Physik III, Optik
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Die Strahlung mit Feld senkrecht zu den Drähten wird durchgelassen. Die parallele<br />
Polarisation erzeugt in den Drähten Schwingungen, die ihrerseits ein Feld abstrahlen,<br />
das mit dem erzeugenden Feld destruktiv interferiert. Außerdem werden die<br />
Ladungsträgerschwingungen in den Drähten gedämpft, was Energie und damit Licht<br />
verbraucht. Licht kann man so nicht polarisieren, da die Drähte zu dünn sein müssten.<br />
• Polaroidfilter<br />
Man kann aber statt der Drähte langkettige Moleküle nehmen. Dazu wird eine Polymerfolie<br />
langgezogen und mit Jod dotiert. Dadurch entstehen frei bewegliche Elektronen<br />
die entlang der längsgezogenen Moleküle wie in Drähten fließen. Man erhält einen<br />
molekularen ”Drahtpolarisator”. Solche Folien sind billig und praktisch, absorbieren<br />
aber auch einen Teil des Lichts und halten daher keine hohen Leistungen aus.<br />
• Polarisationsstrahlteilerwürfel<br />
In der Laseroptik sind polarisierende Strahlteilerwürfel gängig. Sie bestehen aus zwei<br />
zu einem Würfel zusammengefügten Prismen. An der Grenzschicht wird vor dem<br />
Zusammenkleben ein spezielles dielektrisches Schichtensystem aufgedampft. Durch<br />
Vielstrahlinterferenz erreicht man stark unterschiedliche Transmission und Reflektion<br />
für die beiden Polarisationskomponenten. Details führen hier zu weit.<br />
• Polarisation durch Streuung<br />
Die Atome sind im Medium nie exakt homogen verteilt. Das Lorenzmodells, gemäß dem<br />
es nur in Vorwärtsrichtung konstruktive Interferenz gibt und in alle anderen Richtungen<br />
sich die Felder der einzelnen Dipole exakt aufheben, ist ein daher Idealisierung. Es wird<br />
immer einzelne Dipole geben, deren Feld nicht weginterferiert. Dieses Dipolfeld hat eine<br />
definiertePolarisation,diedurchdasPrimärfeldgegebenistundimFernfelddieForm<br />
hat<br />
~E(~r, t) =− k2 d 0 e i(kr−ωt)<br />
sin θ · ê θ ,<br />
4πε 0 r<br />
wobei ê θ der Einheitsvektor entlang θ ist, also parallel zu den Längengraden auf einer<br />
gedachten Kugel um den Dipol herum steht.<br />
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