PDF Serviceplus 01/2012 - Dussmann Service
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PDF Serviceplus 01/2012 - Dussmann Service
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<strong><strong>Service</strong>plus</strong><br />
Das Magazin der <strong>Dussmann</strong> Gruppe<br />
Winter/Frühling 2<strong>01</strong>2<br />
KULTUR<br />
Hochkultur und Dienstleistungskultur auf<br />
der Berliner Museumsinsel<br />
EINKAUFSTEMPEL<br />
Das polnische Stettin hat ein neues<br />
Shoppingparadies – an historischer Stelle
Inhalt Inhalt<br />
Titelbild:<br />
Pergamonmuseum, Pergamonaltar<br />
Foto: Kay Herschelmann<br />
Impressum<br />
<strong>Dussmann</strong> <strong><strong>Service</strong>plus</strong> – das<br />
Magazin der <strong>Dussmann</strong> Gruppe<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Dussmann</strong> Gruppe<br />
Unternehmenskommunikation<br />
Friedrichstraße 90, 1<strong>01</strong>17 Berlin<br />
Tel.: +49 / (0)30 / 20 25 25 25<br />
E-Mail: mehls@dussmann.de<br />
V.i.S.d.P.: Jan Flaskamp<br />
Chefredaktion: Michaela Mehls<br />
Layout und Satz:<br />
Marketingkommunikation<br />
Druck: K+L DruckenPlus, Berlin<br />
Redaktionsschluss:<br />
<strong>01</strong>.12.2<strong>01</strong>1<br />
2 <strong><strong>Service</strong>plus</strong><br />
Überblick<br />
TITEL<br />
4 Nofretete schläft nie<br />
24 Stunden im größten Museumsensemble der Welt: der Berliner Museumsinsel<br />
BRANCHEN<br />
10 Reben erleben<br />
Ein Kulturbotschafter Sachsens ist<br />
das Erlebnisweingut Wackerbarth.<br />
Vor den Toren Dresdens warten<br />
Wein, Wochenendvergnügen und<br />
Winterzauber<br />
13 „Kunst hilft Zukunft zu gestalten“<br />
Der Direktor der Guggenheim<br />
Foundation und des Guggenheim<br />
Museums New York, Richard<br />
Armstrong, im Gespräch<br />
14 Kleiner Shopping-Grenzverkehr<br />
Zu Besuch in der Galeria Kaskada im<br />
Herzen von Stettin/Polen. Das Center<br />
gehört zur ECE-Gruppe<br />
16 Die <strong>Dussmann</strong> Welt in Zahlen<br />
Von weiblichen Führungskräften, vielen<br />
Auszubildenden und nachhaltigen Eiern<br />
18 Zeit auch für Details<br />
Für die Mission Leben stand fest: In<br />
ihren Altenhilfe-Einrichtungen sollte die<br />
Ernährung in den Mittelpunkt rücken.<br />
<strong>Dussmann</strong> <strong>Service</strong> unterstützte sie<br />
dabei<br />
26 <strong>Service</strong> hinter Gittern<br />
Die JVA Wittlich bildet einen eigenen<br />
Stadtteil hinter Mauern. <strong>Dussmann</strong><br />
<strong>Service</strong> kümmert sich um die vielfältige<br />
Technik<br />
PROFILE<br />
22 Weltweite Kaffee-Verbindung<br />
Mit Allegretto-Espressobars bietet<br />
<strong>Dussmann</strong> <strong>Service</strong> eine verführerisch<br />
duftende Kombination aus Kaffee und<br />
italienischer Gastronomie<br />
29 Sprachkultur<br />
Die <strong>Dussmann</strong>-Glosse von<br />
Silvia Meixner<br />
30 „Wir sind die Problemlöser<br />
für unsere Kunden“<br />
Dirk Brouwers, Vorsitzender des<br />
Vorstandes der <strong>Dussmann</strong> Gruppe,<br />
im Interview<br />
32 Seilschaften, die Leben retten<br />
Als Höhenretter für <strong>Dussmann</strong> <strong>Service</strong><br />
im Einsatz – einer von 293 Berufen bei<br />
dem Multidienstleister<br />
34 Kulturbotschafterin aus<br />
dem Alten Ägypten<br />
Im Atrium des <strong>Dussmann</strong>-Hauses<br />
wacht eine Sphinx. Hinter ihr wächst<br />
derzeit ein Vertikaler Garten heran<br />
Sachsen: Im Schloss Wackerbarth<br />
gibt es vielfältige Veranstaltungen<br />
10<br />
Gesellschaft: Die Allegretto-Espressobar<br />
von <strong>Dussmann</strong> <strong>Service</strong> in Brasov/Rumänien<br />
36 Vorsprung durch Bildung<br />
Derzeit lernen bei Kursana 450<br />
Auszubildende einen Beruf mit<br />
Zukunft: Altenpfleger/in<br />
38 Schmeckt wie bei <strong>Dussmann</strong> …<br />
Noch höhere Qualität im Catering<br />
durch Eigenmarken<br />
39 Alles Bio in Wien<br />
Bio-Zertifizierung in Österreich, zu<br />
erleben im Businesspark Vienna<br />
Schnecke: Das Guggenheim Museum New<br />
York beherbergt Kunst und ist es selbst<br />
22<br />
NACHRICHTEN & SERVICE<br />
24 News & Termine<br />
40 Standortübersicht<br />
Technik: <strong>Dussmann</strong> bietet in der<br />
JVA Wittlich <strong>Service</strong> hinter Gittern<br />
13<br />
26<br />
Sehr geehrte Damen und Herren,<br />
Meinungen tauscht man heute auch im sozialen Internet aus. Es ist<br />
daher naheliegend, im weltumspannenden Netz nach Antworten auf<br />
besonders schwierige Fragen zu suchen. Was uns in dieser Ausgabe<br />
von <strong><strong>Service</strong>plus</strong> bewegt, ist die Bedeutung der Kultur. Also, was ist<br />
uns Kultur eigentlich wert? Auf diese Frage in einem Facebook-Prol<br />
unserer Gruppe gab es nur ungläubiges Staunen: „Das kann man<br />
doch nicht in Euro und Cent errechnen!“ Darf es deswegen gleich<br />
unbezahlbar sein?<br />
Wie gelingt es, Menschen für einen Museumsbesuch zu begeistern?<br />
Das haben wir Richard Armstrong, Direktor der Guggenheim<br />
Foundation und des Guggenheim Museums New York, in einem<br />
Interview gefragt. Was muss man tun, um Kultur zu pegen und<br />
was sind die besonderen Herausforderungen in der Kultur der Seniorenpege?<br />
Hintergründe dazu nden Sie in diesem Heft. Dass<br />
Kultur durchaus bezahlbar ist, erlebt man in der Berliner Friedrichstraße<br />
fast täglich bis tief in die Nacht im KulturKaufhaus. Lesen<br />
Sie dazu einen Streifzug durch die Regale. Und dass es wichtig ist,<br />
dass schon die Kleinsten Spaß an Kultur haben, wissen wir nicht<br />
erst, seitdem es unseren KulturKindergarten gibt.<br />
Und was ist nun mit der Antwort auf die Wertfrage der Kultur? Wir<br />
meinen, eine gute Kultur müssen wir uns – bei aller Diskussion über<br />
Euro-Krisen – leisten können. Das ist auch eine gesellschaftliche Verantwortung.<br />
Für die <strong>Dussmann</strong> Gruppe gilt, dass Kultur ein ganz besonderer Bestandteil<br />
unseres Unternehmens ist. In einem Geschäftsfeld fokussieren<br />
wir uns sogar auf den sorgsamen Umgang mit Kulturgut, zum<br />
Beispiel auf der Berliner Museumsinsel. Ein Schwerpunkt unseres<br />
gesellschaftlichen Engagements liegt im Bereich Kulturförderung.<br />
Die Kultur eines guten Miteinanders wollen wir zudem gleichermaßen<br />
im Umgang mit unseren Kunden als auch bei der Wertschätzung<br />
der Arbeit unserer Mitarbeiter pegen. Ansonsten hoen wir,<br />
dass Sie in dieser Ausgabe Ihre ganz eigene Antwort nden und wünschen<br />
Ihnen viel Spaß beim Lesen.<br />
Ihre Ihr<br />
Catherine von Dirk Brouwers<br />
Fürstenberg-<strong>Dussmann</strong><br />
<strong><strong>Service</strong>plus</strong> 3
Nofretete schläft nie<br />
Zu den Öffnungszeiten sind die weltberühmten Sammlungen<br />
auf der Berliner Museumsinsel ein Besuchermagnet. Aber<br />
auch nach Betriebsschluss kehrt nur vermeintlich Ruhe ein.<br />
24 Stunden im größten Museumsensemble der Welt.<br />
text: Gerd Hartmann<br />
Fotos: Kay Herschelmann<br />
4 <strong><strong>Service</strong>plus</strong> <strong><strong>Service</strong>plus</strong> 5<br />
neues Museum, Foto: Kay Herschelmann
Staatliche Museen zu Berlin<br />
Immer Hochbetrieb: Bis zu 7.000 Besucher besichtigen das Pergamonmuseum mit<br />
seinem berühmten antiken Altar pro Tag<br />
Montags hat die Kultur eigentlich<br />
ihren traditionellen Ruhetag.<br />
Trotzdem windet sich die Kassenschlange<br />
vor dem Bode-Museum an diesem<br />
sonnigen Wochenanfang im Herbst schon<br />
kurz vor 9 Uhr über die Spreebrücke und<br />
einmal um die Ecke. Dabei werden Tickets<br />
erst in einer Stunde verkauft. Wenn Leonardo<br />
Da Vincis „Dame mit dem Hermelin“<br />
und andere hochkarätige Portraitgemälde<br />
zu Gast in der Stadt sind, strömen<br />
die Besucher, um diesen „Gesichtern der<br />
Renaissance“ direkt in die Augen zu schauen.<br />
Sieben Tage die Woche, davon an vier<br />
sogar bis 22 Uhr. Schließtag ist auf der<br />
Museumsinsel ein Fremdwort. Die schöne<br />
Ägypterin Nofretete und der Pergamon-<br />
Altar können täglich besichtigt werden.<br />
Nur eines der fünf Museen hält sich noch<br />
an das althergebrachte Wochenschema.<br />
Das bedeutet auch für das <strong>Dussmann</strong>-<br />
Team einen Rund-um-die-Uhr-Einsatz.<br />
350 <strong>Dussmann</strong>-Mitarbeiter sind auf der<br />
Museumsinsel beschäftigt. Als Aufsichten<br />
schützen sie die Kunstwerke und sind Ansprechpartner<br />
für die Besucher aus aller<br />
Welt. An den Museumskassen verkaufen<br />
sie Tickets und nehmen an den Garderoben<br />
Mäntel und Rucksäcke entgegen. Der<br />
Wachschutz sorgt inner- und außerhalb der<br />
Önungszeiten für Sicherheit und auch die<br />
vielen Baustellen auf der Insel werden von<br />
<strong>Dussmann</strong>-Mitarbeitern gesichert. Zwar<br />
wurde mit der Wiedererönung des behutsam<br />
restaurierten Neuen Museums 2009<br />
ein wichtiges Etappenziel geschat. Aber<br />
der Masterplan für die Wiederherstellung<br />
und Neugestaltung des im Krieg schwer beschädigten<br />
Museumsquartiers sieht für die<br />
nächsten Jahre noch eine Reihe von Groß-<br />
projekten vor: Das Pergamonmuseum soll<br />
einen vierten Flügel erhalten und am Spreeufer<br />
wird schon gebaggert. Hier entsteht<br />
ein zentrales Besucherzentrum in moderner<br />
architektonischer Formensprache, um<br />
die stetig wachsenden Besucherströme angemessen<br />
zu empfangen und zusätzlichen<br />
Ausstellungsraum zu schaen.<br />
Hartmut Hentsch hatte heute schon um<br />
kurz vor acht Uhr alle Hände voll zu tun.<br />
Als Aufsichtsleiter im Pergamonmuseum<br />
ist er für alle dortigen <strong>Dussmann</strong>-Kollegen<br />
verantwortlich. Und für die steht vor der<br />
regulären Önungszeit eine ganz besondere<br />
Einweisung an. In den Ehrenhof, der normalerweise<br />
die Besucher mit monumentaler<br />
Geste empfängt, ist eine über 25 Meter<br />
hohe Metall-Rotunde eingebaut. Darin be-<br />
ndet sich das Herzstück einer neuen Aus-<br />
stellung, die bis Ende September 2<strong>01</strong>2 für<br />
zusätzliches Aufsehen auf der mit Attraktionen<br />
nicht gerade armen Insel sorgen wird:<br />
ein 103 Meter langes Rundpanorama des antiken<br />
Pergamon. Der Künstler Yadegar Asisi<br />
schuf diesen fotorealistischen 360-Grad-<br />
Blick über Stadt und Landschaft, den man<br />
von einer 15 Meter hohen Plattform aus genießen<br />
kann. Da sich dort oben nur eine<br />
begrenzte Zahl von Besuchern gleichzeitig<br />
aufhalten darf, stellt der grandiose Blick<br />
in das Alltagsleben vor 2.000 Jahren hohe<br />
Anforderungen an die Lenkung der Besucherströme.<br />
Ein videogestütztes Zählsystem<br />
steuert Ampeln, die mit ihrem Grün-Gelb-<br />
Rot-Schema dem Besucher auf vertraute<br />
Weise deutlich machen, wann er die Treppe<br />
zum Aussichtsturm betreten darf.<br />
Ein gutes Dutzend Oberaufsichten lauscht<br />
den Ausführungen der Ausstellungsorganisatoren,<br />
stellt Fragen und macht sich Noti-<br />
Kundenorientiert und kompetent: Die <strong>Dussmann</strong>-Mitarbeiter<br />
werden in einem speziellen Trainingsprogramm geschult<br />
zen. Derweil läuft ein ganzer Tageszyklus in<br />
Pergamon ab. Von der Morgendämmerung<br />
bis zur dunkelblauen Nacht in zehn Minuten<br />
– eine faszinierende Licht-Simulation.<br />
Doch dafür haben Hentsch und seine Kollegen<br />
gerade keine Augen. Zu wichtig sind<br />
all die Sicherheitsfragen, die bis zur Erönung<br />
in einigen Tagen geklärt werden müssen.<br />
Wahrscheinlich werden sie auch den<br />
Pergamonaltar auf dem Panorama erst später<br />
entdecken, der sich im Gewirr der vielen<br />
Bauwerke auf der Stadtabbildung versteckt.<br />
Etwas später, kurz vor zehn Uhr, stehen<br />
die Aufsichten dann gesammelt vor dem<br />
Original im Inneren des Museums. Die<br />
kurze tägliche Teambesprechung ndet auf<br />
den Treppen des legendären Altars statt, der<br />
dem Museum seinen Namen gab. Dieses<br />
beherbergt neben der Antikensammlung<br />
auch noch das Vorderasiatische Museum<br />
und das Museum für Islamische Kunst.<br />
Staatliche Museen zu Berlin<br />
Eine Drehgenehmigung und eine außergewöhnlich<br />
hohe Anzahl an Führungen am<br />
Vormittag kündigt Hartmut Hentsch seinen<br />
Kollegen an. Dann verteilen sich die<br />
<strong>Dussmann</strong>-Mitarbeiter auf ihre Plätze. Önungszeit.<br />
Schon eine viertel Stunde später<br />
gleicht die Halle einem Bienenstock.<br />
7.000 Besucher hat das Pergamonmuseum<br />
an Spitzentagen.<br />
Die mitten im historischen Stadtzentrum<br />
gelegene Spreeinsel mit ihren zwischen 1830<br />
und 1930 erbauten Gebäudekomplexen gehört<br />
zum UNESCO-Welterbe und erzählt<br />
in ihren Sammlungen über 6.000 Jahre<br />
Kunst- und Kulturgeschichte der Menschheit.<br />
Steinzeitliche Funde sind hier genauso<br />
zu sehen wie die babylonische Prozessionsstraße<br />
mit dem blau gekachelten Isch tar-<br />
Tor. Byzantinische Elfenbeinschnitzereien<br />
strahlen im Bode-Museum, Gemälde<br />
von Caspar David Friedrich und den<br />
Architektur für eine Reise ins Jenseits: Im Ägyptischen Hof des<br />
Neuen Museums hat die Totenwelt der Pharaonen ihren Platz<br />
6 <strong><strong>Service</strong>plus</strong> <strong><strong>Service</strong>plus</strong> 7
Staatliche Museen zu Berlin<br />
französischen Impressionisten verzaubern<br />
den Betrachter in der Alten Nationalgalerie.<br />
Nicht zu vergessen das Ägyptische Museum,<br />
wo Nofretete sich in majestätischer<br />
Schönheit zeigt. Rund drei Millionen Menschen<br />
aus aller Welt besuchen die unvergleichlichen<br />
Schätze jedes Jahr.<br />
Aufsichten sind Vertreter des<br />
Museums<br />
Es ist später Vormittag geworden. Die<br />
Schlange vor dem Bode-Museum ist noch<br />
ein bisschen gewachsen. Ein Akkordeonspieler<br />
vertreibt den Wartenden die Zeit mit<br />
einem fulminanten Straßenkonzert. Die<br />
Stimmung ist sehr entspannt. Der richtige<br />
Moment, um einen Spezialisten in Sachen<br />
Sicherheit zu treen: „Im Museum soll der<br />
Besucher die Aura des originalen Objektes<br />
spüren können – aus größtmöglicher<br />
Nähe“, sagt Hans-Jürgen Harras. Trotzdem<br />
müssen die Kunstwerke geschützt werden,<br />
um das Kulturerbe auch der Nachwelt und<br />
der Forschung zu erhalten. Diese beiden<br />
Grundsätze sind für den Leiter des Sicherheitsreferates<br />
der Staatlichen Museen Berlin<br />
kein Widerspruch. Eher ein Balanceakt.<br />
Vitrinen, Sockel, Geländer – all das kann<br />
8 <strong><strong>Service</strong>plus</strong><br />
die Distanz schaen, die Kunstwerke brauchen.<br />
Aber gegen den „wachsenden Hang<br />
zur Kriminalität in den letzten Jahrzehnten“,<br />
den Harras diagnostiziert, hilft das<br />
nur begrenzt. Zu deren Abwehr ist ein Arsenal<br />
an Technik erforderlich. Die mehrstu-<br />
gen Sicherheitssysteme werden schon bei<br />
der Gebäudeplanung berücksichtigt und<br />
hören mit den Meldern noch längst nicht<br />
auf, die ein elektrisches Feld erzeugen, das<br />
sich bei Annäherung verändert. Dennoch:<br />
„Technik erfasst, Technik meldet, Technik<br />
ist ermüdungsfrei – aber eine Kamera<br />
springt nicht von der Wand und hält den<br />
Dieb fest. Wir brauchen den Menschen um<br />
zu handeln, oft in Sekundenbruchteilen.“<br />
Nicht nur dafür sind die Aufsichten wichtig.<br />
„Sie werden als Vertreter des Museums<br />
wahrgenommen“, unterstreicht Harras.<br />
Wenn ein Besucher freundlich und kompetent<br />
empfangen wird, fühlt er sich aufgehoben<br />
und hält sich an die Regeln: „Eine<br />
Aufsicht ist nicht nur ein Wachmann, der<br />
einfach dasteht.“<br />
Um diesen Anspruch umzusetzen, entwickelten<br />
führende Museen in Europa<br />
den Standard ECHOCAST für den Besucherservice.<br />
Mit einem dazugehörigen<br />
Trainingsprogramm werden Kundenorientierung<br />
und Sicherheit bei allen Museumsmitarbeitern<br />
geschult. Bei <strong>Dussmann</strong><br />
<strong>Service</strong> findet die Ausbildung im firmeneigenen<br />
Schulungscenter in Zeuthen bei<br />
Berlin statt, dem <strong>Dussmann</strong> Campus. Kommunikation,<br />
Konfliktbewältigung und<br />
Deeskalationstraining stehen im Mittelpunkt<br />
der zwei jeweils einwöchigen Ausbildungsmodule.<br />
„Hier wird gelernt, wie man<br />
schwierige Situationen meistert“, bringt es<br />
Siegfried Gierke, <strong>Dussmann</strong>-Bereichsleiter<br />
für Sicherheit, auf den Punkt. Ein Museumsbesuch<br />
aus der Kundenperspektive gehört<br />
auch zum Programm.<br />
Seit 1995 haben die Staatlichen Museen<br />
Berlin viele Dienstleistungen ausgegliedert.<br />
Das führt zu mehr Flexibilität, auch<br />
bei den immer häufigeren Sonderveranstaltungen.<br />
