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1 Peter Godzik, Ratzeburger Predigten Inhaltsverzeichnis 1997 ...

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wenn es an der Zeit ist. Ja, er hat es längst denen geschenkt, die uns vorangegangen<br />

sind. Nur unsere Augen sind manchmal gehalten, dass wir es nicht sehen und<br />

nicht spüren können. Aber wir haben diese unbändige Hoffnung, dass der Tod nicht<br />

mehr sein wird, noch Leid, noch Geschrei – sondern der Recht behalten wird, der<br />

gesagt hat: Siehe, ich mache alles neu.<br />

Paulus hat so gerungen mit seiner Gemeinde in Korinth um die Wirklichkeit der Auferstehung<br />

neben der Wirklichkeit der Sündenvergebung gegen allen Zweifel und allen<br />

Kleinglauben:<br />

„Wenn aber Christus gepredigt wird, dass er von den Toten auferstanden ist, wie sagen<br />

dann einige unter euch: Es gibt keine Auferstehung der Toten? Gibt es keine<br />

Auferstehung der Toten, so ist auch Christus nicht auferstanden. Ist aber Christus<br />

nicht auferstanden, so ist unsre Predigt vergeblich, so ist auch euer Glaube vergeblich.<br />

Wir würden dann auch als falsche Zeugen Gottes befunden, weil wir gegen Gott<br />

bezeugt hätten, er habe Christus auferweckt, den er nicht auferweckt hätte, wenn<br />

doch die Toten nicht auferstehen. Denn wenn die Toten nicht auferstehen, so ist<br />

Christus auch nicht auferstanden. Ist Christus aber nicht auferstanden, so ist euer<br />

Glaube nichtig, so seid ihr noch in euren Sünden; so sind auch die, die in Christus<br />

entschlafen sind, verloren. Hoffen wir allein in diesem Leben auf Christus, so sind wir<br />

die elendesten unter allen Menschen. Nun aber ist Christus auferstanden von den<br />

Toten als Erstling unter denen, die entschlafen sind.“<br />

Angefangen hat es mit ihm, und es wird vollendet werden, wie er verheißen hat. Die,<br />

die gestorben sind, ruhen in Gottes Hand und warten auf die Auferstehung der Toten.<br />

Den Armen und Elenden wird das Evangelium gepredigt. Und wir sind nicht<br />

mehr verloren in unseren Sünden, sondern teuer erkauft durch seine Liebe.<br />

Gebe Gott durch seinen heiligen Geist, dass wir nicht im Elend bleiben eines zaghaften<br />

und unsichern Glaubens, sondern frei werden zu einer unbändigen Hoffnung und<br />

großen Osterfreude. Amen.<br />

26.04.1998: Misericordias Domini<br />

1. Petrus 2,21b-25<br />

Zwei Worte aus unserem heutigen Predigttext sind in den vergangenen Tagen und<br />

Wochen besonders häufig in die Schlagzeilen geraten: das Wort „Hirte“ (in seiner<br />

lateinischen Übersetzung „Pastor“) und das Wort „Vorbild“. Die Nachrichten über die<br />

erstmalige Verurteilung eines Pastors wegen Totschlags an seiner Ehefrau haben die<br />

Gemüter erregt. Der zuständige Bischof in Hannover beklagte vor allem die Tatsache,<br />

dass nur Indizien zur Verurteilung geführt hätten und nicht „die Klarheit einer<br />

persönlich verantworteten Wahrheit“.<br />

Ich will mich nun in dieser Predigt nicht an der teilweise sehr erregten Debatte über<br />

diesen Fall beteiligen und Ihnen die Ruhe des Sonntags rauben. Ich möchte nur<br />

deutlich machen, auf welch dunklem Hintergrund menschlicher Fehler und Versäumnisse<br />

wir das Licht des Gotteswortes hören. Zu diesem dunklen Hintergrund gehören<br />

ja auch noch ganz andere Nachrichten, die uns erschrecken: von Kindermord und<br />

Kinderschändung, von rücksichtslosem Autofahren, von Habgier, Raub und Erpressung,<br />

die immer wieder an der Tagesordnung sind.<br />

In was für einer Welt leben wir? Wie kommt es, dass gerade Menschen einander so<br />

viel Schreckliches antun, die doch dazu berufen sind, „Krone der Schöpfung“ zu<br />

sein? Auf welche Vorbilder verlassen wir uns, die wir anstaunen und denen wir nacheifern?<br />

Wie kann es geschehen, dass Reichtum und Erfolg, Glitzer und Glamour eine<br />

solche Faszination auf uns ausüben und dann umschlagen in tiefe Enttäuschung,<br />

Verzweiflung und Aggression? Der heutige Bibeltext nimmt uns hinein in solche Wirk-<br />

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