Der Bierstaedter Mai 2014
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6. Jahrgang Nummer 56<br />
Kunst, Kultur und mehr – immer monatlich<br />
Zweite<br />
Exklusivkolumne<br />
zur WM direkt<br />
aus Brasilien!<br />
Kulmbach<br />
Ein Wahnsinnsteam<br />
Kasendorf<br />
Grandioses Konzert<br />
Trebgast<br />
Bühnenhistorie<br />
Leipzig<br />
Musikalischer<br />
Spaziergang<br />
und vieles mehr!<br />
Foto: „Stadtsteinach“<br />
Gemäldeausschnitt: N. Lang
Seite 2<br />
<br />
Von Richard Wagner bis Metallica<br />
Das Sinfonische Blasorchester spannt bei der „mai musica“ einen weiten Bogen<br />
Von Barbara Fries<br />
Jedes Jahr im Frühling, zu Anfang des Monats <strong>Mai</strong>, lädt das Sinfonische Blasorchester unter<br />
seinem Dirigenten Thomas Eschenbacher zur „mai musica“ in die Stadthalle ein. Und so wa -<br />
ren auch in diesem Jahr wieder alle Plätze besetzt, denn die Kasendorfer Musiker bürgen<br />
schon seit Jahren für Qualität.<br />
und Entspannung lösten sich in der Musik mit weichen Übergängen ab. Dabei muss die Reak -<br />
tionsfähigkeit der Musiker hervorgehoben werden, die auf das Dirigat von Thomas Eschen ba -<br />
cher mit großer Sensibilität eingingen. Besondere Klangfarben setzte hier die Gruppe am<br />
Schlag werk, die auch im weiteren Verlauf des Abends nie das Geschehen dominieren sollte,<br />
sondern sich stets wohlklingend in die Musik einfügte.<br />
Spannung war geboten bei „Crime Time“, wobei die Fernsehmelodien von „Tatort“,<br />
„<strong>Der</strong>rick“ und „Ein Fall für Zwei“ aufgegriffen wurden. Auch die Filmmusik zu „<strong>Der</strong> letzte<br />
Mohikaner“ setzte auf Nervenkitzel, so dass die musikalische Gestaltung des Anfangs mit seinen<br />
düsteren und dissonanten Klängen Unheil zu verkünden schien. Anspruchsvoll gestaltete<br />
sich hier der Schlussteil, dessen dichte Zusammenklänge einen langen „Atem“ erforderten.<br />
Auch die Jazz-Liebhaber kamen bei der „mai musica“ voll auf ihre Kosten. Beim Jazz-<br />
Standard „Birdland“ schwelgten die Musiker in den Harmonien, die swingenden Rhythmen<br />
bereiteten den Musikern erkennbar Freude. <strong>Der</strong> extravagante Gesangsstil und das außergewöhnliche<br />
Trompetenspiel von Louis Armstrong waren Grundlage für die Komposition „Satch -<br />
mo“, die bekannte Melodien der Jazz-Legende zu Gehör brachte.<br />
diesem Stück sicher so angemessen – trat Andreas Casper bei „Nothing Else Matters“ von<br />
der Metal-Gruppe „Metallica“ auf, was für die Ohren eines eher traditionell orientierten Kon -<br />
zert besuchers in den vorderen Reihen schon eine gewisse Anstrengung bedeutete.<br />
Das Konzert begann mit einer sehr anspruchsvollen Komposition, die aber aufgrund der so<br />
sorgsamen Einstudierung und der ausgereiften musikalischen Präsentation zu einem Höhe -<br />
punkt des Abends wurde. Das „Tannhäuser Festival“, bei dem Alfred Bösendorfer die Musik<br />
Richard Wagners für Blasorchester arrangiert hat, griff die feinen Nuancen romantischer Mu -<br />
siksprache auf. Die Wagner-Oper, die inhaltlich den Zwiespalt zwischen reiner und sündiger<br />
Liebe zum Thema hat, war zu Beginn gewiss keine leichte Kost und erforderte vor allem von<br />
den Solisten eine gehörige Portion Mut. Letztendlich trugen die facettenreiche Interpretation<br />
sowie die Qualität der einzelnen Musiker zum Erfolg des ersten Stückes bei. <strong>Der</strong> Pilgerchoral<br />
erklang feierlich und getragen zum Ausklang.<br />
Florian Horner, der humorvolle Moderator des Abends, trat an das Rednerpult und wies auf<br />
das hin, was der Zuhörer bereits mit dem Blick in das Programmheft erahnen konnte: Das<br />
Sinfonische Blasorchester geht musikalisch weit über die gängige Vorstellung von Blasmusik<br />
hinaus. Und so legt sich das Ensemble nicht auf eine Stilrichtung von Musik fest und bietet<br />
dem Hörer ein breites Repertoire an.<br />
In diesem Sinn war der zweite Programmpunkt, Filmmusik zu „In 80 Tagen um die Welt“<br />
nach dem Roman von Jules Verne, aufgrund seiner wesentlich späteren Entstehungszeit und<br />
seiner musikalischen Gestaltung konträr zu Richard Wagner, wobei die bildhafte Musiksprache<br />
beiden Kompositionen gemeinsam ist. Vor dem inneren Auge des aufmerksamen Konzertbe -<br />
suchers entstanden Vorstellungen von fremden und exotischen Ländern, Aufbruchsstimmung<br />
„4 Elements“-Künstlerin bei Ludwig<br />
Dass daneben auch die traditionellen Wurzeln nicht vergessen wurden, war für den einen<br />
oder anderen Hörer offensichtlich sehr angenehm. Bei „Preußens Gloria“ von Johann Gottfried<br />
Piefke erklang Marschmusik vom Feinsten. Die übliche Zugabe des Radetzky- Marsches begeisterte<br />
das Publikum sicht- und hörbar, denn alle klatschten im Rhythmus zur Musik.<br />
Für eine eigene Facette sorgten die beiden Sänger Stephanie Herold und Andreas Casper.<br />
In stimmlich weicher Klangfarbe erklang „Fever“ von John Davenport und Eddie Cooley; die<br />
Ausgewogenheit zwischen dem Gesang von Stephanie Herold und der Begleitung durch das<br />
Sinfonische Blasorchester war dabei ein schwieriger Balance-Akt. Kraftvoll und exzessiv – bei<br />
So hatte sich der Bogen von Richard Wagner bis Metallica gespannt, das musikalisch kontrastreiche<br />
Programm hatte sicher für jeden Geschmack etwas zu bieten. Dabei ist die Viel sei -<br />
tig keit des Sinfonischen Blasorchesters mit seinem Dirigenten Thomas Eschenbacher äußerst<br />
beachtlich, vor allem die Freude der beteiligten Musiker war an jeder Stelle spürbar.<br />
„Städte und Landschaften“: Nicki Lang in der Spitalgasse<br />
Die Ausstellung mit Gemälden von Gudrun Schiefelbein wurde am Samstag den 10.05. in der<br />
Galerie Ludwig eröffnet. Die Künstlerin, extra von Berlin angereist, freute sich über das rege<br />
Interesse.<br />
Ihre Bilder sind Imaginationen aus dem Inneren. Sie arbeitet ohne Vorzeichnung und lässt<br />
sich gerne von ihren Gedanken oder eigenen Ideen inspirieren. Ihre Bilder entstehen während<br />
der Arbeit und bestechen durch ihren märchenhaften Ausdruck. Sie ist Mitglied der Künstler -<br />
gruppe „4 elements“ in der Gruppe Tobago Art.<br />
Die Ausstellung ist bis zum 26. 06. während der normalen Öffnungszeiten zu besichtigen.<br />
BS<br />
Bis nach dem Altstadtfest sind Gemälde des jungen Kulmbacher Künstlers Nicki Lang im „Café Schoberth“, in der Kulmbacher Spitalgasse, ausgestellt. „Städte und Landschaften“, so nennt<br />
sich die kleine, aber feine Ausstellung. Diese ist der Startschuss für eine Reihe von Präsentationen in Zusammenarbeit mit unserer Kunst- und Kulturzeitung. Im Sinne des verstorbenen Manfred<br />
Stopfers wird versucht, Künstlern, auch und vor allem noch Unbekannteren, ein Forum zu bieten.<br />
Freilich gehört der Kulmbacher Nicki Lang längst zu den renommierten Malern dieser Stadt, aber als Zögling Stopfers war er regelrecht dazu prädestiniert, diese neue Ausstellungsmöglichkeit<br />
zunächst mit seinen Arbeiten auszustatten. Caféinhaberin Ingeborg Düreth und ihre zahlreichen Gäste, jeden Alters, zeigen sich von der Idee, die Wände des Kaffeehauses als Ausstellungsfläche<br />
zu nutzen, mehr als begeistert.<br />
BS<br />
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Seite 3<br />
Kulmbachs STARKe Geschichte<br />
Kulmbach 1795: Mit Fähnrich Reiche durch die Straßen der Stadt<br />
Obere Stadt 7 – Einst Wohnsitz der Kulmbacher Oberamtmänner. Das schmucke Barockgebäude Obere Stadt 10 wurde 1730<br />
durch den Notar Peter Gottfried Leßner errichtet.<br />
Das Gasthaus „Zum Golden Anker“, Obere Stadt 11,<br />
zählte einst zu den renomiertesten Gaststätten Kulmbachs.<br />
Das wohl schönste Fachwerkhaus in Kulmbach<br />
ist das Wohn gebäude Oberhacken 6.<br />
Hier wurde der Kulmbacher Maler Michel Weiß geboren.<br />
Im Juli 1792 war mit dem preußischen Infanterieregiment Nr. 45 ein junger Fähnrich aus<br />
Wesel nach Bayreuth gekommen. <strong>Der</strong> junge Mann, er hieß Jobst Christoph Ernst von Reiche,<br />
war 1772 in Hannover geboren worden. Sein Vater Ernst Karl von Reiche stand als Hofrat im<br />
Dienst der Welfen. Im zarten Alter von 16 Jahren trat er 1788 in die preußische Armee und<br />
wurde Fahnenjunker im genannten 45. Infanterieregiment. Nach der Abdankung des Markgra -<br />
fen Alexander und dem Übergang des Fürstentums Brandenburg-Kulmbach an Preußen, wurde<br />
Reiches Regiment nach Bayreuth verlegt und bald darauf auf verschiedene Städte des Landes<br />
verteilt. Das Grenadierbataillon bekam Kulmbach als Garnison zugewiesen und 1792 kam<br />
auch Fähnrich von Reiche als Adjutant des neuen Regimentschefs, Oberst Carl Philipp von<br />
Unruh, nach Kulmbach ins Quartier.<br />
Reiche war ein für die Geschichte und Sehenswürdigkeiten seiner neuen Heimat sehr aufgeschlossener<br />
junger Mann. Schon 1795 veröffentlichte er eine Beschreibung von Bayreuth.<br />
Im Jahr danach folgte im Selbstverlag das Buch „Culmbach und Plassenburg geschildert von<br />
J. C. E. von Reiche, Officier in Königlich Preußischen Diensten“. Den Auftakt zu Reiches Bericht<br />
bildet eine malerische Beschreibung der Lage Kulmbachs. Dieser folgt die Darstellung der mit<br />
dem Tod des letzten Andechs-Meraniers 1248 beginnenden Stadtgeschichte. Die Gründung<br />
der Stadt brachte er jedoch mit den Slawen in Verbindung. Im Anschluss daran begibt sich<br />
Reiche auf Entdeckungstour durch Kulmbach und berichtet über „ihre ehemalige Befestigung,<br />
gegenwärtige Bauart, Eintheilung und Größe“:<br />
Von Mauern und Toren<br />