„Mit eigenem Personal wäre<br />
das wesentlich schwerer zu schaen“, sagt<br />
Hans-Jürgen Harras. Nicht nur das: „Wir<br />
können Qualitätsparameter in der Ausschreibung<br />
genau definieren und später<br />
einfordern.“ Das hohe <strong>Service</strong>niveau auf<br />
der Museumsinsel wird auch von internationalen<br />
Museumskollegen bestätigt: „Da<br />
höre ich viel Lob.“<br />
Pergamonmuseum, Pergamonaltar, Foto: Kay Herschelmann<br />
Majestätisch: die Beterfigur des ägyptischen Königs Amenemhet III. im Neuen Museum<br />
Im Neuen Museum wird das<br />
alte Ägypten lebendig<br />
Vor dem Neuen Museum herrscht normaler<br />
Nachmittagsbetrieb. Bernd Becher und<br />
Ronnie Sagur reißen nicht nur die Eintrittskarten<br />
ab. Die beiden <strong>Dussmann</strong>-Mitarbeiter<br />
beantworten auch viele Fragen. Warum<br />
die auf dem Ticket vorgegebenen Zeitfenster<br />
unbedingt einzuhalten sind und wo es<br />
in der Nähe Briefmarken zu kaufen gibt.<br />
Ruhig und freundlich geben sie Auskunft.<br />
„Man will den Besuchern schließlich ihre<br />
Wünsche erfüllen“, meint Becher lächelnd.<br />
Drinnen im Allerheiligsten, bei Nofretete,<br />
ist der Geräuschpegel gedämpft. Hier<br />
soll ein Ort der Ruhe sein. Keine Fotos,<br />
Erläuterungen nur vor Eintritt in den imposanten<br />
Kuppelsaal – daran halten sich<br />
die Besucher. Und begegnen der schönen<br />
Ägypterin andächtig von Angesicht zu Angesicht.<br />
Gülsen Canberi schaut in die Gegenrichtung.<br />
Sie hat ein Auge auf die Besucher.<br />
Seit anderthalb Jahren arbeitet die<br />
30-Jährige im Neuen Museum. Am liebsten<br />
hier. Nicht wegen Nofretete, sondern<br />
wegen der Besucher: „Es macht Spaß, sie<br />
zu beobachten.“ Stress gibt es ganz selten.<br />
Meist genügt ein kurzer Hinweis und jeder<br />
respektiert die besondere Aura.<br />
Es ist kurz vor 18 Uhr. Gut gelaunt und ausgeschlafen<br />
klingelt Lutz Schlake am Mitarbeitereingang<br />
des Neuen Museums. Der<br />
<strong>Dussmann</strong>-Sicherheitsmitarbeiter hat heute<br />
Nachtschicht. Bis morgens um sechs liegt<br />
die Verantwortung für die Sicherheit der<br />
Pharaonen bei ihm und einem Kollegen.<br />
Aber noch sind die beiden nicht allein mit<br />
Nofretete. Handwerker sind noch im Haus,<br />
die vom Übergangsdienst betreut werden.<br />
Also sitzt Schlaffke erst einmal in der Sicherheitszentrale.<br />
Was drinnen und draußen<br />
rund um das Gebäude vorgeht, sieht er sowieso.<br />
In der Wand eingelassene Monitore<br />
zeigen jeden Winkel. Es ist soweit: Der letzte<br />
Mitarbeiter hat die Ausstellungsräume verlassen.<br />
Lutz Schlake stellt „scharf“, wie er<br />
das nennt. Ab jetzt löst jede Bewegung im<br />
Gebäude Alarm aus. Auch die Sicherungssysteme<br />
für die Gebäudetechnik laufen in<br />
der Sicherheitszentrale zusammen. Der<br />
58-Jährige arbeitet gern in der Nacht: „Da ist<br />
es schön ruhig. Beim Rundgang bleibt man<br />
dann vor einem Kunstwerk stehen und liest,<br />
aus welcher Dynastie es ist und was es bedeutet.“<br />
Dazu hat Schlake jede Nacht reichlich<br />
Staatliche Museen zu Berlin<br />
Gelegenheit. Er muss mehrere Kontrollgänge<br />
durch alle Ausstellungsräume machen.<br />
Dabei durchquert er auch immer wieder seinen<br />
Lieblingsraum: den Ägyptischen Hof.<br />
Die vielen Sarkophage, die von der Reise ins<br />
Jenseits erzählen, mag er besonders.<br />
Morgens um fünf hat Lutz Schlake rund<br />
18 Kilometer zurückgelegt. Allmählich füllt<br />
sich das Haus wieder. Die ersten Reinigungskräfte<br />
treffen ein, ebenso der Übergangsdienst.<br />
Wenn Schlake um sechs Uhr<br />
geht, verfehlt er knapp Einsatzleiter Steffen<br />
Franz. Der beschäftigt sich so früh am<br />
Morgen mit der Abrechnung der Einnahmen<br />
vom Vortag und bereitet die Kassen<br />
vor. Auch die Geldverarbeitung liegt in der<br />
Verantwortung des <strong>Dussmann</strong>-Teams. Damit<br />
alles schnell, freundlich und reibungslos<br />
geht, wenn sich um zehn Uhr wieder<br />
die Türen öffnen für Touristen und Einheimische,<br />
die zu den Kulturschätzen der<br />
Menschheit strömen.<br />
Kontakt:<br />
<strong>Dussmann</strong> <strong>Service</strong> Deutschland GmbH<br />
Zweigniederlassung Berlin/Brandenburg<br />
Andreas Rüger<br />
Tel. +49 (0)30/ 20 25 17 00<br />
<strong><strong>Service</strong>plus</strong> 9
Text: Gerd Hartmann, Fotos: Schloss Wackerbarth<br />
Reben erleben<br />
Mit der Straßenbahn von der Großstadt direkt zum Weinberg? Warum nicht. Spannende Führungen über<br />
die Geheimnisse der Sektherstellung? Mehrmals täglich. Ein speziell arrangiertes Candle-Light-Dinner<br />
inmitten der Rebgärten? Auch das ist möglich. Vor den Toren Dresdens ist das Erlebnisweingut Schloss<br />
Wackerbarth ein ganz besonderer Kulturbotschafter Sachsens.<br />
Schon wieder biegt ein randvoll mit<br />
Trauben beladener Trecker in den<br />
Hof. Und gleichzeitig klingelt das<br />
Handy. Zur Weinlese im Herbst hat Jürgen<br />
Aumüller eigentlich keine Zeit für Gespräche.<br />
Der Kellermeister von Schloss Wackerbarth<br />
in Radebeul soll überall gleichzeitig<br />
sein. An der Laderampe, zur Traubenkontrolle<br />
im Weinberg, um den genauen Zeitpunkt<br />
der Ernte zu bestimmen, im Keller,<br />
um die schon gekelterten jungen Weine zu<br />
probieren. Gerade in der ersten Gärungsphase<br />
verändert sich ihr Geschmack täglich.<br />
Nicht nur zur Erntezeit ist die Meister-<br />
10 <strong><strong>Service</strong>plus</strong><br />
schaft des Kellermeisters und seiner Winzer<br />
wichtig. Nur so entstehen die edlen Tropfen,<br />
mit denen das Staatsweingut in den<br />
letzten Jahren Medaillen und Auszeichnungen<br />
im Dutzend gewann.<br />
Klasse statt Masse ist hier die Devise. Zwar<br />
verwöhnt die Sonne die terrassierten Südhänge<br />
des Elbtales. Aber die Erträge sind<br />
im nordöstlichsten Weinbaugebiet Europas<br />
vergleichsweise gering. Dank der mineralischen<br />
Böden und der vielen Steillagen,<br />
die in Handarbeit bewirtschaftet werden,<br />
haben die Weine jedoch einen ganz beson-<br />
deren Charakter. „Feingliedrig und unverfälscht“,<br />
beschreibt ihn Jürgen Aumüller.<br />
Auf Schloss Wackerbarth werden 94 Hektar<br />
bewirtschaftet, was jährlich eine halbe<br />
Million Flaschen hochwertigen Wein und<br />
Sekt ergibt. Aber Zahlen beschreiben das<br />
barocke Kleinod nur unzureichend. Denn<br />
hier kann der Besucher alles unmittelbar<br />
erleben, was mit Wein zusammenhängt.<br />
„Wir haben keine Geheimnisse“, sagt Kellermeister<br />
Aumüller. Sein Credo steht aus<br />
Glas und Holz direkt neben der barocken<br />
Schlossanlage: eine moderne Manufaktur.<br />
Umgeben von Rebgärten ist das preisgekrönte<br />
Gebäuderechteck nicht nur ein architektonisches<br />
Schmuckstück. Es spiegelt<br />
auch eine Philosophie wider. Offen und<br />
transparent lädt der sächsische Wein zum<br />
Kennenlernen ein. Im lichtdurchfluteten<br />
Markt werden neben hauseigenen Weinen<br />
und Sekten auch dazu passende Erzeugnisse<br />
regionaler Produktion angeboten. Auf der<br />
anderen Gebäudeseite kann man die Küfer<br />
durch riesige Glasfronten bei ihrer Arbeit<br />
beobachten. Nicht nur von draußen. Ein<br />
leichter Hefegeruch begleitet den Weg der<br />
nachmittäglichen Sektführung durch Produktionshalle<br />
und Keller. Er entweicht aus<br />
einem Glaszylinder an einem Gärtank, wie<br />
Josephine Schäfer fachkundig erklärt. Als<br />
„Gastgeberin“ ist sie gerade mit einer Gruppe<br />
unterwegs durch den Bauch des Gutes.<br />
Vorbei an Rüttelregalen, wo die Sektflaschen<br />
kopfüber stehen und mehrmals täglich<br />
von Hand gedreht werden, bis sich die<br />
Hefe im Flaschenhals abgesetzt hat. Vorbei<br />
an Barrique-Fässern und metallenen Gerätschaften.<br />
Mitten im laufenden Betrieb wird<br />
Weinmachen direkt erlebbar. Ohne elitäres<br />
Fachchinesisch und Absperrleinen.<br />
Zäune gibt es auch in den Weinbergen<br />
nicht, die man über uralte Steintreppen erwandern<br />
kann. Auf eigene Faust oder mit<br />
geführten Touren, die an den Stellen mit<br />
dem schönsten Rundblick für eine Verkostung<br />
Rast machen. Schloss Wackerbarth ist<br />
eine gelungene Verbindung aus Tradition<br />
und Moderne. Weinbau gab es hier schon,<br />
als sich der gleichnamige Kabinettsminister<br />
am Hof August des Starken im 18. Jahrhundert<br />
seinen repräsentativ-beschaulichen<br />
Altersruhesitz erbauen ließ. Auch zu<br />
DDR-Zeiten wurde Sekt verarbeitet.<br />
<strong><strong>Service</strong>plus</strong> 11
Erlebnisweingut Schloss Wackerbarth<br />
In Premiumqualität und für normale Bürger<br />
unerreichbar. Mangels geeigneter Investoren<br />
sprang nach der Wende der sächsische Staat<br />
in die Bresche. Seit 2002 hat der sächsische<br />
Wein wieder ein strahlendes Gesicht. Und<br />
in der Produktionshalle mit ihrer hervorragenden<br />
Akustik nden sogar hochkarätige<br />
Konzertreihen statt. 160.000 Besucher<br />
zog das vielseitige Juwel im letzten Jahr an.<br />
Das renovierte Schloss mit seinem barocken<br />
Garten ist auch ein stilvoller Rahmen für<br />
Tagungen und Events. Im eleganten Aussichtspavillon<br />
„Belvedere“, inmitten der<br />
Weinbergterrassen, feiern jedes Wochenende<br />
Paare ihre Traumhochzeit. Im Gasthaus<br />
speist man fürstlich. Ein Manufakturen-<br />
Markt für ganz besondere Weihnachtsgeschenke<br />
oder eine rauschende Silvesterparty<br />
– auch im Winter Angebote für alle Sinne.<br />
Über 1.000 Veranstaltungen nden rund<br />
um das Weinschloss jährlich statt. Trotzdem<br />
glänzen die Böden und strahlen alle<br />
Bereiche. Dafür sorgt das <strong>Dussmann</strong>-Team,<br />
das für die Unterhaltsreinigung verantwortlich<br />
ist. „An 30 Wochenenden im Jahr bin<br />
<strong>Dussmann</strong> in Sachsen ...<br />
... hat eine zwanzigjährige Tradition als Multidienstleister.<br />
Peter <strong>Dussmann</strong> gründete<br />
1990 in Dresden die zwölfte noch auf dem<br />
Gebiet der DDR eingetragene GmbH. In<br />
Sachsen engagierte er sich über die Jahre<br />
auch in verschiedenen Projekten der Kulturförderung,<br />
im Sinne eines aktiven bürgerlichen<br />
Engagements. Das half, historische<br />
Gebäude zu restaurieren und Kirchenorgeln,<br />
12 <strong><strong>Service</strong>plus</strong><br />
ich hier“, sagt Kay Zarschler. Als Objektleiter<br />
hat er nicht nur ein Auge darauf, dass<br />
die Sauberkeit zu jedem Zeitpunkt stimmt.<br />
Kay Zarschler und seine Mitarbeiter sorgen<br />
auch dafür, dass immer und überall<br />
frisch gespülte und blankgeputzte Gläser<br />
zur Verfügung stehen. Verantwortung heißt<br />
aber auch, Verbesserungen vorzuschlagen<br />
und umzusetzen. Auf Anregung der Sauberkeits-Experten<br />
wurde der unversiegelte<br />
Sandsteinboden im Hochzeitspavillon<br />
Belvedere imprägniert, was ihn erheblich<br />
schmutzabweisender macht. Und seit der<br />
Marmorboden im Schloss kristallisiert ist,<br />
funkelt er fast von allein. Auch das stark<br />
Brunnen und Bronzeplastiken zu sanieren<br />
oder wiederherzustellen. Wie die 1888 gebaute<br />
Eule-Orgel der St. Markus Kirche. Sie<br />
war kaum noch spielbar, nach einer Instandsetzung<br />
des Instruments das Klangbild<br />
stark verändert. Nach der Sanierung des<br />
Kirchengebäudes konnte das Instrument<br />
2006 durch Spenden gerettet und, klanglich<br />
wie technisch, auf den Erbauungszustand<br />
beanspruchte Stirnholzparkett im Marktgebäude<br />
wurde auf innovative Weise zu altem<br />
Glanz gebracht. Statt den Boden, wie üblich,<br />
nach und nach abzuschleifen, nutzte<br />
<strong>Dussmann</strong> <strong>Service</strong> eine Ein-Schritt-Methode:<br />
eine Nassgrundreinigung mit Scheuersaugmaschinen<br />
und Walzentechnik, mit<br />
der das Parkett staubfrei entschichtet werden<br />
konnte. So mussten nicht mal die Warenregale<br />
abgedeckt werden.<br />
Bei Kellermeister Aumüller klingelt schon<br />
wieder das Telefon. Eine Frage geht trotzdem<br />
noch. Was er denn nach Feierabend<br />
trinkt? Massenware kommt bei ihm selbst<br />
im Alltag nicht ins Glas. „Wein ist für<br />
mich Genuss, kein schnelles Konsumgut.“<br />
Dann lieber ein Bier. Aber natürlich von<br />
bester Qualität. Am liebsten aus einer kleinen,<br />
feinen Landbrauerei.<br />
Kontakt:<br />
<strong>Dussmann</strong> <strong>Service</strong> Deutschland GmbH<br />
Zweigniederlassung Dresden<br />
Volker Rattmann<br />
Fon +49 (0)3 51 / 81 92 75 - 0<br />
zurückgebracht werden. Heute dient die Eule-Orgel<br />
der Begleitung von Gottesdiensten<br />
ebenso wie Studenten der Hochschule für<br />
Kirchenmusik.<br />
Der Sitz der Dresdner <strong>Dussmann</strong>-Niederlassung<br />
in der Königstraße 5 befindet sich<br />
in einem aufwändig restaurierten barocken<br />
Bürgerhaus. Hier bietet <strong>Dussmann</strong> Office<br />
komplett eingerichtete Büroräume zur Miete.<br />
Foto: Kärcher<br />
„Kunst hilft Zukunft zu gestalten“<br />
Das Guggenheim Museum in New York ist eines der bekanntesten Museen der Welt. Mit angegliederten<br />
Museen in Bilbao, Venedig, Berlin und in naher Zukunft auch in Abu Dhabi ist es außerdem ein globaler<br />
Kulturvermittler. Derzeit erregt es mit einem mobilen Zukunftslabor Aufsehen, das nächstes Jahr auch in<br />
Berlin Station machen wird. Richard Armstrong, Direktor der Guggenheim Foundation und des Guggenheim<br />
Museums New York, im <strong><strong>Service</strong>plus</strong>-Interview über das BMW Guggenheim Lab und den Stellenwert von<br />
Kunst in Zeiten der Globalisierung.<br />
Zur Person:<br />
Richard Armstrong, 62, hat als Direktor der<br />
Solomon R. Guggenheim Foundation und<br />
des New Yorker Guggenheim Museums seit<br />
2008 einen der wichtigsten Posten in der<br />
internationalen Museumslandschaft. Vorher<br />
leitete der Kunsthistoriker, der aus Kansas<br />
City stammt, unter anderem das Carnegie<br />
Museum of Art in Pittsburgh.<br />
In den nächsten sechs Jahren wird das<br />
BMW Guggenheim Lab in neun große<br />
Städte auf mehreren Kontinenten reisen.<br />
Welche Idee steckt hinter diesem interdisziplinären<br />
Forschungslabor?<br />
Der Grundgedanke heißt zuhören: Verschiedenen<br />
Kulturen zuhören, wie sie den<br />
Herausforderungen einer zunehmenden<br />
Verstädterung begegnen. Wir versuchen dabei<br />
nicht spezialisiert vorzugehen, sondern<br />
ein Thema zu finden, zu dem jeder eine<br />
starke Meinung hat, von der wir alle lernen<br />
können. Deshalb haben wir uns für den<br />
Anfang das ema „Komfort“ ausgesucht.<br />
Was bedeutet Komfort in diesem Zusammenhang?<br />
Jeder deniert das anders. Für mich persönlich<br />
ist das Fehlen von Lärm der Schlüssel<br />
zum Komfort. Wir sind alle Spezialisten in<br />
Sachen Komfort und jeder ist es auf eine<br />
andere Art und Weise. Das ist eine schöne<br />
Sache.<br />
Welchen Stellenwert hat das kulturelle<br />
Erbe im Zeitalter der Globalisierung?<br />
Es veranschaulicht den Wert und die Achtung,<br />
die unterschiedliche Menschen ihrem<br />
Gegenüber anderswo entgegenbringen. Wir<br />
können in der Kunst eine grundsätzliche<br />
Sache anbieten: den Willen, andere zu verstehen<br />
zu lernen und damit auch den Wert<br />
des Anderen anzuerkennen.<br />
Guggenheim Museum New York<br />
Interview: Gerd Hartmann<br />
Fotos: The Solomon R. Guggenheim<br />
Foundation, NYC<br />
Kunst, wie sie in Museen zu sehen ist, spiegelt<br />
das kulturelle Gedächtnis der Menschheit<br />
wider. Wird sich die Art, Kunst zu präsentieren,<br />
in Zukunft verändern?<br />
Nein. Ich glaube, es wird immer ein Bedürfnis<br />
für klassische Präsentation geben.<br />
Insbesondere Museen wissen sehr genau,<br />
wie man Kunst vermitteln muss. Aber es<br />
kann zusätzliche Aktivitäten als Ergänzung<br />
geben und das BMW Guggenheim Lab<br />
könnte eine solche sein.<br />
Die Guggenheim Foundation agiert global<br />
mit angegliederten Museen in mehreren<br />
Städten. Wie wichtig ist es, die Kunst<br />
unserer Vorfahren auf der ganzen Welt zu<br />
zeigen?<br />
Ich denke, das ist sehr wichtig. Es ist eines<br />
der Privilegien in Zeiten des Friedens<br />
und Wohlstands, dass wir die großen Errungenschaften<br />
früherer Epochen in Ruhe<br />
betrachten können. Diese Geschichten sind<br />
für mich inspirierend und ermutigend zugleich.<br />
Sie sind ein großer Wert für jeden.<br />
Wir denken, dass unser Konzept tragfähig<br />
ist und einen sehr ergiebigen Austausch<br />
zwischen uns und Menschen aus anderen<br />
Kulturen ermöglicht.<br />
Also hilft Kunst auch, die Zukunft zu gestalten?<br />
Da bin ich mir sicher!<br />
<strong><strong>Service</strong>plus</strong> 13
Polen: Galeria Kaskada (ECE)<br />
Text: Michaela Mehls<br />
