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nstein - Aktion Zivilcourage

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<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />

Jahresbericht 2010<br />

zum Projekt:<br />

„stärkung von Demokratie, Förderung von <strong>Zivilcourage</strong>,<br />

entwicklung von Jugendkultur sowie information,<br />

Aufklärung und beratung zum thema rechtsextremismus“<br />

Die Der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> wird e.v. wird gefördert gefördert durch:<br />

durch:<br />

...sowie durch zahlreiche spenderinnen und spender.<br />

1


2<br />

<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />

sehr geehrte leserin, sehr geehrter leser,<br />

blkpklöm,m_Äö<br />

im vor ihnen liegenden Jahresbericht 2010 haben wir für sie die Arbeit der <strong>Aktion</strong><br />

<strong>Zivilcourage</strong> der vergangenen zwölf Monate dokumentiert.<br />

im ersten teil gehen wir näher auf unsere Ziele ein, auf die Maßnahmen, die<br />

zum erreichen dieser Ziele nötig sind, und auf die umsetzung dieser Maßnahmen.<br />

Darüber hinaus finden Sie Informationen zu unseren Strukturen und zu unseren<br />

Arbeitsbedingungen.<br />

In den Anlagen finden Sie detaillierte Informationen, so zum Beispiel unseren<br />

Preojektstrukturplan sowie unser aktuelles leitbild. Des Weiteren haben wir einen<br />

Auszug aus unserem Pressespiegel für sie bereitgestellt.<br />

Auch wenn wir, bedingt durch die große Zahl an Projekten und veranstaltungen,<br />

leider nicht auf jede unserer Maßnahmen im Detail eingehen können, hoffen wir,<br />

ihnen mit hilfe dieses Jahresberichtes umfassende informationen über die Arbeit<br />

der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> geben zu können.<br />

vielen Dank für ihre vielen positiven rückmeldungen auf unseren bericht für das<br />

Jahr 2009. Auf ihre kritik haben wir, hoffentlich zu ihrer Zufriedenheit, reagieren<br />

können.<br />

Für ihre Anregungen, Meinungen und verbesserungsvorschläge sind wir ihnen<br />

auch zukünftig sehr dankbar. Wir würden uns freuen, wenn sie sich erneut ein paar<br />

Minuten Zeit nehmen, um den Feedbackbogen (seite 65) auszufüllen und an uns<br />

zurücksenden würden. Für alle ihre Fragen stehen wir ihnen selbstverständlich<br />

gern zur verfügung.<br />

Für ihre unterstützung im Jahr 2010 möchte ich ihnen im namen des gesamten<br />

vereins danken.<br />

es grüßt sie herzlich<br />

redaktion:<br />

sebastian reißig<br />

- geschäftsführer -<br />

Dr. Judith brombacher, saskia Ziegler-Zimmek, Franziska kuhne, Jana seidel, Agnes scharnetzky, Julius schar-<br />

netzky, Astrid günther-reißig, Jascha scholer, tom Waurig, björn kieckhäfer, sebastian reißig & Johannes enke<br />

Dieser Jahresbericht wurde gedruckt durch die freundliche unterstützung<br />

der regionalstiftung Jugend & sport der ostsächsischen sparkasse Dresden,<br />

für die wir uns herzlich bedanken.


inhalt<br />

<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />

1 Zusammenfassung ................................................................................................................ 6<br />

2 Ziele .................................................................................................................................... 8<br />

3 Maßnahmen ......................................................................................................................... 9<br />

3.1 Übersicht über die teilbereiche der Arbeit ........................................................................ 9<br />

3.2 Übersicht über die Maßnahmen in den teilbereichen ......................................................... 9<br />

4 Ausgewählte Projekte 2010 .................................................................................................. 11<br />

4.1 bildung ....................................................................................................................... 11<br />

4.1.1 „gedenkprojekte für schulen“ .......................................................................... 11<br />

4.1.2 vereinswerkstatt ............................................................................................. 11<br />

4.1.3 klausurtagungswochenenden ........................................................................... 12<br />

4.1.4 seminarreihe „Partner der straße“ .................................................................... 14<br />

4.1.5 Weiterbildung zur „verunsicherungspädagogik“ .................................................. 14<br />

4.1.6 Wettbewerb „<strong>Zivilcourage</strong> ist...“ ........................................................................ 15<br />

4.1.7 gemeinsam. Demokratie. (er)leben. .................................................................. 15<br />

4.2 begegnung ................................................................................................................. 16<br />

4.2.1 israelisch-deutscher Fachkräfteaustausch .......................................................... 16<br />

4.2.2 vernetzungstreffen auf internationaler ebene .................................................... 18<br />

4.3 erinnerung .................................................................................................................. 19<br />

4.3.1 Das Denkmal der grauen busse - 2010 in Pirna .................................................. 19<br />

4.3.2 gedenkfahrt nach oswiecim (Auschwitz) ........................................................... 21<br />

4.3.3 historische Aufarbeitung kZ Mockethal-Zatschke ................................................ 22<br />

4.3.4 gedenkspur Pirna-sonne<strong>nstein</strong> ......................................................................... 23<br />

4.3.5 Zeitzeugenwoche in sebnitz ............................................................................. 24<br />

4.3.6 Zeitzeugengespräche mit Michal salomonovic .................................................... 25<br />

4.3.7 Zeitzeugengespräche mit esra Jurmann ............................................................. 26<br />

4.4 information ................................................................................................................. 26<br />

4.4.1 beratungen ..................................................................................................... 26<br />

4.4.2 homepage und newsletter ............................................................................... 27<br />

4.4.3 Aufklärungsmaterialien „Das sieht verboten aus!“ ............................................... 28<br />

4.4.4 kampagne „Die sächsische schweiz ist bunt.“ ................................................... 29<br />

4.4.5 „10 Punkte für <strong>Zivilcourage</strong>“ ............................................................................. 30<br />

4.5 kultur ......................................................................................................................... 30<br />

4.5.1 newcomer bandfestival 2010 - nbf‘10 ............................................................... 31<br />

4.5.2 „8. Markt der kulturen“ .................................................................................... 32<br />

4.5.3 lesungen und vorträge .................................................................................... 34<br />

4.5.4 interkulturelles schachturnier ........................................................................... 35<br />

4.6 Plattform .................................................................................................................... 36<br />

4.7 netzwerk/kooperationspartner/innen ............................................................................ 37<br />

4.8 Probleme bei der umsetzung der Maßnahmen 2010 ........................................................ 38<br />

3


4<br />

inhalt<br />

<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />

5 Arbeitsgrundlagen ............................................................................................................... blkpklöm,m_Äö<br />

39<br />

5.1 Personelle Ausstattung ................................................................................................. 39<br />

5.2 Materielle Ausstattung .................................................................................................. 40<br />

5.3 organisationsstruktur und Arbeitsabläufe ....................................................................... 40<br />

5.4 Qualitätsmanagement .................................................................................................. 42<br />

5.5 evaluation ................................................................................................................... 43<br />

Anlagen<br />

Anlage 1 Projektstrukturplan 2010 ...................................................................................... 45<br />

Anlage 2 leitbild 2010 ....................................................................................................... 49<br />

Anlage 3 organigramm 2010 ............................................................................................. 51<br />

Anlage 4 „Markt der kulturen“ 2010 unterstützer/innen, beiträge & stände ............................ 53<br />

Anlage 5 ehrenamtliches engagement 2010 ........................................................................ 55<br />

Anlage 6 Pressespiegel 2010 (Auszug) ................................................................................ 59<br />

Anlage 7 Feedbackbogen & Mitgliedsantrag ........................................................................ 65<br />

<strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> e.V.<br />

geschäftsstelle:<br />

lange straße 43 | 01796 Pirna<br />

Fon: +49 (0) 35 01/ 46 08 80<br />

Fax: +49 (0) 35 01/ 46 08 81<br />

Mail: post@aktion-zivilcourage.de<br />

Web: www.aktion-zivilcourage.de


<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />

Die <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> ist träger des Preises der sächsischen Jugendstiftung 2000,<br />

des ehrenamtspreises des landkreises sächsische schweiz 2001, des bundesweiten<br />

Medienpreises „Jugend gegen rechtsextremismus“ 2001. Die <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong><br />

bekam Anfang des Jahres 2002 den 1. Preis der stiftung „<strong>Aktion</strong> toleranz“ des<br />

Dresdner Druck- und verlagshauses verliehen, wurde als bundesweit vorbildliches<br />

Projekt durch das bündnis für Demokratie & toleranz im rahmen des Wettbewerbs<br />

„Aktiv für Demokratie und toleranz“ 2002 ausgezeichnet, ist Preisträger der initiative<br />

der deutschen Wirtschaft „startsocial“ unter der schirmherrschaft des bundeskanzlers<br />

a. D. gerhard schröder und wurde 2004 Preisträger des Wettbewerbs<br />

„Jugend übernimmt verantwortung“ der stiftung brandenburger tor. 2005 wurde<br />

die <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> Preisträger des Quirinuspreises, der verein wurde zudem<br />

als bundesweit vorbildliches Projekt im rahmen des Wettbewerbs „Aktiv für Demokratie<br />

und toleranz“ mit einem sonderpreis ausgezeichnet und bekam den „Julius-rumpf-Preis“<br />

der Martin-niemöller-stiftung verliehen. im Jahr 2008 wurde die<br />

„Pfarrer-georg-Fritze-gedächtnisgabe“ des evangelischen kirchenkreises köln-Mitte<br />

an die <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> für ihr engagement für Demokratie und toleranz und<br />

den kampf gegen gewalt, rassismus und Antisemitismus vergeben. Darüber hinaus<br />

wurde der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> im rahmen der Preisvergabe des „sächsischen<br />

Förderpreises für Demokratie 2008“ der sonderpreis des sächsischen Ministerpräsidenten<br />

stanislaw tillich verliehen. im Jahr 2009 wurde der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> und<br />

dem oberbürgermeister der stadt Pirna die „theodor-heuss-Medaille“ verliehen.<br />

Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich im Rahmen der Kampagne<br />

„Die Sächsische Schweiz ist BUNT.“:<br />

»<br />

„Die Arbeit der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> zeigt genau das<br />

bürgerschaftliche Engagement, welches wir brauchen<br />

und in unserem gemeinsamen Interesse liegt.<br />

Es macht die Region reicher, vielfältiger und trägt<br />

zum kulturellen Leben in der Stadt bei.“<br />

5


6<br />

romani rose zu besuch am<br />

“Denkmal der grauen busse“<br />

briefkastenaufkleber der<br />

„bunt“-kampagne<br />

Oktober 2010<br />

In dieser Ausgabe:<br />

Die <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> –<br />

von der Gründung bis heute<br />

Leitbild des Vereins <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong><br />

Das »DENKMAL DER GRAUEN BUSSE«<br />

Gedenkprojekt für Schulen<br />

Aus der Sächsischen Schweiz<br />

ins Heilige Land und zurück<br />

Die Sächsische Schweiz ist BUNT.<br />

Die Gedenkspur in Pirna<br />

Markt der Kulturen 2010<br />

begeisterte die Besucher<br />

www.aktion-zivilcourage.de<br />

Freundeskreis der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong><br />

Freundesbrief der<br />

<strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong><br />

Liebe Freunde,<br />

ich freue mich außerordentlich, dass wir Ihnen<br />

hiermit unseren ersten Freundesbrief übersenden<br />

können.<br />

Wir haben ihn für Sie gestaltet, weil Sie die<br />

Arbeit der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> in besonderer<br />

Weise ideell und finanziell unterstützen und<br />

wir Sie regelmäßig über unsere Aktivitäten<br />

informieren möchten.<br />

Im ersten Halbjahr des Jahres 2010 konnten<br />

bereits viele Projekte erfolgreich umgesetzt<br />

werden, dank Ihrer Hilfe! So blicken wir auf<br />

einen bunten Markt der Kulturen zurück,<br />

konnten mit vielen Partnern das »Denkmal<br />

der Grauen Busse« nach Pirna holen, dass<br />

sich bereits jetzt großer Resonanz erfreut<br />

und haben mit der Kampagne »Die Sächsische<br />

Schweiz ist BunT.« eine Initiative umgesetzt,<br />

die in besonderem Maße durch die zahlreichen<br />

ehrenamtlichen Mitglieder gestaltet<br />

wird. Es wäre schön, wenn auch Sie für eine<br />

bunte, tolerante Sächsische Schweiz stehen<br />

wollen und die beigelegte Postkarte ausfüllen<br />

und Ihr persönliches Statement abgeben.<br />

Ich bin froh, Sie zu unseren Freunden zählen zu<br />

dürfen und verbleibe mit herzlichen Grüßen<br />

Ihre Agnes Scharnetzky<br />

Vereinsvorsitzende<br />

Agnes Scharneztky (23)<br />

Lehramtsstudentin für Geschichte /<br />

Gemeinschaftskunde<br />

freundesbrief OKTOBER 2010<br />

<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />

1 Zusammenfassung<br />

im Jahr 2010 ist es der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> gelungen, eine Vielzahl neuer, umfangreicher<br />

Projekte durchzuführen und bestehende blkpklöm,m_Äö<br />

Angebote in ihrer Attraktivität<br />

zu steigern und qualitativ und quantitativ auszubauen. Zahlreiche neue Partner/<br />

innen konnten für die gemeinsame Arbeit gewonnen und bestehende verbindungen<br />

weiter ausgebaut werden. Der verein erhielt viel Zuspruch für die durchgeführten<br />

Projekte.<br />

Das große netzwerk engagierter bürger/innen im landkreis sächsische schweiz–<br />

osterzgebirge und die damit entstandene breite basis der unterstützung und beteiligung<br />

resultierte in einer großen Resonanz auf unsere Arbeit. beispielhaft<br />

hierfür sind im Jahr 2010 der israelisch-deutsche Fachkräfteaustausch, der start<br />

unserer kampagne „Die sächsische schweiz ist bunt.“, die Aufstellung des „Denkmals<br />

der grauen busse“ sowie der 8. Markt der kulturen.<br />

Darüber hinaus wurden im Jahr 2010 vom verein rund 120 beratungsanfragen<br />

(z.b. zu rechtsextremen symbolen oder Problemen an schulen) beantwortet, 23<br />

seminare für Multiplikator/innen, 18 Projekttage für schüler/innen, 7 lesungen und<br />

vorträge, 21 Zeitzeugen- und gedenkprojekte durchgeführt. insgesamt erreichte<br />

der verein mit seinen Projekten über 15.000 Menschen. Die Arbeit der <strong>Aktion</strong><br />

<strong>Zivilcourage</strong> fand über 100 Mal erwähnung in der Presse. Über 350 leserinnen und<br />

leser kann die <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> pro tag auf ihrer internetpräsenz begrüßen.<br />

ohne eine umfängliche ehrenamtliche Unterstützung wären die große Fülle<br />

und die enorme bandbreite der genannten Maßnahmen nicht möglich. Über 5.500<br />

stunden ehrenamtliche Arbeit wurden im Jahr 2010 geleistet, damit weitete sich<br />

das engagement im vergleich zu 2009 (3.500 stunden) deutlich aus.<br />

im Jahr 2010 wuchs die Zahl ehrenamtlicher Mitarbeiter/innen weiter an. Über 80<br />

vereinsmitglieder nahmen an den entscheidungen des vereins, der vor- und nachbereitung<br />

sowie der Durchführung von Projekten und Arbeitsgruppen und an der<br />

kontinuierlichen Auswertung zur Qualitätssicherung teil.<br />

gemeinschaftlich mit allen Mitgliedern der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> wurde ein Leitbild<br />

entwickelt. Dieses konnte auf der Mitgliederversammlung im Mai 2010 als Wegweiser<br />

für die zukünftige Arbeit des vereins erfolgreich verabschiedet werden.<br />

eine besonders positive Wirkung auf die gemeinsame Arbeit wurde durch die<br />

Möglichkeiten der intensiven kommunikation unter den vereinsmitgliedern und Ak


<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />

impressionen vom 8. Markt der kulturen am 29.05.2010<br />

tiven zur monatlich stattfindenden Vereinswerkstatt und auf den halbjährlich durchgeführten<br />

klausurtagungswochenenden erreicht.<br />

Aus der intensiven beschäftigung und Auseinandersetzung mit den themen spenden<br />

und sponsoring entstand ein erstes Fundraising-Konzept für den verein,<br />

das künftig kontinuierlich weiterentwickelt werden soll.<br />

Als besonderer erfolg kann der Ausbau von kooperationsbeziehungen mit unternehmen<br />

der freien Wirtschaft verzeichnet werden. erwähnenswert ist die erstellung<br />

des ersten „Freundesbriefs“, der regelmäßig über die wesentlichen Aktivitäten des<br />

vereins informiert und an die daran interessierten kreise der unterstützer/innen<br />

zukünftig ca. dreimal pro Jahr versandt werden soll.<br />

Wie in den vergangenen Jahren erwies sich auch in 2010 die auf lediglich ein Jahr<br />

angelegte struktur der Förderung und die daraus resultierenden Unsicherheiten<br />

für eine beständige Projektarbeit als problematisch für die Arbeit des vereins.<br />

in hinsicht auf das gebiet der stadt Pirna kann die <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> mittlerweile<br />

auf das vorhandensein einer sehr breiten Angebots- und Projektdichte<br />

blicken, dieses darf nicht nachlassen. in weiten teilen des ländlichen raums des<br />

landkreises sächsische schweiz–osterzgebirge fehlen Angebote zur stärkung von<br />

demokratischem und bürgerschaftlichem engagement oder sind bisher nur sehr<br />

unzureichend vorhanden. Der verein wird deshalb 2011 mit neuen, zusätzlichen<br />

Angeboten im Landkreis aktiv werden.<br />

7


8<br />

Abbildung 1:<br />

teilbereiche der Arbeit<br />

<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />

2 Ziele<br />

Das Oberziel des handlungskonzeptes der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> ist, Demokratie<br />

zu stärken und gelebte Toleranz zu fördern. blkpklöm,m_Äö<br />

Dabei sollen die Probleme gewalt,<br />

Dskriminierung und Fremdenfeindlichkeit durch verschiedene Aktivitäten thematisiert<br />

und ihnen nachhaltig entgegen gewirkt werden.<br />

Die <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> erkennt rechtsextremismus als gesamtgesellschaftliches<br />

Problem und stempelt ihn nicht als Problem der Jugend ab, auch wenn sich entsprechende<br />

Denk- und verhaltensweisen bei heranwachsenden oft am deutlichsten<br />

zeigen.<br />

Das Wirken der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> zielt demzufolge nicht ausschließlich, aber zu<br />

großen teilen auf die Zielgruppe junge Menschen und mit Jugendlichen in<br />

Beziehung stehende Multiplikator/innen ab. Damit soll langfristig und grundlegend<br />

Demokratie gestärkt und extremistischen strömungen der nachwuchs abgeschnitten<br />

werden. in geringerem umfang werden auch weitere Zielgruppen (bürger/innen,<br />

verwaltungsmitarbeiter/innen, Polizist/innen) durch unsere Aktivitäten<br />

angesprochen.<br />

Das genannte oberziel wird in Mittler- und handlungsziele unterteilt und diese wiederum<br />

mit konkreten Maßnahmen untersetzt, um zu vermeiden, dass Maßnahmen<br />

außerhalb dieser Zielhierarchie umgesetzt werden.<br />

somit entsteht ein konsistenter Projektstrukturplan, der jährlich an die bedarfssituation<br />

angepasst wird und grundvoraussetzung für die Arbeit der <strong>Aktion</strong><br />

<strong>Zivilcourage</strong> ist. er ist tabellarisch in Anlage 1 Projektstrukturplan auf seite 45 dargestellt.


3 Maßnahmen<br />

<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />

3.1 Übersicht über die teilbereiche der Arbeit<br />

Das handlungskonzept der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> umfasst ein breites spektrum an unterschiedlichen<br />

Maßnahmen und Methoden, mit denen die unter Punkt 2 genannten<br />

Ziele erreicht werden sollen. um ein strukturiertes und zielorientiertes Arbeiten zu<br />

ermöglichen wurden diese Maßnahmen und Methoden in unterschiedliche teilbereiche<br />

(siehe Abb. 1, seite 6) gruppiert.<br />

3.2 Übersicht über die Maßnahmen in den teilbereichen<br />

Die Maßnahmen der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> setzten sich in den jeweiligen teilbereichen<br />

der Arbeit aus nachfolgend überblickartig formulierten Projekten und Maßnahmen<br />

zusammen. eine vollständige Aufführung aller Maßnahmen und Methoden ist auf<br />

grund der Fülle an dieser stelle nur bedingt möglich.<br />

Auch hier sei ergänzend auf den Projektstrukturplan in Anlage 1 auf seite 45<br />

verwiesen.<br />

Überblick über die Maßnahmen des <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> e.V. 2010<br />

Bildung &<br />

Beratung<br />

Seminarreihe<br />

Seminarreihe:<br />

„Partner<br />

Partner Bildung der<br />

Partner der &<br />

Beratung<br />

Straße“ der<br />

Straße“<br />

der<br />

Straße<br />

(Zielgruppe:<br />

(Zielgruppe:<br />

Polizist/innen<br />

Polizist/innen<br />

&<br />

Sozialarbeiter/innen)<br />

Sozialarbeiter/innen)<br />

Seminarreihe<br />

Seminarreihe:<br />

„Partner ProjektProjektder Partner<br />

Straße“<br />

der<br />

schultage<br />

Straße<br />

(Zielgruppe: Polizist/innen &<br />

Sozialarbeiter/innen)<br />

Fachtagung<br />

Projekt-<br />

für<br />

schultage<br />

kommunal<br />

Verantwortliche<br />

Fachtagung<br />

für<br />

Projektarbeit<br />

Projektarbeit<br />

kommunal<br />

(Schulklassen<br />

(Schulklassen<br />

Verantwortliche<br />

&<br />

Vereine)<br />

Vereine)<br />

Fortbildungen<br />

Projektarbeit<br />

(Schulklassen<br />

(Lehrer/innen,<br />

(Lehrer/innen,<br />

& Vereine)<br />

Multiplikator/innen)<br />

Multiplikator/innen)<br />

Fortbildungen<br />

(Lehrer/innen,<br />

Multiplikator/innen)<br />

Erinnerung &<br />

Kultur Netzwerkarbeit Information Plattform<br />

Überblick Begegnung Kultur Netzwerkarbeit Information Plattform<br />

Begegnung Kultur Netzwerkarbeit Information Plattform<br />

Begegnung<br />

über die Maßnahmen des <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> e.V. 2010<br />

Übersicht über die Maßnahmen in den teilbereichen 2010<br />

Gedenk- &<br />

Bildungsfahrten<br />

Erinnerung &<br />

(<br />

Auschwitz,<br />

Auschwitz,<br />

Buchenwald,<br />

Buchenwald,<br />

Begegnung<br />

Theresienstadt)<br />

Theresienstadt)<br />

Gedenkspur<br />

Gedenk- &<br />

Bildungsfahrten<br />

in Pirna<br />

( Auschwitz, (Weiterentwicklung,<br />

(Weiterentwicklung,<br />

Buchenwald,<br />

Pflege<br />

Pflege<br />

Theresienstadt)<br />

mit<br />

mit<br />

Jugendlichen)<br />

Jugendlichen)<br />

Ausstellungs-<br />

Ausstellungs-<br />

Gedenkspur<br />

und und in DenkmalsDenkmals-<br />

Pirna<br />

(Weiterentwicklung,<br />

Pflege projekteprojekte<br />

mit Jugendlichen)<br />

Ausstellungs- Jugendbegegnungen<br />

und Denkmals- &<br />

Austauschprojekteprojekte JugendbegegnungenZeitzeugen-<br />

&<br />

Austauschgesprächeprojekte Zeitzeugengespräche<br />

AG<br />

AG KZ<br />

AG KZ<br />

Mockethal-<br />

Mockethal-<br />

Zatschke<br />

Zatschke<br />

Festival<br />

„Markt<br />

Kultur der<br />

Kulturen“<br />

Diskoreihe Festival<br />

Cannabeat „Markt der<br />

(Jugendtanz<br />

(Jugendtanz<br />

mit<br />

mit<br />

Kulturen“<br />

durchschnittlich<br />

durchschnittlich<br />

250<br />

250<br />

Gästen)<br />

Gästen)<br />

Newcomer-<br />

Diskoreihe<br />

bandfestival<br />

Cannabeat<br />

(Zielgruppe:<br />

(Zielgruppe:<br />

(Jugendtanz<br />

Bands<br />

Bands<br />

mit<br />

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dem<br />

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LK<br />

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Sächsische<br />

Sächsische<br />

250 Gästen)<br />

Schweiz-Osterzgebirge)<br />

Schweiz-Osterzgebirge)<br />

Newcomer-<br />

Wettbewerb<br />

bandfestival &<br />

(Zielgruppe: Ausstellung Bands aus<br />

dem LK Sächsische<br />

„<strong>Zivilcourage</strong>...“<br />

Schweiz-Osterzgebirge)<br />

Wettbewerb Lesungen, &<br />

Filmabende,<br />

Ausstellung<br />

„<strong>Zivilcourage</strong>...“<br />

Vorträge<br />

Lesungen,<br />

Filmabende,<br />

Vorträge<br />

AG<br />

Extremismus<br />

Netzwerkarbeit Extremismus Information arbeit Plattform<br />

Netzwerk<br />

AG<br />

Extremismus<br />

Tolerantes<br />

Sachsen<br />

Netzwerk AG<br />

Tolerantes Projekt-<br />

schultage Sachsen<br />

Gremienarbeit, AG<br />

Mitarbeit Projekt- in<br />

Dachverbänden<br />

schultage<br />

Gremienarbeit,<br />

Weitere<br />

Weitere<br />

90 90 Mitarbeit PartnerPartnerin<br />

Dachverbänden<br />

organisationenorganisationen<br />

Weitere<br />

90 Partnerorganisationen<br />

Seminarreihe:<br />

Öffentlichkeits-<br />

Partner der<br />

arbeit<br />

Straße<br />

arbeit<br />

Straße<br />

Seminarreihe:<br />

Intensive<br />

Öffentlichkeits-<br />

Recherche<br />

Partner der zu<br />

Rechts- arbeit<br />

Straße<br />

extremismus<br />

Hochfrequen-<br />

Intensive<br />

Recherche tierte,tages- zu<br />

Rechts- aktuelle<br />

extremismus<br />

Homepage<br />

Hochfrequen-<br />

Ständige<br />

Weiterbildung<br />

tierte,tages- (ehrenamtlicher<br />

(ehrenamtlicher aktuelle und<br />

und<br />

an<br />

an<br />

den<br />

den<br />

Homepage<br />

Projekten<br />

Projekten<br />

beteiligter<br />

beteiligter<br />

Mitarbeiter/innen)<br />

Mitarbeiter/innen)<br />

Ständige<br />

Weiterbildung<br />

14-tägiger<br />

(ehrenamtlicher Newsletter und an<br />

den Projekten beteiligter<br />

Mitarbeiter/innen)<br />

14-tägiger<br />

Newsletter<br />

Freundesbrief,<br />

Freundesbrief,<br />

10<br />

10 Punkte<br />

10 Punkte für<br />

Punkte für<br />

<strong>Zivilcourage</strong><br />

<strong>Zivilcourage</strong><br />

Image-<br />

Image-<br />

Kampagne<br />

Kampagne<br />

„Sächsische Schweiz<br />

„Sächsische Schweiz<br />

ist BUNT!“ Schweiz<br />

ist ist BUNT!“<br />

Monatliche<br />

Vereinswerkstatt<br />

Monatliche Pirnaer<br />

Lesben<br />

Vereinswerkstatt<br />

und<br />

Schwulen e.V.<br />

Kreisschülerrat-<br />

Pirnaer<br />

Sächsische Lesben<br />

Schweiz- und<br />

Schwulen Osterzgebirge e.V.<br />

Kreisschülerrat-<br />

Sächsische engagierte<br />

engagierte<br />

Bürger/innen<br />

Bürger/innen<br />

Schweiz-<br />

Osterzgebirge<br />

engagierte<br />

Bürger/innen<br />

9


10<br />

<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />

Abriss der durchgeführten Maßnahmen der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> 2010<br />

06.01.2010 Pirna Zeitzeugengespräch & Vortrag des Pirnaer Historikers Hugo Jensch<br />

12.02.2010 Pirna Besuch des ehemaligen KZ Mockethal-Zatzschke mit Zeitzeugen, Vertretern der Presse sowie Bürger/innen<br />

12.02.2010 Pirna Lesung und Zeitzeugengespräch im Pirnaer Stadtmuseum zum KZ Mockethal-Zatschke<br />

18.02.2010<br />

24.02.2010<br />

Kreba-Neudorf<br />

Dippoldiswalde<br />

Vorstellung des Arbeitskonzepts der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> im Gemeinderat, Aufklärungs- & Beratungsarbeit<br />

AWO 2010 - Weiterbildungsreihe für Kindergärtner/innen des Landkreises blkpklöm,m_Äö<br />

SS-OE<br />

03.03.2010 Pirna Seminar "Partner der Straße"<br />

10.03.2010 Pirna Stadtrundgang/Suche eines Aufstellungsortes für das "Denkmals der Grauen Busse" mit den Künstlern<br />

12.-15.03.2010 Leipzig Bildungs- und Vereinsfahrt "20 Jahre friedliche Revolution" - Leipzig<br />

24.03.2010 Freital Zeitzeugengespräch mit Esra Jurmann und dem Pirna Lokalhistoriker Hugo Jensch an Schulen des Landkreises SS-OE<br />

25.03.2010 Pirna Öffentliche Abendveranstaltung - Zeitzeugengespräch mit Esra Jurmann und dem Pirna Historiker Hugo Jensch<br />

26.03.2010 Pirna Jugendkulturveranstaltung "Bad Taste Party"<br />

29.03.2010 Terezin Gedenkstättenfahrt mit Schüler/innen der 9. Klasse der Goethe MS nach Terezin (Theresienstadt)<br />

29.03.2010 Königstein Zeitzeugengespräch mit Esra Jurmann und dem Pirna Lokalhistoriker Hugo Jensch an Schulen des Landkreises SS-OE<br />

30.03.2010 Klingenberg Zeitzeugengespräch mit Esra Jurmann und dem Pirna Lokalhistoriker Hugo Jensch an Schulen des Landkreises SS-OE<br />

31.03.2010 Terezin Gedenkstättenfahrt mit Schüler/innen der 8. & 9. Klasse der Goethe MS nach Terezin (Theresienstadt)<br />

31.03.2010 Pirna Zeitzeugengespräch mit Esra Jurmann und Hugo Jensch für die Verwaltungsmitarbeiter/innen der Stadt Pirna<br />

13.04.2010 Pirna AWO 2010 - Weiterbildungsreihe für Kindergärtner/innen des Landkreises SS-OE<br />

15.04.2010 Pirna Preisverleihung des Schülerwettbewerbs "<strong>Zivilcourage</strong> ist..."<br />

22.04.2010 Pirna Lesung "Hans Waal - Die Nachhut" in der Stadtbibliothek Pirna<br />

24.04.2010 Pirna Newcomer Bandfestival 2010 - nbf'10 - Livemusikveranstaltung mit 6 Nachwuchsbands aus dem Landkreis SS-OE<br />

28.04.2010 Dippoldiswalde AWO 2010 - Weiterbildungsreihe für Kindergärtner/innen des Landkreises SS-OE<br />

12.05.2010 Pirna Instandhaltung und Aufbereitung der Pirnaer Gedenkspur mit Schüler/innen<br />

17.05.2010 Pirna AWO 2010 - Weiterbildungsreihe für Kindergärtner/innen des Landkreises SS-OE<br />

20.05.2010 Pirna Instandhaltung und Aufbereitung der Pirnaer Gedenkspur mit Schüler/innen<br />

25.05.2010 Pirna AWO 2010 - Weiterbildungsreihe für Kindergärtner/innen des Landkreises SS-OE<br />

27.05.2010 Dresden Ausbildung der Teamer/innen für das Schulprojekt "Graue Busse 2010/11 in Pirna"<br />

28.05.-06.06.2010 Pirna 1. Teil des Israelisch-deutschen Fachkräfteaustauschs - Israelische Fachkräfte zu Besuch in Pirna<br />

29.05.2010 Pirna Veranstaltung "Markt der Kulturen 2010" mit rund 600 Mitwirkenden und ca. 50 ehrenamtlichen Helfer/innen<br />

02.06.2010 Pirna Seminar "Partner der Straße"<br />

10.06.2010 Pirna Helferdankeschönfest für ehrenamtliche Helfer/innen und Unterstützer der Veranstaltung "Markt der Kulturen 2010"<br />

14.06.2010 Pirna AWO 2010 - Weiterbildungsreihe für Kindergärtner/innen des Landkreises SS-OE<br />

15.06.2010 Dresden Tagesseminar - Ausbildung zum Gedenkstättenbegleiter/in im Rahmen des Projekts "Denkmals der Grauen Busse"<br />

