Zelewski / Akca: TPM - Teil 3a - Institut für Produktion und ...

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24.05.2014 Aufrufe

Institut für Produktion und Industrielles Informationsmanagement Taktisches Produktionsmanagement Univ.-Prof. Dr. Stephan Zelewski Sprechstunde: donnerstags, 15:00-16:00 Uhr in R09 / R01 / H24 E-Mail: stephan.zelewski@pim.uni-due.de Internet: http://www.pim.wiwi.uni-due.de Telefon: 0201/183-4040 (direkt) 0201/183-4007 (Sekretariat) Fax: 0201/183-4017

<strong>Institut</strong> für <strong>Produktion</strong> <strong>und</strong><br />

Industrielles Informationsmanagement<br />

Taktisches <strong>Produktion</strong>smanagement<br />

Univ.-Prof. Dr. Stephan <strong>Zelewski</strong><br />

Sprechst<strong>und</strong>e: donnerstags, 15:00-16:00 Uhr<br />

in R09 / R01 / H24<br />

E-Mail: stephan.zelewski@pim.uni-due.de<br />

Internet: http://www.pim.wiwi.uni-due.de<br />

Telefon: 0201/183-4040 (direkt)<br />

0201/183-4007 (Sekretariat)<br />

Fax: 0201/183-4017


Einführungsveranstaltung<br />

<br />

heute nur Einführungsveranstaltung<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

primär für Bachelor-Studierende<br />

kein prüfungsrelevanter Stoff<br />

nur „organisatorische“ Hinweise zu Prüfungen, Unterlagen usw.<br />

heute Klärung „von allem“<br />

später keine Infos mehr zu Organisatorischem<br />

<br />

heute am Ende eventuell Beginn mit<br />

<br />

<br />

Gr<strong>und</strong>lagen des <strong>Produktion</strong>smanagements<br />

aber ebenso kein prüfungsrelevanter Stoff<br />

09.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - Einführung<br />

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Einführung<br />

Studien- <strong>und</strong> Prüfungsrelevanz<br />

<br />

Wahlpflichtveranstaltung für Master-Studiengänge<br />

<br />

Betriebswirtschaftslehre<br />

<br />

<br />

BWL – Energiewirtschaft <strong>und</strong> Finanzwirtschaft (EuF)<br />

BWL – Ges<strong>und</strong>heitsökonomie <strong>und</strong> Management im<br />

Ges<strong>und</strong>heitswesen (GÖMIG)<br />

<br />

Volkswirtschaftslehre<br />

Wirtschaftsinformatik (?)<br />

<br />

Lehramt im Profil „<strong>Produktion</strong>“<br />

<br />

keine Veranstaltung für alle Bachelor-Studiengänge!<br />

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Einführung<br />

Prüfungen (1/5)<br />

<br />

Zuständigkeiten für Klausurtermine <strong>und</strong> -räume<br />

<br />

<br />

nur das Prüfungsamt legt die Klausurtermine verbindlich fest<br />

„Holpflicht“ der Studierenden zur Selbstinformation beim Prüfungsamt<br />

<br />

<br />

<br />

jeder Studierende muss sich selbst zur Klausur anmelden <strong>und</strong> unter<br />

Umständen auch abmelden<br />

Ratschlag: Websites <strong>und</strong> Aushänge überprüfen!<br />

jeder Studierende muss selbst die Klausurtermine erk<strong>und</strong>en<br />

<br />

erster Termin (ohne Gewähr): 30.11.2011 um 18:00 Uhr<br />

Sondertermin!<br />

zweiter Termin (ohne Gewähr): 08.02.2012<br />

<br />

am selben Tag <strong>und</strong> zur selben Zeit wie die Vorlesung <strong>TPM</strong><br />

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Einführung<br />

Prüfungen (2/5)<br />

<br />

Online-Login auf der Website des <strong>Institut</strong>s<br />

<br />

<br />

keine Anmeldung zu oder Abmeldung von Prüfungen<br />

nur für Downloads von Unterlagen zur Vorlesung/Übung<br />

<br />

Themenstellungen der Klausuren<br />

<br />

<br />

gr<strong>und</strong>sätzlich: keine Festlegungen, keine Stoffeinschränkungen<br />

eine Fokussierung auf nur einzelne Stoffbereich oder Thementypen<br />

ist „risikoreich“!<br />

<br />

<br />

sowohl „Aufsatzthemen“ als auch „Rechenthemen“<br />

als auch Kombinationen aus beiden Thementypen<br />

<br />

eine Orientierung an früheren „Themenhäufungen“ ist „risikoreich“!<br />

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Einführung<br />

Prüfungen (3/5)<br />

<br />

Themenstellungen<br />

<br />

<br />

nur im ersten Termin 2 Auswahl-Themen garantiert<br />

im zweiten Termin im Regelfall nur 1 Thema<br />

<br />

daher bitte Klausur zum ersten Termin wählen<br />

<br />

beim Nichtbestehen des ersten Klausurversuchs im zweiten Termin<br />

<br />

<br />

<br />

Wiederholungsmöglichkeit erst im übernächsten Semester<br />

da Angebotszyklus „jedes Wintersemester“<br />

mit dem Risiko von neuem Prüfungsstoff<br />

<br />

Klausurdauer: 60 Minuten „für alle“<br />

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Einführung<br />

Prüfungen (4/5)<br />

<br />

Lehramt: keine Sonderregelungen für LA-Studierende<br />

<br />

ist in den „Studienführern“ verbindlich geregelt<br />

<br />

http://www.wida.wiwi.uni-due.de/downloads/dokumente-zum-studium/<br />

<br />

<br />

<br />

Klausurteilnahme zu <strong>TPM</strong> im Profil „<strong>Produktion</strong>“ obligatorisch<br />

keine Anwesenheits-Scheine o.ä.<br />

nähere Auskünfte zu wirtschaftswissenschaftlichen<br />

Studien- <strong>und</strong> Prüfungsregelungen für das Lehramt<br />

<br />

<br />

<br />

Herr Univ.-Prof. Dr. THOMAS RETZMANN<br />

Raum R09 T07 D41 ff.<br />

http://www.wida.wiwi.uni-due.de/team/thomas-retzmann/<br />

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Einführung<br />

Prüfungen (5/5)<br />

<br />

prüfungsrelevante Inhalte der Klausuren<br />

<br />

gesamter Stoff, der in der Vorlesung vom „Prof.“ vermittelt wird<br />

<br />

<br />

Ausnahme: der „Prof.“ erklärt ausdrücklich einzelne Inhalte der<br />

Vorlesungsunterlagen für nicht klausurrelevant<br />

z.B. wenn einzelne Stoffgebiete wegen Zeitmangels ausfallen<br />

<br />

eventuelle Probleme in Bezug auf die Übungen<br />

<br />

<br />

<br />

es werden nur ausgewählte Vorlesungsinhalte<br />

behandelt, diese aber ausführlich „geübt“<br />

es wird etwas anders dargestellt als in der Vorlesung<br />

es werden „Abkürzungen“ <strong>und</strong> „Tricks“ gezeigt<br />

<br />

trotzdem ist nur der Stoff gemäß Vorlesung klausurrelevant<br />

<br />

ausschlaggebend sind immer das Wort <strong>und</strong> die Unterlagen des „Prof´s“<br />

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Einführung<br />

Übungen (1/3)<br />

<br />

zusätzliche vorlesungsbegleitende Übungen<br />

<br />

<br />

Diskussion von „Fallstudien“ (Übungsaufgaben)<br />

alte Klausuren nur auf „Verhandlungsbasis“<br />

<br />

Frau Dipl.-Kff. ALEXANDRA SAUR<br />

<br />

donnerstags, 14:00-17:00 Uhr,<br />

im Raum R11 T07 C75<br />

erste Sitzung: 27.10.2011<br />

<br />

bitte während des Semesters kontinuierlich wahrnehmen!<br />

<br />

keine „Sonderberatungen“ kurz vor der Klausur<br />

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Einführung<br />

Übungen (2/3)<br />

<br />

Relevanz der Fallstudien<br />

<br />

zum Trainieren der Wissensanwendung (Vorlesungsstoff)<br />

<br />

zur Klausurvorbereitung<br />

<br />

<br />

„komplexe“ Rechenaufgaben einschließlich<br />

kritischer Reflexion der angewandten Rechentechniken<br />

„einfache“ Aufsatzthemen als Problemerörterungen<br />

eventuell einschließlich formal-symbolischer Darstellungen<br />

<br />

aber kein neuartiges Wissen „jenseits der Vorlesung“<br />

<br />

daher ist es keineswegs notwendig, an den Übungen teilzunehmen<br />

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Einführung<br />

Übungen (3/3)<br />

Umfang der meisten Fallstudien:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

keine „einfachen Rechenaufgaben“<br />

sondern – fast – realistische<br />

Aufgabenstellungen<br />

„Praxisnähe“ als Wunsch<br />

der Studierenden<br />

Selektieren relevanter<br />

Informationen erforderlich<br />

eventuell auch Ergänzen<br />

fehlender Informationen<br />

Vertiefung<br />

durch „echte“<br />

Case Studies<br />

der Harvard Business School in<br />

Fallstudienseminaren<br />

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Einführung<br />

Vorkenntnisse<br />

<br />

erwartete Vorkenntnisse: keine<br />

<br />

modularer Aufbau<br />

<br />

<br />

sowohl der Master-Studiengänge<br />

als auch der Lehramts-Studiengänge<br />

<br />

aber es werden erwartet:<br />

<br />

<br />

Bereitschaft zur eigenständigen, analytisch-kritischen<br />

Auseinandersetzung mit den Vorlesungs- <strong>und</strong> Übungsinhalten<br />

ein wenig „Spaß“ am Umgang<br />

mit mathematischen Formalismen A bb<br />

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Einführung<br />

Vorlesungsunterlagen (1/4)<br />

relevanter Stoffumfang: durch Vorlesung <strong>und</strong> Unterlagen vorgegeben<br />

<br />

Folien (Slides): „Untergrenze“ für das prüfungsrelevante Wissen<br />

<br />

<br />

<br />

nicht alle Folien müssen vorgetragen werden<br />

restliche Folien: gelten als bekannt / Selbststudium!<br />

im Übrigen gilt „das Wort des Prof’s“<br />

<br />

Übungen: kein neuer Stoff, nur Training der Wissensanwendung<br />

<br />

selbstständige Vorbereitung aller Übungsaufgaben<br />

<br />

vorausgesetzt für die Übungen<br />

<br />

selbstständige Nachbereitung zwecks Klausurvorbereitung<br />

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Einführung<br />

Vorlesungsunterlagen (2/4)<br />

<br />

prüfungsrelevant<br />

<br />

<br />

ist der Stoff immer so,<br />

wie er vom „Prof.“ in seiner Vorlesung behandelt wurde<br />

wenn es Abweichungen in den Übungen gibt<br />

oder in der Fachliteratur / im Internet abweichende Ansichten<br />

geäußert werden<br />

<br />

<br />

bitte in der Vorlesung zeitnah (!) zur Diskussion stellen<br />

prüfungsrelevant bleibt auch dann das in der Vorlesung Gesagte<br />

<br />

selbstständiges („abweichendes“) Argumentieren in den Prüfungen<br />

ist willkommen <strong>und</strong> positiv „notenwirksam“<br />

<br />

aber nur, wenn die Abweichungen gegenüber der Vorlesung<br />

nachvollziehbar begründet werden<br />

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Einführung<br />

Vorlesungsunterlagen (3/4)<br />

es gibt keine Skripten<br />

<br />

Vermeiden von sturem Auswendiglernen<br />

<br />

<br />

schlechte Erfahrungen mit früheren Klausuren<br />

Vermeiden von sturem, unreflektiertem Auswendiglernen<br />

<br />

„Was will der Prof. gern hören?“<br />

<br />

stattdessen Kompetenz zur eigenständigen Ausdrucksweise<br />

<br />

Ermunterung zum eigenständigen Literaturstudium<br />

<br />

Schlüsselkompetenz … siehe später<br />

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Einführung<br />

Vorlesungsunterlagen (4/4)<br />

aber: vorlesungsbegleitende Folien<br />

<br />

<br />

zumeist nicht den Standards für „Vortragsfolien“ entsprechend<br />

sondern Zusammenfassung der wichtigsten Inhalte<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Stichworte zum Nachlesen<br />

Definitionen<br />

Argumentationsskizzen<br />

erläuternde Grafiken<br />

Literaturhinweise in Einzelfällen<br />

<br />

bewusst hohe Informationsdichte<br />

<br />

Kompromiss zwischen Skripten <strong>und</strong> Zwang zum Mitschreiben<br />

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Einführung<br />

Kopier- <strong>und</strong> Druckvorlagen (1/5)<br />

Kopiervorlagen der Vorlesungsunterlagen auf CD-ROM<br />

auch als „Hardcopy“ ausdruckbar<br />

<br />

„Unser Kopierladen“<br />

Schlenhofstraße 7<br />

Mo-Fr: 08:30-18:00 Uhr<br />

Sa: 09:30-13:30 Uhr<br />

zum Selbstkopieren<br />

oder „zur Abholung“<br />

<br />

http://www.brancheninfo.de/<br />

essen-kopiertechnik-unser-<br />

kopierladen-schug-real-gbr-<br />

0,L956981,1.html<br />

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Einführung<br />

Kopier- <strong>und</strong> Druckvorlagen (2/5)<br />

<br />

Ansichtsexemplare <strong>und</strong> Druckvorlagen<br />

aller Vorlesungsunterlagen<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Folien <strong>und</strong> Fallstudien<br />

Literaturhinweise<br />

Gliederung<br />

ergänzende Unterlagen …<br />

<br />

im Internet / World Wide Web (WWW)<br />

<br />

Beitrag zum „papierlosen Geschäftsverkehr“<br />

<strong>und</strong> zur Schonung natürlicher Ressourcen<br />

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Einführung<br />

Kopier- <strong>und</strong> Druckvorlagen (3/5)<br />

<br />

als PDF-Dateien<br />

<br />

aktuelle Version der Software<br />

Adobe Acrobat Reader (Version 10.1.1)<br />

als kostenloser Download<br />

<br />

http://get.adobe.com/de/reader/<br />

<br />

unter Umständen erweitert / aktualisiert parallel zur Vorlesung<br />

<br />

<br />

bitte laufend überwachen<br />

aufgr<strong>und</strong> der Evaluation durch Studierende vergangener Semester<br />

aber nur bei „größeren“ Veränderungen<br />

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Einführung<br />

Kopier- <strong>und</strong> Druckvorlagen (4/5)<br />

Studium<br />

<strong>und</strong> Lehre<br />

hier einloggen<br />

für Anzeige der<br />

Downloads!<br />

Website des <strong>Institut</strong>s PIM<br />

unter der URL:<br />

http://www.pim.wiwi.uni-due.de/<br />

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Einführung<br />

Kopier- <strong>und</strong> Druckvorlagen (5/5)<br />

Taktisches<br />

<strong>Produktion</strong>smanagement<br />

Downloads<br />

unten auf der<br />

Website<br />

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Einführung<br />

Literaturhinweise: „Informationsflut“ oder „Bereicherung“? (1/5)<br />

<br />

erwartet wird die Bereitschaft<br />

<br />

<br />

sich anhand der einschlägigen Fachliteratur<br />

eigenständig in den „State-of-the-art“ einzuarbeiten<br />

eigenständiges Erschließen, Evaluieren<br />

<strong>und</strong> Selektieren der Fachliteratur<br />

Vermittlung von Schlüsselkompetenzen („soft skills“) !<br />

<br />

Vorlesung regt nur zum Selbststudium an<br />

<br />

<br />

Vorlesung ist „jenseits der Prüfungsrelevanz“ nicht erschöpfend<br />

sondern bietet „Appetithappen“ zur selbstständigen Vertiefung<br />

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Einführung<br />

Literaturhinweise: „Informationsflut“ oder „Bereicherung“? (2/5)<br />

<br />

Literaturliste als Anregung zum Selbststudium:<br />

<br />

einführende Literatur, u.a.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

CORSTEN<br />

EBEL<br />

HOITSCH<br />

ZÄPFEL<br />

<br />

zum Vor-/Nachbereiten der Vorlesung <strong>und</strong> Übung empfohlen<br />

<br />

<br />

persönliche Neigungen/Vorlieben erfordern Auswahl<br />

keine Fokussierung auf fest vorgegebene Werke<br />

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Einführung<br />

Literaturhinweise: „Informationsflut“ oder „Bereicherung“? (3/5)<br />

einführende Literatur:<br />

“1” Werk zum<br />

Vor- / Nachbereiten<br />

von Vorlesung <strong>und</strong><br />

Übungen<br />

nach eigenen<br />

Vorlieben<br />

siehe nächste Folie …<br />

eventuell im<br />

Zeitablauf wechseln<br />

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Einführung<br />

Literaturhinweise: „Informationsflut“ oder „Bereicherung“? (4/5)<br />

vertiefende Literatur für besonders Interessierte<br />

<br />

Detailfragen<br />

<br />

<br />

zum kritischen „Nachhaken“<br />

zum eigenständigen Weiterarbeiten<br />

<br />

Gr<strong>und</strong>lage für das spätere Studium<br />

<br />

<br />

Seminararbeiten<br />

Master-Arbeiten<br />

<br />

aber kein „Muss“!<br />

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Einführung<br />

Literaturhinweise: „Informationsflut“ oder „Bereicherung“? (5/5)<br />

Online- Semesterapparat<br />

der UB Essen: Nr. 519<br />

im „DuEPublico“-System<br />

<br />

<br />

URL: http://duepublico.uniduisburg-essen.de/servlets/<br />

DerivateServlet/Derivate-<br />

17702/index.msa<br />

Nutzerkennung: „studi“<br />

Passwort: „4711“<br />

<br />

mit OPAC-Zugriff!<br />

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Einführung<br />

Software (1/11)<br />

Bearbeitung einzelner Fallstudien<br />

<br />

<br />

kann durch die Benutzung eines PC erheblich erleichtert werden<br />

Training einer „Kulturtechnik“<br />

<br />

unverzichtbar für angehende Wirtschaftswissenschaftler<br />

<br />

Standard-Software,<br />

z.B. Microsoft EXCEL inkl. „Solver“<br />

<br />

Spezial-Software,<br />

z.B. Modellierungs- <strong>und</strong> Optimierungs-Werkzeug LINGO<br />

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Einführung<br />

Software (2/11)<br />

Empfehlung: spezielle Modellierungs- <strong>und</strong> Optimierungs-Software<br />

z.B. CPLEX (von ILOG) als „Marktführer“<br />

<br />

komplexe Modellierungssprache:<br />

<br />

nicht „natürlich“, sondern „FORTRAN-like“<br />

<br />

sehr leistungsfähige Optimierungs-Algorithmen<br />

<br />

z.B. in SAP APO implementiert<br />

daneben z.B. auch: XPressMP <strong>und</strong> MOPS<br />

SUHL, L.; MELLOULI, T.: Optimierungssysteme – Modelle, Verfahren, Software,<br />

Anwendungen. Berlin - Heidelberg 2006; darin Kapitel 3 „Software zur Lösung<br />

<strong>und</strong> Modellierung“, S. 77-92.<br />

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Einführung<br />

Software (3/11)<br />

„Allzweck-Werkzeug“ LINGO für nahezu beliebige Modelle<br />

<br />

hochentwickelte Modellierungssprache<br />

<br />

<br />

in der „natürlichen“ Diktion mathematischer OR-Modelle<br />

kognitive Ergonomie: die Software passt sich beim Strukturieren<br />

<strong>und</strong> Repräsentieren von Problemen dem menschlichen Denken an<br />

<br />

sehr leistungsfähige Optimierungs-Algorithmen<br />

leistungsfähige Campus-Version 11.0 aus Studienbeiträgen beschafft<br />

<br />

<br />

steht für alle Studierenden kostenlos zur Verfügung<br />

im Bedarfsfall Frau SAUR oder das IT-Service-Zentrum<br />

der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften fragen<br />

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Einführung<br />

Software (4/11)<br />

LINGO vertrieben von der Lindo Systems, Inc.<br />

<br />

Industrial Version:<br />

32.000 Variablen,<br />

davon 3.200 Ganzzahlen<br />

16.000 Restriktionen<br />

2.995 US-$<br />

Extended Version:<br />

“¥” Variablen,<br />

davon “¥”<br />

Ganzzahlen<br />

„¥” Restriktionen<br />

4.995 US-$<br />

kostenfreier Download:<br />

300 Variablen, davon 30 Ganzzahlen<br />

nur für Zuordnungsprobleme sehr knapp<br />

150 Restriktionen<br />

http://www.lindo.com<br />

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Einführung<br />

Software (5/11)<br />

Beispiel aus den OPM-Übungen<br />

Kommentare mit „!“<br />

zur übersichtlichen<br />

Strukturierung eines Modells<br />

<br />

<br />

jede Kommandozeile<br />

mit einem Semikolon (;)<br />

abschließen<br />

natürlichsprachige<br />

Bezeichner für Variablen<br />

<strong>und</strong> Parameter verwenden<br />

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Einführung<br />

Software (6/11)<br />

„Zugabe“ im Wintersemester 2011/12<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Übungsbeginn von Frau SAUR<br />

Einführung in die Benutzung von LINGO<br />

Beispiel zur Maschinenbelegungsplanung<br />

aus „Operatives <strong>Produktion</strong>smanagement“<br />

LINGO für jeden Studierenden über eine „Virtual Machine“ (VM)<br />

funktionierende Internet-Verbindung<br />

MS-Windows basierter Computer mit Internet-Explorer (IE)<br />

Firefox geht auch, ist aber nicht empfohlen<br />

Administrator-Rechte für den eigenen Computer<br />

IE starten <strong>und</strong> https://windows.wiwinf.uni-due.de/ aufrufen<br />

<br />

alles Nähere in den Übungen durch Frau SAUR<br />

09.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> <strong>Teil</strong> 0 - Einführung 32 von 39


http://www.lindo.com/index.php?option=com_content&view=article&id=2&Itemid=10


http://www.lindo.com/index.php?option=com_content&view=article&id=34&Itemid=15


http://www.lindo.com/index.php?option=com_content&view=article&id=38&Itemid=24<br />

„das“ Buch zur<br />

LINGO-Software<br />

<strong>und</strong> zu<br />

zahlreichen<br />

OR-Modellen<br />

als Download


… <strong>und</strong> am Ende des Semesters<br />

<br />

bitte Evaluationsbögen ausfüllen<br />

<br />

leider nur in „Papierform“<br />

<br />

Vorgabe durch das<br />

Dekanat des Fachbereichs<br />

Wirtschaftswissenschaften<br />

<br />

bitte vor allem kritische Anmerkungen<br />

in die Freitextfelder eintragen<br />

für den Dozenten von größtem Interesse !<br />

09.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> <strong>Teil</strong> 0 - Einführung 38 von 39


09.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> <strong>Teil</strong> 0 - Einführung 39 von 39


Gliederung<br />

Taktisches <strong>Produktion</strong>smanagement<br />

<br />

Einführung in das Taktische <strong>Produktion</strong>smanagement<br />

<br />

Standortmanagement (betriebliche Standortplanung)<br />

<br />

Fabrikmanagement<br />

<br />

Qualitätsmanagement<br />

09.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 1<br />

1 von 15


1 Einführung in das Taktische <strong>Produktion</strong>smanagement<br />

<strong>Produktion</strong>swirtschaft<br />

<br />

Genereller Anspruch der <strong>Produktion</strong>swirtschaft<br />

<br />

<br />

<br />

Beschreibung<br />

Erklärung<br />

Gestaltung<br />

von einzelwirtschaftlichen <strong>Produktion</strong>sprozessen <strong>und</strong> -systemen.<br />

<br />

Offenheit durch inhaltliche Unbestimmtheit des <strong>Produktion</strong>sbegriffs<br />

<br />

Vertiefung in „Einführung in die <strong>Produktion</strong>stheorie“<br />

<br />

<br />

aber diese Vorlesung „bis auf Weiteres“ ausgesetzt<br />

wegen des Wunsches der Studierenden nach mehr Übungen<br />

<strong>und</strong> kurzen Vorlesungszyklen<br />

09.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 1<br />

2 von 16


1 Gr<strong>und</strong>lagen des <strong>Produktion</strong>smanagements<br />

<strong>Produktion</strong>smanagement<br />

<br />

spezieller Anspruch des <strong>Produktion</strong>smanagements<br />

<br />

Fokussierung auf die Gestaltung<br />

von einzelwirtschaftlichen<br />

<br />

<br />

<strong>Produktion</strong>sprozessen <strong>und</strong><br />

<strong>Produktion</strong>ssystemen<br />

<br />

Aufstellung <strong>und</strong> Anwendung von Handlungsregeln<br />

<br />

<br />

bedingte Gestaltungsempfehlungen<br />

Bedingungen: Ziele <strong>und</strong> situativer Kontext<br />

09.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 1<br />

3 von 16


1 Gr<strong>und</strong>lagen …<br />

<strong>Produktion</strong>stheorie (1/2)<br />

<strong>Produktion</strong>swirtschaft<br />

Überblick<br />

Aufstellung <strong>und</strong><br />

Anwendung von<br />

Handlungsregeln<br />

zur Gestaltung<br />

produktionswirtschaftlicher<br />

Sachverhalte<br />

Aufstellung <strong>und</strong><br />

Überprüfung von Theorien<br />

zur Erklärung <strong>und</strong><br />

Gestaltung<br />

produktionswirtschaftlicher<br />

Sachverhalte<br />

über das Verhältnis<br />

zwischen<br />

<strong>Produktion</strong>smanagement<br />

<strong>und</strong><br />

<strong>Produktion</strong>stheorie<br />

<strong>Produktion</strong>smanagement<br />

Handlungswissen<br />

(originäre Technologien)<br />

technologische<br />

Transformation<br />

<strong>Produktion</strong>stheorie<br />

theoretisches Wissen<br />

Theorierevision<br />

© <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong><br />

09.10.2011 4 von 16<br />

theoretisch f<strong>und</strong>iertes<br />

<strong>Produktion</strong>smanagement<br />

(derivative Technologien)<br />

z.B. Modelle als Miniaturtheorien<br />

praktisch befruchtete<br />

<strong>Produktion</strong>stheorie<br />

z.B. Umweltschutz


1 Gr<strong>und</strong>lagen des <strong>Produktion</strong>smanagements<br />

<strong>Produktion</strong>stheorie (2/2)<br />

<br />

Theorien als „generische“ Form<br />

von theoretischem Wissen einer Realwissenschaft<br />

<br />

systematische Aussagenzusammenhänge<br />

<br />

<br />

sprachliche Artefakte<br />

„logische“ Ordnung der Aussagen via Junktoren <strong>und</strong> Quantoren<br />

