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S2 – Leitlinie - Deutsche Gesellschaft für Pneumologie

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Besonderheiten in der Pädiatrie<br />

aktive Anfeuchtung der Atemluft muss besonders geachtet werden um Komplikationen<br />

zu verhindern.<br />

Als Voraussetzung für die Sprachentwicklung muss bei Säuglingen und Kleinkindern<br />

die Kanüle so gewählt werden, dass stets eine ausreichende Leckage durch die<br />

Stimmritze gewährleistet ist und die Kinder unter der Beatmung lautieren können.<br />

Relativ großer Innendurchmesser der Kanüle zur Reduktion des<br />

Atemwegswiderstandes und nicht zu großer Außendurchmesser zur<br />

Leckagebeatmung stehen in einem nicht immer leicht zu lösenden Widerspruch zueinander.<br />

Kanülen mit einem Innendurchmesser unter 6 mm sind nicht mit Cuff erhältlich.<br />

Kanülen-assoziierte Notfälle treten häufiger als im Erwachsenenalter auf. Insbesondere<br />

Säuglinge und Kleinkinder können sich die Kanüle selbst akzidentell entfernen,<br />

Kleinteile können durch die Kanüle aspiriert werden oder das Lumen verlegen.<br />

11.6.3. Besonderheiten bei der Betreuung von Kindern mit<br />

außerklinischer Beatmung<br />

Die Betreuung von Kindern mit außerklinischer Beatmung und insbesondere von<br />

Kleinkindern und tracheotomierten Kindern erfordert eine besondere Expertise. Weil<br />

es sich bei den Patienten meistens um mehrfachbehinderte Kinder handelt, ist die<br />

Behandlung in einer auf die Beatmung von Kindern spezialisierten Einrichtung obligat.<br />

Neben pflegerischem und ärztlichem Personal mit fundierten Kenntnissen in der<br />

Betreuung von respiratorisch insuffizienten Kindern, muss auch Infrastruktur wie z.B.<br />

Intensivstation oder Intermediate-Care-Station, Schlaflabor und Bronchoskopie vorgehalten<br />

werden. Möglichst sollte auch die Fachkompetenz in der Behandlung der<br />

Grunderkrankung (z.B. in einem Muskelzentrum) oder der Komplikationen (z.B. Orthopädie)<br />

hinzugezogen werden können.<br />

Idealerweise werden die Kinder in der Klinik und außerklinisch von einem multidisziplinären<br />

Team betreut. Hierzu gehören auch Sozialpädagogen, Physiotherapeuten,<br />

Logopäden, Ernährungsberater, Kinder- und Jugendärzte, ambulantes Pflegeteam<br />

und ggf. eine Familienhilfe. Für eine sichere außerklinische Beatmung und eine Integration<br />

der teilweise aufwändigen Therapie in den Alltag der Familien ist ein struk-<br />

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