„... Die Befestigung der Stadt, von welcher die Ueberbleibsel noch da sind, bestand in hohen<br />
starken, mit theils runden und theils eckigten Thürmen versehnen Mauern und tiefen Gräben,<br />
welche die Stadt in einem halben Zirkel umgaben.“ Diese Feststellung besitzt auch heute noch<br />
Gültigkeit, da sich große Teile der mittelalterlichen Stadtbefestigung bis in unsere Tage erhalten<br />
haben. Allein die zu Reiches Zeit noch vorhandenen Stadttore sind heute verschwunden:<br />
„Die Thore, welche ohne die Vorstädte die eigentliche Stadt begränzen sind das Breyol- oder<br />
Hospital-, das Hirten- oder Bayreuther- und das Canzley- oder Burgthor. Ausserhalb des<br />
Hospitalthores befindet sich am Ende der Fischergasse das Steinenbrücker Thor, rechts (von)<br />
diesem das Buchthor und außerhalb des Burgthores ist noch das Röhrenplatz-Wolfskehler-, jezt<br />
obere Thor. Das Fischergasser Thor, welches jezt abgebrochen ist, wurde auch ehehin Veits -<br />
thor, ohne Zweifel von dem ersten Thorwart nach der Wiederauferbauung der Stadt: Veit,<br />
genannt. Das Kirchwehr, die Straße (an) der Kirche vorbey nach dem Röhrenplatz, wo die<br />
Wasserröhren verfertigt werden, mit einschließende Thor führt nach der Wolfskehle, darinnen<br />
noch der Spiegelhof und der Apothekerhof anzumerken sind.“<br />
<strong>Der</strong> erwähnte Spiegelhof ist eines der Kulmbacher Burggüter – das heutige Anwesen<br />
Spiegel 12 – und war von 1601 bis etwa 1634 im Besitz eines Dietrich von Spiegel, der auf<br />
dem Gut und dem ganzen Kulmbacher Stadtteil Spiegel seinen Namen lieh. <strong>Der</strong> sogenannte<br />
Apothekerhof – Spiegel 39 – war ein vom Markgrafen als Kanzleimannlehen vergebenes<br />
Gut, das von 1608 bis 1701 in den Händen der Kulmbacher Apothekersfamilien Keßler und<br />
Ritter und deren Nachkommen gewesen ist.<br />
„Nebenthore sind noch das Tränkthor, von welchem aus man nach der Zügelhütte und weiter<br />
nach Petzmannsberg geht, das Hirschen-, jezt Flaschnersthor, und das Rindlesthor. Das<br />
ehemalige Langgasser oder Crimensthor, welches da stand, wo das schöne Justizrath Weißi -<br />
sche und diesem gegenüber Kaufmann Christensche Haus stehet, ist abgebrochen worden.“<br />
Die Anwesen des Justizrats Weisse und des Kaufmanns Christenn sind die beiden schönen frühklassizistischen<br />
Gebäude die östlich der Kreuzung Langgasse – Grabenstraße stehen. Sie wurden<br />
nach dem 1788 erfolgten Abbruch des Langgässer Tores durch den Justizrat Gottlieb<br />
Friedrich Weiße (Langgasse 8) und den Maurermeister Johann Andreas Stöcker (Langgasse<br />
13) erbaut; letzteres ist 1791 vom Lederfabrikanten und Ratsherrn Christoph Valentin Chris -<br />
tenn erworben worden.<br />
Die Einfahrt zum ehemaligen Apothekerhof, Spiegel 39.<br />
Das Wohngebäude wurde vor einigen Jahren abgebrochen.<br />
Obere Stadt und Henkersviertel<br />
Zur Siedlungsstruktur Kulmbachs bemerkt Reiche, dass sie der Ort in eine obere und eine untere<br />
Stadt eingeteilt sei. „Die obere Stadt begreift in sich die Haupt- oder Kirchstraße und den<br />
sogenannten Oberhacken. Die Hauptstraße ist in der That schön, breit, rein und mit mehrern<br />
ansehnlichen Gebäuden, z. B. mit dem Prozeß-Rath Löwelischen, dem D. Müllerischen, dem<br />
Kaufmann Bauerischen, der Steinischen Apotheke, dem Gasthof zum goldenen Anker, dem<br />
ehemaligen Prinzessenhause, der Burg u. s. w. besezt. Sie läuft etwas bergan, daher dieser<br />
Theil der Stadt auch ganz recht die obere, wie der andre, vom Markte aus bis zum Bayreuther<br />
Thor, die untere Stadt genannt wird.“ In der Tat zeichnet sich die Obere Stadt auch heute noch<br />
durch die repräsentativen Wohngebäude der wohlhabenden und ratsfähigen Kulmbacher<br />
Bürgerschaft aus. Das 1772 vom Prozeßrat Anton Christian Löwel erkaufte Haus Obere Stadt<br />
7 war schon im 16. Jahrhundert der Sitz der Kulmbacher Oberamtmänner, die von hier aus<br />
das ausgedehnte Gebiet des markgräflichen Oberamtes Kulmbach verwalteten. <strong>Der</strong><br />
Kulmbacher Landphysikus Dr. Johann Heinrich Müller hatte im Anwesen Obere Stadt 25<br />
gewohnt. 1793 hatte er sich bei der Behandlung französischer Kriegsgefangener auf der<br />
Plassenburg mit Fleckfieber angesteckt und war daran gestorben. 1795 gehörte das Wohn -<br />
haus dessen Erben. Das Kaufmann Bauerische Haus ist das Wohnhaus Obere Stadt 10 und<br />
auch heute noch mit seinem barocken Torschmuck eine besondere Zierde der Straße. Erbaut<br />
hat es im Jahr 1730 der Notar Peter Gottfried Leßner – seine Initialen schmücken bis heute<br />
den Schlußstein des Torgewändes. <strong>Der</strong> Weißbäckermeister Conrad Bauer erwarb es 1755 von<br />
dessen Erben. 1779 übernahm wurde das Wohnhaus dann vom Kaufmann Erhard Bauer aus<br />
dem väterlichen Erbe übernommen. Bei der Steinschen Apotheke handelt es sich um die heutige<br />
Obere Apotheke. Das Wohnhaus Obere Stadt 11 wird 1730 erstmals als „Gasthaus zum<br />
Goldenen Anker“ erwähnt. Seit 1776 war der Weißbeckenmeister Johann Michael Fiesenich<br />
der Ankerwirt. Er starb wohl 1796 und hinterließ seine Witwe Maria Magdalena und 7 Kinder.<br />
Das Prinzessenhaus steht am östlichen Ende der Oberen Stadt, dem markgräflichen Kanzlei -<br />
gebäude gegenüber. Hier befand sich zu Reiches Zeiten noch das Kanzlei- oder Burgtor. <strong>Der</strong><br />
Name erinnert an die vom Bayreuther Hof verbannte Prinzessin Christiane Sophie Wilhelmine,<br />
die hier bis zu ihrem Tod im Jahr 1749 lebte.<br />
Nun folgt Reiche dem Oberen Stadtgäßchen hinunter zum Kohlenbach in den Oberhacken.<br />
Er schreibt: „Gleich beym Burgthore gehet man vom Markte aus rechts in eine Gasse und diese<br />
führt zu dem sogenannten Schlößchen, das an der Stadtmauer auf einer Höhe liegt (und) ehemals<br />
mit einem Graben umgeben war. [...] Die Straße von diesem Hause an bis nach das<br />
ohnweit dem Rathhause stehende Oberforstmeister Reitzensteinische Hauß heißt der Ober -<br />
hacken. [...] Auch wurde diese Gegend ehemals das Henkersviertel genannt, weil das Hauß<br />
des Scharfrichters da stand, von dem nicht weit ein kleiner Thurm an der Stadtmauer befindlich<br />
ist, der darum zum heiling Schwerdt genannt wird, weil in älteren Zeiten die Todesurtheile<br />
daselbst vollzogen wurden. Gleich an das ebengenannte Reitzensteinische Hauß, stößet ein<br />
Gäßchen, in welchem die Stadtwaage befindlich ist. Auch gegenüber steht das sehr gut gebaute<br />
Amtmann Gromannsche Haus, von da man durch ein anderes unbedeutendes Gäßchen, in<br />
einem Winkel der Stadt kömmt, in welchem die Frohnveste angebracht ist.“<br />
Reiches auf einer Höhe an der Stadtmauer erbautes Schlösschen wird seit langem als<br />
Künßbergsches Schlösschen bezeichnet, da man das über dem Eingangsportal angebrachte<br />
Wappen für das der Familie Künßberg hielt. Obwohl schon Stadtarchivar Richard Lenker den<br />
Irrtum entdeckte und das Wappen als das des Landschreibers Pankraz Saltzmann identifizierte,<br />
ist der erwähnte Name bis heute in Gebrauch. Interessant ist die Bemerkung Reiches, dass<br />
das Burggut, zu dem das Schlösschen gehört, wie eine Zitadelle auch zur Stadt hin – und<br />
zwar mit einem Graben – befestigt war. <strong>Der</strong> Wirtschaftshof des Burggutes und das vom<br />
Oberen Stadtgäßchen her in den Innenhof führende – heute vermauerte – Tor, sind auch<br />
heute noch gut zu erkennen.<br />
Das stattliche Haus Oberhacken 8 war von 1774 bis 1912<br />
Sitz der Kulmbacher Forstverwaltung.<br />
Im Haus des Oberforstmeisters v. Reitzenstein, Oberhacken 8, befindet sich heute das Bauamt<br />
der Stadt Kulmbach. 1774 kaufte der markgräfliche Kammerherr und Oberforstmeister Fried -<br />
rich Theodor Christoph von Reitzenstein das stattliche Gebäude von den Erben des fürstlichen<br />
Rates und Archivars Johann Georg Horn. Damit war es Sitz der Kulmbacher Forstverwaltung<br />
geworden bis es schließlich 1912 von der Stadt Kulmbach gekauft wurde. Das Kulmbacher<br />
Henkershaus stand zwischen dem Anwesen Oberhacken 24 und der Stadtmauer. Um 1700<br />
wurde die Henkerswohnung in die westliche Vorstadt verlegt. Danach hat man das Henkers -<br />
haus im Oberhacken abgebrochen. Die Vollstreckung von Todesurteilen am oder im Heiling -<br />
schwertturm ist jedoch als eher unwahrscheinlich zu erachten, da Hinrichtungen mit dem<br />
Schwert wahrscheinlich auf dem Marktplatz stattfanden und für die Vollstreckung anderer<br />
Hinrichtungsarten der Galgen vorgesehen war. Die den Kulmbachern auch heute noch bekannte<br />
Fronfeste, Waaggasse 9, war übrigens das Untersuchungsgefängnis und das Arrestlokal der<br />
Stadt Kulmbach. Die für die Waaggasse namengebende Stadtwaage befand sich im Anwesen<br />
Waaggasse 1. <strong>Der</strong> Klosteramtmann German August Gromann wohnte seit 1774 im Anwesen<br />
Oberhacken 6. Bei diesem Gebäude handelt es sich um das wohl schönste Fachwerkhaus in<br />
Kulmbach; 1867 wurde der bekannte Kulmbacher Maler Michel Weiß darin geboren.<br />
Zwischen den Häusern Langgasse 8 und Langgasse 13 stand einst das Langgässer Tor. Nach dessen Abbruch im Jahr 1788 wurden beide Gebäude neu erbaut.<br />
Harald Stark
Seite 4<br />
<br />
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Naturbühne Trebgast<br />
BEGEISTERNDES THEATER IN HERRLICHER NATUR<br />
Wenn man den Ortsnamen „Trebgast“ nennt, fällt vielen sofort dazu „Naturbühne“ ein. Kein<br />
Wunder, hat sich diese im Laufe der Jahre doch weit über die Grenzen des Dorfes hinaus einen<br />
guten Namen gemacht. Es ist nun schon das 61. Jahr, dass oberhalb Trebgasts die Schein -<br />