Fotos: Kay Herschelmann<br />
Kleiner Shopping-<br />
Grenzverkehr<br />
Das sechste ECE-Center in Polen steht in Stettin.<br />
Seit Ende September die Galeria Kaskada im Herzen<br />
der Stadt eröffnet hat, ist <strong>Dussmann</strong> <strong>Service</strong><br />
dort für die Gebäudereinigung tätig. Nur 15 Kilometer<br />
von der deutsch-polnischen Grenze entfernt ist<br />
ein neuer Shoppingmagnet entstanden, wo früher<br />
das alte Puppentheater der Stadt spielte.<br />
Auf die Frage, was die Galeria Kaskada auszeichnet, antwortet<br />
Centermanagerin Monika Pyszkowska: „Die zentrale Lage,<br />
der auf die Stadt zugeschnittene Branchen- und Mietermix<br />
und die Architektur.“ In der Tat ist der neue Shoppingmagnet von<br />
Stettin elegant und architektonisch wie historisch interessant. Drei<br />
verschiedenfarbige Rotunden im Bereich der Rolltreppen repräsentieren<br />
die drei Gebäude, die an dieser Stelle einmal standen. Gelb,<br />
„wie Champagner“, für das „Kaskada“-Entertainment-Center, das<br />
bis zu seiner Zerstörung durch einen Brand 1981 für Unterhaltung<br />
und gute Küche berühmt war. Die rote Rotunde ist dem Vorhang<br />
des alten Puppentheaters Pleciuga gewidmet, „als Schülerin bin ich<br />
da auch hin“, erinnert sich Pyszkowska. An neuer Stelle und von<br />
ECE nanziert erhielt das Puppentheater 2009 einen Neubau. Blau<br />
symbolisiert eine alte Jeans-Fabrik. Die Tradition des Ortes als lebendigen<br />
Teil Stettins weiterzuführen – eine schöne Idee.<br />
14 <strong><strong>Service</strong>plus</strong><br />
Sonst stehen hier aber alle Zeichen auf Moderne. 35 Marken,<br />
vor allem aus den Bereichen Mode, Schuhe und Kosmetik, sind<br />
hier präsent, die es bislang nicht gab in Stettin. Drei Textilhäuser,<br />
ein Fachmarkt für Unterhaltungselektronik, ein Supermarkt, ein<br />
Sportfachgeschäft und das größte Fitness-Studio der Stadt bilden<br />
die Ankermieter. Nicht nur im anspruchsvollen Supermarkt im<br />
Untergeschoss kaufen auch deutsche Kunden gern ein. Das Einzugsgebiet<br />
umfasst rund 720.000 Einwohner. Dazu zählt, wer maximal<br />
45 Minuten Anfahrtsweg in die Galeria Kaskada zurücklegt.<br />
Stettin und Berlin trennen aber auch nur eineinhalb Stunden mit<br />
dem Auto.<br />
So parken auch Autos mit deutschen Kennzeichen auf den 1.000<br />
Stellplätzen. Auf einem von ihnen gibt Piotr Przytarski, 30, gerade<br />
seinem Mitarbeiter Dariusz Piórko Tipps, wie er die Reinigungsmaschine<br />
noch eektiver einsetzen kann. Der ausgebildete Förster<br />
Przytarski ist einer von 1.200 Menschen, die in der Galeria Kaskada<br />
einen neuen Arbeitsplatz gefunden haben. Aber er arbeitet<br />
nicht in einem der 140 Fachgeschäfte, Cafés und Restaurants des<br />
Shopping-Centers. Piotr Przytarski wirkt überall. Denn mit seinem<br />
40-köpgen Team ist der Objektleiter von <strong>Dussmann</strong> <strong>Service</strong> für<br />
die komplette Unterhaltsreinigung im Haus verantwortlich. Böden,<br />
Rolltreppen, Glasächen, Handläufe, Verkehrsächen, Büros<br />
oder das Parkhaus – alles soll glänzen und dies ohne Beeinträchtigung<br />
des Kundenverkehrs. Im Durchschnitt kommen täglich<br />
30.000 Kunden. Auch sonntags ist geönet. „Deshalb ndet die<br />
Grundreinigung nachts statt“, sagt Przytarski. Tagsüber beseitigt<br />
pro Etage eine <strong>Service</strong>dame spontane Verschmutzungen und behält<br />
vor allem die Kundentoiletten ständig im Blick.<br />
„Sicher, hell und sauber, das gilt besonders für die Kundentoiletten<br />
und den Foodcourt“, kommt Monika Pyszkowska im Gespräch<br />
auf die Kriterien, die ihr wichtig sind bei den Dienstleistungen.<br />
Nicht nur die Kunden, auch die Mitarbeiter sollen alles jederzeit<br />
sauber vornden. Für die Zusammenarbeit im Reinigungsbereich<br />
suchte sie nach einem Partner, der Referenzen nachweisen konnte,<br />
„denn die Reinigung von Büros ist etwas anderes als die eines<br />
Shopping-Centers.“ Das Preis-Leistungs-Verhältnis und der berühmte<br />
„erste Eindruck“ vom Gesprächspartner zählen natürlich<br />
auch. Die Wahl in der polenweiten Ausschreibung el auf <strong>Dussmann</strong><br />
<strong>Service</strong>.<br />
ECE in Polen und 15 weiteren Ländern<br />
Monika Pyszkowska vor ihrem Haus, das auf drei Etagen und 43.000<br />
Quadratmetern rund 140 Fachgeschäfte, Cafés und Restaurants<br />
beherbergt. ECE, die das Projekt entwickelt und geplant und das<br />
langfristige Management übernommen hat, investierte 190 Millionen<br />
Euro in das sechste Center der Gruppe in Polen. Weitere gibt es in<br />
Breslau, Lodz, Krakau und Danzig. Die ECE entwickelt, plant, realisiert,<br />
vermietet und managt seit 1965 große Shopping-Center und<br />
ist mit 140 Einkaufsgalerien im Management in 16 Ländern aktiv.<br />
So bekannte Häuser wie die Potsdamer Platz Arkaden in Berlin, die<br />
Promenaden im Hauptbahnhof Leipzig oder das Alstertal-Einkaufszentrum<br />
in Hamburg gehören dazu.<br />
Das <strong>Dussmann</strong>-Team kümmert sich in der Galeria Kaskada auch<br />
um die Reinigung und den Winterdienst im Parkhaus<br />
Pyszkowskas Bilanz nach knapp einem Monat Betrieb fällt positiv<br />
aus. „Ich bin sehr zufrieden, die Erönung war mit fast 90.000<br />
Gästen ein Riesenerfolg. Das ist jeder 5. Einwohner der Stadt. Auch<br />
die Mieter sind mit den Umsätzen zufrieden. 100 Prozent Vermietung<br />
beweisen, dass so ein Center in der Stadt benötigt wurde“,<br />
berichtet sie. „Es ist nicht zu groß, nicht zu klein“, fügt sie hinzu.<br />
Für Stettiner sei der Besuch eines Shopping-Centers eine der beliebten<br />
Freizeitbeschäftigungen: Einkaufen, Zeit verbringen und<br />
einen Happen essen. An den Wochenenden bieten Programme wie<br />
Nightshopping oder Modenschauen zusätzliche Attraktivität. Auch<br />
kurze Vorstellungen des Puppentheaters Pleciuga könnten sich beide<br />
Seiten vorstellen.<br />
Und was kaufen deutsche Kunden am liebsten? Einige Lebensmittel,<br />
die in Polen günstiger sind, besonders dann, wenn der Wechselkurs<br />
des Zloty zum Euro gut steht. Umgekehrt fahren viele Polen<br />
ins Nachbarland, um zum Beispiel Waschpulver und Wein zu kaufen.<br />
Ein derzeit ausgeglichener Shopping-Grenzverkehr also.<br />
Kontakt:<br />
P. <strong>Dussmann</strong> Sp.z o.o.<br />
Geschäftsführer<br />
Paweł Skwarczowski<br />
Fon +48 / 22 / 8 27 22 90<br />
Polen: Galeria Kaskada (ECE)<br />
<strong><strong>Service</strong>plus</strong> 15
Alles, was zählt<br />
16 <strong><strong>Service</strong>plus</strong><br />
Die <strong>Dussmann</strong> Welt in Zahlen<br />
47<br />
450.000<br />
Legendär: Die rund 100 Veranstaltungen pro Jahr auf der Kultur-<br />
Bühne des KulturKaufhauses. Lesungen, Kurzkonzerte, Signierstunden –<br />
alles bei freiem Eintritt und live. Hier geben sich Persönlichkeiten wie<br />
Umberto Eco, Rowan Atkinson (Mr. Bean), Bill Clinton, Sting, Donna<br />
Leon, Hélène Grimaud oder Jamie Oliver die Klinke in die Hand.<br />
600<br />
Führungsstark: 47 Prozent der <strong>Dussmann</strong>-Führungskräfte<br />
sind weiblich. Zu ihnen gehört Olga Karimova, Geschäftsführerin<br />
in Nowosibirsk, Russland. Sie wurde in Moskau zur Managerin des<br />
Jahres gewählt, nachdem sie schon die Regionalmeisterschaft für sich<br />
entschieden hatte. In beiden Wettbewerben mussten die Kandidatinnen<br />
ihr Manager-Wissen bei verschiedenen Projekten unter Beweis stellen.<br />
Karimovas Leistung jeden Tag: Mit ihrem Team betreut sie einen<br />
Wohnungsbestand von 450.000 Quadratmetern. Vom Dach bis zum<br />
Keller werden die Wohngebäude und technischen Anlagen gewartet,<br />
instandgehalten und saniert. Besonders wichtig bei Wintern, die minus<br />
45 Grad Celsius erreichen: die Heizungsanlagen.<br />
100<br />
Ausbildung: 600 <strong>Dussmann</strong>-Auszubildende in Deutschland<br />
erhalten derzeit intensive Einblicke in die Arbeit eines Qualitätsdienstleisters.<br />
Ob Koch/Köchin, Altenpeger/in oder Bürokaurau/mann: Die<br />
Perspektiven, übernommen zu werden und sich weiterzuentwickeln, sind<br />
bestens. In der Niederlassung Frankfurt/Main werden 22 junge Menschen<br />
ausgebildet, die nach zwei Jahren den Titel „<strong>Service</strong>kraft für Schutz und Sicherheit“<br />
erlangen. Bei gutem Notendurchschnitt besteht die Möglichkeit<br />
einer Ausbildungsverlängerung zur „Fachkraft für Schutz und Sicherheit“.<br />
Janina Sittner, 21, erzählt: „Ich habe den Beruf gewählt, weil man viel mit<br />
Menschen erlebt, die man auf der Straße trit. Man muss für jede Nation<br />
Respekt zeigen. <strong>Dussmann</strong> ist eine große Firma und weltweit sehr bekannt.<br />
Wenn ich ausgelernt habe, könnte ich mich bei <strong>Dussmann</strong> in der ganzen<br />
Welt versetzen lassen.“<br />
2<br />
Lese-Patin: 46 prall gefüllte Kinderbibliotheken<br />
stiftete Catherine von Fürstenberg-<strong>Dussmann</strong> zum<br />
Nikolaustag. Nachdem im Vorjahr die Überraschung<br />
Kinderstationen von Krankenhäusern galt, gingen die Bibliotheken<br />
diesmal vor allem an Kindertagesstätten in<br />
ganz Deutschland und im deutschsprachigen Ausland.<br />
„Der <strong>Dussmann</strong> Stiftung und auch mir persönlich liegen<br />
Kinder und ihre kulturelle Bildung sehr am Herzen. Und<br />
Lesen macht klug“, so die Stiftungsratsvorsitzende der<br />
<strong>Dussmann</strong> Gruppe.<br />
2.500.000<br />
140.000 1.800.000<br />
Aufzug: Zwei Fahrgastkabinen in einem Schacht laufen im ersten Doppeldeckeraufzug<br />
des Mittleren Ostens. So kommen die Mieter und Besucher<br />
des Capital Plaza in Abu Dhabi/Vereinigte Arabische Emirate schneller ans Ziel.<br />
<strong>Dussmann</strong> <strong>Service</strong> betreut diesen Oce- und Wohnkomplex mit einem umfassenden<br />
FM-Paket, von der Innen- und Außenreinigung inklusive Fassaden, über<br />
technische Dienstleistungen der Inspektion, Wartung und Instandsetzung aller<br />
Gewerke und Hausmeisterdienste bis zu Sicherheits- und Entsorgungsleistungen.<br />
46<br />
Nachhaltig: Kürzlich verlieh die Tierschutzorganisation<br />
Compassion in World Farming zum fünften<br />
Mal das „Goldene Ei“. Unter den Preisträgern: die<br />
<strong>Dussmann</strong> <strong>Service</strong> Deutschland GmbH. Die Auszeichnung<br />
ehrt Unternehmen, die ausschließlich kägfreie Eier<br />
oder Eiprodukte beziehen oder sich verpichten, bis Ende<br />
2<strong>01</strong>2 umzustellen. Bei <strong>Dussmann</strong> <strong>Service</strong> betrifft diese<br />
Regelung jährlich ca. 140.000 Liter Flüssigei, 1,8 Millionen<br />
gekochte und 2,5 Millionen rohe Eier. „Bei uns spielt<br />
das ema Nachhaltigkeit eine entscheidende Rolle. Um<br />
höchste Qualität der Eier garantieren zu können, muss eine<br />
artgerechte Haltung der Tiere gewährleistet sein. Gleichzeitig<br />
ist es uns ein gesellschaftliches Anliegen zu zeigen, dass<br />
unsere Eier aus alternativen Haltungsformen stammen“, so<br />
orsten Greth, Sparten leiter Catering.<br />
Alles, was zählt<br />
<strong><strong>Service</strong>plus</strong> 17
18 <strong><strong>Service</strong>plus</strong><br />
Antonia Manas, 88,<br />
mag am liebsten Paella<br />
Zeit auch für Details<br />
Verpflegung ist Lebensqualität: das Ernährungsprojekt Speisenkultur der Mission<br />
Leben in Kooperation mit <strong>Dussmann</strong> <strong>Service</strong>. Ein Besuch im Martin-Niemöller-Haus<br />
in Rüsselsheim<br />
Text: Michaela Mehls, Fotos: Nathalie Zimmermann<br />
gibt es hier nicht.<br />
Dekorative Petersilie oder le-<br />
„Hustensuppe“<br />
ckere Eierflocken als Suppeneinlage<br />
können bei älteren Menschen zu einem<br />
lang anhaltenden Hustenreiz führen.<br />
Denn ein Drittel der in Pegeeinrichtungen<br />
lebenden Senioren sind von Kau- und<br />
Schluckbeschwerden betroffen. „Deshalb<br />
ist eine homogene Konsistenz der Speisen<br />
sehr wichtig. Das Regelessen – Fleisch,<br />
Fisch, Gemüse und auch der Kopfsalat<br />
– wird deshalb im Martin-Niemöller-<br />
Haus in drei verschiedenen Konsistenzen<br />
serviert. Ohne Einbußen bei Optik und<br />
Geschmack“, verspricht Brit Schulz-Lahmann,<br />
Produktmanagerin Ernährung und<br />
Hygiene bei <strong>Dussmann</strong> <strong>Service</strong>.<br />
Kein Räuspern ist während des Mittagessens<br />
im Speisesaal zu hören. Dafür wird gelacht,<br />
erzählt oder geschwiegen, jeder, wie<br />
er mag. Der konsequente Verzicht auf Störfaktoren<br />
wie Petersilienkrümel ist nur eines<br />
von vielen Details, das die Mission Leben<br />
in ihrem Projekt Speisenkultur definiert<br />
hat. 2007 gestartet, hatte es zum Ziel, eine<br />
systematische, zur Mission Leben passende<br />
Art und Weise für das gesamte ema<br />
Verpegung zu nden. Eine hohe Qualität<br />
und ein guter Geschmack der Speisen sollten<br />
dabei zu einer erhöhten Lebensqualität<br />
der meist hochbetagten Bewohner führen.<br />
Zuvor existierten in allen zwölf Altenhilfe-<br />
Einrichtungen der Mission Leben individuelle<br />
Lösungen. Frisch gekocht wurde allerdings<br />
schon immer. Eine festgeschriebene<br />
Qualitätsdenition lag nicht vor. Mit Blick<br />
auf die für 2009 zu erwartende Einführung<br />
des Expertenstandards Ernährungsmanagement<br />
war das Anlass für Axel Rothstein,<br />
sich mit den Experten von <strong>Dussmann</strong><br />
<strong>Service</strong> rund um Brit Schulz-Lahmann zusammenzusetzen.<br />
Der Dienstleister ist seit<br />
vielen Jahren für die Verpegung und die<br />
Reinigung bei der Mission Leben tätig. Als<br />
Grundlage diente das <strong>Dussmann</strong>-Ernährungskonzept<br />
für die Seniorenverpegung,<br />
Vitalance. Auch bei Vitalance steht der Gedanke<br />
im Mittelpunkt, dass das Wohlbe-<br />
nden durch gutes seniorengerechtes Essen<br />
gefördert wird. Und Verbesserungen sind<br />
wirklich messbar: Seniorengerechte Ernährung<br />
kann viele altersbedingte Erkrankungen<br />
positiv beeinussen und Krankheitsbildern<br />
wie Unter- oder Mangelernährung<br />
vorbeugen.<br />
Axel Rothstein ist der Leiter Qualitätsmanagement<br />
bei der Mission Leben GmbH.<br />
„Wir haben „Speisenkultur“ von Mai 2007<br />
bis heute in allen zwölf Altenhilfe-Einrichtungen<br />
unter Berücksichtigung unserer<br />
Unternehmenskultur eingeführt“, erzählt<br />
er. In einem ersten Schritt formulierte das<br />
Mission Leben<br />
Wohnbereichsleiterin Sonja Ohm bespricht<br />
mit Martha Rink deren Essenswünsche.<br />
Sie mag „am liebsten Gemüse“ und zum<br />
Frühstück „lieber Honig als Marmelade“<br />
Projekt team Leitlinien, rechtliche und fachliche<br />
Grundlagen sowie einen Leistungskatalog.<br />
Auch Sonderkostformen, zum Beispiel<br />
für an Demenz erkrankte Senioren,<br />
sind hier beschrieben. Herzstück sind die<br />
Beschreibungen aller neun Kernprozesse<br />
rund um die Speisenversorgung. Dazu<br />
gehört ein Schnittstellenmanagement zwischen<br />
allen Prozessen: Verpegungsprozess,<br />
Speisenübergabe, Speiseplangestaltung,<br />
Umgang mit Lebensmitteln, Kommunikationswege<br />
und -mittel innerhalb der Einrichtung,<br />
Hygiene, <strong>Service</strong> und Qualitätssicherung.<br />
Denn ein gelungenes Essen macht<br />
viel mehr aus als nur der Geschmack; Präsentation,<br />
Umgebung und <strong>Service</strong> zählen<br />
ebenso.<br />
Es folgten Rundgänge in den Einrichtungen<br />
und Schulungen aller beteiligten<br />
Mitarbeiter, von den Einrichtungs- und<br />
Pegedienstleitungen über die Hauswirtschaftsleitungen<br />
und die <strong>Dussmann</strong>-Betriebs-<br />
und Küchenleitungen bis zu den<br />
Stationshilfen und Köchen. Rollenspiele<br />
sensibilisierten für das ema Ernährung<br />
<strong><strong>Service</strong>plus</strong> 19
Mission Leben<br />
mit allen Facetten. Selbst zu erfahren, wie<br />
unangenehm es ist, den Speisenschutz ohne<br />
vorherige Ansprache von hinten umgelegt<br />
zu bekommen, vergisst man nicht.<br />
Anschließend erfolgte ein Pre-Test im<br />
Haus Michael in Alzey. Die dortige <strong>Dussmann</strong>-Betriebsleiterin<br />
Yvonne Pschierer erzählt:<br />
„Es war aufwändig, für jeden Bewohner<br />
die passende Kostform zu nden, aber<br />
die Mühe hat sich gelohnt.“ Die Ergebnisse<br />
aus Alzey führten zu Anpassungen am Konzept.<br />
Dann begann das Roll-out in allen anderen<br />
Häusern.<br />
Speisenübergabe und Ausgabe<br />
sind zertifizierte Prozesse<br />
„Heute bitte 33 Bananen. Frau Schmidt ist<br />
wieder aus dem Krankenhaus zurück“, bestellt<br />
Milka Reinhold bei Oliver Speckhardt<br />
in der Küche. Die Stationshilfe des Wohnbereichs<br />
1 holt wie jeden Mittag die Speisen<br />
ab. Zuerst das „Beiwerk“: Tomaten, Salat,<br />
Kuchen und die Bananen. Später wird sie<br />
die warmen Speisen abholen, die schon in<br />
ermowagen angeschlossen am Stromnetz<br />
