Physik III, Optik
Physik III, Optik
Physik III, Optik
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Der Polarisationsstrahlteiler trennt die beiden linearen Polarisationen, aus denen sich<br />
das einfallende zirkulare Licht zusammensetzt in eine vertikal linear polarisierte Komponente<br />
und ein horizontal linear polarisierte Komponente auf und verteilt es je nach<br />
Polarisationsrichtung auf die beiden Ausgänge. Ein einfallendes (zirkulares) Photon<br />
weiß am Strahlteiler nicht was es machen soll. Es gibt kein Argument das entscheidet,<br />
ob es nach links oder geradeaus gehen soll. Wieder hilft die Einführung einer<br />
Wahrscheinlichkeit, die sich dann teilen lässt. Mit halber Wahrscheinlichkeit verlässt<br />
das Photon den Strahlteiler entweder am Ausgang 1 oder am Ausgang 2.<br />
Bis hierher waren Experimente in der <strong>Physik</strong> immer streng reproduzierbar und vorbestimmt<br />
(determiniert). Dies ist hier nicht mehr der Fall. Hier endet die klassische<br />
<strong>Physik</strong> und die Quantenmechanik beginnt.<br />
6. Überlagerungen von Wellen<br />
Bisher hatten wir es hauptsächlich mit ebenen Wellen zu tun. Diese sind räumlich und<br />
zeitlich unendlich ausgedehnt und damit Idealisierungen. In der wirklichen Welt wird dagegen<br />
jedes Licht irgendwann einmal an und ausgeschaltet. Genauso ist die räumliche Ausdehnung<br />
des Lichts begrenzt. Solche realistischen Lichtfelder lassen sich als Überlagerungen<br />
ebener Wellen verstehen. Überlagerungen haben aber ganz bestimmte Eigenschaften, die<br />
wir an einigen Beispielen zunächst illustrieren. Mit Hilfe der Fouriertransformation lassen<br />
sich dann Unschärferelationen für Ort und Wellenzahl sowie für Zeit und Frequenz ableiten,<br />
mit denen die Eigenschaften realistischer Felder charakterisiert werden können.<br />
6.1 Feld einer Überlagerung von Punktquellen<br />
• Das Feld, das eine Anordnung von Punktquellen an einem bestimmten Beobachtungspunkt<br />
erzeugt, ist laut Superpositionsprinzip die Summe der Felder, die die einzelnen Quellen<br />
am Beobachtungspunkt erzeugen.<br />
~E gesamt = X n<br />
= X n<br />
" X<br />
= Re<br />
n<br />
~E n cos (ω n t + θ n )<br />
h i<br />
Re A ~ n exp (iω n t)<br />
#<br />
~A n exp (iω n t) ,<br />
wobei<br />
~A n := ~E n · e iθ n<br />
die komplexe Amplitude des Feldes ist, das die n-te Quelle am Beobachtungspunkt<br />
erzeugt. Sie setzt sich aus der reelen Amplitude ~ E n und der Phase θ n zusammen. Die<br />
110