werfer angehen.<br />
An dieser Stelle der Ausflugsgaststätte „<strong>Der</strong> Malergarten“ stand das Gartenhaus<br />
von Georg Holl, in dem Friedrich Dauscher einige Zeit wohnte.<br />
Doch Veranstaltungen gab es dort schon viel länger. Am 30. <strong>Mai</strong> 1892 gründete sich auf<br />
Initiative von Pfarrer Benker der „Verkehrs- und Verschönerungsverein Trebgast“. In dieser Zeit<br />
ging der Steinbruch, der oberhalb des Ortes lag, in Konkurs. Für 250 Reichsmark erwarb der<br />
Verein das Gelände, um es als Festplatz zu nutzen. Viele Veranstaltungen, die den Trebgastern<br />
in schöner Erinnerung blieben, wurden dort abgehalten.<br />
Doch auch hier wie andernorts<br />
bereitete der Zweite Weltkrieg<br />
den Aktivitäten ein Ende.<br />
Schon 1948 rührte sich jedoch<br />
neues Leben am alten Stein -<br />
bruch. <strong>Der</strong> Ver ein formierte<br />
sich wieder. 1951 scharte Al -<br />
fred Küspert, der Vater des jetzigen<br />
Vorsitzenden der Na tur -<br />
2013 die drei Dorfheiligen<br />
bühne, der im Roten Kreuz<br />
war, Theaterbegeis terte der<br />
karitativen Organisation um sich und führte ein erstes Stück auf. 1953 kam der Regisseur<br />
Friedrich Dauscher mit einem Gastspiel nach Trebgast in die Kirche. Dauscher beeindruckte in<br />
dem Ein-Personen-Stück die Trebgaster dadurch, dass er alle Jünger Jesu und Christus alleine<br />
verkörperte. Daraufhin wies ihn der Pfarrer auf das Festgelände hin. Dauscher erkannte sofort<br />
die Möglichkeiten, die sich dort boten und noch im selben Jahr führte er mit den Trebgastern<br />
dort “Genoveva” auf. – <strong>Der</strong> Start der Naturbühne Trebgast.<br />
<strong>Der</strong> Erfolg ist nicht zuletzt darauf gegründet, dass besonders in der Anfangsphase, aber<br />
auch später noch, das ganze Dorf mitzog. So gab es einen regelrechten Belegungsplan, um<br />
Dauscher wechselweise im Ort unterzubringen, jeweils zwei Tage musste jemand dem<br />
Regisseur Unterkunft und Verpflegung bieten. Es kursierte eine Liste, in der sich die Bewohner<br />
eintragen konnten und so gemeinsam den Aufenthalt Dauschers ermöglichten. Später wohnte<br />
er im Röhrleinshof und auch in der Gartenlaube des Kunstmalers Holl, aus der später das<br />
Ausflugslokal „Holls Malergarten“ hervor ging. Besonders verdient gemacht um den Aufbau<br />
der Bühne und die Durchführung des Spielbetriebs haben sich damals Kurt Held, Fritz<br />
Heublein, Georg Holl, Konrad Küfner und Alfred Küspert.<br />
1954 installierte die Gemeinde an dem<br />
Hangweg, der zur Bühne führte, eine<br />
Straßenbeleuchtung. Erst ab 1966 gab es<br />
überhaupt einen Fahrweg. 1955 wurde<br />
auf Grund des Spielbetriebs der Verein in<br />
Kultur- und Verschönerungs verein Trebgast<br />
umbenannt und erhielt 1967 seinen jetzigen<br />
Namen „Natur büh ne Trebgast e.V.“<br />
Das Logo entwarf Georg Holl, das mit<br />
Verän de rungen durch Fritz Heublein 1971<br />
So begann alles. Noch ist der Charakter des<br />
Spielortes als Steinbruch deutlich erkennbar<br />
bis heute gültig ist.<br />
Viel ist seitdem auf und an der Bühne<br />
geschehen. Führte man anfangs nur ein<br />
Stück pro Jahr auf, sind es heute vier bis fünf. Es sind jeweils ein Kinderstück, ein Volksstück,<br />
ein Klas siker und ein besonders ausgewähltes Stück. Dazu kommen noch Gastspiele. Dieses<br />
Pro gramm ist nur zu bewältigen, weil von den derzeit 252 Mitgliedern 103 auf und hinter<br />
der Bühne aktiv sind.<br />
Mittels Unterstützung durch die lokale und regionale Politik konnte der Verein die erforderlichen<br />
baulichen Veränderungen Schritt um Schritt umsetzen. So wurde der Zuschauerraum<br />
immer wieder den wachsenden Anforderungen angepasst. 1995 gab es erste enge Umkleide -<br />
räume im Dachgeschoss des Wirtschaftsgebäudes. 1977 wurde eine neue Garderobe gebaut.<br />
Das in die Jahre gekommene Beleuchtungsgerüst musste 1980 einem neuen Beleuch tungs -<br />
haus weichen. 1987 entstand ein neues Funktuionsgebäude, dem 1990 ein neues Wirt -<br />
schaft gebäude und 1995/96 ein neuer Zuschauerraum mit Foyer und 2001 eine Erweiterung<br />
des Lagergebäudes folgten.<br />
Heute leitet Siegfried Küspert die Bühne, der schon als junger Mann hier Theater spielte<br />
und dem es vergönnt war als Bürgermeister von Trebgast 12 Jahre lang von politischer Seite<br />
her die Bühne zu begleiten. Für ihn ist, so verriet er dem Bierstädter, ein ganz besonderes<br />
Gefühl hier den Vorsitz zu haben und die Familientradition fortzuführen. Denn sei Vater war<br />
ja auch einmal 1. Vorsitzender in einer Zeit in der das alles begann, was heute den Namen<br />
Trebgasts weit über die Grenzen Landkreises hinausträgt und dafür sorgt, dass alljährlich etwa<br />
30 000 Zuschauer die Vorstellungen besuchen. WOG<br />
1953 Genoveva<br />
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Seite 5<br />
40 Jahre Badespaß am Tor zum Frankenwald<br />
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Seit vierzig Jahren, 1974 also, besitzt auch Stadtsteinach ein Freibad. Sämtlich solarbeheizt,<br />
locken das großzügige Schwimmerbecken, das Mehrzweckbecken, der Sprungturm und das<br />
Kinderplanschbecken nicht nur die sportlichen Wasserratten zum genüsslichen Bade in freier<br />
Natur.<br />
Vieles hat sich in den letzten Jahren verändert, verbessert und immer wieder finden die<br />
Stadtvorderen Ansatzpunkte, um das allseits beliebte Familienschwimmbad, dessen Besu -<br />
cherzustrom sich alleine in den letzten zehn Jahren um zehn Prozentpunkte steigerte, noch<br />
attraktiver zu gestalten. Nach dem Beachvolleyball-Feld und einer Kletterburg für die Jüngeren<br />
finden die Freizeitsportler nun ein extra angelegtes gefliestes Schachbrett vor, an dem sich der<br />
eine oder andere Sonnenanbeter geistigen Übungen hingeben kann. Selbstverständlich werden<br />
auch weiterhin Tischtennis und Streetball am Freibadgelände möglich sein, dessen um -<br />
fang reicher Kioskbetrieb um eine erweiterte Terrasse verbessert wurde.<br />
Zum Jubeljahr ist geplant, das ohnehin schon abwechslungsreiche Programm um einige<br />
High lights zu ergänzen: Aqua-Aktiv-Tage mit Wassergymnastik, „Lange-Bade-Nächte“ sowie<br />
Kin derspiel-Aktionstage werden, während der Monate Juli und August, die „Staanicher“ und<br />
viele Freizeitsuchende aus dem Umland in die sehr gepflegte Anlage locken.<br />
Auch kommen heuer wieder Stammgäste aus Berlin, die „Schreberjugend“, welche seit<br />
35 Jahren nun schon zur Tradition geworden, ihre freien Ferientage in „Staanich“ verbringt<br />
und deren Nachwuchs bislang im hiesigen Freibad das Schwimmen erlernte.<br />
Großzügig zeigt sich die Stadtverwaltung den ehrenamtlichen Mitarbeitern aus dem Kulm -<br />
bacher Landkreis. Um deren wichtiges Engagement zu würdigen, bietet man diesen Men -<br />
schen, wenn sie sich im Besitz einer Ehrenamtskarte wissen, als kleines Dankeschön, einen<br />
um 50% verbilligten Eintritt ins Familienbad Stadtsteinach.<br />
Während einer, speziell für den Bierstädter unternommenen Begehung der Anlage, fielen<br />
noch einige Stichpunkte, die zur Verwirklichung kommen könnten, jedoch auch entsprechender<br />
Finanzierungen bedürfen. Bürgermeister Wolfrum zeigt sich jedoch sehr zuversichtlich, den<br />
Stadtsteinachern dieses Freizeitangebot auch für die Zukunft immer attraktiver zu halten.<br />
R.H.<br />
Das Stadtbad Bayreuth bleibt vom 10.05.13 - 03.08.13<br />
an allen Feiertagen geschlossen.<br />
Schwimmhalle<br />
Montag geschlossen<br />
Dienstag bis Freitag 14:00 bis 21:30 Uhr<br />
Samstag geschlossen<br />
Sonn- und Feiertage geschlossen<br />
Saunawelt<br />
Gemischte Sauna<br />
Montag geschlossen<br />
Dienstag, Donnerstag, Freitag 14:00 bis 21:30 Uhr<br />
Samstag geschlossen<br />
Sonn- und Feiertage geschlossen<br />
Frauensauna<br />
Mittwoch 14:00 bis 21:30 Uhr<br />
Aquafitness<br />
Dienstag, Mittwoch, Donnerstag 19:00 bis 20:00 Uhr<br />
Freitag 17:00 bis 18:00 Uhr<br />
Wassergymnastik<br />
Dienstag 16:00 bis 16:30 Uhr<br />
Donnerstag 14:30 bis 15:00 Uhr<br />
„Bäckerei Dumler“ und „Griesenbrocks<br />
Backwaren“ arbeiten zusammen!<br />
Seit 2004 arbeiten die beiden Handwerksmeister Fritz Dumler (Bäcker meis ter) und<br />
Holger Griesenbrock (Konditormeister) nun mehr oder weniger zusammen. Wegen<br />
immer stärkerer Konkurrenz aus der Industrie, wo mit immer mehr „Teiglings-Auf ba -<br />
ckun gen“ in den Supermärkten mit Billigpreisen den heimischen Handwerks-Bäcke -<br />
reien das Leben schwer gemacht wird, haben sich Fritz Dumler und Holger Griesen -<br />
brock entschlossen nun unter einem Firmennamen gemeinsame Bäcker-Handwerks-<br />
Stärke zu demonstrieren.<br />
So gibt es nun alle Handwerklichen Spezialitäten wie z.B. Dumler’s Butterschmalz-<br />
Küchla und Schorkuchen, sowie Griesenbrocks Steinofenbrot, laufend frisch gebackene,<br />
handwerklich hergestellte Brötchen, wie die neuen „Fritzla“ in allen 11 Filialen.<br />
ln der neuen Filiale in Kulmbach in der Ruckdeschelstraße 14, zwischen Real und<br />
Sport-Leitner, hat man die erste Bäckerei-Cafe-Filia le unter dem Namen „kuchen &<br />
brot“ Ende Februar eröffnet.<br />
Fritz Dumler, Holger Griesenbrock und das ganze „Dumler-Team“ freuen sich riesig<br />
darüber, dass die neue Filiale so gut angenommen wird und sieht sich bestärkt·darin,<br />
dass handwerklich hergestellte Qualitätsbackwaren immer noch ihren Wert haben.<br />
36. Himmelkroner Straßenfest mit Markt<br />
am Pfingstmontag, 9. Juni <strong>2014</strong><br />
David und Bayern gewannen!<br />