<br />

mit mindestens einer nicht-trivialen nomischen Hypothese<br />

<br />

<br />

<br />

„triviale“, d.h. tautologische Gesetze der Logik <strong>und</strong> Mathematik vorausgesetzt<br />

gelten aber nicht als Komponenten einer realwissenschaftlichen Theorie<br />

ubiquitärer Geltungsanspruch: „überall“ <strong>und</strong> „zu jeder Zeit“<br />

<br />

gesetzesartige Aussagen werden erst zu „Gesetzen“<br />

durch Bewährung in empirischen Überprüfungen<br />

Realitätsbezug<br />

09.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 1<br />

5 von 15


1 Gr<strong>und</strong>lagen des <strong>Produktion</strong>smanagements<br />

<strong>Produktion</strong>sverständnis (1/3)<br />

nur eine<br />

Branche:<br />

Industrie<br />

Beschaffung,<br />

Fertigung,<br />

Montage Absatz,<br />

Controlling<br />

Finanzierung<br />

…<br />

Industriebetriebslehre:<br />

traditionelle, institutionelle Perspektive<br />

Analyse „aller” betrieblichen Funktionen<br />

<strong>Produktion</strong>smanagement:<br />

moderne, funktionale Perspektive<br />

Ausweitung auf industrienahe <strong>und</strong> sogar<br />

industrieferne Dienstleistungen<br />

produktionswirtschaftlicher „Imperialismus”<br />

Industrie:<br />

<strong>Teil</strong>e-/Prozess-<br />

fertigung,<br />

Logistik<br />

Beschaffung,<br />

Frertigung,<br />

Montage<br />

nur eine<br />

Funktion:<br />

<strong>Produktion</strong><br />

Handel,<br />

Banken,<br />

Versicherungen,<br />

Krankenhäuser,<br />

B<strong>und</strong>eswehr,<br />

Haushalte<br />

…<br />

Absatz,<br />

Controlling<br />

Finanzierung<br />


1 Gr<strong>und</strong>lagen des <strong>Produktion</strong>smanagements<br />

<strong>Produktion</strong>sverständnis (2/3)<br />

„faktorkombinatives Paradigma“<br />

(„Nestor” der deutschen BWL: GUTENBERG)<br />

nach ELLINGER / HAUPT<br />

Integration von 2 bis 4 „Paradigmen”!<br />

<strong>Produktion</strong> ist jede Kombination von vorhandenen Gütern<br />

<strong>und</strong> deren Transformation zu neuen Gütern<br />

„transformatives Paradigma“<br />

Prozessorientierung, Input/Output-Ansatz, Aktivitätsanalyse<br />

(Nobelpreisträger Wirtschaftswissenschaften: KOOPMANS)<br />

Güterbegriff: offen sowohl für Sachgüter als auch für Dienstleistungen<br />

<br />

Vorlesung: mit „Produkten“ sind ebenso Dienstleistungen gemeint!<br />

09.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 1<br />

7 von 16


1 Gr<strong>und</strong>lagen des <strong>Produktion</strong>smanagements<br />

<strong>Produktion</strong>sverständnis (3/3)<br />

Wissen<br />

Informationen<br />

Integration<br />

einer „neuen”<br />

Faktorkategorie<br />

Arbeitsleistungen<br />

Betriebsmittel<br />

Werkstoffe<br />

Material<br />

09.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 1<br />

8 von 16


1 Gr<strong>und</strong>lagen des <strong>Produktion</strong>smanagements<br />

Aufgaben des <strong>Produktion</strong>smanagements (1/5)<br />

nach KERN <strong>und</strong> CORSTEN:<br />

<br />

<br />

Produkt- <strong>und</strong> Programmgestaltung<br />

Potenzialgestaltung<br />

<br />

einschließlich von Materialwirtschaft <strong>und</strong> Lagerhaltung<br />

<br />

obwohl diese Bereiche keinen Potenzialbeitrag leisten,<br />

sondern „traditionell“ <strong>Teil</strong> der Prozessgestaltung sind<br />

<br />

Prozessgestaltung (bei KERN zusätzlich: Prozesssteuerung)<br />

<br />

einschließlich Layoutplanung<br />

<br />

obwohl Gestaltung des <strong>Produktion</strong>spotenzials<br />

09.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 1<br />

9 von 16


1 Gr<strong>und</strong>lagen des <strong>Produktion</strong>smanagements<br />

Aufgaben des <strong>Produktion</strong>smanagements (2/5)<br />

nach ZÄPFEL:<br />

<br />

<br />

<br />

strategisches <strong>Produktion</strong>smanagement<br />

taktisches <strong>Produktion</strong>smanagement<br />

operatives <strong>Produktion</strong>smanagement<br />

anschlussfähig<br />

an andere BWL-<br />

Verständnisse,<br />

z.B. Planung<br />

strategisches <strong>Produktion</strong>smanagement<br />

<br />

<br />

<br />

Ziel- <strong>und</strong> Strategiefindung<br />

Aufbau, Sicherung <strong>und</strong> Ausbau<br />

von Erfolgspotenzialen<br />

Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit<br />

09.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 1<br />

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1 Gr<strong>und</strong>lagen des <strong>Produktion</strong>smanagements<br />

Aufgaben des <strong>Produktion</strong>smanagements (3/5)<br />

<br />

taktisches <strong>Produktion</strong>smanagement<br />

<br />

<br />

Konkretisierung der Strategien<br />

Festlegen von:<br />

„transformatives<br />

Paradigma“<br />

<br />

Produktfeldern (Output)<br />

insb. Portfolioplanung<br />

KERN:<br />

„Vor-<br />

Kombination“<br />

<br />

<br />

<strong>Produktion</strong>spotenzialen (Input)<br />

insb. Anlagenwirtschaft inkl. Instandhaltungsstrategien<br />

<strong>Produktion</strong>sorganisation (Throughput)<br />

insb. Ablauforganisation, z.B. Layout-/Qualitätsplanung<br />

09.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 1<br />

11 von 16


1 Gr<strong>und</strong>lagen des <strong>Produktion</strong>smanagements<br />

Aufgaben des <strong>Produktion</strong>smanagements (4/5)<br />

<br />

operatives <strong>Produktion</strong>smanagement<br />

<br />

Gestaltung von <strong>Produktion</strong>sprozessen<br />

in bestehenden <strong>Produktion</strong>ssystemen<br />

<br />

<br />

„Process (Re-) Engineering“<br />

im OPM ein „alter Hut“<br />

nur nicht offensiv „vermarktet“<br />

KERN:<br />

„End-Kombination“<br />

<br />

Einsatz von <strong>Produktion</strong>spotenzialen zur<br />

Realisierung von Erfolgspotenzialen<br />

durch Erfüllung von <strong>Produktion</strong>saufgaben:<br />

<br />

09.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 1<br />

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1 Gr<strong>und</strong>lagen des <strong>Produktion</strong>smanagements<br />

Aufgaben des <strong>Produktion</strong>smanagements (5/5)<br />

<br />

Festlegen des <strong>Produktion</strong>sprogramms (Output)<br />

Planung des optimalen <strong>Produktion</strong>sprogramms<br />

<br />

Bereitstellung der erforderlichen <strong>Produktion</strong>sfaktoren (Input)<br />

eingeschränkt auf nur Repetierfaktoren!<br />

Planung von Materialbedarf <strong>und</strong> Materialbereitstellung<br />

z.B. Losgrößenplanung<br />

<br />

Planung <strong>und</strong> Steuerung von <strong>Produktion</strong>sprozessen (Throughput)<br />

Prozesskoordinierung<br />

z.B. Maschinenbelegungsplanung<br />

09.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 1<br />

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1 Gr<strong>und</strong>lagen des <strong>Produktion</strong>smanagements<br />

„systemtheoretische“ Präzisierung des Ansatzes von ZÄPFEL<br />

<strong>Produktion</strong>smanagement<br />

Gestaltung von<br />

Prozessen<br />

in bestehenden<br />

<strong>Produktion</strong>ssystemen<br />

Gestaltung der Strukturen<br />

von <strong>Produktion</strong>ssystemen<br />

Einsatz von <strong>Produktion</strong>spotenzialen<br />

zur Realisierung<br />

von Erfolgspotenzialen<br />

Sachzieldominanz:<br />

Auf-/Abbau <strong>und</strong><br />

Sicherung von<br />

<strong>Produktion</strong>spotenzialen<br />

Formalzieldominanz:<br />

Auf-/Abbau <strong>und</strong><br />

Sicherung von<br />

Erfolgspotenzialen<br />

operatives<br />

<strong>Produktion</strong>smanagement<br />

taktisches<br />

<strong>Produktion</strong>smanagement<br />

strategisches<br />

<strong>Produktion</strong>smanagement


1 Einführung in das Taktische <strong>Produktion</strong>smanagement<br />

Überblick über <strong>TPM</strong>-Inhalte (1/2)<br />

taktisches <strong>Produktion</strong>smanagement<br />

als Auf-/Abbau <strong>und</strong> Sicherung von <strong>Produktion</strong>spotenzialen (i.w.S.)<br />

<br />

input-orientierte Gestaltung der <strong>Produktion</strong>spotenziale<br />

im engeren Sinn von Potenzialfaktoren: Betriebsmittel / Arbeitskräfte<br />

<br />

Standortmanagement<br />

<br />

Fabrikmanagement<br />

<br />

aber auch: Personalentwicklung<br />

09.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 1<br />

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1 Einführung in das Taktische <strong>Produktion</strong>smanagement<br />

Überblick über <strong>TPM</strong>-Inhalte (2/2)<br />

<br />

throughput-orientierte Gestaltung der <strong>Produktion</strong>sorganisation<br />

<br />

z.B. Qualitätsmanagement<br />

<br />

aber auch: Schichtplanung bei Arbeitszeitverkürzung<br />

<br />

output-orientierte Gestaltung von Produktfeldern<br />

<br />

z.B. Innovationsmanagement: Forschung <strong>und</strong> Entwicklung<br />

<br />

aber: Prozess- <strong>und</strong> Potenzialinnovationen ebenso möglich<br />

„ausgelagert“ in eine eigenständige Vorlesung!<br />

zurzeit nicht angeboten wegen Master-2-Semester-Rhythmus<br />

09.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 1<br />

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Gliederung<br />

Taktisches <strong>Produktion</strong>smanagement<br />

<br />

Einführung in das Taktische <strong>Produktion</strong>smanagement<br />

<br />

Standortmanagement (betriebliche Standortplanung)<br />

<br />

Fabrikmanagement<br />

<br />

Qualitätsmanagement<br />

09.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong> – <strong>TPM</strong> <strong>Teil</strong> 2a<br />

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2 Standortplanung<br />

2.1 Charakterisierung der Standortplanung<br />

2.2 Das Transportkostenmodell als Basismodell<br />

2.3 Standortplanung mittels Standortfaktoren<br />

2.4 Standort „Deutschland“<br />

2.5 Fallstudie zur Standortplanung (Übung)<br />

09.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong> – <strong>TPM</strong> <strong>Teil</strong> 2a<br />

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2.1 Charakterisierung der Standortplanung<br />

Problem der Standortplanung<br />

<br />

nicht alle denkmöglichen Standorte einer Fabrik (eines Betriebs)<br />

sind gleich gut geeignet zur Erreichung der betrieblichen Ziele<br />

<br />

Sachziele<br />

<br />

<br />

Was soll getan werden?<br />

z.B. Effektivität: „Etwas Richtiges tun.“<br />

versus Ist-/Soll-Relation<br />

<br />

Formalziele<br />

<br />

<br />

Wie soll etwas getan werden?<br />

z.B. Effizienz: „Etwas richtig tun.“ versus Output-/Input-Relation<br />

<br />

typisches Auswahl-Problem<br />

09.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong> – <strong>TPM</strong> <strong>Teil</strong> 2a<br />

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2.1 Charakterisierung der Standortplanung<br />

Aufgabe der Standortplanung<br />

<br />

Auswahl eines Fabrik-/Betriebs-Standorts derart, dass<br />

<br />

<br />

die betrieblichen Anforderungen an einen Standort <strong>und</strong><br />

die tatsächlichen Eigenschaften eines Standorts<br />

bestmöglich aufeinander abgestimmt sind<br />

<br />

Anforderungen resultieren aus den Sach- <strong>und</strong> Formalzielen<br />

<br />

es gibt genau ein Anforderungsprofil<br />

<br />

Eigenschaften resultieren aus der Analyse der Standorte<br />

<br />

es gibt so viele Eigenschaftsprofile wie Standorte<br />

09.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong> – <strong>TPM</strong> <strong>Teil</strong> 2a<br />

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2.1 Charakterisierung der Standortplanung<br />

Aufgabentyp<br />

„best fit“ zwischen je zwei Multikriteria-Profilen<br />

d.h. Abgleich zwischen:<br />

Anforderungsmustern <strong>und</strong><br />

Eignungsmustern<br />

Case-based Reasoning<br />

(KI-Forschung)<br />

Goal Programming<br />

(Operations Research)<br />

1 2 3 4 5<br />

1 2 3 4 5<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

09.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong> – <strong>TPM</strong> <strong>Teil</strong> 2a<br />

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2.1 Charakterisierung der Standortplanung<br />

5 Phasen der Aufgabenerfüllung (1/2)<br />

<br />

Katalog der Determinanten / Einflussgrößen / Standortfaktoren,<br />

von denen die Eignung eines Standorts abhängt<br />

<br />

<br />

Standortfaktoren-Katalog<br />

Festlegung eines Zielsystems<br />

Artenpräferenzen<br />

<br />

erwünschte Niveaus / Richtungen<br />

der Ausprägungen aller Eignungsdeterminanten<br />

K 1<br />

K 2<br />

X<br />

X<br />

<br />

spezifisches Anforderungsprofil für einen Betrieb<br />

K 3<br />

K 4<br />

X<br />

X<br />

Festlegung der Höhenpräferenzen<br />

X<br />

K 6<br />

K 5<br />

X<br />

09.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong> – <strong>TPM</strong> <strong>Teil</strong> 2a<br />

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2.1 Charakterisierung der Standortplanung<br />

5 Phasen der Aufgabenerfüllung (2/2)<br />

<br />

Ermittlung aller potenziellen betrieblichen Standorte<br />

<br />

Vorauswahl einer kleineren Anzahl potenzieller Standorte,<br />

die in die engere Wahl einbezogen werden<br />

<br />

Bewertung aller Standorte nach Maßgabe des Anforderungsprofils<br />

<br />

spezifische Eignungsprofile für jeden Standort<br />

<br />

Auswahl eines Standorts mit bestmöglichem Eignungsprofil<br />

<br />

„best fit“ zwischen<br />

<br />

<br />

dem betriebsspezifischem Anforderungsprofil <strong>und</strong><br />

einem standortspezifischem Eignungsprofil<br />

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2 Standortplanung<br />

2.1 Charakterisierung der Standortplanung<br />

2.2 Das Transportkostenmodell als Basismodell<br />

2.3 Standortplanung mittels Standortfaktoren<br />

2.4 Standort „Deutschland“<br />

2.5 Fallstudie zur Standortplanung (Übung)<br />

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2.2 Das Transportkostenmodell als Basismodell<br />

Überblick (1/2)<br />

<br />

eines der einfachsten Modelle zur Planung des<br />

Fabrik-/Betriebs-Standorts<br />

<br />

bereits 1909 von ALFRED WEBER vorgestellt<br />

<br />

mathematische F<strong>und</strong>amente von JACOB STEINER<br />

<br />

wegen der rigiden Modellstruktur sind erhebliche Vereinfachungen<br />

gegenüber dem Realproblem der Standortauswahl erforderlich<br />

<br />

potenzielle Standorte werden nur als Punkte in einem „flachen“,<br />

zwei-dimensionalen Koordinatensystem erfasst<br />

<br />

durch Paare (x S ,y S ) mit „S“ für den gesuchten Standort<br />

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2.2 Das Transportkostenmodell als Basismodell<br />

Überblick (2/2)<br />

<br />

die einzige Determinante der Standorteignung sind<br />

die Transportkosten zwischen<br />

<br />

<br />

dem Fabrik- oder Betriebs-Standort <strong>und</strong><br />

den Beschaffungs- oder Absatzorten<br />

<br />

je Entfernungseinheit der Transportstrecke entstehen<br />

immer die gleichen Transportkosten je Mengen- <strong>und</strong> Streckeneinheit<br />

<br />

Transportkostensatz k T<br />

<br />

alle Mengen m i , die auf allen Transportstrecken mit den Längen s i<br />

transportiert werden müssen, sind lösungsunabhängig bekannt<br />

09.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong> – <strong>TPM</strong> <strong>Teil</strong> 2a<br />

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2.2 Das Transportkostenmodell als Basismodell<br />

Real- versus Formalproblem (1/2)<br />

<br />

5-Phasen-Bearbeitung des ursprünglichen Realproblems<br />

<br />

reduziert auf die scheinbar „2-phasige“ Bearbeitung<br />

eines Entscheidungsmodells als Formalproblem<br />

<br />

Konstruktion eines Entscheidungsmodells<br />

als Spezifikation des Formalproblems<br />

1./2. Phase: Ziele & Präferenzen<br />

relevante Einflussgrößen <strong>und</strong> deren erwünschte Richtungen<br />

„kondensiert“ in der Zielfunktion „Transportkosten-Minimierung“<br />

3. Phase: Restriktionen<br />

zulässige Standorte im 1. Quadranten Standorte-Polygon<br />

09.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong> – <strong>TPM</strong> <strong>Teil</strong> 2a<br />

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2.2 Das Transportkostenmodell als Basismodell<br />

Real- versus Formalproblem (2/2)<br />

<br />

Ermittlung einer optimalen Lösung<br />

für das modellierte Formalproblem<br />

4. Phase: Berechnung<br />

Bewertung potenzieller Standorte S = (x S ,y S )<br />

durch die Zielfunktionswerte K T (x S ,y S )<br />

5. Phase: Entscheidung / Auswahl<br />

„best fit“ für transportkostenminimale Standorte<br />

<br />

<br />

Modell-Konstruktion als schöpferische Aktivität („Kunst“)<br />

keine objektive Abbildung „der“ Realität, sondern subjektive<br />

Erschaffung einer modellhaften Repräsentation von Realität<br />

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2.2 Das Transportkostenmodell als Basismodell<br />

Modellstruktur (1/5)<br />

<br />

<br />

Minimierung der gesamten Transportkosten K T als Zielfunktion:<br />

æ I ö T T ç å i i<br />

i=<br />

1 ÷<br />

K = k · m · s <br />

çè ø<br />

min!<br />

Problem: Liegt ein Entscheidungsmodell vor?<br />

<br />

<br />

<br />

begründete Zweifel<br />

Welche Entscheidungsvariablen zur Optimierung?<br />

Ist eine Optimierung möglich, wenn auf der „rechten“<br />

Gleichungsseite nur konstante Werte stehen?<br />

Welche Qualität haben die „konstanten“ Wege s i ?<br />

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2.2 Das Transportkostenmodell als Basismodell<br />

Modellstruktur (2/5)<br />

y<br />

Anzahl der Beschaffungs- <strong>und</strong> Absatzorte:<br />

beliebig groß!<br />

zweiter Beschaffungsort<br />

O 3 :<br />

(x 3 ,y 3 )<br />

zweiter Absatzort<br />

O 4 : (x 4 ,y 4 )<br />

O S : (x S ,y S )<br />

potenzieller<br />

Fabrik-Standort<br />

Standorte-<br />

Polygon<br />

y 2<br />

y S<br />

x 2<br />

y S -y 2<br />

O 1 : (x 1 ,y 1 )<br />

erster<br />

Beschaffungsort<br />

x 2 -x S<br />

O 2 : (x 2 ,y 2 )<br />

erster Absatzort<br />

x S<br />

x<br />

09.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong> – <strong>TPM</strong> <strong>Teil</strong> 2a<br />

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2.2 Das Transportkostenmodell als Basismodell<br />

Modellstruktur (3/5)<br />

<br />

Minimierung der gesamten Transportkosten K T als Zielfunktion:<br />

<br />

I<br />

<br />

KT kT <br />

misi<br />

min!<br />

i1<br />

<br />

Laut Lehrsatz des PYTHAGORAS gilt für alle Transportstrecken s i :<br />

<br />

2<br />

<br />

2<br />

i s i s i<br />

s x x y y<br />

<br />

Daraus folgt für die operationale Zielfunktion:<br />

<br />

I<br />

2 2 <br />

KTx s,ys kT <br />

mi xs xi ys yi<br />

min!<br />

i1<br />

<br />

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2.2 Das Transportkostenmodell als Basismodell<br />

Modellstruktur (4/5)<br />

Exkurs zur „generischen“ Struktur von Entscheidungsmodellen<br />

„subjektive“ Komponente<br />

<br />

Repräsentation des Handlungsspielraums des Entscheidungsträgers<br />

a) Ziele: nur inhaltlich definiert<br />

b) Präferenzen<br />

– Artenpräferenzen<br />

– Höhenpräferenzen<br />

– Risikopräferenzen<br />

– Zeitpräferenzen<br />

– soziale Präferenzen (…)<br />

c) Entscheidungsvariablen<br />

Zielsystem<br />

Zielfunktion<br />

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2.2 Das Transportkostenmodell als Basismodell<br />

Modellstruktur (5/5)<br />

<br />

„quasi-objektive“ Komponente<br />

<br />

Repräsentation der Handlungsschranken des Entscheidungsträgers<br />

a) zumindest: Definitionsbereiche für die Entscheidungsvariablen<br />

– im Allgemeinen: Menge der reellen Zahlen als „default“-Wert<br />

– oder auch: (ganze Zahlen), (natürliche Zahlen), ({0;1}) …<br />

b) weitere Einschränkungen, wie z.B.:<br />

– Nichtnegativitätsbedingungen: x S ³ 0 <strong>und</strong> y S ³ 0<br />

– Mindest- oder Höchstgrenzen: hier das Standorte-Polygon<br />

<br />

<br />

reflektiert die „Sachzwänge“ der Realität, das „Umsystem“<br />

Modellkonstruktion trotz „quasi-objektiver“ Komponente subjektiv<br />

09.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong> – <strong>TPM</strong> <strong>Teil</strong> 2a<br />

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2.2 Das Transportkostenmodell als Basismodell<br />

Techniken zur Modelllösung (1/4)<br />

Problem:<br />

die notwendigen<br />

(<strong>und</strong> hinreichenden)<br />

x<br />

S<br />

<br />

I<br />

<br />

i1<br />

I<br />

<br />

i1<br />

m<br />

x<br />

i i<br />

2 2<br />

S i S i<br />

x x y y<br />

<br />

m<br />

i<br />

2 2<br />

S i S i<br />

x x y y<br />

<br />

Bedingungen für ein<br />

lokales Minimum<br />

der Zielfunktion sind<br />

mathematisch nur<br />

schwer zu handhaben<br />

y<br />

S<br />

<br />

I<br />

<br />

i1<br />

I<br />

<br />

i1<br />

m<br />

i<br />

y<br />

x x y y<br />

<br />

2 2<br />

S i S i<br />

m<br />

i<br />

2 2<br />

S i S i<br />

x x y y<br />

<br />

i<br />

09.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong> – <strong>TPM</strong> <strong>Teil</strong> 2a<br />

18 von 48


2.2 Das Transportkostenmodell als Basismodell<br />

Techniken zur Modelllösung (2/4)<br />

<br />

mechanisches Lösungsverfahren<br />

durch den „VARIGNON’schen“ Apparat<br />

<br />

<br />

„Analog-Computer“<br />

Wiederverwendbarkeit?<br />

<br />

analytische Lösungsverfahren<br />

<br />

<br />

GRUNDMANN, W. et al. (Autorenkollektiv): Mathematische<br />

Methoden zur Standortbestimmung, Berlin 1968, S. 56-59.<br />

DOMSCHKE, W.; DREXL, A.: Logistik: Standorte,<br />

München - Wien 1984, S. 119-124.<br />

09.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong> – <strong>TPM</strong> <strong>Teil</strong> 2a<br />

19 von 48


2.2 Das Transportkostenmodell als Basismodell<br />

Techniken zur Modelllösung (3/4)<br />

<br />

exakte Lösung durch Differenzialkalkül<br />

<br />

die notwendigen Bedingungen für ein lokales Minimum<br />

sind zugleich hinreichend,<br />

<br />

sofern der Standort nicht zufällig mit den vorgegebenen<br />

Bezugsorten (Beschaffungs-/Absatzorte) zusammenfällt<br />

Test bei GRUNDMANN (1968), S. 58<br />

<br />

aber analytisch nicht mehr auflösbar<br />

für 3 <strong>und</strong> mehr Beschaffungs- oder Absatzorte<br />

<br />

allenfalls: Näherungsverfahren<br />

09.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong> – <strong>TPM</strong> <strong>Teil</strong> 2a<br />

20 von 48


2.2 Das Transportkostenmodell als Basismodell<br />

Techniken zur Modelllösung (4/4)<br />

<br />

daher zumeist Näherungslösung durch ein Iterationsverfahren<br />

<br />

für praktische Zwecke ausreichend,<br />

aber noch kein strenger Konvergenzbeweis bekannt<br />

<br />

pragmatisch: Faustformel mit „Schwerpunkt-Koordinaten”<br />

x<br />

s<br />

<br />

I<br />

<br />

i1<br />

m x<br />

I<br />

<br />

i1<br />

i<br />

m<br />

i<br />

i<br />

y<br />

s<br />

<br />

I<br />

<br />

i1<br />

m y<br />

I<br />

<br />

i1<br />

i<br />

m<br />

i<br />

i<br />

<br />

Startwert des vorgenannten Iterationsverfahrens<br />

09.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong> – <strong>TPM</strong> <strong>Teil</strong> 2a<br />

