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Zeitschrift des Deutschen Olympischen Sportbundes und der ...

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auch manche Asse haben im Training das eine o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e<br />

versteckte Foul geübt. "Die Zweikämpfe werden nun voll<br />

durchgezogen", schreibt <strong>der</strong> Bun<strong>des</strong>trainer in seinem <strong>Zeitschrift</strong>enbeitrag.<br />

Wobei er offen lässt, was er mit "voll durchgezogen"<br />

meint. Somit: Willkommen im Männerclub. Auch<br />

Frauen sind im wirtschaftlich orientierten Spielbetrieb angekommen,<br />

<strong>der</strong> da heißt: Erfolg bedeutet Vermarktung, Vermarktung<br />

bedeutet Kohle <strong>und</strong> nicht zuletzt wachsen<strong>des</strong><br />

Prestige. Was in <strong>der</strong> Praxis auch heißt: Vorbei mit Weichspüler-Fußball,<br />

Härte (Unfairness?) ist angesagt.<br />

Vieles im Sport wird auch heute noch häufig unter dem<br />

männlichen Blickwinkel betrachtet, behandelt <strong>und</strong> verkauft.<br />

Sportler dominieren nach wie vor die Schlagzeilen, Sportlerinnen<br />

agieren meist unter ferner liefen. Zumin<strong>des</strong>t, wenn es<br />

um die Leistung geht <strong>und</strong> nicht um Aussehen o<strong>der</strong> Skandale.<br />

Mann, Mann, Mann!<br />

Nicht zuletzt ist dieses In-<strong>der</strong>-zweiten-Reihe-Stehen auch<br />

<strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>, warum Frauen im Spitzenbereich bereit sind - <strong>und</strong><br />

das gilt nicht nur für den Sport - die besseren Männer werden<br />

zu wollen <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Blödheiten zu übernehmen. Wann<br />

ist <strong>der</strong> Mann ein Mann? Es ist gut, dass Frauen heute nahezu<br />

alle Sportarten offen stehen, aber mittlerweile gibt es aus<br />

besagten Gründen Entwicklungen, die man nicht mehr gut<br />

heißen kann.<br />

Siehe Boxen: Es gibt viele Frauen, die das variable Training<br />

<strong>und</strong> den Kampf mit dem Punchingball o<strong>der</strong> dem Sandsack<br />

schätzen, aber die Art <strong>der</strong> medialen Kirmesveranstaltungen,<br />

die inflationsartig über die Bildschirme flimmern, stößt ab.<br />

Stellt sich bei den Männern im Ring schon die Frage, ob<br />

mäßige Leistung <strong>und</strong> überdimensionale Kampfbörse in Relati-<br />

24<br />

on stehen <strong>und</strong> die Prämie nicht als Schmerzensgeld unter die<br />

Zuschauer verteilt werden müsste, so wird das Gefighte <strong>der</strong><br />

Frauen manchmal eher zur Rocky Horror Picture Show - <strong>und</strong><br />

lässt schnell zur Fernbedienung greifen.<br />

Manager, aber auch Medienleute verkaufen diese beson<strong>der</strong>e<br />

Art <strong>der</strong> Peep-Shows als sportlich anspruchsvolle Kämpfe. Egal<br />

ob abgehalfterte Männer o<strong>der</strong> schlagkräftige Puppis im Ring:<br />

Der Sportart tut das nun nicht gerade gut - <strong>und</strong> den Akteuren<br />

erst recht nicht. Zumal es da in erster Linie um Profis geht, die<br />

den Ruf <strong>der</strong> Amateurboxer gleich mit kaputt machen.<br />

Das scheint aber heute vielen Funktionären <strong>und</strong> Managern<br />

egal zu sein: Mangels männlichen Nachwuchses sind Frauen<br />

mittlerweile willkommen, werden Aushängeschil<strong>der</strong> <strong>und</strong><br />

mediale Zugpferde für Sportarten, die eigentlich eher <strong>der</strong><br />

Vergangenheit angehören. Gewichtheben etwa. Wer da sieht,<br />

wie sich Frauen zum Mannweib machen lassen, <strong>der</strong> begreift<br />

die weibliche Gedankenwelt kaum noch. Wie, so fragt man<br />

sich, kann frau sich so mästen (lassen), um am Ende mit<br />

irreparablen körperlichen Schäden die Hantel fallen zu lassen?<br />

Ist das "Gewicht machen" bei Männern schon mehr als fragwürdig,<br />

dann bei Frauen erst recht.<br />

Wenn schon die Ästhetik keine Rolle spielt, dann doch<br />

wenigstens die Ges<strong>und</strong>heit. Doch auch hier handeln Frauen<br />

leichtfertig. Gerade, wenn sie erwarten, dass sie mit sportlichem<br />

Erfolg auch ihre Lebensumstände verbessern, ja in die<br />

Prominentenriege aufsteigen o<strong>der</strong> in totalitären Staaten<br />

Privilegien erreichen können, dann scheint vielen alles egal:<br />

Da werden Frauen zum sprintstarken, pharmazeutischen<br />

Experiment, zur Muskel bepackten Kraftmeierin, zur beweglichen<br />

Gummi-Kindfrau - zu Risiken <strong>und</strong> Nebenwirkungen<br />

fragen Sie bloß nicht ihren Arzt<br />

o<strong>der</strong> Apotheker...<br />

Marion Jones wurde mit ihren fünf<br />

Medaillen olympische Leichtathletik-<br />

Königin von Sydney, ließ sich als<br />

Vorbild feiern, unterschrieb Werbe<strong>und</strong><br />

Fernsehverträge ohne schlechtes<br />

Gewissen, ohne Unrechtsbewusstsein.<br />

Eine personifizierte Lebenslüge<br />

<strong>und</strong> Produkt <strong>des</strong> verkommenen<br />

Spitzensports, in dem sich niemand<br />

mehr Gedanken macht, welchen<br />

Preis man letztendlich für den Erfolg<br />

bezahlen muss. Gerade vermeintliche<br />

Superdiven, die sich mit Manipulation<br />

an die Spitze gedopt haben,<br />

werden nicht nur mit dem Makel <strong>der</strong><br />

Betrügerin, son<strong>der</strong>n auch mit <strong>der</strong><br />

Angst leben müssen, welche Folgen<br />

die chemischen Trainingseinheiten

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