Zeitschrift des Deutschen Olympischen Sportbundes und der ...

Fußball gegen Armut
und Apartheid?
Wie Kapstadts Bürgermeisterin Helen Zille sich
auf die WM 2010 einstellt Von Günter Deister
Sie sagt Sätze wie: "Die FIFA ist ein Diktator." Oder: "Ich
habe die WM nur geerbt." Oder: "Es ist, als wenn man
ein Baby angetragen bekommen hat. Wenn man es
angenommen hat, dann muss man es hegen und pflegen."
Oder: "Hauptsache ist, für die Armen neue Jobs zu schaffen
und die Infrastruktur zu verbessern." Oder: "Wenn wir es gut
machen, wird es die Meinung der Welt über Südafrika verändern,
und das Land wird sich im Stolz vereinen." Oder: "Wir
sind zum Erfolg verurteilt. An uns wird es nicht liegen."
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Helen Zille sagt diese Sätze hoch oben im sechsten Stock des
Rathauses von Kapstadt. Es sind Sätze des Zwiespalts, und
wer aus dem Fenster guckt, findet eine Bebilderung. Zu Füßen
liegt der Busbahnhof. Mit seinem Gewusel von Tausenden um
hunderte von Bus-Taxen ist er der Verkehrsknotenpunkt der
südafrikanischen Metropole. Hier kommen und gehen die
Schwarzen aus den Vorstädten. Im Norden fällt der Blick auf
den Tafelberg, der nicht nur Blickfang ist sondern auch eine
steinerne Mauer. Sie trennt das dynamisch wachsende Kap-