13.30 Uhr: Farbenprächtiger Festeinzug aller Mitwirkenden von der Markgrafenstraße<br />
zur Show-Bühne Am Bauhof.<br />
13.45 Uhr: Begrüßungen, buntes Programm auf der Showbühne „Am Bauhof“ mit Chef-<br />
Moderator und DJ Rainer Assmann und auf den Straßen des Klosterdorfes<br />
am Weißen <strong>Mai</strong>n.<br />
Es wirken mit: MÄC HÄRDER – langjähriger Moderator der Fernsehsendung<br />
„Kabarett aus Franken“<br />
BREUER – seine Galashow ist ein Kunstwerk der Comedy.<br />
FELIX OTTO KARL – das Himmelkroner Otto Walkes-Double-Nr. 1.<br />
Aus Böhmen kommt die Musik: STADTKAPELLE KYNSPERK,<br />
die farbenprächtigen MAJORETTEN<br />
und hier tanzt der Bär: AFRO SAMBA.<br />
Süffiges und selbstgebrautes Gramppus-Spezial-Bier im schattigen Biergarten der Hobby -<br />
brauer. Orginal-Fränkische Küchla – frisch zubereitet von den SVL-Unterstützern, Stim -<br />
mungs musik in allen Straßen und Gassen, Biergärten und Weinstadeln, Bücherflohmarkt,<br />
vielfältige Kinderbelustigungen und buntes Markttreiben. Riesen-Tombola, Schiffchenren -<br />
nen der Feuerwehrjugend, Sonderausstellung im Stiftskirchenmuseum „Himmelkroner-<br />
Sommerresidenz der Bayreuther Markgrafen“, Original fränkische Kerwa-Boum und re -<br />
kord verdächtige Tiefstpreise bei Speisen und Getränken !!!!!<br />
Ein tolles Weihnachtsgeschenk hatte David Sesselmann (D-Juniorenspieler beim TSV<br />
Melkendorf) von seinem Opa erhalten: Eine VIP-Karte zum DFB-Pokalfinale in Berlin.<br />
Monatelang zitterte sich der Junge durch die Entscheidungspartien, ehe er sich freuen<br />
durfte, die beiden besten deutschen Teams live erleben zu dürfen. Nach seiner ersten ICE-<br />
Fahrt in die Hauptstadt er -<br />
hielt er vom Opa eine his -<br />
torisch und politisch an ge -<br />
hauchte Sight seeing tour.<br />
Abends ging es endlich<br />
zum Spiel und David war<br />
begeistert vom Trubel, den<br />
Fans und ihren Gesängen,<br />
vom Spiel und dass er ne -<br />
benbei mit Lothar Matthäus über die Bayern sprechen und sich von Oliver Bierhoff News<br />
der Nationalspieler erzählen lassen konnte. Ein Erlebnis, das der junge Fußballspieler wohl<br />
sein Leben lang nie vergessen wird.<br />
R.H.<br />
Kommen Sie zum Fest der Freude und des Frohsinns – vergessen Sie die Alltagssorgen
Seite 6<br />
<br />
Ein musikalischer Spaziergang – Einige Stationen auf der „Leipziger Notenspur“<br />
Von Barbara Fries<br />
Dem Besucher von Leipzig begegnen Zeugnisse musikalischer Kultur auf Schritt und<br />
Tritt. Außer Johann Sebastian Bach hinterließen auch Robert Schumann, Felix Mendels -<br />
sohn Bartholdy, Edvard Grieg oder Richard Wagner ihre Spuren in Leipzig. So ist es nur<br />
folgerichtig, dass es hier einen musikgeschichtlichen Wanderweg gibt, der die Schaf -<br />
fens stätten berühm-ter Musiker miteinander verbindet. Dabei werden die großen Kom -<br />
ponisten klassischer Musik hautnah auch mit ihren Alltagssorgen präsentiert.<br />
Johann Sebastian Bach (1685 – 1750)<br />
– ein Leben für die Musik<br />
Stolz und selbstbewusst wirkt Johann Sebastian Bach auf dem Denkmal, das vor der<br />
Tho-maskirche steht. Die Musik Bachs erscheint heute in großer Klarheit, Durch -<br />
sichtigkeit und Selbst verständlichkeit. <strong>Der</strong> Arbeitsalltag des berühmten Komponisten<br />
gestaltete sich jedoch alles andere als leicht. Bach war als Thomaskantor nicht nur<br />
für die musikalische Arbeit an den Kir chen in Leipzig zuständig, sondern wurde darüber<br />
hinaus auch als Lehrer an der Tho mas schule eingesetzt. Untergebracht war er<br />
im gleichen Haus wie die Knaben des Thomanerchors, das oftmals auch flegelhafte<br />
Verhalten der Buben soll Bach bisweilen zu schaffen ge macht haben. Bachs Ar -<br />
beits pensum und damit auch das des Chores war enorm gestiegen, da dieser nicht<br />
auf die Werke seiner Vorgänger zurückgriff, sondern in erster Linie seine eigenen Kom posi -<br />
tionen aufführte. In großer Eile mussten die Kantaten für die Sonntage einstudiert werden,<br />
nachdem die Noten für die Musiker von Bach mit der Hilfe von Frau und Kindern abgeschrieben<br />
worden waren. Im Bach-Museum, das sich am Thomaskirchhof befindet, kann<br />
man so ei ni ges über das Leben des Komponisten und seine Arbeits weise erfahren,<br />
die originalen Hand schriften sind dabei eine große Kostbarkeit.<br />
Felix Mendelssohn Bartholdy (1809 – 1847)<br />
– vielseitig und mit sozialer Einstellung<br />
<strong>Der</strong> Komponist Felix Mendelssohn Bartholdy brachte bei seinem Engagement im<br />
Gewandhaus neue Impulse für die Aufführungstechnik und die Orchesterleitung. Die<br />
größeren Orchester und die immer komplizierteren Orchesterwerke erforderten es,<br />
dass der Dirigent nicht mehr Mitmu si zie render war, sondern mit einem Taktstock vor<br />
dem Orchester stand. Anfangs gab es gegen Mendelssohn Bartholdy als Dirigenten<br />
noch Vorbehalte, schnell wurde jedoch deutlich, dass sich das Gewandhausorchester<br />
unter seiner Leitung zu einem hervorragenden Klangkörper entwickeln würde. So setzte<br />
er sich auch dafür ein, dass die Musiker besser bezahlt wurden. Be sonders verdienstvoll<br />
war Mendelssohns Bemühen um die Musik von Johann Sebastian Bach, dessen<br />
Matthäus-Passion er nach langen Jahren der Vergessenheit im Jahr 1829 zur Auf füh -<br />
rung brachte. In seinem Wohnhaus in Leipzig ist in der ersten Etage der ehemalige<br />
Wohn- und Arbeitsbereich mit originalen Möbeln eingerichtet worden. Die Vielseitigkeit<br />
Men dels sohns zeigt sich daran, dass der Komponist nicht nur Musiker, sondern auch<br />
Maler war, so dass in einem Raum des Museums zahlreiche Aquarelle ausgestellt sind.<br />
Edvard Grieg (1843 – 1907) – Sehnsucht nach Norwegen<br />
<strong>Der</strong> Komponist aus Norwegen kam schon als 15-jähriger nach Leipzig, um am<br />
Konservatori-um zu studieren. Vom Heimweh geplagt behielt er Leipzig zunächst in<br />
keiner guten Erinne-rung, als er die Stadt wieder verließ. Dennoch sollte er mit<br />
Leipzig enge Verbindungen erhal-ten, als er später in Kontakt mit der Edition Peters<br />
trat und mehrfach in einer Wohnung im Leipziger Verlagshaus untergebracht war.<br />
Die enge Verbundenheit zu seiner Heimat Norwegen spiegelt sich in seinen Werken<br />
wider, in denen er die Sagen und Märchen des Landes in Musik fasst. Edvard Grieg<br />
– so erfährt man in der Grieg-Begegnungsstätte – war nur 1,52 Meter groß und<br />
hatte eine große Ähnlichkeit mit Albert Einstein.<br />
Richard Wagner (1813 – 1883) – so gar kein Musterschüler<br />
In Leipzig besuchte Richard Wagner von 1828 – 1830 die Nikolaischule der Stadt.<br />
Dabei stieß er bei seinen Lehrern auf wenig Begeisterung, schließlich blieb er etwa ein<br />
halbes Jahr dem Unterricht fern. Seine Zensuren waren infolgedessen schlecht. Auch<br />
der Übertritt an die Thomasschule, die er später ohne Abschluss verließ, veränderte<br />
daran nichts. Für seinen weiteren Lebensweg scheint der Aufenthalt an der Schule unerheblich<br />
gewesen zu sein, inspirierend war jedoch sicherlich das kulturelle Leben in<br />
Leipzig.<br />
„Zum Arabischen Coffe Baum“ – immer etwas Neues zu erfahren<br />
Am Ende des Barfußgässchens steht der Leipzig-Besucher vor einem repräsentativen Bauwerk,<br />
dessen schmucke Außenfassade auf das Innere neugierig macht. Dabei handelt es sich<br />
um das zweitälteste Kaffeehaus Europas, das immerhin auf eine beachtliche Geschichte<br />
zurückblicken kann: Es besteht seit 1720. Wie heute so war auch damals das<br />
Kaffeehaus Treffpunkt und Ort für viele Gespräche. Alle Komponisten, die in Leipzig<br />
wohnten, waren hier zu Gast; in der Wirtsstube zeugen die Bilder von der Anwesenheit<br />
der prominenten Gäste. Robert Schumann führte über seine Besuche von 1828 –<br />
1844 sogar akribisch Tagebuchaufzeichnungen.<br />
Das Grassi-Museum<br />
– Menschen auf der Suche nach Klangverbesserung<br />
Unter dem Motto „Die Suche nach dem vollkommenen Klang“ kann der Besucher in<br />
den mu-sikhistorisch von der Renaissance bis zum 20. Jahrhundert geordneten<br />
Räumen über 5000 Instrumente sehen. Dabei gilt die Ausstellung als zweitgrößte<br />
Musikinstrumentensammlung Europas. Darunter findet man so manche Rarität, wie<br />
zum Beispiel das älteste Clavichord. Skurril wirken die Taschengeigen, Büchsen trom -<br />
peten oder gar die Echoblockflöten, die Bach bei einem seiner Brandenbur gi schen<br />
Konzerte in der Partitur vorgesehen hat. Im ersten Stock bietet sich dem Be sucher<br />
die Möglichkeit, einige Instrumente selbst auszuprobieren. Unter anderem findet<br />
sich hier ein Clavichord, dessen feinsinniger Klang Zuhören erfordert, oder ein<br />
Instru ment aus klingendem Stein, dem sogenannten Phonolith.<br />
Ein „musikalischer Spaziergang“ durch Leipzig lohnt sich, denn hier ist auf kulturellem Ge -<br />
biet unglaublich viel geboten. <strong>Der</strong> Wanderweg wird stets ergänzt und mit zusätzlichen Statio -<br />
nen erweitert, wodurch die Stadt immer mehr an Attraktivität gewinnt.<br />
Thomaskirche mit dem Grab<br />
von Johann Sebastian Bach<br />
Clavichord aus dem Jahr 1543<br />
Leipzig<br />
Pyramidenflügel um 1825<br />
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Seite 7<br />
Okavango: Foto: Peter Stenglein<br />
NAMIBIA – Traumhafte Landschaftskontraste und Tierbeobachtungen<br />
Windhoek – Kalahari Wüste – Sossusvlei – Namib Wüste – Swakopmund – Damarland –<br />
Eotsha National Park – Erindi Wildreservat – Windhoek<br />
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Reisetermin: 28.10. bis 10.11.<strong>2014</strong><br />
