
sechs Bands aus den Gebieten Pirna,<br />
Sebnitz und Freital. Die Gewinner<br />
treten beim OpenAir-Cannabeat<br />
beim Pirnaer Stadtfest auf.<br />
Die SZ verlost dreimal zwei Freikarten. Beantworten<br />
Sie uns dazu folgende Frage. Wie heißt<br />
die Gewinnerband des Festivals aus dem vergangenen<br />
Jahr? Mailen Sie uns die Antwort heute<br />
bis 17 Uhr.<br />
�ujungeszene.pirna@googlemail.com<br />
Die 23-jährige Songwriterin und<br />
Sängerin Isabell Maria Herzog ist<br />
unter den Bewerbern. Foto: privat<br />
sächsische Zeitung,<br />
21. April 2010<br />
VERLAGSSONDERVERÖFFENTLICHUNG<br />
Dank dem Bauherren und Glückwunsch der Schlossmannschaft!<br />
... aber immer eine Handbreit Schwamm unter der Dielung<br />
wünscht<br />
� Finkenweg 5A<br />
01816 Bad Gottleuba<br />
� Tel. (03 50 23) 6 09 40<br />
� Fax (03 50 23) 6 09 41<br />
� Mobil 01 72/3 50 08 62<br />
� bauendoskopie.<br />
walther@t-online.de
<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />
Dresdner neueste nachrichten, 16. April 2010<br />
sächsische Zeitung, 13. Februar 2010<br />
Pirnaer Anzeiger, 29. september 2010<br />
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64<br />
Dresdner neueste<br />
nachrichten,<br />
04. Februar 2010<br />
<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />
sächsische Zeitung,<br />
21. April 2010<br />
Dresdner neueste nachrichten, 25. Juni 2010<br />
blkpklöm,m_Äö<br />
sächsische Zeitung, 15. Februar 2010
<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />
Feedbackbogen &<br />
Mitgliedsantrag<br />
Anlage 7<br />
65
66<br />
bitte kreuzen sie an:<br />
note 1 - trifft vollständig zu<br />
note 6 - trifft gar nicht zu<br />
bitte ergänzen sie:<br />
Platz für ihre Anregungen,<br />
kritik, vorschläge etc.:<br />
<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />
Feedbackbogen zum sachbericht 2010<br />
<strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong><br />
um zukünftig unseren sachbericht für sie noch anschaulicher, informativer und verständlicher<br />
zu gestalten, sind wir auf ihre Mitarbeit blkpklöm,m_Äö<br />
angewiesen. Wir würden uns<br />
freuen, wenn sie sich dafür ein paar Minuten Zeit nehmen könnten und diesen<br />
Feedbackbogen für Anregungen und kritik nutzen würden.<br />
ist der sachbericht verständlich geschrieben?<br />
1 2 3 4 5 6<br />
ist die Form des sachberichtes ansprechend?<br />
1 2 3 4 5 6<br />
Fühlen sie sich durch den sachbericht ausreichend informiert?<br />
1 2 3 4 5 6<br />
im sachbericht fehlt mir ..........................................................................<br />
im sachbericht hat mir besonders gefallen ...............................................<br />
Für zukünftige sachberichte wünsche ich mir ............................................<br />
herzlichen Dank für ihre Mitarbeit!<br />
bitte senden sie diesen bogen an:<br />
<strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> e.V.<br />
Postfach 100228 | 01782 Pirna<br />
Fax: +49 (0) 35 01/ 46 08 81<br />
----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------bogen<br />
bitte heraustrennen!
----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------bogen<br />
bitte heraustrennen!<br />
beitrittsantrag<br />
<strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong><br />
<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />
beitrittsantrag o auf aktive vereinsmitgliedschaft oder<br />
o auf Fördermitgliedschaft<br />
vereinsmitglieder sind stimmberechtigt, nehmen aktiv am vereinsleben und an den<br />
Projekten sowie veranstaltungen des vereins teil.<br />
Fördermitglieder sind nicht stimmberechtigt, unterstützen die Arbeit des vereines<br />
durch die regelmäßige geld-, sach- oder sonstige spenden.<br />
ich bezahle jährlich einen Mitgliedsbeitrag<br />
von _____________ euro beginnend für das beitrittsjahr 20___________________<br />
(der Mindestmitgliedsbeitrag beträgt 5 € bzw. für Fördermitglieder 25 € pro Jahr)<br />
durch o Überweisung<br />
o einzugsermächtigung<br />
o Dauerauftrag<br />
Die vereinssatzung & o liegt mir bereits vor<br />
geschäftsordnung o bitte ich mir zu übersenden<br />
_________________, den _______________ ______________________________<br />
ort Datum unterschrift<br />
_______________________________ __________________________<br />
name telefon<br />
_______________________________ __________________________<br />
vorname telefax*<br />
_______________________________ __________________________<br />
geburtsdatum e-Mail*<br />
_______________________________ __________________________<br />
straße und hausnummer PlZ und ort<br />
bitte buchen sie die beträge von meinem konto ab.<br />
(nur bei einzugsermächtigung auszufüllen)<br />
_________________________________ __________________________<br />
kontonummer blZ<br />
__________________________________________________________________<br />
bei (genauere bezeichnung des kreditinstituts)<br />
Diese einzugsermächtigung können sie jederzeit widerrufen. Fördermitgliedsbeiträge<br />
sind als Spende steuerlich absetzbar. eine Quittung zur vorlage bei ihrem<br />
Finanzamt erhalten sie automatisch nach dem bankeingang ihrer spende.<br />
senden sie dieses Formular bitte ausgefüllt an:<br />
<strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> e.V. |Postfach 100228 | 01782 Pirna<br />
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