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Der Bierstaedter Mai 2014

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Naturbühne Trebgast<br />

BEGEISTERNDES THEATER IN HERRLICHER NATUR<br />

Wenn man den Ortsnamen „Trebgast“ nennt, fällt vielen sofort dazu „Naturbühne“ ein. Kein<br />

Wunder, hat sich diese im Laufe der Jahre doch weit über die Grenzen des Dorfes hinaus einen<br />

guten Namen gemacht. Es ist nun schon das 61. Jahr, dass oberhalb Trebgasts die Schein -<br />

werfer angehen.<br />

An dieser Stelle der Ausflugsgaststätte „<strong>Der</strong> Malergarten“ stand das Gartenhaus<br />

von Georg Holl, in dem Friedrich Dauscher einige Zeit wohnte.<br />

Doch Veranstaltungen gab es dort schon viel länger. Am 30. <strong>Mai</strong> 1892 gründete sich auf<br />

Initiative von Pfarrer Benker der „Verkehrs- und Verschönerungsverein Trebgast“. In dieser Zeit<br />

ging der Steinbruch, der oberhalb des Ortes lag, in Konkurs. Für 250 Reichsmark erwarb der<br />

Verein das Gelände, um es als Festplatz zu nutzen. Viele Veranstaltungen, die den Trebgastern<br />

in schöner Erinnerung blieben, wurden dort abgehalten.<br />

Doch auch hier wie andernorts<br />

bereitete der Zweite Weltkrieg<br />

den Aktivitäten ein Ende.<br />

Schon 1948 rührte sich jedoch<br />

neues Leben am alten Stein -<br />

bruch. <strong>Der</strong> Ver ein formierte<br />

sich wieder. 1951 scharte Al -<br />

fred Küspert, der Vater des jetzigen<br />

Vorsitzenden der Na tur -<br />

2013 die drei Dorfheiligen<br />

bühne, der im Roten Kreuz<br />

war, Theaterbegeis terte der<br />

karitativen Organisation um sich und führte ein erstes Stück auf. 1953 kam der Regisseur<br />

Friedrich Dauscher mit einem Gastspiel nach Trebgast in die Kirche. Dauscher beeindruckte in<br />

dem Ein-Personen-Stück die Trebgaster dadurch, dass er alle Jünger Jesu und Christus alleine<br />

verkörperte. Daraufhin wies ihn der Pfarrer auf das Festgelände hin. Dauscher erkannte sofort<br />

die Möglichkeiten, die sich dort boten und noch im selben Jahr führte er mit den Trebgastern<br />

dort “Genoveva” auf. – <strong>Der</strong> Start der Naturbühne Trebgast.<br />

<strong>Der</strong> Erfolg ist nicht zuletzt darauf gegründet, dass besonders in der Anfangsphase, aber<br />

auch später noch, das ganze Dorf mitzog. So gab es einen regelrechten Belegungsplan, um<br />

Dauscher wechselweise im Ort unterzubringen, jeweils zwei Tage musste jemand dem<br />

Regisseur Unterkunft und Verpflegung bieten. Es kursierte eine Liste, in der sich die Bewohner<br />

eintragen konnten und so gemeinsam den Aufenthalt Dauschers ermöglichten. Später wohnte<br />

er im Röhrleinshof und auch in der Gartenlaube des Kunstmalers Holl, aus der später das<br />

Ausflugslokal „Holls Malergarten“ hervor ging. Besonders verdient gemacht um den Aufbau<br />

der Bühne und die Durchführung des Spielbetriebs haben sich damals Kurt Held, Fritz<br />

Heublein, Georg Holl, Konrad Küfner und Alfred Küspert.<br />

1954 installierte die Gemeinde an dem<br />

Hangweg, der zur Bühne führte, eine<br />

Straßenbeleuchtung. Erst ab 1966 gab es<br />

überhaupt einen Fahrweg. 1955 wurde<br />

auf Grund des Spielbetriebs der Verein in<br />

Kultur- und Verschönerungs verein Trebgast<br />

umbenannt und erhielt 1967 seinen jetzigen<br />

Namen „Natur büh ne Trebgast e.V.“<br />

Das Logo entwarf Georg Holl, das mit<br />

Verän de rungen durch Fritz Heublein 1971<br />

So begann alles. Noch ist der Charakter des<br />

Spielortes als Steinbruch deutlich erkennbar<br />

bis heute gültig ist.<br />

Viel ist seitdem auf und an der Bühne<br />

geschehen. Führte man anfangs nur ein<br />

Stück pro Jahr auf, sind es heute vier bis fünf. Es sind jeweils ein Kinderstück, ein Volksstück,<br />

ein Klas siker und ein besonders ausgewähltes Stück. Dazu kommen noch Gastspiele. Dieses<br />

Pro gramm ist nur zu bewältigen, weil von den derzeit 252 Mitgliedern 103 auf und hinter<br />

der Bühne aktiv sind.<br />

Mittels Unterstützung durch die lokale und regionale Politik konnte der Verein die erforderlichen<br />

baulichen Veränderungen Schritt um Schritt umsetzen. So wurde der Zuschauerraum<br />

immer wieder den wachsenden Anforderungen angepasst. 1995 gab es erste enge Umkleide -<br />

räume im Dachgeschoss des Wirtschaftsgebäudes. 1977 wurde eine neue Garderobe gebaut.<br />

Das in die Jahre gekommene Beleuchtungsgerüst musste 1980 einem neuen Beleuch tungs -<br />

haus weichen. 1987 entstand ein neues Funktuionsgebäude, dem 1990 ein neues Wirt -<br />

schaft gebäude und 1995/96 ein neuer Zuschauerraum mit Foyer und 2001 eine Erweiterung<br />

des Lagergebäudes folgten.<br />

Heute leitet Siegfried Küspert die Bühne, der schon als junger Mann hier Theater spielte<br />

und dem es vergönnt war als Bürgermeister von Trebgast 12 Jahre lang von politischer Seite<br />

her die Bühne zu begleiten. Für ihn ist, so verriet er dem Bierstädter, ein ganz besonderes<br />

Gefühl hier den Vorsitz zu haben und die Familientradition fortzuführen. Denn sei Vater war<br />

ja auch einmal 1. Vorsitzender in einer Zeit in der das alles begann, was heute den Namen<br />

Trebgasts weit über die Grenzen Landkreises hinausträgt und dafür sorgt, dass alljährlich etwa<br />

30 000 Zuschauer die Vorstellungen besuchen. WOG<br />

1953 Genoveva<br />

Ihr Inserat im Internet:<br />

www.bierstaedter.de

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