27.05.2014 Aufrufe

S2 – Leitlinie - Deutsche Gesellschaft für Pneumologie

S2 – Leitlinie - Deutsche Gesellschaft für Pneumologie

S2 – Leitlinie - Deutsche Gesellschaft für Pneumologie

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Wissenschaftliche Grundlage<br />

(nasotracheal, orotracheal, Tracheostoma) oder nichtinvasiv erfolgen. Die NIV kann<br />

sowohl mittels negativen Drucks (z.B. eiserne Lunge) oder heute üblicher mittels positiven<br />

Drucks durchgeführt werden. Als Beatmungszugang werden in der Regel Nasenmasken,<br />

Nasen-Mund-Masken, Vollgesichtsmasken oder Mundstücke eingesetzt<br />

[Mehta et al, 2001a] [Windisch et al, 2002a] [Schönhofer, 2006] [Schönhofer et al,<br />

2002a].<br />

3.3. Effekte der maschinellen Beatmung<br />

Unter intermittierender Beatmung kommt es zu einer augmentierten alveolären Ventilation<br />

mit konsekutiver Verbesserung der Blutgase sowohl unter der Beatmung als<br />

auch im nachfolgenden Spontanatmungsintervall, wobei eine Normalisierung der alveolären<br />

Ventilation anzustreben ist [Windisch et al, 2006a]. Als Richtwert dient hier<br />

die Normokapnie; Nebenwirkungen und Akzeptanz der Beatmung müssen aber auch<br />

berücksichtigt werden. Somit wird das Ziel der Normokapnie nicht immer erreicht. Die<br />

intermittierende Beatmung stellt aber nicht nur eine supportive Behandlungsform<br />

während ihrer Anwendung dar, sondern beeinflusst als therapeutische Maßnahme<br />

auch das nachgeschaltete Spontanatmungsintervall günstig [Windisch et al, 2006a].<br />

Die Verbesserung der Blutgase auch unter Spontanatmung ist sehr wahrscheinlich<br />

multifaktoriell bestimmt. Ein Resetting des Atemzentrums für CO 2 , eine verbesserte<br />

Atemmechanik, sowie eine Zunahme der atemmuskulären Kraft/Ausdauer und die<br />

Vermeidung von Hypoventilationen im Schlaf werden als Hauptmechanismen diskutiert<br />

[Anonymous, 1999a] [Mehta et al, 2001a] [Windisch et al, 2006a] [Nickol et al,<br />

2005] [Nickol et al, 2008]. Es darf jedoch nicht unerwähnt bleiben, dass bei einigen<br />

Patienten das Spontanatmungsintervall mit Progress der Erkrankung immer kürzer<br />

wird; teilweise kann sich eine 24-stündige Beatmungspflichtigkeit entwickeln.<br />

Die durch Beatmung verbesserte alveoläre Ventilation führt zu einer Verbesserung<br />

wesentlicher klinischer Parameter. Subjektiv steht dabei die Linderung der oben beschriebenen<br />

Symptome sowie eine Verbesserung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität<br />

im Vordergrund [Testa et al, 1996] [Windisch et al, 2006b] [Windisch,<br />

2008]. Unter Letzterem wird ein mehrdimensionales psychologisches Konstrukt verstanden,<br />

welches das subjektive Befinden eines Patienten auf vier minimal zu definierenden<br />

Ebenen charakterisiert, nämlich unter Berücksichtigung physischer, psychischer,<br />

sozialer und funktionaler Aspekte. In wissenschaftlichen Studien dominie-<br />

20

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!