20 <strong><strong>Service</strong>plus</strong><br />
stehen. Großgebinde verlassen mit mindestens<br />
80°C die Küche. Kaltprodukte dürfen<br />
7°C nicht übersteigen. Gemeinsam kontrollieren<br />
Milka Reinhold und Oliver Speckhardt<br />
anhand des Bestellformulars die Bestellung.<br />
Aus dem Formular geht genau<br />
hervor, welche Ware übergeben wird.<br />
Die Speisenübergabe ist eine der wichtigsten<br />
Schnittstellen. „In dieser Form ist der<br />
Prozess einzigartig“, so Brit Schulz-Lahmann.<br />
Die Behälter mit den warmen Speisen<br />
tragen einen Aufkleber, mit dem Tagesdatum<br />
und einem Farbpunkt für die verschiedenen<br />
Kostformen. Gelb steht für „Diabetiker“, rot<br />
für „hochkalorische Kost“, blau für „Fingerfood“,<br />
weiß für „Wunschkost“. Den Kellenplan,<br />
der die Portionierung vorgibt, kennen<br />
die Mitarbeiter inzwischen auswendig.<br />
„Wir liefern fachlichen Input und begleiten<br />
als Dienstleister die Organisation“, erklärt<br />
Schulz-Lahmann die Rolle <strong>Dussmann</strong>s.<br />
Bei Axel Rothstein kommt diese Unterstützung<br />
gut an: „Es gibt nicht viele Unternehmen,<br />
mit denen wir diesen Weg hätten gehen<br />
können“, meint er.<br />
Alle profitieren – Bewohner,<br />
Angehörige, Mitarbeiter<br />
Elisabeth Debor genießt derweil im Speisesaal<br />
ihren Fischteller. Dass sie mit ihren 89<br />
Jahren Spaß am Leben und am Essen hat,<br />
sagt sie deutlich: „Ich bin kein Kostverächter!<br />
Am liebsten ist mir Gemüse“, lacht sie.<br />
Das ist die vielleicht größte Errungenschaft<br />
des Projektes: Jetzt gibt es einen für alle verbindlichen<br />
Rahmen, aber die Speisenkultur<br />
lebt mit den Details vor Ort – den regionalen<br />
und saisonalen Besonderheiten ebenso<br />
wie den Wünschen der Bewohnerinnen<br />
und Bewohner. Auch ihre Biographien werden<br />
berücksichtigt. Alles ießt in zwölf verschiedene<br />
Speisenpläne ein, auch die Gemüsevorliebe<br />
von Elisabeth Debor. Es gibt<br />
keinen festen Sechs-Wochen-Plan, sondern<br />
denierte Komponenten, zum Beispiel eine<br />
hochwertige Fleischmahlzeit pro Woche.<br />
Axel Rothstein schildert: „Wir konnten<br />
neue ernährungswissenschaftliche Erkenntnisse<br />
und viele Sonderkostformen<br />
umsetzen, wie die Ernährung bei Kau- und<br />
Schluckstörungen. Wir bieten das Regel-<br />
Mission Leben<br />
Auf der Grundlage christlicher Grundsätze<br />
bietet die Mission Leben (ehemals Hessischer<br />
Landesverein für Innere Mission) Menschen<br />
in bedrängenden Lebenslagen Hilfe<br />
an. Das diakonische und gemeinnützige<br />
Unternehmen engagiert sich mit 1.300 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern in den Bereichen<br />
Altenhilfe, Kinder- und Jugendhilfe,<br />
Behindertenhilfe, Wohnungslosenhilfe<br />
und Bildung. Mission Leben ist ein Unternehmen<br />
der Stiftung Innere Mission Darmstadt.<br />
In Hessen und Rheinland-Pfalz betreibt<br />
sie 19 Einrichtungen, vier Schulen für<br />
Alten- und Heilerziehungspflege sowie das<br />
Institut für Fort- und Weiterbildung.<br />
essen in drei Schluckstufen an, ohne dass<br />
dabei Geschmack oder Optik in Mitleidenschaft<br />
gezogen werden. Oder das Fingerfood<br />
als angepasste Ernährung bei Demenz<br />
und Ernährung für Diabetiker aus<br />
heutiger Sicht. Für hochkalorische Ernährung<br />
verfügen wir jetzt über verschiedene<br />
Shakes, Breie und Aufstriche, die wir fast<br />
ausschließlich selbst in der Küche herstellen.<br />
Die Speisen kommen mit weniger Zusatzstoen<br />
aus. Durch das Schnittstellenmanagement<br />
sind pegerische Risiken in<br />
Zusammenhang mit der Ernährung leichter<br />
zu erkennen und Kommunikation und Kooperation<br />
wurden gefördert“, so Rothsteins<br />
Resumee der Speisenkultur-Einführung.<br />
Gut schmeckende<br />
Speisen und Getränke sind<br />
Lebensqualität<br />
Die vielen Details sorgen sogar dafür, dass<br />
sich bei vielen Senioren das Essverhalten<br />
zum Positiven verändert und entspannter<br />
wird. Hauswirtschaftsleiterin Dimitra<br />
Moutsi schildert: „Diese Bewohnerin ist<br />
halbseitig gelähmt. Seit wir diese rutschfesten<br />
Unterlagen für die Teller nutzen,<br />
kommt sie viel besser zurecht. Früher erhielt<br />
sie ihre Mahlzeiten leicht püriert, jetzt<br />
kann sie ganz normal und selbständig essen“,<br />
erzählt sie nicht ohne Stolz.<br />
Für jeden Bewohner erstellt die Pflege<br />
beim Einzug eine Kommunikationskarte.<br />
In ihr wird auch das Essverhalten notiert.<br />
Das gibt den Stationshilfen und den Pegekräften<br />
wichtige Anhaltspunkte. Alle drei<br />
Monate und bei Veränderungen aktualisiert<br />
die Pege die Karte. So gab es erfreulich<br />
häug die Eintragung, dass bei Bewohnern<br />
mit Untergewicht – das entspricht einem<br />
Body-Mass-Index (BMI) kleiner 19 – eine<br />
Gewichtszunahme erfolgte.<br />
Stichwort „<strong>Service</strong>“: Für an Demenz erkrankte<br />
Senioren gibt es jetzt den Familientisch,<br />
an dem sie gemeinsam mit einer<br />
Pegekraft die Mahlzeiten einnehmen.<br />
Auf den nunmehr farbigen Tellern lassen<br />
sich die Speisen leichter erkennen – eines<br />
der vielen Details mit Verstand und<br />
Herz. Den Angehörigen gefällt die neue<br />
Wertigkeit, die der Verpegung im Haus<br />
zukommt. „Essen, Wäsche, Reinigung –<br />
das sind die Themen im Haus. Deshalb<br />
ist die Speisenkultur auch ein Verkaufsargument“,<br />
betont die Einrichtungsleiterin<br />
des Martin-Niemöller-Hauses, Ina Herda-<br />
Götze. So dezidiert habe sie das ema Es-<br />
sen noch nicht umgesetzt erlebt, trotz langer<br />
Erfahrung in der Pege.<br />
Eine wesentliche Rolle bei der Speisenkultur<br />
spielt die Qualitätssicherung, die 2<strong>01</strong>1<br />
den Schwerpunkt und Projektabschluss<br />
bildete. Regelmäßige Qualitätsprüfungen,<br />
quartalsweise stattndende Audits und wöchentliche<br />
Bewohnerbefragungen: Deren<br />
Ergebnisse fließen in die Fortschreibung<br />
des Projektes ein. Im kommenden Jahr wird<br />
Dimitra Moutsi die Qualitätsssicherung<br />
der Verpegung in allen Einrichtungen begleiten.<br />
Die Speisenversorgung an die Qualitätsstandards<br />
der Deutschen Gesellschaft<br />
für Ernährung (DGE) anzupassen ist ein<br />
weiteres Ziel. Neue Expertenstandards, zunehmende<br />
Laktose-Intoleranzen, Allergien,<br />
Bewohner mit Migrationshintergrund oder<br />
Wünsche nach noch mehr Individualität<br />
bei den Bewohnern von morgen und übermorgen:<br />
immense Herausforderungen in<br />
der Zukunft, die das Projekt Speisenkultur<br />
„ausdierenzieren“ werden, so Rothstein.<br />
Die Führungskräfte jeder Einrichtung sollen<br />
die Speisenkultur vorleben. Überhaupt<br />
spielen die Mitarbeiter und ihre Schulung<br />
eine große Rolle. Die Mitarbeiter in Küche,<br />
Hauswirtschaft und Pflege wurden<br />
durchgängig qualiziert. Küchenkräfte haben<br />
sich im <strong>Dussmann</strong> Campus in Zeuthen<br />
zur „<strong>Dussmann</strong> <strong>Service</strong>-Fachkraft<br />
für Seniorencatering“ weitergebildet. „Die<br />
Speisenkultur hat auch die Stationshilfen<br />
aufgewertet. Sie fühlen sich sicher bei<br />
der Speisenversorgung der Bewohner und<br />
geben ihre Eindrücke an die Pflegefachkräfte<br />
weiter. Dadurch entsteht eine hohe<br />
Vernetzung, alle lernen jeden Tag dazu“,<br />
berichtet Dimitra Moutsi.<br />
All diese Anstrengungen bewerten die<br />
staatlichen Prünstitutionen sehr positiv.<br />
In den Transparenzberichten des Medizinischen<br />
Dienstes der Krankenversicherung,<br />
kurz MDK, aller Einrichtungen der Mission<br />
Leben wird der Bereich „Wohnen, Verpflegung,<br />
Hauswirtschaft und Hygiene“<br />
durchgängig mit „sehr gut/ 1,0“ bewertet.<br />
Frau Zentners<br />
Schupfnudelpfanne<br />
Auf dem Speisenplan in Rüsselsheim nden<br />
sich auch Rezepte, die Bewohnerinnen<br />
aus Zeitschriften ausgerissen haben.<br />
Verstorbene Bewohner hinterließen<br />
ihre Lieblingsrezepte, die wie „Frau Zentners<br />
Schupfnudelpfanne“ den Speisenplan<br />
bereichern. So blieben, meint Ina Herda-<br />
Götze, „die Menschen auch auf kulinarische<br />
Weise in Erinnerung“ und hat schon<br />
ein Speisenkultur-Kochbuch angeregt. Antonia<br />
Manas, trotz ihrer 88 Jahre temperamentvoll,<br />
wünscht sich „mal eine Paella“.<br />
Früher war sie Zimmermädchen im Frankfurter<br />
Hof und stickte mit Kreuzstich die<br />
Initialen des Luxushotels in die Tischwäsche,<br />
erzählt sie auf Spanisch. Jetzt hat sie<br />
im Martin-Niemöller-Haus ihr neues Zuhause<br />
gefunden. Manchmal tanzt sie abends<br />
allein durch den Speisesaal. „Ihre“ Paella<br />
steht nächste Woche auf dem Menü.<br />
Kontakt:<br />
<strong>Dussmann</strong> <strong>Service</strong> Deutschland GmbH<br />
Zweigniederlassung Frankfurt/Main<br />
Klaus Reker<br />
Fon +49 (0)69 / 40 58 90 - 0<br />
Weich löst passiertes Essen ab:<br />
Das Essen ist so weich, dass es<br />
sich mit der Zunge am Gaumen<br />
oder ohne Kraftaufwand mit einer<br />
Gabel zer drücken lässt. Von dickflüssig<br />
über breiig-pürierte bis hin<br />
zur weichen Konsistenz individualisiert<br />
die Speisen kultur bei Kau-<br />
und Schluckstörungen<br />
Fingerfood ist besonders für<br />
„Läufer“ geeignet, an Demenz<br />
erkrankte Bewohner mit hohem<br />
Bewegungsdrang. Die mundgerechten<br />
Happen können immer<br />
wieder angereicht werden, auch<br />
beim rastlosen Herumlaufen,<br />
das viele Kalorien verbrennt. Das<br />
Fingerfood führt die ausreichende<br />
Kalorienmenge zu<br />
Mission Leben<br />
<strong><strong>Service</strong>plus</strong> 21
Allegretto Espresso Bars<br />
Weltweite Kaffee-Verbindung<br />
<strong>Dussmann</strong> <strong>Service</strong> und Dallmayr schließen weltweite Kooperation zur Marke Allegretto:<br />
Allegretto Espressobars in allen 20 <strong>Dussmann</strong>-Auslandsgesellschaften<br />
<strong>Dussmann</strong> <strong>Service</strong> und der Kaeespezialist<br />
Dallmayr/Heimbs haben eine<br />
Kooperation geschlossen. <strong>Dussmann</strong><br />
<strong>Service</strong> vertreibt die Marke Allegretto in allen<br />
20 Auslandsniederlassungen der weltweit<br />
tätigen Gruppe. In von <strong>Dussmann</strong> <strong>Service</strong><br />
geführten Allegretto Espressobars genießen<br />
die Gäste hochwertige Kaeespezialitäten,<br />
ergänzt mit italienischer Gastronomie. Die<br />
Zugaben reichen vom Geschirr und Accessoires<br />
im Allegretto-Design über süße Extras,<br />
den Dolci, bis zu Snacks für den kleinen<br />
Hunger, den Spuntini. Die <strong>Service</strong>mitarbeiter<br />
werden im Barista-Schulungszentrum<br />
von Heimbs in Braunschweig ausgebildet<br />
und bereiten jedem Gast seinen persönlichen<br />
Kaee zu. Die Allegretto Espressobars<br />
werden so zum stilvollen Kommunikationstrepunkt<br />
in Unternehmen oder Einkaufszentren.<br />
„Mit Allegretto bringen wir italienische<br />
Lebensfreude in Unternehmen auf der ganzen<br />
Welt. Lebhaft, jedoch weniger schnell,<br />
dafür steht Allegretto in der Musik. Wir sorgen<br />
für einen Moment der Entschleunigung<br />
im täglichen beruflichen Alltag“, so Axel<br />
Gränitz, für <strong>Dussmann</strong> <strong>Service</strong> International<br />
verantwortliches Vorstandsmitglied der<br />
<strong>Dussmann</strong> Gruppe.<br />
Das internationale Vertriebsnetz von<br />
<strong>Dussmann</strong> <strong>Service</strong> in 20 Ländern bietet optimale<br />
Voraussetzungen für den Erfolg von<br />
Allegretto. Kein anderes Unternehmen der<br />
Gemeinschaftsverpegung verfügt über ein<br />
22 <strong><strong>Service</strong>plus</strong><br />
solch weitverzweigtes Netz in Europa und<br />
Asien. Kunden können die Allegretto Espressobars<br />
als selbständiges Produkt einkaufen<br />
oder als Teil eines Betriebsrestaurants.<br />
Die <strong>Dussmann</strong>-Kunden investieren mit<br />
einer Allegretto-Bar in eine attraktive Mitarbeiterverpegung.<br />
Restaurants mit einer<br />
Allegretto-Bar ziehen zusätzliche Tischgäste<br />
an. <strong>Dussmann</strong> <strong>Service</strong> garantiert eine hohe<br />
Prozessqualität auf der Basis der HACCP-<br />
Richtlinien, die weltweit in allen <strong>Dussmann</strong>-Betrieben<br />
gelten.<br />
Die weltweit erste Allegretto-Bar von<br />
<strong>Dussmann</strong> <strong>Service</strong> nutzen seit Anfang Juli<br />
die Mieter des Brasov Business Parks in<br />
Brasov/Rumänien. Gäste der Erönungsfeier<br />
priesen die elegante und hochprofessionelle<br />
Bar und die Qualität des Kaees.<br />
Im November 2<strong>01</strong>1 eröffnete im litauischen<br />
Vilnius eine Allegretto-Bar bei einem<br />
Tele kommunikationsunternehmen. Und<br />
demnächst wird es in Hongkong und in<br />
Bulgarien nach frisch gebrühtem Allegretto-<br />
Kaee duften.<br />
Mit der Einführung von Allegretto für<br />
die Gemeinschaftsverpflegung ergänzt<br />
<strong>Dussmann</strong> <strong>Service</strong> International sein Angebot<br />
der hochwertigen Verpflegung im<br />
Betriebsrestaurant und entwickelt maßgeschneiderte<br />
<strong>Service</strong>pakete.<br />
Eine Allegretto-Kaffeebohne wird per<br />
Hand geerntet und speziell für Allegretto<br />
in kleinen 20-Kilo-Chargen in einem er-<br />
hitzten Luftstrom geröstet. „Dabei werden<br />
die Bohnen gleichmäßig von außen<br />
nach innen geröstet, ohne zu verbrennen“,<br />
beschreibt Klaus Rödel, Geschäftsführer<br />
von Heimbs Kaffee, die Vorteile des<br />
aerotherm©-Röstverfahrens. So entstehen<br />
für die Bohnen aus den verschiedenen Regionen<br />
jeweils eigene Röstprole, um alle aromatischen<br />
Nuancen entfalten zu können,<br />
von leicht und fruchtig bis kraftvoll intensiv.<br />
Die Tischgäste nden vier verschiedene Kaffeemischungen:<br />
Cremante und Cremissimo<br />
für Caè Crema, Speciale und Aromatico<br />
für Espresso.<br />
Die Allegretto-Bars bestehen aus einem<br />
Modulsystem, das drei Größen ermöglicht:<br />
Coeepoint to go und Coeepoint, an denen<br />
sich der Tischgast selbst bedient, sowie<br />
Caè Mezzo und Caè Grande. Hier servieren<br />
Baristi den Kaee. Die Espressomaschinen<br />
stammen von den renommierten<br />
Herstellern La Cimbali und Siela.<br />
Text: Michaela Mehls<br />
Fotos: Heimbs Kaffee<br />
Kaffee macht glücklich ...<br />
… könnte man ein aktuelles Gutachten der<br />
Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit<br />
(EFSA) interpretieren. Kaffee ist<br />
nicht nur eines der beliebtesten Getränke<br />
weltweit, sondern auch eines der am gründlichsten<br />
erforschten Lebensmittel. Die EFSA<br />
sieht den wissenschaftlichen Nachweis als<br />
erbracht, dass Kaffee die körperliche und<br />
geistige Leistungsfähigkeit steigern kann.<br />
Sie erkennt in dem Gutachten auch den Beitrag<br />
von Getränken wie Kaffee zum Flüssigkeitsausgleich<br />
an. Viele gute Gründe, dem<br />
Kaffee einen hohen Stellenwert in der Betriebsgastronomie<br />
einzuräumen.<br />
Den höchsten Pro-Kopf-Verbrauch an Rohkaffee<br />
verzeichnet nicht Italien, sondern Luxemburg,<br />
ein Land ohne Kaffeesteuer, mit<br />
mehr als 27 Kilo Kaffee pro Kopf und Jahr.<br />
Ein Finne vertrinkt jährlich knapp 12 Kilo.<br />
Italien kommt nur auf schlappe 5,8 Kilo pro<br />
Kopf. (Quelle: Deutscher Kaffeeverband)<br />
<strong><strong>Service</strong>plus</strong> 23
News & Termine<br />
News<br />
DUSSMANN GRUPPE BLICKT NACH MEKKA<br />
Wer nach Mekka in Saudi-Arabien pilgert,<br />
umrundet mehrmals die Kaaba, ein schwarzes,<br />
fensterloses Gebäude im Innenhof der<br />
Großen Moschee. Jährlich folgen sieben bis<br />
acht Millionen Muslime aus 138 Ländern<br />
dem Ruf des heiligen Ortes. <strong>Dussmann</strong> hat<br />
nun einen Beratungsauftrag erhalten, für<br />
die Hijaz Catering Co. Ltd. eine Machbarkeitsstudie<br />
zu Planung, Bau und Betrieb einer<br />
industriellen Großproduktionsanlage<br />
von Mahlzeiten für die Pilger zu erstellen.<br />
Khalil Fatta, Präsident von Hijaz: „Ein<br />
wichtiger Schritt auf dem Weg, den Traum<br />
von einer hochqualitativen Pilgerversorgung<br />
wahr werden zu lassen.“ Derzeit stehen<br />
den Besuchermassen und den besonderen<br />
NEUE KUNDEN IN ALLER WELT<br />
Im Auftrag der Nürburgring Automotive<br />
GmbH verantwortet <strong>Dussmann</strong> <strong>Service</strong> seit<br />
Januar die Veranstaltungs-Security am Nürburgring.<br />
2<strong>01</strong>1 wurde bereits die Security<br />
während des Musikfestivals „Rock am Ring“<br />
übernommen. Zum Auftrag gehört auch<br />
die Zimmerreinigung im „Lindner Congress<br />
und Motorsport Hotel“ und im „Lindner<br />
Hotel Eifeldorf Grüne Hölle“.<br />
In Hongkong reinigt <strong>Dussmann</strong> <strong>Service</strong><br />
