28.05.2014 Aufrufe

Der Bierstaedter Mai 2014

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Seite 9<br />

BSC-Damen bieten erfolgreichen Fußball<br />

Die Gründung der BSC Damenelf war vor wenigen Jahren auch<br />

Thema des Bierstädters gewesen. Mit Engagement, Euphorie und<br />

viel Spaß stürzten sich einige Frauen, darunter einige, die vorher<br />

noch nie gegen das runde Leder getreten hatten, in das Experi -<br />

ment Fußball. Skeptisch von vielen Außenstehenden beäugt, üb -<br />

ten die Blaicherinnen unter Trainerin Kathrin Küfner bis zum Um -<br />

fallen. Die logischerweise folgenden Niederlagen in den Spielen,<br />

zehrten zwar an den Nerven, motivierten die junge Mannschaft<br />

jedoch weiter am Ball zu bleiben. Erste Erfolge stellten sich auch<br />

bald ein. Doch, interne Zwistigkeiten führten zum Wechsel der<br />

Trainerin (und einiger Spielerinnen) zum ATS Kulmbach, wo sie<br />

einen Neuanfang versuchte. Die in der Blaich verbliebenen Mädels<br />

machten weiter und fanden im damaligen B-Juniorencoach Heiko<br />

Seidel einen geeigneten, sehr erfahrenen Trainer. Seidel, bis vor<br />

wenigen Jahren noch als erfolgreicher Jugendcoach in <strong>Mai</strong>nleus<br />

tätig, baute mit Co-Trainer Florian Mallanik, ein neues und erfolgshungriges<br />

Team auf. Natürlich lief anfangs nicht alles glatt. Wie -<br />

der hagelte es Niederlagen. Die Mannschaft glaubte aber an sich<br />

und in der dritten gemeinsamen Saison stehen sie urplötzlich am<br />

dritten Platz der Liga, vor sich das Team aus Michelau und am ers -<br />

ten Rang die Frauen vom TSV 08, die aufgrund ihrer Leistungs -<br />

stärke jederzeit zwei oder drei Klassen höher spielen müssten.<br />

Noch ist rein rechnerisch und wenn alles für die Blaicherinnen<br />

läuft, die jüngste hohe Heimniederlage gegen den Stadtnachbarn<br />

sollten sie schnell abhaken, der zweite Platz noch möglich. Ein<br />

Platz, den diese sympathische Gruppe von Fußballerinnen nicht<br />

aus den Augen verlieren sollte. Allerdings ist der jetzige Kader der<br />

Blaicher Frauen noch zu knapp besetzt. Die Mädels, die ihre<br />

Mann schaft selbst „Das Team mit dem gewissen Wahnsinn“ nennen,<br />

suchen, so Coach Seidel im Gespräch mit dem Bierstädter,<br />

dringend Verstärkung. Er betonte dabei, dass auch liebend gerne<br />

Mädchen, die noch nie Fußball gespielt haben, diesen Sport aber<br />

gerne ausprobieren möchten, jederzeit zu einem Training kommen<br />

können. Die Übungsstunden finden immer am Mittwoch und<br />

am Freitag um 19 Uhr am Blaicher Sportgelände statt.<br />

Zusammenfassend ist zu sagen, dass sich die fußballbegeisterten<br />

Damen längst im Gesamtverein integriert haben, den BSC<br />

mit neuem und frischen Wind bereichern und genügend positive<br />

Werbung für die Blaicher in die Region hinaustragen. <strong>Der</strong> Bierstädter<br />