21 von 48


2.2 Das Transportkostenmodell …<br />

Techniken zur Modelllösung (4/4)<br />

START<br />

Initialisierung mit den Schwerpunkt-Koordinaten<br />

x S.0 =<br />

I<br />

i=1<br />

I<br />

y S.0 =<br />

I<br />

i=1<br />

I<br />

i=1<br />

i=1<br />

algorithmische<br />

Darstellung des<br />

Iterationsverfahrens<br />

x =<br />

S.n<br />

I<br />

<br />

i=1<br />

I<br />

<br />

i=1<br />

max := konstant n := konstant<br />

max<br />

m· i<br />

x i<br />

2 2<br />

(xS.n -1-x) i + (yS.n -1-y)<br />

i<br />

m i<br />

2 2<br />

(xS.n -1-x) i + (yS.n -1-y)<br />

i<br />

y =<br />

S.n<br />

I<br />

<br />

i=1<br />

I<br />

<br />

i=1<br />

m·y i i<br />

2 2<br />

(xS. n -1-x) i + (yS. n - 1-y)<br />

i<br />

m i<br />

2 2<br />

(xS. n -1-x) i + (yS. n - 1-y)<br />

i<br />

charakteristische Dreiteilung:<br />

1) Initialisierung<br />

2) Iterationen mit<br />

Abbruchskriterien<br />

3) Finalisierung<br />

x<br />

n max<br />

<br />

y ?<br />

n<br />

ja<br />

x n := x S.n - xS.n-1<br />

y n := y S.n - yS.n-1<br />

max<br />

“optimale” Lösung mit<br />

x<br />

S<br />

:= x<br />

S.n<br />

y S<br />

:= yS.n<br />

nein<br />

n > n ?<br />

max<br />

ja<br />

nein<br />

© <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong><br />

09.10.2011 22 von 48<br />

STOPP<br />

Inkrement n := n+1


2.2 Das Transportkostenmodell als Basismodell<br />

Verallgemeinerungen des Basismodells (1/2)<br />

Generalisierung als STEINER/WEBER-Modell<br />

<br />

für die Bestimmung minimaler gewichteter<br />

Wegesummen in Graphen<br />

<br />

<br />

z.B. Logistik<br />

Errichtung eines Zentrallagers für<br />

die kosten- oder zeitminimale Belieferung<br />

aller europäischen Regionalbetriebe<br />

z.B. Telekommunikation<br />

Einrichtung einer Verteilerstation<br />

mit minimaler Gesamtkabellänge<br />

zu allen K<strong>und</strong>enanschlüssen<br />

09.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong> – <strong>TPM</strong> <strong>Teil</strong> 2a<br />

23 von 48


2.2 Das Transportkostenmodell als Basismodell<br />

Verallgemeinerungen des Basismodells (2/2)<br />

<br />

z.B. Krankentransport<br />

Einrichtung eines „Heliports“<br />

für die Stationierung von<br />

ADAC-Rettungs-<br />

Hubschraubern<br />

<br />

Standortplanung als komplexes Problem der Investitionsrechnung<br />

<br />

mehrperiodige Erfassung aller<br />

Errichtungs- oder Verlagerungsaktivitäten<br />

zusammen mit den zugehörigen Zahlungsströmen<br />

<br />

ZÄPFEL, G.: Taktisches <strong>Produktion</strong>s-Management. 2. Aufl.,<br />

München - Wien 2000, S. 148-152 / - 157 (Vereinfachungen).<br />

09.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong> – <strong>TPM</strong> <strong>Teil</strong> 2a<br />

24 von 48


2 Standortplanung<br />

2.1 Charakterisierung der Standortplanung<br />

2.2 Das Transportkostenmodell als Basismodell<br />

2.3 Standortplanung mittels Standortfaktoren<br />

2.4 Standort „Deutschland“<br />

2.5 Fallstudie zur Standortplanung (Übung)<br />

09.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong> – <strong>TPM</strong> <strong>Teil</strong> 2a<br />

25 von 48


2.3 Standortplanung mittels Standortfaktoren<br />

Überblick<br />

Standortfaktor:<br />

Einflussgröße, von der die<br />

Eignung eines potenziellen<br />

Standorts für eine Fabrik /<br />

einen Betrieb abhängt<br />

09.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong> – <strong>TPM</strong> <strong>Teil</strong> 2a<br />

26 von 48


2.3 Standortplanung mittels Standortfaktoren<br />

Probleme<br />

<br />

es gibt eine Vielzahl von denkmöglichen Standortfaktoren<br />

<br />

zahlreiche Standortfaktoren sind nicht-monetärer Natur<br />

auf unterschiedlichen Skalenniveaus<br />

<br />

kardinal: Vergleichbarkeit von Nutzendifferenzen<br />

<br />

z.B. €-Differenzen<br />

<br />

ordinal: Rangfolge von Alternativen<br />

<br />

z.B. „gut“ - „mittel“ - „schlecht“<br />

<br />

nominal: schlichte Zugehörigkeit zu einer Menge<br />

<br />

z.B. „ja“ versus „nein“<br />

09.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong> – <strong>TPM</strong> <strong>Teil</strong> 2a<br />

27 von 48


2.3 Standortplanung mittels Standortfaktoren<br />

Exkurs: Skalenniveaus (1/3)<br />

kardinales<br />

Skalenniveau<br />

Ziel 1 Ziel 2<br />

Alternative A<br />

Alternative B<br />

Alternativenvergleich<br />

<br />

B-A 1<br />

B-A 1 A-B 2<br />

<br />

<br />

Z A-B Z 2<br />

<br />

D Z >D Z B A<br />

09.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong> – <strong>TPM</strong> <strong>Teil</strong> 2a<br />

28 von 48


2.3 Standortplanung mittels Standortfaktoren<br />

Exkurs: Skalenniveaus (2/3)<br />

ordinales<br />

Skalenniveau<br />

Ziel 1 Ziel 2<br />

Alternative A<br />

Alternative B<br />

A<br />

besser<br />

B<br />

als<br />

A<br />

schlechter<br />

B<br />

als<br />

Alternativenvergleich<br />

( ) ( )<br />

Z<br />

Z<br />

A B A B A?B<br />

1 2<br />

09.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong> – <strong>TPM</strong> <strong>Teil</strong> 2a<br />

29 von 48


2.3 Standortplanung mittels Standortfaktoren<br />

Exkurs: Skalenniveaus (3/3)<br />

nominales<br />

Skalenniveau<br />

Ziel 1 Ziel 2<br />

Alternative A<br />

Ziel erfüllt<br />

Ziel<br />

nicht<br />

erfüllt<br />

Alternative B<br />

Ziel<br />

nicht<br />

erfüllt<br />

Ziel erfüllt<br />

Alternativenvergleich<br />

( Z ( A) Z ( B)<br />

) ( Z ( A) Z ( B)<br />

)<br />

1 1 2 2<br />

A?B<br />

09.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong> – <strong>TPM</strong> <strong>Teil</strong> 2a<br />

30 von 48


2.3 Standortplanung mittels Standortfaktoren<br />

Beispiele<br />

<br />

Hochöfen:<br />

unterschiedliche Transportkosten für<br />

<br />

<br />

einerseits Eisenerz/Schrott <strong>und</strong> Koks [See-/Binnenschiffe, Bahn]<br />

andererseits Rohstahl [Eigentransport, Bahn: Spezialwaggons]<br />

jeweils von verschiedenen Frachtraten / Frachtmitteln abhängig<br />

<br />

Kernkraftwerke:<br />

<br />

<br />

Verfügbarkeit von Kühlwasser,<br />

Erdbebengefährdung,<br />

Nähe zu Bevölkerungszentren ...<br />

09.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong> – <strong>TPM</strong> <strong>Teil</strong> 2a<br />

31 von 48


2.3 Standortplanung mittels Standortfaktoren<br />

Problemlösung (1. Phase):<br />

<br />

Aufstellung eines Katalogs aller entscheidungsrelevanten<br />

Standortfaktoren oder Standortdeterminanten<br />

<br />

klassische Kataloge von<br />

<br />

WEBER (1909) <strong>und</strong><br />

BEHRENS (1971)<br />

<br />

neuere Kataloge von<br />

<br />

HANSMANN (1984) <strong>und</strong><br />

ZÄPFEL (2000)<br />

<br />

Ihre Kompetenz: Auswahl eines „problemangemessenen“ Katalogs<br />

09.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong> – <strong>TPM</strong> <strong>Teil</strong> 2a<br />

32 von 48


2.3 Standortplanung mittels Standortfaktoren<br />

Schwierigkeiten der Problemlösung<br />

<br />

Auswahlproblem:<br />

<br />

Welcher Standortfaktoren-Katalog soll zugr<strong>und</strong>e liegen?<br />

<br />

Vollständigkeits-/Anpassungsproblem:<br />

<br />

Enthält der ausgewählte Standortfaktoren-Katalog (SF-Katalog)<br />

<br />

<br />

genau alle entscheidungsrelevanten Einflussgrößen<br />

oder muss er problemspezifisch erweitert / reduziert werden?<br />

<br />

<br />

„Tailoring“ <strong>und</strong> „Customizing“ von standardisierten SF-Katalogen<br />

Ihre Kompetenz: problemspezifische Anpassung von „Schablonen“<br />

09.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong> – <strong>TPM</strong> <strong>Teil</strong> 2a<br />

33 von 48


Standortfaktoren<br />

quantitativer Art<br />

(Zielbeiträge: kardinal)<br />

qualitativer Art<br />

(Zielbeiträge: ordinal / nominal)<br />

Transportkosten der<br />

<strong>Produktion</strong>sfaktoren <strong>und</strong> Produkte<br />

Gr<strong>und</strong>stückskosten<br />

- Anschaffung<br />

- Erschließung<br />

Gebäudekosten<br />

Personalkosten<br />

Materialkosten<br />

Finanzierungskosten<br />

Steuern<br />

öffentliche Hilfen<br />

- Investitionszuschüsse<br />

- Sonderabschreibungen<br />

Gr<strong>und</strong>stück<br />

- Lage / Form<br />

- Bodenbeschaffenheit<br />

- Bebauungsvorschriften<br />

- Umweltauflagen<br />

Verkehrslage<br />

Arbeitskräftereservoir<br />

- Ausbildung<br />

- Bevölkerungsstruktur<br />

Absatzpotenzial<br />

- Kaufkraft<br />

- Konkurrenz<br />

allgemeine Infrastruktur<br />

- Banken / Versicherungen<br />

- Wohnraum<br />

- Kulturumfeld<br />

Quelle: ZÄPFEL, G.: Taktisches <strong>Produktion</strong>s-<br />

Management. 2. Aufl., München - Wien 2000, S. 147.<br />

09.10.2011 34 von 48


Standortfaktoren<br />

überwiegend staatsunabhängig<br />

staatlich festgelegt<br />

beschaffungsorientiert<br />

produktionsorientiert<br />

absatzorientiert<br />

Beschaffungskontakte<br />

Beschaffungspotenziale<br />

natürliche<br />

Gegebenheiten<br />

wirtschaftlichtechnische<br />

Gegebenheiten<br />

Absatzpotenziale<br />

Absatzkontakte<br />

staatliche Hilfen<br />

staatliche<br />

Belastungen<br />

Wirtschaftsverbände,<br />

Arbeitsvermittlung<br />

(aber: i.d.R.<br />

nicht staatsunabhängig),<br />

Ausstellungen<br />

...<br />

Gr<strong>und</strong>stücke<br />

(Beschaffenheit,<br />

Erwerbs- oder<br />

Mietpreise),<br />

Roh-, Hilfs- <strong>und</strong><br />

Betriebsstoffe<br />

(Preise, Transportkosten),<br />

Arbeitskräfte<br />

(Anzahl, Qualifizierung,<br />

Motivation,<br />

Lohn<strong>und</strong><br />

Gehaltsniveau),<br />

Betriebsmittel<br />

(Transportierbarkeit,<br />

z.B.<br />

beim Braunkohlenabbau),<br />

Energie<br />

(Verfügbarkeit,<br />

Energiekosten)<br />

Verkehrsverbindungen<br />

...<br />

geologische<br />

Bedingungen<br />

(z.B. Erdbebengefährdung),<br />

räumliche Nähe<br />

<strong>und</strong> technische<br />

Kompetenz<br />

kooperationswilliger<br />

Betriebe<br />

klimatische<br />

Bedingungen<br />

(z.B. Belastungen<br />

durch extreme<br />

Luftfeuchtigkeit<br />

oder<br />

Temperaturen)<br />

... ...<br />

(z.B. Zulieferer<br />

bei einer<br />

Just-in-time-<br />

Logistik)<br />

Bevölkerungsstruktur<br />

(Anzahl <strong>und</strong><br />

Schichtung<br />

potentieller<br />

Konsumenten),<br />

Bedürfnisstruktur<br />

(aktuelle/latente<br />

Bedürfnisse),<br />

Kaufkraft,<br />

Konkurrenz,<br />

Goodwill des<br />

Standorts<br />

(z.B. Solinger<br />

Stahlprodukte),<br />

Verkehrsverbindungen<br />

(Autobahnanschluss,<br />

Flughafennähe,<br />

Transportkosten) ...<br />

Makler,<br />

Messen,<br />

Werbeagenturen,<br />

kooperationswillige<br />

Handelshäuser<br />

bei<br />

abgeschotteten<br />

Vertriebswegen<br />

(z.B. Japan),<br />

Ausstellungen<br />

...<br />

Subventionen:<br />

Existenzgründungshilfen,<br />

Förderung von<br />

Forschungs- <strong>und</strong><br />

Entwicklungsprojekten,<br />

Investitionshilfen<br />

in strukturschwachen<br />

Regionen<br />

...<br />

Steuern<br />

(Einkommen-,<br />

Vermögen-,<br />

Gewerbesteuer...),<br />

Zölle,<br />

Außenhandelskontingente,<br />

Kapitalverkehrsbeschränkungen,<br />

Local-content-<br />

Vorschriften,<br />

Umweltschutzvorschriften<br />

...<br />

Wirtschaftsordnung (Wettbewerbsgesetze,<br />

Gewerbeordnungen, Mitbestimmung)<br />

politische Chancen oder Risiken<br />

einer Änderung der Wirtschaftsordnung (z.B.<br />

Privatisierungschancen oder Enteignungsrisiken)


2.3 Standortplanung mittels Standortfaktoren<br />

exemplarischer Standortfaktor (1/6)<br />

Quelle: FAZ – aus:<br />

The Heritage Fo<strong>und</strong>ation,<br />

Dow Jones,<br />

Weltbank<br />

09.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong> – <strong>TPM</strong> <strong>Teil</strong> 2a<br />

36 von 48


2.3 Standortplanung …<br />

exemplarischer SF (2/6)<br />

alternative Erfassungsweise:<br />

• Economic Freedom Report<br />

• The Fraser <strong>Institut</strong>e,<br />

Vancouver, BC, Canada<br />

• kostenloser Download unter:<br />

http://www.freetheworld.com/release.html<br />

• Deutschland im<br />

„Mittelfeld“: 21. Platz<br />

• zuletzt stark variierend<br />

2000 Platz 15<br />

2004 Platz 18<br />

2007 Platz 26<br />

2009 Platz 21<br />

© <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong><br />

09.10.2011 37 von 48<br />

Quelle: Economic Freedom of the World – 2011 Annual Report , S. 9.


2.3 Standortplanung mittels Standortfaktoren<br />

exemplarischer Standortfaktor (3/6)<br />

http://www.freetheworld.com/cgibin/freetheworld/getinfo.cgi<br />

09.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong> – <strong>TPM</strong> <strong>Teil</strong> 2a<br />

38 von 48


2.3 Standortplanung mittels Standortfaktoren<br />

exemplarischer Standortfaktor (4/6)<br />

Quelle:<br />

Economic Freedom of the World –<br />

2011 Annual Report , S. 20.<br />

Quelle:<br />

Economic Freedom of the World –<br />

2011 Annual Report , S. 22.


2.3 Standortplanung mittels Standortfaktoren<br />

exemplarischer Standortfaktor (5/6)<br />

Quelle:<br />

Economic Freedom of the World –<br />

2011 Annual Report , S. 74.<br />

09.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong> – <strong>TPM</strong> <strong>Teil</strong> 2a<br />

40 von 48


2.3 Standortplanung …<br />

exemplarischer SF (6/6)<br />

http://www.freetheworld.<br />

com/2011/reports/world/<br />

EFW2011_complete.pdf<br />

© <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong><br />

09.10.2011 41 von 48<br />

Quelle: Economic Freedom of the World – 2011 Annual Report , S. 74.


2.3 Standortplanung mittels Standortfaktoren<br />

Problemlösung (5. Phase)<br />

Auswahl eines Standorts derart, dass:<br />

<br />

die betrieblichen Anforderungen an einen Standort <strong>und</strong><br />

die tatsächlichen Eigenschaften eines Standortes<br />

bestmöglich aufeinander abgestimmt sind<br />

„best fit“-Problem<br />

Lösungsverfahren für<br />

multikriterielle Entscheidungsprobleme<br />

1 2 3 4 5<br />

1 2 3 4 5<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

09.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong> – <strong>TPM</strong> <strong>Teil</strong> 2a<br />

42 von 48


2.3 Standortplanung mittels Standortfaktoren<br />

einfache Lösungstechniken (1/3)<br />

<br />

<br />

intuitive Auswahl eines „besten“ Eignungsprofils<br />

Checklisten-Methode<br />

<br />

<br />

Auszeichnung einzelner „k.o.“-Kriterien<br />

als Standort-Filter<br />

grob-qualitative Beurteilung der Standorteignung<br />

hinsichtlich jedes Standortfaktors, z.B. auf der Skala:<br />

<br />

<br />

<br />

„gut“<br />

„mittelmäßig“<br />

„mangelhaft“<br />

z.B. „k.o.“,<br />

wenn mehr als 3 Kriterien<br />

jeweils ein „mangelhaft“ erhalten<br />

<br />

Vektoroptimierung<br />

<br />

nicht-dominierte oder effiziente Standortalternativen<br />

09.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong> – <strong>TPM</strong> <strong>Teil</strong> 2a<br />

43 von 48


2.3 Standortplanung mittels Standortfaktoren<br />

einfache Lösungstechniken (2/3)<br />

Beispiel für die Suche nach nicht-dominierten (effizienten) Standorten:<br />

Prämissen:<br />

<br />

<br />

<br />

10 potenzielle Standortalternativen SOA i mit i∊{1,...,10}<br />

2 Standortfaktoren SOF k mit den Ausprägungen x i.k <strong>und</strong> k∊{1,2}<br />

Ausprägungen: „je größer, desto besser“<br />

Ausgangslage:<br />

SOF 2<br />

SOF 1<br />

X 5<br />

X 2<br />

X 10<br />

X<br />

X 3<br />

1<br />

X 6<br />

X 7<br />

X 8<br />

X 4<br />

X 9<br />

09.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong> – <strong>TPM</strong> <strong>Teil</strong> 2a<br />

44 von 48


2.3 Standortplanung mittels Standortfaktoren<br />

einfache Lösungstechniken (3/3)<br />

<br />

Beispiel<br />

(Fortsetzung)<br />

für die Suche nach<br />

nicht-dominierten<br />

Standorten<br />

X 9<br />

X 10<br />

X 1<br />

X 6<br />

X 3<br />

X 2<br />

X 5<br />

SOF 1<br />

<br />

nicht-dominierte<br />

Standortalternativen:<br />

NDA<br />

= { SOA: j: ( k: x x ) ( k: x > x ))}<br />

i j.k i.k j.k i.k<br />

= {SOA , SOA }<br />

3 9<br />

09.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong> – <strong>TPM</strong> <strong>Teil</strong> 2a<br />

45 von 48


2.3 Standortplanung mittels Standortfaktoren<br />

Nutzwertanalyse (1/3)<br />

<br />

i.d.R. ordinale Beurteilung der Standorteignung hinsichtlich<br />

jedes Standortfaktors nach einem normierten Punkteschema<br />

<br />

z.B. 1 bis 5 Punkte für „sehr schlechte“ bis „sehr gute“<br />

Kriterienerfüllung<br />

<br />

Gewichtung aller Standortfaktoren<br />

<br />

<br />

Problem:<br />

Ermittlung von intersubjektiv akzeptablen Gewichten<br />

für alle Standortfaktoren<br />

Lösungsmöglichkeit:<br />

Analytic Hierarchy Process (AHP) von SAATY später!<br />

09.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong> – <strong>TPM</strong> <strong>Teil</strong> 2a<br />

46 von 48


2.3 Standortplanung mittels Standortfaktoren<br />

Nutzwertanalyse (2/3)<br />

<br />

Addition der gewichteten Punkteanzahlen zu einem „Nutzwert”<br />

<br />

Problem:<br />

Skalenbruch beim Übergang<br />

von<br />

ordinalen<br />

Punkten<br />

zu<br />

kardinalen<br />

Punktesummen<br />

<br />

Sündenfall der „praktisch bewährten“ Nutzwertanalyse<br />

<br />

Auswahl eines Standortes mit maximalem Standort-Nutzwert<br />

09.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong> – <strong>TPM</strong> <strong>Teil</strong> 2a<br />

47 von 48


2.3 Standortplanung mittels Standortfaktoren<br />

Nutzwertanalyse (3/3)<br />

Beispiel<br />

Standortalternative 3<br />

Standortalternative 9<br />

Standortfaktoren<br />

Punkte<br />

Punkte<br />

1 2 3 4 5<br />

Punkte<br />

1 2 3 4 5<br />

Faktorgewicht<br />

Faktorgewicht<br />

gewichtete<br />

gewichtete<br />

Punkte<br />

Gr<strong>und</strong>stückskosten<br />

4<br />

4<br />

Bodenbeschaffenheit<br />

5<br />

5<br />

Umweltauflagen<br />

2<br />

2<br />

Verkehrsanbindung<br />

3<br />

3<br />

Zulieferernähe<br />

2<br />

2<br />

Konkurrenzdichte<br />

1<br />

1<br />

Steuerbelastung<br />

4<br />

4<br />

Investitionszuschüsse<br />

3<br />

3<br />

Sonderabschreib.gen<br />

4<br />

4<br />

Arbeitskräftereservoir<br />

3<br />

3<br />

Wohnraum<br />

2<br />

2<br />

kulturelles Umfeld<br />

Nutzwert<br />

1<br />

<br />

1<br />

<br />

09.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong> – <strong>TPM</strong> <strong>Teil</strong> 2a<br />

48 von 48


2.3 Standortplanung mittels Standortfaktoren<br />

AHP-Technik: Gr<strong>und</strong>lagen (1/3)<br />

Analytic Hierarchy Process (AHP) von SAATY<br />

<br />

AHP-Technik als eine Kombination aus:<br />

<br />

<br />

<br />

Bewertungs-Konzept<br />

Dekomposition <strong>und</strong> Paarvergleiche<br />

exakter „Theorie“<br />

Eigenwert-Bestimmung<br />

Heurismen<br />

„Methode“<br />

oder<br />

„Verfahren“<br />

<br />

näherungsweise Bedeutungsurteile <strong>und</strong> Konsistenzurteile<br />

<br />

unterstützender Software<br />

<br />

z.B. Konsistenzprüfung <strong>und</strong> Konsistenzerzwingung<br />

09.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 2b<br />

1 von 71


2.3 Standortplanung mittels Standortfaktoren<br />

AHP-Technik: Gr<strong>und</strong>lagen (2/3)<br />

<br />

Anspruch:<br />

<br />

Verringerung der Gewichtungs-Willkür der Nutzwertanalyse<br />

<br />

durch mehrfache Normierungen<br />

<br />

Reduzierung der informatorischen Anforderungen an die<br />

relativen Bedeutungsurteile<br />

<br />

durch „schlichte“ Ordinalskalen (wirklich?)<br />

<br />

Dekomposition des gesamten Entscheidungs-/Auswahlproblems<br />

in eine Vielzahl von gleichartigen <strong>Teil</strong>problemen<br />

<br />

jeweils werden nur mehrere Alternativen oder Kriterien<br />

in Bezug auf ein übergeordnetes Kriterium verglichen<br />

09.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 2b<br />

2 von 71


2.3 Standortplanung mittels Standortfaktoren<br />

AHP-Technik: Gr<strong>und</strong>lagen (3/3)<br />

<br />

beurteilungstechnisch wird nicht unterschieden zwischen<br />

<br />

<br />

Bewertungs-Kriterien<br />

zu bewertenden Entscheidungs-/Auswahl-Alternativen<br />

Beurteilungsobjekte<br />

<br />

Reduzierung der Komplexität des Beurteilungsproblems<br />

<br />

auf eine Vielzahl „einfacher“ Paarvergleiche<br />

A B oder A B<br />

<br />

systematische Aggregation aller Paarvergleichsurteile<br />

zu einem Gesamturteil:<br />

theoretische F<strong>und</strong>ierung durch „Eigenwerte“ Ab b<br />

09.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 2b<br />

3 von 71


2.3 Standortplanung mittels Standortfaktoren<br />

AHP-Technik: Paarvergleichsurteile<br />

1. Verfahrensschritt: Paarvergleichsurteile<br />

<br />

für je 2 Beurteilungsobjekte (BO)<br />

Kriterien oder Alternativen “i” vs. “j”<br />

werden in Paarvergleichsurteilen a i.j<br />

eingestuft, wie z.B.:<br />

<br />

<br />

„9er-Skala” (häufiger)<br />

„3er -Skala” (solider?)<br />

Werte für<br />

a i.j<br />

2<br />

1<br />

½<br />

3er-Skala<br />

Bedeutungen<br />

der a i.j -Werte<br />

“i” hat höhere<br />

Bedeutung als “j”<br />

“i” <strong>und</strong> “j” haben die<br />

gleiche Bedeutung<br />

“i” hat niedrigere<br />

Bedeutung als “j”<br />

Werte für a i.j<br />

1<br />

3<br />

5<br />

7<br />

9<br />

2,4,6,8<br />

1/2,1/3,1/4,1/5,<br />

1/6,1/7,1/8,1/9<br />

9er-Skala<br />

Bedeutungen<br />

der a i.j -Werte<br />

“i” <strong>und</strong> “j” haben die<br />

gleiche Bedeutung<br />

“i” hat etwas höhere<br />

Bedeutung als “j”<br />

“i” hat deutlich höhere<br />

Bedeutung als “j”<br />

“i” hat viel höhere<br />

Bedeutung als “j”<br />

“i” hat sehr viel höhere<br />

Bedeutung als “j”<br />

Zwischenwerte<br />

Reziprokwerte


2.3 Standortplanung mittels Standortfaktoren<br />

AHP-Technik: Bedeutungsurteile<br />

2. Verfahrensschritt: Paarvergleichsurteile<br />

<br />

Bedeutungsurteile (hier: heuristische Näherungsmethode)<br />

originäre<br />

Evaluationsmatrix<br />

normierte<br />

Evaluationsmatrix<br />

BO 1 BO 2 BO 3 BO 4 BO 1 BO 2 BO 3 BO 4<br />

BO 1 1 2 5 2<br />

0,417<br />

BO 1<br />

2 / 2 1 3 1<br />

0,250<br />

BO 1<br />

3 /<br />

1<br />

<br />

5 /<br />

1<br />

3 1 / 3<br />

0,083<br />

BO 1<br />

4 / 2<br />

1 3 1<br />

Spaltensummen<br />

Zeilensummen<br />

Bedeutungsurteile<br />

0,455 0,462 0,462 1,794 0,449<br />

0,227 0,231 0,231 0,939 0,235<br />

<br />

0,091 0,077 0,077 0,328 0,082<br />

0,227 0,231 0,250 0,231 0,939 0,235<br />

Beurteilungsobjekte<br />

2,200 4,333 12,000 4,333 1,000 1,000<br />

1,000 1,000<br />

<br />

Achtung!<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Spaltensummen der originären Evaluationsmatrix (EM) ermitteln<br />

normierte Evaluationsmatrix: Koeffizienten der originären EM dividiert durch die Spaltensummen<br />

