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Siderische Geburt - Peter Godzik

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die Verschließung der Kräfte beobachten können, vom Physikalischen zum Chemismus. Hier<br />

haben wir den physischen Ausdruck für die metaphysische Entstehung des Stofflichen, die<br />

wir in dem erdrückenden Sinken des göttlichen Schwingens zum inneren Todes-Nullpunkt<br />

des Kreisens fanden, hin zur Fraßsetzung und Taste-Enge. Das Chemische ist ein ganz spezifisches<br />

Gebiet für sich, dem Physikalischen in vielen Punkten antipodisch. Wenn wir uns der<br />

Bildersprache der Atomistik bedienen, die ein treffender Ausdruck der zusammenhanglosen<br />

Zerspelltheit des Physischen ist, so würden wir sagen, dass Chemie das Reich der innermolekularen<br />

Vorgänge ist, die sich zwischen den Atomen abspielen. Also während die Chemie<br />

bisher bei den Atomen oder den Elementen Halt machte, ist gerade durch die Radioaktivität<br />

der alte Alchemistengedanke von der Umwandlung der Elemente ineinander wieder lebendig<br />

geworden, die Chemie ist in das Inneratomische vorgedrungen. Im Chemismus also ruht<br />

das Rätsel der Kräfte. Eine heilige Alchemie war es, die in ständiger hinabsteigender Verdichtung,<br />

hindurch durch die Kräfte des Seelischen und des Organischen, alle Kräfte im Stoff verschloss,<br />

in der lastenden gravitierenden Trägheit und Schwere der Materie. Und aus der Lösung<br />

der Materie, aus dem immer lebendigeren Schwingen in dieser Starre entheben sich<br />

von neuem die Kräfte, enthebt sich wieder Ton und Wärme und Leuchten, und die elektrischen<br />

und radioaktiven Vorgänge, für die wir kein spezifisches Organ haben, weil sie die völlige<br />

Lösung der Materie bedeuten, unsere Organe aber unserem hylischen Seyn angepasst<br />

sind. Wir werden die Zweiheit von Stoff und Kraft also insofern nicht schlechthin aufheben,<br />

weil der Stoff als Masse, als Massenkraft die eine Grenze des physikalischen Geschehens<br />

bedeutet. Durch Chemismus, durch eine kosmische Alchemie also entsteht der Stoff, dieses<br />

Reservoir der Kräfte. Dass die Materie ein solcher Kraftbehälter ist, wissen wir schon aus der<br />

Elektrochemie, Photochemie, Thermochemie, durch die elektrische Spannungsreihe der Metalle.<br />

Doch erst die Radioaktivität und Elektronik hat uns die ganze Unermesslichkeit der<br />

Kräfte enthüllt, die schon in einem winzigen Materienteilchen schlummern und auf ihre Erlösung<br />

durch uns harren. Eine gewisse Bestätigung dafür, dass nicht von vornherein plumpe<br />

Massen wirken, finden wir in den Beobachtungen der Astrophysik, die gezeigt haben, dass<br />

die chaotischen kosmischen Nebel sich im Zustand allerhöchster Verdünnung befinden, oft<br />

kaum mehr sind als ein ätherisches Leuchten. Der Chemismus der Natur hat also eine Geschichte,<br />

er gestaltet, baut auf, erbaut die physische Natur, während das physikalische Geschehen<br />

nur ablaufen kann, nur Umsetzung, Austausch, Wechsel und Kreisen ist ohne Neuerzeugung.<br />

Ja wir werden gleich sehen, dass das physikalische Geschehen nichts als zu Ende<br />

ablaufen, verlöschen kann.<br />

Hat göttliche Alchemie in ständigem Abstieg zum Todesumkehrpunkt das Hylische verdichtet<br />

bis zur stofflichen Gravitation, so ist das Physikalische ein unablässiges Fallen von der Gravitation<br />

oder der mechanischen Energie, die von allen Energieformen die wertvollste ist im<br />

weltlichen Geschehen, herab zur Wärme, die die wertloseste aller Energien ist. Diese ganzen<br />

Ideen von einer Zerstörung der Kraft würden dem Gesetz der Erhaltung der Energie widersprechen,<br />

wenn dieses Gesetz nicht eben ein Loch hätte, nämlich in der Entropie. Gewiss<br />

können sich alle Kräfte so ineinander verwandeln, dass trotzdem die Summe immer konstant<br />

bleibt. Doch ist diese Umwandlung keine völlig beliebige. Was Wärme geworden ist, und wo<br />

etwas physisch geschieht, entsteht Wärme, kann sich nur zum Teil wieder in andere Kräfte<br />

zurückverwandeln, so dass die Wärmeenergie auf Kosten aller anderen Energien ewig<br />

wächst. Das physische Geschehen hat also eine Richtung. Diese physischen Vorgänge können<br />

nicht in jeder beliebigen Richtung verlaufen, sind nicht umkehrbar. Dieser Zeitverlauf war<br />

bisher in den mathematischen Gleichungen der Physik nicht ausgedrückt. Diese Gleichungen<br />

können rückwärts und vorwärts gelesen werden, die physischen Naturvorgänge aber sind in<br />

ihrer Richtung eindeutig bestimmt. Das Gesamte der Energie stellt ein großartiges Gefälle

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