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S2 – Leitlinie - Deutsche Gesellschaft für Pneumologie

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Technische Ausstattung<br />

4.2. Beatmungszugang<br />

4.2.1. Nichtinvasive Beatmung<br />

Grundsätzlich stehen Nasenmasken, Nasenmundmasken, Ganzgesichtsmasken,<br />

Mundmasken und Mundstücke zur Verfügung [Storre et al, 2008] [Navalesi et al,<br />

2008]. Der Beatmungshelm eignet sich nicht zur außerklinischen Beatmung.<br />

Nasenmasken bieten in der Regel den größeren Patientenkomfort [Mortimore et al,<br />

1998], haben aber oft das Problem der oralen Leckage im Schlaf, was wiederum die<br />

Beatmungs- und Schlafqualität negativ beeinflussen kann [Meyer et al, 1997]<br />

[Teschler et al, 1999] [Gonzalez et al, 2003a] [Navalesi et al, 2008]. Eine Nasenmundmaske<br />

führt hier zu einer Besserung [Navalesi et al, 2000] [Willson et al, 2004].<br />

Bei Unverträglichkeit kann ein Kinnband im Einzelfall hilfreich sein [Gonzalez et al,<br />

2003a] [Willson et al, 2004]. Große Leckagen durch den Mund können durch nasale<br />

Austrocknung zu einer Erhöhung des nasalen Atemwegswiderstandes führen [Richards<br />

et al, 1996] [Tuggey et al, 2007]. Wenn eine Nasenmundmaske oder ein<br />

Kinnband nicht toleriert werden, kann durch eine Befeuchtung eine Verbesserung<br />

erreicht werden [Tuggey et al, 2007]. Hierzu ist eine aktive Befeuchtung erforderlich,<br />

HME-Filter sind bei Austrocknungerscheinungen infolge von Leckagen in der Regel<br />

ohne ausreichenden Effekt.<br />

Ganzgesichtsmasken haben sich in der Praxis nicht durchgesetzt, obwohl der Effekt<br />

nachgewiesen ist [Criner et al, 1994]; aktuell sind neue Ganzgesichtsmasken mit<br />

kleinerer Auflagefläche erhältlich, die nach den ersten Erfahrungen eine bessere Akzeptanz<br />

in der Langzeitanwendung aufweisen.<br />

Mundmasken sind eine Alternative zur nasalen Beatmung, insbesondere wenn die<br />

Beatmungszeiten sehr lang sind und eine Entlastung der Hautauflagestellen auf der<br />

Nase nötig ist [Bach, 2002a] [Bach et al, 1993a]. Eine Beatmung über Mundstück ist<br />

bei neuromuskulären Patienten mit hoher Beatmungsabhängigkeit hilfreich [Bach,<br />

2002a].<br />

In der Regel sind konfektionierte Masken ausreichend. Maßangefertigte Masken<br />

können jedoch bei hohen Beatmungsdrücken, langen Beatmungszeiten, schlechter<br />

Passform der konfektionierten Masken oder empfindlicher Haut notwendig sein. Ein<br />

Vorteil der maßangefertigten Masken besteht in der Minimierung des Totraums mit<br />

besserer CO 2 -Absenkung [Saatci et al, 2004] [Tsuboi et al, 1999], ist aber in der Praxis<br />

selten als Indikation führend. Neuanpassungen der Maske können auch in kurzen<br />

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