Elektroinstallation - Planungshelfer.de
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5.15. <strong>Elektroinstallation</strong><br />
Der elektrische Hausanschluss besteht aus Einführungskabel und Hausanschlusskasten. Für die Aufnahme<br />
<strong>de</strong>s Stromanschlusses und an<strong>de</strong>rer Versorgungsleitungen ist ein an <strong>de</strong>r Außenwand gelegener<br />
Hausanschlussraum im Untergeschoss vorzusehen. Art und Umfang sowie Installationsort von<br />
Hauptstromversorgungssystemen und Zählerschränken wer<strong>de</strong>n entsprechend <strong>de</strong>n Technischen Anschlussbedingungen<br />
(TAB) <strong>de</strong>r Energieversorgungsunternehmen (EVU) festgelegt. Zählerplätze sind<br />
in leicht zugänglichen Räumen, in einigen Orten auch außerhalb <strong>de</strong>s Hauses anzuordnen. Die Verteilung<br />
innerhalb <strong>de</strong>s Hauses erfolgt üblicherweise mit einer Hauptleitung vom Hausanschluss zu<br />
<strong>de</strong>n Zählerplätzen. Von dort erhält je<strong>de</strong> Wohnung eine Zuleitung. Ein Fundamenter<strong>de</strong>r erhöht die<br />
Sicherheit <strong>de</strong>r elektrischen Anlage. Die Anordnung <strong>de</strong>r Zählerplätze erfolgt nach <strong>de</strong>n Technischen<br />
Anschlussbedingungen <strong>de</strong>s Energieversorgungsunternehmens. Der Stromkreisverteiler ist im Belastungsschwerpunkt<br />
vorzusehen.<br />
Arbeiten an <strong>de</strong>r <strong>Elektroinstallation</strong> dürfen nur von zugelassenen Fachfirmen durchgeführt wer<strong>de</strong>n.<br />
Diese Firmen führen eine Erstprüfung nach VDE 0100 durch, die protokolliert wer<strong>de</strong>n muss.<br />
Die Stromverteilung erfolgt mit Aufputz-, Unterputz- o<strong>de</strong>r in Leerrohren verlegten Leitungen über<br />
Anzweig- und Verbindungsdosen, Geräte-Verbindungsdosen o<strong>de</strong>r Verteilerkästen, ggf. auch über<br />
<strong>Elektroinstallation</strong>skanäle. In Wohnungen wird überwiegend die Unterputz-Installation ausgeführt.<br />
Leitungen in Wän<strong>de</strong>n dürfen nur senkrecht und waagerecht o<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>finierten Installationszonen<br />
verlegt wer<strong>de</strong>n. Für Bä<strong>de</strong>r sind Son<strong>de</strong>rvorschriften und spezielle Schutzbereiche einzuhalten.<br />
In <strong>de</strong>r Frühphase <strong>de</strong>r Installation sollte bereits auf Blitz- und Überspannungsschutz sowie auf Elektromagnetische<br />
Verträglichkeit (EMV) geachtet wer<strong>de</strong>n. Für einen korrekt ausgeführten Blitz- und<br />
Überspannungsschutz sowie eine EMV-gerechte Installation sind beson<strong>de</strong>re Fachkenntnisse erfor<strong>de</strong>rlich.<br />
Hinsichtlich <strong>de</strong>r Ausstattungsqualität <strong>de</strong>r <strong>Elektroinstallation</strong> wer<strong>de</strong>n unterschie<strong>de</strong>n:<br />
1. Ausstattungswert 1 (Min<strong>de</strong>stausstattung)<br />
2. Ausstattungswert 2 (Standardausstattung)<br />
3. Ausstattungswert 3 (zukunftssichere Komfortausstattung)<br />
Elektro-BUS-System<br />
Die mo<strong>de</strong>rne Gebäu<strong>de</strong>systemtechnik ermöglicht auf <strong>de</strong>r Basis <strong>de</strong>s Elektro-BUS-Systems integrierte<br />
Systeme zur Steuerung von Haustechnik-Komponenten mit <strong>de</strong>m Vorteil <strong>de</strong>r Reduzierung von Betriebsund<br />
Energiekosten. Parallel zur Versorgungsleitung wird eine Steuerleitung (BUS-Leitung) verlegt.<br />