24.06.2010 Pirna Öffentliche Aufstellung des "Denkmals der Grauen Busse" mit über 200 interessierten Bürger/innen<br />

16.-25.07.2010 Jerusalem 2. Teil des Israelisch-deutschen Fachkräfteaustauschs - Deutsche Fachkräfte zu Besuch in Jerusalem<br />

30.07.2010 Pirna Tagesseminar - Ausbildung zum Gedenkstättenbegleiter/in im Rahmen des Projekts "Denkmals der Grauen Busse"<br />

10.08.2010 Terezin Exkursion - Gedenkstättenfahrt nach Terezin mit 11. Klasse des Gymnasiums Altenberg<br />

31.08.2010 Dresden Tagesseminar - Ausbildung zum Gedenkstättenbegleiter/in im Rahmen des Projekts "Denkmals der Grauen Busse"<br />

01.09.2010 Pirna Vortrag im Rahmen des "Denkmals der Grauen Busse" - "Die Sonne<strong>nstein</strong>er NS-Täter und ihre Nachkriegskarieren"<br />

08.09.2010 Pirna AWO 2010 - Weiterbildungsreihe für Kindergärtner/innen des Landkreises SS-OE<br />

20.09.2010 Düsseldorf Vortrag in Kooperation mit dem Landesamt für Verfassungsschutz NRW<br />

22.09.2010 Pirna Seminar "Partner der Straße" - Thema: Rechtsextremismus im Internet<br />

01.10.2010 Pirna Projekttag im Rahmen des Denkmals der Grauen Busse - Mittelschule Freiberg<br />

01.10.2010 Pirna Projekttag im Rahmen des Denkmals der Grauen Busse - Konfirmanden der Ev. Kirchgemeinde Sebnitz<br />

14.10.2010 Pirna Projekttag im Rahmen des Denkmals der Grauen Busse - Anerkannte Schulgesellschaft Annaberg-Buchholz<br />

20.10.2010 Pirna Projekttag im Rahmen des Denkmals der Grauen Busse - Friedrich-Schiller-Gymnasium Pirna<br />

21.10.2010 Pirna Ausstellungseröffnung vom Wettbewerb "<strong>Zivilcourage</strong> ist…" in der Galerie der Pirnaer Stadtwerke<br />

29.-31.10.2010 Porschdorf Klausurtagungswochenende der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong><br />

02.11.2010 Sebnitz Zeitzeugengespräch mit Dr. Michaela Vidláková<br />

03.11.2010 Terezin Gedenkfahrt nach Terezin mit Dr. Michaela Vidláková<br />

05.11.2010 Sebnitz Zeitzeugengespräch mit Dr. Michaela Vidláková - Ev. Kirchgemeinde Sebnitz<br />

05.11.2010 Dresden Lesung "Die Geschichte der Israelis und Palästinenser" mit Journalist und Politikwissenschaftler Martin Schäuble<br />

09.11.2010 Pirna Projekttag im Rahmen des Denkmals der Grauen Busse - BSZ Wirtschaft Pirna<br />

11.11.2010 Pirna Projekttag im Rahmen des Denkmals der Grauen Busse - Sozialpflegeschule Döbeln<br />

15.11.2010 Pirna Projekttag im Rahmen des Denkmals der Grauen Busse - Mittelschule Cossebaude<br />

20.-24.11.2010 Auschwitz Gedenkfahrt nach Auschwitz mit Zeitzeugengespräch & Besuch der Stadt Krakau<br />

23.11.2010 Pirna Projekttag im Rahmen des Denkmals der Grauen Busse - Hans-Erlwein-Gymnasium Dresden<br />

24.11.2010 Pirna Tagesseminar "Subversive Verunsicherungspädagogik" für Multiplikatoren<br />

25.11.2010 Pirna Projekttag im Rahmen des Denkmals der Grauen Busse - Förderschule Freital<br />

25.11.2010 Pirna Jugendparteienstammtisch - Diskussionsforum für Schüler/innen der Gauß Mittelschule Pirna<br />

30.11.2010 Heidenau AWO 2010 - Weiterbildungsreihe für Kindergärtner/innen des Landkreises SS-OE<br />

01.12.2010 Pirna Projekttag im Rahmen des Denkmals der Grauen Busse<br />

01.12.2010 Pirna Zeitzeugengespräch mit Michal Salomonovic und Schüler/innen der MS Gauß<br />

02.12.2010 Pirna Vortrag und Präsentation der Bild-Biografie "Wollen wir leben, Das Leben!"<br />

15.12.2010 Pirna Seminar "Partner der Straße"


<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />

4 Ausgewählte Projekte 2010<br />

4.1 bildung<br />

Die Anerkennung der Demokratie als lebens- und gesellschaftsform sowie das<br />

Wissen über die allen Menschen gleichberechtigt zustehenden grundfreiheiten und<br />

rechte sind nicht unbedingt voraussetzungen, die junge Menschen heutzutage in<br />

unsere gesellschaft mitbringen. um so wichtiger ist die schulung des demokratischen<br />

verständnisses sowie der Abbau extremistischer Denkweisen, die insbesondere<br />

durch bildungseinrichtungen, öffentliche institutionen und vereine durchgeführt<br />

werden muss.<br />

4.1.1 „gedenkprojekte für schulen“<br />

2010 jährt sich der beginn der Morde an Menschen mit behinderung auf dem Pirnaer<br />

sonne<strong>nstein</strong> zum 70. Mal. im Zuge der Aufstellung des „Denkmals der grauen<br />

busse“ in Pirna (siehe 4.3 erinnerung), haben wir gezielt Pädagog/innen und ihre<br />

schulklassen für das Schuljahr 2010/11 eingeladen, im rahmen des gemeinschaftskunde-,<br />

ethik- oder geschichtsunterrichts die gedenkstätte Pirna-sonne<strong>nstein</strong><br />

zu besuchen und unsere neu entwickelten pädagogischen Angebote zu<br />

nutzen.<br />

Elf unterschiedliche Module, von klassischer gedenkstättenführung bis hin zur<br />

Produktion einer eigenen Audioführung wurden von uns eigens für den unterricht<br />

entwickelt, können individuell miteinander kombiniert werden und sind im schuljahr<br />

2010/2011 kostenfrei abrufbar. Anhand des neuen Modulsystems können sich<br />

Pädogoginnen und Pädagogen für ihre schulklasse einen interessanten veranstaltungsablauf<br />

selbst zusammenstellen. Die elf Module können so von zwei Unterrichtsstunden<br />

im eigenen Klassenraum über einen Projekttag bis hin zu<br />

einer Projektwoche miteinander kombiniert werden. Die pädagogischen Ange-<br />

bote richten sich an schülerinnen und schüler der 8. bis 12. klassen von gymna-<br />

Gedenkprojekte für Schulen<br />

sien, berufsschulzentren und Mittelschulen.<br />

Auseinandersetzung mit<br />

der nationalsozialistischen »Euthanasie«<br />

Das Projekt wurde von der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong>, der Friedrich-ebert-stiftung, am Beispiel der Tötungsanstalt büro<br />

Pirna-Sonne<strong>nstein</strong><br />

Dresden sowie der gedenkstätte Pirna-sonne<strong>nstein</strong> in kooperation durchgeführt.<br />

bis zum ende des Jahres wurden insgesamt 42 Module von 27 Gruppen belegt.<br />

Über 750 Schülerinnen und Schüler konnten sich somit im rahmen der<br />

„gedenkprojekte für schulen“ intensiv mit dem thema „ns-euthanasie“ auseinandersetzen.<br />

Gedenkstätte Pirna-Sonne<strong>nstein</strong>,<br />

Darüber hinaus wurden fünf ehrenamtliche teamer/innen in der thematik der ns-<br />

der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> e.V. und<br />

der Friedrich-Ebert-Stiftung, Dresden<br />

“euthanasie“ vertiefend ausgebildet. Diese werden auch nach Projektende der gedenkstätte<br />

Pirna-sonne<strong>nstein</strong> als ehrenamtliche gedenkstättenführer/innen weiter<br />

zur verfügung stehen.<br />

4.1.2 vereinswerkstatt<br />

Modul 2 Das Denkzeichen –<br />

Modul 4 Learners as Designers –<br />

Gestaltung einer Audioführung<br />

In Kleingruppen erstellen die SchülerInnen Stationen<br />

eines Audioguides für die Gedenkstätte. Die Schüler­<br />

Innen werden selbst zu KonstrukteurInnen von Lernmaterialien,<br />

fördern ihre Medienkompetenz und setzen<br />

sich so mit den Inhalten auseinander. Die Ergebnisse<br />

werden bei einer gemeinsamen Führung vorgestellt.<br />

Pädagogische Angebote der<br />

Die monatliche vereinswerkstatt ist die wichtigste informations- und Arbeitsplattform<br />

für alle Mitarbeitr/innen und ermöglicht haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen<br />

den gemeinsamen Austausch zu aktuellen Fragestellungen, zur Planung,<br />

Gestaltung, Umsetzung und Auswertung von Projekten.<br />

sie verschafft uns die Möglichkeit, projektrelevante informationen auszutauschen<br />

sowie zeitnah über neue und für unsere Arbeit relevante entwicklungen zu<br />

kann auf � folgen<br />

ein Weg zur Gedenkstätte Pirna-Sonne<strong>nstein</strong><br />

Auf dem Weg vom Pirnaer Bahnhof zur Gedenkstätte<br />

sind Tafeln und Stelen zu einem Gedenkweg aneinandergereiht<br />

– die sogenannten »Denkzeichen«. Jedes<br />

Denkzeichen trägt einen Begriff der NS-»Euthanasie«-<br />

Verbrechen. Der Weg bietet eine Einführung in die<br />

Thematik.<br />

Vorbereitung des Gedenkstättenbesuches<br />

anhand von Schlüsselbegriffen<br />

½ h<br />

ab Klasse 8<br />

zwischen Pirnaer Bahnhof<br />

und Gedenkstätte Pirna-Sonne<strong>nstein</strong><br />

Informationen: www.denkzeichen.de,<br />

gegebenenfalls wetterfeste Bekleidung<br />

kann den Modulen � � vorangehen<br />

kann auf � � folgen<br />

»Euthanasie« im NS, Gruppenarbeit am<br />

historischen Ort, Medienkompetenz<br />

2½ h<br />

ab Klasse 8<br />

Gedenkstätte Pirna­Sonne<strong>nstein</strong><br />

kann den Modulen � � � � � vorangehen<br />

kann auf � � � � � � � folgen<br />

Gedenkprojekte für Schulen<br />

Auseinandersetzung mit<br />

der nationalsozialistischen »Euthanasie«<br />

am Beispiel der Tötungsanstalt<br />

Pirna-Sonne<strong>nstein</strong><br />

Modul 2 Das Denkzeichen –<br />

kann auf � folgen<br />

Modul 11 Sprayen der Gedenkspur<br />

In Pirna symbolisieren über 14.751 bunte Kreuze auf dem<br />

Bürgersteig zwischen Stadtzentrum und Gedenkstätte<br />

die Opfer der Nationalsozialisten auf dem Sonne<strong>nstein</strong>.<br />

Beim Sprayen von Kreuzen wird den SchülerInnen die<br />

kaum vorstellbare Opferzahl verdeutlicht. Dabei erneuern<br />

sie die Gedenkspur und halten durch ihren eigenen<br />

aktiven Beitrag die Erinnerung an die Opfer lebendig.<br />

aktionsorientierte und altersgerechte<br />

Auseinandersetzung mit dem Thema<br />

3 h<br />

ab Klasse 8<br />

auf der Gedenkspur zwischen dem<br />

Pirnaer Zentrum und der Gedenkstätte<br />

nur bei trockenem Wetter realisierbar,<br />

wetterfeste Bekleidung<br />

kann den Modulen � � vorangehen<br />

ein Weg zur Gedenkstätte Pirna-Sonne<strong>nstein</strong><br />

Auf dem Weg vom Pirnaer Bahnhof zur Gedenkstätte<br />

sind Tafeln und Stelen zu einem Gedenkweg aneinandergereiht<br />

– die sogenannten »Denkzeichen«. Jedes<br />

Denkzeichen trägt einen Begriff der NS-»Euthanasie«-<br />

Verbrechen. Der Weg bietet eine Einführung in die<br />

Thematik.<br />

Vorbereitung des Gedenkstättenbesuches<br />

anhand von Schlüsselbegriffen<br />

½ h<br />

ab Klasse 8<br />

zwischen Pirnaer Bahnhof<br />

und Gedenkstätte Pirna-Sonne<strong>nstein</strong><br />

Informationen: www.denkzeichen.de,<br />

gegebenenfalls wetterfeste Bekleidung<br />

kann auf � � folgen<br />

�<br />

Modul 4 Learners as Designers –<br />

Gestaltung einer Audioführung<br />

In Kleingruppen erstellen die SchülerInnen Stationen<br />

eines Audioguides für die Gedenkstätte. Die Schüler­<br />

Innen werden selbst zu KonstrukteurInnen von Lernmaterialien,<br />

fördern ihre Medienkompetenz und setzen<br />

sich so mit den Inhalten auseinander. Die Ergebnisse<br />

werden bei einer gemeinsamen Führung vorgestellt.<br />

»Euthanasie« im NS, Gruppenarbeit am<br />

historischen Ort, Medienkompetenz<br />

2½ h<br />

ab Klasse 8<br />

Gedenkstätte Pirna­Sonne<strong>nstein</strong><br />

11<br />

kann den Modulen � � � � � vorangehen<br />

Pädagogische Angebote der<br />

Gedenkstätte Pirna-Sonne<strong>nstein</strong>,<br />

der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> e.V. und<br />

der Friedrich-Ebert-Stiftung, Dresden<br />

kann auf � � � � � � � folgen<br />

Modul 11 Sprayen der Gedenkspu<br />

In Pirna symbolisieren über 14.751 bu<br />

Bürgersteig zwischen Stadtzentrum<br />

die Opfer der Nationalsozialisten au<br />

Beim Sprayen von Kreuzen wird de<br />

kaum vorstellbare Opferzahl verde<br />

ern sie die Gedenkspur und halten<br />

aktiven Beitrag die Erinnerung an<br />

aktionsorientierte und<br />

Auseinandersetzung m<br />

3 h<br />

ab Klasse 8<br />

auf der Gedenkspur<br />

Pirnaer Zentrum un<br />

nur bei trockenem<br />

wetterfeste Beklei<br />


12<br />

Mitglieder der<br />

<strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong><br />

vereinswerkstatt der<br />

<strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong><br />

<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />

blkpklöm,m_Äö<br />

informieren. Darüber hinaus ermöglicht uns die vereinswerkstatt, neue Aktive in<br />

die Arbeit des vereins einzuführen und das Miteinander von generationen zu leben.<br />

In diesen kontinuierlich stattfindenden Arbeitstreffen arbeiten engagierte Bürgerinnen<br />

und bürger im Alter von 16 bis 75 Jahren „auf gleicher Augenhöhe“ zusammen.<br />

Durch die regelmäßige konfrontation mit aktuellem politischen geschehen und<br />

die kommunikation mit bürgerinnen und bürgern unterschiedlichen Alters trägt<br />

diese Art der Zusammenarbeit zur Kompetenzentwicklung junger Menschen<br />

unserer region bei.<br />

Das unterschiedliche Alter und die damit verbundenen erfahrungen und Potenziale<br />

unserer Mitarbeiter versuchen wir in unserer basisdemokratisch organisierten vereinswerkstatt<br />

als chance für unsere Arbeit zu erkennen und zu nutzen.<br />

Die gemeinsame Planung, Gestaltung und Durchführung von Projekten<br />

ermöglicht es insbesondere jungen Menschen, eigene erfahrungen zu sammeln.<br />

selbstinitiierte Projekte tragen zur kompetenzbildung junger Menschen und zur<br />

verstärkten Identifikation mit der Heimatstadt und der Heimatregion bei.<br />

4.1.3 klausurtagungswochenenden<br />

Als erfolgreiches Forum für die Zusammenarbeit von Mitarbeiter/innen haben sich<br />

die halbjährlich stattfindenden Klausurtagungswochenenden, die wir seit der Gründung<br />

der initiative im Jahr 1998 durchführen, erwiesen. bei diesen treffen können<br />

sich alle Aktiven zu bestimmten themen weiterbilden, bezüglich der aktuellen Arbeit<br />

auf den gleichen informationsstand gebracht werden und neue Projektideen<br />

und Zukunftsvisionen entwickeln.<br />

Die Professionalisierung der Arbeit der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> sowie der stetige Zuwachs<br />

an neuen und jüngeren ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen verlangt diese<br />

kontinuierliche, intensive und professionelle Reflexion und Weiterentwicklung.<br />

ganz bewusst verlassen wir für diese tagungen zusammen mit unseren ehrenamtliche<br />

Aktiven die räume unseres Pirnaer büros und das gewohnte Arbeitsumfeld,<br />

um in veränderter Atmosphäre und unter objektiveren blickwinkeln durchgeführte<br />

Maßnahmen zu bewerten, neue Projekte zu planen und unsere Arbeit gegebenenfalls<br />

umzustrukturieren.<br />

so fuhren wir im Jahr 2010 zweimal mit Mitgliedern und Freunden unseres vereins<br />

zum klausurtagungswochenende. es gelang uns auf diesen klausurtagungen<br />

die Diskussion über die thematische Zielsetzung des vereins und die Weiterbildung<br />

der Mitarbeiter/innen miteinander zu verknüpfen.


<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />

Seminarfahrt & Klausurtagung - „20 Jahre friedliche Revolution“<br />

vom 12. bis zum 14. März fuhr die <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> mit ihren vereinsmitgliedern<br />

nach leipzig. Diese Bildungsfahrt stand ganz unter der Überschrift „Die<br />

friedliche revolution von 1989“. leipzig spielte eine entscheidende rolle in dieser<br />

Zeit, die stadt war Ausgangspunkt der ersten Massendemonstrationen, an denen<br />

gegen ende mehr als 300.000 Menschen teilnahmen. sie demonstrierten gegen das<br />

regime der DDr, die politischen verhältnisse und für ihre Freiheit. Ziel war eine<br />

friedliche und politische neuordnung der DDr.<br />

nikolaikirche, thomaskirche und „runde ecke“ sind nur einige schauplätze, die<br />

mit der „Friedlichen revolution“ in leipzig in verbindung gebracht werden. eine<br />

stadtführung und eine Führung durch die „runde ecke“, beide vom „bürgerkomitee<br />

runde ecke“ organisiert, verbanden die historischen schauplätze der revolution mit<br />

den Machenschaften der staatssicherheit und erläuterten die gesamte Problematik<br />

und deren Zusammenhänge.<br />

im „Zeitgeschichtlichen Forum“ wurde die unterschiedliche Entwicklung der<br />

BRD und der DDR dargestellt. ein teil der Ausstellung befasste sich mit dem Widerstand<br />

in der DDr und der bürger/innen, die in diesem system sich für andere<br />

eingesetzt und <strong>Zivilcourage</strong> gezeigt haben.<br />

ebenfalls erfuhren die teilnehmerinnen und teilnehmer etwas über die geschichte<br />

des ehemaligen Reichsgerichts und die Aufgaben des heute dort beheimateten<br />

bundesverwaltungsgerichts.<br />

Die geschichte der friedlichen revolution in leipzig und der DDr wurde an diesem<br />

Wochenende allen teilnehmer/innen näher gebracht und anschaulich vermittelt.<br />

Die bildungsfahrt nach leipzig erreichte ein breite Altersgrupppe und war<br />

rundum gelungen. Durch die nähe zu den historischen orten ließen sich die teilnehmerinnen<br />

und teilnehmer viel intensiver auf die geschichtliche Materie ein.<br />

Klausurtagungswochenende in der Rathmannsdorfer Ochelbaude<br />

vom 29. bis 31. oktober 2010 trafen sich 15 Mitglieder des vereins <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong><br />

in der ochelbaude in Porschdorf (sächsische schweiz) zum zweiten klausurtagungswochenende.<br />

Die klausur dient dazu, vorangegangene Projekte und<br />

<strong>Aktion</strong>en zu reflektieren, zukünftige Projekte zu planen, sich der politischen<br />

bildung zu widmen und auch als gemeinschaft noch stärker zusammenzuwachsen<br />

sowie neue Mitglieder näher kennenzulernen.<br />

Den ersten nachmittag des gemeinsamen Wochenendes nutzen die Mitglieder<br />

für einen besuch des Familie Aktiv e.v. - ein junger und kreativer verein für kinder<br />

und Familien in rathmannsdorf. bei kaffee und kuchen machte sich der Pirnaer<br />

verein mit dem hintergrund des engagements und der inhaltlichen Arbeit vor ort<br />

vertraut, zudem fand ein Austausch über mögliche gemeinsame Aktivitäten statt.<br />

Mit der Ausrichtung auf aktive Familien und solche, die es werden wollen, bietet<br />

Familie Aktiv Angebote im ländlichen raum der sächsischen schweiz zum Ausprobieren<br />

und erleben - kunst, kultur, natur und sport sowie vielfältige Weiterbildungsmöglichkeiten.<br />

Zentral an diesem Wochenende war die inhaltliche Auseinandersetzung mit<br />

rechtsextremen Parolen. so wurden Aussagen wie z.b. “Das boot ist voll”, “Ausländer<br />

raus”, “Deutschland den Deutschen” hinterfragt, diskutiert und widerlegt.<br />

Außerdem gab es einen einblick in erscheinungs- und <strong>Aktion</strong>sformen sowie symbolik<br />

mit dem Ziel, auf diese aufmerksam zu machen und dafür zu sensibilisieren.<br />

gegen nachmittag unternahm die gruppe bei herrlichem sonnenschein eine<br />

mehrstündige Wanderung durch die wunderschöne landschaft des Polenztals, in<br />

der sächsischen schweiz.<br />

seminarfahrt nach leipzig<br />

klausurtagungswochenende<br />

in der „ochelbaude“<br />

13


14<br />

seminar „Partner der straße“<br />

Prof. osborg - seminar<br />

„subversive verunsicherungspädagogik“<br />

<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />

4.1.4 seminarreihe „Partner der straße“<br />

Die <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> veranstaltet seit 2002 fünfmal im Jahr gemeinsam mit dem<br />

kulturbüro sachsen und dem Jugendamt des landkreises sächsische schweiz-osterzgebirge<br />

die seminarreihe „Partner der straße - Polizei und sozialarbeit“.<br />

vorrangig geht es um den Austausch von erfahrungen blkpklöm,m_Äö und den einblick in das<br />

jeweilige Arbeitsfeld, um so die unterschiedlichen Ansätze zu verstehen und Jugendkriminalität,<br />

insbesondere rechtsextremistische tendenzen, weiter zurück zu<br />

drängen sowie demokratische Jugendkulturen zu stärken.<br />

Die resonanz auf die veranstaltungen ist unter den sozialarbeiter/innen des landkreis<br />

sächsische schweiz-osterzgebirge sehr hoch, und die beteiligten Partner signalisieren<br />

immer wieder einen starken Bedarf an diesem Austausch.<br />

gewünschter nebeneffekt der seminarreihe ist die aktive Förderung der<br />

Kommunikationsstruktur auf den entscheidenden ebenen von Polizei und verwaltung,<br />

Politik, sozialarbeit und Medien. im Jahr 2010 fanden in der seminarreihe<br />

„Partner der straße“ verschiedene veranstaltungen, unter anderem mit den themen<br />

„rechtsextremismus im internet“ und „situation und begleitung jugendlicher<br />

spätaussiedler“, statt. es wurde von allen teilnehmerinnen und teilnehmern der<br />

Wunsch einer Fortführung in 2011 geäußert.<br />

4.1.5 Weiterbildung zur „verunsicherungspädagogik“<br />

rechtsextreme Jugendliche stellen Pädagogen in der Praxis immer wieder vor<br />

schwierige situationen. neben Diskriminierung, Provokation, einschüchterung und<br />

Gewaltbereitschaft bereitet vor allem die häufig erlebte argumentative Ohnmacht<br />

gegenüber rechten Parolen, rechter Propaganda und Demagogie Probleme. hier<br />

schafft die subversive verunsicherungspädagogik, ein Konzept zur argumentativen<br />

Auseinandersetzung mit rechtsorientierten Jugendlichen im kontext von<br />

Präventionsstrategien, Abhilfe.<br />

in der Weiterbildung am 24.11.2010 stand die Aneignung der subversiven verunsicherungspädagogik<br />

mit einem entsprechenden Training im vordergrund. Mit<br />

dieser Methode werden u.a. rechte Parolen darauf hinterfragt, ob sie bloß nachgeplappert<br />

sind, Widersprüche innerhalb der ideologeme werden aufgedeckt, die<br />

persönliche Motivation wird angesprochen; alles elemente, die bei „rechten Mitläufern“<br />

eine verunsicherung bewirken können, die voraussetzung für die weitere<br />

pädagogische Arbeit mit den kindern und Jugendlichen ist. Das konzept wurde im<br />

rahmen eines Forschungsprojektes an der hochschule für Angewandte Wissenschaften<br />

hamburg entwickelt und hat sich in der Praxis schon vielfältig bewährt.<br />

Die rahmenbedingungen einer erfolgreichen Präventionsarbeit wurden im<br />

seminar genauso erörtert wie der umgang mit den subjektiven grenzen und belastungen<br />

in der Arbeit. Die teilnehmenden waren aufgefordert, eigene erfahrungen<br />

in der Auseinandersetzung mit rechtsorientierten Jugendlichen einzubringen.<br />

Die seminarleitung hatte Prof. Dr. eckart osborg von der hochschule für Angewandte<br />

Wissenschaften hamburg, Fakultät Wirtschaft und soziale Arbeit - leiter<br />

des Forschungsprojekts “entwicklung von handlungskonzepten für die sozialpädagogische<br />

Präventionsarbeit mit rechtsorientierten Jugendlichen“. er entwickelte das<br />

konzept der subversiven verunsicherungspädagogik.<br />

neben Fachkräften der Jugendarbeit des landkreises sächsische schweiz-osterzgebirge<br />

nahmen auch lehrer/innen sowie Mitarbeiter/innen des landratsamtes teil.<br />

Die veranstaltung wurde organisiert von der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> in kooperation<br />

mit dem volkshochschule sächsische schweiz-osterzgebirge e.v.


<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />

4.1.6 Wettbewerb „<strong>Zivilcourage</strong> ist...“<br />

im herbst des Jahres 2009 riefen die <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong>, das kulturbüro sachsen<br />

e.v. und die rAA sachsen e.v. gemeinsam mit der sächsischen bildungsagentur<br />

und der oberelbischen verkehrsgesellschaft Pirna-sebnitz mbh zum Wettbewerb<br />

„<strong>Zivilcourage</strong> ist…“ auf. gesucht wurden dafür Zeichnungen, Hörspiele, Theaterstücke<br />

und Fotos von schülerinnen und schülern, welche die themen Mut,<br />

<strong>Zivilcourage</strong> und beherztes eingreifen aufgreifen.<br />

insgesamt beteiligten sich 84 Schülerinnen und Schüler aus der region daran<br />

und malten Plakate, bilder oder comics. sogar ein theaterstück und ein radiobeitrag<br />

wurden eingereicht.<br />

eine Jury von Personen verschiedener berufsgruppen wählte unter den vielen gelungenen<br />

Arbeiten pro Altersklasse einige besonders hervorzuhebende Werke aus.<br />

Mitglieder der Jury waren Frau Angelika reiß (geschäftsführerin der Musikschule),<br />

Frau solveig großer (Abteilung Marketing, ovPs), Frau saskia Ziegler-Zimmek (Malerin),<br />

herr thomas thieme (leiter des Polizeireviers Pirna), herr Jürgen hegewald<br />

(sächsisches staatsministerium für kultus), herr Dr. med. reinhard Martens (Facharzt<br />

für kinder- und Jugendpsychiatrie) und herr Jürgen Fleck (bildhauer). Die vier<br />

ausgewählten Werke wurden in der Feierstunde am 15.04.2010 von den sponsoren<br />

(stadtwerke Pirna, Abenteuerpark Moritzburg gmbh, belAntis vergnügungspark<br />

leipzig, PeZ Pirna, Filmpalast Pirna) mit sachpreisen und gutscheinen prämiert.<br />

Die Ausstellung der schülerarbeiten wurde zunächst im herder-gymnasium Pirna<br />

gezeigt. Anschließend waren die Werke im Pirnaer rathaus, in der Mittelschule königstein<br />

und der Adolf-tannert-schule ehrenberg zu sehen. Einzelarbeiten wurden<br />

wöchentlich wechselnd in den Bussen der OVPS mbH ausgestellt.<br />

Die stadtwerke Pirna präsentieren die Ausstellung in ihrer galerie vom 18. oktober<br />

2010 bis zum 7. Januar 2011.<br />

4.1.7 gemeinsam. Demokratie. (er)leben.<br />

Auch und besonders in nicht-Wahlzeiten ist es notwendig, räume der Mitbestimmung<br />

aufzuzeigen und das Demokratieverständnis zu stärken. es ist uns ein wichtiges<br />

Anliegen jungen Menschen die Möglichkeit zu geben sich politisch gehör zu<br />

verschaffen und das Verständnis für demokratische Instrumentarien zur gesellschaftlichen<br />

Mitbestimmung zu fördern.<br />

Mitte des Jahres 2010 gründete die <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> zu diesem Zweck die Arbeitsgruppe<br />

„Jugendparteienstammtisch“, um gemeinsam und in intensiver Zusammenarbeit<br />

mit den vertreter/innen der Partei-Jugendorganisation des landkreises<br />

sächsische schweiz-osterzgebirge Möglichkeiten des gegenseitigen kennenlernens<br />

und des Austauschs mit jungen Menschen, zu themen wie Partizipationsmöglichkeiten<br />

und die notwendigkeit der Wahlbeteiligung sowie verständnis und teilhabe<br />

an demokratischen Prozessen, vorzubereiten.<br />

Als erstes gemeinsames Projekt fand am 25.11.2010 eine Diskussionsveranstaltung<br />

mit über 60 Schüler/innen der Gauß Mittelschule Pirna-sonne<strong>nstein</strong> statt.<br />

eineinhalb stunden tauschten sich beide seiten u.a. über kommunalpolitische themen<br />

wie die sanierung der gauß-Mittelschule, die griechenland-krise, die stärkung<br />

von Demokratie sowie fehlende Angebote für junge Menschen im ländlichen raum<br />

aus und nutzten aktiv die Möglichkeit zur gemeinsamen Diskussion.<br />

Plakat zum Wettbewerb<br />

„<strong>Zivilcourage</strong> ist...“<br />

einsendungen des Wettbewerbs<br />

„<strong>Zivilcourage</strong> ist...“<br />

Dein Geschmack!<br />

Deine Wahl!<br />

15<br />

25.11.2010 - Jugendpolitisches<br />

Forum


16<br />

israelische Fachkräftedelegation<br />

zu besuch in Pirna<br />

organisation und vorbereitung<br />

<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />

4.2 begegnung<br />

in den köpfen vieler Menschen existieren grenzen, die sie so manches Mal im Alltag<br />

daran hindern, kontakte zu Menschen zu knüpfen, die aus einem kulturkreis<br />

stammen, der ihnen fremd scheint. unkenntnis und bisweilen ignoranz gegenüber<br />

anderen kulturellen traditionen und lebensgewohnheiten blkpklöm,m_Äö führen zu einem gesellschaftlichen<br />

Miteinander, das oft geprägt und belastet ist durch Ängste und unsicherheiten,<br />

schubladendenken und vorurteile.<br />

Mit interkulturellen Begegnungen wollen wir hier neue impulse setzen und<br />

zur geistigen Reflexion, zur Diskussion und damit zur Veränderung von vorgefertigten<br />

und stereotypen Meinungen anregen.<br />

es zeigte sich in unserer Arbeit immer wieder, dass erfahrungen und kontakte<br />

„auf gleicher Augenhöhe“ zwischen Menschen unterschiedlicher ethnischer, religiöser<br />

und kultureller herkunft das antirassistische Lernen sichtbar befördern.<br />

ganz besonders am herzen liegen uns die israelisch-Deutschen beziehungen. ein<br />

erster wichtiger schritt in richtung Partnerschaft ist uns im Jahr 2010 durch einen<br />

israelisch-deutschen Fachkräfteaustausch gelungen. Diesem soll in den nächsten<br />

Jahren ein regelmäßiger Jugendaustausch folgen.<br />

4.2.1 israelisch-Deutscher Fachkräfteaustausch<br />

vom 28. Mai bis zum 6. Juni 2010 besuchten zehn junge Menschen aus israel und<br />

Palästina die stadt Pirna und die sächsische schweiz. Die gäste beteiligten sich,<br />

zusammen mit zehn deutschen teilnehmern, an einem zweiteiligen Fachkräfteaustausch<br />

der Jugendarbeit. Dieser wurde von der Stadtverwaltung Jerusalem, der<br />

Jerusalem Foundation und der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> initiiert.<br />

neben der besichtigung verschiedener bedeutender sehenswürdigkeiten setzten<br />

sich die teilnehmerinnen und teilnehmer mit aktuellen Problemlagen sowie unserer<br />

gemeinsamen vergangenheit auseinander, aber auch mit jüdischem leben vor und<br />

nach 1945. Außerdem erfolgte ein gegenseitiger Austausch über die Arbeit zur<br />

Stärkung von Demokratie und in der Zivilgesellschaft.<br />

Der Austausch bot beiden Partnern die Möglichkeit, sich und die Arbeit des jeweils<br />

anderen besser kennenzulernen und darüber hinaus weitere kontakte in<br />

Deutschland respektive israel zu knüpfen, die für einen späteren Jugendaustausch<br />

von nutzen sein werden. Mit dem Fachkräfteaustausch verfolgen die Partner überdies<br />

das Ziel, engagierte Jugendliche dazu zu befähigen, einen israelisch-deutschen<br />

Jugendaustausch zu betreuen beziehungsweise zu leiten.<br />

Das Angebot des bilateralen Fachkräfteaustausches richtete sich an ehren- oder<br />

hauptamtliche Fachkräfte, die in der sozialen Arbeit und der Jugendhilfe tätig sind<br />

und die eigene Austauschprojekte mit israel für Jugendliche aus dem landkreis<br />

initiieren wollen und mehr über die Realitäten von Jugendhilfe und Jugendarbeit<br />

in Israel erfahren möchten. Die Ausschreibung des Fachkräfteaustausches<br />

wurde in der lokalen Presse mehrmals veröffentlicht, ebenso im internet. Zusätzlich<br />

wurde alle Pirnaer vereine, organisationen und initiativen im landkreis sächsische<br />

schweiz-osterzgebirge schriftlich über den geplanten Fachkräfteaustausch<br />

informiert und zum großen teil auch telefonisch nachgefragt, ob interesse an der<br />

teilnahme besteht. viele der angefragten Personen äußerten, dass der Zeitaufwand<br />

von zweimal zehn tagen eine teilnahme verhindere.<br />

An dem zweiteiligen Fachkräfteaustausch nahmen sechs Mitglieder des vereins<br />

<strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> teil, die das Projekt auch organisierten. Drei teilnehmer/innen<br />

sind in der kirchlichen Jugendarbeit aktiv, ein teilnehmer arbeitet in der gedenkstätte<br />

Pirna-sonne<strong>nstein</strong> im bereich Jugendbildung.


