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Siderische Geburt - Peter Godzik

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Gleichen ist die Taufe in transzendenter Freude endlich etwas Neues, endlich etwas ganz<br />

real Bedeutsames, das nichts mehr beim Alten lassen kann. Und dies ist das Herrlichste an<br />

der Taufe im Jubel, dass sie nicht Sekte und nicht Partei ist, sondern etwas, zu dem sich Alle<br />

bekennen können, unterschiedslos. Mit der transzendenten Freude, hoch über allem Genuss,<br />

hebt die neue siderische Lebensweise an, bis die neue kreißende Kraft immer riesenhafter<br />

entwächst und schon in ihrem frühlingshaften Beginnen so in uns tost, dass wir leicht strahlende<br />

Tat wirken und zu rauhestem Dulden fähig werden, wie es uns durch ärmliche Körperlichkeit<br />

ewig versagt wäre. Mitten im Leben zuckt nun der Puls des Göttlichen und macht<br />

alles erstrahlen.<br />

Wir suchten in allem, den zwei großen polaren Hauptrichtungen nachzuspüren, dem lösenden<br />

Aufkeimen, dem seraphischen Umarmen und sich Beleben und dem gestaltenden Verdichten<br />

bis zum Todesnullpunkt. Wir suchten schon ganz im Gegebenen aufzufinden, wo die<br />

Ansatzpunkte sind, die seine Verwobenheit in diesen beiden Richtungen andeuten und uns<br />

zeigen, wo das höhere Leben der Gegebenheit angreift. Ja in dem Drang nach diesen beiden<br />

überweltlichen Richtungen, deren In-Eins Göttlichkeit ist, fanden wir erst die Lebendigkeit<br />

alles Lebens. Die eine Richtung will Setzung, die im Seyn, in Wirklichkeit endet, dieser höchsten<br />

Wertung im Weltlichen, die andere aber will zur ekstatischen Setzung, dieser Aufhebung<br />

aller Setzung, ist nicht Setzung, sondern Tat, ist völlig gelöstes, urlebendiges, seliges Schweben,<br />

ist ewige mystische Hochzeit. Und in mir selbst fühle ich dies zwiespältige und doch ureine<br />

Weben. In mir selbst dies Ersticken bis zum Tode und das neue, grenzenlose Keimen.<br />

Doch wollten wir auf diese Wege nicht nur hinzeigen, sondern sie wandern. Aber diesem Widerspiel<br />

in uns nachzugehen, kann nur das Werk von Generationen sein, dieses Aufkeimen in<br />

mir, Allheit tun, Allumarmen, Teilnehmen an Gott, ist nichts anderes mehr als die Tat selbst<br />

und über allem Wort. Nun ist nichts mehr als ein einziges grenzenloses brünstiges Umarmen;<br />

und taumelnd berauscht und mit ausgebreiteten Armen und zermalmt vor Jubel gieße ich<br />

mich aus in den Lebensgluten der siderischen <strong>Geburt</strong>, sternenhaft über alle Sterne.

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