Preis pro Person im DZ 2.998,– €<br />
Salz aus der Wüste<br />
Von Roland Hermsdörfer, Fotos ReiseCenter Schaffranek<br />
Durch verschiedene Berichte über die Kalahari, über unterschiedliche Medien verbreitet, ist uns<br />
Mitteleuropäern diese Wüste längst ein Begriff. Jene, fast über den gesamten südafrikanischen<br />
Kontinent verlaufende Sand- und Steppenlandschaft erstreckt sich über mehrere Staa -<br />
ten. Die westlichen Ausläufer erreichen auch Namibia, das sich durch seine verschiedenen Na -<br />
turschutzgebiete einen Namen gemacht hat. Die Kalahari ist aber auch Rückzugsgebiet jenes<br />
kleinwüchsigen Volkes, den San, deren Sprache schnalzende, schmatzende Geräusche beinhaltet<br />
und die durch ihre Lebensweise kaum auf Geld angewiesen ist. Und das Wenige, das<br />
tatsächlich ab und an benötigt wird, verdienen sich Teile dieses Volkes durch den Abbau des<br />
Kalahari-Salzes.<br />
Kalahari Wüstensalz Salz kommt aus dem Süden Afrikas. Im südlichen Teil der Kalahari,<br />
bei Dwyka, im Karoobecken, entstand bis vor 280 Millionen Jahren durch Verschiebungen und<br />
Austrocknung von stehenden Gewässern das Ur-Salz. Noch heute ist die Landschaft, in der das<br />
Kalahari Wüstensalz gewonnen wird, äußerst trocken und für die Landwirtschaft völlig ungeeignet.<br />
Da es vor Millionen von Jahren noch keine Umweltverschmutzung gab, handelt es sich<br />
bei dem Kalahari Salz um ein naturbelassenes, unbehandeltes und frei von Schadstoffen und<br />
Umwelteinflüssen gewonnenes Gourmet-Salz. Durch sein hohes Alter wird es auch als eines<br />
der ältesten Erdsalze bezeichnet. Das Salz kommt aus einer fast als romantisch zu bezeichnenden<br />
Gegend im Herzen der Kalahari Wüste. Im Karoo-Hauptbecken fließen unterirdisch drei<br />
Flüsse auf einer Millionen Jahre alten Gesteinsschicht die reine und unberührte Natriumchlorid-<br />
Kristalle enthält, zusammen. Da diese Wasserläufe durch und über die alte Gesteinsschicht fließen,<br />
wird das Salz aus dem Gestein gelöst und strömt in einen geschützten unterirdischen<br />
Solesee. Hier quillt die Salzsole an die Oberfläche. Diese wird dann behutsam in der Sonne<br />
getrocknet. Jene unterirdische, weit entfernt von bewohnten Gebieten liegende Solesee ist die<br />
Mittelaltermarkt auf Burg Rabenstein<br />
<strong>Der</strong> größte und beliebteste Mittelaltermarkt Nordbayerns<br />
Von Donnerstag bis Sonntag, 19. bis 22. Juni, begibt man sich auf Burg Rabenstein wieder<br />
auf eine spannende Zeitreise zurück ins Mittelalter.<br />
Geboten wird ein umfangreiches Programm von Aktionskünstlern und Gauklern, mittelalterliche<br />
Feldschlachten und Schaukämpfe, Puppentheater und Gauklerschule für die<br />
Kinder und jeweils eine große Feuershow am Abend. Historische Gruppen aus ganz<br />
Deutschland lagern vor der Kulisse der 800 Jahre alten Burg, Händler und Handwerker<br />
wie Schmiede, Korbmacher, Seiler, Bader und viele andere geben Einblick in längst ausgestorbene<br />
Berufe des Mittelalters. Natürlich dürfen Kinder und Erwachsene sich auch<br />
selbst in diesen Handwerken, z.B. beim Filzen, Schmieden und Holzgestalten versuchen.<br />
Eine besondere Attraktion für Jung und Alt bieten auch die mehrmals täglich stattfindenden<br />
Bogenschießturniere, bei denen sich die Marktbesucher im Bogenschießen beweisen<br />
können. Für die Kinder sorgt zusätzlich ein handbetriebenes Holzkarussell für viel Spaß<br />
und Unterhaltung.<br />
Musik spielt die mittelalterliche Gruppe „Fatzwerk“.<br />
Die Markteröffnung erfolgt am Donnerstag, um 12:00 Uhr, durch den Herold. Erwachsene<br />
zahlen 7 Euro, Kinder 4 Euro Eintritt. Die Familienkarte (2 Kinder, 2 Erwachsene) kostet<br />
20 Euro. Eintritt für Kinder unter Schwertlänge (1m) ist frei.<br />
Anzeigen<br />
Öffnungszeiten: Do. 12-22 Uhr, Fr. 10-22 Uhr, Sa.10-22 Uhr, So. 10-19 Uhr.<br />
Anfahrt: Burg Rabenstein liegt im Ahorntal in der Fränkischen Schweiz zwischen Behrin -<br />
gers mühle und Bayreuth. Weitere Infos: www.burg-rabenstein.de<br />
Omaruru: Foto: S. v. Dobschütz<br />
Quelle des Kalahari Wüstensalzes. Naturreines Kalahari Wüstensalz ist eine reichhaltige Quelle<br />
von lebenswichtigen Mineralien und Spurenelementen. <strong>Der</strong> relativ hohe Anteil an Phosphor<br />
und Magnesium beeinflusst den Geschmack des Salzes. Kalahari Wüstensalz schmeckt sehr<br />
mild und leicht süßlich. Kalahari Wüstensalz ist also ein natürliches, 100 % reines, Natursalz,<br />
frei von chemischen Zusätzen. Es ist eine hervorragende Alternative zum herkömmlichen weißen<br />
Speisesalz. Spitzenköche aus der ganzen Welt sollen angeblich mit diesem außergewöhnlichen<br />
Salz arbeiten.<br />
Kalahari: Foto: Elmar Thiel
Seite 8<br />
Weit weg vom Alltag<br />
CD-Einspielung „Zeit zu träumen“ von Florian Christl<br />
Unter dem Titel „Zeit zu träumen“ erschien im April <strong>2014</strong> eine CD, deren Musik der<br />
Pianist Florian Christl (geboren am 8.8.1990) komponiert und zusammen mit einem<br />
Streichquartett aufgenommen hat. Nach bereits kurzer Zeit waren alle Exemplare vergriffen,<br />
so dass eine neue Auflage in Produktion gehen musste.<br />
Die Musik ist eingängig, gefällig und orientiert sich eher an traditioneller Kom po -<br />
sitionstechnik als an Allüren manch zeitgenössischer Musik. Dies zeigt schon der Blick auf<br />
das CD-Cover, denn die Titel stehen in herkömmlicher Dur- und Molltonalität, das Spiel mit<br />
Dreiklängen ist allgegenwärtig. Auch die Besetzung mit Streichquartett und Klavier bildet<br />
ein harmonisches Ganzes und setzt auf die ausdrucksvollen Klangfarben des Instrumen -<br />
tariums. Dabei kommt der Fluss der Musik durch die pulsierende Rhythmik in Verbindung<br />
mit Veränderungen in den Tonlagen und einer differenzierten Lautstärkengestaltung zu -<br />
stande.<br />
Die CD mit so poetischen Titeln wie „Auf den ersten Blick“ in D-Dur oder „Geträumt“<br />
in C-Moll versetzt den Hörer in eine klangvolle Welt, die einen Kontrapunkt zum Alltag<br />
setzen kann: So ist es „Zeit zu träumen“.<br />
BF<br />
„Feelsaitig“<br />
Erste LP – jetzt auch auf CD!<br />
Als vor gefühlten 100 Jahren von Alexander „Sandy“ Wolfrum (Bayreuth) und Robert Wachs -<br />
mann (München) das Liedermacher und Folk-Duo „Feelsaitig“ aus der Taufe gehoben wurde,<br />
erschien sehr bald das gleichnamige Album „Feelsaitig“, das in der damaligen Musikszene,<br />
nicht nur der Wagnerstadt, für Aufmerksamkeit gesorgt hatte. Die Gitarrengruppe hatte sich<br />
mit dem Nürnberger Bassisten „Hanzie“<br />
Schar rer ergänzt und war, nun musikalisch<br />
gesehen, noch vielseitiger geworden und aus<br />
der Gilde der deutschen Liedermacher nicht<br />
mehr weg zu denken. Scharrer (leider be reits<br />
2006 verstorben) sorgte auch für das interessante,<br />
als Comicstrip gestaltete, Schallplattencover.<br />
Bei größeren, nachfolgenden Events,<br />
wie ihrem Gast spiel in Moskau, oder den Auf -<br />
tritten für den Bayerischen Rundfunk in Klos -<br />
ter Banz (Lieder an einem Sommer abend)<br />
verpflichteten sie auch einen Schlagzeuger.<br />
Nun, tatsächlich 30 Jahre später hat Sandy<br />
Wolfrum das Album als CD auf den Markt<br />
gebracht. Als, wie es auf dem Albumumschlag heißt: 30th Anniversary Deluxe Edition Remas -<br />
tered. Deluxe, weil Wolfrum extra als Bonus noch fünf Titel eines legendären Livekonzertes<br />
beim Bayreuther Bürgerfest vom Jahr 1987 dazu beisteuerte. Diesem nicht genug, haben<br />
„Feelsaitig“ in diesem Jahr zwei brandneue Songs im Studio aufgenommen und sich dabei<br />
von altbewährten Freunden an Bass (Gerhard Dettlaff) und Drums (Leroy Herz) unterstützen<br />
lassen. Auch diese Songs: „Cooler’s Times“ und „Es lebe der Schwachsinn“ sind diesem<br />
Deluxe-Paket beigegeben. Ein im Stil der LP gehaltenes kleines Booklet erzählt dem „Neu-<br />
Fan“ nochmals in Kürze die bisherige Bandhistorie und selbstverständlich hat Wolfrum dazu<br />
ein paar seltene Fotos aus der Blütezeit des Bayreuther Liedermacherclans „Feelsaitig“ beigefügt.<br />
Ein rundum gelungenes kleines Package für die alten Wegbegleiter, denen jedes mal die<br />
LP Leid tat beim Abhören und die diese nun endgültig in Watte packen können und jeden, an<br />
gutem deutschen Liedgut, mal nachdenklich mal warnend und ab und an auch zartbitter, interessierten<br />
Musikfreund.<br />
R.H.<br />
Impressum: „<strong>Der</strong> Bierstädter“ Erscheinung monatlich. Herausgeber: Roland Hermsdörfer.<br />
Chefredakteur: Wolf Gittel (V. i. S. d. P.). Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht die<br />
Meinung der Redaktion wieder. Abdruck, Kopie, Vervielfältigung, auch auszugs weise, nur mit<br />
Genehmigung der Redaktion möglich. Für eingesandte Beiträge kann keine Abdruckgarantie gegeben<br />
werden. Eine Rücksendung ist nicht möglich.<br />
Kauernburger Platz 4 · 95326 Kulmbach · bierstaedter1@web.de · www.bierstaedter.de<br />
Telefon: 0 92 21 / 6 74 95 oder 87 82 41, Fax: 0 92 21 / 87 82 48<br />
Anzeigen: Roland Hermsdörfer. Für die Inhalte der Inserate sind die Auftraggeber verantwortlich.<br />
In unserem Haus gesetzte Inserate dürfen nur mit unserer Genehmigung weiterverwendet werden.<br />
Druck: MegaDruck.de<br />
In Memoriam: Vera Hermsdörfer (V.H.)<br />
<br />
Open-Air-Nächte auf der Plassenburg<br />
Seit vielen Jahren hat sich der Schöne Hof der Kulmbacher Plassenburg als einer der stimmungsvollsten<br />
Veranstaltungsorte für Open-Airs etabliert. Vom 16. bis 20. Juli <strong>2014</strong> findet<br />
hier wieder das Plassenburg-Open-Air statt, in dessen Rahmen Künstler wie Thees Uhlmann,<br />
