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1 Peter Godzik, Ratzeburger Predigten Inhaltsverzeichnis 1997 ...

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das lässt unsere Städte leben und schenkt uns allen eine lebens- und liebenswerte<br />

Zukunft.<br />

Jesus, so hören wir aus dem Evangelium, belässt es nicht bei der Klage und den<br />

mahnenden Worten, bei dem Appell zu einem friedlichen und gerechten Leben. Er<br />

geht hin und nimmt selbst seine Verantwortung wahr als ein Bürger seiner Stadt und<br />

des Gottesreiches zugleich: Er geht hinauf zum Tempel und fängt an, die Händler<br />

hinauszutreiben, die Kräfte seiner Zeit, die aus dem Gotteshaus eine Räuberhöhle<br />

gemacht hatten. Vielleicht ist das der wichtigste und entscheidendste Beitrag einer<br />

Christengemeinde zum Leben in unserer Stadt: Dass wir die Kirchen nicht zu Räuberhöhlen<br />

verkommen lassen, sondern auf eine christliche Gemeinde Acht geben, in<br />

der gebetet und täglich gelehrt wird, was aus Gottes Wort für uns zu beachten ist –<br />

„auf dass es uns gut gehe und wir lange leben in dieser Stadt und dem Land, das<br />

Gott uns anvertraut hat“.<br />

Freilich wird es auch immer wieder Menschen geben, die uns in die Irre führen, die<br />

nicht wissen oder verkennen, was dem Frieden und der Auferbauung untereinander<br />

dient. Sie ersticken und bringen zum Schweigen, was zur Umkehr mahnt und die<br />

Wohlfahrt der Stadt fördert, oder sie grölen die falschen und ewig gestrigen Parolen.<br />

Sie ertragen den Mut nicht und die Klarheit und Einfachheit, mit der ein Gemeinwesen<br />

in die Zukunft geführt werden muss. Ihnen gilt es zu widerstehen mit den politischen<br />

Mitteln und Einsichten, die uns heute geben sind. Dazu gehört auch das bürgerschaftliche<br />

Engagement in den politischen Parteien, den Vereinen und Verbänden<br />

dieser Stadt. Dazu gehört aber vor allem das Hören auf die Stimme dessen, der unseren<br />

Frieden will, der Segen schenkt „der Stadt und dem Erdkreis“, der zu unserem<br />

Heil zu uns spricht und uns in der Nähe Gottes hält: Christus. Er hat geweint über<br />

eine Stadt, sich Sorgen gemacht um ihre Zukunft und ihren Tempel gereinigt vom<br />

Unrat falscher Gedanken und Betätigungen. Er liebte diese Stadt und wollte ihr Bestes<br />

und hat sie so mit Güte beschenkt, dass sie zum Symbol der Gottesstadt geworden<br />

ist, in die wir einst alle einziehen werden.<br />

Und so werden wir am Ende über die Mauern unserer eigenen Stadt hinausgewiesen.<br />

Es geht nicht nur um Ratzeburg, es geht um alle Städte und Landstriche der<br />

Welt. Wir werden nachher das Ehepaar Dr. Augustin und Pastor Lies aussenden<br />

nach Papua-Neuguinea, in den uns partnerschaftlich verbundenen Kotte-Distrikt der<br />

Lutherischen Kirche von Papua-Neuguinea. Wir suchen nicht nur der Stadt Bestes,<br />

sondern das Beste für alle Menschen, damit auch unsere fernen Nächsten in Frieden<br />

und Gerechtigkeit leben können. Die Menschen in Papua-Neuguinea verzehrten ihre<br />

Kräfte in Stammesfehden und gegenseitigem Töten aus merkwürdig-rituellen Gründen,<br />

bis das Evangelium von Jesus Christus ihnen den lang ersehnten Frieden<br />

brachte. Sie sind noch nicht jenseits aller Gefahr, hier und da flackert die alte Mentalität<br />

und Aggressivität wieder auf mitten in einem paradiesischen Land. Sie müssen<br />

auch lernen, vom Garten in die Stadt zu kommen – in die befriedete Stadt, in die<br />

Stadt mit sozialer Gerechtigkeit und kultureller Blüte. Wir wollen ihnen helfen mit unseren<br />

Gaben und nach unseren Kräften, weil wir weitergeben wollen, was wir empfangen<br />

haben: ein Leben im Frieden unter Gottes Segen in einer Stadt, die uns birgt<br />

und ein Zuhause schenkt.<br />

Gott gebe, dass wir auf sein Wort hören und lernen, was dem Frieden dient und der<br />

Auferbauung untereinander! Dann werden wir vorbereitet und geübt sein für das Leben<br />

in der Gottesstadt, das auf uns wartet. Amen.<br />

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