Zeilensummen der normierten Evaluationsmatrix ermitteln<br />

Bedeutungsurteile: Zeilensummen dividiert durch die Anzahl N der Beurteilungsobjekte


2.3 Standortplanung mittels Standortfaktoren<br />

AHP-Technik: Anmerkungen Bedeutungsurteile (1/6)<br />

Anmerkungen zur Ermittlung der Bedeutungsurteile:<br />

<br />

Bewertung von Entscheidungs- oder Auswahl-Alternativen<br />

<br />

Ermittlung der relativen Alternativenbedeutungen in Bezug<br />

auf das jeweils betrachtete „unterste“ Kriterium<br />

<br />

<br />

<br />

ergibt einen (<strong>Teil</strong>-) „Nutzenindex“ oder eine (lokale) „Priorität“<br />

für die beurteilten Alternativen<br />

der sich auf das jeweils „unterste“ Kriterium bezieht<br />

die Alternativen werden in Bezug auf „höhere“ Kriterien<br />

nicht direkt bewertet<br />

09.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 2b<br />

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2.3 Standortplanung mittels Standortfaktoren<br />

AHP-Technik: Anmerkungen Bedeutungsurteile (2/6)<br />

<br />

Verfeinerungen zur Ermittlung von absoluten Alternativenbedeutungen:<br />

<br />

Paarvergleiche zunächst zwischen Intensitätsintervallen<br />

<br />

<br />

spezifisch für die betrachteten Kriterien<br />

danach Einordnung der Alternativen in die Intensitätsintervalle<br />

ohne Paarvergleiche zwischen den Alternativen<br />

<br />

Ersetzung der Paarvergleiche durch Anwendung von<br />

Nutzenfunktionen auf die Kriterienausprägungen<br />

<br />

kardinale Messbarkeit des Nutzens vorausgesetzt<br />

<br />

Ersetzung der Paarvergleiche durch direkte Ausprägungsmessung<br />

<br />

jeweils relativiert durch die Gesamtheit der Kriterienausprägungen<br />

bei allen Alternativen<br />

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2.3 Standortplanung mittels Standortfaktoren<br />

AHP-Technik: Anmerkungen Bedeutungsurteile (3/6)<br />

ZELEWSKI, S.; PETERS, M.P.: Die Fallstudie aus<br />

der Betriebswirtschaftslehre – Wirtschaftlichkeitsanalyse<br />

mithilfe des Analytic Hierarchy<br />

Process (AHP). In: Das Wirtschaftsstudium,<br />

36. Jg. (2007), Heft 3, S. 349-351.<br />

PETERS, M.P.; ZELEWSKI, S.: Möglichkeiten <strong>und</strong><br />

Grenzen des „Analytic Hierarchy Process“<br />

(AHP) als Verfahren zur Wirtschaftlichkeitsanalyse.<br />

In: Zeitschrift für Planung & Unternehmenssteuerung,<br />

15. Jg. (2004), S. 295-324.<br />

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2.3 Standortplanung mittels Standortfaktoren<br />

AHP-Technik: Anmerkungen Bedeutungsurteile (4/6)<br />

<br />

<br />

Bewertung von Entscheidungs- oder Auswahl-Kriterien<br />

Ermittlung der relativen Kriterienbedeutungen in Bezug<br />

auf das jeweils betrachtete „nächst höhere“ Kriterium<br />

<br />

ergibt kriterienspezifische, relative „Bedeutungsurteile“ b m.n<br />

für die beurteilten Kriterien K m.n<br />

<br />

<br />

jeweils in Bezug auf das nächst höhere Kriterium K m<br />

„Durchdeklinieren“ der gesamten Kriterien-Hierarchie erforderlich<br />

<br />

bis zum „obersten Knoten“ für das Entscheidungs-/Auswahlproblem<br />

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2.3 Standortplanung mittels Standortfaktoren<br />

AHP-Technik: Anmerkungen Bedeutungsurteile (5/6)<br />

<br />

Ermittlung der aggregierten Bedeutungsurteile für jedes<br />

Kriterium der „untersten“ Stufe in der Kriterien-Hierarchie<br />

<br />

Multiplikation aller Bedeutungsurteile<br />

für diejenigen Kriterien, die auf einem<br />

zusammenhängenden Pfad liegen:<br />

K 1<br />

b 1<br />

<br />

<br />

zwischen der Spitze der<br />

Kriterien-Hierarchie <strong>und</strong><br />

dem betrachteten Kriterium<br />

auf der „niedrigsten“ Stufe<br />

b 1.1<br />

b 1.3<br />

K 1.1 K 1.2 K 1.3<br />

b b 1.1.2 …<br />

…<br />

1.1.1<br />

K 1.1.1 K 1.1.2<br />

…<br />

K<br />

b<br />

1.1.2.1 K 1.1.2.3<br />

1.1.2.2 K 1.1.2.3<br />

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© Martin Kowalski<br />

AHP-Netz<br />

mit Kriterien <strong>und</strong><br />

Alternativen


2.3 Standortplanung mittels Standortfaktoren<br />

AHP-Technik: Gesamt-Nutzenindex (1/2)<br />

3. Verfahrensschritt: Aggregation zum Gesamt-Nutzenindex<br />

<br />

Für jedes Bewertungskriterium auf der „untersten“ Stufe der<br />

Kriterien-Hierarchie:<br />

(<strong>Teil</strong>-) Nutzenindex oder (lokale) Priorität der Alternative<br />

x aggregiertes Bedeutungsurteil für das Kriterium<br />

= gewichteter (<strong>Teil</strong>-) Nutzenindex oder (lokale) Priorität<br />

der Alternative für das Kriterium<br />

<br />

addiert über alle Bewertungskriterien auf der „untersten“ Stufe<br />

<br />

(eine) Ursache des Skalenbruchs bei AHP<br />

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2.3 Standortplanung mittels Standortfaktoren<br />

AHP-Technik: Gesamt-Nutzenindex (2/2)<br />

<br />

ergibt den Gesamt-Nutzenindex / die (globale) Priorität der Alternative<br />

<br />

Auswahl einer Alternative mit maximalem Gesamt-Nutzenindex<br />

<br />

keine Eindeutigkeit der Alternativenauswahl garantiert<br />

<br />

<br />

Warum nicht?<br />

„tie breaking rules“<br />

<br />

„erstaunliche“ Ähnlichkeit des 3. Verfahrensschritts<br />

mit der Nutzwertanalyse<br />

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2.3 Standortplanung mittels Standortfaktoren<br />

AHP-Technik: 1. Erweiterungsoption (1/3)<br />

1. Erweiterungsoption:<br />

Trennung von „nutzen-“ <strong>und</strong> „kostenartigen“ Bewertungskriterien<br />

<br />

Variante A: AHP-Technik wird in „Reinform“ angewandt<br />

<br />

Alternativenbeurteilung auch in Bezug auf<br />

kostenartige Kriterien mittels Ordinalskalen<br />

<br />

weiterhin Paarvergleichsurteile, jetzt jedoch<br />

<br />

<br />

entweder relativ für „qualitative“ Kostenvergleiche<br />

oder absolut zwischen Intensitätsintervallen für Kosten<br />

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2.3 Standortplanung mittels Standortfaktoren<br />

AHP-Technik: 1. Erweiterungsoption (2/3)<br />

<br />

getrennte, aber gleichartige Berechnung<br />

<br />

<br />

eines Gesamtnutzenindex <strong>und</strong><br />

eines Gesamtkostenindex: mit zu Kosten „inversen“ Prioritäten!<br />

<br />

unproblematische Maximierung<br />

<br />

des Verhältnisses:<br />

Nutzenindex<br />

1 / Kostenindex<br />

<br />

Verzicht auf kardinale Kosteninformationen im Ausgangszustand<br />

<br />

<br />

bewusster Informationsverlust<br />

zugunsten einer einheitlichen Anwendung des AHP-Verfahrens<br />

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2.3 Standortplanung mittels Standortfaktoren<br />

AHP-Technik: 1. Erweiterungsoption (3/3)<br />

<br />

Variante B: AHP-Technik eingebettet in Cost/Benefit-Analyse (CBA)<br />

<br />

kostenartige Kriterien auf Kardinalskalen beurteilt<br />

<br />

kein Informationsverlust durch<br />

<br />

ein zu grobes ordinales Skalenniveau<br />

<br />

Problem<br />

<br />

<br />

aus skaleninkompatiblen Nutzen- <strong>und</strong> Kostengrößen<br />

ein Gesamturteil über die Vorteilhaftigkeit von Alternativen<br />

zu gewinnen<br />

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2.3 Standortplanung mittels Standortfaktoren<br />

AHP-Technik: 2. Erweiterungsoption (1/2)<br />

2. Erweiterungsoption: Konsistenzbeurteilung<br />

<br />

Berechnung eines Konsistenz-Index C.I. (consistency index):<br />

C.I.<br />

<br />

<br />

max<br />

N<br />

N1<br />

mit:<br />

N: Anzahl der Beurteilungsobjekte BO n<br />

max :<br />

maximaler Eigenwert der originären Evaluationsmatrix A<br />

AHP-„Theorie“<br />

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2.3 Standortplanung mittels Standortfaktoren<br />

AHP-Technik: 2. Erweiterungsoption (2/2)<br />

max<br />

heuristische Approximation des maximalen Eigenwerts<br />

<br />

max<br />

N<br />

Spaltensumme für BO n x Bedeutungsurteil für BO n<br />

n1<br />

<br />

2. Verfahrensschritt<br />

<br />

<br />

im Beispiel:<br />

max<br />

= 2,200 x 0,449 + 4,333 x 0,235 + 12,000 x 0,082 + 4,333 x 0,235 » 4,008<br />

C.I. = (4,008-4) : (4-1) » 0,003<br />

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2.3 Standortplanung mittels Standortfaktoren<br />

AHP-Technik: heuristische Empfehlungen (1/2)<br />

heuristische Empfehlungen von SAATY<br />

Überarbeitung der originären Evaluationsmatrix wegen „übermäßiger“ Inkonsistenz:<br />

Random-Index R.I.<br />

durchschnittlicher<br />

Konsistenzindex aus zufällig<br />

Anzahl N der<br />

Beurteilungsobjekte<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

generierten reziproken Matrizen<br />

der Dimension N<br />

Random Index<br />

R.I. = …<br />

0,00<br />

0,52<br />

0,89<br />

1,11<br />

Konsistenz-Rate C.R.<br />

C.R. = C.I. / R.I.<br />

Überarbeitungsempfehlung<br />

C.R. > …<br />

──<br />

0,05<br />

0,09<br />

0,10<br />

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2.3 Standortplanung mittels Standortfaktoren<br />

AHP-Technik: heuristische Empfehlungen (2/2)<br />

<br />

im Beispiel:<br />

Konsistenz-Rate: C.R. = C.I. / R.I. = 0,003 : 0,89 » 0,003<br />

<br />

<br />

wegen 0,003 £ 0,090 für N=4 keine Überarbeitung empfohlen:<br />

„hinreichend“ konsistent<br />

<br />

Prämisse (SAATY):<br />

reziproke Evaluationsmatrizen, d.h. a i.j = (a j.i ) -1 für alle i,j {1,...,N}<br />

<br />

<br />

Erzwingung in der meisten AHP-Software durch Eingabemöglichkeit<br />

nur für die entweder „obere“ oder „untere“ Dreiecks-Matrix<br />

andernfalls: Überarbeitungsempfehlungen auch für N=2 nötig<br />

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2.3 Standortplanung mittels Standortfaktoren<br />

AHP-Technik: theoretisches F<strong>und</strong>ament (1/6)<br />

<br />

„Theorie“: Ermittlung des Eigenwerts einer quadratischen Matrix A<br />

N<br />

A b b mit b \{0}<strong>und</strong><br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

A: quadratische, oftmals symmetrische Matrix (Evaluationsmatrix)<br />

der Dimension N (Spalten-/Zeilenanzahl)<br />

b: Eigenvektor zur Matrix A<br />

l: Eigenwert zur Matrix A: ein Skalar!<br />

E: Einheitsmatrix mit “1” in der Hauptdiagonale <strong>und</strong> “0” sonst<br />

A bb 0<br />

<br />

A E b 0<br />

<br />

/ „Ausklammern“ von b „nach rechts“<br />

/ homogenes lineares Gleichungssystem<br />

mit N Gleichungen <strong>und</strong> N+1 Variablen<br />

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2.3 Standortplanung mittels Standortfaktoren<br />

AHP-Technik: theoretisches F<strong>und</strong>ament (2/6)<br />

<br />

triviale Lösung für den Eigenvektor b<br />

<br />

<br />

die Gleichung A E b 0 besitzt immer die triviale Lösung b = 0<br />

<br />

N<br />

dies ist jedoch wegen b \ 0 ausgeschlossen!<br />

<br />

nicht-triviale Lösung für den Eigenvektor b<br />

<br />

gesucht ist für den Faktor A E<br />

ein Eigenwert mit<br />

<br />

<br />

<br />

A E 0<br />

<br />

es gibt mindestens einen Eigenwert <br />

<strong>und</strong> höchstens N verschiedene Eigenwerte<br />

genau dann, wenn gilt:<br />

<br />

det A E 0<br />

charakteristisches Polynom vom Grad N<br />

mit N – nicht notwendig verschiedenen – Nullstellen<br />

<br />

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2.3 Standortplanung mittels Standortfaktoren<br />

AHP-Technik: theoretisches F<strong>und</strong>ament (3/6)<br />

<br />

Die Nullstellen des charakteristischen Polynoms det A<br />

sind die gesuchten Eigenwerte zur Evaluationsmatrix A.<br />

<br />

E<br />

<br />

<br />

<br />

erheblicher Aufwand zur Berechnung der Determinante<br />

als charakteristisches Polynom<br />

<br />

eventuell Übung <strong>TPM</strong> … sonst Software nutzen ( …)<br />

1. Normierung:<br />

<br />

<br />

<br />

Auswahl des maximalen Eigenwerts max<br />

da es im Allgemeinen mehrere – bis zu N – Eigenwerte (Nullstellen)<br />

für das o.a. charakteristische Polynom gibt<br />

zumeist reicht die oben vorgestellte heuristische Approximation<br />

des maximalen Eigenwerts max aus<br />

<br />

det A<br />

E<br />

max<br />

<br />

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2.3 Standortplanung mittels Standortfaktoren<br />

AHP-Technik: theoretisches F<strong>und</strong>ament (4/6)<br />

<br />

Bei vollständiger Konsistenz der Paarvergleichsurteile, d.h. bei:<br />

a i.k •a k.j = a i.j für alle i,j,k {1,...,N}<br />

mit notwendig reziproker (originärer)<br />

<strong>und</strong> somit symmetrischer Evaluationsmatrix A<br />

a i.k •a k.i = a i.i = 1<br />

a i.k = (a k.i ) -1<br />

<br />

gilt das Theorem: max = N<br />

<br />

SAATY, T.L.: How to Make a Decision: The Analytical Hierarchy Process.<br />

In: Interfaces, Vol. 24 (1994), No. 6, S. 19-43; hier: S. 41.<br />

<br />

„axiomatische F<strong>und</strong>ierung“ des AHP-Verfahrens<br />

<br />

SAATY, T.L.: Axiomatic Fo<strong>und</strong>ation of the Analytical Hierarchy Process.<br />

In: Management Science, Vol. 32 (1986), S. 841-855.<br />

09.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 2b<br />

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2.3 Standortplanung mittels Standortfaktoren<br />

AHP-Technik: theoretisches F<strong>und</strong>ament (5/6)<br />

<br />

Lösung der o.a. Matrixgleichung für den maximalen Eigenwert:<br />

<br />

A E b 0<br />

max<br />

<br />

<br />

im Allgemeinen existieren unendlich viele (linear abhängige)<br />

Lösungen b als Eigenvektoren zur Evaluationsmatrix A<br />

mit dem maximalen Eigenwert max<br />

<br />

2. Normierung:<br />

Auswahl desjenigen Eigenvektors b* zur Matrix A<br />

<strong>und</strong> zum maximalen Eigenwert max , für den gilt:<br />

N<br />

<br />

n1<br />

*<br />

n<br />

b 1<br />

09.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 2b<br />

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2.3 Standortplanung mittels Standortfaktoren<br />

AHP-Technik: theoretisches F<strong>und</strong>ament (6/6)<br />

2-fach normierter Eigenvektor b* :<br />

<br />

exakte Bedeutungsurteile<br />

im 2. Verfahrensschritt<br />

der AHP-Technik<br />

normierte<br />

Evaluationsmatrix<br />

BO 1 BO 2 BO 3 BO 4<br />

Zeilensummen<br />

Bedeutungsurteile<br />

<br />

„entspricht“ der rechten<br />

Spalte im o.a.<br />

Ermittlungs-Tableau<br />

für das heuristische<br />

Näherungsverfahren<br />

0,455 0,462 0,417 0,462 1,794 0,449<br />

0,227 0,231 0,250 0,231 0,939 0,235<br />

<br />

0,091 0,077 0,083 0,077 0,328 0,082<br />

0,227 0,231 0,250 0,231 0,939 0,235<br />

1,000 1,000 1,000 1,000<br />

09.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 2b<br />

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2.3 Standortplanung mittels Standortfaktoren<br />

AHP-Technik: Eigenwert-Anwendungen (1/2)<br />

Anwendungen des Eigenwerts max im Rahmen der AHP-Technik<br />

<br />

im 2. Verfahrensschritt des AHP-Verfahrens:<br />

exakte Ermittlung der (relativen) Bedeutungsurteile b n *<br />

aus Paarvergleichsurteilen a i.j<br />

<br />

das o.a. heuristische Näherungsverfahren liefert<br />

nur dann den normierten Eigenvektor b*<br />

der exakten Eigenwert-Methode,<br />

<br />

wenn die originäre Evaluationsmatrix A die Konsistenzbedingung<br />

a i.k •a k.j = a i.j für alle Paare der Evaluationsmatrix erfüllt<br />

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2.3 Standortplanung mittels Standortfaktoren<br />

AHP-Technik: Eigenwert-Anwendungen (2/2)<br />

<br />

für die 2. Erweiterungsoption des AHP-Verfahrens<br />

zur Konsistenzprüfung:<br />

<br />

die exakte Ermittlung des maximalen Eigenwerts max ergibt<br />

<br />

<br />

für den Konsistenz-Index C.I.<br />

bei Erfüllung der Konsistenzbedingung<br />

a i.k • a k.j = a i.j für alle Paare der Evaluationsmatrix A<br />

wegen des o.a. SAATY-Theorems max = N:<br />

N<br />

max<br />

0<br />

C.I. 0<br />

N1 N1<br />

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2.3 Standortplanung mittels Standortfaktoren<br />

AHP-Technik: praktische Anwendung (1/3)<br />

<br />

Auswahl eines Maschinensystems für die Bearbeitung von Metallteilen<br />

<br />

<br />

<br />

in Werkzeugmaschinen … Näheres dazu später<br />

nicht nur unter betriebswirtschaftlichen <strong>und</strong> technischen Aspekten<br />

sondern vor allem auch unter ökologischen Aspekten („going green“)<br />

<br />

<br />

<br />

Energieverbrauch<br />

Emissionen von CO 2 -Äquivaleten<br />

Umweltbeeinträchtigung durch Kühl- <strong>und</strong> Schierflüssigkeit (z.B. Öle)<br />

<br />

unter Einsatz der AHP-Technik<br />

<br />

multi-kriterielle Auswahl eines bestgeeigneten Maschinensystems<br />

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29 von 71


2.3 Standortplanung mittels Standortfaktoren<br />

AHP-Technik: praktische Anwendung (2/3)<br />

Quelle: AVRAM, O.; STROUD, I.; XIROUCHAKIS, P.: A multi-criteria decision method<br />

for sustainability assessment of the use phase of machine tool systems.<br />

In: The International Journal of Advanced Manufacturing Technology,<br />

Vol. 53 (2011), Nos. 5-8, S. 815.<br />

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30 von 71


2.3 Standortplanung mittels Standortfaktoren<br />

AHP-Technik: praktische Anwendung (3/3)<br />

Quelle: AVRAM, O.; STROUD, I.; XIROUCHAKIS, P.: A multi-criteria decision method<br />

for sustainability assessment of the use phase of machine tool systems.<br />

In: The International Journal of Advanced Manufacturing Technology,<br />

Vol. 53 (2011), Nos. 5-8, S. 819.<br />

09.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 2b<br />

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http://www.expertchoice.com/academic-program/free-trial


2.3 Standortplanung mittels Standortfaktoren<br />

AHP-Technik: offene Probleme (1/5)<br />

offene Probleme der AHP-Technik:<br />

<br />

die „9er-Skala“ für Paarvergleichsurteile<br />

<br />

stellt hohe informatorische Anforderungen<br />

an das Beurteilungsvermögen,<br />

vor allem für die Zwischenstufen<br />

Werte für a i.j<br />

1<br />

9er-Skala<br />

Bedeutungen<br />

der a i.j -Werte<br />

“i” <strong>und</strong> “j” haben die<br />

gleiche Bedeutung<br />

<br />

Einfallstor für Willkür!<br />

3<br />

5<br />

“i” hat etwas höhere<br />

Bedeutung als “j”<br />

“i” hat deutlich höhere<br />

Bedeutung als “j”<br />

7<br />

“i” hat viel höhere<br />

Bedeutung als “j”<br />

<br />

impliziert eine Pseudo-Kardinalität<br />

bei der späteren Aggregation (Addition!)<br />

aller Paarvergleichsurteile<br />

9<br />

2,4,6,8<br />

1/2,1/3,1/4,<br />

1/5,1/6,1/7,<br />

1/8,1/9<br />

“i” hat sehr viel höhere<br />

Bedeutung als “j”<br />

Zwischenwerte<br />

Reziprokwerte<br />

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2.3 Standortplanung mittels Standortfaktoren<br />

AHP-Technik: offene Probleme (2/5)<br />

<br />

weiterhin ein Skalenbruch<br />

<br />

genauso wie bei der Nutzwertanalyse<br />

beim Übergang von ordinalen Paarvergleichsurteilen<br />

zur kardinalen Aggregation der Einzelurteile<br />

<br />

3. Verfahrensschritt, Operationen & : Berechnung von Summen<br />

<br />

<br />

sogar bei der schlichten „3er-Skala“ unvermeidlich<br />

durch Normierungen<br />

<br />

<br />

wird nur die „Gefährlichkeit“ des Skalenbruchs<br />

als Einfallstor für Willkür reduziert<br />

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34 von 71


2.3 Standortplanung mittels Standortfaktoren<br />

AHP-Technik: offene Probleme (3/5)<br />

<br />

problematische Konsistenzbedingung a i.k •a k.j = a i.j<br />

<br />

bei ordinalen Paarvergleichsurteilen<br />

<br />

o.k. als Transitivität von Präferenzurteilen<br />

<br />

bei numerischen Paarvergleichsurteilen<br />

<br />

höchst problematisch<br />

a i.k =3 <strong>und</strong> a k.j =5, also: a i.j = a i.k • a k.j = 15 ?<br />

a i.k =3 <strong>und</strong> a k.j =1/5, also: a i.j = a i.k • a k.j = 3/5 ?<br />

“9er-Skala”<br />

<br />

die „SAATY-Skala“ lässt sich bei Erfüllung der Konsistenzbedingung<br />

nur sehr restriktiv anwenden<br />

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2.3 Standortplanung mittels Standortfaktoren<br />

AHP-Technik: offene Probleme (4/5)<br />

<br />

Problem-„Lösungen“ (vor allem in AHP-Software)<br />

<br />

„nach oben offene“ Skalen für numerische Werte von<br />

Paarvergleichsurteilen, die z.B. auch “15” als Wert gestatten<br />

<br />

widerspricht Erkenntnissen der Kognitionspsychologie,<br />

dass nur ca. 5 Wertestufen zugleich „überblickbar“ sind (SAATY)<br />

<br />

automatische Generierung transitiver Paarvergleichsurteile<br />

<br />

<br />

<br />

Konsistenzerzwingung via Software<br />

alle „transitiv erschließbaren“ Urteile werden automatisch generiert<br />

aber: „Entmündigung“ menschlicher Entscheidungsträger<br />

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2.3 Standortplanung mittels Standortfaktoren<br />

AHP-Technik: offene Probleme (5/5)<br />

<br />

mangelnde theoretische F<strong>und</strong>ierung der „pragmatischen“<br />

Überarbeitungsempfehlungen bei „übermäßiger“ Inkonsistenz<br />

<br />

besonders relevant, wenn Eingabe von Paarvergleichsurteilen<br />

nicht auf „obere“ / „untere“ Dreiecksmatrix eingeschränkt wird<br />

<br />

„Rank Reversal“-Phänomen<br />

<br />

die Reihenfolge von Alternativen kann sich umkehren,<br />

<br />

<br />

wenn die Beurteilung im Hinblick auf mehrere Kriterien erfolgt <strong>und</strong><br />

neue Alternativen hinzugefügt / alte Alternativen entfernt werden<br />

ausführliches Beispiel in PETERS, M.L.; ZELEWSKI, S.: Analytical Hierarchy<br />

Process (AHP) - dargestellt am Beispiel der Auswahl von Projektmanagement-<br />

Software zum Multiprojektmanagement. Arbeitsbericht Nr. 14, <strong>Institut</strong> PIM,<br />

Universität Essen. Essen 2002, S. 27 ff.<br />

09.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 2b<br />

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2.3 Standortplanung mittels Standortfaktoren<br />

AHP-Technik: Literaturempfehlungen (1/2)<br />

EXPERT CHOICE INC.: Expert Choice 11.5<br />

<br />

Software-Beschreibung im Internet unter:<br />

http://www.expertchoice.com/about-us/<br />

our-approach<br />

<br />

inhaltlich sehr „mager“<br />

<br />

OSSADNIK, W.; LANGE, O.: AHP-based Evaluation<br />

of AHP-Software. In: European Journal of<br />

Operational Research, Vol. 118 (1999), S. 578-588.<br />

09.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 2b<br />

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2.3 Standortplanung mittels Standortfaktoren<br />