die Spider Murphy Gang oder Bembers zu sehen sein werden.<br />
Den Auftakt bestreitet am Mittwoch, den 16.<br />
Juli die Pink-Floyd-Tribute-Band Echoes, die<br />
mit einer aufwendigen Bühnen- und Licht -<br />
show die Besucher auf eine Reise zur dunklen<br />
Seite des Mondes entführt. Tags darauf<br />
gibt mit Thees Uhlmann einer der derzeit er -<br />
folgreichsten deutschsprachigen Pop-Musiker<br />
seine Visitenkarte auf der Plassenburg ab.<br />
Nachdem er über zehn Jahre mit seiner Band<br />
Tomte durch die Republik tourte, wagte das<br />
sympathische Nordlicht 2011 den Schritt zur<br />
Solo-Karriere und landete mit der Single<br />
„Zum Laichen und sterben ziehen die Lachse<br />
den Fluss hinauf“ gleich einen Hit. Am 18.<br />
Juli wird der Nürnberger Kult-Comedian<br />
Bembers mit seinem brandneuen Programm<br />
„Alles muss raus“ für Lachsalven sorgen,<br />
wenn er erneut von den Kuriositäten seines Alltags erzählt. Als Special Guest hat das fränkische<br />
Comedy-Schwergewicht dabei seinen Freund und Kollegen, den Ruhrpott-Comedian Mar -<br />
kus Krebs mit dabei. Einen weiteren Höhepunkt bietet das Unplugged-Konzert der Münchner<br />
Kultband Spider Murphy Gang, die seit den 80er Jahren aus dem deutschsprachigen Musik -<br />
geschäft nicht mehr weg zu denken ist, am Samstagabend, ehe am 20. Juli Dirigentin Ljubka<br />
Biagioni zu Guttenberg mit dem Konzert der Sofia Symphonics bei „Klassik auf der Burg“ das<br />
Festival mit Kompositionen aus ihrer italienischen Heimat beschließt.<br />
Karten für die Open-Air-Nächte auf der Plassenburg sind in verschiedenen Kategorien auf<br />
der Homepage des Festivals unter www.plassenburgopenair.de sowie an den Geschäftsstellen<br />
Es ist Samstag, so gegen 9:00 Uhr. Ich sitze<br />
gerade beim Frühstück. Da ruft mich der<br />
Roland an.<br />
Morgn Schdon, hosst du heit Ombd a wengla<br />
Zeit. Iech fohr mitn Nils noch Bad Berneck,<br />
do is heit widder a Musikerseschn im Rhein -<br />
gold. Willst mitfohrn?<br />
Noja, soch ich, freilich fohr ich mit.<br />
Die Gitarrn nimmst obber a a wengla mit.<br />
Denn, a poor Liedla musst scho machen.<br />
Also gut, soch ich drauf, ich pack mei Zeich<br />
zamm und dann schau mer moll wos do su<br />
lus is.<br />
Nachdem ich dann die Gitarre und die dazugehörige<br />
Ausrüstung eingepackt hatte wollte<br />
ich noch ein wenig im Garten arbeiten. Wie’s<br />
halt so ist, ich hab nicht aufgepasst und mir<br />
die linke Hand verdreht. Es war nicht<br />
schlimm, aber weh getan hat es trotzdem.<br />
Meine mich liebende Gattin hat natürlich<br />
gleich ihren Kommentar abgeben müssen.<br />
Des gschicht der recht. Woss musst du jetzert<br />
nuch im Gartn ärbern, wennst heit Ombd mit<br />
deiner GItarrn fort willst.<br />
Wasst mei Maadla, hob ich gsocht, ich moch<br />
zwor jetzert net su recht spieln kenna, obber<br />
hie gieh ich trotzdem.<br />
Pünktlich um Siema sinn dann der Roland,<br />
der Nils und iech in Bad Berneck im Rhein -<br />
gold eigeloffn. <strong>Der</strong> Nils hot sei Zeich, also sei<br />
„Egwibbment“ in die Wertschaft gebrocht<br />
und iech hob mich gleich, wie des su am altn<br />
Musikantn zustitt, a wengla gstärkt. Wie ich<br />
mich dann do so su in derer Wertschaft um -<br />
schau, hob ich mir gedocht, Dunnerwetter,<br />
des schaut doch fast su aus wie in aaner Bar<br />
bei die Ami. Iech muss sogn, des hot mir persönlich<br />
sehr gut gfalln. Des iss su a Umge -<br />
bung, do passt unner Musik nei. Ich hob den<br />
Eindruck ghobt, die Wertschaft wor extra für<br />
uns su eigericht. Im Lauf der Zeit sinn dann<br />
immer mehrer Musiker eigetroffn. A poor<br />
hob ich scho gekennt, die annern hob ich<br />
dann nuch kennagelernt.<br />
Und dann gings lus:<br />
<strong>Der</strong> Nils hot ongfangt. Des wor des erschta<br />
moll wu ich na allaa spieln ghert hob. Also,<br />
der hot sich werklichwohr klasse gemacht.<br />
Sei Auftritt wor super. Dann kom der Leroy.<br />
Wie gewohnt worn seina Lieder widder<br />
genau des woss mir hern wolltn. <strong>Der</strong> Chef<br />
der Bayerischen Rundschau und bei der Tourist-Info Kulmbach erhältlich. Für das Konzert der<br />
Spider Murphy Gang sind nur noch Restkarten verfügbar.<br />
BS<br />
Schdons Gedanken Nr. 5<br />
Heute: Im Rheingold in Bad Berneck<br />
Anzeigen<br />
verm Rheingold, der Klaus hot dann a<br />
gspielt. Werklich super. Und dann hot auf<br />
amoll su a blonds Maadla ihr Gitarrn in die<br />
Händ genumma und hot ongfangt zer spieln.<br />
Freunde ich konn eich sogn, ich wor überrascht.<br />
Wos die Andrea do su vorgetrogn hot,<br />
alle Achtung. Eine klasse Stimm und dann<br />
nuch ihr Gitarrn derzu. Ich muss sogn: Freun -<br />
de des misster eich amoll onhöhrn. Iech hob<br />
mich dann a nuch überredn lossn und hob<br />
widder a poor Oldies ver CCR gemacht, trotz<br />
meiner verletztn Händ. Es hot trotzdem sehr<br />
gut geklappt.<br />
Im Lauf der Veronstoltung homm dann a die<br />
annern Musikantn obwechslnd amoll mitgspielt.<br />
Ganz su wie des a saa soll. Iech konn<br />
nur aans sogn, wer do net derbei wor, der<br />
hot woss verpasst.<br />
Ihr Inserat im Internet: www.bierstaedter.de<br />
Nochdem der Klaus Hutzler jedn letztn<br />
Samstoch im Monat ob Siema seina „Rheingold<br />
Sessions“ veronstoltet muss ich sogn,<br />
dass mer mich jetzt öfters in Bad Berneck<br />
treffn wird und ich hoff, dass mehrer Musiker<br />
aus unnerer Gegnd a den Wech dorthie finna<br />
domm.<br />
Ich wer auf jedn Foll im <strong>Mai</strong> widder hie geh<br />
und den Nils und den Roland nimm ich dann<br />
mit. Ich frei mich heit scho drauf, dass ich<br />
alla diea Musiker widder treffn konn.<br />
Herzlichst<br />
eier Stone
Seite 9<br />
BSC-Damen bieten erfolgreichen Fußball<br />
Die Gründung der BSC Damenelf war vor wenigen Jahren auch<br />
Thema des Bierstädters gewesen. Mit Engagement, Euphorie und<br />
viel Spaß stürzten sich einige Frauen, darunter einige, die vorher<br />
noch nie gegen das runde Leder getreten hatten, in das Experi -<br />
ment Fußball. Skeptisch von vielen Außenstehenden beäugt, üb -<br />
ten die Blaicherinnen unter Trainerin Kathrin Küfner bis zum Um -<br />
fallen. Die logischerweise folgenden Niederlagen in den Spielen,<br />
zehrten zwar an den Nerven, motivierten die junge Mannschaft<br />
jedoch weiter am Ball zu bleiben. Erste Erfolge stellten sich auch<br />
bald ein. Doch, interne Zwistigkeiten führten zum Wechsel der<br />
Trainerin (und einiger Spielerinnen) zum ATS Kulmbach, wo sie<br />
einen Neuanfang versuchte. Die in der Blaich verbliebenen Mädels<br />
machten weiter und fanden im damaligen B-Juniorencoach Heiko<br />
Seidel einen geeigneten, sehr erfahrenen Trainer. Seidel, bis vor<br />
wenigen Jahren noch als erfolgreicher Jugendcoach in <strong>Mai</strong>nleus<br />
tätig, baute mit Co-Trainer Florian Mallanik, ein neues und erfolgshungriges<br />
Team auf. Natürlich lief anfangs nicht alles glatt. Wie -<br />
der hagelte es Niederlagen. Die Mannschaft glaubte aber an sich<br />
und in der dritten gemeinsamen Saison stehen sie urplötzlich am<br />
dritten Platz der Liga, vor sich das Team aus Michelau und am ers -<br />
ten Rang die Frauen vom TSV 08, die aufgrund ihrer Leistungs -<br />
stärke jederzeit zwei oder drei Klassen höher spielen müssten.<br />
Noch ist rein rechnerisch und wenn alles für die Blaicherinnen<br />
läuft, die jüngste hohe Heimniederlage gegen den Stadtnachbarn<br />
sollten sie schnell abhaken, der zweite Platz noch möglich. Ein<br />
Platz, den diese sympathische Gruppe von Fußballerinnen nicht<br />
aus den Augen verlieren sollte. Allerdings ist der jetzige Kader der<br />
Blaicher Frauen noch zu knapp besetzt. Die Mädels, die ihre<br />
Mann schaft selbst „Das Team mit dem gewissen Wahnsinn“ nennen,<br />
suchen, so Coach Seidel im Gespräch mit dem Bierstädter,<br />
dringend Verstärkung. Er betonte dabei, dass auch liebend gerne<br />
Mädchen, die noch nie Fußball gespielt haben, diesen Sport aber<br />
gerne ausprobieren möchten, jederzeit zu einem Training kommen<br />
können. Die Übungsstunden finden immer am Mittwoch und<br />
am Freitag um 19 Uhr am Blaicher Sportgelände statt.<br />
Zusammenfassend ist zu sagen, dass sich die fußballbegeisterten<br />
Damen längst im Gesamtverein integriert haben, den BSC<br />
mit neuem und frischen Wind bereichern und genügend positive<br />
Werbung für die Blaicher in die Region hinaustragen. <strong>Der</strong> Bierstädter<br />
wünscht der sympathischen „Frauschaft“ und ihren Trai -<br />
nern auf diesem Wege natürlich alles Gute für die weiteren Spiele<br />
und genug Zulauf an Spielerinnen.<br />
R.H.<br />
<strong>Der</strong> Kader der Blaicher Damenmannschaft 2013/14<br />
Tor: Nicole Tremel (31)<br />
Abwehr: Christina Frank (34), Julia Hohl (25)<br />
Manuela Pöhlmann (33)<br />
Tina Wachter (24)<br />
Mittelfeld: Christine Albert (26), Sandra Benz (29)<br />
Aileen Frauenknecht, Tatjana Giese (27)<br />
Kristin Kugas (17), Christin Lammert (31)<br />
Anja Lochner (28), Christina Schoberth (23)<br />
Lucy Seidel (30)<br />
Sturm: Steffi Deißler (31)<br />
Nadine Krpan (16)<br />
Jennifer Liebig (24)<br />
Trainer:<br />
Heiko Seidel<br />
Co-Trainer: Florian Mallanik<br />
Anzeigen<br />
Hinter der Copacabana gleich links<br />
Kolumne von R.Hü.<br />
Maringá 05.05.<strong>2014</strong><br />
Nur noch etwas mehr als einen Monat...<br />
Dann fangen sie an, die Spiele...<br />
Und es rumort, das kann man sagen. Da<br />
ich über Internet verfüge, bin ich über die<br />