täglich rund 3.200 Busse und ist für die Sicherheit<br />
an Busbahnhöfen verantwortlich.<br />
In Tallinn/Estland ist <strong>Dussmann</strong> neu in<br />
der Kinder- und Schulverpegung tätig. Das<br />
Cool-Cooking-Mobil rollt durch die Stadt<br />
und versorgt 100 Kindergartenkinder. Im<br />
Hafen der Stadt reinigt <strong>Dussmann</strong> <strong>Service</strong><br />
300.000 Quadratmeter Außenächen.<br />
Die Humboldt-Box ist das Informationszentrum<br />
für das größte Kulturbauvorhaben<br />
Deutschlands: das Berliner Schloss –<br />
24 <strong><strong>Service</strong>plus</strong><br />
Anforderungen an die Verpflegung von<br />
Muslimen viele lokale Anbieter, niedrige<br />
Qualität und suboptimale hygienische Bedingungen<br />
entgegen. „Gemeinsam werden<br />
wir Lösungen erarbeiten, um die Standards<br />
nachhaltig zu verbessern und gesunde, qualitätsüberprüfte<br />
Mahlzeiten anzubieten“,<br />
so Axel Gränitz, für das internationale Geschäft<br />
verantwortlicher <strong>Dussmann</strong>-Vorstand.<br />
Derzeit werden Rezepturen entwickelt,<br />
die streng den islamischen Halal-Speiseregeln<br />
folgen sowie für Pilger unterschiedlichster<br />
nationaler Herkunft und Geschmacksorientierung<br />
passen. Auch die<br />
Planung globaler Einkaufsprozesse, die<br />
Humboldtforum. <strong>Dussmann</strong> <strong>Service</strong> erbringt<br />
dort seit der Erönung im Juli 2<strong>01</strong>1<br />
umfassende <strong>Service</strong>s rund um die Besucherbetreuung:<br />
von der Kasse über die<br />
Garderobe bis zum Objektschutz.<br />
<strong>Dussmann</strong> <strong>Service</strong> gewann die Ausschreibung<br />
der Werkfeuerwehr von EvoBus in<br />
Neu-Ulm und ist nun mit 60 Mitarbeitern<br />
in den Bereichen Werkfeuerwehr und<br />
Wachschutz aktiv. Die EvoBus GmbH ist<br />
verantwortlich für die europäischen Busaktivitäten<br />
des Daimler-Konzerns. Werkfeuerwehren<br />
sind im Gegensatz zu Betriebsfeuerwehren<br />
durch das zuständige<br />
Regierungspräsidium angeordnete oder<br />
anerkannte Feuerwehren. <strong>Dussmann</strong> betreibt<br />
bereits Betriebsfeuerwehren.<br />
Am Bahnhof der Stadt Luxemburg leistet<br />
<strong>Dussmann</strong> Sicherheitsdienste. Zum Team<br />
gehören 18 Hundeführer, die mit ihren Hunden<br />
auf Streife gehen. Jeder 190-igste Einwohner<br />
ist bei <strong>Dussmann</strong> beschäftigt.<br />
Konzeption der Produktionsanlage nach<br />
dem „Cook&Freeze“-Verfahren sowie die<br />
komplexe Logistik für die Verteilung und<br />
Ausgabe der Mahlzeiten gehören zur Studie.<br />
Produktionsvolumen, technologische, logistische<br />
und kulturelle Herausforderungen<br />
sowie Tagestemperaturen von 45 Grad Celsius:<br />
ein weltweit einzigartiges Projekt.<br />
EINSTIEG BEI STERITALIA<br />
<strong>Dussmann</strong> <strong>Service</strong> hat im Oktober des letzten<br />
Jahres 70 Prozent am italienischen Sterilgutversorgungs-Unternehmen<br />
Steritalia<br />
SpA übernommen, einem der führenden<br />
Anbieter in Italien und Inhaber internationaler<br />
Verfahrenspatente. Die hochmoderne<br />
Sterilisationsanlage ermöglicht die gesamte<br />
Prozesskette, um medizinischen Einrichtungen<br />
wie Krankenhäusern Sets mit sterilen<br />
Operationsbestecken zur Verfügung zu stellen.<br />
Dazu gehören das tägliche Einsammeln<br />
gebrauchter OP-Bestecke, die Reinigung<br />
und das Verpacken der Sets unter Reinraumbedingungen,<br />
die Sterilisation sowie<br />
die Auslieferung innerhalb von 24 Stunden.<br />
Pro Jahr duchlaufen 100.000 OP-Sets das<br />
Verfahren. Dieses zusätzliche Know-how<br />
wird zukünftig weltweit implementiert, zunächst<br />
in Deutschland, Österreich und der<br />
Schweiz. <strong>Dussmann</strong> <strong>Service</strong> ist bereits heute<br />
in vielen Ländern einer der führenden<br />
Dienstleister für das Gesundheitswesen. Mit<br />
der Sterilgutversorgung baut <strong>Dussmann</strong> das<br />
Angebot für diese Branche weiter aus.<br />
+++ 25 Top-Businessfrauen Deutschlands: Financial Times Deutschland kürte Catherine von Fürstenberg-<strong>Dussmann</strong> zu den TOP3-<br />
Aufsichtsrätinnen +++ Auf 250 Quadratmetern entsteht im Atrium des <strong>Dussmann</strong>-Hauses ein Vertikaler Garten, weltbekannter Gartenkünstler<br />
Patrick Blanc lässt über 6.000 Pflanzen die Wand hochgehen – ganz ohne Erde, nur mithilfe eines ausgeklügelten Beleuchtungs- und<br />
Bewässerungssystems, feierliche Eröffnung im Januar 2<strong>01</strong>2 +++<br />
NR. 116 WELTWEIT, NR. 8 IN HESSEN<br />
Das neu gebaute Kursana Domizil Dreieich<br />
in Hessen wurde im November 2<strong>01</strong>1 oziell<br />
seiner Bestimmung übergeben. In der Senioreneinrichtung<br />
nden 103 Bewohner ein<br />
komfortables Zuhause. Die 77 Einzel- und<br />
13 Doppelzimmer, in warmen Farben hell<br />
und freundlich gestaltet, können nach eigenem<br />
Geschmack eingerichtet werden und<br />
verfügen über ein stufenfreies Bad. Durch<br />
einen Namenswettbewerb erhielt das Haus<br />
den Namen „St. Martinus“, benannt nach<br />
ZWEITE DUSSMANN-KITA STEHT IN WETZLAR<br />
Seit September werden die ersten Kinder im<br />
Betriebskindergarten der Lahn-Dill-Kliniken<br />
in Wetzlar betreut. In neu gestalteten Räumen<br />
stehen 50 Plätze für den Nachwuchs zur<br />
Verfügung. Die <strong>Dussmann</strong> KulturKindergärten<br />
haben ein in Deutschland einzigartiges<br />
Prol. Sie bieten betriebsnahe Kinderbetreuung<br />
mit sehr langen und exiblen Önungszeiten.<br />
In jeder Gruppe wird auch eine englische<br />
Muttersprachlerin tätig sein. Kultur<br />
begleitet den Alltag der Kinder.<br />
Nach dem Prototypen am Unfall krankenhaus<br />
Berlin ist dies der zweite KulturKindergarten.<br />
DEUTSCHLANDZENTRALE IN SACHEN SICHERHEIT<br />
<strong>Dussmann</strong> <strong>Service</strong> betreibt eine der ersten<br />
Alarmempfangsstellen (AES) nach der neu<br />
eingeführten Europanorm DIN EN 50518.<br />
Betriebsstart der Anlage im sachsen-anhaltinischen<br />
Gardelegen ist im März. An die<br />
Alarmempfangsstelle werden Informationen<br />
über den Zustand von sicherheitstechnischen<br />
Anlagen aus überwachten Objekten<br />
gemeldet. Das Team erfasst Meldungen<br />
von Einbruch- und Überfallmeldeanlagen,<br />
Zutrittskontrollanlagen, Video-Überwachungsanlagen<br />
sowie Aufzugsnotrufe in ganz<br />
Martin von Tours (lateinisch Martinus),<br />
dem dritten Bischof von Tours. Das Domizil<br />
bietet alle Pegeformen unter einem<br />
Dach: von der leichten Pege bis zur intensiven<br />
Betreuung von Schwerstpegebedürftigen.<br />
Darüber hinaus bestechen die zentrale<br />
Lage des Hauses, das Restaurant mit<br />
Küche, in der täglich frisch gekocht wird,<br />
zahlreiche Dachterrassen sowie das freundliche<br />
und kompetente Team rund um Direktor<br />
Roberto Giavarra.<br />
Der beson dere <strong>Service</strong> für die Unternehmen:<br />
<strong>Dussmann</strong> klärt alle staatlichen Rahmenbedingungen<br />
und Zugangsvoraussetzungen<br />
des jeweiligen Bundeslandes und<br />
kümmert sich um den Erhalt öffentlicher<br />
Zuschüsse von Land, Bund und EU.<br />
Deutschland und veranlasst Interventionsmaßnahmen.<br />
Für europäische Kunden werden<br />
die Mitarbeiter in der englischen Spache<br />
geschult. Die AES wird rund um die Uhr<br />
besetzt sein und 13 Mitarbeiter beschäftigen,<br />
pro Schicht vier Mitarbeiter. Das geht deutlich<br />
über die Normvorgabe einer Schichtbesetzung<br />
von zwei Mitarbeitern hinaus. Verstärkte<br />
Betondecken, eine Zaunanlage mit<br />
Unterkriechschutz, Aufprallschutz – einige<br />
der Details, die die hohen Investitionskosten<br />
von fast einer Million Euro erklären.<br />
News & Termine<br />
Nachdem 2<strong>01</strong>1 schon die Domizile in<br />
Schneeberg (Sachsen) und Dachau (Bayern)<br />
an den Start gingen, folgt im Frühjahr das<br />
neunte Haus in Hessen: in Griesheim.<br />
KUNSTVOLLES PPP-PROJEKT<br />
Die Stiftung Museum Kunstpalast und die<br />
<strong>Dussmann</strong> Gruppe gründeten 2<strong>01</strong>0 die<br />
Ehrenhof <strong>Service</strong>-Gesellschaft. Das unter<br />
Denkmalschutz stehende Museum Kunstpalast<br />
im Düsseldorfer Ehrenhof beherbergt<br />
seit 1913 Kunst in vielen Facetten. Für zunächst<br />
fünf Jahre managt die <strong>Service</strong>gesellschaft<br />
die museumsbetrieblichen Dienstleistungen:<br />
Besucherservice, Sicherheitsdienste<br />
und Gebäudereinigung. Seit Juli 2<strong>01</strong>1 betreibt<br />
sie auch die Gebäudetechnik.<br />
Seit 20<strong>01</strong> hat die Stiftung zahlreiche Sonderausstellungen<br />
präsentiert, aktuell unter<br />
anderem japanische Farbholzschnitte sowie<br />
die Überblicksschau „Weltklasse. Die<br />
Düsseldorfer Malerschule 1819-1918“. Der<br />
Sammlungsbestand, der sich nach zweijähriger<br />
Schließung wieder mit 450 ausgewählten<br />
Kunstwerken präsentiert, reicht von antikem<br />
Glas über mittelalterliche Skulpturen,<br />
Gemälde von Peter Paul Rubens, der Düsseldorfer<br />
Malerschule und des Expressionismus<br />
bis zur modernen Fotograe.<br />
<strong><strong>Service</strong>plus</strong> 25<br />
Museum Kunstpalast, Düsseldorf, Foto: Stefan Arendt, Medienzentrum Rheinland/LVR
JVA Wittlich<br />
<strong>Service</strong> hinter Gittern<br />
Produktions- und Ausbildungsbetriebe, ein Krankenhaus, ein eigenes Heizkraftwerk, Kultur bei<br />
Veranstaltungen und in einem kleinen Museum – das Gefängnis in Wittlich ist ein funktionierender<br />
Stadtteil hinter Mauern. Die technische Infrastruktur betreibt <strong>Dussmann</strong> <strong>Service</strong>.<br />
Nicht nur die Umgebung ist idyllisch:<br />
sanft geschwungene Hügel,<br />
das Moseltal liegt nur einen Zugtunnel<br />
weit entfernt. Wittlich präsentiert<br />
sich blankgeputzt und einladend. Mit<br />
19.000 Einwohnern ist die Stadt ein wirtschaftlicher<br />
Schwerpunkt in der Region<br />
Trier. Das Verhältnis zwischen Einwohnerzahl<br />
und Arbeitsplatzangebot ist eines der<br />
besten in Rheinland-Pfalz. Dazu trägt auch<br />
ein Arbeitgeber bei, der sich hinter dicken<br />
Mauern versteckt: die Justizvollzugsanstalt.<br />
Fast 600 Menschen sind auf dem weitläu-<br />
gen Gelände beschäftigt, das den größten<br />
Gefängniskomplex des Bundeslandes beherbergt.<br />
Hier bendet sich nicht nur eine<br />
Männerhaftanstalt mit rund 600 Plätzen<br />
26 <strong><strong>Service</strong>plus</strong><br />
im geschlossenen und oenen Vollzug. Eine<br />
Jugendstrafanstalt gehört ebenso dazu wie<br />
ein zentrales Krankenhaus, in dem sämtliche<br />
Häftlinge aus Rheinland-Pfalz und<br />
dem Saarland behandelt werden, die stationärer<br />
Pege bedürfen. Auf dem gleichen<br />
Areal, aber außerhalb der gesicherten Zone,<br />
ist außerdem die Justizvollzugsschule untergebracht.<br />
Hier erhalten Beamtenanwär-<br />
ter ihre praxisbegleitende Berufsausbildung<br />
und treen sich zu Fortbildungsseminaren.<br />
„Wir sind ein wirtschaftlicher Faktor in<br />
der Region“, betont Anstaltsleiter Robert<br />
Haase. Das liegt nicht nur an den vielen<br />
Arbeitsplätzen, sondern vor allem an den<br />
Produktionsbetrieben der Haftanstalt. Hier<br />
werden teilweise qualitativ hochwertige<br />
Waren hergestellt, die fachmännisches Wissen<br />
voraussetzen. Das Klischee vom Schrauben<br />
sortieren ist längst nicht mehr aktuell.<br />
In der Schreinerei legt ein Häftling gerade<br />
letzte Hand an eine Küchenzeile aus Holz.<br />
Die Maßanfertigung ist ein Privatauftrag.<br />
Und damit eher die Ausnahme. Hauptsächlich<br />
lassen Industriekunden in den Werkstät-<br />
Anstaltsleiter Robert Haase im Zellentrakt<br />
der JVA Wittlich<br />
ten produzieren: Badarmaturen und Alu-<br />
Bleche in der Schlosserei zum Beispiel.<br />
Durch die moderne Waschstraße läuft nicht<br />
nur die Wäsche verschiedener Haftanstalten,<br />
sondern auch Hotelwäsche. Im gefängniseigenen<br />
Landgut, wo Freigänger arbeiten, gibt<br />
es eine Zucht hochwertiger Charolais-Rinder<br />
und 1.000 Hühner in Freilandhaltung.<br />
Die Wittlicher Haftanstalt hat eine über<br />
hundertjährige Geschichte. Vom königlichen<br />
Männer- und Weibergefängnis, als<br />
das es 1902 erönet wurde, zeugen noch<br />
zwei imposante Zellentrakte, die in der<br />
zeittypischen Strahlenbauweise errichtet<br />
wurden. Einer von ihnen steht leer, seit<br />
2009 der 70 Millionen Euro teure Neubau<br />
in Betrieb genommen wurde. In dem<br />
hochmodernen Komplex sind Zellen und<br />
Verwaltung der JVA sowie das Krankenhaus<br />
untergebracht.<br />
Seit der Neubau-Erönung ist <strong>Dussmann</strong><br />
<strong>Service</strong> im Auftrag des Landesbetriebes Liegenschafts-<br />
und Baubetreuung (LBB) mit<br />
dem Betreiben der technischen Anlagen betraut<br />
worden. Von der Energieversorgung<br />
bis zur Wartung und Instandhaltung der Sicherheitseinrichtungen<br />
reicht das umfangreiche<br />
Leistungsspektrum. Be- und Entlüftung,<br />
die gesamte Gebäudetechnik und auch<br />
die Industrieanlagen werden von <strong>Dussmann</strong><br />
Text: Gerd Hartmann<br />
Fotos: Kay Herschelmann<br />
<strong>Service</strong> betreut. Wenn eine Maschine in einem<br />
Verarbeitungszentrum streikt, ist das<br />
<strong>Dussmann</strong>-Team genauso zur Stelle, wie<br />
zur Wartung der 200 Videokameras auf<br />
dem Gelände. Gemeinsam mit Hermed ist<br />
<strong>Dussmann</strong> <strong>Service</strong> auch für die Medizintechnik<br />
im Haftkrankenhaus verantwortlich.<br />
Nur die Schlösser und alles, was damit zusammenhängt,<br />
blieb als hoheitliche Aufgabe<br />
in den Händen der Anstalt.<br />
„Die Zusammenarbeit hat sich mittlerweile<br />
sehr gut eingespielt“, lobt Harald Lucas.<br />
Als Mitarbeiter der Arbeitsverwaltung ist<br />
er der Ansprechpartner für das <strong>Dussmann</strong>-<br />
Team. Vor dem Outsourcing erledigte die<br />
JVA die Gebäudetechnik in Eigenregie.<br />
„Neben Kostenersparnis und Kompetenz<br />
ist für uns auch der Gewährleistungsaspekt<br />
interessant“, erläutert Lucas. „Ein<br />
Dienstleister kann Ansprüche bei Fremd-<br />
rmen ganz anders verfolgen als wir.“<br />
<strong><strong>Service</strong>plus</strong> 27
Fast genau in der Mitte der ummauerten<br />
Miniaturstadt liegt das Heizkraftwerk. Eine<br />
zusätzliche Mauer schützt die hochsensible<br />
Anlage. Hier schlägt nicht nur das Versorgungsherz<br />
der JVA, hier liegt auch das<br />
<strong>Dussmann</strong>-Büro. Über den Bildschirm<br />
flimmert gerade der elektronische Wartungskalender.<br />
Die gesamte Instandhaltung<br />
ist computergeführt. Vor dem Gebäude<br />
stapeln sich – säuberlich aufgeschichtet –<br />
Leuchtstoröhren und Kartonagen. Sortenreine<br />
Wertstotrennung zählt auch zu den<br />
Aufgaben.<br />
Das <strong>Dussmann</strong>-Team steht rund um die<br />
Uhr in Bereitschaft und ist bei Notfällen<br />
immer zur Stelle. Erst gestern Abend el<br />
in einem Zellenflügel die Rufanlage aus,<br />
mit der sich die Gefangenen beim Vollzugspersonal<br />
bemerkbar machen können. „Wir<br />
waren sofort vor Ort. Nach einer Stunde<br />
funktionierte wieder alles ordnungsgemäß“,<br />
erzählt Objektleiter Norbert eis<br />
zufrieden.<br />
Eine Besonderheit des Wittlicher Gefängnisses<br />
sind die Wohnhäuser, die sich außerhalb<br />
der Mauern wie ein Ring um das<br />
Gelände ziehen. Früher wohnten hier die<br />
Vollzugsbeamten, heute kann sich jedermann<br />
einmieten. <strong>Dussmann</strong> <strong>Service</strong> ist<br />
auch hier für die Instandhaltung verantwortlich.<br />
„Das ist ein zusätzliches Bonbon,<br />
das wir uns geholt haben“, meint Harald<br />
Lucas lachend. Durch Synergieeekte werden<br />
Arbeitszeit und Kosten gespart.<br />
Resozialisierung heißt<br />
auch Kultur<br />
Die Zeiten, in denen ein Gefängnis eine<br />
bloße Verwahranstalt von Straftätern zum<br />
Schutz der Gesellschaft war, sind Vergangenheit.<br />
Zwar ist die Sicherheit der Allgemeinheit<br />
immer noch ein Grundpfeiler des<br />
Strafvollzuges. Einen genauso hohen Stellenwert<br />
nimmt aber die Resozialisierung<br />
28 <strong><strong>Service</strong>plus</strong><br />
ein. Was oftmals Sozialisierung bedeutet,<br />
denn viele Gefangene haben die Voraussetzungen<br />
für ein verantwortliches Miteinander<br />
nie gelernt. Deshalb gibt es heute<br />
individuelle Vollzugspläne. „Darin wird<br />
festgelegt, was der Gefangene tun sollte, damit<br />
er anders rausgeht, als er reingekommen<br />
ist“, erklärt Anstaltsleiter Haase. Regelmäßige<br />
Arbeit gehört genauso dazu, wie<br />
Anti-Gewalttraining oder die Teilnahme an<br />
Gesprächsgruppen. Bei allen therapeutischen<br />
Bemühungen geht es ausschließlich<br />
