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Physik III, Optik

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2. Wellen<br />

Seit Maxwell wissen wir, dass Licht auch als elektromagnetische Welle betrachtet werden<br />

kann. In diesem Kapitel besprechen wir zunächst Wellen als allgemeines Phänomen. Als<br />

Beispiele betrachten wir Seilwellen, Schallwellen, Wasserwellen und schließlich Wellen auf<br />

der Membran einer Trommel. Wellen sind eng verknüpft mit Differentialgleichungen, deren<br />

Lösung sie sind. Neben eindimensionalen ebenen Wellen, betrachten wir die 3D Wellengleichung<br />

und deren Lösung und schließlich die Rolle der Randbedingungen, die zu stehenden<br />

Wellen führen.<br />

2.1 Eindimensionale Wellengleichung<br />

• Wir betrachten zunächst nur eindimensionale skalare Wellen. Ein Beispiel wäre ein<br />

Seil, das vom Balkon hängt und das man am unteren Ende kurz in Bewegung versetzt.<br />

Eine Störung läuft dann mit einer konstanten Geschwindigkeit das Seil entlang.<br />

Diese wellenartige Störung kann man durch eine ”Wellenfunktion” ψ(x, t) fassen, die<br />

für jeden Ort und jede Zeit die Auslenkung des Seils aus der Ruhelage angibt. Die<br />

”Wellenfunktion” ψ(x, t) ist ein reelle skalare Funktion. Sie beschreibt die physikalische<br />

Größe, aus der die Welle besteht. Neben der Seilauslenkung kann dies z.B. auch<br />

der Luftdruck bei Schallwellen, der Wasserpegel bei Wasserwellen oder das elektrische<br />

Feld bei Radiowellen sein. Für eine große Klasse von Wellenphänomen gehorcht die<br />

Wellenfunktion einer linearen Wellengleichung der Form<br />

∂ 2 ψ(x, t)<br />

= 1 ∂ 2 ψ(x, t)<br />

.<br />

∂x 2 v 2 ∂t 2<br />

Die Konstante v wird sich als die Geschwindigkeit herausstellen mit der sich die Welle<br />

bewegt. Diese Gleichung ist linear, d.h. die Wellenfunktion und deren Ableitungen<br />

kommen nur linear vor und nicht etwa in Potenzen oder als Argument in anderen<br />

nichtlinearen Funktionen.<br />

• Allgemeine Lösung:<br />

Jede Funktion der Form<br />

ψ(t, x) =f(x − vt)<br />

ist eine Lösung. Das kann man explizit ausrechenen. Wir betrachten zunächst die<br />

Zeitableitung. Das Produkt der äußeren Ableitung mit der inneren Ableitung ergibt<br />

dψ<br />

dt = d d<br />

f(x − vt) =<br />

dt<br />

· f(x − vt) · (−v)<br />

d(x − vt)<br />

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