Steuergeräte (Sensoren) und Fernschalter (Aktoren) sind an <strong>de</strong>n Installationsbus angeschlossen und<br />
tauschen ergebnisgesteuert Informationen miteinan<strong>de</strong>r aus. Die Technik reduziert Leitungs- und Installationsaufwand<br />
bei gleichzeitiger Erhöhung <strong>de</strong>r Flexibilität (bauliche Verän<strong>de</strong>rungen, Nutzungsän<strong>de</strong>rungen).<br />
Für eine optimale <strong>Elektroinstallation</strong> mit <strong>de</strong>m BUS-System muss eine möglichst einfache Erweiterbarkeit<br />
<strong>de</strong>r Anlage gewährleistet sein, z.B. die spätere Einbindung von Haushaltsgeräten, Audio-/<br />
Vi<strong>de</strong>ogeräten, Alarm- und Sicherheitseinrichtungen und <strong>de</strong>r Telekommunikationsanlage. Ist die BUS-<br />
Leitung einmal verlegt, so kann das System in mehreren Stufen installiert wer<strong>de</strong>n. Bei <strong>de</strong>r Vorverka-<br />
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belung wird die BUS-Leitung zur späteren Nutzung <strong>de</strong>r BUS-Technik vorsorglich in je<strong>de</strong>m Raum mit<br />
verschie<strong>de</strong>nen Zugriffspunkten verlegt.<br />
Schalter und Steckdosen<br />
In Wohnräumen kommen in <strong>de</strong>r Regel Schalter und Steckdosen in Unterputz-Ausführung für trockene<br />
Räume zum Einsatz. Schalter und Steckdosen wer<strong>de</strong>n innerhalb einer Wohnung grundsätzlich in <strong>de</strong>r<br />
gleichen Ausführungsart gewählt. Sie tragen wesentlich zum Erscheinungsbild <strong>de</strong>r Räume bei. Unter<br />
einem einheitlichen, ggf. auch gemeinsamen Ab<strong>de</strong>ckrahmen lassen sich Schutzkontakt-Steckdosen<br />
(auch mit Überspannungsschutz), Antennen-, Telekommunikations- und Lautsprechersteckdosen,<br />
Schalter, Dimmer, Bewegungsmel<strong>de</strong>r, Raumthermostat, Jalousieschalter u.a.m. kombinieren und im<br />
gleichen Design zusammenfassen. Funktaster statt <strong>de</strong>r normalen Taster/Schalter steuern drahtlos<br />
und ersparen bei Renovierung und Mo<strong>de</strong>rnisierung das Verlegen neuer Leitungen. Für Außenanlagen<br />
und feuchte Räume müssen wassergeschützte Schalter und Steckdosen gewählt wer<strong>de</strong>n. Von innen<br />
abschaltbare Außensteckdosen lassen sich gegen unerwünschte Benutzung schützen, um zu vermei<strong>de</strong>n,<br />
dass sie als Stromversorgung für Einbruchwerkzeug benutzt wer<strong>de</strong>n. Unterflursteckdosen<br />
wer<strong>de</strong>n mit feuchtigkeitsdichter Klappe bündig im Fußbo<strong>de</strong>n eingebaut. Zu<strong>de</strong>m gibt es Schalter mit<br />
fühlbaren Symbolen für Bewohner mit eingeschränkter Sehkraft.<br />
Tastschalter<br />
Tastschalter/SCHUKO<br />
Beleuchtung<br />
Die richtige Beleuchtung trägt zum Wohlbefin<strong>de</strong>n bei. Sie muss gute Sehbedingungen schaffen, vor<br />
allem in Arbeitsbereichen, Verkehrsbereichen, Treppenhäusern etc. und sorgt in Wohnräumen auch<br />
für behagliche Stimmung. Sie ist ein wesentliches architektonisches Gestaltungselement.<br />
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Folgen<strong>de</strong> Beleuchtungsarten wer<strong>de</strong>n unterschie<strong>de</strong>n: Allgemeinbeleuchtung, Platzbeleuchtung und<br />
Akzentbeleuchtung.<br />
Für die Beurteilung von Beleuchtungsanlagen gelten als Gütemerkmale: Lichtstrom (Beleuchtungsstärke),<br />
