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Das Leben auf der Burg im Mittelalter - Poprawka.de

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<strong>Das</strong> <strong>Leben</strong> <strong>auf</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Burg</strong> <strong>im</strong> <strong>Mittelalter</strong><br />

<strong>Das</strong> <strong>Leben</strong> <strong>auf</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Burg</strong> <strong>im</strong> <strong>Mittelalter</strong><br />

Ursprung<br />

Keltische <strong>Burg</strong>en gab es schon vor <strong><strong>de</strong>r</strong> Ritterzeit. Man hat etwa 30 <strong>Burg</strong>en in <strong><strong>de</strong>r</strong> vorrömischen Eisenzeit<br />

in <strong>de</strong>n <strong>de</strong>ut­schen Mittelgebirgen zwischen Teutoburger Wald und <strong>de</strong>m Oberl<strong>auf</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Saale nachgewiesen.<br />

Bis 500 v.Chr. dürften Hun<strong><strong>de</strong>r</strong>te von <strong>Burg</strong>en <strong>im</strong> nördlichen europäischen Raum ge­stan<strong>de</strong>n haben. Die<br />

<strong>Burg</strong>en hatten einen Wall und einen Gra­ben o<strong><strong>de</strong>r</strong> eine Mauer zu Verteidigungszwecken.<br />

Ursprünglich wohnten die Adligen in befestigten Höfen und Dörfern. Vom 7. bis in das 11. Jahrhun<strong><strong>de</strong>r</strong>t<br />

bestan­<strong>de</strong>n solche Herrensitze, die sich aus Wohn­haus, Gesin<strong>de</strong>haus, Stall und Wirtschaftsgebäu<strong>de</strong><br />

zusammensetzten und von Zaun, Wall und Graben geschützt wur<strong>de</strong>n. Die Gebäu<strong>de</strong> waren in Fachwerk mit<br />

Lehmfüllung ausgeführt.<br />

<strong>Leben</strong> <strong>auf</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Burg</strong><br />

<strong>Das</strong> häusliche <strong>Leben</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Ritter, <strong><strong>de</strong>r</strong> Minnesänger, <strong><strong>de</strong>r</strong> adligen Frauen spielte sich in <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Burg</strong> ab. Man hatte<br />

seit <strong>de</strong>m 9./10. Jh. solche <strong>Burg</strong>en gebaut, und zwar zum Schutz vor Fein<strong>de</strong>n. <strong>Das</strong> Recht zum <strong>Burg</strong>enbau<br />

war ein Vorrecht <strong>de</strong>s Königs, <strong><strong>de</strong>r</strong> es jedoch an seine Getreuen weiterverlieh. So bauten auch Fürsten und<br />

Grafen, Bi­schöfe und Äbte eigene <strong>Burg</strong>en. Seit <strong>de</strong>m 11. Jh. entstan<strong>de</strong>n Tausen<strong>de</strong> solcher <strong>Burg</strong>en in ganz<br />

Europa, allein in Deutschland rund 10 000. In <strong><strong>de</strong>r</strong> Ritterzeit ließen <strong>Burg</strong>herren ihre "Wehrbauten"<br />

künstlerisch ausgestalten, so daß manche <strong>Burg</strong>en architektonische Kunstwerke darstellen.<br />

Die <strong>Burg</strong>en waren zugleich Herrschafts- und Wohnsitz <strong><strong>de</strong>r</strong> Adligen, die dort mit ihrer Fami­lie, ihren<br />

Dienstman­nen und ihrem Gesin<strong>de</strong> lebten. Da <strong><strong>de</strong>r</strong> Herr gewöhnlich über ausge<strong>de</strong>hnte Besitzungen<br />

verfügte, waren die <strong>Burg</strong>en zugleich Mittelpunkt <strong><strong>de</strong>r</strong> Verwaltung. Lage und An­lage <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Burg</strong>en hingen<br />

von <strong><strong>de</strong>r</strong> Landschaft ab. Wir kennen die Wasserburg, die Felsenburg, die mit Wall und Graben umgebene<br />