AHP-Technik: Literaturempfehlungen (2/2)<br />

<br />

<br />

AVRAM, O.; STROUD, I.; XIROUCHAKIS, P.: A multi-criteria decision method for<br />

sustainability assessment of the use phase of machine tool systems. In: The<br />

International Journal of Advanced Manufacturing Technology, Vol. 53 (2011),<br />

Nos. 5-8, S. 811-828.<br />

PETERS, M.L.; ZELEWSKI, S.: Möglichkeiten <strong>und</strong> Grenzen des „Analytic<br />

Hierarchy Process“ (AHP) als Verfahren zur Wirtschaftlichkeitsanalyse. In:<br />

Zeitschrift für Planung & Unternehmenssteuerung, 15. Jg. (2004), S. 295-324.<br />

SAATY, T.L.: Decision Making for Leaders. 3. Aufl., 4. Druck, Pittsburgh 2001.<br />

<br />

<br />

SAATY, T.L.: How to Make a Decision: The Analytical Hierarchy Process.<br />

In: Interfaces, Vol. 24 (1994), No. 6, S. 19-43.<br />

SAATY, T.L.: Axiomatic Fo<strong>und</strong>ation of the Analytical Hierarchy Process.<br />

In: Management Science, Vol. 32 (1986), S. 841-855.<br />

WEBER, K.: AHP-Analyse. In: Zeitschrift für Planung, 6. Jg. (1995), Heft 2,<br />

S. 185-195.<br />

09.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 2b<br />

39 von 71


2.3 Standortplanung mittels Standortfaktoren<br />

Goal Programming: Überblick<br />

Goal Programming (GP) von CHARNES / COOPER<br />

<br />

Bewertungs-Konzept:<br />

<br />

geeignet für alle Entscheidungsprobleme,<br />

<br />

in denen nur Satisfizierungsziele (einschließlich Fixpunktziele)<br />

eine Rolle spielen<br />

<br />

direkte Operationalisierung der „best fit“-Vorstellung zwischen<br />

<br />

<br />

einem Anforderungsprofil an einen neuen Standort <strong>und</strong><br />

mehreren Eignungsprofilen für potenzielle Standorte<br />

<br />

formalsprachliche Modellierung<br />

<br />

durch charakteristische Abweichungsvariablen<br />

09.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 2b<br />

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2.3 Standortplanung mittels Standortfaktoren<br />

Goal Programming: Daten zur Modellkonstruktion<br />

Daten zur Konstruktion eines GP-Modells:<br />

g i :<br />

Sollwert („goal“), d.h. gewünschte Ausprägung des Standortfaktors i<br />

a i.j : Istwert, d.h. realisierte Ausprägung des Standortfaktors i bei der<br />

Standortalternative j<br />

d - i: untere Abweichungsvariable für den Fall,<br />

dass der Istwert eines Standortfaktors i unter seinem Sollwert bleibt<br />

d + i: obere Abweichungsvariable für den Fall,<br />

dass der Istwert eines Standortfaktors i über seinem Sollwert bleibt<br />

w i :<br />

x j :<br />

relative Bedeutung („Gewicht“) des Standortfaktors i<br />

Entscheidungsvariable für die Standortalternative j mit:<br />

<br />

<br />

x j = 1: die Alternative j wird als Standort ausgewählt<br />

x j = 0: die Alternative j wird nicht als Standort ausgewählt<br />

09.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 2b<br />

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2.3 Standortplanung mittels Standortfaktoren<br />

Goal Programming: Standardmodell (1/2)<br />

Standardmodell des Goal Programmings:<br />

<br />

Zielfunktion:<br />

I<br />

<br />

i1<br />

<br />

w d d min!<br />

<br />

i i i<br />

<br />

bei Satisfizierungszielen nur genau eine von den<br />

beiden Abweichungsvariablen verwenden!<br />

bei Fixpunktzielen beide Abweichungsvariablen korrekt<br />

Minimierung der Abweichungen eines Istwerte-Profils von dem Sollwerte-Profil<br />

<br />

Restriktionen:<br />

J<br />

<br />

<br />

a x d d g<br />

i.j j <br />

i <br />

i <br />

i<br />

j1<br />

<br />

<br />

Ist-Erfüllung eines Standortfaktors i durch einen Standort j<br />

Soll-Erfüllung eines Standortfaktors i<br />

für alle Standortfaktoren i = 1,...,I<br />

Ist-/Soll-Abweichung nach unten ( - ) bzw. nach oben ( + )<br />

09.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 2b<br />

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2.3 Standortplanung mittels Standortfaktoren<br />

Goal Programming: Standardmodell (2/2)<br />

<br />

Restriktionen (Fortsetzung):<br />

J<br />

<br />

j1<br />

x 1<br />

j<br />

es wird genau ein Standort j ausgewählt<br />

d,d 0<br />

<br />

i<br />

<br />

i<br />

nicht-negative Soll-/Ist-Abweichungen<br />

für alle Standortfaktoren i = 1,...,I<br />

<br />

<br />

x 0;1<br />

j<br />

Binärvariable für jeden Standort j = 1,...,J<br />

09.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 2b<br />

43 von 71


2.3 Standortplanung mittels Standortfaktoren<br />

Goal Programming: Eigenarten <strong>und</strong> Erweiterungen (1/2)<br />

Eigenarten <strong>und</strong> Erweiterungen von GP-Modellen:<br />

<br />

Lösung durch Algorithmen der gemischt-ganzzahligen Programmierung<br />

<br />

wegen der Binärvariablen x j<br />

<strong>und</strong> der kontinuierlichen Abweichungsvariablen d i- <strong>und</strong> d i<br />

+<br />

<br />

„Versagen“ von Simplex-Algorithmus u.ä.<br />

x j =0 x j =1<br />

<br />

insbesondere Branch-and-Bo<strong>und</strong>-Algorithmen<br />

<br />

Näheres dazu unter Layout-Planung!<br />

09.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 2b<br />

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2.3 Standortplanung mittels Standortfaktoren<br />

Goal Programming: Eigenarten <strong>und</strong> Erweiterungen (2/2)<br />

<br />

für die Gewichte w i der einzelnen Standortfaktoren i<br />

<br />

<br />

<br />

Einsatz der AHP-Technik<br />

Kombination von AHP- <strong>und</strong> GP-Technik<br />

jedoch ohne AHP-Anwendung auf der Alternativen-Ebene<br />

<br />

eventuell Normierung der Restriktionen:<br />

<br />

<br />

<br />

J<br />

<br />

j1<br />

a<br />

<br />

x d d g<br />

<br />

<br />

i.j j i i i<br />

zur besseren Vergleichbarkeit<br />

der Abweichungsvariablen durch:<br />

<br />

<br />

<br />

J<br />

<br />

j1<br />

a<br />

g<br />

i.j<br />

i<br />

<br />

<br />

x d d 1<br />

j <br />

i i<br />

<br />

09.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 2b<br />

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2.3 Standortplanung mittels Standortfaktoren<br />

Goal Programming: Literaturempfehlungen<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

AZAIEZ, M.N.; AL SHARIF, S.S.: A 0-1 goal programming model for nurse scheduling.<br />

In: Computers & Operations Research, Vol. 32 (2005), No. 3, S. 491-507.<br />

CHARNES, A.; COOPER, W.W.: Management Models and Industrial Applications of Linear Programming,<br />

Volume I. New York London Sydney 1961.<br />

HOFFMAN, J.J.; SCHNIEDERJANS, M.J.: A Two-stage Model for Structuring Global Facility Site Selection<br />

Decisions. In: International Journal of Operations & Production Management, Vol. 14 (1994), No. 4,<br />

S. 79-96.<br />

PETERS, M.L.; ZELEWSKI, S.: Ein Modell zur Zuordnung ähnlicher K<strong>und</strong>enbetreuer zu K<strong>und</strong>en.<br />

Arbeitsbericht Nr. 24, <strong>Institut</strong> PIM, Universität Duisburg-Essen (Campus Essen). Essen 2004.<br />

SCHNIEDERJANS, M. J.: Goal Programming: Methodology and Applications.<br />

Boston - Dordrecht - London 1995.<br />

TAMIZ, M.; JONES, D.; ROMERO, C.: Goal programming for decision making: An overview of the current<br />

state-of-the-art. In: European Journal of Operational Research, Vol. 111 (1998), No. 3, S. 569-581.<br />

09.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 2b<br />

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2 Standortplanung<br />

2.1 Charakterisierung der Standortplanung<br />

2.2 Das Transportkostenmodell als Basismodell<br />

2.3 Standortplanung mittels Standortfaktoren<br />

2.4 Standort „Deutschland“<br />

2.5 Fallstudie zur Standortplanung (Übung)<br />

09.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 2b<br />

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2.4 Standort „Deutschland“<br />

zur aktuellen Debatte … (1/8)<br />

09.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 2b<br />

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2.4 Standort „Deutschland“<br />

zur aktuellen Debatte … (2/8)<br />

aus: Frankfurter<br />

Allgemeine Zeitung,<br />

06.10.2004, S. 20<br />

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2.4 Standort „Deutschland“<br />

zur aktuellen Debatte … (3/8)<br />

… <strong>und</strong> Brasilien hat gewonnen!<br />

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2.4 Standort „Deutschland“<br />

zur aktuellen Debatte … (4/8)<br />

Quelle: FAZ, 15.05.2008, S. 14.<br />

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2.4 Standort „Deutschland“<br />

zur aktuellen Debatte … (5/8)<br />

Offshoring … ein Trend der Globalisierung ?<br />

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2.4 Standort „Deutschland“<br />

zur aktuellen Debatte … (6/8)<br />

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53 von 71


2.4 Standort „Deutschland“<br />

zur aktuellen Debatte … (7/8)<br />

Hedging …<br />

noch ein Trend<br />

der Globalisierung ?<br />

aus: Frankfurter Allgemeine Zeitung,<br />

Ausgabe vom 20.09.2004, S. 20.<br />

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2.4 Standort „Deutschland“<br />

zur aktuellen Debatte … (8/8)<br />

<br />

Hedging: Absicherung gegenüber Wechselkurs-Risiken<br />

<br />

<br />

Regelfall: finanzwirtschaftliche Maßnahmen<br />

Sonderfall: produktionswirtschaftliche Maßnahmen<br />

<br />

Internationale Standortwahl: „natürliches“ Hedging<br />

<br />

<br />

<br />

<strong>Produktion</strong>sstandorte – „Fabriken“ – am Absatzort<br />

Bezahlung der eingesetzten <strong>Produktion</strong>sfaktoren in Landeswährung<br />

ohne Wechselkursrisiko: z.B. in US-$<br />

Hedging-Quotient (HQ): <strong>Produktion</strong>swert / Umsatz im Fremdwährungsgebiet<br />

Vorbild: Toyota HQ 60% Porsche HQ 0%!<br />

<br />

weitere Optionen: Multiple Sourcing Einkauf in Fremdwährungsgebieten<br />

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2.4 Standort „Deutschland“<br />

Standortnachteile Deutschlands (1/3)<br />

<br />

hohe Arbeitskosten, insbesondere Lohnnebenkosten<br />

Norwegen<br />

Deutschland West<br />

Niederlande<br />

Frankreich<br />

U.S.A.<br />

Japan<br />

Deutschland Ost<br />

Ungarn<br />

4,88 €<br />

21,38 €<br />

19,27 €<br />

17,90 €<br />

17,37 €<br />

25,45 €<br />

27,87 €<br />

29,45 €<br />

0 5 10 15 20 25 30<br />

Netto-St<strong>und</strong>enlohn [€/Std.]<br />

Personal-Zusatzkosten [€/Std.]<br />

Quelle: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 09.08.2006, S. 11: für verarbeitendes Gewerbe 2005<br />

<br />

geringe monatliche / jährliche Arbeitszeiten<br />

09.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 2b<br />

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2.4 Standort „Deutschland“<br />

Standortnachteile Deutschlands (2/3)<br />

<br />

erheblich regulierter, „verkrusteter“ Arbeitsmarkt<br />

<br />

Kündigungsschutz<br />

Arbeitszeitregelungen – Ladenschluss (!)<br />

<br />

hohe Umweltschutzauflagen<br />

<br />

Technikfeindlichkeit politisch<br />

tonangebender Bevölkerungsgruppen<br />

Kernenergie<br />

Gentechnik<br />

Verkehrstechnik (Trans-/Metrorapid)<br />

09.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 2b<br />

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2.4 Standort „Deutschland“<br />

Standortnachteile Deutschlands (3/3)<br />

<br />

hohe nominelle Steuersätze von Unternehmungen<br />

<br />

Unsicherheit der effektiven Steuerbelastung wegen<br />

<br />

<br />

<strong>und</strong>urchsichtigen Steuerrechts <strong>und</strong><br />

Unüblichkeit von Absprachen<br />

<br />

bürokratische Handhabung von<br />

<br />

<br />

Baugenehmigungen <strong>und</strong><br />

Umweltverträglichkeitsprüfungen<br />

führt zu sehr langen Planungsfristen<br />

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2.4 Standort „Deutschland“<br />

Standortvorteile Deutschlands (1/3)<br />

<br />

hervorragend ausgebildete Facharbeiter<br />

<br />

duales Ausbildungssystem<br />

<br />

hohe Arbeitsmotivation, auch im Hinblick auf „Sek<strong>und</strong>ärtugenden“<br />

<br />

<br />

führt zu hoher Arbeitsproduktivität<br />

begünstigt Liefertreue <strong>und</strong> Service<br />

<br />

zumindest bei Investitionsgütern<br />

<br />

große Innovationskraft der Forscher <strong>und</strong> Entwickler<br />

<br />

kann aber auch in ein „over-engineering“ umschlagen<br />

09.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 2b<br />

59 von 71


2.4 Standort „Deutschland“<br />

Standortvorteile Deutschlands (2/3)<br />

<br />

gute Infrastruktur<br />

Verkehrswege: Autobahnen, Deutsche Bahn [?]<br />

<br />

<br />

dichtes (aber: teures) Telekommunikationsnetz<br />

ärztliche Versorgung usw.<br />

<br />

hohe Lebensqualität<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Bildungsangebote<br />

Kulturangebote<br />

Freizeitangebote<br />

Konsumangebote<br />

09.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 2b<br />

60 von 71


2.4 Standort „Deutschland“<br />

Standortvorteile Deutschlands (3/3)<br />

<br />

politische <strong>und</strong> soziale Stabilität<br />

<br />

erste Güteklasse in der BERI-Klassifizierung<br />

<br />

weitreichende Freiheit von<br />

protektionistischer Industriepolitik<br />

Greenland<br />

(Denmark)<br />

Greenl and Sea<br />

Iceland<br />

Europe<br />

Fa roe Islan ds<br />

(Denmark )<br />

Jan Ma yen<br />

(Norway)<br />

Norwegian Sea<br />

Sweden<br />

Finland<br />

<br />

z.B. im Gegensatz zu Frankreich<br />

Atlantic Ocean<br />

Norway<br />

Estonia<br />

La tvia<br />

Russia<br />

<br />

relevant vor allem für ausländische<br />

Investoren; aber: aktuelle Diskussion!<br />

zentrale Lage (West/Ost)<br />

im europäischen Wirtschaftsraum<br />

Portugal<br />

Ireland<br />

Spain<br />

Denmark<br />

Lith uania<br />

Russia<br />

Belarus<br />

U.K.<br />

Neth.<br />

Po land<br />

Germany<br />

Belgium<br />

Ukra ine<br />

Czech Rep.<br />

Lux.<br />

Slovakia<br />

Moldova<br />

Li ec h. Austria<br />

Switz.<br />

Hungary<br />

Romania<br />

France<br />

Slovenia<br />

Croatia Bos.&<br />

San Marino He rz.<br />

Serbia Bulgaria<br />

Mo naco<br />

Italy<br />

Mont.<br />

Mace.<br />

Alb .<br />

Turkey<br />

Greece<br />

Morocco Algeria Tunisia<br />

1996 MAGELLAN GeographixSMSanta Barbara, CA 805 685-3100<br />

Mediterranean Sea<br />

Malta<br />

09.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 2b<br />

61 von 71


2.4 Standort „Deutschland“<br />

Zur Vertiefung der Standortdebatte (1/4)<br />

Literaturempfehlung „zum Schmökern“<br />

HENZLER, H.<br />

(ehemals McKinsey-Chef Deutschland):<br />

Kritische Würdigung der Debatte<br />

um den Wirtschaftsstandort<br />

Deutschland.<br />

In: Zeitschrift für Betriebswirtschaft,<br />

63. Jg. (1993), Heft 1, S. 5-21.<br />

09.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 2b<br />

62 von 71


2.4 Standort „Deutschland“<br />

Zur Vertiefung der Standortdebatte (2/4)<br />

Kernthesen:<br />

<br />

<br />

in der Standortdebatte wird die Benachteiligung des Standorts<br />

Deutschland durch hohe Kostenbelastungen überbetont<br />

als Anbieter von komplexen <strong>und</strong> innovativen „High-Tech“-Produkten<br />

spielen nicht so sehr die <strong>Produktion</strong>skosten, sondern vielmehr:<br />

<br />

<br />

<br />

Qualifizierung,<br />

Motivation <strong>und</strong><br />

Innovationsfreude der Arbeitskräfte<br />

als Humankapital die Ausschlag gebende Rolle<br />

09.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 2b<br />

63 von 71


2.4 Standort „Deutschland“<br />

Zur Vertiefung der Standortdebatte (3/4)<br />

<br />

zwei Drittel der Kostennachteile deutscher<br />

gegenüber japanischen Unternehmen<br />

beruhen auf Mängeln in der:<br />

<br />

produktionsgerechten Konstruktion:<br />

<br />

Design to Cost<br />

<br />

Arbeitsorganisation<br />

<br />

<br />

Lean Production<br />

polyzentrische Globalisierung<br />

09.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 2b<br />

64 von 71


2.4 Standort „Deutschland“<br />

Zur Vertiefung der Standortdebatte (4/4)<br />

aus: ADAC Motorwelt, Heft 12/2003, S. 20.<br />

09.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 2b<br />

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2.4 Standort „Deutschland“<br />

internationale Wettbewerbsfähigkeit (1/7)<br />

The World Competitiveness Yearbook<br />

Nähere Informationen im Internet unter der URL:<br />

http://www.imd.ch/research/publications/wcy/<br />

wcy_online.cfm<br />

09.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 2b<br />

66 von 71


Gesamtposition<br />

Deutschlands im Jahr 2011:<br />

Nr. 10<br />

nach den Positionen<br />

Nr. 25 im Jahr 2006<br />

Nr. 16 im Jahr 2007<br />

Nr. 16 im Jahr 2008<br />

Nr. 13 im Jahr 2009<br />

Nr. 16 im Jahr 2010


2.4 Standort „Deutschland“<br />

Wettbewerbsfähigkeit (4/6)<br />

insgesamt 331<br />

Beurteilungskriterien:<br />

<br />

„harte“ statistische Kriterien:<br />

~ 2/3 Ranking<br />

<br />

„weiche“ Kriterien aus<br />

Executive-Interviews:<br />

~ 1/3 Ranking<br />

<br />

77 zusätzliche Kriterien als<br />

Hintergr<strong>und</strong>informationen<br />

<br />

http://www.imd.org/research/<br />

publications/wcy/upload/<br />

All_criteria_list.pdf<br />

© <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong><br />

09.10.2011 68 von 71


2.4 Standort „Deutschland“<br />

internationale Wettbewerbsfähigkeit (5/7)<br />

„Stresstest“<br />

zur Überwindung der globalen<br />

Wirtschaftskrise im Jahr 2009:<br />

Deutschland „nur“ auf Position Nr. 24<br />

aber noch vor Japan, den USA <strong>und</strong><br />

Großbritannien<br />

<br />

09.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 2b<br />

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2.4 Standort „Deutschland“<br />

internationale Wettbewerbsfähigkeit (6/7)<br />

1997-2000


2.4 Standort „Deutschland“<br />

internationale Wettbewerbsfähigkeit (7/7)<br />

Länder-Profile<br />

<br />

Preis:<br />

800,- SFr<br />

http://www.imd.ch/research/publications/wcy/Content.cfm<br />

http://www.imd.ch/research/publications/wcy/Factors_and_criteria.cfm<br />

09.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 2b<br />

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Gliederung<br />

Taktisches <strong>Produktion</strong>smanagement<br />

<br />

Einführung in das Taktische <strong>Produktion</strong>smanagement<br />

<br />

Standortmanagement (betriebliche Standortplanung)<br />

<br />

Fabrikmanagement<br />

3.1 Planung des Fabrik-Layouts<br />

(innerbetriebliche Standortplanung)<br />

3.2 Technologische Optionen der Betriebsmittelkonfiguration<br />

(Selbststudium)<br />

<br />

Qualitätsmanagement<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> <strong>3a</strong><br />

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3.1 Planung des Fabrik-Layouts<br />

Überblick (1/6)<br />

<br />

<br />

Synonyme: Layoutplanung, innerbetriebliche Standortplanung<br />

Vorgaben:<br />

<br />

eine Fläche<br />

<br />

<br />

Normalfall: Fabrikboden<br />

evt. auch die Böden mehrerer Fabrikstockwerke<br />

<br />

eine endliche, nicht-leere Menge aus Organisationseinheiten (OE)<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Maschinenräume<br />

Lagerräume<br />

Sozialräume<br />

Transportvorrichtungen …<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> <strong>3a</strong><br />

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3.1 Planung des Fabrik-Layouts<br />

Überblick (2/6)<br />

<br />

eine endliche, nicht-leere Menge von Planungszielen<br />

<br />

Standard: Minimierung der layoutabhängigen Kosten<br />

<br />

eine Fülle von Restriktionen<br />

<br />

die bei der Anordnung der Organisationseinheiten<br />

auf der Fläche beachtet werden müssen, wie z.B.:<br />

Bodentragfähigkeiten<br />

Lokalisierung von Maschinen in Brandschutzzonen<br />

<br />

insbesondere Materialflussbeziehungen<br />

zwischen den Organisationseinheiten<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> <strong>3a</strong><br />

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3.1 Planung des Fabrik-Layouts<br />

Überblick (3/6)<br />

<br />

Aufgabe:<br />

Planung<br />

<br />

der Anordnung aller Organisationseinheiten<br />

<br />

auf der vorgegebenen Fläche,<br />

<br />

die unter Beachtung aller Restriktionen<br />

<br />

insbesondere aller Materialflussbeziehungen<br />

<br />

die Planungsziele bestmöglich erfüllt.<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> <strong>3a</strong><br />

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3.1 Planung des Fabrik-Layouts<br />

Überblick (4/6)<br />

<br />

Probleme bei der Lösung der Planungsaufgabe:<br />

<br />

Die Positionierung von OE auf einer Fläche lässt sich<br />

nicht durch einfache Entscheidungsvariablen<br />

aus konventionellen OR-Modellen erfassen.<br />

<br />

Die Positionierungsrestriktionen lassen sich oftmals<br />

mathematisch nur schwer handhaben.<br />

<br />

Die zielwirksamen Konsequenzen der Materialflussbeziehungen<br />

variieren „zirkulär“ in Abhängigkeit von den<br />

Positionierungsentscheidungen.<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> <strong>3a</strong><br />

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3.1 Planung des Fabrik-Layouts<br />

Überblick (5/6)<br />

<br />

analoge Aufgabenstellungen<br />

<br />

Maschinen- <strong>und</strong> Lageranordnung<br />

innerhalb einer Werkstatt<br />

<br />

Anordnung von Arbeitsplätzen<br />

in einem Großraumbüro<br />

<br />

Anordnung von Parkbuchten <strong>und</strong> Verkehrswegen<br />

auf einem Kaufhaus-Parkplatz<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> <strong>3a</strong><br />

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3.1 Planung des Fabrik-Layouts<br />

Überblick (6/6)<br />

<br />

Literatur:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

CORSTEN, H.: <strong>Produktion</strong>swirtschaft – Einführung in das industrielle<br />

<strong>Produktion</strong>smanagement. 11. Aufl., München - Wien 2007, Kapitel 4.1.<br />

AGGTELEKY, B.: Fabrikplanung – Werksentwicklung <strong>und</strong> Betriebsrationalisierung,<br />

Band 2. 2. Aufl., München - Wien 1990, S. 586-616.<br />

HOITSCH, H.-J.: <strong>Produktion</strong>swirtschaft – Gr<strong>und</strong>lagen einer industriellen<br />

Betriebswirtschaftslehre. 2. Aufl., München 1993, S. 232-255.<br />

ZÄPFEL, G.: Taktisches <strong>Produktion</strong>s-Management. 2. Aufl.,<br />

München - Wien 2000, S. 166-184.<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> <strong>3a</strong><br />

7 von 74


3.1 Planung des Fabrik-Layouts<br />

Beispiele (1/6)<br />

Quelle: VOLLMER, H.: NC-Organisation für<br />

<strong>Produktion</strong>sbetriebe. München - Wien 1985,<br />

S. 48, Abb. 2.4.<br />

10.10.2011 8 von 74


3.1 Planung des Fabrik-Layouts<br />

Beispiele (2/6)<br />

Quelle: TEMPELMEIER, H.; KUHN, H.: Flexible Fertigungssysteme.<br />

Berlin – Heidelberg – New York ... 1992, S. 4, Abb. 3.<br />

10.10.2011 9 von 74


Fabrik-Layout der<br />

Werkstoff-Union in Lippendorf (1/2)


Fabrik-Layout der<br />

Werkstoff-Union in Lippendorf (2/2)


3.1 Planung des Fabrik-Layouts<br />

Beispiele (5/6)<br />

Quelle: WECK, M.: Werkzeugmaschinen, Band 3.<br />

3. Aufl., Düsseldorf 1989, S. 556, Abb. 14-41.<br />

10.10.2011 12 von 74


3.1 Planung des Fabrik-Layouts<br />

Beispiele (6/6)<br />

Quelle: Netzwerk für Logistik & Verkehr<br />

http://www.uni-due.de/nlv


3.1 Planung des Fabrik-Layouts<br />

Ziele (1/3)<br />

Ziele der Layoutplanung<br />

<br />

Minimierung der layoutabhängigen Kosten<br />

<br />

nächste Seite<br />

<br />

Minimierung der Durchlaufzeiten<br />

von Werkstücken durch die Fabrik<br />

<br />

Minimierung der liquiditätsbelastenden<br />

Kapitalbindung<br />

<br />

in Zwischenlagern<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> <strong>3a</strong><br />

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layoutabhängige Kosten<br />