um die Straälligkeit: „Wir versuchen aber<br />
nicht, aus den Gefangenen andere Menschen<br />
zu machen. Das Ziel ist immer nur,<br />
dass sie nicht wieder straffällig werden.“<br />
Gelegentlich gibt es Kulturveranstaltungen.<br />
Wenn der in der Gegend sehr populäre<br />
„Bademeister Schaluppke“ handtuchschwingend<br />
Comedy macht, öffnen sich<br />
die Gefängnispforten sogar für ein Publikum<br />
von draußen. Auch das ist ein Stück<br />
Wiedereingliederung.<br />
Obwohl sich die <strong>Dussmann</strong>-Mitarbeiter<br />
häug direkt bei den Gefangenen aufhalten,<br />
haben sie so gut wie keinen Kontakt zu<br />
ihnen. „Wir lassen uns nicht in Gespräche<br />
verwickeln. Distanz ist oberstes Gebot“, sagt<br />
Objektleiter eis. Ansprechpartner für die<br />
Gefangenen sind ausschließlich die Justizvollzugsbeamten.<br />
Dafür ist die Zusammenarbeit<br />
mit den Beamten umso enger. „Wir<br />
sind Kollegen“, unterstreicht Lucas.<br />
Im Besprechungsraum der Jugendstrafanstalt<br />
hat omas iel skurrile Gegenstände<br />
aufgebaut: Ein Zylinder-behüteter Kaminkehrer<br />
mit Pfeife im Mund hält ein Kaminbesteck<br />
in den Händen und ein Vogel<br />
Strauß reckt seinen langen Hals. Die lustigen,<br />
perfekt gearbeiteten Figuren sind aus<br />
Metall – hergestellt von jugendlichen Strafgefangenen<br />
in der hauseigenen Werkstatt.<br />
„Wir bieten sowohl für Schlosser als auch<br />
für Schreiner eine Vollausbildung“, erklärt<br />
der Vollzugsdienstleiter, in dessen Verantwortung<br />
sich auch die Sicherheit und die<br />
Bauleitung benden. Eine Maler- und Lackiererausbildung<br />
ist ebenfalls möglich.<br />
Im Jugendstrafvollzug steht der Erziehungsgedanke<br />
im Vordergrund. Dementsprechend<br />
kann man in Wittlich auch den<br />
Hauptschulabschluss nachholen. Kaum einer<br />
der rund 160 Insassen bringt ihn bei<br />
Haftantritt mit. Da die durchschnittliche<br />
Verweildauer weniger als zwei Jahre beträgt,<br />
reicht die Zeit oft nicht für eine Lehre<br />
bis zum Gesellenbrief. Deshalb gibt es seit<br />
Neuestem sogenannte „Qualizierungsbausteine“.<br />
In verschiedenen Modulen können<br />
die jugendlichen Gefangenen beispielsweise<br />
Schweißen lernen. Mit einem Zertikat in<br />
der Tasche erhöhen sich ihre Chancen auf<br />
einen Arbeitsplatz in der Freiheit deutlich.<br />
Gefängnisgeschichte im<br />
Museum<br />
Auch Vollzugsbeamte drücken die Schulbank.<br />
Fast jeder, der in Rheinland-Pfalz und<br />
im Saarland seinen Dienst tut, absolvierte<br />
die Ausbildung in der Justizvollzugsschule<br />
in Wittlich, direkt vor den Gefängnismauern.<br />
Im Keller des Gebäudes bendet sich<br />
ein kleines Museum. Dort gibt es nicht nur<br />
mit Originalmobiliar eingerichtete Zellen<br />
aus verschiedenen Epochen zu sehen. Eine<br />
Fülle von Objekten beschreibt Geschichte<br />
und Struktur des Vollzugswesens gestern<br />
und heute. Ein liebevoll zusammengetragenes<br />
Allerlei, in dem auch selbstgebastelte<br />
Holzpistolen und andere Fluchtinstrumente<br />
nicht fehlen. Schulklassen besuchen die<br />
öentlich zugängliche Schau gern im Rahmen<br />
des Sozialkundeunterrichts.<br />
„Handautomatik“, sagt die Justizbeamtin<br />
scherzhaft und schließt die Tür zur Durchgangsschleuse<br />
auf, die den Weg nach draußen<br />
sichert. Eigentlich sollte die Schließanlage<br />
per Knopfdruck funktionieren. Aber<br />
momentan streikt die Technik. Abhilfe ist<br />
in Sicht. Ein <strong>Dussmann</strong>-Elektriker ist bereits<br />
in der Sicherheitszentrale zu Gange.<br />
Alles im Lot im modernsten Gefängnis im<br />
äußersten Westen der Republik.<br />
Kontakt:<br />
<strong>Dussmann</strong> <strong>Service</strong> Deutschland GmbH<br />
Zweigniederlassung Saarbrücken<br />
Chris Schmidt<br />
Fon +49 (0)6 81 / 9 88 08 - 0<br />
Jedes Unternehmen hat seine Sprache. Viele deutsche Unternehmen<br />
hätten gern Deutsch gehabt. Vermutlich, weil<br />
Deutsche doch Romantiker sind – und an die Schönheit der<br />
deutschen Sprache glauben. Leider sind deutschsprachige Menschen<br />
im internationalen Vergleich eine Minderheit. Auch wenn es<br />
viele Chinesen gibt, die Goethe und Schiller am liebsten im Original<br />
lesen; zugegeben, die Grammatik ist schwierig! Bei den meisten<br />
Unternehmen ist es dann doch Englisch geworden. Bei 56.500<br />
Mitarbeitern in 21 Ländern muss man sich auf eine Dienstsprache<br />
einigen. Meistens gewinnt in so einem Fall Englisch, weil die Sprache,<br />
verglichen mit Kisuaheli oder Vietnamesisch, einfach zu erlernen<br />
ist und sich weltweit durchgesetzt hat. Es muss ja auch nicht<br />
jeder Goethe im Original lesen.<br />
Wenn es schnell gehen muss, vertraut der moderne Mensch allerdings<br />
gern dem Piktogramm.☺! ☺! Wir leben ein hastiges Leben<br />
der Kürzel und Verkürzungen, wir erledigen Aufträge „asap“, wenn<br />
wir viel Zeit haben, setzen wir ans Ende einer Mail das beinahe<br />
schon altertümlich anmutende „MfG“ (früher: „Mit freundlichen<br />
Grüßen“), ein simples „J“ schickt dem Mailpartner am anderen<br />
Ende der Welt ein Lächeln. Was wir für tollen Fortschritt halten, ist<br />
bei genauer Betrachtung jedoch ein Schritt in die Vergangenheit,<br />
denn schon die alten Ägypter verließen sich auf Schriftzeichen.<br />
Allerdings dauerte es bekanntlich für die Nachwelt ein<br />
bisschen länger, bis alle entziert waren. Aber die Grundidee<br />
war gut. Heute nennen wir die Schriftzeichen Piktogramme<br />
und sie sind noch internationaler als die englische<br />
Sprache. Besonders dann, wenn es schnell gehen muss.<br />
von Silvia Meixner<br />
Glosse<br />
Wenn wir auf Reisen in einer fremden Stadt<br />
zum Beispiel den Bahnhof, Flughafen oder<br />
eine Toilette suchen, sind Schilder mit Zeichnungen oft die<br />
beste Information. Auch wenn es darum geht, schnell einen Notausgang<br />
zu nden, ist die kleine, grün-weiße Zeichnung hilfreich.<br />
Ein schwarzer Totenkopf auf orangefarbenem Grund signalisiert<br />
Gift und selbst wenn man es nicht weiß – der Totenkopf lässt innehalten.<br />
Mission erfüllt.<br />
Leider hilft das lieb gewonnene Englisch auch nicht immer. So<br />
gab es bei <strong>Dussmann</strong> in Abu Dhabi zum Beispiel Sprachbarrieren<br />
zwischen Mitarbeitern unterschiedlicher Nationen. Denn auch<br />
Englisch lässt sich nicht über Nacht erlernen. Und so „erfand“ der<br />
Arbeitsschutzbeauftrage Raja Nalla Muthu eine neue, kinderleichte<br />
Piktogrammsprache, um neuen Reinigungskräften schnell und<br />
ezient ihre Aufgaben zu erklären. Die Kunden waren davon so<br />
begeistert, dass sie ihn zum „Mitarbeiter des Jahres“ wählten. Und<br />
den Peter <strong>Dussmann</strong>-Award erhielt er auch. „J“!<br />
Piktogramme und Internet-Abkürzungen haben im übrigen<br />
noch einen Vorteil: Sie unterliegen nicht den Rechtschreibregeln,<br />
sind kurz und werden deshalb meist fehlerfrei übermittelt.<br />
Und die Internet- und Smartphone-Sprache ändert sich<br />
ständig. Gute Ideen setzen sich durch. Wer weiß, was<br />
morgen kommt. Ob „xsr“ oder „MÜÜ“ eines Tages<br />
eine Botschaft sein werden? „LOL“ hingegen scheint<br />
langsam aus der Mode zu kommen. Macht nichts.<br />
Ich fand es sowieso immer irgendwie doof.<br />
<strong><strong>Service</strong>plus</strong> 29
Interview: Gerd Hartmann, Foto: Reto Klar<br />
„Wir sind die Problemlöser<br />
für unsere Kunden“<br />
Dirk Brouwers, 45, ist seit April 2<strong>01</strong>1 Vorstandsvorsitzender der <strong>Dussmann</strong> Gruppe. Im <strong><strong>Service</strong>plus</strong>-<br />
Interview spricht er über Perspektiven, Unternehmenskultur und weltweite Qualitätsstandards.<br />
Ein neuer Mann an der Spitze der<br />
<strong>Dussmann</strong> Gruppe. Bedeutet das auch<br />
einen Strategiewechsel?<br />
So neu bin ich gar nicht. Ich habe bisher<br />
<strong>Dussmann</strong> <strong>Service</strong> Deutschland verantwortet,<br />
also einen sehr wichtigen Geschäftsbereich.<br />
Mit meinen Kollegen Axel<br />
Gränitz und Jörg Braesecke, die das Auslandsgeschäft<br />
und Kursana seit vielen Jahren<br />
führen, sind die drei operativ Verantwortlichen<br />
weiterhin an Bord. Schon allein<br />
daraus kann man nachvollziehen, dass es<br />
30 <strong><strong>Service</strong>plus</strong><br />
keinen Strategiewechsel im Großen gibt.<br />
Wir werden aber an verschiedenen Stellen<br />
andere, neue oder ergänzende Wege gehen.<br />
Wir haben die Holdingstruktur und<br />
die einzelnen Sparten herausgearbeitet<br />
und suchen jetzt nach Gemeinsamkeiten:<br />
Synergiepotenziale im Einkauf, gemeinsame<br />
Produktentwicklung, gemeinsamer<br />
Großkundenvertrieb national und international.<br />
Vielleicht auch neue Produktkombinationen<br />
zwischen <strong>Dussmann</strong> <strong>Service</strong><br />
und Kursana, wenn Sie zum Beispiel an<br />
das Betreute Wohnen zu Hause denken.<br />
Da gibt es für die Zukunft Marktchancen,<br />
die wir entwickeln können. Im <strong>Service</strong>-<br />
Bereich werden wir außerdem stärker Dierenzierungen<br />
in den Branchen vornehmen,<br />
wo wir mit unseren Dienstleistungen nah<br />
oder näher an den Kernprozess des Kunden<br />
kommen. Außerdem wollen wir noch mehr<br />
für die Bindung und die Weiterqualizierung<br />
unserer Mitarbeiter tun. Dazu haben<br />
wir die <strong>Dussmann</strong>-Akademie in Zeuthen<br />
erheblich ausgebaut.<br />
Dirk Brouwers ist gebürtiger Düsseldorfer. Er studierte in Aachen und Ohio Maschinenbau.<br />
Später hatte er bei der ThyssenKrupp <strong>Service</strong>s AG verschiedene leitende Positionen inne.<br />
Unter anderem war er Mitglied der Geschäftsführung der ThyssenKrupp Facilities <strong>Service</strong>s<br />
GmbH. Seit 2005 arbeitet er für die <strong>Dussmann</strong> Gruppe, wo er als Mitglied des Vorstandes<br />
den Bereich <strong>Dussmann</strong> <strong>Service</strong> Deutschland verantwortete. Brouwers ist verheiratet und<br />
hat zwei Söhne.<br />
Die Kunden sollen <strong>Dussmann</strong> weltweit<br />
„aus einem Guss“ erleben. Wie schafft<br />
man das?<br />
Bei der Leistungs- und Produktpalette ist es<br />
wichtig, dass man Produktentwicklungen<br />
so implementiert, dass sie allen zur Verfügung<br />
stehen. Außerdem muss man einen<br />
Qualitätssicherungsprozess im Sinne eines<br />
zentralen Qualitätsmanagements über die<br />
Organisation ziehen, der garantiert, dass<br />
vielen Bereichen vom zweistugen auf das<br />
einstuge Verfahren umgestellt. Das spart<br />
Energie, Wasser und Chemie. Im Catering<br />
setzen wir uns für den Einsatz nachhaltig<br />
erzeugter Lebensmittel ein. Beim Thema<br />
Regionalität sind wir ganz vorne mit dabei.<br />
Wir setzen auf regionale Verbünde,<br />
die frische Produkte in unseren Catering-<br />
Prozess einbringen. Wir machen uns über<br />
das ema Elektromobilität Gedanken. Da<br />
„Unsere Mitarbeiter denken<br />
dienstleistungsorientiert. Das macht uns<br />
für den Kunden flexibel und effektiv.“<br />
die Dienstleistungsqualität weltweit möglichst<br />
einheitlich erbracht wird. Natürlich<br />
in den jeweils landesspezischen Ausprägungen,<br />
die aber gewollt und vom Ablauf<br />
so vorgesehen sein müssen. Die dritte Säule<br />
ist das Training der Mitarbeiter.<br />
Was sind die wichtigsten Alleinstellungsmerkmale<br />
von <strong>Dussmann</strong> <strong>Service</strong>?<br />
Sehr wichtig ist unsere außerordentlich gute<br />
Flächendurchdringung und die Breite unseres<br />
Dienstleistungsangebotes in Deutschland,<br />
im angrenzenden Ausland und auch<br />
zunehmend weltweit in den Ländern, wo<br />
wir aktiv sind. Unsere Mitarbeiter denken<br />
dienstleistungsorientiert. Das macht uns<br />
für den Kunden exibel und eektiv. Wir<br />
erbringen alle Dienstleistungen in eigener<br />
Wertschöpfung. Wir haben also selbst das<br />
Expertenwissen und sind keine Fremdleistungsmanager.<br />
Und wir sind sehr innovativ.<br />
Wir sind jederzeit in der Lage, unsere<br />
Dienstleistungen weiter- und neue Dienstleistungen<br />
hinzuzuentwickeln. So übernehmen<br />
wir die Funktion als Problemlöser für<br />
unsere Kunden.<br />
Das ema Nachhaltigkeit ist derzeit in<br />
aller Munde. Wo steht <strong>Dussmann</strong>?<br />
Das ist zwar zunächst ein Schlagwort, hinter<br />
dem sich aber sehr viel verbirgt. Wir<br />
arbeiten schon lange daran. In der Reinigung<br />
haben wir beispielsweise schon früh in<br />
sind wir mit Automobilherstellern im Gespräch<br />
und schauen nach Konzepten, wie<br />
wir auf Elektromobile umrüsten können.<br />
Außerdem haben wir ein eigenes Ökolabel<br />
entwickelt: das <strong>Dussmann</strong> EcoSystem, das<br />
in Zukunft auf Produkte kommt, die das<br />
ema Nachhaltigkeit auf besondere Weise<br />
unterstützen.<br />
Gibt es weitere Aspekte, bei denen Nachhaltigkeit<br />
eine Rolle spielt?<br />
Seit vielen Jahren beeinussen wir auch das<br />
Nutzerverhalten in Gebäuden für unsere<br />
Kunden, im Sinne von Energie- und Wasserersparnis.<br />
Neben der ökologischen Nachhaltigkeit<br />
sind auch die ökonomische und<br />
soziale Nachhaltigkeit wichtig. Die Weiterbildung<br />
und Bindung von Mitarbeitern hat<br />
auch etwas damit zu tun. Seit vielen Jahrzehnten<br />
unterstützt <strong>Dussmann</strong> kulturelle<br />
und soziale Einrichtungen. Nachhaltigkeit<br />
ist ein wesentlicher kultureller und strategischer<br />
Baustein in der Unternehmensstrategie.<br />
2<strong>01</strong>2 wird erstmals ein Nachhaltigkeitsbericht<br />
erscheinen. Unsere Aufgabe ist<br />
momentan, die verschiedenen Bausteine zu<br />
einem transparenten Gesamtkonzept zusammenzuführen.<br />
Stichwort Unternehmenskultur. Welche<br />
Schwerpunkte sehen Sie da?<br />
Ein Grundpfeiler ist die sehr hohe Kundenorientierung.<br />
Wir sind für den Kunden<br />
Interview: Dirk Brouwers<br />
Das <strong>Dussmann</strong> EcoSystem: Verpflichtung<br />
zu sozialer Verantwortung als Grundlage<br />
des unternehmerischen Handelns, zu<br />
hoher Dienstleistungsqualität und zum<br />
Schutz der Umwelt<br />
Problemlöser und teilweise auch Gastgeber.<br />
Manchmal auch eine Mischung aus<br />
beidem. Das prägt unsere Haltung. Wir<br />
wollen mit den Augen des Kunden sehen,<br />
was zu tun ist. Ein guter Dienstleister sollte<br />
erkennen, was die jeweilige Situation von<br />
ihm verlangt und Verantwortung übernehmen.<br />
Die Wertschätzung gegenüber unseren<br />
Mitarbeitern ist ein weiterer wichtiger<br />
Schwerpunkt. Neben der Weiterbildung gehört<br />
dazu auch eine faire Entlohnung. Wir<br />
wissen natürlich, dass wir das nicht völlig<br />
entkoppelt vom Wettbewerbsumfeld tun<br />
können. Aber wir versuchen strategisch für<br />
allgemeinverbindliche branchenspezische<br />
und regional angepasste Mindestlöhne zu<br />
kämpfen, um sicherzustellen, dass in diesem<br />
sehr wettbewerbsintensiven Umfeld für<br />
alle Marktteilnehmer die gleichen Regeln<br />
gelten. Nur dann hat man eine Chance, das<br />
an seine Mitarbeiter weitergeben zu können.<br />
In ganz besonderer Weise prägt unsere<br />
Kultur, dass wir ein Familienunternehmen<br />
sind. Darauf sind wir stolz.<br />
Sie sind kürzlich mit Ihrer Familie nach<br />
Berlin umgezogen. War das eine große<br />
Umstellung?<br />
Ich lebe eigentlich schon seit sieben Jahren<br />
hier, und bin höchstens am Wochenende<br />
nach Hause nach Düsseldorf gefahren.<br />
Aber seit dem Sommer ist die ganze<br />
Familie da. Wir haben uns prächtig eingelebt.<br />
Wenn man erst mal vor Ort ist, verankert<br />
man sich schnell. Die Kinder lieben<br />
zum Beispiel das KulturKaufhaus. Sie stecken<br />
mir öfter Zettel zu, welches Buch ich<br />
unbedingt mitbringen soll. Gestern war es<br />
der zweite Band von Harry Potter, den der<br />
Älteste sofort haben musste.<br />
<strong><strong>Service</strong>plus</strong> 31
Berufliche Perspektiven Berufliche Perspektiven<br />
Seilschaften, die Leben retten<br />
Hoch hinauf und tief hinunter: Egal, in welche Richtung es geht – wo<br />
Höhenretter arbeiten, wird anderen Menschen mitunter schwarz vor<br />
Augen. Auch auf der Baustelle des neuen Steinkohlekraftwerkes von<br />
E.ON in Datteln sind die schwindelfreien Retter im Einsatz und sorgen<br />
im Ernstfall für schnellstmögliche Hilfe. Ein Besuch in luftiger Höhe.<br />
Besser nicht nach unten schauen.<br />
Der Boden unter den Füßen ist fest,<br />
doch er bendet sich in 120 Meter<br />
Höhe. Auf dem Dach des Treppenturmes<br />
bekommt man eine Vorstellung davon, in<br />
welchen Dimensionen sich das zukünftige<br />
Steinkohlekraftwerk von E.ON in Datteln<br />
bewegt. Eine Herausforderung, auch für<br />
die Kletter-Experten. Wenn nötig, seilen sie<br />
sich aus dieser Höhe ab.<br />
Insgesamt zwölf Männer arbeiten hier<br />