<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />

im november 2008 folgte der damalige Pirnaer oberbürgermeister Markus ulbig<br />

einer einladung gabriele Appels, national Director germany der Jerusalem Foundation,<br />

die sich als vermittler zwischen den einzelnen kulturellen strömungen in<br />

Jerusalem versteht und die stadt seit Jahrzehnten in verschiedenen bereichen unterstützt.<br />

Während eines gegenbesuches von Frau Appel im März 2009 in Pirna<br />

entstand zwischen der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> und Frau Appel die idee eines israelisch-deutschen<br />

Jugendaustausches. Auf Anregung Frau Appels kam eine Zusammenarbeit<br />

zwischen der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> und der Stadtverwaltung<br />

Jerusalem, vertreten durch Frau Francoise cafri, zustande. Während eines Jerusalembesuches<br />

des Pirnaer oberbürgermeisters im sommer 2009 kam es bereits<br />

zu einem treffen mit der Abteilung für soziales der Jerusalemer stadtverwaltung.<br />

beide Partner einigten sich darauf, für das Jahr 2010 einen zweiteiligen Fachkräfteaustausch<br />

zu organisieren, der als vorbereitung für einen möglichen Jugendaustausch<br />

in den kommenden Jahren dienen soll, und einigten sich auf zwei<br />

termine. Die organisationsgruppe der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> entwarf ein Programm<br />

und organisierte anschließend die einzelnen Programmpunkte wie Führungen und<br />

gespräche. ein vorbereitungstreffen für alle deutschen teilnehmer/innen wurde<br />

durchgeführt.<br />

Zur Überbrückung der Zeit bis zum Gegenbesuch der deutschen teilnehmer/innen<br />

im Juli 2010 in israel wurde die gesamte breite der modernen kommunikationsmittel<br />

(e-Mail, Facebook, chat...) aufgewartet, um in kontakt zu bleiben, neuigkeiten<br />

auszutauschen oder um über politische themen zu debattieren.<br />

Die Zeit kam vielen wie eine halbe ewigkeit vor und umso froher war man, als der<br />

Flieger am Morgen des 16. Juli 2010 von berlin-schönefeld in richtung tel Aviv<br />

startete. Dem herzlichen empfang am Flughafen ben gurion folgten zehn ereignisreiche<br />

tage, in denen die gruppe einen großen teil des landes bereiste und in die<br />

verschiedensten Aspekte der kultur des landes eintauchen konnte.<br />

neben den erlebnispädagogischen Angeboten des „hashomer hatzair Youth Movements“<br />

besuchten die deutschen Fachkräfte einen tag lang das Sommerlager<br />

der Scouts (Pfadfinder) mit etwa 1000 teilnehmerinnen und teilnehmern. Jugendlichen<br />

werden dabei frühzeitig Werte wie teamwork und rücksichtnahme vermittelt,<br />

um das gemeinsame Ziel einer besseren und gerechteren gesellschaft für<br />

alle Menschen in israel zu fördern.<br />

ein ähnliches Modell jugendlicher beteiligungsformen verfolgen die Kibbuzim –<br />

ländliche siedlungsformen mit gemeinsamem eigentum und basisdemokratischen<br />

strukturen. Zentral ist dabei die Arbeit mit benachteiligten kindern und Jugendlichen,<br />

um Demokratie und gleichberechtigung zu stärken. Ehrenamtliche Mitarbeiter<br />

der Jugendorganisationen engagieren sich besonders für ein friedliches<br />

Zusammenleben der verschiedenen kulturen und religionen in israel, um eine von<br />

respekt geprägte gesellschaft zu stärken und zu etablieren.<br />

ein weiterer wichtiger Programmpunkt war der gemeinsame Besuch des „Museums<br />

zur Geschichte des Holocaust“ in Yad vashem und sich daran anschließende<br />

gespräche über den unterschiedlichen umgang mit gedenkkultur in israel<br />

und in Deutschland.<br />

eindrucksvoll erschienen auch immer wieder die besuchten Jugendprojekte, mit<br />

denen viele ehrenamtlich tätige versuchen, sowohl jüdische als auch arabische<br />

Jugendliche am Aufbau eines besseren und gerechteren israels zu beteiligen – ganz<br />

im sinne theodor herzl´s, dem begründers des Zionismus. Anders als in Deutschland<br />

haben die Jugendorganisationen einen großen Zulauf und einige von<br />

ihnen verfügen über etwa 80.000 Mitglieder. eine tatsache, die in Deutschland aufgrund<br />

unserer geschichte kaum vorstellbar ist, uns aber als Anregung dienen sollte,<br />

im gespräch mit<br />

innenminister ulbig<br />

in kontakt bleiben...<br />

...bis zum Wiedersehen<br />

in israel<br />

17<br />

besichtigung der grenzanlagen<br />

am ghaza-streifen<br />

besuch der gedenkstätte<br />

Yad vashem


18<br />

Presse- und<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />

wie mehr Jugendliche auf ihre aktive rolle in unserer demokratischen gesellschaft<br />

vorbereitet werden können.<br />

neben verschiedenen sehenswürdigkeiten, die sehr beeindruckend waren, war<br />

es jedoch vor allem die Möglichkeit, das land über das touristische Programm hinaus<br />

zu erleben und mit den leuten zu sprechen, die hier leben.<br />

blkpklöm,m_Äö<br />

Für alle beteiligten Partner/innen und teilnehmer/innen war das Projekt ein großer<br />

Erfolg, der nicht nur dazu führte, den anderen besser zu verstehen, sondern<br />

ebenso dazu, die eigenen Positionen und Arbeit zu hinterfragen.<br />

im vorfeld und im nachgang des Fachkräfteaustausches berichteten die lokalen<br />

Medien und der verein auf seiner internetseite über den besuch aus israel und die<br />

hintergründe (siehe Anlage 6 Pressespiegel, ab seite 59). Während des Austausches<br />

begleiteten mehrere Journalisten lokaler Medien die Gruppe zu verschiedenen<br />

Programmpunkten und berichtete anschließend darüber. Auf der internetseite<br />

der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> wurden täglich bilder mit kurzer Zusammenfassung<br />

des tagesprogramms veröffentlicht.<br />

Jeder teilnehmer/in aus Deutschland fertigte einen englischsprachigen Reflexionsbericht<br />

an, der zur gemeinsamen Auswertung und zur verbesserung kommender<br />

Austausche genutzt werden wird. ein nachbereitungstreffen fand im september<br />

2010 statt.<br />

4.2.2 vernetzungstreffen auf internationaler ebene<br />

gemeinsam mit über 120 teilnehmer/innen aus 16 europäischen ländern nahm die<br />

<strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> an der unesco-generalkonferenz der „Europäischen Städtekoalition<br />

gegen Rassismus“ vom 18.-19. November im Schwedischen<br />

Uppsala teil.<br />

bereits zum vierten Mal trafen sich vertreter/innen aus verschiedenen europäischen<br />

städten um gemeinsame strategien für die Förderung von Demokratie, toleranz<br />

und <strong>Zivilcourage</strong> weiterzuentwickeln sowie den Austausch über Perspektiven<br />

gesellschaftlichen engagements und die stärkung einer lebendigen und aktiven Zivilgesellschaft<br />

zu intensivieren.<br />

Marek stahl (stellvertretender vereinsvorsitzender) und Jana seidel (ehrenamtliche<br />

Projektkoordinatorin) beteiligten sich als entsandte des vereins an der zentralen<br />

Fragestellung der tagung - wie man auf ebene der städtischen behörden<br />

Demokratie, respekt und Fairness fördern bzw. stärken kann, um eine lebenswerte<br />

umgebung zu schaffen.<br />

Die konferenz im schwedischen uppsala war bereits das dritte Vernetzungstreffen<br />

auf europäischer/internationaler ebene, an dem die <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong><br />

im Jahr 2011 teilnahm. Zuvor folgte im März geschäftsführer sebastian reißig der<br />

einladung zu einem dreiwöchigen Austausch zum Thema “Countering Right<br />

Wing Extremism” in den USA des u.s. Department of state. vereinsvorsitzende<br />

Agnes Muche nahm zu dem vom 8. bis zum 12. november an der „Young Leaders<br />

Dialog Conference“ in Prag teil.<br />

im Mittelpunkt des Austausches und der vernetzung auf internationaler ebene, mit<br />

staatlichen und nicht-staatlichen organisationen diverser bereiche, steht der gegenseitige<br />

Austausch über erfahrungen in der Arbeit für Demokratie, respekt und<br />

toleranz sowie im umgang/der Auseinandersetzung mit rechtsextremen einstellungs-<br />

und verhaltensmustern.


4.3 erinnerung<br />

<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />

Der verweis auf historische „tatbestände“ ist leider immer wieder kernbestand<br />

extremer ideologien und fremdenfeindlicher Argumentationen. vor diesem hintergrund<br />

erscheint es uns in unserer Arbeit als notwendig, angemessene Angebote<br />

zur richtigstellung historischer Zusammenhänge und ereignisse zu entwickeln und<br />

umzusetzen. einen hohen stellenwert messen wir deshalb den Besuchen von<br />

Gedenkstätten und der Durchführung von Zeitzeugengesprächen bei. in<br />

den vergangenen Jahren konnten wir gute erfahrungen in der Zusammenarbeit mit<br />

begegnungsstätten, den Mitarbeiter/innen und den Möglichkeiten der Auseinandersetzung<br />

mit den geschehnissen in der Zeit des Dritten reiches sammeln.<br />

in rahmen der Erinnerungsarbeit zur Aktivierung von interesse und geschichtsbewusstsein<br />

junger Menschen führten wir im Jahr 2010 eine große Zahl an<br />

Zeitzeugengesprächen und gedenkstättenbesuchen durch. Darüber hinaus gelang<br />

es uns das „Denkmal der grauen busse“ für ein Jahr nach Pirna zu holen.<br />

4.3.1 Das Denkmal der grauen busse - 2010 in Pirna<br />

Das „Denkmal der grauen busse“ erinnert an die todestransporte der 70.000 opfer<br />

der ns-“euthanasie“-<strong>Aktion</strong> in den Jahren 1940/41. geschaffen von den künstlern<br />

Andreas knitz und horst hoheisel soll das „Denkmal der grauen busse“ als Mahnmal<br />

dienen und stetig an die vergangenheit erinnern. ein in segmente aufgeschnittener,<br />

begehbarer grauer bus, in Originalgröße aus Beton gegossen, wechselt<br />

im laufe der Jahre seinen standort, um so die erinnerung in die regionen zu tragen,<br />

in denen sich jeweils eine der sechs tötungsanstalten der „euthanasie-<strong>Aktion</strong><br />

befand. Pirna-sonne<strong>nstein</strong> war eine von ihnen. im Denkmalbus eingeschrieben ist<br />

das Zitat: „Wohin bringt ihr uns?“, die überlieferte Frage eines Patienten.<br />

Das „Denkmal der grauen busse“ als „Monument für den Moment“ sorgt nicht nur<br />

bei seiner Aufstellung und verschiedenen rahmenprogrammpunkten für Aufmerksamkeit<br />

zum thema. Der dem konzept immanente Abbau (die „Weiterfahrt“ zum<br />

nächsten ort) sorgt für einen „Denkmals-Verlust“. Die gerissene lücke im stadtbild<br />

nach ca. 12 Monaten sorgt für einen erneuten impuls der erinnerung.<br />

neben fünf weiteren vernichtungsanstalten wurden auf dem Pirnaer sonne<strong>nstein</strong><br />

mindestens 14.751 Männer, Frauen und kinder aufgrund von behinderung oder<br />

psychischen störungen aus psychiatrischen kliniken im Zuge der T4-<strong>Aktion</strong> in den<br />

Jahren 1940/41 systematisch getötet. um die Erinnerung an die Geschichte<br />

und die Opfer der „ns-euthanasie“ wach zu halten, wird es auch für Pirna eine<br />

große bereicherung sein, das „Denkmal der grauen busse“ aufzustellen.<br />

Die künstler hoheisel und knitz wollen nicht nur den opfern der „ns-euthanasie“<br />

ein Denkmal setzen, sondern auch die Tat und die Täter reflektieren, indem die<br />

grauen busse, die Werkzeuge der täter, als »transportmittel« der erinnerung genutzt<br />

werden.<br />

„Der Denkmalbus soll immer wieder an anderen orten auftauchen, damit er in bewegung<br />

bleibt. bürgermeister und gemeinderäte müssen diskutieren, entscheiden,<br />

sich mit anderen verwaltungen austauschen. Welche stadt will ihn haben und wie<br />

lange? und wie lange überhaupt wird der zweite bus bewegt werden? bleibt er<br />

irgendwann irgendwo stehen? und ist dann auch die erinnerung stehen geblieben?<br />

erinnerung und gedenken werden sich so immer wieder aufs neue ihren Platz einfordern.“<br />

(horst hoheisel und Andreas knitz, ravensburg 2006)<br />

gedenkstättenbesuch in terezin<br />

(theresienstadt)<br />

31.03.2010<br />

Ausgangspunkt des Projekts<br />

standortsuche mit den künstlern<br />

des Denkmals<br />

19


20<br />

trägerkreis<br />

Ziele und umsetzung<br />

<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />

Die gedenkstätte Pirna-sonne<strong>nstein</strong>, das kuratorium Altstadt Pirna e.v., das kuratorium<br />

gedenkstätte sonne<strong>nstein</strong> e.v., die stadtverwaltung Pirna und die <strong>Aktion</strong><br />

<strong>Zivilcourage</strong> bereiteten die Aufstellung des Mahnmals vor und planten ein Rahmenprogramm<br />

u. a. mit vorträgen, Filmen und lesungen.<br />

technische Angaben zum Denkmal:<br />

blkpklöm,m_Äö<br />

· gesamtmaße des Denkmal-busses: 8,70 m länge, 2,40 m breite, 2,50 m höhe<br />

· beton-hohlblocksegmente auf stahlbetonbodenplatte<br />

· gesamtgewicht: ca. 70 tonnen<br />

Das Denkmalprojekt ist Mittelpunkt eines größeren lokalen Beteiligungsprojektes.<br />

Zur Durchführung eines solch umfangreichen vorhabens wurde ein trägerkreis<br />

mit zahlreichen Partner/innen gegründet. Der trägerkreis dient als netzwerkforum<br />

zur entwicklung des gesamtprojektes (Planung, umsetzung, Öffentlichkeitsarbeit,<br />

Dokumentation, Pädagogische betreuung, Finanzierung, Abrechnung).<br />

Der trägerkreis gründete sich auf der idee einer Zusammenarbeit, an der sich unterschiedliche<br />

gesellschaftliche gruppen und einrichtungen beteiligen können und<br />

in der alle Partner/innen gleichberechtigt und auf gleicher Augenhöhe zusammen<br />

arbeiten können. so kann jeder seine ressourcen, ideen und Perspektiven effektiv<br />

einbringen.<br />

um eine schnelle und effektive Austauschmöglichkeit für informationen zu schaffen,<br />

wurde für die kooperationspartner/innen eine gemeinsam genutzte e-Mailgroup<br />

eingerichtet. in regelmäßigen Arbeitstreffen der trägerkreismitglieder<br />

wurde die Möglichkeit für eine enge Zusammenarbeit und die kreative lösung von<br />

Problemen geschaffen.<br />

erklärtes Ziel des trägerkreises war es, das „Denkmal der grauen busse“ im Jahr<br />

2010 nach Pirna zu holen. Darüber hinaus soll der Denkmalbus mindestens ein<br />

Jahr in Pirna stehen und ständig zu begehen sein. Der Denkmalbus soll im „herzen“<br />

der stadt Pirna (z. b. Fußgängerzone) aufgestellt werden. somit soll eine ständige<br />

Wirkung und Wahrnehmung in der breite der bevölkerung ermöglicht und die<br />

kontinuierliche Auseinandersetzung mit dem thema erreicht werden.<br />

im besonderen bekommen schüler/innen die Möglichkeit, sich bewusst mit einem<br />

wichtigen kapitel unserer lokal- und regionalgeschichte auseinander zu setzen.<br />

bedingt durch den langen Aufstellungszeitraum des Denkmals in Pirna rechnet<br />

der trägerkreis mit einer beachtlichen Anzahl von besuchern (ca. 15.000-20.000).<br />

Mit den vielfältigen veranstaltungen im rahmenprogramm sollen mindestens 1.000<br />

besucher/innen erreicht werden.<br />

Markus Ulbig, Sächsischer Staatsminister des Innern, im Rahmen der<br />

Kampagne „Die Sächsische Schweiz ist BUNT.“:<br />

»<br />

„Weltoffenheit ist ein Anliegen der gesamten demokratischen<br />

Gesellschaft, ein Ziel, das wir nur gemeinsam<br />

erreichen können. Je mehr Menschen für eine<br />

offene, vielfältige und tolerante Gesellschaft werben,<br />

umso besser. Deshalb unterstütze ich die <strong>Aktion</strong><br />

<strong>Zivilcourage</strong>.“


<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />

Am Donnerstag, 24. Juni 2010 wurde, das mobile „Denkmal der grauen busse“ in<br />

der Pirnaer Innenstadt in die Grünfläche auf der Grohmannstraße, vor über 200<br />

interessierten bürger/innen, aufgestellt. im Anschluss an die Aufstellung folgten<br />

grußworte der Schirmherren Markus ulbig (sächsischer staatsminister des innern)<br />

und klaus-Peter hanke (oberbürgermeister der stadt Pirna) sowie von siegfried<br />

reiprich (geschäftsführer der stiftung sächsische gedenkstätten), den künstlern<br />

des Denkmals Dr. horst hoheisel und Andreas knitz und durch den vertreter<br />

der regionalstiftung kunst & kultur der ostsächsischen sparkasse Dresden, heiko<br />

lachmann.<br />

4.3.2 gedenkfahrt nach oswiecim (Auschwitz)<br />

erneut veranstaltete die <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> eine gedenkstättenfahrt nach Auschwitz/Oświęcim<br />

mit Jugendlichen aus dem Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge.<br />

Ziel dieser Fahrt war die Konfrontation und Auseinandersetzung mit<br />

der deutschen Geschichte an einem ort, der zu einem symbol für die verbrechen<br />

der nationalsozialisten wurde.<br />

vom 20.11.-24.11.2010 besichtigten 20 schülerinnen und schüler im rahmen einer<br />

gedenkstättenfahrt das konzentrationslager Auschwitz sowie die polnische stadt<br />

krakau.<br />

Am tag nach der Anreise erhielten die teilnehmer/innen eine interessante und<br />

professionelle Führung durch das Stammlager Auschwitz von einem wissenschaftlichen<br />

Mitarbeiter der gedenkstätte. Dabei erfuhren die Jugendlichen viele<br />

Details über die erschreckenden lebensbedingungen im konzentrationslager und<br />

erhielten Auskunft über den tagesablauf, den die häftlinge über sich ergehen lassen<br />

mussten.<br />

Am nachmittag besuchten die teilnehmenden die Synagoge in Oświęcim und<br />

nahmen an einem Workshop zum thema toleranz teil. Anschließend bekamen sie<br />

dann die Möglichkeit, die lebendige Stadt Oświęcim zu erkunden, eine Stadt mit<br />

mehr als 40.000 einwohnern, die auf eine 800-jährige geschichte zurückblicken<br />

kann.<br />

Am darauffolgenden tag besuchte die gruppe das Außenlager Auschwitz –birkenau.<br />

Die schüler/innen waren erschüttert von der Dimension und der systematik,<br />

mit der die Massenvernichtung an etwa 1,5 Millionen Menschen zur Zeit des nationalsozialismus<br />

begangen wurde. Auch hier wurde über die geschichte der lager<br />

gesprochen, über lügen, die den häftlingen erzählt wurden, und lügen, die in die<br />

Welt getragen werden sollten. Über selektionen, Arbeiten in und außerhalb der lager,<br />

hygienische verhältnisse und über den tod in den gaskammern.<br />

besonders beeindruckend für die Jugendgruppe war der kontakt mit Jan smolen,<br />

einem 91-jährigen Überlebenden des Konzentrationslagers Auschwitz.<br />

er berichtete darüber, wie er die Zeit im konzentrationslager überstanden hat und<br />

beantwortete die vielen Fragen der Jugendlichen.<br />

in kleinen Diskussionsgruppen tauschten sich am Abend die teilnehmerinnen<br />

und teilnehmer über die erlebten eindrücke des tages aus.<br />

Am dritten tag besichtigten die schüler/innen dann Krakau, die zweitgrößte stadt<br />

Polens. Die stadtführung begann im jüdischen viertel kazimierz. sie besichtigten<br />

die remuh-synagoge mit Friedhof, die einzige synagoge in krakau, die noch als<br />

solche benutzt wird. im Anschluss hatten die schüler/innen dann die Möglichkeit,<br />

die vielfältige stadt auf eigene Faust zu erkunden.<br />

gedenkfahrt nach oswiecim<br />

(Auschwitz)<br />

21


22<br />

vortrag und Zeitzeugengespräch<br />

im stadtmuseum<br />

12.02.2010<br />

<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />

Der letzte Programmpunkt an diesem tag war ein Abendessen im „klezmer hois“,<br />

einem jüdischen restaurant im viertel kazimierz. hier wurden abends koschere<br />

speisen ausprobiert und der traditionellen klezmer-Musik gelauscht.<br />

Mit dem schwerpunkt des tages auf der jüdischen Kultur und dem jüdischen<br />

Leben sollten die teilnehmer/innen ihr Wissen vom Judentum vertiefen und die<br />

bereicherung der europäischen kultur durch die Juden erkennen.<br />

blkpklöm,m_Äö<br />

im vorfeld der Fahrt wurden mit dem „centrum Dialogu i Modlitwy w oswiecimiu“<br />

(Zentrum für Dialog und Gebet in Oświęcim) die einzelnen Programmpunkte organisiert.<br />

Das Zentrum für Dialog und gebet organisierte die Führungen und vereinbarte<br />

das Zeitzeugengespräch mit herrn Jan smolen.<br />

Die reiseleitung und betreuung für diese gedenkstättenfahrt übernahm die polnische<br />

Literaturwissenschaftlerin und Mitarbeiterin der universität breslau,<br />

Frau Dr. Joanna obrusnik-Jagla, bei der wir uns für die gelungene reiseleitung<br />

herzlich bedanken. Weiterhin danken wir für die Finanzierung der gedenkfahrt<br />

durch den lokalen <strong>Aktion</strong>splan des landkreises sächsiche schweiz-osterzgebirge<br />

sowie durch die Friedrich-ebert-stiftung.<br />

4.3.3 historische Aufarbeitung kZ Mockethal-Zatschke<br />

Was hat das bayerische Flossenbürg mit Pirna-Zatzschke zu tun? ulrich Fritz, wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter der gedenkstätte Flossenbürg, berichtete am 12.02.2010<br />

vor rund 100 Zuhörern im kapitelsaal des Pirnaer stadtmuseums über zeitgeschichtliche<br />

Hintergründe eines dunklen kapitels.<br />

„seit 1944 war das kZ Flossenbürg Drehscheibe für tausende häftlinge aus<br />

osteuropa“, schildert Fritz. es wurde zum Zentrum eines großen netzes von Außenlagern.<br />

innerhalb von zwei Monaten seien in sachsen sechs Außenlager für<br />

Zwangsarbeiter in kriegswichtigen industriezweigen wie dem Flugzeugbau errichtet<br />

worden, die man nach und nach mit häftlingen füllte.<br />

unter ihnen waren die jüdischen brüder salomonovic, damals noch kinder. sie<br />

berichteten am Freitagabend als Zeitzeugen von ihrer jahrelangen odyssee durch<br />

konzentrationslager. im viehwagen karrte man sie zunächst in ein Außenlager auf<br />

der schandauer straße 38 in Dresden, dem Areal der jetzigen Zigarettenfabrik.<br />

Auf den Deportationslisten wurden aus Josef und Michal zwei Mädchennamen. Als<br />

Josefa und Michaela wurden beide brüder mit ihrer Mutter dem Frauenlager zugeteilt.


<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />

nach der bombardierung von Dresden brachte man im Februar 1945 nach einigen<br />

Monaten Zwangsarbeit hunderte von ausgemergelten gefangenen, auch die<br />

salomonovic-brüder, zu Fuß nach Pirna-Zatzschke. Josef salomonovic berichtet<br />

von den „schönen toten Frauen mit haaren am Wegesrand zwischen Dresden und<br />

Pirna.“ Das damals sechsjährige kind kannte durch die kZ-lager nur kahl geschorene<br />

Frauenköpfe in häftlingskleidung.<br />

Auf dem mörderischen Weg ins Pirnaer KZ-Außenlager Zatzschke hat der<br />

sechsjährige Josef, am ende seiner kräfte, „den lieben gott gebeten, dass er mich<br />

zu sich nimmt. Aber das hat er nicht getan.“ berührend ist auch seine erinnerung,<br />

wie er brutale lagerapelle bei kälte und schnee geschützt zwischen den beinen seiner<br />

Mutter verbracht hat. sie behütete ihn so gut wie möglich. Josef war während<br />

der gesamten lager-Zeit in permanenter lebensgefahr, da er zu jung zum Arbeiten<br />

war. sein etwas älterer bruder Michal wurde dagegen zu „kriegswichtigen“ Arbeiten<br />

herangezogen.<br />

Michal salomonovic berichtet, wie der vater im kZ während des Aufenthaltes<br />

in einer Krankenbaracke umgebracht wurde. Die brüder salomonovic und<br />

ihre Mutter überlebten die letzte station ihrer haftzeit im Außenlager Pirna. in<br />

Mockethal-Zatzschke sollten hunderte häftlinge noch vor kriegsende die zerstörte<br />

Treibstoffindustrie wieder in Gang bringen.<br />

nach dem krieg lebt die Familie salomonovic im tschechoslowakischen ostrau.<br />

Josef salomonovic ist seit vielen Jahren in Wien verheiratet. beide brüder bestätigten<br />

auf Publikumsanfragen auch rechte tendenzen bei Jugendlichen in tschechien,<br />

der Slowakei und Österreich. „Aufklärung durch Zeitzeugenberichte und flächendeckende<br />

unterstützung durch lehrer und Familie sind hier ein Muss.“<br />

Mit unterstützung der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> soll bald eine Gedenktafel an das<br />

geschehene im kZ-Außenlager Zatzschke erinnern.<br />

4.3.4 gedenkspur Pirna-sonne<strong>nstein</strong><br />

Zum gedenken an die ermordung von 14.751 vorwiegend psychisch kranken und<br />

geis tig behinderten Menschen im rahmen der „euthanasie“-<strong>Aktion</strong> „t4“ in einer<br />

Gaskammer der ehemaligen Heil- und Pflegeanstalt Pirna-Sonne<strong>nstein</strong> in den Jahren<br />

1940 und 1941 zieht sich eine Gedenkspur aus tausenden kleinen Kreuzen<br />

quer Pirna.<br />

Die gedenkspur bahnt sich ihren Weg quer durch die Pirnaer Altstadt, vorbei am<br />

schloss sonne<strong>nstein</strong>, der stadtkirche st. Marien, dem rathaus bis hinunter zum<br />

elbufer. un übersehbar für alle Pirnaer/innen und tourist/innen.<br />

Michael Geisler, Landrat des Landkreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge,<br />

im Rahmen der Kampagne „Die Sächsische Schweiz ist BUNT.“:<br />

»<br />

„Ich unterstütze die Arbeit der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong>,<br />

denn: „Wer selbst geachtet werden will, der muss die<br />

Eigenart seiner Mitmenschen achten.“<br />

(Samuel Smiles)“<br />

23


24<br />

erneuern der gedenkspur<br />

<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />

seit 2002 sind Jugendgruppen unterschiedlicher herkunft damit beschäftigt, die<br />

Gedenkspur ständig zu erneuern und zu erweitern, denn die aufgesprühte Graffiti-<br />

Farbe verblasst durch regen und schmutz mit der Zeit.<br />

Dieses Verblassen ist durchaus im Interesse des Künstlers, der vor einigen<br />

Jahren die idee zur heutigen gedenkspur hatte blkpklöm,m_Äö<br />

und die leitung des Projektes<br />

übernahm. Die kleinen Farbkreuze müssen regelmäßig nachgesprüht werden und<br />

zwingen somit zur immer neuen Auseinandersetzung mit den geschehnissen auf<br />

dem Pirnaer sonne<strong>nstein</strong> während der ns-Zeit.<br />

seit dem Jahr 2007 unterstützt die <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> die Arbeit an der Pirnaer<br />

gedenkspur aktiv durch Materialien und freiwillige helfer/innen. nachdem die gedenkspur<br />

in den letzten Jahren meistens durch besucherinnen und besucher von<br />

außerhalb betreut wurde, lädt die gedenkstätte Pirna und die <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong><br />

besonders regelmäßig die Menschen ein, die in Pirna wohnen, hier arbeiten oder<br />

zu schule gehen, sich an der Erneuerung und Fortführung der Gedenkspur<br />

zu beteiligen. Mehrfach im Jahr finden nun öffentliche <strong>Aktion</strong>en statt, zu denen<br />

die gedenkspur zusammen mit interessierten Jugendlichen, aber auch bürgerinnen<br />

und bürgern, nachgesprüht wird.<br />

4.3.5 Zeitzeugenwoche in sebnitz<br />

in der Woche vom 01.11.2010 bis zum 05.11.2010 veranstaltete die ev. kirchgemeinde<br />

sebnitz gemeinsam mit der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> und der brücke-Moststiftung<br />

eine Zeitzeugenwoche mit Frau Dr. Michaela vidláková.<br />

Michaela vidláková wurde 1936 in Prag geboren und kam als sechsjähriges kind<br />

in das ghetto theresienstadt. katastrophale hygienische Zustände, hunger, eine<br />

unvorstellbare enge und schwere Arbeit prägten den Alltag. viele, besonders alte<br />

Menschen, waren diesen unmenschlichen bedingungen nicht gewachsen. Michaela<br />

war noch jung und gesund. Durch glückliche umstände entging sie einer Deportation<br />

nach Auschwitz und überlebte drei Jahre voller leid und todesangst in theresienstadt.<br />

Michaela vidláková bereiste den landkreis sächsische schweiz-osterzgebirge, um<br />

schülerinnen und schülern aus ihrem leben zu berichten. An der Veranstaltungsreihe<br />

nahmen das goethe-gymnasium sebnitz, die Mittelschule „Am knöchel“ in<br />

sebnitz, das berufsschulzentrum für Wirtschaft in Pirna sowie die Mittelschule stol-<br />

