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1 Peter Godzik, Ratzeburger Predigten Inhaltsverzeichnis 1997 ...

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Gemeinhin herrscht die ja Ansicht, Jesus habe sich mit seiner Erwartung des nahen<br />

Weltendes gründlich geirrt. „Noch in dieser Generation“ – nein, das ist bekanntlich<br />

nicht eingetreten. Stattdessen haben wir Zeit geschenkt bekommen, viel Zeit, für ein<br />

Leben mit Überraschungen. „Evolution“, so hat ein Philosoph unserer Tage einmal<br />

gesagt, „ist das große Abenteuer, das Zeit einsetzt, um Überraschungen hervorzubringen.“<br />

Wollen wir Gott schelten für seine große Geduld mit uns, für seine wunderbaren<br />

Lebensüberraschungen, die er immer wieder bereit hält? Dass sich nicht gleich<br />

das Weltende naht, sondern Wehen im Gange sind, die uns aufwecken wollen: „Seht<br />

auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht“?<br />

Christen gelten im Hinblick auf Zukunftsprognosen heute nicht als besonders kompetent,<br />

insbesondere, weil sich ihr Meister selbst über den Zeitpunkt des Weltendes<br />

geirrt zu haben scheint. Merkwürdig ist das schon mit der Suche nach einer Zukunftsprognose:<br />

Jede, jeder hat sie, jede, jeder weiß, was die nächsten Jahre, womöglich<br />

schon die nächsten Tage, Wochen, Monate, ganz sicher aber die nächsten<br />

Jahrzehnte ihm bringen werden: den eigenen Tod. Das Ende ist nahe, in jedem Fall<br />

und für jeden. Nur dass der Tod für den Glaubenden eben auch noch ein paar Überraschungen<br />

bereithält, Überraschungen, die keineswegs unangenehm zu sein brauchen,<br />

ganz im Gegenteil. Denn sie werden auf jeden Fall ein menschliches Gesicht<br />

haben: Jesus von Nazareth, den erhöhten Christus. Maria Magdalena hat es gesehen<br />

und geschaut und darauf ihr Leben und Sterben gebaut.<br />

In unseren Tagen hat einmal jemand gesagt: „Wenn du das Universum mit deinem<br />

Leben überraschst, wird das Universum dich bei deinem Tod überraschen.“ So ist es:<br />

Es wird eine handfeste Überraschung geben in einem zugewandten Angesicht. Darüber<br />

hinaus haben wir Christen eine weitere Zukunftsprognose, und die ist brisant:<br />

„Der Himmel, der ist,<br />

ist nicht der Himmel, der kommt,<br />

wenn einst Himmel und Erde vergehen.<br />

Der Himmel, der kommt,<br />

das ist der kommende Herr,<br />

wenn die Herren der Erde gegangen.“ (Kurt Marti, EG 153,1-2)<br />

Warten wir das ab in Geduld. Mag viel vergehen, ja alles, was uns umgibt, auch diese<br />

Kirche: Es ist Christus der kommt. Seine Worte bleiben in Ewigkeit. Amen.<br />

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