Dinkel Infoblatt - Getreidezüchtung Peter Kunz
Dinkel Infoblatt - Getreidezüchtung Peter Kunz
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Nährstoffe) optimal. Sehr leichte und zu Trockenheit neigende Böden eignen sich für den<br />
<strong>Dinkel</strong>anbau weniger, ebenso zur Verschlämmung neigende Böden. Die Anspüche an die<br />
Wasserversorgung sind beim <strong>Dinkel</strong> höher als beim Weizen.<br />
Sortenwahl: Die standörtlichen Verhältnisse (Bodengüte, verfügbare organische Dünger, Stellung<br />
in der Fruchtfolge) sind bei der Sortenwahl zu berücksichtigen. Für bessere Lagen und intensiv<br />
geführte Betriebe sind Sorten mit verbesserter Halmstabilität zu wählen. Langstrohige Sorten<br />
sind wegen Lagergefahr eher für schwächere Standorte geeignet. –> Tabelle Sortenwahl. Den<br />
neuen Sorten haftet der Ruf an, schlechter verträglich zu sein. Alle bisherigen Untersuchungen<br />
konnten dies jedoch nicht bestätigen, auch die Unterscheidung in A- und B- <strong>Dinkel</strong> mit<br />
Elektrophorese bringt diesbezüglich keinen Fortschritt. An einem gemeinsamen Anforderungsprofil<br />
für neue <strong>Dinkel</strong>sorten wird gearbeitet.<br />
4. Fruchtfolge<br />
Die Ansprüche des <strong>Dinkel</strong>s stehen zwischen Weizen und Roggen. Auf schweren und mittleren<br />
Böden sollte der <strong>Dinkel</strong> in der Fruchtfolgestellung nicht an bester Stelle stehen. Aufgrund seines<br />
ausgeprägten Wurzelsystems kann der <strong>Dinkel</strong> auch bei niedrigem N-Angebot gute Erträge und<br />
Qualität erzielen. Nur auf sandigen, leichten Böden wird empfohlen den <strong>Dinkel</strong> direkt nach einoder<br />
mehrjährigen Feldfutterbau zu stellen. Geeignete Vorfrüchte sind u.a. Hafer, Hackfrüchte,<br />
Raps, Mais, Körnerleguminosen und Sonnenblumen. Gerste ist als Vorfrucht ungünstig, wegen<br />
Übertragung von Fusskrankheiten. Die Anbaupause zwischen <strong>Dinkel</strong>, wie auch nach Weizen<br />
sollte mindestens zwei Jahre betragen.<br />
5. Saatbettbereitung und Saat<br />
<strong>Dinkel</strong> ist direktsaatverträglich. Aufgrund der grösseren Pflanzenlänge wird <strong>Dinkel</strong> weniger von<br />
Fusarien befallen als Weizen. Trotzdem sind auch bei <strong>Dinkel</strong> die Grundsätze zur Vermeidung<br />
von Fusarienbefall zu beachten: möglichst keine Ernterückstände, vor allem kein Maisstroh an<br />
der Bodenoberfläche über Winter belassen! Wichtig ist ein gut abgesetztes, eher grobscholliges<br />
Saatbett. Bei der Aussaat darf nicht zu schnell gefahren werden, da durch die voluminösen Fesen<br />
Verstopfungsgefahr besteht.<br />
Saatzeitpunkt<br />
Hauptsaatzeit ist Anfang bis Ende Oktober. <strong>Dinkel</strong> ist spätsaatverträglich<br />
und kann in besseren Lagen bis Ende November/Anfang Dezember<br />
ausgesät werden.<br />
Saatstärke<br />
Saattiefe<br />
günstige Bedingungen: 100 - 150 keimfähige<br />
Fesen /m 2<br />
ungünstige Bedingungen: 150 - 180<br />
keimfähige Fesen/m 2<br />
3 - 5 cm<br />
<strong>Dinkel</strong> hat ein enormes Bestockungsvermögen,<br />
so dass<br />
geringe Saatstärken möglich<br />
sind.<br />
Reihenabstand 8 - 22 cm Erfolgt die mechanische Unkrautregulierung mit der Hacke,<br />
so ist ein Reihenabstand von min. 16 cm erforderlich.<br />
Bei dem Anbausystem “weite Reihe” beträgt der<br />
Reihenabstand 50 cm.