Romani Rose, Vorsitzender des Zentralrates Deutscher Sinti und Roma,<br />

im Rahmen der Kampagne „Die Sächsische Schweiz ist BUNT.“:<br />

»<br />

„Zivilgesellschaftliches Engagement wie hier in<br />

Pirna, ist mir wichtiger als die Sonntagsreden mancher<br />

Politiker.“


<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />

pen teil. Die schüler/innen bekamen im Anschluss an das Zeitzeugengespräch<br />

die Möglichkeit, Fragen zu den lebensbedingungen im ghetto zu stellen.<br />

Den höhepunkt der veranstaltungsreihe bildete eine Gedenkstättenfahrt nach<br />

Theresienstadt, an der über 60 schüler/innen zusammen mit Frau vidláková teilnahmen.<br />

Die schüler/innen bekamen dabei die Möglichkeit, die berichte der Zeitzeugin<br />

am ort des geschehens nachzuvollziehen, und erhielten einen einblick in die<br />

erschütternden lebensbedingungen des ghettos theresienstadt.<br />

4.3.6 Zeitzeugengespräche mit Michal salomonovic<br />

Am Mittwoch, den 01.12.2010 organisierte die <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> in kooperation<br />

mit der brücke-Most-stiftung ein Zeitzeugengespräch mit Michal salomonovic und<br />

rund 60 schülerinnen und schülern der 9. klasse der gauß-Mittelschule Pirna statt.<br />

Michal salomonovic wuchs im tschechischen ostrava auf. nach der Machtübernahme<br />

der nazis wurden er und seine jüdische Familie zunächst aus ihrem heimatort<br />

vertrieben. Anschließend wurden sie aus der tschechoslowakei in das von den<br />

Deutschen besetzte Polen deportiert. Dort überlebte er das ghetto in litzmannstadt<br />

und die vernichtungslager in Auschwitz und Flossenbürg.<br />

Anschließend wurden sie nach Dresden gebracht, wo seine eltern Zwangsarbeit<br />

in einer Munitionsfabrik leisten mussten. nach der bombardierung Dresdens<br />

mussten Hunderte von ausgemergelten Häfltingen zu Fuß in das KZ-Außenlager<br />

Pirna-Zatzschke marschieren. Die gefangenen sollten dort noch vor kriegsende<br />

die zerstörte Treibstoffindustrie wieder in Gang bringen. Die Brüder Salomonovic<br />

und ihre Mutter überlebten die letzte station ihrer haftzeit im Außenlager Pirna.<br />

Michal salomonovic lebt heute wieder in seiner heimatstadt. er nimmt rechte tendenzen<br />

auch bei Jugendlichen in tschechien, der slowakei und Österreich wahr und<br />

möchte ihnen seine erfahrungen entgegensetzen. „Aufklärung durch Zeitzeugenberichte<br />

und flächendeckende Unterstützung durch Lehrer und Familie sind hier ein<br />

Muss“, ist er überzeugt.<br />

Den schülerinnen und schülern der neunten klassen der gauß-Mittelschule Pirna<br />

erzählte er von seinen erlebnissen und beantwortete die zahlreichen Fragen<br />

der Jugendlichen.<br />

25


26<br />

esra Jurmann und hugo Jensch<br />

(Pirnaer historiker) im gemeindezentrum<br />

<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />

4.3.7 Zeitzeugengespräche mit esra Jurmann<br />

im Jahr 2010 konnten wir erneut den ehemaligen Pirnaer bürger und Zeitzeugen<br />

esra Jurmann bei uns begrüßen. Der inzwischen 80-jährige Jurmann ist in Pirna<br />

geboren und als sohn jüdischer geschäftsinhaber bis zu seinem 10. lebensjahr in<br />

Pirna aufgewachsen, nach der Vertreibung durch blkpklöm,m_Äö<br />

die Nazis in verschiedenen<br />

konzentrationslagern gewesen und lebt heute in england.<br />

er schrieb seine erinnerungen an die Zeit des nationalsozialismus und den leidensweg<br />

seiner Familie im buch „vor allen Dingen war ich ein kind - erinnerungen<br />

eines jüdischen Jungen“ nieder.<br />

im rahmen seines besuchs gelang es uns, mit herrn Jurmann an zahlreichen<br />

Schulen im landkreis sächsische schweiz-osterzgebirge (z.b. Ms klingenberg,<br />

Ms königstein, Freital hainsberg - geschwister scholl schule) Zeitzeugengespräche<br />

durchführen.<br />

Darüber hinaus konnten wir ein Zeitzeugengespräch für die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter der Stadtverwaltung Pirna sowie eine öffentliche Abndveranstaltung<br />

in kooperation mit der kirchgemeinde Pirna-sonne<strong>nstein</strong> durchzuführen.<br />

4.4 information<br />

4.4.1 beratungen<br />

Die beratung hilfesuchender Menschen nahm auch im Jahr 2010 einen wichtigen<br />

stellenwert in unserer Arbeit ein. Über 120 Beratungsanfragen wurden von unseren<br />

Mitarbeiter/innen bearbeitet. unsere Mitarbeiter/innen analysieren, informieren<br />

und beraten vorrangig Multiplikator/innen, wie man gegen die unterschiedlichen<br />

erscheinungsformen von Antisemitismus, rassismus und gewalt vorgehen kann.<br />

Die Erstberatung von vereinen, verbänden, kirchgemeinden, initiativen und einzelpersonen<br />

für eine demokratische kultur ist ein wichtiger bestandteil unserer Arbeit.<br />

im beratungsgespräch analysieren wir gemeinsam mit erzieher/innen, lehrer/<br />

innen, sozialpädagog/innen, eltern usw. Problemlagen und ursachen und erstellen<br />

mögliche handlungsstrategien oder vermitteln an einen unserer kompetenten netzwerkpartner<br />

weiter.<br />

Peter Darmstadt, 1. Beigeordneter des Landrates, im Rahmen der Kampagne<br />

„Die Sächsische Schweiz ist BUNT.“:<br />

»<br />

„Demokratie braucht Vielfalt. Sie ist Ausdruck der<br />

Freiheit, die wir nach den historischen Irrtümern des<br />

letzten Jahrhunderts durchgesetzt haben. Uniformität<br />

und Einfalt sind die Feinde dieser Freiheit. Ihnen<br />

sollten wir mit Vielfalt und Toleranz begegnen!“


4.4.2 homepage und newsletter<br />

<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />

Die gründliche und umfassende Recherche zu aktuellen ereignissen und das<br />

kontinuierliche benennen von Problemen in bezug auf Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus<br />

und gewalt, mit Fokus auf dem landkreis sächsische schweiz-osterzgebirge,<br />

gehören zu den kernbereichen unserer initiativarbeit. eine umfangreiche<br />

Öffentlichkeitsarbeit ist für die transparente umsetzung unserer Maßnahmen<br />

und Projekte von hoher bedeutung. Die vermittlung und Multiplikation unserer<br />

ideen und Angebote sowie die umfangreiche Werbung für unsere veranstaltungen<br />

ist die grundlage für das gelingen unserer Arbeit. im Jahr 2010 ist es uns gelungen,<br />

unsere Öffentlichkeitsarbeit weiter auszubauen und zu professionalisieren.<br />

besonders im Zuge der imagakampagne „Die sächsische schweiz ist bunt.“ konnten<br />

wir zahlreiche Bürgerinnen und Bürger, Politiker und bekannte Persönlichkeiten<br />

aus unserer region dafür gewinnen, sich mit einem statement zu<br />

unserer Arbeit und zu den themen Weltoffenheit und respekt auf unserer Website<br />

zu positionieren.<br />

www.aktion-zivilcourage.de<br />

seit nunmehr 10 Jahren berichten wir auf unserer homepage, die unter der Adresse<br />

www.aktion-zivilcourage.de zu erreichen ist, kontinuierlich über die veranstaltungen,<br />

Projekte und <strong>Aktion</strong>en unseres vereins sowie befreundeter initiativen. Außerdem<br />

informieren wir tagesaktuell zu den themen Fremdenfeindlichkeit, rassismus<br />

und Antisemitismus mit schwerpunkt auf die region sächsische schweizosterzgebirge<br />

und den Freistaat sachsen. Über 350 leserinnen und leser können<br />

wir pro tag auf unserer internetpräsenz begrüßen (stand 12/2010).<br />

Mit unserem 14-tägig erscheinenden Newsletter, der über unsere veranstaltungen<br />

und Projekte, aber auch über Angebote unserer Partner/innen und aktuelle<br />

entwicklungen im bereich des rechtsextremismus informiert, erreichen wir rund<br />

2200 leserinnen und leser in ganz Deutschland.<br />

homepage<br />

der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong><br />

27


28<br />

OrganisatiOnssymbOle<br />

HammersKins<br />

Innerhalb der rechtsextremen Skinheadszene gibt es das internationale<br />

Netzwerk der Hammerskins. Die rassistischen und teilweise nationalsozialistischen<br />

Hammerskins sind extrem gewaltbereit und verfolgen das selbsterklärte<br />

Ziel, »weltweit alle weißen, nationalen Kräfte« zu vereinen. Die<br />

gekreuzten Hämmer sollen ihre Herkunft aus der Arbeiterschaft symbolisieren.<br />

nicht strafbar.<br />

COmbat 18 (C 18)<br />

Gilt als ›bewaffneter Arm‹ von Blood & Honour. C18 ist ein internationales<br />

Neonazi-Netzwerk mit Schwerpunkten in England und Skandinavien, besitzt<br />

aber auch Anhänger in Deutschland. Als Symbol wird der SS-Totenkopf<br />

verwendet.<br />

Bekleidungsstücke mit der Aufschrift C18 bzw. Combat 18 werden vor allem<br />

als T-Shirts von rechtsextremen Versänden vertrieben. Die plakative Verwendung<br />

von C18-Parolen (z. B. als Wandsprühereien) deutet zwar nicht auf<br />

eine strukturelle Einbindung in den militanten Untergrund hin, ist aber als<br />

deutliche Aufforderung zu militantem Vorgehen gegen politische Gegner<br />

zu werten.<br />

HaKenKreUZ<br />

Das Hakenkreuz ist ein historisches Kultursymbol mit unterschiedlicher Bedeutung.<br />

In Deutschland ist das Zeichen durch den eindeutigen Bezug zum<br />

Nationalsozialismus in all seinen Ausführungen, wie z. B. als Negativ, mit<br />

runden Haken oder auch seitenverkehrt, gem. § 86a StGB straFbar. Die<br />

Verwendung des Hakenkreuzes ist in der Regel nicht strafbar, wenn aus der<br />

Darstellung deutlich hervorgeht, dass sie sich gegen den Nationalsozialismus<br />

und seine Ideologie wendet, z. B. als durchgestrichenes Hakenkreuz<br />

oder über einem Abfallbehälter.<br />

KeltenKreUZ<br />

Das auch unter »Heidenkreuz« bekannte Symbol ist für rechtsextreme Skinheads<br />

das Sinnbild des »gemeinsamen kulturellen Erbes der nordischen<br />

weißen Rasse«. Das Keltenkreuz wurde ebenfalls von der verbotenen »Volkssozialistischen<br />

Bewegung Deutschlands/Partei der Arbeit« (VSBD/PdA) verwendet.<br />

Nach einem Urteil des Oberlandesgerichts vom 1. Oktober 2008 ist nicht nur<br />

die Verwendung im Zusammenhang mit dieser verbotenen Organisation<br />

(VSBD/PdA) STRAFBAR, sondern auch das stilisierte verwenden des Keltenkreuzes<br />

grundsätzlich gem. § 86a StGB STRAFBAR (Verfügung der GStA des<br />

Freistaates Sachsen Az. 402-44/03 vom 30.01.2003).<br />

ODalrUne<br />

Als Symbol für Verwandtschaft, Familie und das Zusammenbringen von Menschen<br />

»gleichen Blutes« verwendeten die Germanen die Odalrune. Im 2. Weltkrieg<br />

wurde sie von verschiedenen SS-Einheiten als Abzeichen benutzt, nach<br />

dem Krieg von den verbotenen Organisationen »Bund nationaler Studenten«<br />

sowie der »Wiking-Jugend« verwendet. Die Odalrune ist als Kennzeichen<br />

einer verbotenen Organisation gem. § 86a StGB STRAFBAR. (Die Odal-<br />

rune ist jedoch nicht mit Dienstrangabzeichen der Bundeswehr identisch<br />

und in diesem Zusammenhang nicht strafbar.)<br />

sigrUne<br />

Für die Germanen symbolisierte die Sigrune Tod, Wechsel und Täuschung.<br />

Die SS verwendete dieses Symbol als Doppelsigrune auf ihren Uniformen<br />

und als Abzeichen. Später wurde es zum charakteristischen Symbol der SS.<br />

Die einfache Sigrune als Zeichen des »Deutschen Jungvolks« sowie als Symbol<br />

der verbotenen »<strong>Aktion</strong>sfront Nationaler Sozialisten/Nationaler Aktivisten«<br />

(ANS/NA) ist ebenfalls gem. § 86a StGB straFbar.<br />

ss-tOtenKOPF<br />

Der Totenkopf ist seit jeher ein Zeichen für das Sterben bzw. die Macht über<br />

den Tod. Er wurde von der SS als Emblem an ihren Uniformen verwendet.<br />

Der Wahlspruch der SS »Meine Ehre heißt Treue« sowie der SS-Totenkopf<br />

sind gem. § 86a StGB straFbar.<br />

WOlFsangel<br />

Im Mittelalter war die Wolfsangel ein Jagdgerät, mit dem Wölfe erlegt wurden.<br />

Vor allem die Wehrhaftigkeit soll in rechtsextremen Kreisen mit der<br />

Wolfsangel symbolisiert werden. Als Kennzeichnen der Hitlerjugend sowie<br />

der verbotenen Organisation »Junge Front« (JF) gem. § 86a StGB straFbar.<br />

(Die Verwendung in einem Stadtwappen oder als Verbandsabzeichen<br />

der Bundeswehr ist nicht strafbar.)<br />

blOOD & HOnOUr<br />

Diese weltweit aktive Skinheadorganisation versucht vor allem durch Musik,<br />

Jüngere wie Ältere an die nationalsozialistische Ideologie zu binden.<br />

Gegründet wurde sie von Ian Stuart Donaldson, Leadsänger der rechtsextremen<br />

Skinheadband −>Skrewdriver. Blood & Honour - Division Deutschland<br />

wurde im September 2000 verboten. Damit sind alle Zeichen dieser Organisation<br />

gem. § 86a StGB straFbar.<br />

trisKele<br />

Die manchmal auch als Sonnenrad bezeichnete Rune war das Abzeichen<br />

der SS-Freiwilligen-Grenadierdivision »Langemark«. Außerdem wurde sie in<br />

Südafrika als »Burenrad« von den Gegnern der Rassengleichberechtigung<br />

sowie vom Ku-Klux-Klan verwendet. Die Triskele war auch das Zeichen der<br />

Jugendorganisation »White Youth« (dt. »Weiße Jugend«) der −>Blood & Honour<br />

Division Deutschland. In diesem Zusammenhang ist das Zeichen gem.<br />

§ 86a StGB straFbar.<br />

gaUDreieCK<br />

Das Gaudreieck wurde vom Jungvolk, der Hitlerjugend sowie dem Bund<br />

deutscher Mädel am Oberarm getragen und diente zur geografischen Einordnung<br />

der einzelnen Mitglieder. Die Verwendung ist aufgrund der Verwechselbarkeit<br />

mit entsprechenden Symbolen der Hitlerjugend gem. § 86a<br />

StGB straFbar<br />

<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />

4.4.3 Aufklärungsmaterialien „Das sieht verboten aus!“<br />

vielen Menschen ist nicht bewusst, welche bedeutung und gefahren von rechtsextremen<br />

Zeichen und dumpfen Parolen ausgehen. Auch viele Multiplikator/innen sind<br />

häufig überfordert oder uninformiert, wenn es um das Erkennen rechter oder gar<br />

verbotener symbole geht. um diesen tendenzen blkpklöm,m_Äö<br />

entgegenzuwirken, erarbeiteten<br />

wir den Aufklärungsflyer und das Aufklärungsplakat „Das sieht verboten<br />

aus!“. Das Material soll die bestehenden informationslücken über rechtsextreme<br />

Zeichen schließen. lehrer/innen, sozialarbeiter/innen und andere Multiplikator/innen,<br />

die mit Jugendlichen arbeiten, sollen gezielt auf rechtsextreme symbole aufmerksam<br />

gemacht werden.<br />

Das Plakat dient vor allem der schnellen Information. Wir möchten, dass lehrer/innen,<br />

sozialarbeiter/innen und andere Multiplikatoren sich mit der Problematik<br />

auseinandersetzen, um rechte symbole zu erkennen, aufzuklären und erzieherisch<br />

einwirken zu können. begleitend zum Plakat haben wir einen Flyer herausgegeben.<br />

Der Flyer gleicht inhaltlich dem Plakat und versteht sich als handliche variante „zum<br />

Mitnehmen“. Das Material findet seit dem Erscheinen im Januar 2002 hervorragenden<br />

Anklang. im Jahr 2010 haben wir eine aktualisierte 6. Version erstellt.<br />

Anfragen zu den informationsmaterialien erreichen uns mitlerweile fast täglich.<br />

so versandten wir 2010 über 6000 Flyer und 400 Plakate, beispielsweise an das<br />

landesamt für verfassungsschutz, das Diakonische Werk sachsen, den evangelischen<br />

kirchenkreis Mühlhausen, die stadtverwaltung königs Wusterhausen, das<br />

Polizeirevier/kripo in Memmingen oder den kreisjugendring stuttgart.<br />

ZaHlenCODes<br />

Heil Hitler<br />

Die Zahl 88 steht für zweimal den 8. Buchstaben im Alphabet und<br />

bedeutet »Heil Hitler«. Da die Grußformel »Heil Hitler« strafbar ist,<br />

greifen Rechtsextreme zu solchen und ähnlichen Zahlenspielereien.<br />

Beispielsweise wird die Zahl 18 analog dazu als Codierung des Namens<br />

»Adolf Hitler« verwendet. nicht strafbar.<br />

14 WOrDs<br />

Hinter der Zahl 14 verbergen sich die »famous 14 words« (dt.: »legendäre<br />

14 Wörter«) des amerikanischen Rechtsextremisten David Lane.<br />

Die 14 wird oft als Grußformel in Briefen verwendet (auch zusammen<br />

mit der Zahl »88«) und als Kampfaufruf verstanden: »We must secure<br />

the existence of our people and a future for white children!« (dt. »Wir<br />

müssen das Leben unserer Rasse und eine Zukunft für unsere weißen<br />

Kinder sichern«).<br />

nicht strafbar.<br />

168:1<br />

Die Zahlenkombination versteht sich als Code für den Sprengstoffanschlag<br />

1995 in Oklahoma/USA, bei dem 168 Menschen ums Leben<br />

kamen. Der rechtsextreme Attentäter Timothy McVeigh wurde zum<br />

Tode verurteilt und 2001 hingerichtet. In makabrer Verherrlichung<br />

dieses insbesondere antisemitisch motivierten Terroranschlags gibt<br />

der Code das »Ergebnis« wieder.<br />

28<br />

Seit dem Verbot der Organisation Blood & Honour im September<br />

2000 wird die 28 als Synomym für B&H verwendet. Beispiele für T-<br />

Shirt Motive: 28 - ich lass mich nicht verbieten, 28 Supporter<br />

mUsiK<br />

lanDser<br />

Heutzutage meint Landser zum einen eine Heftreihe, die den 2. Weltkrieg<br />

als Abenteuer verklärt. Zum anderen trägt eine rechtsextreme<br />

Skinheadband den Namen Landser. Einige derer CDs sind indiziert,<br />

bzw. mit einem Beschlagnahmebeschluss versehen, da die Inhalte<br />

den Nationalsozialismus glorifizieren und Ausländer, Juden und Minderheiten<br />

diffamieren. Die Bandmitglieder wurden wegen der Bildung<br />

einer kriminellen Vereinigung rechtskräftig verurteilt!<br />

als schriftzug nicht strafbar.<br />

sKreWDriVer<br />

Diese britische Skinheadband (dt.: Schraubendreher) war in ihren Anfängen<br />

eher unpolitisch. Später wendete sich Skrewdriver dem Nationalsozialismus<br />

zu und wurde zu einer bekannten rechtsextremen<br />

Skinheadband. Ihr Leadsänger, Ian Stuart Donaldson, gründete die<br />

rassistische −>Blood & Honour-Bewegung und starb 1993 auf dem<br />

Höhepunkt seiner Popularität. Seitdem ist er der »Held der Bewegung«.<br />

bekleidungsstücke mit diesem schriftzug sind nicht strafbar.<br />

nsHC<br />

Die Abkürzung steht für National Socialism Hardcore bzw. Hatecore<br />

(National-sozialistischer HC). Dabei handelt es sich um die rechtsextreme<br />

Form einer sehr harten Rockmusik. Die NS-Hardcore-Bewegung<br />

gewinnt in der rechtsextremen Szene derzeit an Bedeutung,<br />

auch in kommerzieller Hinsicht. Im Gegensatz zum HARDcore handelt<br />

es sich beim HATEcore (»Hate« = Hass) auch ohne den Zusatz<br />

»NS« um eindeutig rechtsextreme Inhalte. Eine musikalisch und textlich<br />

brachiale Interpretation des Hardcore. Vor allem in Deutschland<br />

genutzt als Rekrutierungsfeld der Rechtsextremen durch den Transport<br />

ihrer ideologischen Inhalte. NS-Hardcore ist eine politische<br />

Subkultur, modern und systemfeindlich, und soll den Einfluss rechtsextremer<br />

Ideologien auf »Mainstream«-Jugendliche vergrößern.<br />

KleiDUngsmarKen<br />

COnsDaPle<br />

Beliebter Aufdruck auf T-Shirts und Pullovern, der von dem Schriftzug<br />

der englischen Sportfirma Lonsdale abgeleitet wurde. Bei halbgeschlossener<br />

Jacke liest man die Buchstaben NSDAP. nicht strafbar.<br />

tHOr steinar<br />

Die Modemarke »Thor Steinar« wurde in den vergangenen Jahren zu<br />

einer der beliebtesten Kleidungsmarken von Rechtsextremisten. Ideologische<br />

Botschaften der Kleidung reichen von martialischer sowie<br />

nordisch-germanischer bis zu völkischer und anti-christlicher Symbolik.<br />

Mehrere Bekleidungsaufdrucke nehmen verharmlosend Bezug zu<br />

den Weltkriegen. Zwischenzeitlich war in einigen Bundesländern das<br />

alte Logo der Marke verboten (strafbar, da es »Zeichen nationalsozialistischer<br />

Organisationen zum Verwechseln ähnlich« sehe). Anfang<br />

2008 hat Norwegen wegen »widerrechtlicher Verwendung staatlicher<br />

Hoheitszeichen« Anzeige gegen »Thor Steinar« erstattet, da die<br />

norwegische Flagge auf vielen der Textilien aufgedruckt ist. Das Tragen<br />

der Marke wird in mehreren Fußballstadien (u. a. Dynamo Dresden),<br />

vielen Schulen und anderen öffentlichen Einrichtungen nicht<br />

mehr geduldet, auch im Schweriner Landtag ist es untersagt. Kopien<br />

der Kleidung werden inzwischen sogar auf polnischen Grenzmärkten<br />

verkauft.<br />

DOberman<br />

Bezieht sich auf die deutsche Hunderasse mit dem Ruf eines<br />

scharfen Wachhundes. Doberman Streetwear ist eine auf<br />

kommerziellen Vertrieb ausgelegte Bekleidungsmarke, die<br />

in den letzten Jahren zunehmend Popularität in rechtsextremen<br />

Kreisen erlangte.<br />

nicht strafbar.<br />

masterraCe eUrOPe<br />

Ins Deutsche übersetzt bedeutet die Marke »Herrenrasse<br />

Europa«. Sie ist in allen rechtsextremen<br />

Spektren sehr beliebt und wird ausschließlich in<br />

rechten Szeneläden und Versänden verkauft.<br />

nicht strafbar.<br />

Weitere symbOle<br />

eisernes KreUZ<br />

Erstmalig wurde das Eiserne Kreuz in den Befreiungskriegen<br />

als preußische Militärauszeichnung gestiftet, später<br />

in jedem deutschen Krieg verliehen. Letztmalig wurde die<br />

Auszeichnung im 3. Reich vergeben und mit einem −>Hakenkreuz<br />

versehen. Rechtsextreme tragen das Eiserne Kreuz<br />

in verschiedenen Variationen, aber immer mit positivem Bezug<br />

zur Wehrmacht und dem Nationalsozialismus.<br />

Ohne Hakenkreuz nicht strafbar.<br />

lebens-/tODesrUne<br />

Die Rune des Lebens und der Fortpflanzung ist das Gegenstück<br />

zur Todesrune, die als Zeichen des »Irrglaubens und<br />

des Umsturzes« gedeutet wird. Während des 3. Reiches<br />

nutzte die SS die Lebensrune als »Lebensborn«-Zeichen sowie<br />

als heidnisches Symbol für den Anfang und das Ende<br />

des Lebens. Die Lebensrune gehört auch zu den Symbolen<br />

der »Allgermanischen Heidnischen Front« (A.H.F.) und der<br />

»Deutschen Heidnischen Front« (D.H.F.).<br />

nicht strafbar.<br />

WHite POWer<br />

Diese rassistische Vereinigung kämpfte gegen die Bürgerrechtsbewegung<br />

der Afroamerikaner in den USA. White<br />

Power (dt.: »Weiße Macht«) ist in Deutschland die Sammelbezeichnung<br />

von Rechtsextremen für ihren »Kampf um die<br />

Überlegenheit der Weißen gegenüber den Schwarzen«. Die<br />

geballte weiße Faust soll Kampfbereitschaft signalisieren,<br />

welche immer wieder durch Überfälle auf Ausländer unter<br />

Beweis gestellt wird.<br />

nicht strafbar.<br />

rUDOlF Hess<br />

Er war seit 1920 Mitglied der NSDAP und der Stellvertreter<br />

von Adolf Hitler. Rudolf Heß flog 1941 nach England, möglicherweise<br />

um eigenmächtig über einen Waffenstillstand<br />

zu verhandeln. Er wurde bis Kriegsende inhaftiert und von<br />

Hitler zum »Psychopathen« erklärt. Im Nürnberger Prozess<br />

wurde er zu lebenslanger Haft verurteilt und beging 1987<br />

Suizid. In der rechtsextremen Szene geht man jedoch bis<br />

heute fälschlich davon aus, dass Heß ermordet wurde und<br />

glorifiziert ihn daher als »Märtyrer für Deutschland«.<br />

nicht strafbar.<br />

reiCHsKriegsFlagge<br />

Sowohl die Reichskriegsflagge als auch die Staatsflagge des<br />

deutschen Reiches (1871-1921) wurden als Erkennungszeichen<br />

von den Gegnern der Weimarer Republik verwendet.<br />

Heute sind diese Flaggen ebenfalls Symbole für die Ablehnung<br />

der Demokratie und das Streben nach einer totalitären<br />

Herrschaft.<br />

Ohne −>Hakenkreuz nicht strafbar, ggf. ein Verstoß gegen<br />

die öffentlichen Ordnung.<br />

sCHWarZe sOnne<br />

Im Gegensatz zur richtigen Sonne ist die schwarze Sonne<br />

ein Symbol des Unheils und stellt in der germanischen Mythologie<br />

»göttliches Licht« dar. In der −>Wewelsburg, dem<br />

Hauptkultplatz der SS im 3. Reich in der Nähe von Paderborn,<br />

befindet sich eine schwarze Sonne als Bodenrelief.<br />

nicht strafbar.<br />

tODesstraFe Für KinDersCHänDer<br />

»Todesstrafe für Kinderschänder« ist eine von Rechtsextremen<br />

initiierte Kampagne, welche bewusst das emotionale<br />

Thema sexuellen Missbrauchs an Kindern mit der Forderung<br />

nach inhumanen Strafen verknüpft. Sie zielt auf die<br />

Abschaffung grundgesetzlich geschützter Menschenrechte<br />

und die Zurückdrängung ethischer Grundhaltungen ab. Oft<br />

verknüpft mit der Rechtfertigung von Selbstjustiz und der<br />

Beseitigung einer unabhängigen Justiz sowie der Verunglimpfung<br />

staatlicher Institutionen. Eine bedeutende Rolle<br />

spielt die Kampagne in rechtsextremen Musikszenen und<br />

dient als Motto für rechtsextreme Demonstrationen. nicht<br />

strafbar.<br />

Eine ständig aktualisierte Symbolübersicht ist zu finden unter:<br />

www.aktion-zivilcourage.de/symbole<br />

reCHtliCHer HintergrUnD<br />

Der § 86 a wurde im Strafgesetzbuch verankert, um nationalsozialistische<br />

Kennzeichen aus der Öffentlichkeit zu verbannen. Als Kennzeichen<br />

gelten neben Abzeichen auch Fahnen, Uniformstücke, Parolen<br />

und Grußformen verbotener Organisationen. Ein Kennzeichen ist somit<br />

nur strafbar, wenn es das einer verbotenen Organisation ist oder diesem<br />

zumindest zum Verwechseln ähnlich sieht und die Straftat im öffentlichen<br />

Rahmen stattfindet. Wer beispielsweise in seiner Wohnung<br />

ein verbotenes Lied hört, begeht keine Straftat. Ist jedoch das Lied auch<br />

vom Nachbarn zu hören, ist die Öffentlichkeit hergestellt und das Hören<br />

des Liedes nach § 86 a StGB strafbar.<br />

Diese Übersicht dient zur Information und zur Aufklärung über rechtsextreme<br />

Symbole und Zeichen. Sie wurde von der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong><br />

erstellt und rechtlich überprüft. Zu dieser Übersicht ist ein Faltblatt mit<br />

identischem Inhalt sowie eine Broschüre mit erweiterten Informationen<br />

erschienen; beides können sie über die <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> anfordern.<br />

Es besteht ebenfalls die Möglichkeit, Veranstaltungen, Projekttage und<br />

Diskussionsrunden mit den unten aufgeführten Organisationen durchzuführen.<br />

Wenn sie Probleme haben oder Hilfe suchen, wenden sie sich<br />

bitte vertrauensvoll an die Ansprechpartner.<br />

Ständig aktualisierte Symbolübersicht unter:<br />

www.aktion-zivilcourage.de/symbole<br />

UnterstütZen sie Unsere arbeit<br />

Demokratie und Menschlichkeit sind Werte welche wir nicht als selbstverständlich<br />

hinnehmen dürfen. Um in einer demokratischen, menschenwürdigen<br />

Gesellschaft leben zu können bedarf es die Anstrengung<br />

Aller! Bitte unterstützen Sie unsere Arbeit:<br />

s Ostsächsische<br />

Sparkasse Dresden<br />

Ostsächsische Sparkasse Dresden<br />

Konto Partner 320 des 003 5608 · BLZ 850 503 00<br />

Kennwort: <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> Spende e.V.<br />

s Ostsächsische<br />

Sparkasse Dresden<br />

Partner des<br />

<strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> e.V.<br />

geFörDert DUrCH<br />

das Förderprogramm »Weltoffenes Sachsen für Demokratie und Toleranz«<br />

s den Ostsächsische<br />

Landkreis Sächsische Schweiz, die Stadt Pirna und die<br />

Ostsächsische Sparkasse Dresden Sparkasse Dresden<br />

Partner des<br />

<strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> e.V.<br />

s Ostsächsische<br />

Sparkasse Dresden<br />

Partner des<br />

<strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> e.V.<br />

ansPreCHPartner<br />

aKtiOn ZiVilCOUrage<br />

Postfach 100 228<br />

01782 Pirna<br />

Telefon: 03501 460880<br />

Telefax: 03501 460881<br />

E-Mail: post@aktion-zivilcourage.de<br />

Internet: www.aktion-zivilcourage.de<br />

POliZeiDireKtiOn<br />

Oberes elbtal-OsterZgebirge<br />

Albertstraße 4<br />

01097 Dresden<br />

Telefon: 0351 6524-0<br />

Polizeirevier Pirna<br />

Obere Burgstraße 9<br />

01796 Pirna<br />

Telefon: 03501 519-0<br />

Notruf: 110<br />

© <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> e. V. 2010, 6. überarbeitete Auflage<br />

Der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> e.V. kann trotz gründlicher Recherche keine Garantien bezüglich der<br />

Vollständigkeit und Richtigkeit dieses Informationsmaterials übernehmen. Stand 02/2010<br />

V.i.S.d.P.: <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> e. V., PF 100 228, 01782 Pirna


<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />

4.4.4 kampagne „Die sächsische schweiz ist bunt.“<br />

im rahmen des 8. Marktes der kulturen, unserem interkulturellen tag für respekt,<br />

starteten wir unter dem Motto »Die sächsische schweiz ist bunt.« eine neue kampagne.<br />

