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S2 – Leitlinie - Deutsche Gesellschaft für Pneumologie

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Außerklinische Beatmung bei CRI - Ethische Betrachtungen<br />

die Einschätzungen des Behandlungsteams, der Bezugspersonen des Patienten und<br />

– wenn vorhanden – seiner Vertreter mit einzubeziehen.<br />

12.3. Ärztliche Kommunikation in der End-of-Life-Care<br />

Auch aus ärztlicher Sicht geht es in der kritischen Endphase des Lebens nicht mehr<br />

primär um die Bereiche Management der Organerkrankungen oder medizintechnische<br />

Herausforderungen, sondern um Sozialkompetenz und Fähigkeit zur Kommunikation.<br />

In der Kommunikation zwischen Arzt und Patient ist es in jüngerer Vergangenheit<br />

zum Paradigmenwechsel gekommen, der allerdings noch nicht generell vollzogen<br />

ist. An die Stelle des früher vorherrschenden paternalistischen Konzeptes der<br />

Arzt-Patienten-Beziehung, das die Fremdbestimmung des Patienten durch den betreuenden<br />

Arzt als Autorität beinhaltete, tritt zunehmend der Dialog des Arztes mit<br />

dem mündigen und autonomen Patienten und seiner Familie und die vorrangige Berücksichtigung<br />

der Interessen des Patienten [Truog et al, 2008].<br />

Auch in der letzten Lebensphase ist die zeitgemäße Arzt–Patient-Beziehung partnerschaftlich,<br />

wobei die ärztliche Kompetenz, aber auch klare Äußerungen zur Prognose<br />

gerade bei Fragen zum Lebensende und die ärztliche Fürsorgepflicht weiter unverzichtbar<br />

bleiben. In den im Jahr 2004 veröffentlichen Grundsätzen der Bundesärztekammer<br />

zur ärztlichen Sterbebegleitung [Bundesärztekammer, 2004] heißt es: „Die<br />

Unterrichtung des Sterbenden über seinen Zustand und mögliche Maßnahmen muss<br />

wahrheitsgemäß sein, sie soll sich aber an der Situation des Sterbenden orientieren<br />

und vorhandenen Ängsten Rechnung tragen.“ Der Arzt muss auch kritisch prüfen,<br />

dass nicht seine eigene Scheu vor einem solchen Gespräch die Einschätzung der<br />

Zumutbarkeit für den Patienten beeinflusst. Grundvoraussetzung für die gemeinsame<br />

Entscheidungsfindung sind Informationsaustausch und Wissensvermittlung zwischen<br />

Arzt und Patient. Die Kommunikation muss den kognitiven und intellektuellen Fähigkeiten<br />

des Patienten entsprechen. In einer gelungenen Kommunikation werden jedoch<br />

nicht nur Wissen vermittelt, sondern auch Ängste des Patienten angesprochen<br />

[Floer et al, 2004].<br />

Eine entscheidende Voraussetzung für die gelungene Betreuung von Patienten am<br />

Lebensende ist die enge Zusammenarbeit mit dem Pflegefachpersonal, d.h. die Integration<br />

der Pflegekräfte in das Behandlungsteam. In diesem Zusammenhang wurden<br />

in der Literatur folgende „Domänen“ bzgl. des Umgangs mit Patienten am Lebensende<br />

und den Bezugspersonen formuliert (Tab. 12-1) [Clarke et al, 2003] [Singer<br />

et al, 1999].<br />

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