im Schichtdienst als Höhenretter für<br />
<strong>Dussmann</strong> <strong>Service</strong> Deutschland. Auf der<br />
60 Hektar großen Baustelle des neuen<br />
E.ON in Datteln<br />
Im nordrhein-westfälischen Datteln baut<br />
E.ON ein neues Steinkohlekraftwerk. 2<strong>01</strong>3<br />
soll es ans Netz gehen und 1.100 Megawatt<br />
Leistung produzieren. Der Strom wird<br />
zum Teil in das öffentliche Netz eingespeist<br />
und zum Teil an die Deutsche Bahn geliefert.<br />
Darüber hinaus werden durch Auskopplung<br />
von Fernwärme Teile des nördlichen Ruhrgebietes<br />
versorgt.<br />
32 <strong><strong>Service</strong>plus</strong><br />
E.ON-Kraftwerkes in Nordrhein-Westfalen<br />
gelten hohe Sicherheitsanforderungen<br />
– für Mitarbeiter ebenso wie für Besucher:<br />
Wer das Gelände betreten will, muss eine<br />
Sicherheitsschulung absolvieren und eine<br />
persönliche Schutzausrüstung tragen. Ein<br />
sogenannter HSE-Manager koordiniert den<br />
kompletten Gesundheits-, Umwelt- und<br />
Arbeitsschutz während der Bauphase. Die<br />
Sicherheitsdienste samt Betriebsfeuer wehr<br />
und Sanitätsdienst übernimmt die <strong>Dussmann</strong><br />
<strong>Service</strong> Zweigniederlassung in Essen,<br />
die bereits ein weiteres Kraftwerk in der Region<br />
betreut. <strong>Dussmann</strong>-Niederlassungsleiter<br />
Andreas Gutzmann zum Auftrag:<br />
„Sicherheit ist ja allgemein ein wichtiges<br />
Thema. Aber bei einem Kraftwerksneubau<br />
wie diesem können die Maßstäbe nicht<br />
hoch genug angesetzt werden. Deshalb ist<br />
es für uns eine umso größere Herausforderung,<br />
dieses Projekt zu begleiten.“<br />
Sicherheitskräfte, Rettungsassistenten,<br />
Aufzugsführer … je weiter der Bau voranschreitet,<br />
desto mehr Mitarbeiter kommen<br />
zum Einsatz. Die Höhenretter sind bereits<br />
ab einer sehr frühen Phase mit dabei. Denn<br />
nicht nur die Treppentürme und Kesselhäuser,<br />
auch Kräne sind hoch und somit<br />
ein möglicher Einsatzort für das Team. Im<br />
Schicht-System stehen jeweils drei Männer<br />
täglich rund um die Uhr auf der Baustelle<br />
bereit. Kunde E.ON legt Wert auf eine eigene<br />
Mannschaft vor Ort. Zu Recht: Die<br />
nächste Feuerwehrwache mit ausgebildeten<br />
Höhenrettern bendet sich im 30 Minuten<br />
entfernten Dortmund.<br />
Üben. Und immer wieder üben.<br />
Wer als Höhenretter arbeiten will, muss in<br />
erster Linie schwindelfrei und körperlich<br />
absolut fit sein. Die notärztliche Versorgung<br />
und Evakuierung – beispielsweise eines<br />
verunfallten oder verletzten Arbeiters in<br />
einem Silo – stellt extreme Anforderungen<br />
an die Retter. Anforderungen, die sich auch<br />
in ihrer Ausbildung widerspiegeln. Höhenretter<br />
sind meist Feuerwehrleute oder Rettungsassistenten,<br />
die eine entsprechende<br />
Zusatzqualikation absolviert haben.<br />
Das <strong>Dussmann</strong>-Team etwa nahm an einer<br />
mehrtägigen Schulung in Bayern und<br />
Hamburg teil – deutschlandweit bilden nur<br />
wenige anerkannte Einrichtungen Höhenretter<br />
aus. Der Lehrgang schat eine Basis<br />
für spätere Kurse, regelmäßige theoretische<br />
und praktische Fortbildungen sind Picht<br />
in dieser Branche.<br />
Auf der Dattelner Baustelle hat <strong>Dussmann</strong><br />
<strong>Service</strong> dafür einen eigenen Ausbilder engagiert.<br />
Genug „Kletterobjekte“ gibt es<br />
auf dem Gelände ja. Regelmäßig wird der<br />
Kunde informiert, bevor die Mannschaft<br />
in den Gebäuden übt und den Ernstfall<br />
probt. Mit kompletter Ausrüstung geht es<br />
für die Kletterer dann hinauf oder hinab –<br />
die Zeit immer im Blick.<br />
Leben retten will gelernt sein<br />
In den 70er und 80er Jahren entwickelten<br />
Alpinisten in Frankreich, Belgien<br />
und Großbritannien erste Techniken der<br />
Höhen rettung. Heute, vier Jahrzehnte später,<br />
sind die Vorgehensweisen genauestens<br />
festgelegt. Dabei bestimmen Ort und Art<br />
der Verletzung die exakten Rettungsmaßnahmen.<br />
Geht es in die Höhe, beispielsweise<br />
auf ein Baugerüst, oder in die Tiefe, etwa<br />
in einen Grabungsschacht? Ist die verletzte<br />
Person bei Bewusstsein oder ohnmächtig?<br />
Kann sie im Sitzen abgeseilt werden oder<br />
ist eine Trage notwendig? Wie stark sind<br />
die Verletzungen? Reicht ein Verband oder<br />
muss geschient werden?<br />
Selbst bei vergleichsweise einfachen Einsätzen<br />
trägt ein Höhenretter wenigstens<br />
20 Kilo Material mit sich: Spezialkleidung,<br />
Helm, Gurt, Handschuhe, Karabinerhaken,<br />
Schlingen, motorisierte Winden und<br />
vor allem: Seile in unterschiedlichsten Ausführungen.<br />
Zwischen 15 und 200 Meter<br />
lang können sie sein – ein Fortbewegungsmittel<br />
in allen Höhen und Tiefen. Der richtige<br />
Umgang mit den Seilen schützt Retter<br />
und Verunfallte gleicher Maßen. Dementsprechend<br />
steht „Seilkunde“ auch auf<br />
sämtlichen Stundenplänen in der Aus- und<br />
Weiterbildung. Hinzu kommen Materialkunde,<br />
Einsatzplanung, Taktik und Gesundheitsschutz.<br />
Leben retten will gelernt<br />
sein, besonders in der Luft.<br />
Betrachtet man die Bauentwicklung<br />
in den vergangenen Jahren, wird einem<br />
schnell klar: Höhenretter ist ein Beruf mit<br />
Zukunft. Ob in Asien, den USA oder im<br />
arabischen Raum – Wolkenkratzer schießen<br />
aus dem Boden, Investoren liefern sich<br />
einen Höhen-Wettlauf am Himmel. Unabhängig<br />
vom Ausmaß des Gebäudes werden<br />
von Anfang an Höhenretter mit dabei sein.<br />
Denn Sicherheit und Seilkunde machen<br />
nicht an Ländergrenzen halt.<br />
Kontakt:<br />
<strong>Dussmann</strong> <strong>Service</strong> Deutschland GmbH<br />
Zweigniederlassung Essen<br />
Andreas Gutzmann<br />
Fon +49 (0) 2 <strong>01</strong> / 4 50 07 – 0<br />
Text: Anne Honisch,<br />
Fotos: Elmar Müller, Martin Lässig (rechte Seite)<br />
<strong><strong>Service</strong>plus</strong> 33
<strong>Dussmann</strong> das KulturKaufhaus<br />
Kulturbotschafterin aus<br />
dem Alten Ägypten<br />
Seit Jahrtausenden begleitet die Sphinx der Königin Hatschepsut die Kulturgeschichte –<br />
seit vier Jahren auch im Atrium des <strong>Dussmann</strong>-Hauses<br />
Eigentlich ist sie von zierlicher Gestalt:<br />
Sie misst 2,5 mal 1,8 Meter und<br />
wiegt gerade Mal 4,5 Tonnen. Zum<br />
Vergleich: Ihre „große Schwester“ in Gizeh<br />
bringt es auf 20 Meter Höhe und 73 Meter<br />
Breite. Die Rede ist von der Sphinx der Königin<br />
Hatschepsut. Seit November 2007 ist<br />
sie im Atrium des <strong>Dussmann</strong>-Hauses ausgestellt<br />
und begrüßt mit stolzem, doch sanftmütigem<br />
Gesichtsausdruck die Gäste, Mitarbeiter<br />
und Kunden des Unternehmens.<br />
Doch wie kam die Sphinx an die Berliner<br />
Friedrichstraße? Was hat sie eigentlich in der<br />
Firmenzentrale eines Multidienstleisters zu<br />
tun? Um das zu beantworten, lohnt sich ein<br />
Blick zurück in das Alte Ägypten und ein<br />
Blick aufs Heute, auf den Kulturbegri der<br />
<strong>Dussmann</strong> Gruppe.<br />
Gestatten, Sphinx Hatschepsut<br />
Die Statue erblickte vor 3.086 Jahren im<br />
Norden Ägyptens das Licht der Welt. Genauer<br />
gesagt war es im Tal der Könige, am<br />
westlichen Ufer des Nils, wo die Sphinx im<br />
Jahre 1475 vor Christus als eine von zahlreichen<br />
Wächterfiguren aus Rosengranit<br />
vor dem Eingang des Tempels der Königin<br />
Hatschepsut aufgestellt wurde.<br />
Schon während ihres Dienstes in eben<br />
wird die Sphinx viele aufregende Ereignisse<br />
verfolgt haben. Königin Hatschepsut war<br />
schließlich eine der berühmtesten Herrscherinnen<br />
ihrer Zeit, die Experten zufolge mehr<br />
34 <strong><strong>Service</strong>plus</strong><br />
Macht besaß als Kleopatra und Nofretete.<br />
Der Hatschepsut-Tempel ist heute eine der<br />
bekanntesten Touristenattraktionen Ägyptens.<br />
Das gut erhaltene Bauwerk bekundet<br />
mit seiner eigenwilligen Architektur, dass<br />
die Pharaonin Zeit ihres Lebens eine leidenschaftliche<br />
Bauherrin war. Beliebt war<br />
Hatschepsut jedoch nicht: Nach ihrem Tod<br />
wurden zahlreiche ihrer Bauwerke aus Rache<br />
von ihren Nachkommen zerstört.<br />
Vom Nil an die Spree<br />
Auch den Sphinx-Statuen blieb dieses<br />
Schicksal nicht erspart: In Stücke geschlagen,<br />
lagen sie viele Hunderte Jahre über das<br />
Tal der Könige zerstreut, bis im Jahr 1844<br />
eine preußische Expedition den Kopf der<br />
„<strong>Dussmann</strong>-Sphinx“ bei Ausgrabungen<br />
fand. Fragmente des Körpers traten sogar<br />
erst bei Grabungen in den Jahren 1922 bis<br />
1926 zutage. Von Archäologen des Ägyptischen<br />
Museums Berlin rekonstruiert, ist die<br />
Sphinx seither an der Spree zu Hause. Auf<br />
der Museumsinsel blieben ihr noch einige<br />
beschauliche Jahre, bis der Zweite Weltkrieg<br />
und die Aufteilung der altägyptischen<br />
Sammlung in Folge des Mauerbaus neue<br />
Turbulenzen bedeutete. Zuletzt wurde die<br />
Sphinx eingelagert und in den Dornröschenschlaf<br />
geschickt: kein Platz,<br />
um sie auszustellen, keine nanziellen<br />
Mittel, um sie fachmännisch<br />
zu restaurieren.<br />
Nasenlose Wächterin des<br />
Kulturtempels<br />
Bis Dietrich Wildung, der ehemalige Direktor<br />
des Ägyptischen Museums, auf die Idee<br />
kam, die Sphinx auf ihre ursprüngliche Bestimmung<br />
zurückzuführen. Warum<br />
sie nicht wieder zur Wächterin<br />
eines Tempels machen, eines<br />
Kulturtempels? <strong>Dussmann</strong><br />
das KulturKaufhaus war zu<br />
dem Zeitpunkt bereits dank<br />
seiner Angebotsvielfalt<br />
aus Musik, Film, Literatur<br />
und den dazu gehörigenVeranstaltungen<br />
deutschlandweit<br />
bekannt. <strong>Dussmann</strong><br />
<strong>Service</strong> sorgte seit Jahren<br />
für die Staatlichen<br />
Museen zu Berlin für<br />
die Aufsicht und Sicherheit<br />
auf der Museumsinsel.<br />
So kam<br />
es, dass die Sphinx<br />
im Herbst 2007<br />
wieder auf Reisen<br />
ging, diesmal jedoch<br />
für nur<br />
Stars an der KulturBühne: Die Klezmer-<br />
Legende Giora Feidman präsentierte seine<br />
Biografie. Er spielte dabei immer wieder<br />
kurze Stücke auf seiner Klarinette<br />
950 Meter: Pünktlich zum zehnten Geburtstag<br />
von <strong>Dussmann</strong> das KulturKaufhaus<br />
wurde die Sphinx an der Berliner<br />
Friedrichstraße feierlich enthüllt.<br />
Ganz pur und ohne Glas-Umbauung entfaltet<br />
sie seither ihren geheimnisvollen Zauber<br />
und unterstreicht die einzigartige Kultur-<br />
Atmosphäre des Hauses. Zahlreiche Besucher<br />
lassen sich vor ihr fotograeren. Und<br />
kommen Schulklassen zu Besuch, ist die<br />
häugste Fragen aus Kindermündern:<br />
„Warum hat denn die Sphinx eine kaputte<br />
Nase?“ Die naheliegende Antwort<br />
aus dem Film „Asterix und<br />
Kleopatra“: Weil Obelix auf die<br />
Statue geklettert ist und der Gesichtserker<br />
unter seinem Gewicht<br />
abgebrochen ist. Tatsächlich wurde<br />
die Nase nach dem Tod Hatschepsuts<br />
abgeschlagen – eine<br />
Nachwuchsstar Tim Bendzko gab im<br />
Oktober ein Kurzkonzert und sorgte für<br />
großen Jubel bei Hunderten seiner<br />
überwiegend jungen, weiblichen Fans<br />
im Alten Ägypten gewöhnliche Art, um<br />
die Abneigung gegenüber einem Herrscher<br />
auszudrücken. Indem die Nase – die dem<br />
Menschen zum Atmen dient – abgeschlagen<br />
wird, tötet man die Statue rituell und löscht<br />
jegliche Erinnerung an den Menschen aus.<br />
Immer wieder aufregend – das<br />
<strong>Dussmann</strong>-Haus<br />
Im Dezember 2<strong>01</strong>0 erlebte die Sphinx, wie<br />
der britische Botschafter gleich zu ihrer linken<br />
Hand, oder vielmehr Pfote, den English<br />
Bookshop erönete. Im Seitenügel des<br />
<strong>Dussmann</strong> Hauses lockt seither Deutschlands<br />
größtes Angebot an englischsprachiger<br />
Literatur ein internationales Publikum an.<br />
Allein 10.000 Menschen sind im ersten<br />
Halbjahr 2<strong>01</strong>1 an der „alten Dame“ vorbeigeströmt,<br />
um die Buchvorstellungen und<br />
Kurzkonzerte zu besuchen,<br />
die regelmäßig bei freiem<br />
Eintritt an der Kultur-<br />
Bühne stattnden. Daher<br />
war die Sphinx auch da-<br />
Text: Bianca Krömer<br />
Fotos: <strong>Dussmann</strong> das KulturKaufhaus<br />
Als das KulturKaufhaus im November<br />
seinen 14. Geburtstag feierte, war er der<br />
Ehrengast des Tages: Marius Müller-<br />
Westernhagen bei einer Signierstunde<br />
bei, als das KulturKaufhaus im April 2<strong>01</strong>1<br />
seinen ECHO Jazz 2<strong>01</strong>1 als „Händler des<br />
Jahres“ feierte. Deutschlandweit wurde bekannt,<br />
was Berliner längst wissen: Die Jazz-<br />
Abteilung im ersten Stock des Medienkaufhauses<br />
ist eine erstklassige, feste Größe in<br />
der Berliner Musik-Landschaft. Julia Claren,<br />
die Geschäftsführerin von <strong>Dussmann</strong> das<br />
KulturKaufhaus, über die Prämierung: „Ich<br />
bin sehr stolz, dass wir den ECHO Jazz 2<strong>01</strong>1<br />
erhalten haben. Jazz ist ein ganz bestimmtes<br />
Lebensgefühl und dafür setzt sich unser<br />
Team jeden Tag voller Leidenschaft ein.“<br />
Die Friedrichstraße wird grüner<br />
Auch die Zukunft bleibt für die Sphinx<br />
spannend: Momentan entsteht in ihrem<br />
Rücken ein Vertikaler Garten. Der international<br />
renommierte Botaniker und Gartenkünstler<br />
Patrick Blanc pflanzt auf die<br />
18 Meter hohe Rückwand des Atriums tausende<br />
tropischer Pflanzen an. Dieser „Indoor-Dschungel“,<br />
der unter anderem auch<br />
Fische und Schildkröten beheimatet, wird<br />
durch seine spektakuläre Anmutung die<br />
Friedrichstraße um ein weiteres Highlight<br />
bereichern. Die Besucher können in dieser<br />
Oase zur Ruhe kommen, die Atmosphäre<br />
genießen und die Kultur-Veranstaltungen<br />
besuchen. Die Fertigstellung ist für Januar<br />
2<strong>01</strong>2 geplant, im Frühjahr kommt auch ein<br />
neues gastronomisches Angebot hinzu.<br />
Egal also, was die Sphinx in ihrem langen<br />
Leben schon gesehen hat – was sie<br />
im <strong>Dussmann</strong>-Haus erlebt, ist in jedem<br />
Fall einzigartig!<br />
<strong><strong>Service</strong>plus</strong> 35
Vorsprung durch Bildung<br />
Die Suche nach Fachkräften in der Pflegebranche gestaltet sich zunehmend schwieriger.<br />
Seit geraumer Zeit durchdringt das Thema die Medien, mal mit, mal ohne Lösungsansätze.<br />
Kursana hat gleich mehrere: Die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter wird ausgebaut,<br />
durch eine Ausbildungsoffensive und die eigene Akademie.<br />
Praxistrainings, Kurzvorträge, Workshops,<br />
Seminare, Schulungen: Die<br />
Liste der Aus- und Weiterbildungsformen<br />
ist lang, schließlich verpichtet der<br />
Name. Kursana Akademie – ein ktives Gebäude<br />
mit realen Inhalten. Sie ist das Herzstück<br />
der Personalentwicklung und zugleich<br />
ein Seismograf für Entwicklungen in den<br />
Häusern und am Markt. Denn welche emen<br />
auf den Schulungsplan kommen, emp-<br />
ehlt das Team vom Qualitätsmanagement,<br />
basierend auf ihren Audits und Eindrücken.<br />
Zudem melden die Kursana Häuser selbst<br />
Bedarf an und schlagen Inhalte vor.<br />
Themen, so vielfältig wie die<br />
Berufe selbst<br />
In der Akademie geht es nicht ausschließlich<br />
um die Seniorenpflege und -betreuung.<br />
Sie sind der Schulungsschwerpunkt,<br />
das Programm geht jedoch weit darüber hinaus.<br />
So stehen beispielsweise auch Kommunikation,<br />
Management, Mitarbeiterführung,<br />
Rechtspraxis, Vertrieb und EDV<br />
36 <strong><strong>Service</strong>plus</strong><br />
auf dem Stundenplan. Dirk Drewello, Bereichsleiter<br />
Personal, versteht die Akademie<br />
als Chance, Mitarbeitern eine Perspektive<br />
im Unternehmen aufzuzeigen und sie für<br />
Kursana zu begeistern: „Wir wollen und<br />
brauchen ebenso qualizierte wie motivierte<br />
Mitarbeiter. Denn nur wer mit dem eigenen<br />
Unternehmen zufrieden ist und sich<br />
persönlich ernst genommen fühlt, engagiert<br />
sich. Deswegen fächern wir die Möglichkeiten<br />
so breit wie möglich, sich innerbetrieblich<br />
weiterzubilden.“<br />
Vor vier Jahren rief Kursana die Akademie<br />
ins Leben. Zunächst legte das Unternehmen<br />
die Ausbildung in die Hände externer<br />
Anbieter, übernahm das Zepter dann aber<br />
schnell selbst. Zu unterschiedlich waren<br />
Vorstellungen und Ansprüche.<br />
Seit knapp zwei Jahren schickt Kursana eigene<br />
und externe Trainer mit den speziell<br />
entwickelten Schulungsprogrammen quer<br />
durch die gesamte Bundesrepublik. An bisher<br />
sechs Standorten in Deutschland wird<br />
ausgebildet. Zunehmend setzt Kursana auch<br />
auf Schulungen direkt in den Häusern, am<br />
