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1 Peter Godzik, Ratzeburger Predigten Inhaltsverzeichnis 1997 ...

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Schluck aus der wahren Quelle des Lebens, um wieder in Ordnung zu kommen und<br />

gesund zu werden.<br />

Das größte Geheimnis neben dem Annehmen des Elementaren ist gewiss das Hergeben-Können<br />

und Teilen. Was haben wir nicht alles für Reichtümer und Besitztümer,<br />

die uns im wahrsten Sinne des Wortes belasten! Wir können das nicht auf ewig<br />

bei uns behalten, sondern müssen eines Tages doch alles hergeben. Was wir selbst<br />

verbrauchen, belastet uns; was wir vererben, belastet oft genug unsere Kinder und<br />

Erben, die nicht alles mitschleppen wollen, was ihnen da zugedacht wird. Wie könnten<br />

wir anders glücklich werden und glücklich machen, wenn wir beizeiten lernten, zu<br />

verschenken und auszuteilen, wo es andere nötig haben. Unsere Partnerkirche in<br />

Papua-Neuguinea z.B. möchte den von der Flutkatastrophe Betroffenen helfen, wenigstens<br />

die einfachsten Grundbedingungen des Lebens wiederzuerlangen, und den<br />

verletzten, verschreckten und versprengten Menschen Mut machen, in ihre zerstörten<br />

Dörfer zurückzukehren. Helfen wir mit bei dieser großen Aufgabe und geben heute<br />

unsere Kollekte am Ausgang besonders für diesen aktuellen Zweck.<br />

Das Geheimnis lebendiger Gemeinde liegt aber nicht nur im Annehmen der Gottesgaben<br />

und im Hergeben der weltlichen Güter, sondern auch in Fröhlichkeit, Lauterkeit,<br />

Eintracht und Dankbarkeit. Es ist eine bestimmte Haltung dem Leben gegenüber,<br />

die die Attraktivität christlichen Lebens ausmacht. Wir können nicht mit Reichtum,<br />

Jugendlichkeit, Macht und Erfolg dienen. Es sind immer andere Kräfte gewesen,<br />

die darauf verweisen können und damit Menschen zu gewinnen trachten. Aber angesichts<br />

einer sich wandelnden, begrenzten und gefährdeten Welt sind das Werte,<br />

die nicht auf Dauer befriedigen, weil sie selbst der Vergänglichkeit unterworfen sind.<br />

Was trägt, ist eine innere Zufriedenheit, die sich zeigt in inneren Werten, die auch<br />

Wandlungen, Veränderungen und Abbrüche überstehen können. Fröhliche Menschen<br />

mit lauterem Herzen, die dankbar sein können für alles von Gott Empfangene<br />

werden auch die nachwachsende Generation überzeugen. Es gibt so viele verführerische<br />

Kräfte, die Jugendliche in ihren Bann ziehen möchten. Sie werden ihnen vielleicht<br />

eine Zeitlang folgen und dann ernüchtert feststellen, wer sie betrogen und wer<br />

ihnen reinen Wein eingeschenkt hat über das Leben. Ich bin nicht bange darum,<br />

dass die christlichen Gemeinden auch heute noch das Wesentliche zu geben haben,<br />

um Leben zu bestehen in dieser modernen Welt. Vielleicht nicht die technischen<br />

Hilfsmittel und die äußeren Lebenskünste zur Bewältigung des heraufziehenden<br />

Dienstleistungszeitalters. Aber doch die inneren Kräfte, die helfen, ein fröhliches und<br />

lebendiges Herz zu behalten in der Beziehung zu sich selbst, zu den Mitgeschöpfen<br />

und zu Gott.<br />

Es ist nicht nur ein altes Jugendfoto der Urkirche, sondern auch ein Bild kommender<br />

Generationen in einer wieder lebendig gewordenen Kirche: „Die das Wort annahmen,<br />

ließen sich taufen. Sie blieben aber beständig in der Lehre der Apostel und in der<br />

Gemeinschaft und im Brotbrechen und im Gebet.“ Amen.<br />

07.10.1998: Eröffnung Kirchenkreissynode (Text: 18. S. n. Tr., Reihe II)<br />

Thema: Frieden und Freude im heiligen Geist (Römer 14,17-19)<br />

Dem Apostel Paulus geht es offensichtlich zunächst um die Abwehr eines Missverständnisses:<br />

Das Reich Gottes ist nicht Essen und Trinken. Als gäbe es Menschen,<br />

die sich unter dem Frieden der Endzeit eine Art Schlaraffenland vorstellen: paradiesische<br />

Verhältnisse ohne Arbeit und Anstrengung, bei denen einem die gebratenen<br />

Tauben nur so in den Mund fliegen und wir alles sorglos genießen dürften, was wir<br />

uns von paradiesischen Zuständen erhoffen. Aber: Das Reich Gottes ist nicht Essen<br />

und Trinken.<br />

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