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Herbsttagung Programm & Abstracts - Deutsche Gesellschaft für ...

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Die bakterielle Stimulation bestimmt den Phänotyp der Zigarettenrauch<br />

induzierten Entzündung<br />

Han Gang, Herr Christian, Hellberg Jan, Dong Li, Beißwenger Christoph, Bals Robert<br />

Universität des Saarlandes, Klinik für Innere Medizin V, Pneumologie, Allergologie, Beatmungs- und<br />

Umweltmedizin<br />

Einleitung: Zigarettenrauch ist ein wesentlicher Risikofaktor für die Erkrankung an einer COPD.<br />

Bakterielle Infektionen der Lunge treten im Verlauf der Krankheit häufig auf und sind ein Faktor, der zu<br />

einer Verschlechterung des Krankheitsbildes beiträgt. Die Entstehung der sehr starken<br />

Entzündungsreaktion, die mit den Infektionen bei einer COPD einhergeht, ist nicht vollständig<br />

verstanden. Im Rahmen dieser Arbeit wurde die Zigarettenrauch induzierte Entzündung in<br />

Abhängigkeit unterschiedlicher chronisch applizierter Konzentrationen von Bakterien untersucht.<br />

Methoden: C57Bl/6N Mäuse wurden für bis zu 6 Monate mit Zigarettenrauch (CS) behandelt. Eine<br />

Gruppe wurde zusätzlich einmal wöchentlich mit hitzeinaktivierten Nontypeable Haemophilus<br />

influenzae (NTHi) stimuliert (ld-NTHi), eine weitere Gruppe wurde zusätzlich täglich mit NTHi stimuliert<br />

(hd-NTHi). Am Ende des Versuchs wurde die Lungenfunktion gemessen und die Lunge stereologisch<br />

untersucht und für immunhistologische Untersuchungen verwendet. In der BAL und dem Serum<br />

wurden Entzündungsmarker gemessen.<br />

Ergebnisse: Die Exposition mit CS führte nach 6 Monaten zu einem Einstrom von Makrophagen in<br />

die BAL. Bei den Gruppen, die mit ld-NTHi stimuliert wurden, kam es im Verlauf von 2 Wochen, 3 und<br />

6 Monaten zu einem Makrophagen dominierten Zelleinstrom, der durch CS kaum beeinflusst wurde. In<br />

den hd-NTHi Gruppen kam es nach 2 Wochen zu einem Neutrophilen basierten Zelleinstrom, der sich<br />

im Zeitverlauf verstärkte. Durch CS wurde der Einstrom von Neutrophilen in die BAL verstärkt. Die<br />

Tiere in dieser Gruppe hatten eine größere alveolare Oberfläche und einen erhöhten mean linear<br />

intercept. Dies korrelierte mit einer verstärkten Mucusproduktion und erhöhten Konzentrationen von<br />

KC, TNF-a und IL-17A im Serum. In der Lunge kam es zu follikulären Zellansammlungen, die CD3+<br />

Zellen, B-Zellen und follikuläre dendritische Zellen enthielten.<br />

Diskussion: In dieser Arbeit wurde gezeigt, dass die Stärke der chronischen bakteriellen Stimulation<br />

einen Einfluss auf den Phänotyp der CS-induzierten Entzündung hat. Bei der ld-NTHi Gruppe kam es<br />

zu einer Makrophagen basierten Entzündung, die durch CS nicht weiter verstärkt wurde. In der hd-<br />

NTHi Gruppe kam es zu einer Neutrophilen basierten Entzündung, die durch CS noch verstärkt<br />

wurde. Hier führt die zusätzliche Exposition mit CS zu einem Phänotyp ähnliche einer COPD mit<br />

erhöhten Entzündungsmarkern, verstärkter Mucusproduktion und der Bildung von lymphähnlichen<br />

follikulären Strukturen. Weitere Untersuchungen werden die Signalwege erforschen, die zwischen den<br />

beiden Entzündungsreaktionen diskrimieren und einen wichtigen Beitrag zum Verständnis der COPD<br />

liefern.<br />

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