Kosten bei gegebenen<br />

Positionen der OE<br />

Kosten bei Veränderungen<br />

der OE-Positionen<br />

Transportkosten<br />

Zwischenlagerkosten<br />

Liegezeiten<br />

<strong>Produktion</strong>s--<br />

störungskosten<br />

abhängig von der<br />

Transportmittelart<br />

abhängig von der<br />

Transportleistung<br />

Lagermengen<br />

Bauänderungskosten<br />

Umstellungskosten<br />

Kostensätze<br />

[ GE / LE ME ]<br />

der Transportmittelarten<br />

Transportentfernungen<br />

[ LE ]<br />

Transportgütermengen<br />

[ ME ]<br />

Arten <strong>und</strong> Anzahlen<br />

der umzustellenden<br />

Organisationseinheiten<br />

Dauer der<br />

Umstellungsarbeiten


3.1 Planung des Fabrik-Layouts<br />

Ziele (3/3)<br />

<br />

Übersichtlichkeit der Fabrikstruktur<br />

<br />

zwecks leichter Kontrolle der <strong>Produktion</strong>sprozesse<br />

<br />

<br />

<br />

Gewährleistung einer „störungsarmen“ <strong>Produktion</strong>sweise<br />

Gewährleistung eines „hohen“ Grades an Arbeitssicherheit<br />

Minimierung der Arbeitswege der ausführenden Arbeitskräfte<br />

<br />

einschließlich der Wege<br />

<br />

<br />

<br />

zur Kantine<br />

zum Meisterbüro<br />

usw.<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> <strong>3a</strong><br />

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3.1 Planung des Fabrik-Layouts<br />

Restriktionen (1/2)<br />

Typische Layout-Restriktionen<br />

1) absolute Anordnungsbeziehungen:<br />

1.1) absolut fixierte Standorte:<br />

<br />

Eingangs-/Ausgangslager unmittelbar an den Fabriktoren<br />

1.2) zonen-fixierte Standorte:<br />

<br />

<br />

Lackiererei nur in den Randzonen des Fertigungsbereichs<br />

feuer- <strong>und</strong> explosionsgefährdete Anlagen nur in Fabrikzonen,<br />

die über spezielle Eindämmungsvorkehrungen verfügen<br />

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3.1 Planung des Fabrik-Layouts<br />

Restriktionen (2/2)<br />

2) relative Anordnungsbeziehungen<br />

2.1) verb<strong>und</strong>ene Standorte:<br />

<br />

unmittelbare räumliche Nachbarschaft<br />

von produktionstechnisch abhängigen Betriebsmitteln<br />

z.B. Horizontalstrangguss-Anlage <strong>und</strong> Walzgerüste<br />

2.2) getrennte Standorte:<br />

<br />

für Betriebsmittel, wenn eines Emissionen freisetzt,<br />

die für ein anderes unzulässige Immissionen wären<br />

Gase, Hitze, Vibrationen ...<br />

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3.1 Planung des Fabrik-Layouts<br />

Modellierungs- <strong>und</strong> Lösungskonzepte (1/3)<br />

<br />

analytische Layoutplanungs-Modelle<br />

<br />

<br />

als „Variablen-Funktionen-Konglomerate“<br />

mit ganzzahlig-quadratischer Modellstruktur,<br />

die sich durch exakte Algorithmen<br />

aus dem Bereich der „klassischen“ Programmierung<br />

x j =0 x j =1<br />

<br />

z.B. Branch-and-Bo<strong>und</strong>-Algorithmen<br />

„im Prinzip“ lösen lassen<br />

<br />

<br />

Vorteil: Berechenbarkeit optimaler Lösungen<br />

Nachteil: praktisch kaum bewältigte numerische Komplexität<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> <strong>3a</strong><br />

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3.1 Planung des Fabrik-Layouts<br />

Modellierungs- <strong>und</strong> Lösungskonzepte (2/3)<br />

<br />

graphische Layoutplanungs-Modelle<br />

<br />

mit einer „Rasterung“ der verfügbaren Fabrikfläche<br />

<strong>und</strong> der anzuordnenden Organisationseinheiten,<br />

die sich durch heuristische Konstruktions- <strong>und</strong><br />

Verbesserungsalgorithmen lösen lassen<br />

OE 1 OE 2<br />

OE 7<br />

Vorteil: praktische Berechenbarkeit von Lösungen<br />

für reale Layoutplanungs-Probleme<br />

Nachteil:<br />

Verzicht auf Optimalitätsgarantie<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> <strong>3a</strong><br />

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3.1 Planung des Fabrik-Layouts<br />

Modellierungs- <strong>und</strong> Lösungskonzepte (3/3)<br />

<br />

Kombinationen aus analytischen Layoutplanungs-Modellen<br />

<strong>und</strong> heuristischen Konstruktions-/Verbesserungsalgorithmen<br />

<br />

GÜNTHER, H.-O.; TEMPELMEIER, H.:<br />

<strong>Produktion</strong> <strong>und</strong> Logistik. 7. Aufl.,<br />

Berlin - Heidelberg - New York ... 2007,<br />

S. 89-91.<br />

<br />

Zweieraustauschverfahren<br />

mithilfe von Tabellenkalkulationsverfahren<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> <strong>3a</strong><br />

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3.1 Planung des Fabrik-Layouts<br />

Quadratisches Zuordnungsmodell: Zielfunktion (1/5)<br />

originäre, lineare Zielfunktion:<br />

I<br />

I<br />

<br />

K m gk min!<br />

Ia i.j i.j<br />

i1 j1<br />

quadratisch (1):<br />

quadratische IxI-Struktur<br />

der Mengenmatrix M=[m i.j ]<br />

<strong>und</strong> der Kostenmatrix K=[k i.j ]<br />

aller Transportkostensätze<br />

mit:<br />

K Ia<br />

I<br />

layoutabhängige Kosten<br />

nur Transportkosten, keine Zwischenlagerkosten <strong>und</strong> keine Kosten<br />

bei Veränderungen der OE-Positionen; vgl. ZÄPFEL 2000, S. 176 f.<br />

Anzahl aller anzuordnenden Organisationseinheiten (OE)<br />

m i.j<br />

Transportmenge zwischen der OE i <strong>und</strong> der OE j<br />

k i.j<br />

Transportkostensatz je Mengeneinheit beim Transport zwischen der OE i <strong>und</strong> der OE j<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> <strong>3a</strong><br />

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3.1 Planung des Fabrik-Layouts<br />

Quadratisches Zuordnungsmodell: Zielfunktion (2/5)<br />

<br />

Probleme:<br />

<br />

Die Transportkostensätze k i.j je Mengeneinheit<br />

<br />

hängen von den Entfernungen<br />

zwischen den Standorten der OE i <strong>und</strong> OE j ab.<br />

<br />

Die Entfernungen zwischen den Standorten der OE i <strong>und</strong> OE j<br />

<br />

hängen von den Entscheidungen über die OE-Standorte ab,<br />

die ihrerseits nicht bekannt,<br />

sondern noch zu treffen sind:<br />

<br />

scheinbar „zirkuläre“ Struktur<br />

des Entscheidungsproblems!<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> <strong>3a</strong><br />

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3.1 Planung des Fabrik-Layouts<br />

Quadratisches Zuordnungsmodell: Zielfunktion (3/5)<br />

<br />

Lösung der Probleme:<br />

<br />

Einführung von binären Entscheidungsvariablen u i.m <strong>und</strong> u j.n<br />

<br />

<br />

die jeweils genau dann den Wert 1 (0) annehmen,<br />

wenn die OE i bzw. OE j dem Standort SO m bzw. SO n<br />

(nicht) zugeordnet wird<br />

<br />

sowie ergänzenden Festlegungen:<br />

M als Anzahl aller potenziellen Standorte (M I)<br />

<br />

d m.n als Transportentfernung zwischen Standorten SO m <strong>und</strong> SO n<br />

quadratische MxM-Entfernungsmatrix D=[d m.n ]<br />

<br />

k T als Transportkostensatz je Mengen- <strong>und</strong> Streckeneinheit<br />

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3.1 Planung des Fabrik-Layouts<br />

Quadratisches Zuordnungsmodell: Zielfunktion (4/5)<br />

aus der originären, linearen Zielfunktion:<br />

I<br />

I<br />

<br />

K m gk min!<br />

Ia i.j i.j<br />

i1 j1<br />

mit m i.i =0 für i=1,...,I<br />

folgt dann mit:<br />

M<br />

M<br />

<br />

k k g d gu gu<br />

i.j T m.n i.m j.n<br />

m1n1<br />

mit d m.m =0 für m=1,...,M<br />

für alle i = 1,...,I <strong>und</strong> für alle j = 1,...,I<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> <strong>3a</strong><br />

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3.1 Planung des Fabrik-Layouts<br />

Quadratisches Zuordnungsmodell: Zielfunktion (5/5)<br />

als derivative, „bi-lineare“ oder quadratische (2) Zielfunktion:<br />

<br />

<br />

I<br />

I<br />

Ia 1.1 I.M T i.j m.n i.m j.n<br />

i1 j1m1n1<br />

M<br />

K u ,...,u k g m gd gu gu min!<br />

M<br />

<br />

Entscheidungsvariablen<br />

Variablen-<br />

Funktionen-<br />

Konlomerat<br />

bi-lineare<br />

oder<br />

quadratische<br />

Zielfunktion<br />

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3.1 Planung des Fabrik-Layouts<br />

Quadratisches Zuordnungsmodell: Restriktionen (1/4)<br />

1) jede Organisationseinheit OE i muss genau einmal<br />

einem Standort SO m zugeordnet werden:<br />

<br />

i 1,..., I :<br />

M<br />

<br />

m1<br />

u 1<br />

i.m<br />

Anmerkung:<br />

<br />

eine Verdopplung der Restriktionen für alle u j.n<br />

wie z.B. bei KERN, W.: Industrielle <strong>Produktion</strong>swirtschaft, 1992, S. 268<br />

ist nicht erforderlich, weil die Entscheidungsvariablen u j.n über denselben<br />

Indexmengen wie die Entscheidungsvariablen u i.m definiert sind<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> <strong>3a</strong><br />

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3.1 Planung des Fabrik-Layouts<br />

Quadratisches Zuordnungsmodell: Restriktionen (2/4)<br />

2) jedem Standort SO m darf höchstens einmal<br />

eine Organisationseinheit OE i zugeordnet werden:<br />

m 1,...,M :<br />

I<br />

<br />

i1<br />

u 1<br />

i.m<br />

Anmerkungen:<br />

<br />

<br />

oftmals wird auch u i.m = 1 verwendet,<br />

allerdings unter der Prämisse I=M<br />

eine Verdopplung der Restriktionen für alle u j.n ist<br />

– analog zur Restriktionen-Familie 1) – nicht erforderlich<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> <strong>3a</strong><br />

28 von 74


3.1 Planung des Fabrik-Layouts<br />

Quadratisches Zuordnungsmodell: Restriktionen (3/4)<br />

3) die Entscheidungsvariablen stellen Binärvariablen dar:<br />

<br />

<br />

i 1,..., I m 1,...,M : u 0;1<br />

i.m<br />

<br />

<br />

mit folgender Interpretation:<br />

u<br />

i.m<br />

=<br />

1, falls die Org.einheit OE i dem Standort SO m zugeordnet wird<br />

0, falls die Org.einheit OE i dem Standort SO m nicht zugeordnet wird<br />

Anmerkung:<br />

<br />

eine Verdopplung der Restriktion für alle u j.n ist<br />

– analog zur Restriktion 1) – nicht erforderlich<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> <strong>3a</strong><br />

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3.1 Planung des Fabrik-Layouts<br />

Quadratisches Zuordnungsmodell: Restriktionen (4/4)<br />

<br />

Erweiterungsoption:<br />

<br />

<br />

eine Organisationseinheit nimmt nicht nur einen Standort ein,<br />

sondern kann sich über mehrere zusammenhängende Standorte<br />

erstrecken<br />

<br />

ZÄPFEL, G.:<br />

Taktisches <strong>Produktion</strong>s-Management.<br />

2. Aufl., München - Wien 2000,<br />

S. 174-180.<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> <strong>3a</strong><br />

30 von 74


3.1 Planung des Fabrik-Layouts<br />

Quadratisches Zuordnungsmodell: Modellstruktur (1/8)<br />

Anmerkungen zur Modellstruktur:<br />

<br />

Verallgemeinerung von WEBERS Transportkostenmodell<br />

<br />

<br />

von der Einplanung einer Organisationseinheit bei Vorgabe<br />

der Standorte aller anderen Organisationseinheiten<br />

zur Einplanung mehrerer Organisationseinheiten ohne Vorgabe<br />

der Standorte anderer Organisationseinheiten<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> <strong>3a</strong><br />

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3.1 Planung des Fabrik-Layouts<br />

Quadratisches Zuordnungsmodell: Modellstruktur (2/8)<br />

<br />

Die Transportentfernungen d m.n aus der Entfernungsmatrix D<br />

werden als bekannt vorausgesetzt. Sie können ermittelt werden:<br />

<br />

euklidisch:<br />

<br />

wie bei WEBERS Transportkostenmodell<br />

als „Luftlinien“ nach dem PYTHAGORAS-Lehrsatz<br />

in einem rechtwinkligen Koordinatensystem<br />

<br />

orthogonal:<br />

<br />

entlang von rechtwinkligen Verbindungsstrecken<br />

(„Transportstrecken“) zwischen den Standorten<br />

<br />

real:<br />

<br />

als tatsächliche Transportwege zwischen Standorten<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> <strong>3a</strong><br />

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3.1 Planung des Fabrik-Layouts<br />

Quadratisches Zuordnungsmodell: Modellstruktur (3/8)<br />

zur Problematik der Entfernungsmessung:<br />

reserviert<br />

für ein<br />

Warenlager<br />

SO 1<br />

X<br />

X<br />

SO 2<br />

euklidisch<br />

orthogonal<br />

real<br />

Transportweg<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> <strong>3a</strong><br />

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3.1 Planung des Fabrik-Layouts<br />

Quadratisches Zuordnungsmodell: Modellstruktur (4/8)<br />

<br />

Die Transportmengen m i.j aus der Mengenmatrix werden als<br />

bekannt vorausgesetzt. Sie können ermittelt werden:<br />

<br />

bei Veränderungsplanungen für<br />

bereits vorhandene Fabrik-Layouts<br />

auf empirische Weise:<br />

m i.j<br />

m i.j<br />

m i.j<br />

<br />

<br />

statistische Erhebung der tatsächlichen<br />

Materialflussbeziehungen zwischen den<br />

Organisationseinheiten<br />

Prämisse: die Materialflussbeziehungen sind<br />

invariant gegenüber dem veränderten Fabrik-Layout<br />

„heroisch“!<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> <strong>3a</strong><br />

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3.1 Planung des Fabrik-Layouts<br />

Quadratisches Zuordnungsmodell: Modellstruktur (5/8)<br />

<br />

bei Neuplanungen auf analytische Weise:<br />

<br />

Auswertung von<br />

Konstruktionszeichnungen<br />

Stücklisten<br />

Arbeitsplänen …<br />

<br />

unter Umständen Simulation<br />

der Materialflüsse in<br />

„virtuellen“ Fabriken<br />

bei „typischen“ Beständen von <strong>Produktion</strong>saufträgen<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> <strong>3a</strong><br />

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3.1 Planung des Fabrik-Layouts<br />

Quadratisches Zuordnungsmodell: Modellstruktur (6/8)<br />

<br />

generelles Problem:<br />

<br />

Freiheitsgrade des Materialflusses<br />

<br />

<br />

aufgr<strong>und</strong> variabler Maschinenfolgen <strong>und</strong><br />

aufgr<strong>und</strong> alternativer Maschinenzuordnungen für Jobs<br />

werden in der Regel nicht berücksichtigt<br />

<br />

Ausweg: Sensitivitätsanalysen<br />

<br />

<br />

vor allem durch Simulationen<br />

in den o.a. „virtuellen“ Fabriken<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> <strong>3a</strong><br />

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3.1 Planung des Fabrik-Layouts<br />

Quadratisches Zuordnungsmodell: Modellstruktur (7/8)<br />

<br />

implizite Prämisse („Präsupposition“):<br />

<br />

<br />

M I<br />

die vorhandenen Standorte reichen stets aus,<br />

um ihnen alle Organisationseinheiten zuordnen zu können<br />

<br />

„quadratische“ Zielfunktion:<br />

keine quadratische Funktion im gewöhnlichen Sinne wie y = x 2<br />

<br />

sondern ein „bi-lineares“ Polynomial zweiten Grades<br />

des Typs y = x 1 •x 2<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> <strong>3a</strong><br />

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3.1 Planung des Fabrik-Layouts<br />

Quadratisches Zuordnungsmodell: Modellstruktur (8/8)<br />

<br />

„Bösartigkeit“ im Hinblick auf Lösungsverfahren („Algorithmen“):<br />

<br />

Ganzzahligkeit der Entscheidungsvariablen u i.m <strong>und</strong> u j.n<br />

<br />

kein Differenzialkalkül anwendbar<br />

<br />

Nichtlinearität der Zielfunktion<br />

<br />

keine Lineare Programmierung anwendbar<br />

<br />

Lösungsoption:<br />

<br />

Branch-and-Bo<strong>und</strong>-Algorithmen<br />

Operations Research: „Mutter-Disziplin“<br />

Erforschung Künstlicher Intelligenz: A*-Algorithmen<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> <strong>3a</strong><br />

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3.1 Planung des Fabrik-Layouts<br />

Quadratisches Zuordnungsmodell: Modelllösung (1/4)<br />

Schematische Vorgehensweise bei einem B&B-Algorithmus:<br />

1) Behandlung der binär-ganzzahligen Entscheidungsvariablen<br />

u als reellzahlige Variablen mit den Restriktionen 0 u 1<br />

2) Lösung eines „relaxierten“ Zuordnungsproblems<br />

mit Hilfe der „Quadratischen“ Programmierung<br />

<br />

„quadratisches“ Zuordnungsmodell<br />

3) Kosten der Lösung des relaxierten Zuordnungsproblems<br />

als erste untere Schranke für die gesuchten minimalen Kosten<br />

<br />

„bo<strong>und</strong>ing“<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> <strong>3a</strong><br />

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3.1 Planung des Fabrik-Layouts<br />

Quadratisches Zuordnungsmodell: Modelllösung (2/4)<br />

4) Hinzufügen alternativer zusätzlicher Restriktionen<br />

<br />

entweder u=0 oder u=1: „branching“<br />

u 1 =0 u 1 =1<br />

für jede Entscheidungsvariable<br />

zur relaxierten Problemstellung<br />

u 2 =0 u 2 =1<br />

u 2 =0 u 2 =1<br />

<br />

falls die Entscheidungsvariable<br />

in der relaxierten Problemlösung nicht ganzzahlig war<br />

5) Lösung der jeweils 2 – pro Entscheidungsvariable –<br />

alternativen eingeschränkten relaxierten Zuordnungsprobleme<br />

<br />

mit Hilfe der Quadratischen Programmierung<br />

wie im Schritt 2<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> <strong>3a</strong><br />

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3.1 Planung des Fabrik-Layouts<br />

Quadratisches Zuordnungsmodell: Modelllösung (3/4)<br />

6) Kosten der Lösungen der eingeschränkten relaxierten<br />

Zuordnungsprobleme als neue – i.d.R. höhere – untere Schranken<br />

für die gesuchten minimalen Kosten<br />

<br />

erneutes „bo<strong>und</strong>ing“<br />

7) Wiederholung des Zyklus 4) bis 6) so lange,<br />

bis alle relaxierten Zuordnungsprobleme (Abbruchskriterien!):<br />

<br />

entweder vollständig eingeschränkt sind<br />

<br />

<br />

Lösung für das Zuordnungsproblem an einem „Blatt“ des Suchbaums<br />

als obere Schranke für die Kosten<br />

<br />

oder mit ihren Kosten über den niedrigsten Kosten aller bereits<br />

gef<strong>und</strong>enen binär-ganzzahligen Problemlösungen liegen<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> <strong>3a</strong><br />

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3.1 Planung des Fabrik-Layouts<br />

Quadratisches Zuordnungsmodell: Modelllösung (4/4)<br />

8) Wenn der B&B-Algorithmus abbricht,<br />

<br />

<br />

ist jede binär-ganzzahlige Lösung von vollständig eingeschränkten,<br />

ehemals relaxierten Zuordnungsproblemen mit minimalen Kosten<br />

der zuletzt berechneten oberen Schranke<br />

eine optimale Lösung des originären Zuordnungsproblems<br />

zur Vertiefung:<br />

<br />

<br />

HANSMANN, K.-W.: Industrielles Management.<br />

8. Aufl. 2006, München - Wien, S. 121-128.<br />

dort allerdings für ein einfacheres, lineares Problem<br />

nicht der innerbetrieblichen, sondern<br />

„nur” der betrieblichen Standortplanung.<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> <strong>3a</strong><br />

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3.1 Planung des Fabrik-Layouts<br />

Graphische Layoutplanungsmodelle (1/5)<br />

<br />

die Fabrikfläche wird „gerastert“ − wie schon bekannt!<br />

<br />

Zerlegung in gleich große Flächeneinheiten als potenzielle Standorte<br />

<br />

alle Flächeneinheiten, die aus bautechnischen Gründen als Standorte<br />

von Organisationseinheiten nicht in Betracht kommen, wie z.B.<br />

<br />

<br />

<br />

Transportwege<br />

Hallenträger<br />

„Bewegungsräume“ vor Fabriktoren<br />

werden für die Zuordnung von Organisationseinheiten gesperrt<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> <strong>3a</strong><br />

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3.1 Planung des Fabrik-Layouts<br />

Graphische Layoutplanungsmodelle (2/5)<br />

<br />

jeder Organisationseinheit (OE) wird ihr<br />

Bedarf an Flächeneinheiten (FE) zugeordnet<br />

<br />

im einfachsten Fall:<br />

<br />

Organisations- gleich Flächeneinheit<br />

<br />

komplizierter:<br />

<br />

eine OE erstreckt sich über mehrere<br />

zusammenhängende FE, deren räumliche<br />

Anordnung jedoch beliebig ist („Amöben-Fall“)<br />

<br />

am kompliziertesten:<br />

<br />

eine OE erstreckt sich über mehrere zusammenhängende FE<br />

<strong>und</strong> muss dabei eine bestimmte FE-Anordnung einhalten<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> <strong>3a</strong><br />

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3.1 Planung des Fabrik-Layouts<br />

Graphische Layoutplanungsmodelle (3/5)<br />

vorgegebene Fabrikfläche<br />

OE 3<br />

OE 1<br />

OE 4<br />

OE 2<br />

OE 5<br />

OE 6<br />

anzuordnende Organisationseinheiten<br />

OE 7<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> <strong>3a</strong><br />

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3.1 Planung des Fabrik-Layouts<br />

Graphische Layoutplanungsmodelle (4/5)<br />

eine erste Lösung für das innerbetriebliche Standortplanungsproblem:<br />

OE 1 OE 2<br />

OE 7<br />

Orientierung an möglichst kleinen Transportentfernungen<br />

zwischen den Organisationseinheiten<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> <strong>3a</strong><br />

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3.1 Planung des Fabrik-Layouts<br />

Graphische Layoutplanungsmodelle (5/5)<br />

eine zweite Lösung für das innerbetriebliche Standortplanungsproblem:<br />

OE 6<br />

OE 1<br />

OE 4<br />

OE 3<br />

OE 2<br />

OE 5<br />

OE 7<br />

Orientierung an möglichst weit reichender Isolierung der Organisationseinheiten<br />

<strong>und</strong> an unmittelbarer Nachbarschaft zu den Transportwegen<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> <strong>3a</strong><br />

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3.1 Planung des Fabrik-Layouts<br />

Heuristische Lösungsalgorithmen<br />

<br />

heuristische Lösungsalgorithmen<br />

<br />

heuristische<br />

Konstruktionsalgorithmen<br />

OE 1<br />

OE 2<br />

OE 3<br />

<br />

heuristische<br />

Verbesserungsalgorithmen<br />

OE 1<br />

OE 1<br />

OE 3<br />

OE 2<br />

OE 3<br />

OE 2<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> <strong>3a</strong><br />

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3.1 Planung des Fabrik-Layouts<br />

Heuristische Konstruktionsalgorithmen (1/2)<br />

<br />

zur Erzeugung einer ersten zulässigen Lösung<br />

für das grafisch repräsentierte Layoutplanungsproblem<br />

<br />

„konstruktiv“, weil das Erzeugen „irgendeiner“ zulässigen Lösung<br />

ausreicht<br />

<br />

analog zur Maschinenbelegungsplanung im Operativen PM<br />

mithilfe von Prioritätsregeln<br />

<br />

in der betrieblichen Praxis oftmals vollkommen ausreichend<br />

<br />

dann Planungsabschluss mit der ersten zulässigen Problemlösung<br />

<br />

eventuell Versuch der iterativen Lösungsverbesserung<br />

<br />

durch einen nachgeschalteten Verbesserungsalgorithmus<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> <strong>3a</strong><br />

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3.1 Planung des Fabrik-Layouts<br />

Heuristische Konstruktionsalgorithmen (2/2)<br />

<br />

Optimalitätsverzicht<br />

<br />

stattdessen Verfolgen eines Satisfizierungsziels<br />

mit niedrigem Anspruchsniveau:<br />

<br />

<br />

lediglich eine „friktionsfreie“ Problemlösung gefordert<br />

also Erfüllung aller Restriktionen<br />

<br />

Einsatz vielfältiger Heurismen zur<br />

<br />

sukzessiven Einplanung von Organisations- auf Flächeneinheiten<br />

<br />

stattdessen auch möglich: „constraint propagation“<br />

<br />

Interesse an einer „spannenden“ Diplomarbeit?<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> <strong>3a</strong><br />

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3.1 Planung des Fabrik-Layouts<br />

Heuristische Konstruktionsalgorithmen (1/8)<br />

Heurismen zur Zuordnung von Organisations- <strong>und</strong> Flächeneinheiten<br />

1) Heurismen für die Auswahl der nächsten<br />

einzuplanenden Organisationseinheit (OE)<br />

1.1) diejenige OE, die in Bezug auf alle anderen OE<br />

die größte Transportmengensumme aufweist<br />

<br />

in der Mengenmatrix M diejenige OE mit der größten Zeilensumme<br />

1.2) diejenige OE, die in Bezug auf die zuletzt eingeplante OE<br />

die größte Transportmenge aufweist<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> <strong>3a</strong><br />

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3.1 Planung des Fabrik-Layouts<br />

