S2 â Leitlinie - Deutsche Gesellschaft für Pneumologie
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Thorakal-restriktive Erkrankungen<br />
Hyperkapnie geeignet sein kann, die Erkrankungsschwere bzw. Prognose der Erkrankung<br />
im Langzeitverlauf abzubilden [Budweiser et al, 2007d]. Von diesen Beobachtungen<br />
kann abgeleitet werden, dass die Indikationsstellung der NIV auch über<br />
die nächtlichen Blutgase oder die PT c CO 2 [Storre et al, 2007] erfolgen kann. Diesen<br />
Beobachtungen entsprechend kann eine Empfehlung für die Einleitung einer NIV<br />
auch bei nächtlichem PaCO 2 < 50 mmHg und Vorliegen einer entsprechenden<br />
Symptomatik ausgesprochen werden. Bei Patienten ohne manifeste Hyperkapnie<br />
aber schwerer restriktiver Ventilationsstörung (VC < 50% des Sollwertes) müssen<br />
kurzfristige klinische Kontrolluntersuchungen innerhalb drei Monate, einschließlich<br />
Polygraphie, erfolgen (Abbildung 8-1).<br />
Aufgrund der hohen Prävalenz eines zusätzlichen OSAS ist insbesondere bei Vorliegen<br />
einer Tagesnormokapnie eine weitere polygraphische / polysomnographische<br />
Diagnostik anzustreben. Die intermittierende, mehr als fünf Minuten dauernden<br />
Desaturation unter eine Sauerstoffssättigung von < 85% in der Polygraphie entspricht<br />
in aller Regel einer Hypoventilation [Fletcher et al, 1992] [Becker et al, 1999].<br />
Auch bei Schwangerschaft kann sich eine ventilatorische Insuffizienz vorzeitig manifestieren<br />
[Shneerson et al, 2002] und dann eine Indikation zur NIV darstellen. Für<br />
Lungengerüsterkrankungen kann die Indikation für die Einleitung einer NIV (z. B. vor<br />
geplanter Lungentransplantation) gegeben sein; dabei ist der individuelle Nutzen im<br />
Einzelfall zu prüfen.<br />
8.3. Krankheitsspezifische Aspekte der Beatmungstherapie<br />
Die NIV kann sowohl im druckgesteuerten als auch volumengesteuerten Modus erfolgen<br />
[Schönhofer et al, 1997b] [Restrick et al, 1993] [Tejeda et al, 1997] [Anonymous,<br />
1999a] [Windisch et al, 2005a]. Bei Druckvorgabe sind maximale inspiratorische<br />
Beatmungsdrücke von oft bis zu 20-25 mbar notwendig [Shneerson et al, 2002].<br />
Zur Verbesserung der Ventilation kann im Einzelfall auch eine Umstellung von Druckauf<br />
Volumenvorgabe erfolgreich sein [Schönhofer et al, 1997b] [Tuggey et al, 2005].<br />
Ein positiver exspiratorischer Atemwegsdruck ist, wenn keine zusätzliche Obstruktion<br />
der Atemwege vorliegt, meist nicht notwendig [Shneerson et al, 2002].<br />
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