Lichtstärke, Leuchtdichte (Begrenzung <strong>de</strong>r Blendung), Lichtausbeute, Lichtfarbe.<br />
Die Auswahl <strong>de</strong>r Leuchten erfolgt neben <strong>de</strong>m Verwendungszweck auch nach <strong>de</strong>r Art <strong>de</strong>s Leuchtmittels:<br />
Glühlampen, Nie<strong>de</strong>rvolt-Halogen-Glühlampen, Leuchtstofflampen (auch Kompaktleuchtstofflampen),<br />
Hochdruckentladungslampen.<br />
Nach <strong>de</strong>r Art <strong>de</strong>r Montage wer<strong>de</strong>n Leuchten unterschie<strong>de</strong>n in: Deckeneinbau- und -aufbauleuchten,<br />
Anbauleuchten, Hängeleuchten, Stehleuchten, Tischleuchten u.a.m. Mit Strahlern, dreh-, schwenkbar<br />
o<strong>de</strong>r starr, kann man gezielt Akzente setzen. Leuchten an Stromschienen lassen sich verschieben<br />
und in <strong>de</strong>r Anzahl verän<strong>de</strong>rn. Steh- und Tischleuchten sind mobil und jeweils dort einsetzbar, wo<br />
sie benötigt wer<strong>de</strong>n. Mit höhenverstellbaren Pen<strong>de</strong>lleuchten über Ess- und Couchtischen sind unterschiedliche<br />
Lichtwirkungen möglich.<br />
Zur Ermittlung <strong>de</strong>r erfor<strong>de</strong>rlichen Lichtstärke gelten folgen<strong>de</strong> Orientierungsgrößen:<br />
1. 30–40 W/m2 für überwiegend hell ausgestattete Wohnräume und Kin<strong>de</strong>rzimmer<br />
2. 40–50 W/m2 für überwiegen<strong>de</strong> dunkel ausgestattete Wohnräume und Arbeitszimmer<br />
3. 30 W/m2 für Schlafzimmer, Flure und Dielen<br />
4. 50 W/m2 für Küchen und Hausarbeitsräume bei Glühlampen, bei Leuchtstofflampen<br />
jedoch nur 20 W/m2<br />
5. 20–30 W/m2 für Treppenhäuser<br />
6. Wichtige elektrotechnische Eigenschaften von Leuchten sind Schutzklasse, Schutzarten,<br />
Funkentstörung. Achten Sie bei <strong>de</strong>r Auswahl <strong>de</strong>r Leuchten auf ein harmonisches Gesamtbild<br />
hinsichtlich Material, Farbe und Formgebung <strong>de</strong>r Leuchten untereinan<strong>de</strong>r und<br />
in Kombination mit <strong>de</strong>m Mobiliar!<br />
Haussprechanlagen, Klingelanlage<br />
Für je<strong>de</strong> Wohnung ist eine Klingelanlage, für Gebäu<strong>de</strong> mit mehr als zwei Wohnungen zusätzlich<br />
eine Türöffneranlage ggf. in Kombination mit einer Türsprechanlage zu installieren. Bei großen<br />
Grundstücken können zusätzlich Torklingel-, Toröffner- und Torsprechanlagen erfor<strong>de</strong>rlich wer<strong>de</strong>n.<br />
Tür- bzw. Torsprechanlagen können auch als Bildsprechanlagen ausgeführt wer<strong>de</strong>n. Für <strong>de</strong>n internen<br />
Sprechverkehr innerhalb <strong>de</strong>s Hauses dienen Haustelefonanlagen als Gegensprechanlagen o<strong>de</strong>r<br />
Wechselsprechanlagen. Klingel-, Türöffner- und Türsprechanlagen können integriert wer<strong>de</strong>n. Bei<br />
entsprechen<strong>de</strong>r Ausstattung lässt sich die Haustelefonanlage mit <strong>de</strong>m Telekommunikationsanschluss<br />
kombinieren.<br />
Alarmanlagen<br />
Gefahrenmel<strong>de</strong>anlagen (GMA) dienen <strong>de</strong>m Schutz von Gesundheit, Leben, Sachwerten und Informationen.<br />
Sie können bauliche Schutzmaßnahmen nicht ersetzen, jedoch ergänzen. Zur Planung einer<br />
Gefahrenmel<strong>de</strong>anlage sind ggf. Versicherungsauflagen zu beachten. Rat und Auskunft erhalten Sie<br />
bei <strong>de</strong>r Kriminalpolizei und bei <strong>de</strong>r VdS Scha<strong>de</strong>nverhütung GmbH.<br />