Das Feedback war bereits am ersten Tag überwältigend und übertraf unsere<br />

erwartungen – mehrere hundert Anstecker und Aufkleber der kampagne waren in<br />

wenigen stunden verteilt und auch noch Monate nach dem Markt in der stadt und<br />

dem umland zu sehen. Durch die unterstützung der stadtbibliothek Pirna und der<br />

städtischen Wohnungsgesellschaft Pirna mbh war es uns möglich, mitten in der<br />

stadt mit zwei bannern auf die kampagne aufmerksam zu machen und einen positiven<br />

eindruck zu vermitteln. Auf zahlreichen weiteren veranstaltungen, wie dem<br />

Mühlbacher landschaftslauf oder der Pirnaer Jazznacht, konnten wir unsere gedanken<br />

weitertragen und vielen Menschen die Möglichkeit bieten sich zu beteiligen.<br />

ein erstes Ziel war es, die kampagne, deren hintergründe, ideen und auch das<br />

logo zu verbreiten und bekannt zu machen. Allen interessierten wurde die Möglichkeit<br />

gegeben ihre Meinung zum thema zu äußern und ideelle sowie materielle<br />

unterstützungen zu leisten.<br />

gemeinsam mit vielen ehrenamtlichen Mitstreitern und unterstützern wollen wir<br />

möglichst vielen Menschen unserer region die Möglichkeit geben, vor allem einander,<br />

aber auch den gästen der sächsischen schweiz zu zeigen, dass die Mehrheit<br />

der bevölkerung für Demokratie, respekt und Weltoffenheit steht und so die Überzeugung<br />

in diese Werte positiv zu stärken.<br />

Statements zahlreicher Mitstreiterinnen und Mitstreiter sind auf unserer<br />

homepage mit bild zu sehen, um der kampagne nicht nur ein, sondern viele unterschiedliche<br />

gesichter zu geben.<br />

in wenigen Wochen konnten wir über 80 Menschen dazu bewegen, die kampagne<br />

mit ihrem ganz persönlichen statement für eine bunte sächsische schweiz zu<br />

unterstützen, darunter sächsische politische Verantwortungs- und Würdenträger<br />

wie den Ministerpräsidentem stanislaw tillich, den staatsminister des innern<br />

Markus ulbig, den staatsminister für kultus und sport Prof. Dr. roland Wöller,<br />

den landrat des landkreises sächsische schweiz-osterzgebirge Michael geisler und<br />

seinen stellvertreter Peter Darmstadt sowie den Pirnaer oberbürgermeister klaus-<br />

Peter hanke, zahlreiche landtags- und bundestagsabgeordnete aller demokratischen<br />

Parteien; namhafte Künstler wie sebastian krumbiegel, benni cellini oder<br />

die band „Yellow umbrella“; Personen des öffentlichen lebens wie Jutta limbach<br />

- Präsidentin des bundesverfassungsgerichtes a.D., Prof. Dr. Werner Patzelt, Prof.<br />

Dr. erika rosenberg aus Argentinien und, ganz besonders wichtig, die bürgerinnen<br />

und bürger der sächsischen schweiz.<br />

Darüberhinaus wird die kampagne „Die sächsische schweiz ist bunt.“ durch begleitende<br />

Projekte und ein breites Angebot an themenspezifischen Informationsmaterialien<br />

weiterentwickelt.<br />

uns ist es ein großes Anliegen, Respekt und Vielfalt (er)lebenswert zu machen.<br />

hierzu planen wir ab beginn 2011 verschiedene veranstaltungen, insbesondere<br />

im ländlichen raum der sächsischen schweiz. Wir wollen den Menschen unterschiedliche<br />

kulturen, in ihrer lebensweise, tradition und identität näher bringen,<br />

eine Auseinandersetzung und sensibilisierung fördern und somit einen beitrag zum<br />

Abbau von vorurteilen leisten.<br />

29


30<br />

„cannabeat“, Mottopartys,<br />

newcomer bandfestival<br />

<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />

unter dem Motto »schule macht Demokratie, Demokratie macht schule« sind darüber<br />

hinaus auch Projekte für schulen im landkreis geplant, bei dem das verständnis<br />

für demokratische Werte und gesellschaftliche Partizipationsmöglichkeiten<br />

intensiviert werden soll.<br />

Weiterhin ist es uns wichtig, die kampagne auf den tschechischen teil der Sächsisch-Böhmischen-Schweiz<br />

auszuweiten und blkpklöm,m_Äö<br />

intensive beziehungen / kooperationen<br />

und deutsch-tschechische Freundschaften entstehen zu lassen und diese<br />

mit Projekten zu unterlegen. erste gespräche mit initiativen aus dem grenznahen<br />

raum fanden bereits statt. gemeinsame ideen werden im Jahr 2011 durch gemeinsame<br />

Veranstaltungen weiterentwickelt.<br />

Wir gestalten unsere region, um ein klima gegenseitiger Akzeptanz zu schaffen.<br />

Mit hilfe und unterstützung möglichst vieler Menschen können wir unsere kampagne<br />

weiterentwickeln und eine tolerante und weltoffene sächsische schweiz dauerhaft<br />

etablieren.<br />

4.4.5 „10 Punkte für <strong>Zivilcourage</strong>“<br />

es kann vorkommen, dass Menschen Zeuge einer situation werden, in der andere<br />

Menschen angegriffen, beleidigt oder bedroht werden. viele Menschen sind dann<br />

unsicher und wissen nicht, wie sie sich richtig verhalten sollen. soll man direkt eingreifen<br />

und die situation entschärfen? oder lieber gar nichts tun?<br />

Die <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> hat ein Plakat (A2, A3) und einen handlichen Flyer neu<br />

aufgelegt, auf denen 10 Punkte für couragiertes Verhalten aufgelistet und erklärt<br />

sind. Mit diesen 10 hinweisen, die jeder anwenden kann, wollen wir zeigen,<br />

wie man wirkungsvoll helfen kann, ohne sich dabei selbst in gefahr zu bringen.<br />

4.5 kultur<br />

Wir sind der Meinung, dass es gerade in unserer region – einer „jugendkulturellen<br />

Wüste“ – wichtig ist, Jugendlichen etwas anzubieten, bei dem sie spaß haben und<br />

einfach „abfeiern“ können; jedoch ohne extremistische Einflussnahme und<br />

vor allem ohne Gewalt.<br />

Aus diesem grund veranstalteten wir erneut in der ersten Jahreshälfte 2010 gemeinsam<br />

mit unserem kooperationspartner, dem Jugend-, kultur- und vereinshaus<br />

hanno, die Konzert- und Partyreihe „cannabeat“.<br />

Die veranstaltungen dieser reihe bieten Jugendlichen die Möglichkeit, in einer<br />

Disko alternative Musik für ein geringes eintrittsgeld zu hören, zu tanzen und mit<br />

anderen Jugendlichen in kontakt zu treten und sich auszutauschen. Mehrmals im<br />

Jahr veranstalten wir zusätzlich themenpartys und organisieren jährlich im April<br />

das newcomer bandfestival, da live-Musik bei Jugendlichen einen noch höheren<br />

stellenwert besitzt und die lokale Jugendmusikszene stärkt.<br />

trotz vielfältiger bemühungen die Attraktivität der veranstaltungen kontinuierlich<br />

zu steigern ist es uns im Jahr 2010 nicht gelungen, an die besucherzahlen der vorjahre<br />

(350 - 500 gäste pro veranstaltung) anzuknüpfen. Darüber hinaus gelang es<br />

uns nicht die, mit unserem langjährigen kooperationspartner Jugendhaus hanno<br />

veranstaltete reihe, neu zu strukturieren und zielführend umzubauen. Dies lag vor<br />

allem an den unterschiedlichen sichtweisen auf die zukünftige inhaltliche Ausrichtung<br />

weiterer gemeinsamer veranstaltungen.<br />

in der zweiten Jahreshälfte 2010 sahen wir uns daher gezwungen, die veranstaltungsreihe<br />

„cannabeat“ vorläufig auszusetzen.


<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />

4.5.1 newcomer bandfestival 2010 - nbf‘10<br />

Am 24. April 2010 fand im Jugendhaus hanno das neunte newcomer bandfestival<br />

(nbf‘10) in Pirna statt. bei diesem Festival ermöglichte die <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong><br />

gemeinsam mit dem Jugendhaus hanno in Pirna jungen Nachwuchsbands aus<br />

dem landkreis sächsische schweiz-osterzgebirge eine künstlerische Darbietung<br />

vor größerem Publikum und lockte gleichzeitig mit attraktiven Preisen für die jeweiligen<br />

gewinner.<br />

Über 20 Newcomerbands bewarben sich für die teilnahme am Festival.<br />

schluss- und letztendlich gingen sechs der angesagtesten bands aus dem landkreis<br />

in den Wettbewerb und bescherten rund 300 Besucherinnen und Besuchern<br />

des newcomer bandfestivals einen musikalisch breit gefächerten Abend.<br />

unter den Finalisten zählten sich „ticket to reason“ aus Pirna (alternative rock),<br />

die band „We are still searching“ aus Freital (progressive rock/Metal), die gruppe<br />

„Power of exploding bambi“ aus Pirna (indie/hardrock), die band „iowa cryes“<br />

aus sebnitz (Punk/alternative rock) und „skyFly“ (melodic rock). Die sebnitzer<br />

künstlerin „isabell Maria herzog“ mußte leider gesundheitlich bedingt kurzfristig<br />

absagen, dafür rückte ganz spontan der Pirnaer rapper „killa“ (rap/hip-hop) nach.<br />

Der sieger des bandcontests ermittelte sich aus den Punkten, die eine ausgewählte<br />

Jury an die Musikgruppen vergeben konnte, und den abgegeben stimmen der besucherinnen<br />

und besuchern des Festivals. Der überragende Gewinner des Abends<br />

war die band „ticket to reason“ aus Pirna, gefolgt von „We are still searching“ und<br />

der band „Power of exploding bambi“.<br />

Der sonderpreis der Anwaltskanzlei uhlmann ging ebenfalls an die Pirnaer band<br />

„Power of exploding bambi“. einen weiteren spontan ausgelobten Sonderpreis<br />

vergab Jürgen scheible (geschäftsführer der Wohnungsgesellschaft Pirna mbh) an<br />

den Pirnaer Rapper Patrick Paulenz alias „killa“.<br />

Das newcomer bandfestival 2010 (nbf‘10) wurde veranstaltet vom Jugendhaus<br />

hAnno Pirna und der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong>. unterstützt wurde das nbf‘10 durch das<br />

Musikhaus 2.Pi.M in Dresden, die Wohnungsgesellschaft Pirna mbh, die Anwaltskanzlei<br />

uhlmann in Pirna sowie durch die sWP - stadtwerke Pirna gmbh.<br />

homepage für die veranstaltungsreihe<br />

„cannabeat“<br />

www.cannabeat.de<br />

31


32<br />

<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />

4.5.2 „8. Markt der kulturen“<br />

blkpklöm,m_Äö<br />

Am 29. Mai 2010 fand auf dem Pirnaer Marktplatz bereits zum achten Mal das<br />

große, interkulturelle Fest „Markt der kulturen“ statt. Über 30 bühnenbeiträge, über<br />

60 Stände und mehr als 600 Mitwirkende gestalteten 14 stunden volles Programm!<br />

bei schönstem sonnenschein war die stimmung von beginn an großartig. vor<br />

allem die Angebote wie das spielmobil, kinderschminken, basteln sowie das kinderkarussell<br />

begeisterten die Jüngeren. vielfältige Angebote von vereinen, schulen,<br />

initiativen, institutionen und ländern sorgten auf dem dicht gedrängten Markt für<br />

eine weltoffene und herzliche Atmosphäre bei den besuchern, aber auch für<br />

reichlich informationsgewinn. Den Markt der kulturen 2010 besuchten ca. 10.000<br />

Menschen.<br />

schirmherr und oberbürgermeister klaus-Peter hanke konnte in diesem Jahr wieder<br />

eine vielzahl von ehrengästen zum Markt der kulturen begrüßen, u. a. den<br />

staatsminister des innern Markus ulbig, die generalkonsulin katherine brucker vom<br />

Amerikanischen generalkonsulat leipzig sowie zahlreiche vertreter von Pirnas Partnerstädten<br />

aus tschechien, Polen und Frankreich.<br />

besonderer höhepunkt war das sommerliche Open-Air-Abendkonzert mit ungarischem<br />

speed Folk der band „the transsylvanians“ - sowie reggae und ska von<br />

„Vavamuffin“ aus Polen.<br />

Die veranstaltungen verliefen ohne störungen, ein großer Dank gilt dabei vor<br />

allem auch der Polizei. Angespornt von diesem erfolg begannen bereits wenige Wochen<br />

nach dieser veranstaltung die Planungen für den 9. „Markt der kulturen“, der<br />

am 28. Mai 2011 stattfinden wird.<br />

Die veranstaltung Markt der kulturen 2010 erforderte wie in jedem Jahr, so auch in<br />

diesem, eine gute vorbereitung sowie ein professionell arbeitendes organisationsteam.<br />

Die leitung des organisationsteams und die regie der gesamtveranstaltung<br />

lag im verantwortungsbereich der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong>.<br />

Zur Durchführung der veranstaltung waren ca. 50 freiwillige Helfer/innen<br />

am veranstaltungswochenende vor ort im einsatz, deren engagement wesentlich<br />

zum gelingen des Marktes der kulturen beigetragen hat.<br />

Die koordinierung dieser helfer/innen durch die Mitarbeiter/innen der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong><br />

umfasste die Absprache möglicher einsatzfelder und einsatzzeiten sowie<br />

die Ausstattung der helfer mit den notwendigen sachmitteln sowie deren gastronomische<br />

versorgung.


<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />

Maßgeblich für das gelingen der veranstaltung war eine professionelle und kontinuierliche<br />

Öffentlichkeitsarbeit. es wurden 8.000 Flyer und 2.000 Plakate im landkreis<br />

sächsische schweiz-osterzgebirge verteilt, die lokalen Medien informierten<br />

regelmäßig über den stand der vorbereitungen. Auch online wurde über verschiedene<br />

internetseiten und „social networks“ insbesondere um Jugendliche geworben.<br />

bereits Mitte Februar 2009 starteten die verhandlungen für die gastronomische<br />

versorgung. Da der bisherige gastronomie-Partner, die hotelfachschule Pirna, im<br />

vergangenen Jahr ihren sitz nach Dresden verlagert hatte, musste sich nun nach<br />

einem neuen kooperationspartner umgesehen werden. Mit der soziale Arbeitsprojekte<br />

sonne<strong>nstein</strong> ggmbh (sAPs) wurde ein kompetenter und verlässlicher Partner<br />

für die versorgung mit speisen gefunden. Der getränkeausschank wurde über einen<br />

regionalen sponsor sichergestellt.<br />

Helfer/innen-Dankeschönfeier<br />

Als Dank für alle ehrenamtlichen helferinnen und helfer sowie aller spender und<br />

sponsoren veranstaltet die <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> am 10. Juni 2010 eine kleine Dankesfeier.<br />

oberbürgermeister klaus-Peter hanke sowie das Projektteam dankten allen beteiligten<br />

und lobten die gute Zusammenarbeit und das hohe ehrenamtliche engagement.<br />

standbetreiber, sponsoren und helfer, welche nicht kommen konnten,<br />

bekamen als Anerkennung eine Dankeschön-karte zugeschickt und wurden zugleich<br />

über das neue Datum für die neunte Auflage des Marktes der Kulturen am<br />

28.05.2011 informiert und herzlich dazu eingeladen.<br />

Ein besonderer Dank geht an:<br />

- die zahlreichen ehrenamtlichen helferinnen und helfer<br />

- der Förderschule für geistig behinderte in Polenz<br />

- Drk Jugendrotkreuz für die sanitätstechnische Absicherung<br />

- die vielen Medienvertreter<br />

- den Förderern, sponsoren, spendern, unterstützern<br />

Der Markt der kulturen ist ein wichtiger baustein in unserer region für Weltoffenheit<br />

und vielfalt, und zeigt jedes Jahr aufs neue, wie lebens- und liebenswert Pirna und<br />

die region ist. Durch die vielfältige Vor- und Nachbereitung in den schulen,<br />

initiativen und sonstigen vereinen besitzt dieses Fest eine große nachhaltigkeit.<br />

Klaus-Peter Hanke, Oberbürgermeister der Stadt Pirna, im Rahmen der<br />

Kampagne „Die Sächsische Schweiz ist BUNT.“:<br />

»<br />

„Toleranz und Demokratie fängt vor allem im privaten<br />

Bereich bei jedem selbst an. Akzeptanz bedeutet<br />

vor allem, den Anderen so zu nehmen, wie er<br />

ist. Zeigen wir, dass unsere Region nicht braun ist,<br />

sondern bunt!“<br />

33


34<br />

<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />

4.5.3 lesungen und vorträge<br />

Zur inhaltlichen Auseinandersetzung mit dem rechtsextremismus gehört das genaue<br />

hinsehen, hinhören und lesen. Aus diesem grund veranstalten wir zusammen<br />

mit unseren Partnerinnen und Partnern (vgl. 4.7 netzwerk/kooperationspartner/innen,<br />

seite 37) regelmäßige Lesungen und blkpklöm,m_Äö<br />

Vorträge mit historischem<br />

oder aktuellem politischen Bezug zu den themen rassismus, Antisemitismus<br />

und Fremdenfeindlichkeit. Zurückblicken können wir auf eine reihe großartiger<br />

lesungen, unter anderem mit dem Pirnaer historiker hugo Jensch, chaim noll,<br />

claudia hempel, erika rosenberg, Dr. Matthias kneip, Anne Dorn, Friedrich schorlemmer,<br />

Martin schäuble, hans Waal oder Dr. herbert lappe.<br />

„Die Geschichte der Israelis und Palästinenser“ - Lesung mit Martin<br />

Schäuble<br />

Am Freitag, den 05. november 2010, organisierte die Friedrich-ebert-stiftung gemeinsam<br />

mit der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong>, in kooperation mit der landtagsabgeordneten<br />

Dr. eva-Maria stange, eine öffentliche lesung in der hoffnungskirche Dresden-löbtau.<br />

Dort referierte der Journalist und Politikwissenschaftler Martin schäuble über<br />

das thema israel und Palästina und las aus seinem buch.<br />

Die konfrontationen zwischen israelis und Arabern begannen bereits nach dem<br />

ersten Weltkrieg zu schwelen und brachen mit der gründung des staates israel in<br />

Palästina am 14. Mai 1948 vollständig aus.<br />

im Mittelpunkt der militärischen Auseinandersetzungen stehen dabei die selbstbehauptung<br />

israels und der arabischen staaten sowie die gründung eines palästinensischen<br />

staates. kaum einem gelingt es noch, den Überblick über die Vorkommnisse<br />

in Israel und den angrenzenden arabischen ländern zu behalten,<br />

überschattet dieser Konflikt doch bereits seit mehreren Generationen das Leben in<br />

diesem teil der erde.<br />

im Jahr 2010 waren vor allem themen wie „einfuhrblockade der Palästinensergebiete“,<br />

„siedlungsbau“, „gaza-hilfsschiff“ zentral und fast täglich in den Medien<br />

präsent. in den letzten Monaten stand zudem die Aufnahme von Friedensverhandlungen<br />

zwischen israelis und Palästinenser im Mittelpunkt der berichterstattung.<br />

Der 1978 in rheinfelde geborene Journalist Martin schäuble gab einblicke in die<br />

Situation im Nahen Osten, skizzierte gleichsam die Ursachen des Konfliktes sowie<br />

die neuesten ereignisse und gab dabei eine objektive einschätzung beider seiten<br />

ab. schäuble veröffentlichte vor einigen Jahren mit noah Flug, dem Präsidenten<br />

des internationalen Auschwitz-komitees und vorsitzenden des Dachverbandes der<br />

holocaust-Überlebenden in israel, sein buch „Die geschichte der israelis und Palästinenser“.<br />

„Die Sonne<strong>nstein</strong>er NS-Täter und ihre Nachkriegskarrieren“ - Vortrag<br />

von Julius Scharnetzky<br />

Denken wir an die opfer der nationalsozialistischen gewaltverbrechen, so ergibt<br />

sich zwangsläufig auch die Frage nach den Tätern. Zwischen 1940 und 1941<br />

beteiligten sich etwa 110 Frauen und Männer am krankenmord auf dem Pirnaer<br />

sonne<strong>nstein</strong> – 40 männliche Mitarbeiter der tötungsanstalt sonne<strong>nstein</strong> überdies<br />

an der so genannten „endlösung der Judenfrage“ im generalgouvernement.<br />

es werden keine Mörder geboren – Menschen werden zu solchen. Ausgehend da-


<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />

von hinterfragte der Vortrag anhand von Biografien nach den Ursachen, die für<br />

ganz „normale“ Menschen den Ausschlag gaben, sich an den nationalsozialistischen<br />

Massenmorden zu beteiligen. nach dem krieg wurden nur die wenigsten Mitarbeiter<br />

der tötungsanstalt Pirna-sonne<strong>nstein</strong> juristisch zur verantwortung gezogen.<br />

Der vortrag thematisierte daher neben den begangenen verbrechen auch die nachkriegskarrieren.<br />

Die veranstaltung wurde organisiert durch die gedenkstätte Pirna-sonne<strong>nstein</strong><br />

und die <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong>, in kooperation mit der ev. -luth. kirchgemeinde Pirna,<br />

etwa 60 interessierte Bürgerinnen und Bürger folgten der einladung.<br />

„Die Nachhut“ - Lesung mit Hans Waal<br />

Am 22. April veranstaltete die <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> in kooperation mit in der stadtbibliothek<br />

Pirna im gotischen saal der stadtbibliothek eine lesung mit hans Waal<br />

„Die nachhut“.<br />

im bunker, tief unter der kyritz-ruppiner heide: seit mehr als 65 Jahren harren<br />

hier vier alte ss-Männer hinter den dicken betonmauern aus. Die letzten nahrungsreserven<br />

sind aufgebraucht, die Motivation im bunker ist bei null angekommen.<br />

Was sollen die vier gebrechlichen in ihren staubigen hakenkreuz-uniformen tun?<br />

Den letzten befehl des Führers, den bunker bis zum schluss zu verteidigen, verweigern?<br />

Die not zwingt die alten ss-greise wieder an die frische luft. Ans tageslicht<br />

treten vier schwerbewaffnete Gespenster der Vergangenheit. Doch was die<br />

letzten verteidiger des tausendjährigen reiches erwartet, ist keineswegs die alte<br />

ordnung, sondern eine ganz andere Welt, eine Demokratie in einer vereinigten<br />

bundesrepublik. sie werden verfolgt von brandenburgischen neonazis, gejagt von<br />

der Polizei und begleitet von Fernsehleuten, die die story ihres lebens wittern, bevor<br />

sie das ganze Drama der verstörten Alten begreifen.<br />

hans Waal erzählt in seinem roman die geschichte dreier Personen. eines alten<br />

nationalsozialisten, eines jungen kameramannes und einer linken Politikerin. Der<br />

Roman reflektiert satirisch den Umgang mit der Vergangenheit sowie den<br />

umgang der vergangenheit mit unserer gegenwart.<br />

Zur lesung in der stadtbibliothek kamen rund 30 Interesierte. im Anschluss an<br />

die lesung ergab sich eine rege Diskussion mit dem Autor zu den beweggründen<br />

seines buches.<br />

4.5.4 interkulturelles schachturnier<br />

Als Auftaktveranstaltung zum „8. Markt der kulturen“ fand am 15. Mai 2010 ein<br />

interkulturelles schachturnier im Pirnaer rathaus unter der Schirmherrschaft von<br />

oberbürgermeister klaus-Peter hanke statt.<br />

insgesamt 42 Teilnehmer aus sechs verschiedenen Ländern nahmen an<br />

dem turnier teil. Die schachspieler kamen aus der ukraine, bulgarien, libyen, iran,<br />

russland und Deutschland.<br />

Die gewinner des turniers waren:<br />

- Juri Walter, sieger des turniers<br />

- boris rozov, 1. Platz seniorenwertung<br />

- olena kosovska, 1. Platz Frauenwertung<br />

- Matthias Winn, 1. Platz Juniorwertung<br />

lesung mit hans Waal<br />

SCHACH OHNE GRENZEN<br />

ШАХМАТЫ БЕЗ ГРАНИЦ<br />

Interkulturelles Schachturnier zum „Markt der Kulturen“ in Pirna 2010<br />

Интеркультурный шахматный турнир „Ярмарка Культур“ в Пирне 2010<br />

………………………………........................................................................................................<br />

дата и время: Суббота, 15.05.2010<br />

9.30 Uhr открoeт Мероприятие Бургомистр<br />

Начало 10.00 до 16.00 часов<br />

09.30 Uhr Последний срок подачи заявлений<br />

(без письменного заявления участие в турнире возможно<br />

толко в том случае если ктота из участников откажется от участия)<br />

место: Rathaus Pirna, Am Markt 1/2 im Großen Ratssaal<br />

……………………………………………………...................................................................................................<br />

Организатор: ZMDI Schachfestival Dresden e.V. – проект Интеграция через спорт<br />

AWO служба для миграции и интеграции/ Муниципалитет горда Пирны<br />

Участник: все желающие<br />

Руководитель турнира: Frank Quabs Tel.: 0351-3117597<br />

Behrischstr. 23 E-mail : frank.quabs@schachfestival.de<br />

01277 Dresden<br />

Регистрация: письменное заявление до 07.05.2010 руководителю турнира<br />

формуляр для заполнения на сайте www.pirna.de<br />

чесло принимающих учястие ограничено до 40 человек<br />

Русскоязычным оброщаться к Игорю Смирин<br />

Tel.: 0351-475 87 31 E-Mail: ishmirin@freenet.de<br />

Способ: - Einzelturnier, 7 Runden Schnellschach im Schweizer System (PC-Auslosung)<br />

- Schnellschach nach FIDE-Regeln (siehe Anhang B)<br />

- Wertung bei Punktgleichheit : 1. Buchholzwertung – 2. Buchholzsumme<br />

Время на<br />

размышление: 20 мин. / игрок / партия - быстрые шахматы<br />

Цены: Кубок победителя, призы, грамоты за 1.-3. места, 1 мест о у пенсионеров,<br />

1 место у молодёже в возрасте до 16 лет.<br />

……………………………………………………...................................................................................................<br />

существует возможнасть подкпится<br />

35<br />

Anmeldeformular für russische<br />

spätaussiedler


36<br />

eigene Projekte initiieren<br />

ehrenamtliche Mitarbeit<br />

FsJ Politik<br />

<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />

4.6 Plattform<br />

Die schaffung einer demokratischen, zivilgesellschaftlichen infrastruktur, die in der<br />

lage ist, situations- und bedarfsorientierte Formen von beteiligungskultur zu entwickeln<br />

und zu erproben, ist uns ein wichtiges Anliegen.<br />

Deshalb bieten wir mit unseren in der Pirnaer blkpklöm,m_Äö<br />

innenstadt gelegenen räumlichkeiten<br />

die Möglichkeit, sich unter Begleitung mit ideen oder in Projekten für<br />

Demokratie zu engagieren. unsere räumlichkeiten wurden im Jahr 2010 von verschieden<br />

Partner/innen mit genutzt, so zum beispiel von der Pirnaer initiative gegen<br />

extremismus und für <strong>Zivilcourage</strong>, der initiative Afroeuropäische Familien und<br />

Freunde (AFreu) oder dem Kreisschülerrat sächsische schweiz-osterzgebirge.<br />

es ist uns wichtig, andere initiativen und gruppen mit unserem Wissen und unseren<br />

erfahrungen bei ihrem engagement für Demokratie und respekt zu unterstützen.<br />

schließlich wissen wir, wie schwer die ersten schritte und wie wichtig verlässliche<br />

Partner/innen sind. gemeinsam soll ein klima entstehen, in dem gewalt,<br />

rassismus und Diskriminierung keine chance haben.<br />

Durch die langjährigen Erfahrungen im Management von Projekten, das gut<br />

ausgebaute netzwerk aus Partner/innen und unterstützer/innen und den zentralen<br />

Anlaufpunkt im Zentrum Pirnas ist es uns auch im Jahr 2010 gelungen, engagierten<br />

Menschen eine professionelle Projektbasis zu bieten.<br />

Jede(r) ist bei uns willkommen, um Projektideen zu entwickeln und Angebote<br />

zu schaffen, in denen Demokratie und respekt (er)lebbar werden. gemeinsam organisieren<br />

wir Workshops, bildungsfahrten, konzerte, theateraufführungen, Ausstellungen...<br />

Den ideen sind keine grenzen gesetzt!<br />

natürlich besteht auch die Möglichkeit, unsere Arbeit durch ein Praktikum zu<br />

unterstützen. völlig egal, ob schülerpraktikum, berufs-, ausbildungs- oder studienbegleitend.<br />

Wir haben für jede(n) die richtigen Möglichkeiten, die eigenen Fähigkeiten<br />

auszuprobieren und neue erfahrungen zu sammeln.<br />

Darüber hinaus bieten wir engagierten jungen Menschen die Möglichkeit, unsere<br />

Arbeit durch ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) im bereich Politik (in trägerschaft<br />

der sächsischen Jugendstiftung) oder durch ein Praktikum im rahmen von<br />

Ausbildung, schule oder studium zu unterstützen.<br />

Als einsatzstelle für das FsJ Politik ermöglichen wir es jungen Menschen, strukturen,<br />

Aufgaben und Arbeitsabläufe unseres vereins sowie projektrelevanter Partner<br />

kennen zu lernen. Jugendliche und junge erwachsene können somit politische<br />

und gesellschaftliche ereignisse aus der nähe betrachten und miterleben.<br />

Sebastian Krumbiegel, Sänger „Die Prinzen“, im Rahmen der Kampagne<br />

„Die Sächsische Schweiz ist BUNT.“:<br />

»<br />

„Wenn wir uns für aufgeklärte, moderne Menschen<br />

halten, dann gehört dazu an allererster Stelle ein re-<br />

spektvoller Umgang mit unserem Gegenüber, ganz<br />

gleich welcher Hautfarbe, welcher Religion, wel-<br />

chem Geschlecht oder sexuellen Orientierung.“


<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />

4.7 netzwerk/kooperationspartner/innen<br />

Eine entscheidende Voraussetzung für die Steigerung der Effizienz unserer Arbeit<br />

ist die Bündelung von Ressourcen und Kompetenzen in netzwerken. stetig<br />

bemüht sind wir um kooperation und den Aufbau gegenseitigen vertrauens, um<br />

kosten zu sparen und zusätzliche Mittel und Möglichkeiten zu aktivieren. voraussetzung<br />

für dieses vertrauen ist eine transparente Arbeitsweise, eine ständige<br />

Beziehungsarbeit und die aktive Pflege und Erhaltung des Informationsflusses<br />

und der kommunikation mit unseren kooperationspartner/innen.<br />

Durch unsere ständigen bemühungen, möglichst viele Menschen und organisationen<br />

in unsere Projekte mit einzubinden, ist über die letzten Jahre ein beachtliches<br />

Netzwerk von Freund/innen, Helfer/innen, Kooperationspartner/innen<br />

und Unterstützer/innen entstanden. Dieses netzwerk war im Jahr 2010 eine<br />

wichtige grundlage für die erfolgreiche umsetzung unsere Ziele.<br />

Die <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> ist in den letzten Jahren zu einem wichtigen kern eines<br />

regional stark verzweigten netzwerkes ehrenamtlich wirkender Menschen geworden.<br />

viele vereine, institutionen und private Personen im landkreis sächsische<br />

schweiz-osterzgebirge arbeiten mit uns unterstützend und partnerschaftlich zusammen,<br />

so zum beispiel der rotary club Pirna, die Polizeidirektion oberes elbtal/<br />

osterzgebirge, die städtische Wohnungsgesellschaft Pirna mbh, die ostsächsische<br />

sparkasse Dresden, die sächsische Zeitung, die kreisjugendfeuerwehr sächsische<br />

schweiz-osterzgebirge sowie die stadt Pirna.<br />

Durch unsere vielfältigen Angebote und eine breit angelegte Öffentlichkeitsarbeit<br />

mit entsprechend positiver Medienresonanz sowie durch verschiedene Auszeichnungen,<br />

die teilweise bundesweite beachtung fanden, hat unser verein einen<br />

sehr hohen bekanntheitsgrad in der region sächsische schweiz-osterzgebirge und<br />

darüber hinaus erreicht.<br />

Als aktives Mitglied der „Pirnaer initiative gegen extremismus und für <strong>Zivilcourage</strong>“<br />

setzen wir gemeinsam mit vielen anderen unterstützer/innen ein deutliches Zeichen<br />

gegen intoleranz, rassismus und gewalt.<br />

Darüber hinaus arbeiten wir aktiv im Netzwerk „Tolerantes Sachsen“ mit,<br />

einer Plattform sächsischer initiativen und vereine, die sich konkret und praktisch<br />

gegen Fremdenfeindlichkeit und rassismus in jeglicher erscheinungsform zur Wehr<br />

setzen. Das netzwerk vertritt und fördert die Weiterentwicklung einer demokratischen<br />

und toleranten Alltagskultur in sachsen.<br />

Fast täglich arbeiten wir in zahlreichen Arbeitskreisen (Ag schulprojektage, Ag<br />

extremismus, Ag graue busse, Ag Markt der kulturen) sowie im Beirat des Lokalen<br />