wünscht der sympathischen „Frauschaft“ und ihren Trai -<br />

nern auf diesem Wege natürlich alles Gute für die weiteren Spiele<br />

und genug Zulauf an Spielerinnen.<br />

R.H.<br />

<strong>Der</strong> Kader der Blaicher Damenmannschaft 2013/14<br />

Tor: Nicole Tremel (31)<br />

Abwehr: Christina Frank (34), Julia Hohl (25)<br />

Manuela Pöhlmann (33)<br />

Tina Wachter (24)<br />

Mittelfeld: Christine Albert (26), Sandra Benz (29)<br />

Aileen Frauenknecht, Tatjana Giese (27)<br />

Kristin Kugas (17), Christin Lammert (31)<br />

Anja Lochner (28), Christina Schoberth (23)<br />

Lucy Seidel (30)<br />

Sturm: Steffi Deißler (31)<br />

Nadine Krpan (16)<br />

Jennifer Liebig (24)<br />

Trainer:<br />

Heiko Seidel<br />

Co-Trainer: Florian Mallanik<br />

Anzeigen<br />

Hinter der Copacabana gleich links<br />

Kolumne von R.Hü.<br />

Maringá 05.05.<strong>2014</strong><br />

Nur noch etwas mehr als einen Monat...<br />

Dann fangen sie an, die Spiele...<br />

Und es rumort, das kann man sagen. Da<br />

ich über Internet verfüge, bin ich über die<br />

deutsche Presse genauso gut informiert, wie<br />

über die brasilianische und was auffällt ist,<br />

dass Brasilien immer mehr in den Fokus rückt.<br />

Die Gebäude für die Deutsche Elf sind<br />

noch nicht fertig.... In Recife schmeißt ein<br />

Hirnloser eine Kloschüssel auf die gegnerischen<br />

Fans und tötet eine Person... alles gu -<br />

te Aufhänger für die Bild.<br />

Wird diese Weltmeisterschaft als erste<br />

we gen Unruhen unterbrochen? Fragt ein<br />

ehemaliger Bundestrainer.<br />

Das ist sogar eine gute Frage. Brasilianer<br />

sind nicht so leicht ruhig zu stellen wie wir<br />

Europäer. Möglich ist es. Wenn sich genug<br />

Wut aufgestaut hat, gehen die Brasilianer<br />

auf die Straße und schlagen kaputt, was<br />

ihnen in den Weg kommt. Barbarisch? Unzi -<br />

vi lisiert? Aus unsere Sicht vielleicht, aber es<br />

funktioniert und die Wut ist mehr als gerechtfertigt!<br />

Die letzten Demonstrationen vergangenes<br />

Jahr haben Wirkung gezeigt. Noch<br />

lange nicht genug, aber es hat sich was ge -<br />

ändert hier. Die ewige Straflosigkeit und Un -<br />

berührbarkeit der Politiker, die seit Jahr zehn -<br />

ten gilt, ist aufgehoben. Die Politiker haben<br />

einfach immer alles abgestritten und frech in<br />

die Kamera gelogen, weil sie wussten, das<br />

letztendlich nichts passiert. Endlose, ergebnislose<br />

Untersuchungsausschüsse von ihren<br />

Freunden geleitet und nur dazu benutzt um<br />

weiteres öffentliches Geld zu verbraten.<br />

Doch jetzt sitzen schon mal zwei Dut -<br />

zend für lange Zeit hinter Gittern. Die staatliche<br />

Polizei deckt fast täglich neue Skandale<br />

auf und die Parlamentssitze sind nicht mehr<br />

so gemütlich wie vorher. Korruption und Be -<br />

trug sind nicht mehr ganz so einfach.<br />

Es hat also funktioniert und das haben<br />

alle mitbekommen. Und es wurden Aktionen<br />

angekündigt. Man wird sehen müssen.<br />

Was mehr beunruhigt ist das ansteigen<br />

der Kriminalität. Was passiert?<br />

Ich werde es an Hand von Rio de Janeiro<br />

erklären, stellvertretend für den größten Teil<br />

des Landes:<br />

Gerade in Rio sind die Favelas (Slums)<br />

über die ganze Stadt verteilt. Normales oder<br />

reiches Viertel neben Favela. Selbst die Co -<br />

pa cabana wird von ihnen eingegrenzt. Jahr -<br />

zehn telang waren diese Armenviertel fest in<br />

der Hand der Drogendealerbanden.<br />

Aufgrund korrupter Politiker und Polizis -<br />

ten wurden niemals echte Versuche unternommen,<br />

damit aufzuräumen. Jetzt aber<br />

kom men die WM und die Olympischen Spie le<br />

und da muss die Stadt ja sauber sein, oder?<br />

Also hat man schon seit zwei Jahren,<br />

oder mehr, damit angefangen, eine Art Be -<br />

friedungspolizei in den Favelas zu installieren.<br />

Das hatte auch mehr oder weniger gu -<br />

ten Erfolg. Soviel Erfolg, das jetzt sogar<br />

Gringos (Ausländer) die Favelas besuchen<br />

können. Es gibt mittlerweile sogar darauf<br />

spezialisierte Fremdenführer, die für ein<br />

wenig Gruseln und Adrenalin sorgen.<br />

Aber was ist dann mit den Kriminellen<br />

passiert? Alle im Knast? Aber woher denn!<br />

