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S2 – Leitlinie - Deutsche Gesellschaft für Pneumologie

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Obesitas-Hypoventilations-Syndrom<br />

9.3. Krankheitsspezifische Besonderheiten der Beatmungstherapie<br />

Grundsätzliches Behandlungsziel ist die Beseitigung der Hypoventilation und<br />

Hyperkapnie sowie die Therapie der regelhaft vorliegenden schlafbezogenen Atmungsstörungen.<br />

Dem vorgestellten Algorithmus entsprechend orientiert sich die<br />

Wahl des Positivdruckverfahrens (CPAP oder NIV) am Ansprechen auf eine initiale<br />

CPAP-Therapie bzw. an der Schwere der Begleiterkrankungen.<br />

Bei Patienten, die ein OHS in Kombination mit OSAS haben und einer NIV Therapie<br />

zugeführt werden, muss der exspiratorische Atemwegsdruck ausreichend angehoben<br />

werden, um die Obstruktion der oberen Atemwege aufzuheben. In Abhängigkeit<br />

von einer relevanten Gewichtsabnahme kann nach erfolgter Einleitung einer NIV ein<br />

Versuch der Umstellung auf eine CPAP-Therapie unter polysomnographischen Bedingungen<br />

und einer sich anschließenden schlafmedizinischen Reevaluation nach 3<br />

Monaten gerechtfertigt sein (s. Abb. 9-1).<br />

9.4. Beatmungseffekte und Studienlage<br />

Der Einsatz der NIV hat sich als ein effektives Therapieverfahren etabliert, wenn<br />

auch das Verständnis der Wirkweise der NIV noch lückenhaft ist [Redolfi et al, 2007].<br />

In den meisten Studien, die sich mit Langzeiteffekten der NIV bei Patienten mit OHS<br />

auseinandergesetzt haben, fand sich eine Verbesserung der Blutgase sowohl nachts<br />

unter Beatmung als auch tagsüber während Spontanatmung, eine Reduktion von<br />

Tagesschläfrigkeit und Atemnot, sowie eine verbesserte Schlaf- und Lebensqualität<br />

[de Lucas-Ramos et al, 2004] [Storre et al, 2006] [Budweiser et al, 2007e] [Perez de<br />

Llano et al, 2005] [Heinemann et al, 2007] [Masa et al, 2001].<br />

Zusätzlich fanden sich in neueren Untersuchungen [de Lucas-Ramos et al, 2004]<br />

[Budweiser et al, 2007e] [Heinemann et al, 2007] nach Einleitung einer NIV bei Verwendung<br />

hoher Beatmungsdrücke positive Effekte auf statische Lungenfunktionsparameter,<br />

die in erster Linie auf einer Zunahme des exspiratorischen Reservevolumens<br />

basieren [Budweiser et al, 2007e] [Heinemann et al, 2007]. Physiologische<br />

Studien legen zudem nahe, dass die NIV auch zu einer Entlastung der Atemmuskulatur<br />

führt [Pankow et al, 1997].<br />

Bisher sind nur vereinzelte Beobachtungsstudien verfügbar, die das Langzeitüberleben<br />

von OHS-Patienten mit oder ohne NIV untersucht haben [Budweiser et al,<br />

2007e] [Perez de Llano et al, 2005] [MacGregor et al, 1970] [Miller et al, 1974]<br />

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