Arbeitsplatz der Mitarbeiter. Mit seinem<br />
Angebot will das Unternehmen die unterschiedlichen<br />
Berufsgruppen abdecken. Eine<br />
Pegehilfskraft oder Pegefachkraft hat andere<br />
inhaltliche Schwerpunkte als eine Pegedienstleitung.<br />
Trotzdem sollen alle für die<br />
Akademie begeistert werden.<br />
Von Beginn an im Selbstversuch<br />
lernen<br />
Diese Begeisterung ist auch beim pegerischen<br />
Nachwuchs unerlässlich: 19.500<br />
Azubis haben im Jahrgang 2<strong>01</strong>0/2<strong>01</strong>1 in<br />
Deutschland eine Ausbildung als Pflegefachkraft<br />
begonnen. Benötigt werden<br />
25.000. Um die Auszubildenden an das Unternehmen<br />
heranzuführen, bindet Kursana<br />
sie von Anfang an in die Akademie mit ein.<br />
Das Programm geht über die staatlich festgelegten<br />
Inhalte der dreijährigen Altenpegerausbildung<br />
hinaus und setzt auf praxisbezogene<br />
emen.<br />
Ein Pege-Workshop markiert den Ausbildungsbeginn.<br />
Einmal jährlich lädt Kursana<br />
alle neuen Azubis aus ganz Deutschland<br />
nach Berlin ein. Hier erfahren die jungen<br />
Leute mehr über das Unternehmen und<br />
ihre zukünftige Arbeit. Auf dem Tagesplan<br />
stehen emen wie Ernährung, Mobilisation<br />
und Bewegung. Für die Azubis bedeutet<br />
das, selbst im Rollstuhl zu fahren, sich gegenseitig<br />
die Zähne zu putzen und andere<br />
Teilnehmer umzubetten. „Grau ist alle eorie.<br />
Unsere Auszubildenden sollen jedoch<br />
von Anfang an ein Gefühl für den Umgang<br />
mit pegebedürftigen Menschen bekommen<br />
und sich in deren Lage versetzen können. Sie<br />
sollen sehen, was es bedeutet, täglich eine so<br />
große Verantwortung zu übernehmen“, erklärt<br />
Drewello den Workshop.<br />
Veranstaltungen wie der Workshop und die<br />
speziellen Akademie-Schulungen sind Teil<br />
des Ausbildungsprogramms von Kursana.<br />
Eine Kursana-Karriere: Ute Kokel berichtet<br />
„Ich hatte von Anfang an zwei Berufswünsche:<br />
Lehrerin oder Krankenschwester. Mit<br />
16 Jahren habe ich mich dann entschieden<br />
und eine Ausbildung als Krankenschwester<br />
begonnen. Meine Eltern unterschrieben damals<br />
den Ausbildungsvertrag. Und zwar in<br />
der Einrichtung, die heute das Kursana Domizil<br />
Stavenhagen ist. Nach der Ausbildung<br />
habe ich in dem Seniorenzentrum gearbeitet<br />
und bin stellvertretende Wohnbereichsleiterin<br />
geworden. Und von da an ging es eigentlich<br />
stetig voran mit berufsbegleitenden<br />
Entsprechend ihrer Größe nehmen die Domizile,<br />
Residenzen und Villen pro Jahr ein<br />
bis zwei neue Azubis auf – derzeit liegt die<br />
Gesamtzahl bei 450 Azubis in ganz Deutschland.<br />
Ziel der Ausbildungsoffensive bei<br />
Kursana ist es, bis September 2<strong>01</strong>3 die Zahl<br />
auf 600 Azubis zu steigern. Dabei steht eine<br />
gleichbleibend hohe Qualität der Ausbildung<br />
in allen Häusern im Mittelpunkt.<br />
Auch im eigenen Interesse: Gut ausgebildete<br />
Azubis sollen nach ihrer Abschlussprüfung<br />
zu gut ausgebildeten Mitarbeitern<br />
werden. So kann Kursana das<br />
Rennen um die Fachkräfte von morgen<br />
schon heute für sich entscheiden.<br />
Kontakt:<br />
Kursana Hauptverwaltung<br />
Personalabteilung<br />
Fon +49 (0) 30 / 20 25 – 20 00<br />
Weiterbildungen, etwa zur Fachkrankenschwester<br />
und Wohnbereichsleitung, und<br />
mit neuen Aufgabenbereichen. Auch privat:<br />
Ich habe in dieser Zeit zwei Söhne bekommen.<br />
Als die Wende kam und Kursana die<br />
bis dato kommunale Einrichtung übernahm,<br />
hatten wir uns als Mitarbeiter natürlich informiert<br />
und waren froh, zukünftig für Kursana<br />
zu arbeiten. Ich habe dann 20<strong>01</strong> die Wohnbereichsleitung<br />
in Stavenhagen übernommen.<br />
Da ich mich zunehmend für den Bereich<br />
Qualitätsmanagement interessierte,<br />
Text: Anne Honisch<br />
Fotos: Olaf Deharde (links),<br />
Thomas Ecke<br />
Kursana<br />
ging es hier mit den Zusatzqualifikationen<br />
weiter. 2007 bin ich endgültig im Zentralen<br />
Qualitätsmanagement angekommen:<br />
als Qualitätsmanagerin für die Regionen<br />
Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg.<br />
Nach so vielen Jahren kann ich sagen:<br />
Die Arbeit war immer abwechslungsreich,<br />
niveauvoll und beinhaltet unheimlich<br />
viele Kontakte zu ganz unterschiedlichen<br />
Menschen. Das ist anspruchsvoll, aber auch<br />
sehr bereichernd!“<br />
<strong><strong>Service</strong>plus</strong> 37
Eigenmarken im Catering<br />
Oktober 2009. Fünf Teller stehen<br />
auf dem Tisch, fünf mal Roulade.<br />
Nur nicht alles auf einmal – einen<br />
Happen nach dem anderen, ganz langsam.<br />
Nummer eins, zwei und vier gehen gar<br />
nicht. Nummer drei und fünf schmecken<br />
besser, stellen die Gäste aber auch noch<br />
nicht zufrieden. Und diese Gäste sind vom<br />
Fach: Das Catering-Team von <strong>Dussmann</strong><br />
<strong>Service</strong> Deutschland probiert sich durch die<br />
Produktpalette.<br />
Blindverkostung nennt sich das Prozedere,<br />
mit dem der Fachbereich vor zwei Jahren<br />
begann, seine Speisen zu testen. Dabei<br />
wurde schnell klar: Die vorhandenen Produkte<br />
am Markt – von Suppen über Saucen<br />
bis hin zu Fleischgerichten – entsprechen<br />
nicht der eigenen Vorstellung von qualitativ<br />
hochwertigen Speisen. Deshalb entschloss<br />
sich <strong>Dussmann</strong> <strong>Service</strong>, für den Bereich<br />
Suppen und Saucen Produkte gemäß den<br />
eigenen Qualitätskriterien zu entwickeln.<br />
„Wir wollen die Qualität vorgeben“, begründet<br />
Arno Mattes, Spartenleiter Catering<br />
& Produktmanagement bei <strong>Dussmann</strong><br />
<strong>Service</strong> Deutschland, die Entscheidung.<br />
Ohne deklarations pflichtige<br />
Inhalts- und Konservierungs stoffe<br />
Was folgte, waren weitere Verkostungen.<br />
Produkt für Produkt wurde getestet und<br />
die Zusammenstellung so lange verändert,<br />
bis das Team zufrieden war. Eine Herausforderung<br />
für die Geschmacksnerven –<br />
nicht nur aufgrund der unterschiedlichen<br />
Speisen. Die neuen Eigenmarken sind frei<br />
von deklarationspichtigen Inhaltsstoen,<br />
Konservierungsstoen, gehärteten Fetten<br />
und Hefeextrakten. Allesamt Zutaten, die<br />
häug verwendet werden, um Geschmack<br />
und Haltbarkeit von Lebensmitteln preisgünstig<br />
zu verändern. Notwendig sind sie<br />
38 <strong><strong>Service</strong>plus</strong><br />
Schmeckt wie bei<br />
<strong>Dussmann</strong> …<br />
Text: Anne Honisch · Fotos: ?????<br />
Weil die bestehenden Produkte am Markt den eigenen<br />
Ansprüchen nicht genügten, entschloss sich der Bereich Catering<br />
vor zwei Jahren, Eigenmarken einzuführen. Eine Geschichte von<br />
konditionierten Geschmacks nerven, Konservierungsstoffen und<br />
regionalen Spezialitäten.<br />
nicht. Und doch haben Glutamat und Co.<br />
über Jahre hinweg die Essgewohnheiten<br />
beeinusst, wie die Verkostungen zeigten:<br />
Die neuen, natürlichen Speisen schmeckten<br />
lecker, aber ungewohnt. „Die Leute<br />
sind auf diesen Geschmack konditioniert.<br />
Aber das kann man zum Glück ändern“,<br />
betont Mattes. Mit diesem Anspruch liegt<br />
<strong>Dussmann</strong> <strong>Service</strong> im Trend: Die deutschen<br />
Konsumenten legen zunehmend<br />
Wert auf unveränderte und gesunde Nahrungsmittel.<br />
Erst die Saucen und Suppen, dann Fleischgerichte<br />
wie Rouladen und Bratwürste, gefolgt<br />
von Kartoelbrei – die Produktpalette<br />
wächst. „Eigenmarken laufen nur, wenn<br />
sie national akzeptiert sind“, erklärt Mattes<br />
das Auswahlprinzip und fügt hinzu: „Die<br />
Eigenmarke Weißwurst würde nicht funktionieren.“<br />
Denn bei deutschlandweit akzeptierten<br />
Produkten kann der Caterer das<br />
Einkaufsvolumen bündeln – was zu einem<br />
Preisvorteil führt, auch bei gehobener Qualität<br />
der Speisen.<br />
Nach den bisherigen Erfolgen hat das Catering-Team<br />
nun Snacks und Desserts im<br />
Blick: Von Paninis über Baguettes bis hin<br />
zu Süßwaren sind solche kleinen Speisen<br />
sehr gefragt. Die Einführung einer neuen<br />
Eigenmarke begleitet <strong>Dussmann</strong> <strong>Service</strong><br />
mit Produktschulungen zu Inhaltsstoen,<br />
Zubereitung und auch Präsentation der<br />
Speisen. Denn auch ohne Glutamat und<br />
Hefe extrakt gilt: Das Auge isst mit.<br />
Text: Anne Honisch<br />
Kontakt:<br />
<strong>Dussmann</strong> <strong>Service</strong> Deutschland GmbH<br />
Fachbereich Catering<br />
Fon +49 (0) 30 / 20 25 – 2754<br />
© fotolia.com, Friis-Larsen<br />
Alles Bio in Wien<br />
„Bio ist gut für die Umwelt und für mich selbst. Zuhause achte ich<br />
sehr auf frische und biologische Lebensmittel. Doch sobald man<br />
auswärts isst, hört die Bio-Ernährung meist auf!“ Mit dieser Einstellung<br />
besuchte <strong><strong>Service</strong>plus</strong>-Autorin Martina Zowack <strong>Dussmann</strong>s Genuss-<br />
Welt im Businesspark Vienna.<br />
Bei meinem Besuch in <strong>Dussmann</strong>s<br />
Genuss-Welt im Businesspark<br />
Vienna bin ich sehr erfreut, ein<br />
Gericht auf der Speisekarte zu nden, das<br />
aus biologischen Lebensmitteln zubereitet<br />
wurde. Ich tree den Geschäftsführer von<br />
<strong>Dussmann</strong> <strong>Service</strong>, Mag. Peter Edelmayer,<br />
der mich über die Bio-Zertizierung von<br />
<strong>Dussmann</strong> <strong>Service</strong> Österreich durch die<br />
Austria Bio Garantie GmbH informiert.<br />
„Für uns steht Qualität bei allen Dienstleistungen<br />
an oberster Stelle. Die ausgesprochen<br />
positive Resonanz unserer Gäste<br />
im Betriebsrestaurant des Business Park Vienna<br />
hat uns darin bestärkt, dass die Bio-<br />
Zertifizierung ein Schritt in die richtige<br />
Richtung ist. Wir werden das Angebot an<br />
Gerichten, die aus biologischen Lebensmitteln<br />
zubereitet werden, daher sukzessive auf<br />
weitere Betriebsrestaurants in Österreich<br />
ausweiten.“<br />
Der Bio-Zertifizierung vorangegangen<br />
waren intensive Vorbereitungen. Köche<br />
und Mitarbeiter der Speisenausgabe wurden<br />
sorgfältig im Umgang mit Bio-Lebensmitteln<br />
und der richtigen Auslobung der<br />
Bio-Produkte geschult. Anschließend adaptierte<br />
<strong>Dussmann</strong> die Produktions-, Lager-<br />
und Ausgabeflächen, indem eigene<br />
Bereiche geschaen wurden, in denen<br />
ausschließlich Bio-Produkte gelagert und<br />
verarbeitet werden dürfen. So wird ausgeschlossen,<br />
dass Bio-Lebensmittel mit konventionellen<br />
in Kontakt kommen oder<br />
verwechselt werden.<br />
Die ausgezeichnete Qualität und Vielfalt<br />
des Essens in <strong>Dussmann</strong>s Genuss-Welt<br />
bleibt natürlich erhalten. Neben dem biologischen<br />
Wochengericht bietet das Restaurant<br />
im täglichen Wechsel drei<br />
verschiedene Tagesmenüs mit Suppe,<br />
Hauptspeise und Salat an sowie Vitalteller,<br />
Businessteller, Wokgerichte<br />
und diverse Pastagerichte. In einem<br />
eigenen „Front Cooking“-Bereich<br />
kreiert <strong>Dussmann</strong> <strong>Service</strong> frische<br />
Spezialitäten vom Grill. Je nach Saison werden<br />
zusätzlich schmackhafte Aktionswochen<br />
aus regionaler Küche wie etwa Spargel-,<br />
Schwammerl- und Schnitzelwochen<br />
sowie Länder-emenwochen wie Italien<br />
oder Asien geboten.<br />
Bei meinem nächsten Besuch kann ich nun<br />
von Montag bis Freitag ein Gericht wählen,<br />
das aus biologischen Lebensmitteln zubereitet<br />
ist. Damit beschränkt sich die Bio-<br />
Ernährung der täglich 850 Besucher von<br />
<strong>Dussmann</strong>s Genuss-Welt im Business Park<br />
Vienna nicht mehr nur auf das Wochenende.<br />
Sie können auch unter der Woche<br />
mit gutem Gewissen bewusst genießen.<br />
<strong>Dussmann</strong> <strong>Service</strong> ist auch in Österreich einer<br />
der größten privaten Multidienstleister<br />
für Gebäudereinigung, Gebäudetechnik, Catering,<br />
Sicherheits- und Empfangsdienste,<br />
kaufmännisches Management sowie Energiemanagement<br />
aus einer Hand. Im Bereich<br />
Catering punkten garantierte Produktfrische<br />
und höchste Qualität im <strong>Service</strong> sowie das<br />
österreichweite Niederlassungsnetz. Um<br />
den Gästen noch mehr Auswahl und Qualität<br />
anzubieten, ließ sich <strong>Dussmann</strong> <strong>Service</strong><br />
2<strong>01</strong>1 von der Austria Bio Garantie GmbH<br />
bio-zertifizieren. Diese verfügt über lange<br />
Erfahrung im Bereich Gastronomie und<br />
Großküchen und kontrolliert mehr als 10.700<br />
der 20.000 Biobauern sowie über 1.000 Verarbeiter/Importeure<br />
in ganz Österreich.<br />
Kontakt:<br />
<strong>Dussmann</strong> <strong>Service</strong> Österreich<br />
Fachbereich Catering<br />
Fon +43 / 7 32 / 7 81 95 10<br />
Österreich<br />
<strong><strong>Service</strong>plus</strong> 39<br />
© fotolia.com, van Vonno
ihr Kontakt vor ort<br />
Aachen<br />
Fon +49 (0)2 41 / 55 94 69 77<br />
Augsburg<br />
Fon +49 (0)8 21 / 297 90 0<br />
Bad Tölz<br />
Fon +49 (0)80 41 / 76 16 0<br />
Berlin<br />
Fon +49 (0)30 / 20 25 - 17 00<br />
E-Mail: dussmann-serviceberlin<br />
@dussmann.de<br />
Braunschweig<br />
Fon +49 (0)5 31 / 70 14 14 - 0<br />
Bremen<br />
Fon +49 (0)4 21 / 4 35 27 - 0<br />
Burgkirchen<br />
Fon +49 (0)86 79 / 91 37 76<br />
Chemnitz<br />
Fon +49 (0)3 71 / 49 07 - 0<br />
E-Mail: dussmann-servicechemnitz<br />
@dussmann.de<br />
Cottbus<br />
Fon +49 (0)3 55 / 7 56 60 - 0<br />
Darmstadt<br />
Fon +49 (0)61 51 / 8 00 80 23<br />
Dingolfing<br />
Fon +49 (0)87 31 / 3 19 76 29<br />
Dortmund<br />
Fon +49 (0)2 31 / 95 98 80 69<br />
Dresden<br />
Fon +49 (0)3 51 / 81 92 75 – 0<br />
E-Mail: dussmann-servicedresden<br />
@dussmann.de<br />
Duisburg/Oberhausen<br />
Fon +49 (0)2 08 / 82 87 78 - 60<br />
Düsseldorf<br />
Fon +49 (0)2 11 / 5 69 46 85<br />
Erfurt<br />
Fon +49 (0)3 61 / 5 55 34 - 0<br />
E-Mail: dussmann-serviceerfurt<br />
@dussmann.de<br />
Essen<br />
Fon +49 (0)2 <strong>01</strong> / 4 50 07 - 0<br />
E-Mail: dussmann-serviceessen<br />
@dussmann.de<br />
Ettlingen<br />
Fon +49 (0)72 43 / 3 32 93 04<br />
Frankfurt am Main<br />
Fon +49 (0)69 / 40 58 90 - 0<br />
E-Mail: dussmann-servicefrankfurt<br />
@dussmann.de<br />
Frankfurt (oder)<br />
Fon +49 (0)3 35 / 6 63 99 - 0<br />
E-Mail: dussmann-serviceffo<br />
@dussmann.de<br />
Freiburg<br />
Fon +49 (0)7 61 / 89 67 - 50<br />
E-Mail: dussmann-servicefreiburg<br />
@dussmann.de<br />
Gera<br />
Fon +49 (0)3 65 / 2 90 58 - 0<br />
Gießen<br />
Fon +49 (0)6 41 /96 08 90 - 0<br />
Göttingen<br />
Fon +49 (0)5 51 / 3 89 19 56-2<br />
Halle<br />
Fon +49 (0)3 45 / 5 22 34 18<br />
Hamburg<br />
Fon +49 (0)40 / 55 58 67 - 0<br />
E-Mail: dussmann-servicehamburg<br />
@dussmann.de<br />
Hamburg - technisches Büro<br />
Fon +49 (0)40 / 22 69 46 35<br />
Hannover<br />
Fon +49 (0)5 11 / 96 99 60<br />
E-Mail: dussmann-servicehannover<br />
@dussmann.de<br />
Heilbronn<br />
Fon +49 (0)71 31 / 6 42 47 66<br />
Kassel<br />
Fon +49 (0)5 61 / 57 06 46 - 0<br />
Kiel<br />
Fon +49 (0)4 31 / 88 67 93 - 0<br />
Koblenz<br />
Fon +49 (0)2 61 / 95 22 54 25<br />
Köln<br />
Fon +49 (0)2 21 / 17 00 18 - 0<br />
E-Mail: dussmann-servicekoeln<br />
@dussmann.de<br />
Leipzig<br />
Fon +49 (0)3 41 / 21 88 75 - 0<br />
E-Mail: dussmann-serviceleipzig<br />
@dussmann.de<br />
Magdeburg<br />
Fon +49 (0)3 91 / 6 26 16 - 0<br />
E-Mail: dussmann-servicemagdeburg<br />
@dussmann.de<br />
Mannheim<br />
Fon +49 (0) 62 02 / 5 77 71 62<br />
München<br />
Fon +49 (0)89 / 55 25 92 - 0<br />
E-Mail: dussmann-servicemuenchen<br />
@dussmann.de<br />
Neubrandenburg<br />
Fon +49 (0)3 95 / 5 70 65 - 0<br />
Nürnberg<br />
Fon +49 (0)9 11 / 4 30 88 - 0<br />
E-Mail: dussmann-servicenuernberg<br />
@dussmann.de<br />
Neuruppin<br />
Fon +49 (0)33 91 / 77 52 17<br />
Neuss<br />
Fon +49 (0)21 31 / 1 33 00 59<br />
Osnabrück<br />
Fon +49 (0)5 41 - 4 06 79 61<br />
Regensburg<br />
Fon +49 (0)9 41/ 56 81 68 - 27<br />
Reutlingen<br />
Fon +49 (0)71 21 / 3 04 53 63<br />
Rosenheim<br />
Fon +49 (0)80 31 / 4 06 75 76<br />
Rostock<br />
Fon +49 (0)3 81 / 2 42 26 - 0<br />
E-Mail: dussmann-servicerostock<br />
@dussmann.de<br />
Saarbrücken<br />
Fon +49 (0)6 81 / 9 88 08 - 0<br />
E-Mail: dussmann-servicesaarbruecken<br />
@dussmann.de<br />
Schwerin<br />
Fon +49 (0)3 85 / 30 31 62 - 0<br />
Stockach<br />
Fon +49 (0)1 72 / 1 57 02 44<br />
Stuttgart<br />
Fon +49 (0)7 11 / 25 98 10 - 1<br />
E-Mail: dussmann-servicestuttgart<br />
@dussmann.de<br />
Trier<br />
Fon +49 (0)6 51 / 1 46 07 87<br />
Ulm<br />
Fon +49 (0)7 31 / 3 79 93 15<br />
Wolfsburg<br />
Fon +49 (0)53 63 - 8 09 72 - 0<br />
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