Heuristische Konstruktionsalgorithmen (2/8)<br />

1.3) diejenige OE, die in Bezug auf alle bereits eingeplanten OE<br />

die größte Transportmengensumme aufweist<br />

1.4) diejenige OE, die zu der zuletzt eingeplanten OE<br />

in der relativen Anordnungsbeziehung der<br />

verb<strong>und</strong>enen Standorte steht<br />

<br />

Positionierung auf einer möglichst nahe gelegenen Flächeneinheit<br />

1.5) diejenige OE, die zu der zuletzt eingeplanten OE<br />

in der relativen Anordnungsbeziehung der<br />

getrennten Standorte steht<br />

<br />

Positionierung auf einer möglichst weit entfernten Flächeneinheit<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> <strong>3a</strong><br />

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3.1 Planung des Fabrik-Layouts<br />

Heuristische Konstruktionsalgorithmen (3/8)<br />

2) Heurismen für die Auswahl der nächsten<br />

einzuplanenden Flächeneinheit (FE)<br />

2.1) diejenige FE, die in Bezug auf alle anderen FE<br />

die kleinste Transportentfernungssumme aufweist<br />

in der Entfernungsmatrix D die FE mit der kleinsten Zeilensumme<br />

es handelt sich tendenziell um den Schwerpunkt (die „Mitte“)<br />

der Fabrikfläche<br />

Analogon zum STEINER/WEBER-Modell !<br />

Verzerrungen durch gesperrte FE möglich<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> <strong>3a</strong><br />

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3.1 Planung des Fabrik-Layouts<br />

Heuristische Konstruktionsalgorithmen (4/8)<br />

2.2) diejenige FE, die in Bezug auf alle bereits eingeplanten FE<br />

die kleinste Transportentfernungssumme aufweist<br />

2.3) diejenige FE, die in Bezug auf die zuletzt eingeplante FE<br />

die kleinste Transportentfernung aufweist<br />

<br />

ihr also am engsten benachbart ist<br />

2.4) diejenige FE, die in Bezug auf die zuletzt eingeplante FE<br />

die größte Transportentfernung aufweist<br />

<br />

d.h. von ihr am weitesten entfernt ist<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> <strong>3a</strong><br />

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3.1 Planung des Fabrik-Layouts<br />

Heuristische Konstruktionsalgorithmen (5/8)<br />

3) „übergeordnete“ Heurismen<br />

3.1) Prinzip der zentralen Anordnung von<br />

verkehrsreichen Organisationseinheiten<br />

Kombination der Heurismen 2.1) <strong>und</strong> 1.1)<br />

z.B. bei GILMORE (1961) <strong>und</strong> MÜLLER-MERBACH (1970)<br />

3.2) Prinzip der kürzesten Transportwege für<br />

größte Transportmengen<br />

erstmals Kombination der Heurismen 2.1) <strong>und</strong> 1.1),<br />

danach stets Kombination der Heurismen 2.2) <strong>und</strong> 1.3)<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> <strong>3a</strong><br />

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3.1 Planung des Fabrik-Layouts<br />

Heuristische Konstruktionsalgorithmen (6/8)<br />

3.3) Prinzip der räumlichen Nachbarschaft verb<strong>und</strong>ener Standorte<br />

Kombination der Heurismen 2.3) <strong>und</strong> 1.4)<br />

3.4) Prinzip der räumlichen Isolierung getrennter Standorte<br />

Kombination der Heurismen 2.4) <strong>und</strong> 1.5)<br />

3.5) Prinzip der Ausnutzung des natürlichen Gefälles<br />

<br />

<br />

Anwendung bei dreidimensionaler Layoutplanung<br />

z.B. für Schüttgüter, wie die <strong>Produktion</strong> von Arzneimittel-Tabletten<br />

Beispiel: <strong>Produktion</strong> von Bayer im „Chemiedreieck“ bei Bitterfeld<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> <strong>3a</strong><br />

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3.1 Planung des Fabrik-Layouts<br />

Heuristische Konstruktionsalgorithmen (7/8)<br />

<br />

bekannteste ADV-gestützte Implementierung<br />

eines heuristischen Konstruktionsalgorithmus:<br />

<br />

Software CORELAP<br />

<br />

für: Computerized Relationship Layout Planning<br />

LEE, R.C.; MOORE, J.M.: CORELAP –<br />

Computerized Relationship Layout Planning.<br />

In: The Journal of Industrial Engineering,<br />

Vol. 18 (1967), S. 195-200.<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> <strong>3a</strong><br />

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3.1 Planung des Fabrik-Layouts<br />

Heuristische Konstruktionsalgorithmen (8/8)<br />

<br />

Besonderheiten:<br />

<br />

der Benutzer spezifiziert in einer Präferenzmatrix<br />

<br />

für jedes Paar aus zwei Organisationseinheiten<br />

OE1<br />

A<br />

OE<br />

2<br />

?<br />

<br />

auf einer 6-stufigen Präferenzskala (A,E,I,O,U,X)<br />

von "A" für notwendig bis "X" für unzulässig<br />

das entspricht der Unterscheidung zwischen<br />

verb<strong>und</strong>enen bzw. getrennten Standorten<br />

<br />

wie erwünscht die räumliche Nachbarschaft der beiden OE ist<br />

Kombination der Heurismen 1.2) sowie 2.3)<br />

<strong>und</strong> als „tie breaking rule“ 1.3),<br />

falls 1.2) keine eindeutige Auswahl liefert<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> <strong>3a</strong><br />

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3.1 Planung des Fabrik-Layouts<br />

Heuristische Verbesserungsalgorithmen (1/16)<br />

<br />

zur Erzeugung von echt besser stellenden zulässigen Lösungen<br />

für das grafisch repräsentierte Layoutplanungsproblem<br />

<br />

Ausführung eines Konstruktionsalgorithmus<br />

für eine zulässige Ausgangslösung wird vorausgesetzt<br />

<br />

Optimalitätsverzicht; aber:<br />

<br />

Verfolgen eines Meliorisierungsziels,<br />

das über dem Anspruchsniveau von Konstruktionsalgorithmen liegt<br />

<br />

Abhängigkeit der Lösungsgüte <strong>und</strong> des Ressourceneinsatzes<br />

von der jeweils vorausgesetzten „konstruktiven“ Ausgangslösung<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> <strong>3a</strong><br />

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3.1 Planung des Fabrik-Layouts<br />

Heuristische Verbesserungsalgorithmen (2/16)<br />

<br />

Abbruch der Ausführung eines Verbesserungsalgorithmus,<br />

wenn entweder ein vorgegebenes Zielniveau erreicht ist<br />

<br />

z.B. höchste akzeptierte layoutabhängige Kosten<br />

<br />

Gefahr einer Endlosschleife<br />

oder wenn ein vorgegebenes Ressourceneinsatzniveau erreicht ist<br />

<br />

z.B. höchste akzeptierte Iterationsanzahl<br />

<br />

verhindert Endlosschleifen<br />

oder wenn keine „signifikante“ Lösungsverbesserung mehr eintritt<br />

z.B. Lösungsverbesserung unter 1‰<br />

<br />

verhindert – fast immer – Endlosschleifen<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> <strong>3a</strong><br />

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3.1 Planung des Fabrik-Layouts<br />

Heuristische Verbesserungsalgorithmen (3/16)<br />

<br />

simple algorithmische Ablaufstruktur:<br />

1) Übernahme einer „konstruierten“ zulässigen Ausgangslösung<br />

2) Zyklus aus:<br />

<br />

<br />

<br />

dem Vertauschen von jeweils 2 (oder 3) Organisationseinheiten<br />

der Bewertung des Vertauschungsresultats<br />

Übernahme der neuen Anordnung,<br />

falls sie zu einer echten Besserstellung geführt hat<br />

3) Abbrechen der Iterationen des Zyklus,<br />

sobald das vorgegebene Abbruchskriterium ( vorige Folie) erreicht ist<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> <strong>3a</strong><br />

61 von 74


3.1 Planung des Fabrik-Layouts<br />

Heuristische Verbesserungsalgorithmen (4/16)<br />

<br />

bekannteste ADV-gestützte Implementierung<br />

eines heuristischen Verbesserungsalgorithmus:<br />

<br />

CRAFT<br />

<br />

für: Computerized Relative Allocation of Facilities Technique<br />

<br />

ARMOUR, G.C.; BUFFA, E.S.:<br />

A Heuristic Algorithm and Simulation<br />

Approach to Relative Location of Facilities.<br />

In: Management Science, Vol. 9 (1963),<br />

S. 294-309.<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> <strong>3a</strong><br />

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3.1 Planung des Fabrik-Layouts<br />

Heuristische Verbesserungsalgorithmen (5/16)<br />

<br />

Besonderheiten von CRAFT:<br />

<br />

wechselseitiger Austausch von<br />

2 flächengleichen Organisationseinheiten<br />

<br />

jederzeit möglich<br />

<br />

wechselseitiger Austausch von<br />

2 oder 3 flächenungleichen Organisationseinheiten möglich,<br />

<br />

falls je 2 Organisationseinheiten eine gemeinsame Seite aufweisen<br />

<br />

die Gestalt (Anordnung der Flächeneinheiten)<br />

von ausgetauschten Organisationseinheiten<br />

kann beliebig deformiert werden „Amöben-Fall“<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> <strong>3a</strong><br />

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3.1 Planung des Fabrik-Layouts<br />

Heuristische Verbesserungsalgorithmen (6/16)<br />

Quelle: ZÄPFEL, G.: Taktisches <strong>Produktion</strong>s-Management, 2000, S. 183, Abb. 80.<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> <strong>3a</strong><br />

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idealtypischer Ablauf des CRAFT-Algorithmus (1/2)<br />

Start<br />

Initialisierung:<br />

- „gerasterte” Fabrikfläche in Flächeneinheiten<br />

- Organisationseinheiten in Flächeneinheiten<br />

- Transportmengen m i.j zwischen den OE i / OE j<br />

- Transportkostensatz k T je Mengen- <strong>und</strong> Längeneinheit<br />

- zulässige Ausgangslösung<br />

aktuelle Lösung des Standortplanungsproblems := Ausgangslösung<br />

Ermittlung aller zulässigen Paare (oder Tripel) aus Organisationseinheiten,<br />

für die ein wechselseitiger Austausch der Standorteinplanungen zulässig ist<br />

Ermittlung der Standortmittelpunkte (-schwerpunkte) aller<br />

Organisationseinheiten in der aktuellen Lösung des Standortplanungsproblems<br />

Ermittlung der Entfernungen d i.j zwischen den Mittelpunkten (Schwerpunkten)<br />

der Standorte aller Organisationseinheiten OE i / OE j<br />

Ermittlung der Kostenänderungen, die durch jedes zulässige<br />

Austauschpaar (oder -tripel) verursacht würden


Können die layoutabhängigen Kosten K la durch mindestens<br />

ein zulässiges Austauschpaar (oder -tripel) gesenkt werden?<br />

nein<br />

ja<br />

Ermittlung der layoutabhängigen<br />

Kosten K la der aktuellen Lösung<br />

des Standortplanungsproblems<br />

durch Addition der Produkte<br />

k T •m i.j •d i.j über alle Paare (OE i ,OE j )<br />

Auswahl eines Austauschpaars<br />

(oder -tripels), das die layoutabhängigen<br />

Kosten maximal senkt<br />

Ausweis der aktuellen Lösung<br />

als endgültige Problemlösung<br />

mit den „minimalen”<br />

layoutabhängigen Kosten K la<br />

Durchführung des Austauschs<br />

der Standorte der zwei (bzw. drei)<br />

ausgewählten Organisationseinheiten<br />

neue aktuelle Lösung des<br />

Standortplanungsproblems<br />

Stopp<br />

idealtypischer Ablauf des CRAFT-Algorithmus (2/2)<br />

vgl. aber auch ZÄPFEL (2000), S. 181; CORSTEN (2007), S. 474 f.


3.1 Planung des Fabrik-Layouts<br />

Heuristische Verbesserungsalgorithmen (9/16)<br />

Erweiterungen für grafisch-heuristische Ansätze<br />

<br />

Kombination von Konstruktions<strong>und</strong><br />

Verbesserungsalgorithmen<br />

<br />

z.B. das sogenannte<br />

Umlaufverfahren von KIEHNE<br />

OE 1<br />

OE 2<br />

OE 1<br />

OE 2 OE 3<br />

<br />

KIEHNE, R.:<br />

Innerbetriebliche Standortplanung<br />

<strong>und</strong> Raumzuordnung. Wiesbaden 1969, S. 145 ff.<br />

<br />

Kombination aus CORELAP (Konstruktionsverfahren)<br />

<strong>und</strong> CRAFT (Verbesserungsverfahren)<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> <strong>3a</strong><br />

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3.1 Planung des Fabrik-Layouts<br />

Heuristische Verbesserungsalgorithmen (10/16)<br />

<br />

Anwendung von Konstruktions- <strong>und</strong> Verbesserungsalgorithmen<br />

auf grafisch repräsentierte „virtuelle“ Fabriken<br />

<br />

Einsatz „hochpreisiger“<br />

Simulationssoftware<br />

<br />

„grafische Programmierung“<br />

mit „Bausteinen“ für OE<br />

<br />

<br />

<br />

Variation der virtuellen Fabriken<br />

für eine endliche Anzahl alternativer Gr<strong>und</strong>flächen<br />

zufriedenstellende Lösung für jede Fabrikalternative generieren<br />

Auswahl der Fabrikalternative mit „bester“ zufriedenstellender Lösung<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> <strong>3a</strong><br />

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3.1 Planung des Fabrik-Layouts<br />

Heuristische Verbesserungsalgorithmen (11/16)<br />

<br />

gr<strong>und</strong>sätzlich ADV-gestützte Verfahren mit Mensch-Maschine-Dialog<br />

<br />

BELINDA (Bestimmung von Layouts im Interaktiven Dialog)<br />

<br />

vgl. HARDECK, W.:<br />

Raumplanung im Dialog mit graphischen Bildschirmsystemen.<br />

Dissertation, Erlangen-Nürnberg 1977.<br />

<br />

LAPLAS (Layoutplanungssystem)<br />

<br />

vgl. BRANDT, H.-P.:<br />

Rechnergestützte Layoutplanung<br />

von Industriebetrieben. Köln 1989, S. 53 ff.<br />

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3.1 Planung des Fabrik-Layouts<br />

Heuristische Verbesserungsalgorithmen (12/16)<br />

<br />

Aktivitäten des maschinellen Parts:<br />

<br />

<br />

<br />

Anwendung der früher vorgestellten Heurismen<br />

zur teilweisen oder vollständigen<br />

Einplanung von Organisationseinheiten<br />

auf einer vorgegebenen Fabrikfläche<br />

Visualisierung des resultierenden (<strong>Teil</strong>-) Layouts<br />

auf einem hochauflösenden Grafik-Bildschirm<br />

eventuell Berechnung von Kennzahlen<br />

zur Vorbereitung der Beurteilung der Layout-Güte, z.B.<br />

<br />

<br />

Transportkosten <strong>und</strong><br />

Durchlaufzeiten von Standard-Aufträgen<br />

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3.1 Planung des Fabrik-Layouts<br />

Heuristische Verbesserungsalgorithmen (13/16)<br />

<br />

Aktivitäten des menschlichen Parts:<br />

Dateneingabe (?)<br />

<br />

Beurteilung der visualisierten (<strong>Teil</strong>-) Layouts<br />

aufgr<strong>und</strong><br />

<br />

<br />

der Fähigkeit zur Erkennung typischer Anordnungsmuster<br />

der bereitgestellten Layout-Kennzahlen<br />

<br />

Akzeptieren oder Zurückweisen der automatisch generierten<br />

(<strong>Teil</strong>-) Layout-Vorschläge anhand der Vorschlagsbeurteilungen<br />

<br />

unter Umständen auch Auswahl der Einplanungs-Heurismen<br />

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3.1 Planung des Fabrik-Layouts<br />

Heuristische Verbesserungsalgorithmen (14/16)<br />

<br />

genereller Vorzug<br />

<br />

gegenüber analytischen Modellierungen <strong>und</strong><br />

konventionellen heuristischen Algorithmen<br />

<br />

wie CRAFT <strong>und</strong> CORELAP<br />

<br />

Realitätsannäherung durch zahlreiche weitere Einflussgrößen, z.B.<br />

<br />

<br />

Gestalt-Treue der einzuplanenden Organisationseinheiten<br />

anstatt der „amöbenhaften“ Deformierung von OE-Gr<strong>und</strong>flächen<br />

bei CRAFT<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> <strong>3a</strong><br />

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3.1 Planung des Fabrik-Layouts<br />

Heuristische Verbesserungsalgorithmen (15/16)<br />

Exemplarische Realitätsannäherungen im Rahmen von LAPLAS:<br />

<br />

Organisationseinheiten werden nicht nur flächengetreu,<br />

sondern auch gestaltgetreu ein- <strong>und</strong> umgeplant<br />

<br />

Erfassung mehrerer Transportmittelarten<br />

<br />

Berücksichtigung mehrerer <strong>Teil</strong>ziele, die vom Benutzer gewichtet<br />

<strong>und</strong> vom Computer additiv aggregiert werden (Nutzwertanalyse!)<br />

<br />

<br />

Transportkosten<br />

Rücksichtnahme auf verb<strong>und</strong>ene <strong>und</strong> getrennte Standorte<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> <strong>3a</strong><br />

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3.1 Planung des Fabrik-Layouts<br />

Heuristische Verbesserungsalgorithmen (16/16)<br />

<br />

Gruppierung von Maschinen,<br />

die von gleichartigen Transportmitteln bedient werden sollen<br />

<br />

Konstruktionsalgorithmus,<br />

der den einzuplanenden Organisationseinheiten:<br />

<br />

<br />

<br />

zunächst Idealstandorte ohne Berücksichtigung<br />

von Flächengrößen <strong>und</strong> Flächenformen zuweist,<br />

die danach in möglichst nahe gelegene Realstandorte unter Berücksichtigung<br />

der Flächengrößen <strong>und</strong> Flächenformen überführt werden<br />

dadurch keine optimalen, sondern nur „sub-optimale“ Lösungen<br />

des Layoutplanungsproblems<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> <strong>3a</strong><br />

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Gliederung<br />

Taktisches <strong>Produktion</strong>smanagement<br />

<br />

Einführung in das Taktische <strong>Produktion</strong>smanagement<br />

<br />

Standortmanagement (betriebliche Standortplanung)<br />

<br />

Fabrikmanagement<br />

3.1 Planung des Fabrik-Layouts<br />

(innerbetriebliche Standortplanung)<br />

3.2 Technologische Optionen der<br />

Betriebsmittelkonfiguration (Selbststudium)<br />

<br />

Qualitätsmanagement<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 3b<br />

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3.2 Technologische Optionen der Betriebsmittelkonfiguration<br />

Überblick (1/2)<br />

<br />

Betriebsmittel im Folgenden primär im Sinne:<br />

<br />

von Betriebsmitteln mit unmittelbarer <strong>Produktion</strong>sbeteiligung<br />

<br />

<strong>und</strong> mit Abgabe von Werkverrichtungen<br />

<br />

aktive Betriebsmittel<br />

<br />

insbesondere Arbeitsmaschinen<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 3b<br />

3 von 16


3.2 Technologische Optionen der Betriebsmittelkonfiguration<br />

Überblick (2/2)<br />

<br />

„Konfiguration“ bedeutet die Zusammenstellung<br />

eines arbeitsfähigen Maschinensystems:<br />

<br />

<br />

vom einfachsten Fall einzelner (Arbeits-) Maschinen<br />

bis hin zu komplexen Flexiblen Fertigungssystemen<br />

<br />

von Interesse sind nur<br />

<br />

„moderne“ Maschinen mit einer<br />

<br />

Mindest-Automatisierung auf dem Niveau digitaler Steuerungen<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 3b<br />

4 von 16


Betriebsmittelkonfigurationen<br />

Einzelmaschinen<br />

Maschinenverb<strong>und</strong>systeme<br />

maschinenspezifische<br />

Steuerung<br />

maschinenübergreifende<br />

Steuerung<br />

eine dominante<br />

Arbeitsmaschine<br />

mehrere<br />

Arbeitsmaschinen<br />

ohne masch.-<br />

integrierten<br />

Steuerungsrechner<br />

mit masch.-<br />

integriertem<br />

Steuerungsrechner<br />

zentraler<br />

Leit- oder<br />

Fertigungsrechner<br />

Flexible<br />

Fertigungszelle<br />

Bearbeitungszentrum<br />

Flexibles<br />

Fertigungsnetz<br />

(FFS i.e.S.)<br />

Flexible<br />

Transferstraße<br />

Flexible<br />

Fertigungsinsel<br />

NC-<br />

Maschinen<br />

CNC-<br />

Maschinen<br />

DNC-<br />

Maschinen<br />

Flexible Fertigungssysteme<br />

i.w.S.


Bedienfeld<br />

Antrieb<br />

Antrieb<br />

Spindel<br />

Bohrspindel<br />

Handvorschub<br />

Werkstückspanntisch<br />

Aufspanntisch<br />

Höhenverstellung<br />

Säulen-Bohrmaschine<br />

Universität Essen<br />

<strong>Produktion</strong>stechnologie <strong>und</strong><br />

Produktentwicklung<br />

Prof. Dr. Ing. DIETHARD BERGERS


Quelle: Werkfoto Fa. Matra-Werke, Frankfurt<br />

konventionelle Flachbett-Drehmaschine<br />

Universität Essen, <strong>Produktion</strong>stechnologie <strong>und</strong> Produktentwicklung<br />

Prof. Dr. Ing. DIETHARD BERGERS


konventionelle Flachbett-Drehmaschine<br />

Quelle: WECK, M.: Werkzeugmaschinen - Fertigungssysteme 1.<br />

5. Aufl., Berlin - Heidelberg - New York et al. 1998, S. 149.


Drehmaschine für Großteile: Werkstücke mit<br />

maximal 2,5 m Durchmesser <strong>und</strong> 125 t Gewicht<br />

Quelle: WECK, M.: Werkzeugmaschinen - Fertigungssysteme 1.<br />

5. Aufl., Berlin - Heidelberg - New York et al. 1998, S. 544.


Waagerecht-Drehmaschine für Großteile:<br />

Werkstücke bis zu 30m Länge <strong>und</strong> 6 m Durchmesser<br />

Quelle: WECK, M.: Werkzeugmaschinen - Fertigungssysteme 1.<br />

5. Aufl., Berlin - Heidelberg - New York et al. 1998, S. 167.


Revolver-Drehmaschine<br />

2. “Sternrevolver”<br />

1. “Sternrevolver”<br />

Werkstück<br />

Quelle: WECK, M.: Werkzeugmaschinen - Fertigungssysteme 1.<br />

5. Aufl., Berlin - Heidelberg - New York et al. 1998, S. 499.


Drehmaschine mit integriertem Laser-Werkzeug<br />

Quelle: WECK, M.: Werkzeugmaschinen - Fertigungssysteme 1.<br />

5. Aufl., Berlin - Heidelberg - New York et al. 1998, S. 327.


Schnell-Spannvorrichtung<br />

mit Fräsmaschine (Ausschnitt)<br />

Quelle: WECK, M.:<br />

Werkzeugmaschinen –<br />

Fertigungssysteme 1.<br />

5. Aufl., Berlin - Heidelberg -<br />

New York et al. 1998, S. 552.


Quelle: WECK, M.: Werkzeugmaschinen - Fertigungssysteme 1.<br />

5. Aufl., Berlin - Heidelberg - New York et al. 1998, S. 553.<br />

Spannvorrichtung<br />

aus einem Baukastensystem


Werkstückträger:<br />

R<strong>und</strong>tisch für die<br />

Mehrseitenbearbeitung<br />

in nur 1 Aufspannung<br />

z.B. in Kombination<br />

mit einer Fräsmaschine<br />

Quelle: WECK, M.: Werkzeugmaschinen - Fertigungssysteme 1.<br />

5. Aufl., Berlin - Heidelberg - New York et al. 1998, S. 562.


Schnellläufer-Pressmaschine<br />

Quelle: WECK, M.:<br />

Werkzeugmaschinen –<br />

Fertigungssysteme 1.<br />

5. Aufl., Berlin - Heidelberg -<br />

New York et al. 1998, S. 91.


