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1 Peter Godzik, Ratzeburger Predigten Inhaltsverzeichnis 1997 ...

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Aus der heidnischen Trockenheit und Dürre dieses Landes hat Gott eine blühende<br />

Landschaft gemacht, die aus den Quellen des christlichen Glaubens schöpft. Wir dürfen<br />

nicht zulassen, dass dieses Blühen und Gedeihen wieder in die Dürre menschenfeindlicher<br />

Umtriebe zurückfällt. Am Grab der Märtyrer von Einhaus sollten wir uns<br />

gegenseitig versprechen, einzutreten für Menschenfreundlichkeit, und allen rechtsradikalen<br />

Umtrieben eine klare Absage erteilen. „Saget den verzagten Herzen: Seid<br />

getrost, fürchtet euch nicht!“ Wir sind nicht allein in unserem Einsatz für Gerechtigkeit<br />

und Frieden: „Seht, da ist euer Gott! Er kommt zur Rache; Gott, der da vergilt, kommt<br />

und wird euch helfen.“ Amen.<br />

03.10.2000: Erntedank (Text: Reihe M) (10 Jahre Deutsche Einheit)<br />

1. Timotheus 6,6-11<br />

Liebe Gemeinde, Ihr Pastor Siegfried Rau, den ich vor zehn Jahren bei einem Pastoralkolleg<br />

kennen gelernt habe, hat mich eingeladen, Ihnen die Predigt zum heutigen<br />

Tag zu halten. Unter dem Motto „2710“ feiern Sie gleich drei Ereignisse und verbinden<br />

Sie mit dem Erntedank, den wir in allen evangelischen Kirchen am vergangenen<br />

Sonntag gefeiert haben. Die drei Ereignisse sind:<br />

- 2000 Jahre mit Christus;<br />

- 700 Jahre Blievenstorf;<br />

- 10 Jahre Deutsche Einheit.<br />

Ich habe lange überlegt, über welchen Text ich meine Predigt zu diesen bedeutsamen<br />

Ereignissen halten soll. Ich habe mich für einen der Marginaltexte des Erntedanktages<br />

entschieden, Worte aus dem 1. Timotheusbrief des Apostels Paulus. Er<br />

schreibt im 6. Kapitel in den Versen 6-11:<br />

Die Frömmigkeit aber ist ein großer Gewinn für den, der sich genügen lässt. Denn wir<br />

haben nichts in die Welt gebracht; darum werden wir auch nichts hinausbringen.<br />

Wenn wir aber Nahrung und Kleider haben, so wollen wir uns daran genügen lassen.<br />

Denn die reich werden wollen, die fallen in Versuchung und Verstrickung und in viele<br />

törichte und schädliche Begierden, welche die Menschen versinken lassen in Verderben<br />

und Verdammnis. Denn Geldgier ist eine Wurzel alles Übels; danach hat einige<br />

gelüstet, und sie sind vom Glauben abgeirrt und machen sich selbst viel<br />

Schmerzen. Aber du, Gottesmensch, fliehe das! Jage aber nach der Gerechtigkeit,<br />

der Frömmigkeit, dem Glauben, der Liebe, der Geduld, der Sanftmut!<br />

Als Gottesmenschen werden wir hier angeredet, denen bestimmte Werte im Leben<br />

wichtig sind im Gegensatz zu den Geldgierigen, die auf etwas ganz anderes aus<br />

sind. Gottesmenschen sind wir durch die Taufe geworden, die uns mit Gott Vater,<br />

Sohn und Heiligem Geist verbindet. Eine Zugehörigkeit, die uns innerlich ausrichtet<br />

auf Glaube, Hoffnung und Liebe oder, um es mit den Worten unseres Predigttextes<br />

zu sagen, auf Gerechtigkeit, Frömmigkeit, Glaube, Liebe, Geduld, Sanftmut. Diese<br />

andere Weise zu sein ist vom Mittelmeerraum kommend über die britischen Inseln<br />

vor 1000 Jahren auch zu uns gekommen in den hohen Norden. Wenn wir in diesem<br />

Jahr den 2000. Christusgeburtstag feiern, dann wissen wir, dass die erste Hälfte der<br />

nach ihm benannten Zeit sich in anderen Regionen abgespielt hat. Wir sind erst spät<br />

hinzugekommen und zu Gottesmenschen geworden, die noch lange mit ihrem heidnischen<br />

Erbe zu kämpfen hatten. Immer wieder einmal ist die teutonische Wut mit<br />

uns durchgegangen, zuletzt in jenen unseligen zwölf Jahren nationalsozialistischer<br />

Gewaltherrschaft, die das Antlitz des getauften Deutschland und Europa in schrecklicher<br />

Weise entstellte. Wo waren da die Gottmenschen, als das Hassen und Jagen<br />

begann, die Überheblichkeit eines Herrenvolkes sich in Krieg und Vernichtung austobte?<br />

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