deutsche Presse genauso gut informiert, wie<br />
über die brasilianische und was auffällt ist,<br />
dass Brasilien immer mehr in den Fokus rückt.<br />
Die Gebäude für die Deutsche Elf sind<br />
noch nicht fertig.... In Recife schmeißt ein<br />
Hirnloser eine Kloschüssel auf die gegnerischen<br />
Fans und tötet eine Person... alles gu -<br />
te Aufhänger für die Bild.<br />
Wird diese Weltmeisterschaft als erste<br />
we gen Unruhen unterbrochen? Fragt ein<br />
ehemaliger Bundestrainer.<br />
Das ist sogar eine gute Frage. Brasilianer<br />
sind nicht so leicht ruhig zu stellen wie wir<br />
Europäer. Möglich ist es. Wenn sich genug<br />
Wut aufgestaut hat, gehen die Brasilianer<br />
auf die Straße und schlagen kaputt, was<br />
ihnen in den Weg kommt. Barbarisch? Unzi -<br />
vi lisiert? Aus unsere Sicht vielleicht, aber es<br />
funktioniert und die Wut ist mehr als gerechtfertigt!<br />
Die letzten Demonstrationen vergangenes<br />
Jahr haben Wirkung gezeigt. Noch<br />
lange nicht genug, aber es hat sich was ge -<br />
ändert hier. Die ewige Straflosigkeit und Un -<br />
berührbarkeit der Politiker, die seit Jahr zehn -<br />
ten gilt, ist aufgehoben. Die Politiker haben<br />
einfach immer alles abgestritten und frech in<br />
die Kamera gelogen, weil sie wussten, das<br />
letztendlich nichts passiert. Endlose, ergebnislose<br />
Untersuchungsausschüsse von ihren<br />
Freunden geleitet und nur dazu benutzt um<br />
weiteres öffentliches Geld zu verbraten.<br />
Doch jetzt sitzen schon mal zwei Dut -<br />
zend für lange Zeit hinter Gittern. Die staatliche<br />
Polizei deckt fast täglich neue Skandale<br />
auf und die Parlamentssitze sind nicht mehr<br />
so gemütlich wie vorher. Korruption und Be -<br />
trug sind nicht mehr ganz so einfach.<br />
Es hat also funktioniert und das haben<br />
alle mitbekommen. Und es wurden Aktionen<br />
angekündigt. Man wird sehen müssen.<br />
Was mehr beunruhigt ist das ansteigen<br />
der Kriminalität. Was passiert?<br />
Ich werde es an Hand von Rio de Janeiro<br />
erklären, stellvertretend für den größten Teil<br />
des Landes:<br />
Gerade in Rio sind die Favelas (Slums)<br />
über die ganze Stadt verteilt. Normales oder<br />
reiches Viertel neben Favela. Selbst die Co -<br />
pa cabana wird von ihnen eingegrenzt. Jahr -<br />
zehn telang waren diese Armenviertel fest in<br />
der Hand der Drogendealerbanden.<br />
Aufgrund korrupter Politiker und Polizis -<br />
ten wurden niemals echte Versuche unternommen,<br />
damit aufzuräumen. Jetzt aber<br />
kom men die WM und die Olympischen Spie le<br />
und da muss die Stadt ja sauber sein, oder?<br />
Also hat man schon seit zwei Jahren,<br />
oder mehr, damit angefangen, eine Art Be -<br />
friedungspolizei in den Favelas zu installieren.<br />
Das hatte auch mehr oder weniger gu -<br />
ten Erfolg. Soviel Erfolg, das jetzt sogar<br />
Gringos (Ausländer) die Favelas besuchen<br />
können. Es gibt mittlerweile sogar darauf<br />
spezialisierte Fremdenführer, die für ein<br />
wenig Gruseln und Adrenalin sorgen.<br />
Aber was ist dann mit den Kriminellen<br />
passiert? Alle im Knast? Aber woher denn!<br />
Die Gefährlichen sind alle geflüchtet, bevor<br />
das erste Polizeiauto von Weitem zu sehen<br />
war und haben ihre Drogen und Waffen mitgenommen.<br />
Und wo sind sie hin? Natürlich ins nächs -<br />
te Favela, das noch nicht von der Polizei<br />
okkupiert worden ist.<br />
Nur da gibt es auch schon Banden, was<br />
zu Konflikten führt mit Schießereien und vielen<br />
Toten. Diese Slums sind in der Peripherie<br />
der großen Städte, dort wo die Armen wohnen<br />
und die Polizei nicht so oft auftaucht.<br />
Man hat also die Probleme mit eisernem<br />
Besen zum Rand hin geschoben in der Hoff -<br />
nung, das es keinem auffällt, vor allen nicht<br />
den Touristen.<br />
Kann man sich die Wut der Leute vorstellen?<br />
Wegen der WM wurden aus ruhigen<br />
Vor ort gegenden auf einmal Drogenhöllen mit<br />
einer Zunahme von 300% an kriminellen Ta -<br />
ten. Die Kriminellen sind auch wütend, weil<br />
sie von ihren lukrativen Plätzen vertrieben<br />
worden sind.<br />
Dann sind da noch die kleinen Hand lan -<br />
ger und Eierdiebe, die in den Favelas geblieben<br />
sind, die bislang für die Drogendealer<br />
gearbeitet haben und jetzt wieder die konventionellen<br />
Geldbeschaffungsmethoden entdecken.<br />
Wie z.B. Überfälle, Diebstahl und<br />
Raub – Autos klauen und was es da noch so<br />
gibt. Da kommen die reichen Touristen natürlich<br />
gerade recht, nicht war?<br />
Die Bürgermeister haben schon angekündigt,<br />
dass während der Spiele alle Polizisten<br />
auf der Straße zur Sicherung sein werden.<br />
Es gibt also genug Gründe für Wut und es<br />
werden immer mehr.<br />
Jetzt habe ich aber ein echt schwarzes<br />
Bild gemalt, nicht wahr? Unglücklicherweise<br />
jedoch Realität.<br />
Es wird Demonstrationen geben und<br />
ganz sicher wird es Überfälle auf Touristen<br />
geben, vielleicht sogar Todesopfer.<br />
Das weiß die Fifa und das wissen die Be -<br />
hörden hier. Aber es ist einfach zu viel Geld,<br />
das da verdient wird. Man wird versuchen, es<br />
soweit wie möglich zu verhindern. Ob das<br />
ge lingt, ist natürlich eine andere Frage.<br />
Aber eine Realität ist auch, das Fuß ball -<br />
fans und Touristen aus aller Welt die Lebens -<br />
freude der Brasilianer erleben werden, die<br />
Freundlichkeit und Gastfreundschaft, das gu -<br />
te Essen und die wunderbare Natur!<br />
Ach ja, und hoffentlich auch guten Fuß ball. :-)<br />
Was die Touristen hier erleben werden,<br />
sollten sie nicht mit dem normalen täglichen<br />
Leben verwechseln. Ganz Brasilien wird im<br />
Ausnahmezustand sein. Land und Leute werden<br />
vor Lebensfreude nur so sprühen. Brasi -<br />
lien und die Brasilianer wollen einen tollen<br />
Eindruck hinterlassen, denn die Brasilianer<br />
sind, trotz der vielen Probleme, sehr stolz auf<br />
ihr Land und echte Patrioten.<br />
Was kann ich also den Leuten mitgeben,<br />
die unbedingt die Spiel live sehen wollen?<br />
Natürlich bleiben! Nicht kritisieren!<br />
(„Bei uns ist das aber besser...“)<br />
Nicht seinen Reichtum spazieren tragen!<br />
Nicht angeben oder sich über die Menschen<br />
stellen!<br />
Ein paar Worte auf portugiesisch (auch<br />
falsch ausgesprochen) öffnen die Herzen der<br />
Brasilianer.<br />
Aber auch nicht blindlings vertrauen. Für<br />
viele Brasilianer sind Diebstahl und Betrug<br />
erst eine Straftat, wenn sie betroffen sind<br />
oder dabei erwischt werden. Ansonsten: „Ist<br />
doch selber schuld, wenn er sich so reinlegen<br />
lässt, oder?“.<br />
Das war diesmal natürlich der nicht so schö -<br />
ne Teil, der aber auch gesagt werden muss.<br />
Nächsten Monat beschäftige ich mich<br />
dann endlich richtig mit der WM und den<br />
Spielern und was so rundum passiert.<br />
Noch etwas zum Schluss: Die meisten<br />
Brasilianer (auch die „Spezialisten“ im Fern -<br />
sehen) sehen Deutschland als den eindeutigen<br />
Favoriten auf den Titel.<br />
Viele Grüße bis nächsten Monat<br />
von der Copacabana hinten gleich links..<br />
(<strong>Der</strong> Titel stimmt noch, nur sind es jetzt so<br />
1000 km nach links....)<br />
Ihr Inserat im Internet: www.bierstaedter.de
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Natalie Bus:<br />
Einsatzpläne<br />
Vor knapp zehn Jahren gründete die examinierte Gesundheits- und Krankenpflegerin Edelgard<br />
Fringes in Neuenmarkt ihren diesbezüglichen Dienstleistungsservice. Aus der damaligen<br />
Stamm besetzung mit einer Krankenschwester und einer Minijoblerin, sowie einem zur Organi -<br />
sation dringend notwendigen Laptop erwuchs in der Zwischenzeit ein Stab von Mitar bei tern,<br />
der aus fünf Bürokräften und derzeit 95 Pflegekräften besteht. Hinzu kommen etliche in rot<br />
und mit dem Daheimsein-Logo versehene Kraftfahrzeuge.<br />
Nach dem Firmenumzug (mit 30 Mitarbeitern), im Oktober 2007, nach Untersteinach an<br />
die Hauptstraße 28 erfolgte in diesem Jahr nun erneut ein Komplettumzug in die Gebäude der<br />
ehemaligen Araltankstelle (Hausnummer 31) schräg gegenüber.<br />
Frau Fringes bieten sich nun die Möglichkeiten, Büroorganisation und Einsatzplanung,<br />
Dienstbesprechungen und Weiterbildungsmaßnahmen in getrennten Räumlichkeiten durchführen<br />
zu lassen.<br />
Edelgard Fringes, Inhaberin, Pflegedienstleitung, Geschäftsfühung<br />
Gemälde: „Die 4 Elemente von Wolfang Schneider“<br />
Ingrid Wichow:<br />
Krankenschwester,<br />
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Pflegedienstleitung<br />
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Denjenigen Menschen aus den Gebieten Kulmbach, Bayreuth und Lichtenfels, die aus Alters -<br />
grün den oder wegen Behinderungen ihren Alltag nicht mehr alleine bewältigen können, ein<br />
würdevolles und selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden zu bieten. Selbst pfle -<br />
gende Angehörige zu unterstützen, Die Pflege stets nach den neuesten Erkenntnissen durchführen<br />
– woraus eine harmonische Zusammenarbeit zwischen dem Team und den anvertrauten<br />
Menschen erwachsen soll.<br />
Hierzu stehen Fachkräfte unterschiedlicher Ausbildungsrichtungen zur Verfügung: Examinierte<br />
Gesundheits- und Krankenpflegerinnen, examinierte Altenpflegerinnen, staatlich geprüfte Heil -<br />
er ziehungspflegerinnen, Altenpflegerinnen, staatlich geprüfte Hauswirtschafterinnen und Haus -<br />
haltshilfen.<br />
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UNSER LEITBILD<br />
