27.05.2014 Aufrufe

S2 – Leitlinie - Deutsche Gesellschaft für Pneumologie

S2 – Leitlinie - Deutsche Gesellschaft für Pneumologie

S2 – Leitlinie - Deutsche Gesellschaft für Pneumologie

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Besonderheiten in der Pädiatrie<br />

11.3. Pädiatrische Besonderheiten bei der Indikationsstellung<br />

zur NIV<br />

Pädiatrische Erkrankungen, bei denen sich eine CRI entwickeln kann, sind in Tabelle<br />

1 aufgeführt. Die Indikation zur NIV wird jedoch nicht per se durch das Vorhandensein<br />

einer bestimmten Erkrankung gestellt, sondern ist abhängig von Art und Ausmaß<br />

der respiratorischen Störung (OSAS, chronische alveoläre Hypoventilation,<br />

chronische oder akute respiratorische Insuffizienz).<br />

Die oft angeführte mangelnde Kooperationsfähigkeit von Kindern ist in einem erfahrenen<br />

Zentrum meist kein Problem. Wenn die Indikation stimmt und die Beatmung<br />

den besonderen Anforderungen eines Kindes gerecht wird, profitiert die Mehrheit der<br />

Kinder von der Therapie und toleriert bzw. wünscht sich eine Beatmung [Simonds et<br />

al, 2000] [Mellies et al, 2003a].<br />

11.4. Pädiatrische Besonderheiten bei der Indikation zur<br />

Tracheotomie und invasiven Beatmung<br />

Grundsätzlich unterscheidet sich die Indikation zur Tracheotomie und invasiven Beatmung<br />

bei Kindern nicht von der bei Erwachsenen. Die Entscheidung für oder gegen<br />

das Tracheostoma bleibt immer ein Prozess, der geprägt wird von den individuellen<br />

Einstellungen und ethischen oder auch religiösen Überzeugungen des Kindes,<br />

seiner Eltern und des Behandlungsteams [Simonds, 2004] [Simonds, 2005].<br />

11.5. Studienlage und Effekte der Beatmung<br />

Obwohl die Datenlage bis auf eine Ausnahme auf nicht-randomisierte Studien beschränkt<br />

ist [Ward et al, 2005], scheint gesichert, dass Kinder mit zentraler<br />

Hypoventilation (Undine Syndrom) und mit progredienten neuromuskulären Erkrankungen<br />

von der außerklinischen Beatmung profitieren. Die Beatmung normalisiert die<br />

Atmungsstörung und verbessert die Blutgase, verbessert den Schlaf, reduziert die<br />

Morbidität und Krankenhausbehandlungstage, reduziert die Letalität und verbessert<br />

die Lebensqualität [Schäfer et al, 1999] [Fauroux et al, 1995] [Paditz et al, 1997]<br />

[Dohna-Schwake et al, 2008] [Eagle et al, 2002] [Mellies et al, 2003b] [Mellies et al,<br />

2004] [Paditz et al, 2000] [Barbe et al, 1996] [Katz et al, 2004] [Narayanaswami et al,<br />

83

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!