<strong>Burg</strong>. Als Jagdsitz baute sich Kaiser Friedrich II. Castel <strong>de</strong>l Monte in Apulien; <strong><strong>de</strong>r</strong> Tower in London,<br />

zunächst eine Normannenburg, wur<strong>de</strong> zur Stadt­resi<strong>de</strong>nz <strong><strong>de</strong>r</strong> englischen Könige umgebaut; vereinzelt<br />

waren <strong>Burg</strong>anlagen so weitläufig, daß sie die umlie­gen<strong>de</strong>n Dörfer mit einschlossen; die Stadtmauern<br />

erfüllten eine vergleichbare Aufgabe.<br />

<strong>Das</strong> <strong>Leben</strong> <strong>auf</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Burg</strong> war eigentlich nur in <strong><strong>de</strong>r</strong> wärmeren Jahreszeit erträglich. Es gab noch keine<br />

Glasfens­ter und Öfen; die Bö<strong>de</strong>n aus Lehm o<strong><strong>de</strong>r</strong> Ziegelstein waren kalt. Nur <strong>im</strong> großen Saal nd <strong>im</strong><br />

Frauengemach (Ke­menate von caminata= heizbares Z<strong>im</strong>mer) brannte das Feuer. Die Betten verhängte<br />

man mit dicken Vorhän­gen, um sich vor kalter Zugluft zu schüt­zen. <strong>Das</strong> <strong>Burg</strong>gesin<strong>de</strong> hauste <strong>auf</strong> Stroh in<br />

Ställen o<strong><strong>de</strong>r</strong> in <strong>de</strong>n Werkstu­ben.<br />

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<strong>Das</strong> <strong>Leben</strong> <strong>auf</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Burg</strong> <strong>im</strong> <strong>Mittelalter</strong><br />

Nur <strong><strong>de</strong>r</strong> reiche A<strong>de</strong>l konnte sich prächtig ausgestattete <strong>Burg</strong>en leisten. Da sie ohnehin <strong>im</strong>mer weniger <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Ver­teidigung dienten, bauten sich diese Adligen oft zusätzlich einen festen Wohnsitz <strong>im</strong> Tal o<strong><strong>de</strong>r</strong> in <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Stadt. Auf <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Burg</strong> feierte man fröhliche Feste, empfing Gäste, hielt Turniere ab o<strong><strong>de</strong>r</strong> ließ Minnesänger<br />

<strong>im</strong> Sängerwett­streit <strong>auf</strong>treten. Hier zeigte sich die mittelalterliche Gesellschaft <strong>de</strong>s A<strong>de</strong>ls und <strong><strong>de</strong>r</strong> Ritter in<br />

farbenprächtigen Gewän<strong><strong>de</strong>r</strong>n. Es sollte noch lange dauern, bis man die Oberschicht <strong><strong>de</strong>r</strong> städtischen Bürger<br />

mitfeiern ließ.<br />

Welche technischen Meisterleistungen notwendig waren, um <strong>Burg</strong>en zu bauen, zeigt das nebenstehen<strong>de</strong><br />

Bild. Kran und Seilwin<strong>de</strong> funktionierten so perfekt, daß die Damen auch ihre Liebhaber zur Kemenate<br />

hochziehen konnten!<br />

<strong>Burg</strong>typen<br />

Wir kennen verschie<strong>de</strong>ne <strong>Burg</strong>typen<br />

Zungenburg<br />

Felsenburg<br />

Bestandteile <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Burg</strong><br />

Inselburg Gipfelburg Wasserburg<br />

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<strong>Das</strong> <strong>Leben</strong> <strong>auf</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Burg</strong> <strong>im</strong> <strong>Mittelalter</strong><br />

1. Zugbrücke 2. Vorburg<br />

6. Palas ("Pa­last";<br />

Haus <strong>de</strong>s<br />

<strong>Burg</strong>­herrn)<br />

3. <strong>Burg</strong>hof<br />

(Zwinger)<br />

7. Kemenate<br />

(Wohn­haus mit<br />

Kaminen; heizbare 8. Kapelle 9. innerer <strong>Burg</strong>­hof<br />

Wohnräume für die<br />

Damen)<br />

4. Wirtschaftsge­bäu<strong>de</strong> 5. Mauertürme<br />

10. Bergfried<br />

(Aus­sichtsturm und<br />

letz­ter Zufluchtsort)<br />

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