<strong>Aktion</strong>splanes Sächsische Schweiz und verschiedenen kommunalen gremien<br />

mit.<br />

Die <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> ist Mitglied im Förderverein tolerantes sachsen e.v., im<br />

Jugendring sächsische schweiz-osterzgebirge e.v., im kuratorium gedenkstätte<br />

sonne<strong>nstein</strong> e.v., im „trägerverein Jugend-, kultur- und vereinshaus hAnno e.v.“<br />

sowie im verein „kultur für Pirna e.v.“.<br />

Alle Kooperationspartner/innen der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> sind auch auf<br />

unserer Homepage www.aktion-zivilcourage.de unter „Netzwerk“ direkt<br />

einzusehen.<br />

offene kommunikation &<br />

ständige beziehungsarbeit<br />

netzwerkarbeit<br />

Aktive Mitwirkung in<br />

Arbeitsgruppen und gremien<br />

37


38<br />

Auch Sie können Zeuge einer bedrohlichen Situation werden, bei der Menschen<br />

in der Öff entlichkeit angegriff en, beleidigt oder bedroht werden. Es ist<br />

dann nicht einfach, sich richtig zu verhalten. Gar nichts zu tun ist aber ganz<br />

falsch! Schon Kleinigkeiten, wie z.B. mit dem Handy die Polizei anzurufen<br />

01 SEIEN SIE VORBEREITET<br />

» Denken Sie sich eine Situation aus, in der ein Mensch belästigt,<br />

bedroht oder angegriff en wird (z. B. ein Mädchen<br />

wird in der Bahn von zwei Männern angepöbelt).<br />

» Überlegen Sie, was Sie in einer solchen Situation fühlen<br />

würden.<br />

» Überlegen Sie, wie Sie in einer solchen Situation handeln<br />

würden.<br />

02 BLEIBEN SIE RUHIG<br />

» Konzentrieren Sie sich darauf, das zu tun, was Sie sich<br />

vorgenommen haben. Lassen Sie sich nicht ablenken von<br />

Gefühlen wie Angst oder Ärger.<br />

03 HANDELN SIE SOFORT<br />

» Reagieren Sie immer sofort, erwarten Sie nicht, dass ein<br />

anderer hilft. Je länger Sie zögern, desto schwieriger wird<br />

es, einzugreifen.<br />

04 HOLEN SIE HILFE<br />

» In der Bahn: Nehmen Sie Ihr Handy und rufen Sie die Polizei<br />

(Tel. 110) oder ziehen Sie die Notbremse.<br />

» Im Bus: Alarmieren Sie den Busfahrer.<br />

» Auf der Straße: Schreien Sie laut, am besten »Feuer!«,<br />

darauf reagiert jeder.<br />

05 ERZEUGEN SIE AUFMERKSAMKEIT<br />

» Sprechen Sie andere Zuschauer persönlich an. Ziehen Sie<br />

sie in die Verantwortung: »Sie in der gelben Jacke, können<br />

Sie bitte den Busfahrer rufen?«.<br />

» Sprechen Sie laut und mit fester Stimme. Das gibt Ihnen<br />

Selbstvertrauen und ermutigt andere zum Einschreiten.<br />

<strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> e.V.<br />

Lange Straße 43 · 01796 Pirna<br />

Tel. 03501 460880<br />

Fax 03501 460881<br />

Ideen zum Weitermachen: www.aktion-zivilcourage.de<br />

oder Passanten um Hilfe zu bitten, können große Wirkung haben. Mit diesen<br />

10 Hinweisen für couragiertes Handeln, die jeder anwenden kann, wollen wir<br />

Ihnen zeigen, wie Sie wirkungsvoll helfen können, ohne dass Sie sich dabei<br />

selbst in Gefahr bringen.<br />

06 VERUNSICHERN SIE DEN TÄTER<br />

» Schreien Sie laut! Machen Sie auf sich aufmerksam!<br />

07 HALTEN SIE ZUM OPFER<br />

» Nehmen Sie Blickkontakt zum Opfer auf. Das vermindert<br />

seine Angst.<br />

» Sprechen Sie das Opfer direkt an: »Ich helfe Ihnen«.<br />

08 WENDEN SIE KEINE GEWALT AN<br />

» Begeben Sie sich nicht unnötig in Gefahr.<br />

» Fassen Sie den Täter niemals an, er kann dann schnell<br />

aggressiv werden.<br />

» Setzen Sie keine Waff en ein, diese führen häufi g zur<br />

Eskalation.<br />

09 PROVOZIEREN SIE DEN TÄTER NICHT<br />

» Siezen Sie den Täter, damit andere nicht denken,<br />

Sie würden ihn kennen.<br />

» Starren Sie dem Angreifer nicht direkt in die Augen,<br />

das könnte ihn noch aggressiver machen.<br />

» Kritisieren Sie sein Verhalten, nicht aber seine Person.<br />

» Lassen Sie sich selbst nicht provozieren, bleiben Sie ruhig.<br />

10 RUFEN SIE DIE POLIZEI (TEL. 110)<br />

» Beobachten Sie genau und merken Sie sich Gesichter,<br />

Kleidung und Fluchtweg der Täter.<br />

» Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei<br />

(persönlich oder telefonisch oder über das Internet:<br />

www.polizei.sachsen.de/onlinewache/onlinewache.asp).<br />

» Stellen Sie sich als Zeuge zur Verfügung.<br />

Polizeidirektion<br />

Oberes Elbtal-Osterzgebirge<br />

Albertstraße 4 ∙ 01097 Dresden<br />

Tel. 0351 6524-0<br />

Gefördert durch:<br />

» das Förderprogramm »Weltoff enes Sachsen<br />

für Demokratie und Toleranz«<br />

» den Landkreis Sächsische Schweiz<br />

» die Stadt Pirna<br />

» die Ostsächsische Sparkasse Dresden<br />

V.i.S.d.P.: <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> e. V., PF 100 228, 01782 Pirna<br />

10 Punkte für <strong>Zivilcourage</strong> -<br />

als Flyer sowie als A2 und A3<br />

Plakat erhältlich<br />

<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />

4.8 Probleme bei der umsetzung der Maßnahmen 2010<br />

Bewilligung der Fördermittel<br />

blkpklöm,m_Äö<br />

Die ersten Monate im Jahr 2010 gestalteten sich erneut schwierig für die Arbeit<br />

unseres vereins. Da sich die bewilligung der Fördergelder bis in das zweite Quartal<br />

2010 erstreckte, kam es wiederholt zu einer verspäteten Auszahlung der Fördermittel.<br />

Die Praxis der sAb (sächsische Aufbaubank), Fördermittel erst nach<br />

vorlage der Zuwendungsbescheide aller Fördermittelgeber auszuzahlen, kommt an<br />

dieser stelle erschwerend hinzu.<br />

erst mit dem erhalt der Zuwendungsbescheide und der Auszahlung der Fördergelder<br />

gegen Ende des 1. Quartals/Beginn des 2. Quartals 2010 erhielten wir finanzielle<br />

sicherheit für viele Projekte. Dennoch ist es uns mit hilfe vieler netzwerkpartner/innen<br />

gelungen, den großteil unserer geplanten Projekte wie z. b. den 8.<br />

Markt der kulturen in kooperation mit der stadt Pirna erfolgreich durchzuführen.<br />

um die erfolgreiche umsetzung dieser Projekte zu ermöglichen, musste der verein<br />

für die nötigen Projektgelder, Personalkosten, Mieten für büroräume etc. komplett<br />

mit Eigenmitteln in Vorleistung gehen – ein Zustand, der unseren verein vor<br />

große herausforderungen stellt und den wir seit Jahren bemängeln.<br />

um unsere Ziele zu erreichen, ihre Wirkung und ihre nachhaltigkeit zu sichern,<br />

bedarf es kontinuität in der Arbeitsweise. nur die schaffung von langfristig angelegten<br />

strukturen bildet den erforderlichen rahmen für das erreichen nachhaltiger<br />

lösungen. Zukünftig würden wir uns für unsere Arbeit eine mehrjährige Förderung<br />

sehr wünschen.<br />

Neustrukturierung der Jugendhilfelandschaft<br />

Die aktuelle neustrukturierung der Jugendhilfelandschaft im landkreis sächsisch<br />

schweiz-osterzgebirge, die wir grundsätzlich sehr begrüßen, führte bei vielen kooperationspartnern<br />

zu einem Mehraufwand in bezug auf die kurzfristig zu erstellenden<br />

konzeptionen sowie zu Verunsicherungen in Bezug auf die Förderung<br />

für das Jahr 2011. Auf grund dieser situation war es für uns in der zweiten Jahreshälfte<br />

zeitweilig schwierig, zuverlässige kooperationspartner für jahresübergreifende<br />

Projekte zu finden. Dieser Zustand wird sich aber sicher, mit Abschluss der<br />

umstrukturierungen, wieder normalisieren.<br />

Angebot- und Projektdichte im ländlichen Raum<br />

Mit blick auf das stadtgebiet Pirnas können wir mittlerweile auf das vorhandensein<br />

einer sehr breiten Angebots- und Projektdichte, wenn es um die Förderung von<br />

Demokratie und Weltoffenheit sowie den Abbau von rassismus und Fremdenfeindlichkeit<br />

geht, sprechen.<br />

Die situation im ländlichen raum des landkreises sächsische schweiz-osterzgebirge<br />

stellt sich leider anders dar. in weiten teilen fehlen Angebote oder sind<br />

nur sehr unzureichend vorhanden. Auch unsere Arbeit beschränkte sich 2010<br />

zu großen teilen auf die städtischen gebiete unseres landkreises.<br />

stärker als bisher werden wir daher zukünftig, gemeinsam mit unseren Partner/<br />

innen, mit Angeboten im landkreis aktiv werden. Dies sehen wir als Aufgabe und<br />

Ziel für unsere Arbeit in den nächsten Jahren.


5 Arbeitsgrundlagen<br />

5.1 Personelle Ausstattung<br />

Hauptamtliche Struktur<br />

<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />

Derzeit sind zwei Personen in Vollzeit für die <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> beschäftigt.<br />

sämtliche Maßnahmen haben eine hohe Personalintensität, da sie sehr umfangreiche<br />

beratungs- und organisationskomponenten beinhalten und immer wieder<br />

aufs neue konzeptionelle beiträge erfordern. Die vielfalt des Maßnahmenbündels<br />

verursacht zudem einen hohen Arbeitsaufwand.<br />

neben den genannten Aufgaben sind die hauptamtlichen Mitarbeiter für die koordination,<br />

betreuung, Anleitung und begleitung der Arbeit der rund 80 ehrenamtlichen<br />

Akteure verantwortlich. sie führen die vereinsgeschäfte, sind für organisation<br />

und Abrechnung von Fördermitteln zuständig, vertreten den verein nach<br />

außen, pflegen Kontakte und Beziehungen.<br />

seit Dezember 2009 konnte die Personalstruktur um eine 75%-stelle (gefördert<br />

im rahmen des Programms „kommunalkombi“) ausgebaut werden.<br />

Darüber hinaus wird das team der hauptamtlichen Mitarbeiter durch einen freiwilligen<br />

Mitarbeiter/in im FsJ Politik (Freiwilliges soziales Jahr – in trägerschaft<br />

der sächsischen Jugendstiftung) und nach Möglichkeit durch geeignete Praktikant/<br />

innen ergänzt. Die hauptamtlichen sowie der freiwillige Mitarbeiter/in im FsJ Politk<br />

haben je Woche 40 stunden feste Arbeitszeit zu leisten. Darüber hinaus ist aber<br />

noch weitere ehrenamtlich geleistete Arbeit nötig, um die breite Palette der Aufgaben<br />

der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> umzusetzen.<br />

Bürozeiten<br />

Das büro des vereins ist regulär an Wochentagen in der Zeit von 8 Uhr bis 18<br />

Uhr besetzt. bedingt durch zahlreiche veranstaltungen, termine und Arbeitstreffen<br />

kann es aber durchaus vorkommen, dass unser büro einmal stundenweise oder<br />

halbtags unbesetzt bleibt.<br />

Ehrenamtliche Struktur<br />

Den größten teil der personellen substanz machen ehrenamtlich engagierte, zumeist<br />

junge, in der region lebende Menschen aus (ab 16 Jahren). Der Fokus auf<br />

einer große Anzahl ehrenamtlicher Akteure ist sehr wichtig, um insbesondere<br />

Jugendliche in die Arbeit der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> einzubinden.<br />

Die ehrenamtlich arbeitenden Akteure bringen eigene ideen ein, arbeiten an der<br />

Planung und umsetzung von Projekten mit, ermöglichen kontakte zu gleichaltrigen<br />

und in schulen, wirken als Multiplikator/innen der Ziele der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> und<br />

zugleich als sensoren aktueller entwicklungen in Freundes- und schulkreisen. Darüber<br />

hinaus organisieren haupt- wie ehrenamtliche Mitarbeiter/innen gemeinsam<br />

zweimal im Jahr ein klausurtagungswochenende (visionswochenende), um die eigene<br />

Arbeit zu reflektieren und Inhalte vertiefend zu diskutieren. Im Jahr 2010<br />

wurden so über 5.500 Stunden ehrenamtliche Arbeit geleistet. nur durch<br />

diese enorme unterstützung ist es uns möglich, die große bandbreite an Projekten<br />

und veranstaltungen durchzuführen.<br />

39<br />

kampagne für eine weltoffene<br />

und tolerante sächsische<br />

schweiz


40<br />

<strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> Projektbüro<br />

<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />

5.2 Materielle Ausstattung<br />

Als basis für die Arbeit der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> steht seit Dezember 2004 ein ausreichend<br />

großes, in Pirna zentral gelegenes und den bedingungen für Planungsund<br />

beratungstätigkeiten angepasstes büro zur verfügung. lage und beschaffenheit<br />

des büros sind wichtige grundlagen für die Arbeit blkpklöm,m_Äö<br />

der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong>, nur<br />

so können wir eine gute und niedrigschwellige erreichbarkeit und einen direkten<br />

bezug zum stadtgeschehen gewährleisten.<br />

Frei nutzbare PC-Arbeitsplätze, kopierer, telefon und Faxgerät sowie beamer,<br />

transportable DvD Player und laptops bieten ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen<br />

die Möglichkeit, eigene Projektideen umzusetzen oder das internet für recherchen<br />

zu nutzen. Über eigene Postfächer und ein interaktives ordnersys tem können<br />

ehrenamtliche Akteure Post verschicken, persönliche und auch projektbezogene<br />

Daten speichern, verwalten und abrufen. Darüber hinaus stehen allen Mitarbeiter/<br />

innen umfangreiche Fachmedien in unserer vereinsbibliothek zur verfügung.<br />

5.3 organisationsstruktur und Arbeitsabläufe<br />

Die Partizipation der Teilnehmenden, ob nun selbst Mitglied der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong><br />

oder nicht, wird nicht nur angestrebt, sondern ist für unsere gemeinsame<br />

Arbeit eine grundvoraussetzung.<br />

Wenn sich in bestimmten Arbeitsfeldern Mängel zeigen, können diese zur vereinswerkstatt<br />

oder zur klausurtagung thematisiert und entsprechend gegengesteuert<br />

werden. Die transparente, systematische und nachvollziehbare Durchführung<br />

und die sich anschließende Überprüfung von Projekten und Maßnahmen sind wichtige<br />

leitziele, die alle Mitarbeiter bei der täglichen Arbeit begleiten.<br />

in zahlreichen Arbeitsgruppen, die teilweise unter ehrenamtlicher leitung stehen,<br />

versuchen wir junge Menschen einzubinden, ehrenamtliches engagement zu<br />

befördern und somit Angebote für die beteiligung zu schaffen und teilhabe an den<br />

Projekten zu ermöglichen. informationen und beschlüsse werden in Protokollen<br />

festgehalten und per e-Mail an die jeweiligen teilnehmer der Ag verschickt. Über<br />

e-Mail-groups, die speziell für die Arbeit mit den ehrenamtlichen eingerichtet worden<br />

sind, können auch gruppenmitglieder, die nicht am treffen der Ag teilnehmen<br />

konnten, mitdiskutieren und mitentscheiden.<br />

Die hauptamtlichen Mitarbeiter/innen werten alle Prozesse gemeinsam aus. besonderen<br />

raum für die Diskussion über die inhaltliche Ausrichtung der Arbeit bietet<br />

die wöchentlich stattfindende Teamberatung. Aktuelle Fragestellungen,<br />

aber auch Probleme und sorgen der einzelnen Mitarbeiter/innen werden in diesen<br />

Beratungen angesprochen und diskutiert. Darüber hinaus findet eine gemeinsame<br />

Dokumentation von Projektergebnissen statt. Am ende jeder Förderperiode wird<br />

die geleistete Arbeit in einem Jahresbericht umfassend beschrieben und ausgewertet.<br />

Die organisationsstruktur der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> ist in Anlage 3 organigramm auf<br />

Seite 51 grafisch dargestellt.<br />

Vernetzung, Information und Einbindung der Zielgruppe<br />

sämtliche Maßnahmen und Methoden unserer Arbeit vernetzen die Zielgruppen,<br />

binden sie partzipativ ein und regen zur beteiligung und Mitgestaltung an. beson-


<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />

ders wichtig für den erfolg unserer Arbeit ist die einbindung von Jugendlichen in die<br />

Planung, Durchführung und umsetzung von Projekten und veranstaltungen.<br />

um diese Zielgruppe zu erreichen ist es notwendig, zeitgemäße Medien zu nutzen,<br />

um junge Menschen erfolgreich informieren, anzusprechen und integrieren zu<br />

können.<br />

„Blogs“, „Posts“ und „Tweets“ sind begriffe, die in den letzten Jahren immer<br />

wichtiger geworden sind und die sich speziell bei jungen Menschen großer beliebtheit<br />

erfreuen.<br />

in wenigen Monaten ist es uns gelungen, über das Portal facebook über 6.000<br />

Freunde zu gewinnen, die sich regelmäßig über unsere Arbeit informieren und mit<br />

denen wir auch in einem regelmäßigen kontakt und Austausch stehen.<br />

Darüber hinaus erreichen wir über die Portale schülervz - 1.800, studivz - 1.900,<br />

twitter - 150, myspace - 650 und dampfer.net - 170 junge Menschen.<br />

in einem eigenen youtube-kanal haben alle interesierten außerdem die Möglichkeit,<br />

videos über die Arbeit und <strong>Aktion</strong>en der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> zu sehen, die in<br />

den letzten Projekten begleitend entstanden sind.<br />

Die sozialen netzwerke bieten uns die Möglichkeit, speziell mit jungen Menschen<br />

in kontakt und ins gespräch zu kommen - ihnen themen unserer Arbeit zugänglich<br />

zu machen und damit eine Auseinandersetzung zu fördern.<br />

Durch den Einsatz eines verknüpfenden Content-Managementsystems sowie<br />

die nutzung von RSS-Feeds ist es uns mit einem minimalen Zeitaufwand möglich,<br />

unsere informationen sehr breit zu streuen.<br />

Über Diskussionen, Workshops, begegnungstreffen und die Möglichkeit, eigene<br />

Projekte mit uns zu entwickeln, schaffen wir für junge Menschen attraktive Formen<br />

der Mitbestimmung, beteiligung und selbstverwirklichung.<br />

selbstinitiierte Projekte tragen darüber hinaus entscheidend zur kompetenzbildung<br />

junger Menschen und zur verstärkten Identifikation mit der Heimatstadt und<br />

der heimatregion bei. nur durch eine ständige einbindung gelingt es uns, Angebote<br />

zu schaffen, die von der Zielgruppe selber mit gestaltet werden können und sich<br />

sehr stark an der Lebenswelt der Zielgruppe orientieren. unser gut zu erreichendes<br />

Projektbüro in der Pirnaer Altstadt bietet für viele dieser Prozesse einen<br />

wichtigen Anlaufpunkt.<br />

Gender Mainstream<br />

ganz bewusst achten wir bei der umsetzung aller Maßnahmen und Methoden auf<br />

die einhaltung der gleichstellung. Das Ziel der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> ist es, äquivalente<br />

Chancen für Mädchen/Frauen und Jungen/Männer in allen bereichen der<br />

initiativarbeit und darüber hinaus auch in den Projekten und auf veranstaltungen<br />

herzustellen.<br />

Generationsübergreifende Angebote<br />

Durch entsprechend modifizierte Angebote bringen wir Menschen verschiedener<br />

Altersgruppen miteinander in Kontakt und wirken so Generationenkonflikten entgegen.<br />

Wir sind uns der Tatsache bewusst, die mit dem demografischen Wandel<br />

verbundenen herausforderungen nur generationsübergreifend bewältigen zu<br />

israelisch-deutscher<br />

Fachkräfteaustausch 2010<br />

41


42<br />

<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />

können und sehen große chancen darin, auf die Fähigkeiten, Potenziale, stärken<br />

und erfahrungen der älteren generation zurückgreifen zu können.<br />

Weiterbildung der Mitarbeiter/innen<br />

blkpklöm,m_Äö<br />

Die Weiterbildung unserer Mitarbeiter/innen findet auf vielfältigen Wegen statt.<br />

Die instrumentarien wie die vereinswerkstatt oder die klausurwochenenden tragen<br />

ebenso zu Weiterbildung unserer Mitarbeiter/innen bei wie der Besuch unterschiedlicher<br />

Seminare und Workshops unserer kooperationspartner/innen<br />

(vgl. 4.7 netzwerk/kooperationspartner/innen, seite 37). Der/Die Mitarbeiter/in im<br />

FsJ Politik ist selbstverständlich im gesamten Jahr in ein seminarprogramm eingebunden,<br />

das durch die sächsische Jugendstiftung organisiert wird. Darüber hinaus<br />

bilden sich die meisten unserer Mitstreiter/innen, z.b. für die Aufklärungsarbeit an<br />

schulen, individuell weiter.<br />

gute Möglichkeiten zur individuellen Weiterbildung bietet auch unsere vereinseigene<br />

Bibliothek, in der neben einer großen Auswahl an Fachliteratur auch<br />

zahlreiche andere Fachmedien auf DvD, cD usw. für alle interessierten zur verfügung<br />

stehen. Auch die Weiterbildung via internet ist für alle Mitarbeiter/innen an<br />

den speziell dafür eingerichteten Pc-Plätzen möglich.<br />

5.4 Qualitätsmanagement<br />

im streben nach immer besserer Wirksamkeit unserer Maßnahmen sowie in dem<br />

bewusstsein von ressourcenknappheit sind wir als leistungserbringer darauf bedacht,<br />

eine hohe und zielführende Qualität in unserer Arbeit zu erbringen. Wir werden<br />

dabei durch das Motto „Tun wir die richtigen Dinge? / Tun wir die Dinge<br />

richtig?“ geleitet. Effizient arbeiten wir, wenn wir die Dinge richtig tun. Effektiv<br />

arbeiten wir, wenn wir die richtigen Dinge tun.<br />

Wir sind uns bewusst, dass dort, wo über Qualität gesprochen wird, auch über<br />

geeignete vorgehensweisen zur Überprüfbarkeit der selbigen gesprochen werden<br />

muss und das diese vorgehensweisen angewendet und umgesetzt werden müssen.<br />

um die Qualität unserer Arbeit messbar und überprüfbar zu machen, erarbeiten<br />

wir zunehmend unterschiedliche instrumente der Qualitätssicherung, um die<br />

Zielgruppenerreichung, die Effizienz unserer Arbeit und vor allem die inhaltliche<br />

Qualität unserer veranstaltungen auf Dauer zu gewährleisten.<br />

ohne Messen kann man Qualität im allgemeinen zwar behaupten, aber letztendlich<br />

nicht belegen. Deshalb haben wir uns im sinne unseres Qualitätsmanagements


<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />

für die Messbarkeit unserer erbrachten leistungen Ziele mit hilfe der SMART-Regel<br />

gesetzt.<br />

so haben wir die durch unsere Arbeit zu erreichenden Zielgruppen ein- und voneinander<br />

abgegrenzt, wir haben uns quantitative Zielmarken für das Jahr 2010<br />

gesetzt und wir konzentrieren uns ganz bewusst auf bestimmte geschäftsfelder<br />

(vgl. 3.1 teilbereiche der Arbeit). Diese Abgrenzung erachten wir als unabdingbar<br />

für die Qualität der zu erbringenden leistungen.<br />

Die SMART-Formel – Checkliste zur Überprüfung der Zielformulierung<br />

Spezifisch:<br />

ist das Ziel hinreichend konkret und präzise formuliert?<br />

ist das Ziel eindeutig und widerspruchsfrei?<br />

Messbar:<br />

Woran kann ich erkennen, ob ich mein Ziel erreicht habe?<br />

Wie kann ich es beobachten?<br />

Anspruchsvoll:<br />

Ist das definierte Ziel herausfordernd und anspruchsvoll?<br />

Realistisch:<br />

ist das Ziel realistisch überhaupt erreichbar?<br />

Terminiert:<br />

sind klare termine festgelegt? (verbindlichkeit)<br />

Als erstes legen wir gemeinsam von uns zu erreichende Ziele (sMArt) fest. Die Ziele<br />

müssen unbedingt eindeutig formuliert werden, nur so kann am Projektende<br />

zum beispiel entschieden werden, ob das Projektziel erreicht oder verfehlt wurde.<br />

Daraufhin planen und entwickeln wir verschiedene fundierte sowie angemessene<br />

vorgehensweisen, um die geforderten bzw. festgelegten ergebnisse zu erreichen.<br />

Als nächstes gehen wir in die Umsetzungsphase und wenden die von<br />

uns entwickelten vorgehensweisen an, wobei wir darauf achten, diese vollständig<br />

umzusetzen.<br />

Die verwendeten vorgehensweisen (Methoden) und deren umsetzung (Maßnahmen)<br />

unterziehen wir anschließend einer Beurteilung und Überprüfung durch<br />

die Überwachung und Auswertung der erzielten ergebnisse. Aus dieser beurteilung<br />

und Überprüfung können wir dann erkennen, ob bedarf besteht, die Prioritäten<br />

neu zu vergeben, und wir können Verbesserungen identifizieren, planen und<br />

einführen.<br />

5.5 evaluation<br />

im Jahr 2008 wurde die <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> im Auftrag der sächsischen staatskanzlei<br />

im rahmen des landesprogramms „Weltoffenes sachsen für Demokratie und<br />

toleranz“ durch das unabhängige institut ProvAl extern evaluiert.<br />

Die ergebnisse der evaluation wurden im Jahr 2009 durch die sächsische staatskanzlei<br />

veröffentlicht. Die ergebnisse der evaluation unserer Arbeit stellen wir bei<br />

interesse gern im vollen umfang zur verfügung.<br />

43


44<br />

<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />

Aufbauend auf den erfahrungen der externen evaluation und dem Wissen, das sich<br />

unsere Mitarbeiter/innen in verschiedenen Weiterbildungen zum thema evaluation<br />

angeeignet haben, sind wir in unserer täglichen Arbeit dazu übergegangen, regelmäßig<br />

Projekte zu evaluieren.<br />

im Jahr 2010 haben wir mit hilfe von Teilnehmer/innenumfragen blkpklöm,m_Äö zum beispiel<br />

zum „Markt der kulturen“, zum „Denkmal der grauen busse“ oder zum tagesseminar<br />

„subversive verunsicherungspädagogik“ versucht, innerhalb der Ziegruppen<br />

die beweggründe zum besuch, zur Wirkung und zur Qualität unserer veranstaltungen<br />

und Projekte abzufragen und auszuwerten.<br />

um unsere Projekte zukünftig noch fundierter und im ergebnis aussagekräftiger<br />

untersuchen zu können haben wir uns mit einer kooperationsanfrage an die evangelischen<br />

hochschule für soziale Arbeit Dresden gewandt. ende 2010 ist es uns<br />

gelungen die EHS als Partner zu gewinnen. Zukünftig bieten wir studentinnen<br />

und studenten der ehs die Möglichkeit, im rahmen ihres studiums, unsere verschiedene<br />

veranstaltungen zu evaluieren und auszuwerten. Wir erhoffen uns aus<br />

diesem kooperationsverhältnis vielfältige synergieeffekte für unsere tägliche Arbeit.<br />

Prof. Dr. Werner J. Patzelt, Institut für Politikwissenschaft, im Rahmen<br />

der Kampagne „Die Sächsische Schweiz ist BUNT.“:<br />

»<br />

„Toleranz und ein bunter Strauß gemeinwohlfördernder<br />

Ideen verbürgen am besten, dass wir die<br />

vom Ansatz her doch gute Ordnung unseres Gemeinwesens<br />

weiter verbessern – gerade auch in der Sächsischen<br />

Schweiz.“


<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />

Projektstrukturplan 2010<br />

Anlage 1<br />

Wichtigste voraussetzung für die Arbeit der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> ist ein konsistenter<br />

Projektstrukturplan, der jährlich an die bedarfssituation angepasst wird. Die Ziele<br />

werden mit hilfe der sMArt-regel formuliert. somit erreichen wir, dass unsere Ziele<br />

auch für Außenstehende spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch sowie nachvollziehbar<br />

terminiert sind.<br />

45


46<br />

Leitziel<br />

Mittlerziele MZ1: Die Bevölkerung im<br />

Landkreis Sächsische Schweiz-<br />

Osterzgebirge ist allen Kulturen<br />

und Religionen gegenüber<br />

aufgeschlossener.<br />

Handlungsziele<br />

Maßnahmen<br />

<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />

Projektstrukturplan 2010 - <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> e.V<br />

(Engagement für) Demokratie, <strong>Zivilcourage</strong> und gelebte Toleranz im Landkreis Sächsische Schweiz-<br />

Osterzgebirge gefördert und gestärkt<br />

HZ1.1: Bis Ende 2010 hat sich ein HZ2.1: Den<br />

Teil (ca. 15%) der Pirnaer<br />

Bevölkerung für fremde Kulturen<br />

interessiert.<br />

HZ1.2: Ein Teil der Pirnaer<br />

Bevölkerung (min. 80 Personen)<br />

engagiert sich aktiv und<br />

kontinuierlich für kulturelle<br />

Vielfalt<br />

HZ1.3: Rund 500 der direkt und<br />

indirekt am Projekt Beteiligten<br />

haben bis Ende 2010 ihr Wissen<br />

über Geschichte des dritten<br />

Reichs, fremde Kulturen und<br />

Religionen gesteigert<br />

M1.1.1: Im Mai 2010 wird der<br />

„Markt der Kulturen“<br />

durchgeführt. 6000 Personen<br />

besuchen den Markt.<br />

M1.2.1.: Es finden innerhalb<br />

eines Jahres min. 6 Vor- und<br />

Nachbereitungstreffen für den<br />

„Markt der Kulturen“ statt, an<br />

denen ca. 40 Personen<br />

teilnehmen.<br />

M1.2.2: Ca. 20 Ehrenamtliche<br />

nehmen bis Ende 2010 12mal an<br />

der Vereinswerkstatt teil<br />

M1.3.1: An ca. 7 Lesungen<br />

werden 2010 insgesamt 200<br />

Personen teilnehmen<br />

M1.3.2: An 2<br />

Gedenkstättenfahrten nach<br />

Auschwitz und Theresienstadt<br />

nehmen 2010 insgesamt 40<br />

Personen teil.<br />

M1.3.3: An 8<br />

Zeitzeugengesprächen werden<br />

ca. 240 Personen teilnehmen.<br />

MZ2: Alle staatlichen und nichtstaatlichen<br />

Akteure sind zum<br />

Leitziel optimal miteinander<br />

vernetzt.<br />

JugendsozialarbeiterInnen des<br />

Landkreises Sächsische Schweiz-<br />

Osterzgebirge wird<br />

kontinuierlich eine Plattform mit<br />

der Möglichkeit der Vernetzung<br />

und des Wissensaustausch zur<br />

Verfügung gestellt. Das Wissen<br />

um Ansprechpartner bei der<br />

Polizei und der Justiz wird ihnen<br />

kontinuierlich vermittelt<br />

HZ2.2: BürgermeisterInnen,<br />

Landrat, Verwaltungsangestellte<br />

und hauptamtliche Mitarbeiter<br />

der Jugendarbeit aus der<br />

Sächsischen Schweiz-<br />

Osterzgebirge bekommen bis<br />

Ende 2010 die Möglichkeit zum<br />

fachlichen Austausch und zur<br />

Kooperation.<br />

HZ2.3: Die Stadt Pirna, Vereine,<br />

Kirchen, lokale Unternehmen,<br />

Gewerbetreibende und weitere<br />

ortsansässige Institutionen<br />

werden bis Ende 2010<br />

gemeinsam aktiv<br />

M2.1.1 :Das ganztägige Seminar<br />

„Partner der Straße“ findet in<br />

2010 5mal statt. Es nehmen<br />

jeweils ca. 20 Personen aus den<br />

Bereichen Polizei,<br />

Jugendsozialarbeit und teilweise<br />

der Justiz teil.<br />

M2.2.1: In 2010 findet die<br />

jährliche Fachtagung für<br />

BürgermeisterInnen, Landrat,<br />

Verwaltungsangestellte und<br />

hauptamtliche Mitarbeiter der<br />

freien Träger der Jugendarbeit<br />

aus der Sächsischen Schweiz-<br />

Osterzgebirge ganztägig statt.<br />

M2.3.1: Für den Markt der<br />

Kulturen werden im Jahr 2010<br />

auch durch die <strong>Aktion</strong><br />

<strong>Zivilcourage</strong>/KPR<br />

unterschiedliche lokale Akteure<br />

miteinander verbunden. Hierzu<br />

gehören: die Stadt Pirna, AWO,<br />

Kolping, Afreu,<br />

SchulsozialarbeiterInnen, CJD,<br />

Polizei, Jugendring, Kirchen etc.<br />

MZ3: Alle Jugendkulturen sind<br />

unter Beteiligung der Zielgruppe<br />

vielfältig, entwickelt, ausgebaut<br />

und attraktiv<br />

blkpklöm,m_Äö<br />

HZ3.1: Bis Ende 2010 wird das<br />

lokale jugendkulturelle Angebot<br />

in seiner Vielfalt kontinuierlich<br />

aufrechterhalten<br />

HZ.3.2: Bis Ende 2010 wird das<br />

lokale jugendkulturelle Angebot<br />

in seiner Attraktivität gesteigert.<br />

MZ4: Alle Multiplikatoren und<br />

Fachkräfte sind politisch<br />

gebildet, geschult und<br />

aufgeklärt.<br />

HZ4.1: Weniger erfahrene<br />

Multiplikatoren und Fachkräfte<br />

haben bis Ende 2010 mehr<br />

Wissen über<br />

Fremdenfeindlichkeit,<br />

Rassismus, Diskriminierung,<br />

Gewalt und Intoleranz erhalten<br />

HZ4.2: Multiplikatoren und<br />

Fachkräfte sind in ihrem<br />

beruflichen Aufgabenbereich<br />

aufmerksamer und sensibler für<br />

Fremdenfeindlichkeit,<br />

Rassismus, Diskriminierung,<br />

Gewalt und Intoleranz<br />

HZ.3.3: Min. 40 Personen HZ4.3: Erfahrene Multiplikatoren<br />

bringen sich aktiv 2010 in die und Fachkräfte werden über<br />

Gestaltung und Organisation von aktuelle Informationen zu<br />

jugendkulturellen<br />

Fremdenfeindlichkeit,<br />

Veranstaltungen ein.<br />

Rassismus, Diskriminierung,<br />

Gewalt und Intoleranz<br />

kontinuierlich auf dem<br />

Laufenden gehalten.<br />

M3.1.1: Cannabeat<br />

(9x/insg.3000), Newcomer<br />

Bandfestival (1x/500),<br />

Abschlusskonzert “Markt der<br />

Kulturen” (1x/1000), diverse<br />

Musikveranstaltungen im<br />

Jahresverlauf mit insg. ca. 7000<br />

Besuchern.<br />

M.3.2.1: Alle unter M3.1.1.<br />

genannten Veranstaltungen<br />

werden ansprechender<br />

beworben und ansprechender<br />

ausgestaltet.<br />

M4.1.1: Im Jahr 2010 werden ein<br />

Workshopangebot sowie<br />

Materialien für weniger<br />

erfahrene Multiplikatoren und<br />

Fachkräfte vorgehalten.<br />

M4.1.2: Eigene Materialien für<br />

Multiplikatoren und Fachkräfte<br />

werden erarbeitet und diesem<br />

Personenkreis kostenlos zur<br />

Verfügung gestellt.<br />

M3.3.1: Junge Menschen bilden M4.2.1: In der AG Extremismus<br />

verschiedene AGs und bereiten (10 mal im Jahr) werden von der<br />

darin die Veranstaltungen vor. <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> aktuelle<br />

Cannabeat AG: 10 Treffen / ca. 7 Informationen und Tendenzen<br />

Pers.; Markt der Kulturen- mit regionalem Bezug zu<br />

Abschlusskonzert AG: 3 Treffen / Fremdenfeindlichkeit,<br />

5 Pers.;<br />

Rassismus, Diskriminierung,<br />

Gewalt und Intoleranz sowie<br />

Möglichkeiten der Prävention<br />

eingebracht.<br />

M4.3.1: Durch die <strong>Aktion</strong><br />

<strong>Zivilcourage</strong> werden Fachkräfte<br />

und Multiplikatoren laufend über<br />

aktuelle Problemlagen in ihrem<br />

Fachgebiet informiert: über den<br />

Newsletter, die Website, Anrufe<br />

und gezielte Ansprache bei<br />

akuten Situationen.