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Vor <strong>de</strong>r Errichtung einer Gefahrenmel<strong>de</strong>anlage ist ein Konzept zu erstellen, in <strong>de</strong>m Schutzziele <strong>de</strong>finiert<br />
wer<strong>de</strong>n (Hauseinrichtung, Wertgegenstän<strong>de</strong>, Brandschutz, Einbruchschutz). Günstig ist <strong>de</strong>r<br />
Einbau einer Gefahrenmel<strong>de</strong>anlage im Zuge <strong>de</strong>s Neubaus, jedoch auch ein nachträglicher Einbau<br />
ist möglich, ggf. mit Anlagen auf Funkbasis. Zu unterschei<strong>de</strong>n sind: Brandmel<strong>de</strong>anlagen (BMA), Einbruchmel<strong>de</strong>anlagen<br />
(EMA), Überfallmel<strong>de</strong>anlagen (ÜMA) und Gelän<strong>de</strong>überwachungsanlagen.<br />
Eine Sicherungsanlage besteht je nach Bedarf aus <strong>de</strong>r Außenhautsicherung und/o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Innenraumsicherung.<br />
Ergänzt wer<strong>de</strong>n Einbruchmel<strong>de</strong>anlagen durch Einzelobjektsicherung (ggf. mit einer<br />
Vi<strong>de</strong>o-Überwachungsanlage), Überfall-Notrufmel<strong>de</strong>r und Freigelän<strong>de</strong>sicherung. Wichtige Einzelkomponenten<br />
von Einbruchmel<strong>de</strong>anlagen sind Alarmgeber, Einbruchmel<strong>de</strong>zentrale, Scharfschalteinrichtung<br />
und Notstromversorgung.<br />
Man unterschei<strong>de</strong>t folgen<strong>de</strong> Alarmierungsarten:<br />
1. stiller Alarm<br />
2. örtliche Alarmabgabe<br />
Blitzschutzanlagen<br />
Blitzschutzanlagen sind, unabhängig von behördlichen Auflagen, zu empfehlen für Wohngebäu<strong>de</strong><br />
mit beson<strong>de</strong>rer Blitzgefährdung, z.B. exponierter Lage, einem Reet-/Schilfdach o<strong>de</strong>r sofern sie<br />
schützenswerte Einrichtungen enthalten. Blitzschutzanlagen bestehen aus äußerem Blitzschutz und<br />
innerem Blitzschutz. Während <strong>de</strong>r äußere Blitzschutz vorrangig die Brandgefahr beseitigt, wer<strong>de</strong>n<br />
durch Maßnahmen <strong>de</strong>s inneren Blitzschutzes die Auswirkungen <strong>de</strong>s Blitzstroms auf Personen, metallene<br />
Installationen, elektrische Anlagen und elektronische Geräte verhin<strong>de</strong>rt. Der äußere Blitzschutz<br />
wird gebil<strong>de</strong>t aus Fangeinrichtung, senkrechten Ableitungen und Erdungsanlage. Metallteile<br />
<strong>de</strong>r Gebäu<strong>de</strong>hülle können als Auffangvorrichtungen dienen. Die Ableitungen verbin<strong>de</strong>n die Fangeinrichtungen<br />
mit <strong>de</strong>r Erdungsanlage und können auf o<strong>de</strong>r unter Putz verlegt wer<strong>de</strong>n. Für Antennenanlagen<br />
ist Blitzschutz erfor<strong>de</strong>rlich. Der innere Blitzschutz umfasst <strong>de</strong>n Potenzialausgleich und <strong>de</strong>n<br />
Einbau von Überspannungsschutzgeräten. Er verhin<strong>de</strong>rt das Auftreten von zu hohen Spannungen<br />
innerhalb <strong>de</strong>r Gebäu<strong>de</strong>. Fangeinrichtungen, Ableitungen, Erdungsanlage und die Maßnahmen <strong>de</strong>s<br />
inneren Blitzschutzes müssen von Fachkräften aufeinan<strong>de</strong>r abgestimmt wer<strong>de</strong>n. Bereits vorhan<strong>de</strong>ne<br />
Blitzschutzanlagen sollten im Rahmen von Mo<strong>de</strong>rnisierungs- und Instandsetzungsmaßnahmen überprüft<br />
und ggf. erneuert wer<strong>de</strong>n.<br />
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