Stadtbild-Infos
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Seite 3 <strong>Stadtbild</strong>-<strong>Infos</strong> 2/2008<br />
Die AG Geschichte Weitlingkiez<br />
berichtet:<br />
Nach dem 2. Weltkrieg<br />
Die Bombardierungen des zweiten<br />
Weltkrieges verschonten auch den<br />
Nöldnerplatz und seine Umgebung<br />
nicht. Ein großer Teil der Bebauung<br />
am Platz wurde zerstört. Viele Wohnhäuser<br />
waren stark beschädigt und<br />
wurden in den Nachkriegsjahren abgerissen.<br />
Dazu gehörten neben dem<br />
ehemaligen Armenhaus auch die<br />
meisten Häuser an der Lückstraße bis<br />
zur Gieselastraße sowie entlang dem<br />
Archibaldweg. 1947, nach dem Abriss<br />
des ehemaligen Armenhauses erhielt<br />
der Platz endlich einen Namen: Nöldnerplatz,<br />
in Erinnerung an den antifaschistischen<br />
Kämpfer Ernst Nöldner.<br />
Die Aula der Max-Taut-Schule<br />
wurde durch eine Bombe in den letzten<br />
Kriegsmonaten stark beschädigt<br />
und versank in einen 60-jährigen<br />
Dornröschenschlaf im Schatten inzwischen<br />
stattlicher Bäume.<br />
Vom Wiederaufbau bis zur Wende<br />
1953 waren die kriegsbeschädigten<br />
Gebäude im Umfeld des Platzes abgeräumt,<br />
am Platz blieben drei<br />
Wohnhäuser und die Max-Taut-<br />
Schule. Ab 1953 begann auch in Lichtenberg<br />
der Wiederaufbau.<br />
Luftaufnahme von 1953; Quelle: Landesluftbildarchiv<br />
1954 wurde der am Platz gelegene S-<br />
Bahnhof Neu-Lichtenberg umbenannt<br />
Der Nöldnerplatz und seine Geschichte<br />
Teil 2: Von 1945 bis heute<br />
und erhielt den Namen des Platzes:<br />
Nöldnerplatz. Auf einem Teil der bis<br />
her unbebauten Fläche zwischen<br />
Nöldnerstraße und Schlichtallee entstand<br />
ein großer Neubau, der 1955<br />
als „Akademie für Sozial- und Arbeitshygiene“<br />
eingeweiht wurde. Am<br />
Archibaldweg entstanden zwischen<br />
Lückstraße und Leopoldstraße neue<br />
Wohnbauten, danach kam das Baugeschehen<br />
am Nöldnerplatz zum<br />
Erliegen.<br />
Erst in den 70er Jahren setzte das<br />
Bauen am Nöldnerplatz wieder ein, es<br />
entsteht ein Plattenbau an der<br />
Lückstraße, in dem heute das Technische<br />
Hilfswerk residiert. Inzwischen<br />
ist der Plattenbau das letzte Gebäude<br />
am Platz, das eine optische Aufwertung<br />
dringend nötig hat.<br />
Von 1990 bis heute<br />
Erst in den 90er Jahren, nachdem das<br />
Gebiet um den Nöldnerplatz mit zum<br />
Sanierungsgebiet erklärt wird, setzten<br />
erneut umfangreiche Bauaktivitäten<br />
ein. An der Lückstraße entsteht ein<br />
neuer Verwaltungsbau, der 2000 fertig<br />
gestellt wurde und unter anderem<br />
die Sozialkasse des Berliner Bauge-<br />
werbes beherbergt. Die Fassade des<br />
Gebäudes ist im Stile alter Fabrikgebäude<br />
der Gründerzeit gestaltet, große<br />
Fenster und Klinkermauerwerk<br />
setzen einen neuen Akzent am Platz,<br />
und in dem Rückschwung seiner<br />
Fassadenabwicklung wird die<br />
sich verengende Straßenführung der<br />
Lückstraße aufgenommen. In der<br />
Lückstraße und an der Ecke zur Fischerstraße<br />
entstehen Wohnungsneubauten,<br />
die benachbarten Altbauten<br />
werden instand gesetzt und modernisiert.<br />
Ab 2004 erfährt dann der<br />
Nöldnerplatz selbst eine komplette<br />
Umgestaltung, die den Platz größer<br />
werden lässt, seine Angebote vielfältiger<br />
und klarer lesbar.<br />
Der S-Bahnhof Nöldnerplatz (ca.1992)<br />
Foto: Privatsammlung Wiesner<br />
Wir Bürger freuen uns darüber, besonders<br />
Kinder und Jugendliche nutzen<br />
die Angebote des vergrößerten<br />
Spielbereiches gerne. Teile des Kinderspielplatzes<br />
wurden in einem<br />
Workshop mit Kindern erdacht und<br />
umgesetzt. Besonderen Zuspruch<br />
findet die Skaterbahn, ein Treffpunkt<br />
Jugendlicher.<br />
Die beiden Tortenstücke suchen das<br />
Trennende der Nöldnerstraße durch<br />
übergreifende Gestaltungselemente<br />
zu überbrücken, Verbindendes herzustellen<br />
zwischen doch Geteiltem. Gespannt<br />
sind wir auf das dritte Tortenstück,<br />
jenes kleine Dreieck, das dem<br />
Bogen der Max-Taut-Aula vorgelagert<br />
ist, die im Dezember vergangenen<br />
Jahres als moderner Multifunktionsraum<br />
wieder in Betrieb genommen<br />
wurde. Der dunkelrote Ziegelbau in<br />
der eleganten Formensprache der<br />
klassischen Moderne setzt nun wieder<br />
einen Akzent am Platz.<br />
Nachdem auch das Gebäude der<br />
Ausländerbehörde mit einer dämmenden<br />
Außenhaut versehen wurde,<br />
erglänzt der Nöldnerplatz zum<br />
100-jährigen Stadtjubiläum Lichtenbergs<br />
in neuem Gewand.