MZ5: Alle Schulen nehmen<br />

Angebote an und werden selbst<br />

aktiv.<br />

HZ5.1: Alle Schulen des<br />

Landkreises Sächsische Schweiz<br />

kennen bis Ende 2010 das<br />

Angebot des Projektes und der<br />

beteiligten Projektpartner<br />

<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />

MZ6: Alle Jugendlichen haben<br />

eine lokale Bindung sowie eine<br />

regionale kulturelle und<br />

geschichtliche Identität<br />

entwickelt.<br />

HZ6.1: Ca. 30 Jugendliche<br />

initiieren oder beteiligen sich bis<br />

Ende 2010 an Projekten der<br />

<strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong><br />

HZ5.2: Bis Ende 2010 nehmen HZ6.2: Ca. 40 Jugendliche<br />

min. 10 Schulen ein Angebot des wissen bis Ende 2010 mehr über<br />

Projektes an.<br />

die lokale Kultur und Geschichte<br />

HZ5.3: Min. 5 Schulen führen bis<br />

Ende 2010 eigene Projekte im<br />

Rahmen der Angebote des<br />

Projektes durch.<br />

M5.1.1: Über Newsletter, Flyer,<br />

Internetseite, Medien,<br />

Kooperationspartner werden die<br />

Schulen über eigenen Angebote<br />

und die der Kooperationspartner<br />

informiert. Der Newsletter<br />

erscheint 14tägig, die Website ist<br />

tagesaktuell.<br />

M5.2.1: Engagierte LehrerInnen<br />

werden gezielt angesprochen.<br />

M5.2.2: Die Angebote werden<br />

kontinuierlich in ansprechender,<br />

seriöser Form beworben und<br />

präsentiert.<br />

M5.2.3: Die Beziehungen zu den<br />

Schulen werden regelmäßig und<br />

intensiv gepflegt.<br />

M5.3.1: Positive Beispiele<br />

werden herausgestellt und<br />

publik gemacht, um andere<br />

Schulen zu motivieren.<br />

M.5.3.2.: Die <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong><br />

steht kontinuierlich als<br />

Ansprechpartner zur Verfügung<br />

und stellt Materialien und<br />

Hilfestellungen (Beratung bei<br />

Anträgen, Hinweise auf<br />

Fördermöglichkeiten) zur<br />

Verfügung. Dabei bemüht sich<br />

der Verein um Offenheit und<br />

Flexibilität gegenüber den Ideen<br />

und Vorschlägen der Schulen.<br />

Projektstrukturplan 2010 - <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> e.V<br />

(Engagement für) Demokratie, <strong>Zivilcourage</strong> und gelebte Toleranz im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge gefördert und gestärkt<br />

M6.1.1: Die Projekte werden<br />

attraktiv für Jugendliche<br />

beworben und darüber<br />

informiert, dass sie eigene<br />

Projekte im Rahmen der <strong>Aktion</strong><br />

<strong>Zivilcourage</strong> realisieren können<br />

(Plattform). Dies geschieht über<br />

die Presse, gezielt Jugendteil der<br />

SZ, Newsletter zu den<br />

Veranstaltungen, Flyer, Plakate,<br />

SMS etc.<br />

M6.1.2: Mitglieder werden in der<br />

Vereinswerkstatt explizit darauf<br />

aufmerksam gemacht, eigene<br />

Ideen und Projekte umzusetzen.<br />

Einzelne Projekte(-vorschläge)<br />

der Ehrenamtlichen werden<br />

beim Klausurtagungswochenende<br />

besprochen.<br />

M6.2.1: In der Vereinswerkstatt<br />

erfahren die Ehrenamtlichen<br />

etwas über lokale Kultur und<br />

Geschichte.<br />

M6.2.2: Unterstützung der<br />

Gedenkspur (Kreuze vom Schloß<br />

zur Elbe, Gedenken an<br />

"Euthanasie"-Morde) durch<br />

Erhalt der Spur. Ca. 20<br />

Jugendliche arbeiten am Erhalt<br />

mit und erfahren so etwas über<br />

lokale Geschichte.<br />

M6.2.3: Im Zusammenhang mit<br />

dem „Markt der Kulturen“<br />

erfahren die Jugendlichen, die an<br />

der Vor- und Nachbereitung<br />

teilnehmen etwas über lokale<br />

Kultur und über besondere<br />

Gruppen vor Ort.<br />

M6.2.4: Die <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong><br />

ist Mitglied im Kuratorium<br />

„Gedenkstätte Pirna<br />

Sonne<strong>nstein</strong>“; in dieser Funktion<br />

gestalten und pflegen wir die<br />

Website der Gedenkstätte und<br />

verknüpfen die Inhalte mit<br />

denen unseres Vereins.<br />

MZ7: Die am Projekt direkt und<br />

indirekt Beteiligten nehmen aktiv<br />

Stellung zu Fremdenfeindlichkeit,<br />

Rassismus, Diskriminierung,<br />

Gewalt und Intoleranz.<br />

HZ7.1: Ca. 30 der ehrenamtlich<br />

Tätigen und Unterstützer haben<br />

bis Ende 2010 ihre Kompetenzen<br />

für demokratische Prozesse<br />

gestärkt und sind in der Lage,<br />

demokratische Rechte<br />

selbstbewusst einzufordern<br />

HZ7.2: Relevante lokale Akteure<br />

werden zeitnah aktiv zugunsten<br />

von Betroffenen von<br />

Fremdenfeindlichkeit,<br />

Rassismus, Gewalt,<br />

Diskriminierung und Intoleranz.<br />

HZ7.3: Betroffene von<br />

Fremdenfeindlichkeit,<br />

Rassismus, Diskriminierung,<br />

Gewalt und Intoleranz werden<br />

beraten, unterstützt und an<br />

Kooperationspartner vermittelt.<br />

M7.1.1: Demokratische Prozesse<br />

werden in der Vereinswerkstatt<br />

und dem Visionswochenende<br />

erlebt und eingeübt.<br />

M7.2.1: Relevante lokale Akteure<br />

werden über Ereignisse<br />

informiert und erhalten<br />

Vorschläge für<br />

Reaktionsmöglichkeiten.<br />

HZ7.3.1: Die <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong><br />

steht als Ansprechpartner zur<br />

Verfügung, zeigt sich solidarisch,<br />

sucht aktiv den Kontakt zu<br />

Opfern, analysiert die Situation<br />

und stellt den Kontakt zu KPR,<br />

Opferberatung und Polizei her.<br />

47<br />

MZ8: Weite Teile der<br />

MZ9: Die Ziele und Projekte der<br />

Bevölkerung Pirnas und des <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> sind<br />

Landkreises Sächsischen Schweiz- gestärkt und erweitert durch<br />

Osterzgebirge sind informiert zeitliches und finanzielles<br />

und aufgeklärt über Aktivitäten Engagement von Teilen der<br />

der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> und ihrer Bevölkerung, Institutionen,<br />

Netzwerkpartner; sowie über lokalen Unternehmen und<br />

Fremdenfeindlichkeit,<br />

Gewerbetreibenden.<br />

Rassismus, Diskriminierung,<br />

Gewalt und Intoleranz in der<br />

Region und mögliche<br />

Gegenmaßnahmen.<br />

HZ8.1: Die Medien nehmen im<br />

Jahr 2010 die Arbeit und die<br />

Informationen der <strong>Aktion</strong><br />

<strong>Zivilcourage</strong> kontinuierlich wahr.<br />

HZ8.2: Teile der Bevölkerung<br />

Pirnas sind tagesaktuell über<br />

Fremdenfeindlichkeit,<br />

Rassismus, Diskriminierung,<br />

Gewalt und Intoleranz in der<br />

Region informiert.<br />

M8.1.1: Die <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong><br />

betreibt eine ausführliche Presse-<br />

und Öffentlichkeitsarbeit:<br />

Pressemitteilungen, Newsletter,<br />

Websites (2x),<br />

Informationsmaterialien, Flyer,<br />

Plakate, Informationsstände<br />

HZ9.1: Interessierte<br />

BürgerInnen sind kontinuierlich<br />

über Beteiligungsmöglichkeiten<br />

informiert.<br />

HZ9.2: Bis Ende 2010 beteiligen<br />

sich weitere 10 BürgerInnen an<br />

der Umsetzung der Ziele der<br />

<strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong>.<br />

HZ9.2: Bis Ende 2010 fördern<br />

weitere 5 lokale Unternehmen<br />

und Gewerbetreibende die<br />

Umsetzung der Ziele der <strong>Aktion</strong><br />

<strong>Zivilcourage</strong>.<br />

M9.1.1: Die <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong><br />

betreibt eine ausführliche<br />

Presse- und<br />

Öffentlichkeitsarbeit:<br />

Pressemitteilungen, Newsletter,<br />

Websites (2x),<br />

Informationsmaterialien, Flyer,<br />

Plakate, Informationsstände<br />

M8.2.1: sieh M8.1.1 M9.2.1: Die <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong><br />

wirbt über persönliche<br />

Ansprache, und über die<br />

Öffentlichkeitsarbeit aktiv um<br />

Mitarbeit in der Bevölkerung.<br />

M9.2.1: Unternehmen und<br />

Gewerbetreibende werden für<br />

direkte Unterstützung<br />

(personell und materiell) bei<br />

Projekten (Sponsoring) oder<br />

Spenden persönlich und über<br />

die Öffentlichkeitsarbeit<br />

angesprochen.


48<br />

<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />

blkpklöm,m_Äö


<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />

leitbild 2010<br />

Anlage 2<br />

im Jahr 2010 ist es uns gelungen, gemeinschaftlich mit allen Mitgliedern der <strong>Aktion</strong><br />

<strong>Zivilcourage</strong>, unser Leitbild weiterzuentwickeln und zu konkretisieren. Auf unserer<br />

Mitgliederversammlung im Mai 2010 konnten wir dieses leitbild als Wegweiser für<br />

unsere zukünftige Arbeit erfolgreich verabschieden.<br />

49


50<br />

monatliche vereinswerkstatt -<br />

leitbilddiskussion<br />

<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />

Leitbild der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong><br />

Die <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> versteht sich als überparteiliches Bündnis. Der verein<br />

setzt sich aktiv und positiv für die Stärkung von Demokratie, Offenheit, <strong>Zivilcourage</strong>,<br />

Toleranz und Vielfalt ein. Außerdem engagieren wir uns für die<br />

Zurückdrängung von Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus, blkpklöm,m_Äö Diskriminierung, rassismus<br />

und gewalt. Der Fokus liegt dabei auf dem landkreis sächsische schweizosterzgebirge.<br />

unser handeln zielt darauf ab, Perspektiven für gesellschaftliches Engagement<br />

bei allen Menschen zu eröffnen und Demokratie somit erlebbar zu machen.<br />

Wir geben räume für selbstverwirklichung, motivieren und unterstützen<br />

Menschen, ihre verantwortung wahrzunehmen und <strong>Zivilcourage</strong> zu zeigen. Dabei<br />

setzen wir Schwerpunkte auf die Zielgruppen junger Menschen sowie die<br />

mit ihnen in beziehung stehenden Multiplikatorinnen und Multiplikatoren.<br />

Wir lassen uns von dem grundprinzip leiten, dass sich eine lebendige und stabile<br />

Demokratie durch selbstbewusste und aktive Menschen auszeichnet, die<br />

ihre Mitmenschen unabhängig von ihrer sozialen und kulturellen herkunft, ihrem<br />

geschlecht und ihrer religion als gleichwertig anerkennen. Wir möchten jeden<br />

dazu ermutigen, Verantwortung für die friedliche Gestaltung seines sozialen<br />

Umfelds zu übernehmen und Probleme anzusprechen, um diese in fairer<br />

Auseinandersetzung gemeinsam zu lösen. Wir wollen mit unserer Arbeit die Verbundenheit<br />

der Menschen mit der Region sächsische schweiz-osterzgebirge<br />

stärken.<br />

unsere Arbeit wird von der festen Überzeugung bestimmt, dass der Dialog die<br />

Grundvoraussetzung für das gemeinsame erreichen unserer Ziele ist. Durch eine<br />

breite, offene, partnerschaftliche und kontinuierliche Vernetzung von initiativen,<br />

vereinen, behörden, kirchen und allen demokratisch gesinnten gesellschaftlichen<br />

Akteuren streben wir als kompetente Ansprechpartner eine nachhaltige Wirkung<br />

unserer Arbeit vor ort an.<br />

Wir sind uns der tatsache bewusst, dass das engagement jedes einzelnen Menschen<br />

für unsere Demokratie nur durch motivierende und positive Erfahrungen gefördert<br />

werden kann. Denn unsere vergangenheit können wir nicht ändern, aber<br />

für die aktive und positive Gestaltung unserer Zukunft übernehmen wir gemeinsam<br />

verantwortung.


<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />

organigramm 2010<br />

Anlage 3<br />

51


52<br />

Revision<br />

Saskia Ziegler-Zimmek<br />

Ralf Wätzig<br />

<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />

Mitgliederversammlung (jährlich)<br />

85 Mitglieder (natürliche und juristische Personen)<br />

Vorstand<br />

Vereinsvorsitzende<br />

Agnes Scharnetzky<br />

Stellvertreter<br />

Marek Stahl<br />

Schatzmeisterin<br />

Dr. Judith Brombacher<br />

Vorstandsmitglied<br />

Simirames Friedrich<br />

Vorstandsmitglied<br />

Josef Ulbig<br />

Vorstandsmitglied<br />

Tom Waurig<br />

Geschäftsführer<br />

Sebastian Reißig<br />

Ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

Vereinswerkstatt<br />

(monatlich)<br />

Vereins- und Projektarbeit<br />

Netzwerk<br />

blkpklöm,m_Äö<br />

Vereine, Schule, Kirchen, Städte und Gemeinden, Verwaltungen, Polizei, Parteien, Gewerkschaften<br />

Buchhaltung<br />

Konrad Anger<br />

Projektkoordinator<br />

Johannes Enke<br />

Projektkoordinatorin<br />

Franziska Kuhne<br />

Projektkoordinator<br />

Björn Kieckhäfer<br />

Wirtschaft, Presse, Bürgerinitiativen, Stiftungen, Bildungseinrichtungen, Politik, überregionale Netzwerke,


<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />

„Markt der kulturen“ 2010<br />

unterstützer/innen,<br />

beiträge & stände<br />

Anlage 4<br />

53


54<br />

<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />

Der Markt der Kulturen 2010 wurde unterstützt durch:<br />

den lokalen <strong>Aktion</strong>splan sächsische schweiz im rahmen des bundesprogramms<br />

„vielfalt tut gut.“, den landkreis sächsische schweiz-osterzgebirge, den Freistaat<br />

sachsen, die ostsächsische sparkasse Dresden, die radeberger-brauerei, den<br />

Jugendring sächsische schweiz-osterzgebirge, mdr blkpklöm,m_Äö<br />

Figaro – das kulturradio des<br />

Mitteldeutschen rundfunks, die kultur- und tourismusgesellschaft Pirna mbh, der<br />

trägerverein Jugend-, kultur- und vereinshaus hAnno e.v., die städtische Wohnungsgesellschaft<br />

Pirna mbh, stadtwerke Pirna gmbh, sAPs ggmbh, die AWo<br />

sachsen ggmbh, die AWo sonne<strong>nstein</strong> ggmbh, restaurant escobar sandro otto<br />

und uwe von schroeter gbr, die actisio gmbh – Mobile communication, netzwerk<br />

für Demokratie und Courage, die Feuerwehr Pirna, das Grafikbüro Anke Albrecht,<br />

vsD security, ovPs oberelbische verkehrsgesellschaft Pirna-sebnitz mbh, bäckerei<br />

gröger, lichtenauer Mineralquellen gmbh, uniwerk, MamboPlak, das kolping bildungswerk<br />

& viele mehr.<br />

Zum 8. Markt der Kulturen waren folgende Stände vertreten:<br />

„gemeinsam in die Zukunft“ e.v. Pirna, „Maripa“ - leben für die eine Welt e.v.,<br />

Afreu, Afropa e. v., Ag hilfe für behinderte Menschen im lk, <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong>,<br />

Amerik. generalkonsulat, amnesty international, AWo kinder- u. Jugendhilfe gmbh,<br />

AWo kreisverband, AWo sonne<strong>nstein</strong>, aha- anders handeln e.v. Dresden, bAMF<br />

(bundesamt für Migration und Flüchtlinge), berufsschule Decin, caritasverband für<br />

DD e.v., beratungsdienst Pirna, caritas Most und litomerice aus der cZ, cJD/JMD,<br />

coffee Depot, Demokratischer Frauenbund Pirna, Deutsch-bulgarische gesellschaft,<br />

Deutsches komitee für uniceF Arbeitsgruppe Dresden, Deutsch-Finnische gesellschaft,<br />

Diakonie Pirna, Dr. heinrich hoffmann schule für erziehungshilfe, Drk,<br />

eis-hase, ens- entwicklungspolitisches netzwerk sachsen e.v., evangelische Allianz<br />

Pirna, evangelische gs Pirna, Flexibles Jugendmanagement, Friedrich-schillergymnasium,<br />

goethe Ms, hanno, carl-Friedrich-gauß Ms, Jugendtreff olymp, herder<br />

gymnasium, Julischka „ungarische spezialitäten“, kreisschülerrat ssoe, kreativverein<br />

Pirna e.v., kunstgewerbe elke schuster, lotus kinderheim e.v., kinderheim<br />

ceska kamience, kuratorium gedenkstätte sonne<strong>nstein</strong> e.v., naturfreunde sachsen<br />

e.v., Pirls e.v., power4africa e.v., schule zur lernförderung lohmen, slpb, stadtbibliothek,<br />

taekwon-Do center Pirna, thailändische Massagen, volksbund Deutsche<br />

kriegsgräberfürsorge e.v., Youth for understanding komitee e.v., Directeur Francois<br />

„Der kleine Flohzirkus“, Landesfilmdienst Sachsen für Jugend- und Erwachsenenbildung,<br />

Zusammenleben e.v., kunstmaler Alexander Maier, karussell und süßwarenstand<br />

urban, bündnis 90/Die grünen kreisverband ssoe, Die linke kreisverband<br />

ssoe, sPD unterbezirk Pirna-Ag euroregion elbe/labe, Piratenpartei<br />

Zum 8. Markt der Kulturen waren folgende Kulturbeiträge zu sehen:<br />

Alaskarock, Amerik. generalkonsulat, banda musicale e.v., berufsschule Decin, caritas<br />

Most und litomerice aus der cZ, crosshatched socks, Detelina stepptanzgruppe<br />

der tu-DD, Dschanan tanzschule, evangelische gs Pirna, Jugendfechtgruppe aus<br />

glashütte, lessing gs Pirna, Musikschule sächsische schweiz (Weltmusikensemble),<br />

Papa noel, roma vereinigung indigo Decin, sanskriti Dresden, taekwon-Docenter<br />

Pirna, toja, traditionell thailändische Massagepraxis supaporn blum, transsylvanians,<br />

trommelgruppe der schule zur lernförderung lohmen, tussangana,<br />

Vavamuffin


<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />

ehrenamtliches engagement<br />

2010<br />

Anlage 5<br />

Die Arbeit der rund 80 ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong><br />

ist die wichtigste ressource unseres vereins. ohne die umfängliche ehrenamtliche<br />

unterstützung wäre die große Fülle und die enorme bandbreite unserer<br />

Maßnahmen nicht leistbar. Über 5.500 Stunden ehrenamtliche Arbeit wurden im<br />

Jahr 2010 geleistet, damit konnten wir im verglich zu 2009 (3.500 stunden) das<br />

engagement deutlich ausweiten. viele unserer Mitarbeiter/innen haben wir nach<br />

ihrer persönlichen Motivation, sich ehrenamtlich zu betätigen, befragt. umseitig ist<br />

eine kleine Auswahl der verschiedenen Aussagen zu finden.<br />

55


56<br />

<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />

Ich engagiere mich ehrenamtlich in der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong><br />

weil...<br />

…der respekt der Menschen füreinander alles ist, was uns ausmacht. Wenn wir<br />

unser gewissen verlieren, wenn wir aufhören hinzusehen, blkpklöm,m_Äö während jemandem leid<br />

geschieht, wenn wir aufhören es zu verhindern, dann verbleiben alle technischen,<br />

wissenschaftlichen und gesellschaftlichen errungenschaften unserer Zeit ohne<br />

Wert, und wir hören auf uns vom tier zu unterscheiden.<br />

Wenn es schon beweis ist, sich zu organisieren und Flagge zu zeigen, dass einem<br />

nicht alles um einem herum egal ist – und ein beweis ist das noch nicht – dann ist<br />

es zugleich das Wenigste, was ich tun kann, selbst wenn daraus keine Wunder zu<br />

erwarten sind.<br />

Tino Wunderlich (24), Mitglied seit 05/2009<br />

...die <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> jungen Menschen die chance gibt, sich aktiv mit ihren<br />

ideen am erhalt unserer demokratischen gesellschaft zu betätigen – sie werden<br />

ernst genommen und erhalten unterstützung. Dies ist für mich ein entscheidender<br />

grund dafür, mich für den verein zu engagieren. Der schwerpunkt meiner Arbeit<br />

ist dabei der bereich der politisch-historischen bildung, da sie in meinen Augen die<br />

Quelle für das grundverständnis unserer gesellschaft ist. gegenwart ist vergangenheit<br />

und umgekehrt – wer seine eigene geschichte nicht kennt, dem fehlt das<br />

Fundament für die Zukunft.<br />

besonders in Zeiten wirtschaftlicher schwächen und beinahe politischer ohnmacht<br />

ist das Wissen um unsere vergangenheit und das Funktionieren unseres politischen<br />

systems von grundlegender bedeutung, da nur so Fehler der vergangenheit vermieden<br />

werden können. Die <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> verkörpert für mich mit ihren zahlreichen<br />

und verschiedenartigen Angeboten dieses Anliegen.<br />

Julius Scharnetzky (24), Mitglied seit 06/2008<br />

...ich die ideen und die Ziele der <strong>Aktion</strong> als meine eigenen betrachte. es ist wichtig<br />

etwas gegen Diskriminierung und Fremdenhass zu tun und toleranz und gerechtigkeit<br />

zu fördern. Das tut die <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> und deshalb bin ich Mitglied. Man<br />

lernt als Mitglied verschieden tolle und sympathische Menschen kennen.<br />

sie sorgen dafür, dass ich mich wohl und als teil des vereins fühle. es ist einfach<br />

schön, Zeit mit ihnen zu verbringen. Jeder kann eigene ideen einbringen und wird<br />

respektiert. ich wünschte mir, dass ich noch mehr Zeit für die <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong><br />

aufbringen könnte, aber im herzen bin ich immer dabei.<br />

Zum schluss möchte ich noch sagen, dass es eine bereicherung für mich ist, Mitglied<br />

zu sein und zu sehen, was man gemeinsam erreichen kann.<br />

Daniela Dimova (17), Mitglied seit 10/2007


<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />

... ich Farbe will! Denn die sächsische schweiz ist bunt. Aber es schalten noch zu<br />

viele auf schwarz-weiß. Weil der Alltag schwarz-weiß ist. Zu viele volksweisheiten<br />

und Märchen. Zu viele festgefahrene gedanken. Zu viele festgelegte schritte. ich<br />

will, dass sich das ändert. Jetzt! ich will Farbe und hier wird sie gemacht. und ich<br />

freue mich, mitmischen zu dürfen.<br />

Gloria Pillima (13), Mitglied seit 09/2010<br />

... sich überaus engagierte Mitglieder und junge Menschen, mit viel kraft, idealismus<br />

und ideen für Demokratie und toleranz einsetzen. Diese positive energie, zusammen<br />

etwas gegen einfalt im Denken, reden und handeln, gegen vorurteile zu<br />

tun und dies durch vielfältige Projekte wie den Markt der kulturen, Ausstellungen,<br />

die organisation von Zeitzeugengesprächen an schulen und vielem mehr zu erreichen,<br />

hat mich überzeugt, dem verein als Mitglied beizutreten.<br />

in erinnerung ist mir folgender satz geblieben, den unser guide am bundesverwaltungsgericht<br />

in leipzig zu uns sagte, als wir ca. 25 vereinsmitglieder im rahmen<br />

einer Führung durch das gericht vor ihm saßen: „von der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> seid<br />

ihr? ich hätte nicht so viele junge leute erwartet!“ ein tolles kompliment für die AZ,<br />

wie ich finde!<br />

Kati Beier (32), Mitglied seit 04/2010<br />

... ich meine hobbies, organisation und recherche, mit meinem interesse, nämlich<br />

die Arbeit für mehr Demokratie und gegen extremismus, verknüpfen kann. seit<br />

reichlich 1 ½ Jahren bin ich nun schon dabei. beim erstellen meiner Diplomarbeit<br />

stieß ich auf die AZ und stellte fest, dass der verein mir genau das bieten kann, was<br />

ich suchte. und obwohl ich zu beginn noch in Dresden wohnte, nahm ich den Weg<br />

gern auf mich.<br />

Durch meine bisherige Arbeit konnte ich bereits viel interessantes kennenlernen.<br />

gleich zu beginn übernahm ich die organisation einer gedenkstättenfahrt nach<br />

Auschwitz. Zwar ein stoß kopfüber ins kalte Wasser, aber mit ein bisschen Anleitung<br />

durch einzelne vereinsmitglieder ein voller erfolg. ich hatte außerdem das glück,<br />

den Fachkräfteaustausch zwischen Jerusalem und Pirna mitorganisieren und natürlich<br />

auch begleiten zu können. es war zwar auch anstrengend, aber für mich hat es<br />

sehr viel gebracht. ich konnte sehr viele verschiedene leute und auch ein fremdes<br />

land mit einer uns fremden kultur kennenlernen.<br />

Da die AZ sehr viele verschiedene Projekte anbieten kann, ist es nicht sehr schwer,<br />

etwas Passendes für sich zu finden. Und wenn doch nicht, dann sind eigene Ideen<br />

immer sehr willkommen und die unterstützung bei der umsetzung gewiss.<br />

Einen negativen Punkt gibt es allerdings: ich ärgere mich häufig, dass ich „nebenbei“<br />

noch arbeiten gehen muss. Aber irgendwo muss das geld ja herkommen.<br />

Jana Seidel (24), Mitglied seit 06/2009<br />

57


58<br />

<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />

... nach der euphorie der Wiedervereinigung für viele ostdeutsche Mitmenschen die<br />

ernüchterung kam. Aus „Wir sind ein volk“ wurden ossis und Wessis. Demokratie<br />

ist die schwierigste gesellschaftsform, sie setzt selbstständiges Denken und selbstverantwortliches<br />

handeln voraus und etliche haben dies noch nicht begriffen.<br />

blkpklöm,m_Äö<br />

1990 -1991 wurde ich massiv mit den ersten Anzeichen einer immer breiteren (von<br />

der Putzfrau bis zu den staatlichen behörden) und agressiveren Ausländerfeindlichkeit<br />

und rassismus konfrontiert. Man fühlte sich allein gelassen und ausgeliefert.<br />

ich habe nach gleichgesinnten gesucht. es war zuerst niemand da, es hatte nicht<br />

interessiert.<br />

einige Jahre später schlugen ein paar junge leute Alarm. Der Anfang war sehr, sehr<br />

steinig! ich habe ihren schwierigen kampf um Anerkennung miterlebt. ich habe sie<br />

bei verschiedenen veranstaltungen getroffen, hab ihren Mut bewundert und war<br />

ihnen dankbar, dass sie nicht aufgeben, sondern immer wieder auf die Probleme<br />

hingewiesen haben.<br />

etwa 2006 war ich in der geschäftsstelle der <strong>Aktion</strong> und wollte eigentlich fragen,<br />

ab welchem Alter meine tochter Mitglied werden kann. Da fragte mich sebastian,<br />

warum ich selbst nicht Mitglied werde. ich habe sofort den Antrag ausgefüllt.<br />

Stanka Dimova (52), Mitglied seit 04/2007<br />

... da ich in den letzten Jahren, seit ich mich bei der AZ engagiere, immer wieder<br />

gemerkt habe, dass Politik nicht nur langweilig und nur was für erwachsene ist,<br />

sondern das man sich als Jugendlicher aktiv an der Politik beteiligen kann. besonders<br />

in erinnerung ist mir ein Fernsehinterview mit einem Amerikanischen sender<br />

geblieben. ich habe fast fünf stunden den leuten über rechtsextremismus bei uns<br />

und in den usA geredet, ihnen unsere stadt gezeigt und die Arbeit des vereins<br />

vorgestellt.<br />

Für mich war das eine tolle erfahrung die ich ohne die AZ nicht hätte machen können.<br />