Die Gefährlichen sind alle geflüchtet, bevor<br />

das erste Polizeiauto von Weitem zu sehen<br />

war und haben ihre Drogen und Waffen mitgenommen.<br />

Und wo sind sie hin? Natürlich ins nächs -<br />

te Favela, das noch nicht von der Polizei<br />

okkupiert worden ist.<br />

Nur da gibt es auch schon Banden, was<br />

zu Konflikten führt mit Schießereien und vielen<br />

Toten. Diese Slums sind in der Peripherie<br />

der großen Städte, dort wo die Armen wohnen<br />

und die Polizei nicht so oft auftaucht.<br />

Man hat also die Probleme mit eisernem<br />

Besen zum Rand hin geschoben in der Hoff -<br />

nung, das es keinem auffällt, vor allen nicht<br />

den Touristen.<br />

Kann man sich die Wut der Leute vorstellen?<br />

Wegen der WM wurden aus ruhigen<br />

Vor ort gegenden auf einmal Drogenhöllen mit<br />

einer Zunahme von 300% an kriminellen Ta -<br />

ten. Die Kriminellen sind auch wütend, weil<br />

sie von ihren lukrativen Plätzen vertrieben<br />

worden sind.<br />

Dann sind da noch die kleinen Hand lan -<br />

ger und Eierdiebe, die in den Favelas geblieben<br />

sind, die bislang für die Drogendealer<br />

gearbeitet haben und jetzt wieder die konventionellen<br />

Geldbeschaffungsmethoden entdecken.<br />

Wie z.B. Überfälle, Diebstahl und<br />

Raub – Autos klauen und was es da noch so<br />

gibt. Da kommen die reichen Touristen natürlich<br />

gerade recht, nicht war?<br />

Die Bürgermeister haben schon angekündigt,<br />

dass während der Spiele alle Polizisten<br />

auf der Straße zur Sicherung sein werden.<br />

Es gibt also genug Gründe für Wut und es<br />

werden immer mehr.<br />

Jetzt habe ich aber ein echt schwarzes<br />

Bild gemalt, nicht wahr? Unglücklicherweise<br />

jedoch Realität.<br />

Es wird Demonstrationen geben und<br />

ganz sicher wird es Überfälle auf Touristen<br />

geben, vielleicht sogar Todesopfer.<br />

Das weiß die Fifa und das wissen die Be -<br />

hörden hier. Aber es ist einfach zu viel Geld,<br />

das da verdient wird. Man wird versuchen, es<br />

soweit wie möglich zu verhindern. Ob das<br />

ge lingt, ist natürlich eine andere Frage.<br />

Aber eine Realität ist auch, das Fuß ball -<br />

fans und Touristen aus aller Welt die Lebens -<br />

freude der Brasilianer erleben werden, die<br />

Freundlichkeit und Gastfreundschaft, das gu -<br />

te Essen und die wunderbare Natur!<br />

Ach ja, und hoffentlich auch guten Fuß ball. :-)<br />

Was die Touristen hier erleben werden,<br />

sollten sie nicht mit dem normalen täglichen<br />

Leben verwechseln. Ganz Brasilien wird im<br />

Ausnahmezustand sein. Land und Leute werden<br />

vor Lebensfreude nur so sprühen. Brasi -<br />

lien und die Brasilianer wollen einen tollen<br />

Eindruck hinterlassen, denn die Brasilianer<br />

sind, trotz der vielen Probleme, sehr stolz auf<br />

ihr Land und echte Patrioten.<br />

Was kann ich also den Leuten mitgeben,<br />

die unbedingt die Spiel live sehen wollen?<br />

Natürlich bleiben! Nicht kritisieren!<br />

(„Bei uns ist das aber besser...“)<br />

Nicht seinen Reichtum spazieren tragen!<br />

Nicht angeben oder sich über die Menschen<br />

stellen!<br />

Ein paar Worte auf portugiesisch (auch<br />

falsch ausgesprochen) öffnen die Herzen der<br />

Brasilianer.<br />

Aber auch nicht blindlings vertrauen. Für<br />

viele Brasilianer sind Diebstahl und Betrug<br />

erst eine Straftat, wenn sie betroffen sind<br />

oder dabei erwischt werden. Ansonsten: „Ist<br />

doch selber schuld, wenn er sich so reinlegen<br />

lässt, oder?“.<br />

Das war diesmal natürlich der nicht so schö -<br />

ne Teil, der aber auch gesagt werden muss.<br />

Nächsten Monat beschäftige ich mich<br />

dann endlich richtig mit der WM und den<br />

Spielern und was so rundum passiert.<br />

Noch etwas zum Schluss: Die meisten<br />

Brasilianer (auch die „Spezialisten“ im Fern -<br />

sehen) sehen Deutschland als den eindeutigen<br />

Favoriten auf den Titel.<br />

Viele Grüße bis nächsten Monat<br />

von der Copacabana hinten gleich links..<br />

(<strong>Der</strong> Titel stimmt noch, nur sind es jetzt so<br />

1000 km nach links....)<br />

Ihr Inserat im Internet: www.bierstaedter.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!