Einsatzplanungs- und Besprechungsraum<br />
a achtet und respektiert die Autonomie und Privatsphäre der Klienten in ihrer Häuslichkeit<br />
a hält sich strikt an die Schweigepflicht<br />
Nadine Küchler:<br />
Heilerziehungspflegerin,<br />
Einsatzplanung<br />
a ist sich stets der Verantwortung gegenüber hilfsbedürftigen Menschen bewusst.<br />
a nimmt die Wünsche, Sorgen und Probleme der Klienten ernst und steht ihnen zur Seite.<br />
a führt und leitet Klienten, die dazu selbst nicht mehr in der Lage sind, auf partnerschaft licher<br />
Ebene das körperliche und geistige Wohlbefinden zu erlangen und oder zu bewahren.<br />
a weiß, das ihm entgegengebrachte Vertrauen zu würdigen.<br />
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Verord nungen und Anweisungen.<br />
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a denkt daran, dass es nicht selbstverständlich ist gesund zu sein, sondern ein Geschenk.<br />
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Und wir, die im Augenblick jung sind, stellen jetzt die Weichen,<br />
wie es in nicht allzu langer Zeit uns selbst ergehen wird.<br />
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Tel.: (0 92 25) 95 89 61<br />
Fax: (0 92 25) 95 89 63<br />
Mobil: 0171 / 9 36 61 89<br />
www.daheimsein.de<br />
fringes@online.de
Seite 11<br />
Das waren Zeiten! – Erinnern Sie sich?<br />
1984 – vor 30 Jahren<br />
a 01.06. Das Architekturmuseum wird in Frankfurt/<strong>Mai</strong>n eröffnet.<br />
a 04.06. In der Nähe der Stadt Reading/Großbritannien werden bisher unbekannte<br />
Schriftstücke von George Orwell gefunden. Er zählt zu den bedeutendsten Schriftstellern<br />
der englischen Literatur, und passend zum Jahr ist sein Roman „1984“ auch sein Be -<br />
kanntester.<br />
a 12.06. Die siebte Fußball Europameisterschaft wird in Frankreich eröffnet, die vom Aus -<br />
tra gungsland mit einem 2:0 Sieg gegen Spanien auch gewonnen wird.<br />
a 22.06. Bei einem Autounfall kommt die Gattin des bayerischen Ministerpräsidenten, Ma -<br />
rianne Strauß, ums Leben.<br />
a 24.06. Die Flick-Parteienspenden-Affaire führt dazu, dass der Bundeswirtschaftsminister<br />
Otto Graf Lamsdorf von seinem Amt zurücktritt.<br />
1954 – vor 50 Jahren<br />
a 01.06. Die Straßenverkehrsordnung wird geändert. Ab heute erhalten die Fußgänger auf<br />
einem Zebrastreifen Vorrang vor den motorisierten Verkehrsteilnehmern.<br />
a 11.06. Kuddel kommt in Münster auf die Welt. <strong>Der</strong> Gitarrist und Songschreiber der „Toten<br />
Hosen“ heißt mit bürgerlichem Namen Georg Andreas Christian von Holst.<br />
a 19.06. Im Alter von 83 Jahren verstirbt der Schauspieler Hans Moser in Wien. Nuschelnd,<br />
polternd, raunzend wird er bei einer Körperhöhe von 1,57 m zu einem der ganz großen<br />
Stars in der deutschen UFA-Zeit.<br />
a 21.06. Das Gastgeberland Spanien gewinnt mit 2:1 gegen die UdSSR bei der Fußball-<br />
Euromeisterschaft.<br />
1929 – vor 85 Jahren<br />
a 03.06. Zum ersten Mal gelingt es einem Flugkörper während des Fluges von einem anderen<br />
aufgenommen und wieder abgesetzt zu werden. In der Nähe von Lake hurst/USA<br />
gelingt es dem Zeppelin LZ 126 mit einer Geschwindigkeit von circa 90 km/h und in einer<br />
Höhe von 760 Metern ein Flugzeug vom Typ OU-1 in einem unter diesem Starr luftschiff<br />
befestigtes Trapez einzuhaken. Dieser Zeppelin LZ 126, der eine Sonderstellung in der<br />
Starrluftschiffgeschichte einnimmt, wird als Reparationsleistung für den Ersten Welt krieg<br />
in Friedrichshafen hergestellt. Dieses „Amerikaluftschiff“ gilt zur Zeit seiner Herstel lung als<br />
das Größte in seiner Art, auf seine Einsatzfähigkeit bezogen, sollte es das Erfolg reichste<br />
werden. <strong>Der</strong> Zeppelin LZ 126 ZR-3 USS Los Angeles ist das erste Luftschiff in dem<br />
Schlafmöglichkeiten eingebaut werden, das zweite, das den Atlantik überquert und das<br />
dritte, welches an die USA ausgeliefert wird. Am 15. November 1924, nach einer Flugzeit<br />
von 81 Stunden und 2 Minuten Flugzeit landet eine 27-köpfige deutsche Besatzung in<br />
Lake hurst, die von der US-Bevölkerung überschäumend bejubelt werden, denn das Wich -<br />
tigste an diesem „Reparationsschiff“ ist die Absicht, die hinter allem steckt, da es als<br />
Missionsauftrag an die Freundschaft gesehen werden soll. Die beiden Nationen möchten<br />
sich wieder annähern. Zu Ehren der deutschen Luftschiffer wird am Broadway eine Kon -<br />
fettiparade abgehalten, und das allein deshalb, wie es die First Lady Grace Coolidge bei<br />
der Schiffstaufe ausdrückt: „Weil es wie ein Friedensengel zu uns kam“.<br />
a 03.06. In Köln verstirbt die als resulut bezeichnete Spenderin Laura von Oelbermann.<br />
Nach dem Tod Ihres Gatten und dem ihrer Söhne verwendet die Millionärin ihr ganzes<br />
Vermögen, um wohltätige Stiftungen ins Leben zu rufen. Unterstützt von der Kaiserin geht<br />
es der tiefgläubigen Protestantin in erster Linie darum, Hilfsorganisation für Mädchen und<br />
Kranke zu gründen.<br />
a 09.06. Seemann ahoi! Das „Hamburger Hafenkonzert“ sticht in See. Diese weltweit älteste<br />
Radiosendung wird seit diesem Tag, Sonntag für Sonntag, mit wenigen Unter brechun -<br />
gen, ab 6.00 Uhr morgens gesendet. Mit Matrosenmusik und Geschichten über das Meer<br />
ist es als Liebeserklärung an die Heimat gedacht.<br />
Wasch mich, aber mach<br />
mich bloß nicht nass-Frosch<br />
Dieses Exemplar will im großen weiten Froschteich eigentlich nur ein bissi gucken, ohne sich<br />
zu etwas zu verpflichten. Das Fröschlein verharrt unbewusst noch in alten Bindungen, ohne<br />
es zu wissen oder gehört zu den sonstigen Unsicheren, die im echten Leben nicht bestehen<br />
würden.<br />
Küss mich ... oder lieber doch nicht ... oder vielleicht doch, aber nur ein bisschen. Naja,<br />
halt eben „Wasch mich, aber mach mich bloß nicht nass dabei“.<br />
Warum sollte dieser Geselle, der in der „Nur-nicht-anecken-Kultur“ groß geworden ist und<br />
sämtliche Entwicklungsbemühungen mit der Einstellung, „Wasch mich, aber mach mich bloß<br />
nicht nass“ einigermassen überstanden hat, auch plötzlich gewillt sein, seine bequeme<br />
Grundhaltung zu verlassen und – für ihn – unüberschaubare Risiken eingehen?<br />
Hey Frosch, sei kein Frosch! Oder bleib ein Frosch ... dann husch husch zurück in deinen<br />
kleinen Tümpel.<br />
Weisst du es nicht besser? Kannst du es nicht besser? Oder willst du es nicht besser<br />
machen? Warum nur?<br />
Willst du nicht wissen, was hinter dem Regenbogen ist? Irgendwo hinter dem Regen -<br />
bogen, ist der Himmel blau ...<br />
Wer immer nur das tut was er kann – bleibt immer das, was er ist!<br />
Ähnlichkeiten mit lebenden, toten oder noch zu zeugenden Fröschen sind unbeabsichtigt. L.F.<br />
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1959 – vor 55 Jahren<br />
a 10.06. <strong>Der</strong> Film „Hiroshima mon amour“ kommt in Frankreich in die Kinos. Das Drehbuch<br />
für diese französisch-japanische Koproduktion schreibt Marguerite Duras nach ihrem eigenen<br />
Roman. Dieser Film gilt als einer der ersten Vertreter der „Nouvelle Vague“. Eine spezielle<br />
französische Stilrichtung, die auf eine nicht chronologische Erzählweise ausgerichtet<br />
ist.<br />
a 14.06. Joe Stöckel, der zu den Münchner Filmpionieren gezählt wird, stirbt in der bayrischen<br />
Landeshauptstadt. Stöckel, der als Jungschauspieler auch in Bayreuth gastierte,<br />
gründet in den Zwanziger Jahren seine eigene Filmfirma. Hauptsächlich auf bayrische<br />
Komödien ausgerichtet, kann er auf circa 170 Filme zurückblicken.<br />
a 18.06. Das Berliner Schloss Bellevue wird nach fünfjährigen Umbauarbeiten von Theodor<br />
Heuss als zweiter Amtssitz des Bundespräsidenten übernommen.<br />
a 19.06. Christian Wulff, der langjährige Ministerpräsident von Niedersachsen und der zehnte<br />
Bundespräsident Deutschlands, wird in Osnabrück geboren.<br />
a 10.06. „Kommt er – oder kommt er nicht?“ – das ist hier die Publikumsfrage! Antwort:<br />
Harald Juhnke, der an diesem Tag in Berlin geboren wird. Über Nebenrollen in Kinofilmen<br />
und als Synchronsprecher, der unter anderem Marlon Brando, Charles Bronson und Peter<br />
Falk seine Stimme leiht, landet er ab den 70er Jahren beim Fernsehen. Mit „Ein verrücktes<br />
Paar“, „Harald und Edi“ oder auch „Drei Damen vom Grill“ präsentiert er sein Schau -<br />
spiel- und Komiktalent. Seinen Traum, zum Entertainer der Nation zu werden, verwirklicht<br />
er. Dennoch, er erscheint nicht bei Theatervorstellungen, lässt Live-Sendungen wie „Musik<br />
ist Trumpf“ oder auch „Wie wär’s heut mit Revue“ platzen, ist er doch als Moderator im<br />
volltrunkenen Zustand nicht einsatzfähig. Die Folge: Er wird vor die Tür gesetzt und auf<br />
Nimmerwiedersehen verabschiedet. Das passiert ihm nicht nur ein Mal in seinem Leben,<br />
sondern immer wieder. Doch egal, wie oft er auch fällt, Harald Juhnke steht auf und<br />
macht einfach da weiter, wo er vorher aufgehört hat – und das ebenfalls immer wieder.<br />
Ja, was ist diese Berliner Schnauze denn nun eigentlich: Ein Showman oder ein Schau -<br />
spieler, ein Gewinner oder ein Verlierer, ein Mann für alle Fälle oder ein Mann für viele<br />
Ausfälle, Barfuß oder Lackschuh? Die Antwort finden wir bei seiner Sketchpartnerin.<br />
„Juhnke“, sagt Grit Böttcher: „ist einfach immer Juhnke!“<br />
Die Lottozahlen<br />
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Ziehung vom 31. <strong>Mai</strong> 1964:<br />
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