Auch weitere Projekte wie zum beispiel der „Markt der kulturen“ den die AZ<br />

jedes Jahr organisiert zeigen mir immer wieder: „Politik muss nicht langweilig sein“„<br />

Benjamin Schlotter (18), Mitglied seit 06/2008<br />

... der verein einen wichtigen beitrag für die vielfalt unserer region leistet. es ist<br />

toll, diese Arbeit unterstützen zu können und ich finde es bewundernswert, dass<br />

so viele Mitglieder Zeit, kraft und ideen in Projekte wie den „Markt der kulturen“<br />

stecken.<br />

nebenbei hab ich durch die vereinsarbeit viele tolle Menschen kennengelernt und<br />

gemerkt, was man gemeinsam alles erreichen kann. Durch dieses Miteinander, unterstützt<br />

durch ein umfangreiches netzwerk, machen wir unsere region jeden tag<br />

ein bisschen bunter. Weiter so!<br />

Anne Grätz (19), Mitglied seit 01/2010


<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />

Pressespiegel 2010<br />

(Auszug)<br />

Anlage 6<br />

im Jahr 2010 fand die Arbeit der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> über 100 mal erwähnung in<br />

der regionalen und überregionalen Presse. nachfolgend haben wir einen Auszug<br />

aus den Presseberichten des Jahres 2010 zusammengetragen. Der vollständige<br />

Pressespiegel kann in unserem Pressearchiv in unseren vereinsräumen eingesehen<br />

werden.<br />

59


60<br />

niemals zusammen aus“, schmunzelt<br />

der Chef der Botanischen<br />

Sammlungen Pirna-Zuschendorf.<br />

Dass die Azalee zurzeit aus der<br />

Mode gekommen ist, ist Riedel<br />

egal. Als Bewahrer ihrer Sortenvielfalt<br />

plant er langfristig und weiß,<br />

früher oder später werden die Besucher<br />

zur Azaleenschau genauso<br />

zahlreich ins Landschloss strömen<br />

wie zur Kamelienschau. Internatio- zum 2. Mai präsentiert. Geöffnet ist heute von<br />

<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />

nal sei der aus den Gebirgstälern<br />

Südchinas stammende Felsenstrauch<br />

jedenfalls schon wieder im<br />

Landrat erinnert<br />

an erste freie<br />

Kommunalwahlen<br />

Pirna<br />

Im Mai jährt sich zum 20. Mal der<br />

Tag der ersten freien Kommunalwahlen<br />

in der DDR. Der Pirnaer<br />

Landrat Michael Geisler (CDU) lädt<br />

aus diesem Anlass zu einer Festveranstaltung<br />

ins Berufsschulzentrum<br />

für Technik in Copitz. Eingeladen<br />

zur Feierstunde am 6. Mai sind<br />

Kommunalpolitiker, die 1990 in<br />

den Stadt- und Gemeinderäten gearbeitet<br />

haben, ehemalige Kreisund<br />

Landräte sowie der einstige<br />

Landtagspräsident Erich Iltgen,<br />

teilt das Landratsamt mit. (SZ)<br />

Dresdner neueste nachrichten, 27. Juni 2010<br />

rosa blühende Büsche aus den<br />

1930er-Jahren, aber auch sehr junge<br />

Züchtungen zu sehen. Die<br />

Sammlung basiert auf dem Sortiment<br />

der Königlichen Hofgärtnerei<br />

Pillnitz, die in ihren besten Zeiten<br />

rund 300 Sorten kultivierte.<br />

In den barocken Festräumen des Landschlosses<br />

Zuschendorf werden die Pflanzen noch bis<br />

10 bis 16 Uhr, Dienstag bis Freitag von 10 bis<br />

18 Uhr und am Sonnabend und Sonntag noch<br />

einmal von 10 bis 17 Uhr.<br />

Pirna<br />

Beim Newcomer-Festival im<br />

Hanno wurde ordentlich<br />

gerockt. Die Gewinner<br />

treten zum Stadtfest beim<br />

Openair-Cannabeat auf.<br />

Zwei Besucherinnen bewundern die Blütenpracht der 5. Azaleenschau im Landschloss Zuschendorf. Rund 360<br />

Sorten der prächtig blühenden Pflanzen bewahren die Botanischen Sammlungen im Landschloss. Ein Hingucker<br />

ist das Damenkränzchen im großen Saal. Die historisch gewandeten Frauen (Bildmitte) sind nicht echt, dafür<br />

aber der Sherry in ihren Gläsern, versichert Matthias Riedel, Chef der Botanischen Sammlungen. Foto: Marko Förster<br />

Pirnaer Band holt sich den Titel<br />

zu bedanken. „Iowa cryes“ aus Sebnitz<br />

setzten auf die volle Mithilfe<br />

der Zuschauer. „Wir stehen das<br />

heut Abend zusammen durch.“<br />

Auch bei ihnen kam der Mix aus<br />

melancholischen Titeln und hartem<br />

Rock gut an. Einen Song widmeten<br />

sie einem vor Kurzem verstorbenen<br />

Freund und gaben viel<br />

Nebraska!“ Hinter den fünf Jungs<br />

im schrägen Outfit verbarg sich die<br />

Pirnaer Band „no tale“, bestehend<br />

aus Ronny Oelschlägel, Richard<br />

Müller, Christian Kirchner, Robert<br />

Höhnel und Max Hausdörfer. Die<br />

Band hatte sich 2008 den Titel beim<br />

Bandfestival gesichert. „Die Jungs<br />

haben den ganzen Abend wie viele<br />

blkpklöm,m_Äö<br />

andere im Hintergrund mitgearbei-<br />

„Eine Person verdient es, noch<br />

einmal besonders erwähnt zu werden“,<br />

machte es Johannes Enke<br />

spannend. Gemeint war der spontan<br />

eingesprungene Killa, der sich<br />

über den Sonderpreis der WGP<br />

(100 Euro) freuen konnte.<br />

Den dritten Platz belegten Power<br />

of exploding bambi, die außerdem<br />

|<br />

|<br />

gramm gestaltet. Im Gegensa<br />

den deutschen Jugendlichen<br />

die polnischen keine Schulfe<br />

Auf dem Plan stand daher un<br />

derem auch das Kennenlerne<br />

nes polnischen Gymnasiums<br />

Rundgang durch Boleslawiec<br />

die Verständigung im Allgem<br />

erfolgten überwiegend deuts<br />

sprachig. In polnischen Schu<br />

wird Deutsch als Fremdsprac<br />

lehrt. Auf dem Plan standen u<br />

anderem auch der Besuch de<br />

Stadtmuseums, des neu erric<br />

Viaduktes und des Schlosses<br />

Kliczków. Boleslawiec (Bunzl<br />

bekannt für seine Keramik. S<br />

hörte auch der Besuch der Ke<br />

mik-Manufaktur zum Progra<br />

Der Ausflug war für die Jugen<br />

chen wie für die pädagogisch<br />

tung beider Städte eine gute E<br />

rung. Eine weitere Jugendbeg<br />

nung ist in den Sommerferie<br />

der Sächsischen Schweiz gep<br />

p Leserbriefe geben nicht unbedingt die Auffass<br />

daktion wieder. Sie sind persönliche Meinung der<br />

Meinungen an: sz.pirna@dd-v.de bzw. SZ, 01796 P<br />

Schössergasse 3. Im Interesse der Wiedergabe mö<br />

ler Leserbriefe behalten wir uns das Recht zu sinn<br />

Kürzung vor.<br />

Von Franziska Sommer<br />

Gefühl.<br />

den Sonderpreis der Rechtsan-<br />

SZ.PIRNA@DD-V.DE<br />

m Sonnabend zahlte sich das<br />

AÜben<br />

der letzten Wochen end-<br />

„We are still searching“ aus Freital<br />

holten zum Abschluss noch einmal<br />

die Zuschauer im Hanno vor<br />

und auf die Bühne. Gemeinsam mit<br />

dem Publikum sorgten sie für eitet“,<br />

sagte Enke. Jetzt versüßten sie<br />

dem Publikum die Wartezeit auf<br />

das Ergebnis.<br />

Publikum wertet mit<br />

waltskanzlei Uhlmann im Wert<br />

von 500 Euro erhielten. Der zweite<br />

Platz ging an we are still searching.<br />

Die Sieger des Abends, die auch<br />

beim Pirnaer Stadtfest zu sehen<br />

Stimmenzaub<br />

lich aus: Beim 9. Newcomer- Bandnen energiegeladenen Abschluss Neben der Jury – mit Letzte-Instanz- sein werden, sind ticket to reason.<br />

festival traten sechs Bands aus den des Wettbewerbes.<br />

Cellist Benni Cellini, dem Ge- „Eigentlich waren wir mit unserem<br />

Regionen Pirna, Sebnitz und Freital Doch das war noch nicht alles. schäftsführer der Städtischen Woh- Auftritt gar nicht so zufrieden“,<br />

im Jugendhaus Hanno gegeneinan- „Normalerweise ist an dieser Stelle nungsgesellschaft Pirna Jürgen sagt Enrico Körbitz. „Aber es<br />

der an. Die Quotenfrau des Abends, Schluss“, sagte Organisator Johan- Scheible und Max Hausdörfer, Mit- scheint gut angekommen zu sein.“<br />

Schon 106<br />

Namensvorschläge<br />

für 17-Geschosser<br />

Isabell Maria Herzog, musste leider<br />

krankheitsbedingt absagen. Für sie<br />

trat Patrick Paulenz alias Killa auf.<br />

Der Rapper aus Pirna hatte ein wenig<br />

mit der Nervosität zu kämpfen.<br />

„Ich musste das Programm sehr<br />

kurzfristig auf die Beine stellen.“<br />

nes Enke von der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong>.<br />

„Aber heute haben wir noch eine<br />

Band. Die Ghost-Show-Band aus<br />

glied der Gewinnerband von 2009 –<br />

konnte auch das Publikum seine<br />

Stimme abgeben.<br />

Alle Bands können sich über Technikgutscheine<br />

des Musikhauses<br />

2.pi.m. aus Dresden freuen.<br />

Im Rennen waren:<br />

Unter den vielen Rockern im Han-<br />

p Ticket to reason aus Pirna: Ste-<br />

Sonne<strong>nstein</strong><br />

no war er mit seinem Hip Hop Rap<br />

phan Ufer, Enrico Körbitz, Maik<br />

Noch bis zum 30. April können Namensvorschläge<br />

für das Hochhaus<br />

der Exot, lieferte aber trotzdem eine<br />

gute Show.<br />

Von ihrer rockigen und ihrer<br />

Morgenstern, Christian Degenkolben,<br />

Stephan Ulrich<br />

p We are still searching aus Frei-<br />

uf Initiative des Förde Aeins<br />

Stadtkirche Sank<br />

Remscheider Straße 2 a auf dem emotionsgeladenen Seite zeigten<br />

tal: Fabian Münch, Oliver Franke, Marien war das weltweit b<br />

Sonne<strong>nstein</strong> eingereicht werden. sich „Sky fly“ aus Pirna. In ihrem<br />

Stefan Reinelt<br />

kannte Ensemble Amarcor<br />

Die städtische Wohnungsgesell- Zusammenspiel aus Schlagzeug, Gi-<br />

p Power of exploding bambi aus am Sonnabend bei einem<br />

schaft WGP hatte gemeinsam mit tarren und Geige animierten die<br />

Pirna: Max Frenzel, Gregor Ku- nefizkonzert mit dem Pro<br />

der Sächsischen Zeitung zum Na- drei Jungs das Publikum zum Mitnert,<br />

Johannes Günther, Felix gramm „Hear The Voice“ i<br />

menswettbewerb aufgerufen. Bismachen. Kaiser<br />

die Stadtkirche Pirna geko<br />

her sind 106 Ideen eingereicht wor- „Power of exploding Bambi“ aus<br />

p Ioaw cryes aus Sebnitz: Henry men. 350 Zuhörer erlebten<br />

den, teilt die WGP mit. Die schöns- Pirna lieferten eine Show, die von<br />

Waurick, Tom Großmann, Paul einstigen Mitglieder des Le<br />

te wird am 10. Mai mit 300 Euro einem aus dem Publikum als „ra-<br />

Hartig, Marko Schäfer<br />

ziger Thomanerchores Wo<br />

prämiert. (SZ)<br />

diowürdig“ kommentiert wurde.<br />

p Sky fly aus Pirna: Adam Hor- ram Lattke (Tenor), Martin<br />

„Ticket to reason“ begeisterten mit<br />

warth, Conrat Wiemer, Jörg Hes- Lattke (Tenor), Frank Ozim<br />

Vorschläge unter „Namensgebung“ per Post ihrem alternativen Rock und nutzse<br />

(Bariton), Daniel Knauft (B<br />

an die WGP, Gerichtsstraße 5, 01796 Pirna, oder ten ihren Auftritt, um sich offiziell So sehen Sieger auf der Bühne aus: Ticket to reason sicherten sich beim p Killa alias Patrick Paulenz aus und Holger Krause (Bass) i<br />

per Email: namensgebung@wg-pirna.de bei allen Unterstützern des Abends 9. Newcomer-Bandfestival im Hanno den 1. Platz. Foto: Anne Radecker Pirna (fs)<br />

Vokalensemble. Foto: Danie<br />

Pirnaer Wochenkurier, 24. März 2010<br />

Alle guten Wünsche<br />

sächsische Zeitung, 26. April 2010<br />

SZ-Grußanzeigen: Und alle wissen Bescheid.<br />

Kaum zu glauben, aber wahr<br />

meine liebe Frau, unsere liebe Mutti<br />

wird heut<br />

Am 17. Februar 2007 wurde ich,<br />

80 Jahr<br />

Benjamin Müller<br />

Bleib stets gesund und werd nicht krank<br />

in Dresden geboren.<br />

und hab für alles vielen Dank.<br />

Ich bin 51 cm groß und wiege<br />

Mit diesen Worten möchten wir Dir<br />

3400 g.<br />

ganz herzlich gratulieren.<br />

Es freuen sich meine Eltern<br />

Katrin + André Müller und<br />

Dein lieber Mann Günter<br />

Deine Kinder Rita mit Peter, Uwe mit Simone<br />

Deine Enkel Sven mit Kristin, Stefanie und Ronny sowie Sebastian<br />

meine Schwester Franziska.<br />

Guten Morgen,<br />

große Schwester!<br />

Einen wunderbaren Sechzigsten<br />

und alles Gute für das nächste<br />

Lebensjahrzehnt wünschen Dir<br />

Deine Geschwister Jürgen,<br />

Steffi, Wolfgang, Petra, Andrea<br />

und Haike mit Anhang<br />

Gibt’s was Neues? Dann raus damit!<br />

Bitte hier Ihren Text eintragen.<br />

Für nur 15 4 in der hier abgebildeten Standardgröße 92x40 mm.<br />

Einfach Coupon und Foto einsenden an: Sächsische Zeitung,<br />

Familienanzeigen, 01055 Dresden. Die Anzeige steht dann in<br />

der nächstmöglichen Samstagsausgabe der SZ.<br />

Bitte füllen Sie vollständig aus:<br />

Lokalausgabe: ______________________________________________________________<br />

Name Vorname<br />

Straße Hausnummer<br />

PLZ, Ort Telefonnummer für Rückfragen<br />

Kontonummer (keine Sparkonten) Bankleitzahl<br />

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Kreditinstitut SZ-Card-Nummer<br />

Datum Unterschrift<br />

25%<br />

Rabatt m<br />

der SZ-Ca


<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />

KREISSTADT PIRNA 17<br />

||||||||||||||||||||||||||<br />

AG, 22. APRIL 2010 SÄCHSISCHE ZEITUNG<br />

ma:<br />

........ 03501 – 56 33 56 08<br />

ueller.alexander@dd-v.de<br />

HTEN<br />

||||||||||||||||||||||||||||||||<br />

Singekreis<br />

lingskonzert<br />

im Tau“ – unter diet<br />

der Pirnaer Singer<br />

des Chorgesanges<br />

konzert in die Hospia,Siegfried-Rädels<br />

Konzert findet am<br />

pril, 16 Uhr, statt. Es<br />

eines 200. Geburtstaden<br />

Kompositionen<br />

humann gewidmet.<br />

Euro gibt es an der<br />

)<br />

scheitern an VW<br />

BI-Parkplatz<br />

ines VW Bora benstagabend,<br />

dass im<br />

es Unbekannte verein<br />

Auto zu stehlen.<br />

s war aufgestochen<br />

chloss herausgebro-<br />

sächsische Zeitung, 03. Juni 2010<br />

Geschlossener Fahrstuhl bremst Notpatienten<br />

Pirna<br />

Weil eine Krankenkasse am<br />

Newcomer Bandfestival erhält prominente Unterstützung<br />

Auch in diesem Jahr soll beim „Newcomer Bandfestival“ ordentlich abgerockt werden. Dafür<br />

sorgen sechs ausgesuchte Bands, die einen spannenden Abend garantieren. Fotos: privat<br />

sächsische Zeitung, 23. April 2010<br />

Straße auf. „Diese Sprechstunden<br />

der Bereitschaftsärzte finden in der<br />

Gottwald, die nur noch sehr<br />

schlecht zu Fuß ist, kommt nur mit<br />

Pirna<br />

Benni Cellini von „Letzte<br />

Instanz“ ergänzt die Jury<br />

des Nachwuchswettbewerbs.<br />

Die SZ stellt heute die<br />

teilnehmenden Bands vor.<br />

Am Sonnabend können in Pirna<br />

beim Newcomer Bandfestival wieder<br />

junge Musiker ihr Talent unter<br />

Beweis stellen (SZ von gestern).<br />

Jetzt hat die Veranstaltung auch einen<br />

echten Promi in der Jury. Benni<br />

Cellini von der bekannten Dresdner<br />

Band „Letzte Instanz“ wird die<br />

sechs Newcomer mit bewerten.<br />

Und das sind sie:<br />

p „We Are Still Searching“: Geprägt<br />

von Hardcore und Metal produzieren<br />

Fabian Münch, Oliver<br />

Franke und Stefan Reinelt von „We<br />

Are Still Searching“ aus Freital progressiven<br />

Rock.<br />

p „Ticket To Reason“: Die abwechslungsreichen<br />

Songs der fünf<br />

Pirnaer Alternativ-Rocker von „Ticket<br />

to reason“, Stephan Ufer, Enrico<br />

Körbitz, Maik Morgenstern,<br />

Christian Degenkolbe und Stephan<br />

Hintergrund für diese unpraktische<br />

Regelung sind Probleme mit<br />

Ullrich, handeln vor allem von<br />

Sehnsüchten, Liebe und Freiheit.<br />

p „Power Of Exploding Bambi“:<br />

Die vierköpfige Pirnaer Band<br />

„Power of exploding Bambi“ besteht<br />

aus Max an der Gitarre, Felix<br />

im Gesang, Gregor am tieftönenden<br />

Zupfinstrument sowie Johannes<br />

am Schlagzeug.<br />

p „Iowa Cryes“: Eine „familiäre<br />

Live-Artmosphäre schaffen“ will<br />

die Sebnitzer Punkrockband „Iowa<br />

Cryes“, bestehend aus Henry Waurick,<br />

Tom Großmann, Paul Hartig<br />

und Marko Schäfer.<br />

p „Sky Fly“: Die Pirnaer Band um<br />

Jörg Hesse, Adam Horwarth und<br />

Conrad Wiemer beschreibt ihre<br />

Texte als melancholisch.<br />

p Isabell Maria Herzog: Die 23-jährige<br />

Sebnitzerin bewegt sich mit ihrem<br />

Soloprojekt musikalisch im<br />

Akustik/Folk/Pop-Bereich.<br />

Über Sieg oder Niederlage entscheiden<br />

am Sonnabend ab 21 Uhr<br />

im Hanno der Geschäftsführer der<br />

Städtischen Wohnungsgesellschaft<br />

Pirna, Jürgen Scheible, Max Hausdörfer<br />

von der Gewinnerband des<br />

Vorjahres ¡jam! und Benni Cellini.<br />

Der Eintritt zum Festival kostet<br />

drei Euro. (fs, mg, roh, ami)<br />

Pirna in Zahlen<br />

als Buch erhältlich<br />

Pirna<br />

61


62<br />

Dresdner neueste nachrichten, 31. Mai 2010<br />

sächsische Zeitung, 23. März 2010<br />

<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />

KREISSTADT PIRNA 15<br />

SÄCHSISCHE ZEITUNG ||||||||||||||||||||||||||<br />

iner kritischen Ausstellung im Pirnaer Uniwerk<br />

rk „Snow White with Brown Sugar and Black Mamba“ von Susan Donath ist<br />

n Tod und deren gesellschaftlichen Zusammenhang hinterfragt. Foto: Daniel Förster<br />

‚Vollmond‘ eigentlich“, fragt erbost<br />

Evelin Thomas. Sie wohnt auf dem<br />

Steinplatz, direkt unterhalb des<br />

Sonne<strong>nstein</strong>s. Dort oben wird das<br />

Schloss saniert, damit künftig das<br />

Landratsamt einziehen kann. Der<br />

große Kran ist weithin sichtbar –<br />

und auch seine Werbung.<br />

Nun könnte die Beschwerde von<br />

Evelin Thomas vielleicht als übersensible<br />

und übertriebene Reaktion<br />

einer Einzelnen abgetan werden.<br />

Doch sie ärgert sich nicht al-<br />

lein. „Ich habe mich bereits bei der<br />

Stadt Pirna wegen der grellen Reklamebeleuchtung<br />

des Kranes beschwert“,<br />

berichtet unabhängig<br />

von Evelin Thomas unser Leser<br />

Lutz Hanschke. Er wohnt in der<br />

Plangasse, also unmittelbar in der<br />

Nähe von Frau Thomas.<br />

„Die Beleuchtung scheint in die<br />

Schlafzimmer auf dem Plan, in der<br />

Plangasse und je nach Windrichtung<br />

bestimmt auch unverschämt<br />

in andere Schlafzimmer“, be-<br />

Pirna<br />

Die Ausstellung „Farben des Todes“<br />

im Uniwerk Pirna auf der Schmiedestraße<br />

55 geht am Sonnabend<br />

mit einer Finissage zu Ende. Zu sehen<br />

sind Arbeiten von Anke Binnewerg<br />

(Deutschland), Susan Donath<br />

(Deutschland) und Eduardo Molinari<br />

(Argentinien).<br />

Die drei Künstler entwickelten<br />

mit neuen und bereits bestehenden<br />

Arbeiten gemeinsam das Ausstellungskonzept.<br />

In Pirna sei das Thema<br />

des Todes in vielfacher Weise<br />

präsent. In der NS-Euthanasieanstalt<br />

Pirna-Sonne<strong>nstein</strong> wurden<br />

zwischen 1940 und 1941 bis zu<br />

15 000 Menschen umgebracht.<br />

Zum anderen würden, wie in vielen<br />

anderen deutschen Städten, seit etwa<br />

20 Jahren Gebäude, Straßen<br />

und ganze Viertel förmlich aussterben.<br />

Die Finissage findet am Sonnabend,<br />

um 19 Uhr, statt. Als Rahmenprogramm<br />

wird es eine Lesung<br />

mit René Wolf (Die Hamlet-Maschine)<br />

geben. Die Ausstellung ist von<br />

Donnerstag bis Sonnabend jeweils<br />

von 14 bis 18 Uhr und nach Vereinbarung<br />

geöffnet. (SZ)<br />

klame stört Pirnas Nachtruhe<br />

Pirnaer Wochenkurier, 26. Mai 2010<br />

„Dunkel war’s,<br />

der Mond schien<br />

helle, ...“ Es ist<br />

aber nicht der<br />

Mond, der momentan<br />

so grell<br />

nach Pirna herunter<br />

strahlt,<br />

sondern die Reklame<br />

einer<br />

Baufirma.<br />

Foto: Daniel Spittel<br />

ese<strong>nstein</strong><br />

chreitet voran |<br />

aben Mitarbeiter und Gäste bessere Bedingungen<br />

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Schloss Weese<strong>nstein</strong><br />

p Geöffnet: April bis Oktober<br />

täglich 9 bis 18 Uhr,<br />

November bis März täglich<br />

10 bis 17 Uhr.<br />

p Eintritt: Erwachsene fünf<br />

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schreibt Lutz Hanschke den Zustand.<br />

Das störe die Nachtruhe und<br />

verschwende Energie.<br />

Als besonders prekär wird die Situation<br />

aus einem weiteren Grund<br />

empfunden. „Der Kran dreht sich<br />

im Wind“, erklärt Lutz Hanschke.<br />

So tritt ein zusätzlich störender<br />

Blinkeffekt ein. Deshalb kann sich<br />

auch niemand irgendwann an dieses<br />

grelle Licht gewöhnen. Die betroffenen<br />

Pirnaer müssen sich vorkommen,<br />

als leuchte immer wieder<br />

jemand ihn ihr Schlafzimmer.<br />

Kein besonders erquicklicher Gedanke.<br />

„Ich will mir diese Lichtverschmutzung<br />

nicht gefallen lassen“,<br />

kündigt Lutz Hanschke an.<br />

Dem Landratsamt als Bauherrn<br />

und der Stadtverwaltung Pirna sind<br />

die Probleme inzwischen durch die<br />

SZ bekannt. „Wir werden die Baufirma<br />

darauf ansprechen“, sagt Peter<br />

Darmstadt, der Stellvertreter<br />

des Landrats. Auch Pirna will dem<br />

Ärger nun nachgehen. „Wir werden<br />

das kontrollieren und dann mit<br />

den Zuständigen darüber reden“,<br />

verspricht Sabine Schlechtiger von<br />

der Stadtverwaltung.<br />

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Dipl.-Ing. (FH) Helmut Walther<br />

durch die IHK Dresden ö.b.u.v. Sachverständiger<br />

für die Ermittlung von Holzschäden im Hochbau<br />

Emotionen<br />

auf die Bühne<br />

gebracht<br />

blkpklöm,m_Äö<br />

Pirna<br />

Nachwuchsmusiker können<br />

sich beim Newcomer<br />

Bandfestival auf Publicity<br />

und tolle Preise freuen.<br />

Von Franziska Sommer<br />

SZ.PIRNA@DD-V.DE<br />

Am Sonnabend stellt die <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong><br />

gemeinsam mit dem Jugendhaus<br />

Hanno wieder junge<br />

Bands auf die Bühne. Zum neunten<br />

Mal findet das Newcomer Bandfestival<br />

statt. „In diesem Jahr hatten<br />

wir über 20 Bewerbungen“, so Johannes<br />

Enke von der <strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong>.<br />

Der Trend geht auch hier<br />

zur Elektronik. „Viele Bewerbungen<br />

kommen online.“ Auch soziale<br />

Netzwerke wie Myspace spielen eine<br />

große Rolle.<br />

Für die Veranstalter ist dies nicht<br />

unwichtig. „So können wir sehen,<br />

wie engagiert die Nachwuchsmusiker<br />

sind“, so Enke. Ob das Profil regelmäßig<br />

aktualisiert wird und ob<br />

die Band viele Fans hat, spiele dabei<br />

eine Rolle. Qualifiziert für das große<br />

Finale haben sich in diesem Jahr<br />

sechs Bands aus den Gebieten Pirna,<br />

Sebnitz und Freital. Die Gewinner<br />

treten beim OpenAir-Cannabeat<br />

beim Pirnaer Stadtfest auf.<br />

Die SZ verlost dreimal zwei Freikarten. Beantworten<br />

Sie uns dazu folgende Frage. Wie heißt<br />

die Gewinnerband des Festivals aus dem vergangenen<br />

Jahr? Mailen Sie uns die Antwort heute<br />

bis 17 Uhr.<br />

�ujungeszene.pirna@googlemail.com<br />

Die 23-jährige Songwriterin und<br />

Sängerin Isabell Maria Herzog ist<br />

unter den Bewerbern. Foto: privat<br />

sächsische Zeitung,<br />

21. April 2010<br />

VERLAGSSONDERVERÖFFENTLICHUNG<br />

Dank dem Bauherren und Glückwunsch der Schlossmannschaft!<br />

... aber immer eine Handbreit Schwamm unter der Dielung<br />

wünscht<br />

� Finkenweg 5A<br />

01816 Bad Gottleuba<br />

� Tel. (03 50 23) 6 09 40<br />

� Fax (03 50 23) 6 09 41<br />

� Mobil 01 72/3 50 08 62<br />

� bauendoskopie.<br />

walther@t-online.de


<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />

Dresdner neueste nachrichten, 16. April 2010<br />

sächsische Zeitung, 13. Februar 2010<br />

Pirnaer Anzeiger, 29. september 2010<br />

63


64<br />

Dresdner neueste<br />

nachrichten,<br />

04. Februar 2010<br />

<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />

sächsische Zeitung,<br />

21. April 2010<br />

Dresdner neueste nachrichten, 25. Juni 2010<br />

blkpklöm,m_Äö<br />

sächsische Zeitung, 15. Februar 2010


<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />

Feedbackbogen &<br />

Mitgliedsantrag<br />

Anlage 7<br />

65


66<br />

bitte kreuzen sie an:<br />

note 1 - trifft vollständig zu<br />

note 6 - trifft gar nicht zu<br />

bitte ergänzen sie:<br />

Platz für ihre Anregungen,<br />

kritik, vorschläge etc.:<br />

<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />

Feedbackbogen zum sachbericht 2010<br />

<strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong><br />

um zukünftig unseren sachbericht für sie noch anschaulicher, informativer und verständlicher<br />

zu gestalten, sind wir auf ihre Mitarbeit blkpklöm,m_Äö<br />

angewiesen. Wir würden uns<br />

freuen, wenn sie sich dafür ein paar Minuten Zeit nehmen könnten und diesen<br />

Feedbackbogen für Anregungen und kritik nutzen würden.<br />

ist der sachbericht verständlich geschrieben?<br />

1 2 3 4 5 6<br />

ist die Form des sachberichtes ansprechend?<br />

1 2 3 4 5 6<br />

Fühlen sie sich durch den sachbericht ausreichend informiert?<br />

1 2 3 4 5 6<br />

im sachbericht fehlt mir ..........................................................................<br />

im sachbericht hat mir besonders gefallen ...............................................<br />

Für zukünftige sachberichte wünsche ich mir ............................................<br />

herzlichen Dank für ihre Mitarbeit!<br />

bitte senden sie diesen bogen an:<br />

<strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> e.V.<br />

Postfach 100228 | 01782 Pirna<br />

Fax: +49 (0) 35 01/ 46 08 81<br />

----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------bogen<br />

bitte heraustrennen!


----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------bogen<br />

bitte heraustrennen!<br />

beitrittsantrag<br />

<strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong><br />

<strong>Aktion</strong> ZivilcourAge e.v. – JAhresbericht 2010<br />

beitrittsantrag o auf aktive vereinsmitgliedschaft oder<br />

o auf Fördermitgliedschaft<br />

vereinsmitglieder sind stimmberechtigt, nehmen aktiv am vereinsleben und an den<br />

Projekten sowie veranstaltungen des vereins teil.<br />

Fördermitglieder sind nicht stimmberechtigt, unterstützen die Arbeit des vereines<br />

durch die regelmäßige geld-, sach- oder sonstige spenden.<br />

ich bezahle jährlich einen Mitgliedsbeitrag<br />

von _____________ euro beginnend für das beitrittsjahr 20___________________<br />

(der Mindestmitgliedsbeitrag beträgt 5 € bzw. für Fördermitglieder 25 € pro Jahr)<br />

durch o Überweisung<br />

o einzugsermächtigung<br />

o Dauerauftrag<br />

Die vereinssatzung & o liegt mir bereits vor<br />

geschäftsordnung o bitte ich mir zu übersenden<br />

_________________, den _______________ ______________________________<br />

ort Datum unterschrift<br />

_______________________________ __________________________<br />

name telefon<br />

_______________________________ __________________________<br />

vorname telefax*<br />

_______________________________ __________________________<br />

geburtsdatum e-Mail*<br />

_______________________________ __________________________<br />

straße und hausnummer PlZ und ort<br />

bitte buchen sie die beträge von meinem konto ab.<br />

(nur bei einzugsermächtigung auszufüllen)<br />

_________________________________ __________________________<br />

kontonummer blZ<br />

__________________________________________________________________<br />

bei (genauere bezeichnung des kreditinstituts)<br />

Diese einzugsermächtigung können sie jederzeit widerrufen. Fördermitgliedsbeiträge<br />

sind als Spende steuerlich absetzbar. eine Quittung zur vorlage bei ihrem<br />

Finanzamt erhalten sie automatisch nach dem bankeingang ihrer spende.<br />

senden sie dieses Formular bitte ausgefüllt an:<br />

<strong>Aktion</strong> <strong>Zivilcourage</strong> e.V. |Postfach 100228 | 01782 Pirna<br />

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