Gliederung<br />

Taktisches <strong>Produktion</strong>smanagement<br />

<br />

Einführung in das Taktische <strong>Produktion</strong>smanagement<br />

<br />

Standortmanagement (betriebliche Standortplanung)<br />

<br />

Fabrikmanagement<br />

3.1 Planung des Fabrik-Layouts<br />

(innerbetriebliche Standortplanung)<br />

3.2 Technologische Optionen der<br />

Betriebsmittelkonfiguration (Selbststudium)<br />

<br />

Qualitätsmanagement<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 3c<br />

1 von 33


3.2 Technologische Optionen der Betriebsmittelkonfiguration<br />

Vertiefung: Überblick<br />

<br />

Vertiefung einzelner Maschinen(system)arten<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

NC-Maschinen<br />

CNC-Maschinen<br />

DNC-Maschinen<br />

Industrieroboter<br />

Bearbeitungszentren<br />

Flexible Fertigungssysteme<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 3c<br />

2 von 33


3.2 Technologische Optionen der Betriebsmittelkonfiguration<br />

NC-Maschinen (1/7)<br />

<br />

Werkzeugmaschinen<br />

<br />

z.B. Dreh-, Fräs-, Bohrmaschinen<br />

<br />

Steuerung der Werkzeugoperationen <strong>und</strong> Werkstückbewegungen<br />

durch ein digitales Programm: „<strong>Teil</strong>eprogramm“ / „NC-Programm“<br />

<br />

NC für: Numerical Control<br />

<br />

heute üblich: Erstellung des <strong>Teil</strong>eprogramms<br />

in einer höheren Programmiersprache<br />

<br />

z.B. EXAPT: Extended Subset of Automatically Programmed Tools<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 3c<br />

3 von 33


3.2 Technologische Optionen der Betriebsmittelkonfiguration<br />

NC-Maschinen (2/7)<br />

<br />

Beschreibung von:<br />

<br />

<br />

Werkstückgeometrie <strong>und</strong><br />

technischen Randbedingungen<br />

z.B. Materialhärte<br />

durch den Programmierer<br />

<br />

„Prozessor“:<br />

<br />

<br />

<br />

Prüfung auf syntaktische Fehlerfreiheit<br />

Berechnung der Trajektorie des Werkzeugbezugspunktes<br />

Berechnung technischer Werkzeugparameter<br />

z.B. Schnitt- <strong>und</strong> Vorschubgeschwindigkeit<br />

durch Rückgriff auf Werkstoff- <strong>und</strong> Werkstückdateien<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 3c<br />

4 von 33


3.2 Technologische Optionen der Betriebsmittelkonfiguration<br />

NC-Maschinen (3/7)<br />

<br />

„Prozessor“-Ausgabe<br />

<br />

im maschinenneutralen CLDATA-Standardformat<br />

für NC-Steuerdaten (Cutter Location Data)<br />

<br />

Postprozessor:<br />

<br />

Übersetzung der CLDATA-Steuerdaten<br />

in ein maschinenspezifisches NC-Programm<br />

<br />

Speicherung des Postprozessor-Outputs<br />

auf einem Lochstreifen oder Magnetband,<br />

die zur Zielmaschine transportiert werden müssen<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 3c<br />

5 von 33


3.2 Technologische Optionen …<br />

NC-Maschinen (4/7)<br />

Quelle: WECK, M.:<br />

Werkzeugmaschinen –<br />

Fertigungssysteme 1.<br />

5. Aufl., Berlin - Heidelberg -<br />

New York et al. 1998, S. 22.<br />

© <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong><br />

10.10.2011 6 von 33


Quelle: VOLLMER, H.: NC-Organisation für <strong>Produktion</strong>sbetriebe.<br />

München - Wien 1985, S. 26 (Abb. 1.11)


3.2 Technologische Optionen der Betriebsmittelkonfiguration<br />

NC-Maschinen (6/7)<br />

Charakteristische Eigenarten von NC-Maschinen:<br />

<br />

NC-Programme stellen eine „digitalisierte“ Form<br />

konventioneller Arbeitspläne dar<br />

<br />

in der Regel aber nur der Ausschnitt für 1 Maschine<br />

<br />

geringe Maschinen-Flexibilität<br />

hinsichtlich der „Logik“ der Maschinensteuerung:<br />

<br />

fest „verdrahtete“ Maschinensteuerung<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 3c<br />

8 von 33


3.2 Technologische Optionen der Betriebsmittelkonfiguration<br />

NC-Maschinen (7/7)<br />

<br />

geringe Programm-Flexibilität:<br />

bei Änderungen der<br />

<br />

<br />

Werkzeugoperationen,<br />

Operationen-Reihenfolgen,<br />

Werkstückbewegungen oder -abmessungen (...)<br />

müssen die NC-Programme völlig neu erstellt werden<br />

<br />

große „programmtechnische“ Rüstzeiten<br />

<strong>und</strong> Rüstkosten von NC-Maschinen<br />

<br />

Störanfälligkeit der Daten speichernden <strong>und</strong> transportierenden<br />

Lochstreifen / Magnetbänder (hohes Verschmutzungsrisiko)<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 3c<br />

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3.2 Technologische Optionen der Betriebsmittelkonfiguration<br />

CNC-Maschinen (1/7)<br />

<br />

im Prinzip Werkzeugmaschinen wie NC-Maschinen<br />

<br />

aber Flexibilisierung der „Logik“ der Maschinensteuerung:<br />

<br />

<br />

anstelle der fest „verdrahteten“ Maschinensteuerung<br />

Integration von frei programmierbaren Kleinrechnern<br />

in die Maschinen<br />

<br />

SPS: speicherprogrammierbare Steuerung<br />

<br />

CNC für: Computerized Numerical Control<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 3c<br />

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3.2 Technologische Optionen der Betriebsmittelkonfiguration<br />

CNC-Maschinen (2/7)<br />

<br />

hohe Programm-Flexibilität:<br />

<br />

bei Änderungen von<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Werkzeugoperationen,<br />

Operationen-Reihenfolgen,<br />

Werkstückbewegungen oder<br />

Werkstückabmessungen<br />

kann das Steuerungsprogramm direkt am Rechner der<br />

CNC-Maschine überarbeitet werden<br />

dadurch nachträgliche, maschinennahe „Optimierung“<br />

der Steuerungsprogramme praktikabel<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 3c<br />

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Quelle: VOLLMER, H.: NC-Organisation für <strong>Produktion</strong>sbetriebe.<br />

München - Wien 1985, S. 30 (Abb. 1.14).


3.2 Technologische Optionen der Betriebsmittelkonfiguration<br />

CNC-Maschinen (4/7)<br />

<br />

Erstellung der Steuerungsprogramme:<br />

<br />

sowohl an der CNC-Maschine selbst<br />

<br />

Werkstattprogrammierung<br />

<br />

als auch an maschinenfernen Arbeitsplätzen<br />

<br />

z.B. an CAD-Workstations<br />

mit geeigneten Postprozessoren<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 3c<br />

13 von 33


3.2 Technologische Optionen der Betriebsmittelkonfiguration<br />

CNC-Maschinen (5/7)<br />

<br />

Fortschrittliche Programmierkonzepte:<br />

<br />

<br />

<br />

Makro- <strong>und</strong> Dialog-Programmierung<br />

Play-back-Verfahren für erwünschte Verfahrbewegungen<br />

Teach-in-Verfahren für unerwünschte Verfahrbewegungen<br />

<br />

z.B. Schutzzonen für Spannmittel<br />

<br />

graphische Simulation der Bearbeitungsvorgänge: „4D-CAD“<br />

<br />

<br />

z.B. für antizipative Kollisionserkennung oder<br />

indirekte „Beobachtung“ optisch unzugänglicher<br />

realer Bearbeitungsabläufe<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 3c<br />

14 von 33


3.2 Technologische Optionen der Betriebsmittelkonfiguration<br />

CNC-Maschinen (6/7)<br />

<br />

Speicherung <strong>und</strong> Transport der Steuerungsprogramme auf<br />

<br />

<br />

<br />

Magnetbändern,<br />

Magnetkassetten oder<br />

Disketten<br />

<br />

„State of the art“- Maschinen:<br />

<br />

<br />

seit Anfang der 80er Jahre werden nahezu keine NC-,<br />

sondern nur noch CNC-Maschinen hergestellt<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 3c<br />

15 von 33


CNC-Drehmaschine mit<br />

5-Achsen-Beschickungsroboter<br />

Quelle: WECK, M.:<br />

Werkzeugmaschinen –<br />

Fertigungssysteme 1.<br />

5. Aufl., Berlin - Heidelberg -<br />

New York et al. 1998, S. 545.


3.2 Technologische Optionen der Betriebsmittelkonfiguration<br />

DNC-Maschinen (1/5)<br />

<br />

im Prinzip Werkzeugmaschinen wie NC- oder CNC-Maschinen<br />

<br />

aber Vermeiden der „Medienbrüche“ zwischen:<br />

<br />

Programmerstellung,<br />

<br />

Programmspeicherung <strong>und</strong> -transport,<br />

<br />

Programmanwendung zur Maschinensteuerung<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 3c<br />

17 von 33


3.2 Technologische Optionen der Betriebsmittelkonfiguration<br />

DNC-Maschinen (2/5)<br />

<br />

keine Verwendung von<br />

<br />

<br />

Lochstreifen,<br />

Magnetbändern o.ä.<br />

für Speicherung <strong>und</strong> Transport der Steuerungsprogramme<br />

<br />

stattdessen werden die Steuerungsprogramme<br />

<br />

<br />

in einem zentralen Leitrechner verwaltet <strong>und</strong><br />

von dort im Bedarfsfall über ein lokales<br />

Datenübertragungsnetzwerk (LAN)<br />

direkt an die Zielmaschinen verschickt<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 3c<br />

18 von 33


3.2 Technologische Optionen der Betriebsmittelkonfiguration<br />

DNC-Maschinen (3/5)<br />

<br />

DNC für: Direct Numerical Control<br />

<br />

die Online-Versorgung aller Zielmaschinen benötigt wesentlich<br />

weniger Zeit als der physische Transport von Datenträgern<br />

<br />

in der Regel weniger als 1 Minute<br />

<br />

kostengünstige Speicherung <strong>und</strong> Verwaltung<br />

der Steuerungsprogramme im zentralen Leitrechner<br />

<br />

die Störanfälligkeit der Versorgung mit Steuerungsprogrammen<br />

wird durch Einsparung physischer Datenträger erheblich reduziert<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 3c<br />

19 von 33


3.2 Technologische Optionen der Betriebsmittelkonfiguration<br />

DNC-Maschinen (4/5)<br />

<br />

dieselben Steuerungsprogramme können mit geringem Aufwand in<br />

beliebig vielen Kopien an mehrere Zielmaschinen versandt werden<br />

<br />

geringe „programmiertechnische“ Rüstzeiten<br />

<strong>und</strong> Rüstkosten von DNC-Maschinen<br />

<br />

ein Steuerungsprogramm,<br />

<br />

<br />

<br />

das an einer Zielmaschine „optimiert“ wurde,<br />

wird an den zentralen Leitrechner zurück übermittelt <strong>und</strong><br />

steht dort nun für alle anderen Maschinen ebenso zur Verfügung<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 3c<br />

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Quelle: VOLLMER, H.: NC-Organisation für <strong>Produktion</strong>sbetriebe.<br />

München - Wien 1985, S. 26 (Abb. 1.12).


3.2 Technologische Optionen der Betriebsmittelkonfiguration<br />

(Industrie-) Roboter (1/9)<br />

<br />

Industrieroboter „Handhabungsautomaten“,<br />

<br />

deren Operationen frei programmierbar sind<br />

pro CNC/DNC <strong>und</strong><br />

<br />

deren Effektoren sich mit zahlreichen Freiheitsgraden<br />

bewegen lassen<br />

contra CNC/DNC<br />

<br />

typisch: mindestens 6 Freiheitsgrade,<br />

<strong>und</strong> zwar:<br />

3 Translationsachsen:<br />

3 Rotationsachsen:<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 3c<br />

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3.2 Technologische Optionen der Betriebsmittelkonfiguration<br />

(Industrie-) Roboter (2/9)<br />

<br />

Industrieroboter stellen die flexibelste aller derzeit<br />

verfügbaren „Maschinen“-Kategorien dar<br />

<br />

Industrieroboter stellen Sonderfälle von CNC-,<br />

seltener von DNC-Maschinen dar,<br />

<br />

sofern es sich um Roboter<br />

mit primär Werkzeug handhabender Funktion handelt<br />

<br />

<br />

Schweißroboter<br />

Montageroboter<br />

Entgratungsroboter<br />

“<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 3c<br />

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3.2 Technologische Optionen der Betriebsmittelkonfiguration<br />

(Industrie-) Roboter (3/9)<br />

einige Beispiele für<br />

„Industrieroboter“ im<br />

Einsatz<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 3c<br />

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3.2 Technologische Optionen der Betriebsmittelkonfiguration<br />

(Industrie-) Roboter (4/9)<br />

<br />

<br />

Lackier- <strong>und</strong> (sonstige) Beschichtungsroboter<br />

Inspektionsroboter …<br />

bis hin zu „disbots“ (distributed robots) als DNC-Variante [?]<br />

<br />

<br />

anstatt des Maschinen verknüpfenden LAN<br />

in der Regel ein Mobilfunknetz<br />

dann allerdings dann keine zentrale DNC-Steuerung,<br />

sondern dezentrale Koordinierung<br />

mit Methoden der „Verteilten KI“ (VKI / DAI)<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 3c<br />

25 von 33


3.2 Technologische Optionen …<br />

(Industrie-) Roboter (5/9)<br />

Prinzip-Darstellung<br />

eines Industrieroboters<br />

zur Werkzeug-Handhabung:<br />

hier Schweißroboter<br />

„Schweißzange”<br />

© <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong><br />

10.10.2011 26 von 33


Präzisions-Montageroboter<br />

als Werkstück-Handhabungssystem<br />

Quelle: WECK, M.:<br />

Werkzeugmaschinen –<br />

Fertigungssysteme 1.<br />

5. Aufl., Berlin - Heidelberg -<br />

New York et al. 1998, S. 585.


3.2 Technologische Optionen der Betriebsmittelkonfiguration<br />

(Industrie-) Roboter (7/9)<br />

<br />

aber:<br />

<br />

Die Handhabung kann sich auch auf die Handhabung<br />

von Werkstücken beziehen;<br />

<br />

keine Arbeitsmaschinen<br />

mit unmittelbarer <strong>Produktion</strong>sbeteiligung wie<br />

CNC-Maschinen <strong>und</strong><br />

DNC-Maschinen<br />

<br />

sondern „nur“ noch Betriebsmittel<br />

mit mittelbarer <strong>Produktion</strong>sbeteiligung<br />

<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 3c<br />

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3.2 Technologische Optionen der Betriebsmittelkonfiguration<br />

(Industrie-) Roboter (8/9)<br />

<br />

IR zum Beschicken von Werkzeugmaschinen mit Werkstücken<br />

<br />

IR zur Handhabung von Press-, Schmiede-, Gussteilen<br />

<br />

IR zum Transport von Werkstücken <strong>und</strong> (seltener) von Werkzeugen<br />

<br />

FTS: fahrerlose Transportsysteme<br />

<br />

IR zur Bedienung von (Hochregal-) Lagern<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 3c<br />

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Bestand von Industrierobotern<br />

a) international<br />

Quelle: WECK, M.:<br />

Werkzeugmaschinen –<br />

Fertigungssysteme 1.<br />

5. Aufl., Berlin - Heidelberg -<br />

New York et al. 1998, S. 575.<br />

b) national (Deutschland)


… <strong>und</strong> das „Aktuellste“<br />

von der<br />

„Entwicklungsfront“<br />

für Einzelmaschinen:<br />

„Hexapods“<br />

(ab ca. 1995)


Beispiele für Hexapod-Anwendungen


… <strong>und</strong> sogar im<br />

medizinischen Bereich<br />

als „OP-Roboter“<br />

entwickelt vom<br />

Fraunhofer-<strong>Institut</strong> für<br />

<strong>Produktion</strong>stechnik <strong>und</strong><br />

Automatisierung (IPA)


Gliederung<br />

Taktisches <strong>Produktion</strong>smanagement<br />

<br />

Einführung in das Taktische <strong>Produktion</strong>smanagement<br />

<br />

Standortmanagement (betriebliche Standortplanung)<br />

<br />

Fabrikmanagement<br />

3.1 Planung des Fabrik-Layouts<br />

(innerbetriebliche Standortplanung)<br />

3.2 Technologische Optionen der<br />

Betriebsmittelkonfiguration (Selbststudium)<br />

<br />

Qualitätsmanagement<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 3d<br />

1 von 32


3.2 Technologische Optionen der Betriebsmittelkonfiguration<br />

Vertiefung: Überblick<br />

<br />

Vertiefung einzelner Maschinen(system)arten<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

NC-Maschinen<br />

CNC-Maschinen<br />

DNC-Maschinen<br />

Industrieroboter<br />

Bearbeitungszentren<br />

Flexible Fertigungszellen<br />

Flexible Fertigungsnetze<br />

(Flexible Fertigungssysteme i.e.S.)<br />

Flexible Fertigungsstraßen<br />

Flexible Fertigungsinseln<br />

<br />

Flexible Fertigungssysteme i.w.S.<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 3d<br />

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3.2 Technologische Optionen der Betriebsmittelkonfiguration<br />

Bearbeitungszentren (1/8)<br />

<br />

Bearbeitungszentren (BZ)<br />

<br />

kleinste Betriebsmittelkonfiguration, die isoliert arbeitsfähig ist<br />

<br />

ein Bearbeitungszentrum besteht in der Regel aus:<br />

<br />

<br />

<br />

einer CNC-Maschine<br />

mit Vorrichtungen für Werkstück- <strong>und</strong> Werkzeugwechsel <strong>und</strong><br />

mit einem kleinen, maschinengeb<strong>und</strong>enen Pufferspeicher<br />

für unbearbeitete / bearbeitete Werkstücke<br />

<br />

z.B. Palettenwechselstation<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 3d<br />

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3.2 Technologische Optionen der Betriebsmittelkonfiguration<br />

Bearbeitungszentren (2/8)<br />

<br />

automatischer Werkzeugwechsel<br />

<br />

<br />

<br />

mehrere verschiedenartige Arbeitsgänge<br />

können am selben Werkstück<br />

in derselben Aufspannung zeitlich nacheinander<br />

(oder sogar zeitlich parallel) ausgeführt werden<br />

<br />

nur relativ kurze autonome Arbeitsfähigkeit,<br />

<br />

<br />

da der Arbeitsvorrat der Werkstück-Pufferspeicher<br />

knapp bemessen ist<br />

„intermittierender“ Betrieb<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 3d<br />

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3.2 Technologische Optionen der Betriebsmittelkonfiguration<br />

Bearbeitungszentren (3/8)<br />

CNC-Drehmaschine mit:<br />

exemplarische<br />

Veranschaulichung<br />

- Werkzeugkettenmagazin<br />

- Input/Output-<br />

Pufferspeicher<br />

für zwei Werkstückpaletten<br />

Quelle [der Prinzipskizze]:<br />

TEMPELMEIER, H.; KUHN, H.: Flexible Fertigungssysteme.<br />

Berlin - Heidelberg - New York et al. 1992, S. 2, Abb. 1.<br />

10.10.2011 5 von 32


Bearbeitungszentrum<br />

Quelle: WECK, M.: Werkzeugmaschinen - Fertigungssysteme 1.<br />

5. Aufl., Berlin - Heidelberg - New York et al. 1998, S. 193.


Bearbeitungszentrum:<br />

Blick auf dezentrales<br />

Werkzeugmagazin<br />

Quelle: WECK, M.: Werkzeugmaschinen - Fertigungssysteme 1.<br />

5. Aufl., Berlin - Heidelberg - New York et al. 1998, S. 518.


Bearbeitungszentrum<br />

Quelle: WECK, M.: Werkzeugmaschinen - Fertigungssysteme 1.<br />

5. Aufl., Berlin - Heidelberg - New York et al. 1998, S. 189.


Bearbeitungszentrum als R<strong>und</strong>takttischmaschine<br />

Quelle: WECK, M.: Werkzeugmaschinen - Fertigungssysteme 1.<br />

5. Aufl., Berlin - Heidelberg - New York et al. 1998, S. 448.


3.2 Technologische Optionen …<br />

Bearbeitungszentren (8/8)<br />

Bearbeitungszentrum<br />

zur Komplettbearbeitung<br />

großer Werkstücke<br />

in nur 1 Aufspannung<br />

Quelle: WECK, M.:<br />

Werkzeugmaschinen -<br />

Fertigungssysteme 1.<br />

5. Aufl., Berlin - Heidelberg -<br />

New York et al. 1998, S. 168.<br />

© <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong><br />

10.10.2011 10 von 32


3.2 Technologische Optionen der Betriebsmittelkonfiguration<br />

Flexible Fertigungszellen (1/5)<br />

<br />

Erweiterung eines Bearbeitungszentrums<br />

als „Zellenkern“ um:<br />

<br />

eine Station zum<br />

<br />

<br />

<br />

Auf-Spannen/<br />

Um-Spannen/<br />

Ab-Spannen von Werkstücken<br />

<br />

einen großen, maschinenungeb<strong>und</strong>enen Pufferspeicher<br />

für unbearbeitete / bearbeitete Werkstücke<br />

<br />

„Zentralpuffer“<br />

<br />

ein automatisches Werkstücktransportsystem<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 3d<br />

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3.2 Technologische Optionen der Betriebsmittelkonfiguration<br />

Flexible Fertigungszellen (2/5)<br />

<br />

automatischer Werkzeugwechsel wie bei Bearbeitungszentren<br />

<br />

relativ lange autonome Arbeitsfähigkeit aufgr<strong>und</strong> des<br />

großen Arbeitsvorrats im Werkstück-Pufferspeicher<br />

<br />

bedienerlose Fertigung als „Geisterschicht“ möglich<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 3d<br />

12 von 32


3.2 Technologische Optionen der Betriebsmittelkonfiguration<br />

Flexible Fertigungszellen (3/5)<br />

Quelle: TEMPELMEIER, H.; KUHN, H.:<br />

Flexible Fertigungssysteme. Berlin -<br />

Heidelberg - New York et al. 1992,<br />

S. 6, Abb. 5.<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 3d<br />

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Quelle: WECK, M.: Werkzeugmaschinen - Fertigungssysteme 1.<br />

5. Aufl., Berlin - Heidelberg - New York et al. 1998, S. 465.<br />

Flexible<br />

Fertigungszelle


3.2 Technologische Optionen der Betriebsmittelkonfiguration<br />

Flexible Fertigungszellen (5/5)<br />

Flexible<br />

Fertigungszelle<br />

mit 5-Achsen-<br />

Portalroboter<br />

Quelle: WECK, M.: Werkzeugmaschinen -<br />

Fertigungssysteme 1. 5. Aufl., Berlin -<br />

Heidelberg - New York et al. 1998, S. 593.<br />

10.10.2011 15 von 32


3.2 Technologische Optionen der Betriebsmittelkonfiguration<br />

Flexible Fertigungsnetze (1/8)<br />

<br />

Erweiterung Flexibler Fertigungszellen<br />

auf mehrere Bearbeitungszentren <strong>und</strong><br />

oftmals zusätzliche Sondermaschinen<br />

Flexible<br />

Fertigungssysteme<br />

im engeren Sinn<br />

<br />

diese „Bearbeitungsstationen“ können sich<br />

<br />

<br />

entweder gegenseitig ersetzen<br />

oder auch gegenseitig ergänzen<br />

<br />

wahlfreier Werkstückfluss durch das Bearbeitungsstationen-„Netz“<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 3d<br />

16 von 32


3.2 Technologische Optionen der Betriebsmittelkonfiguration<br />

Flexible Fertigungsnetze (2/8)<br />

<br />

Ebenso zugehörig:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Spannstation für Werkstücke<br />

mindestens ein großer, maschinenungeb<strong>und</strong>ener Werkstückspeicher<br />

oftmals ein zusätzlicher maschinenungeb<strong>und</strong>ener Werkzeugspeicher<br />

automatisches Transportsystem<br />

<br />

für Werkstücke <strong>und</strong> Werkzeuge<br />

<br />

Leitrechner zur fertigungsnahen Koordinierung von<br />

<br />

<br />

Arbeitsgangausführungen sowie<br />

Werkstück- <strong>und</strong> Werkzeugflüssen<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 3d<br />

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3.2 Technologische Optionen der Betriebsmittelkonfiguration<br />

Flexible Fertigungsnetze (3/8)<br />

Quelle: TEMPELMEIER, H.; KUHN, H.: Flexible Fertigungssysteme.<br />

10.10.2011<br />

Berlin - Heidelberg - New York et al. 1992, S. 7, Abb. 6.<br />

18 von 32


3.2 Technologische Optionen der Betriebsmittelkonfiguration<br />

Flexible Fertigungsnetze (4/8)<br />

Flexibles<br />

Fertigungsnetz<br />

Quelle: WECK, M.: Werkzeugmaschinen - Fertigungssysteme 1.<br />

10.10.2011 5. Aufl., Berlin - Heidelberg - New York et al. 1998, S. 470.<br />

19 von 32


3.2 Technologische Optionen der Betriebsmittelkonfiguration<br />

Flexible Fertigungsnetze (5/8)<br />

Flexibles<br />

Fertigungsnetz<br />

Quelle: WECK, M.: Werkzeugmaschinen - Fertigungssysteme 1.<br />

10.10.2011 5. Aufl., Berlin - Heidelberg - New York et al. 1998, S. 471.<br />

20 von 32


3.2 Technologische Optionen der Betriebsmittelkonfiguration<br />

Flexible Fertigungsnetze (6/8)<br />

<br />

tendenzielle Fortentwicklung Flexibler Fertigungsnetze<br />

gegenüber Flexiblen Fertigungszellen:<br />

<br />

mehrstufige statt „nur“ einstufige <strong>Produktion</strong>sprozesse<br />

<br />

sofern die Bearbeitungsstufen anhand der<br />

durchlaufenen Bearbeitungsstationen<br />

definiert werden<br />

<br />

neben Bearbeitungszentren auch<br />

konventionelle Werkzeugmaschinen<br />

<br />

Sondermaschinen<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 3d<br />

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3.2 Technologische Optionen der Betriebsmittelkonfiguration<br />

Flexible Fertigungsnetze (7/8)<br />

<br />

Unterschied zu (nachfolgenden) Flexiblen Transferstraßen:<br />

<br />

„außenverketteter“ Werkstückfluss, d.h.<br />

<br />

ein Werkstück kann um<br />

eine Bearbeitungsstation<br />

„herum“ geführt werden,<br />

Station 1 Station 2 Station 3<br />

<br />

wenn darauf kein<br />

Arbeitsgang auszuführen ist<br />

…<br />

Station 5 Station 4<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 3d<br />

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3.2 Technologische Optionen der Betriebsmittelkonfiguration<br />

Flexible Fertigungsnetze (8/8)<br />

<br />

Komplettbearbeitung der Werkstücke<br />

<br />

stärkere Ausformung des DNC-Maschinenkonzepts durch<br />

einen separaten Leitrechner für die Koordinierung aller<br />

<br />

CNC-Maschinen <strong>und</strong> der<br />

<br />

Transport-Vorrichtungen,<br />

<br />

Lager-Vorrichtungen <strong>und</strong><br />

<br />

Spann-Vorrichtungen<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 3d<br />

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3.2 Technologische Optionen der Betriebsmittelkonfiguration<br />

Flexible Transferstraßen (1/5)<br />

<br />

wie Flexible Fertigungsnetze eine Konfiguration<br />

aus mehreren Bearbeitungsstationen (BS)<br />

<br />

die BS sind in der Regel Spezialmaschinen vom CNC-Typ,<br />

jedoch keine Bearbeitungszentren<br />

<br />

aber im Gegensatz zu Flexiblen Fertigungsnetzen:<br />

<br />

<br />

kein wahlfreier Werkstückfluss,<br />

sondern ein zwangsweiser Werkstückfluss<br />

<br />

<br />

gemäß dem Prozessfolgeprinzip<br />

durch innenverkettete Bearbeitungsstationen<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 3d<br />

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3.2 Technologische Optionen der Betriebsmittelkonfiguration<br />

Flexible Transferstraßen (2/5)<br />

<br />

Anordnung der Bearbeitungsstationen in der Reihenfolge<br />

<br />

in der die BS-spezifischen Arbeitsgänge<br />

an den Werkstücken auszuführen sind<br />

<br />

ein Werkstück durchläuft<br />

in der Regel alle Bearbeitungsstationen<br />

nacheinander<br />

Station 1 Station 2 Station 3<br />

<br />

sodass ein Transport<br />

um eine Bearbeitungs-<br />

…<br />

Station 5 Station 4<br />

station „herum“ entfällt<br />

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3.2 Technologische Optionen der Betriebsmittelkonfiguration<br />

Flexible Transferstraßen (3/5)<br />

<br />

Verstärkung des zwangsweisen Werkstückflusses durch einen<br />

Zeittakt für Wechsel zwischen Bearbeitungs- <strong>und</strong> Transportphasen<br />

<br />

Reduzierung des Spektrums bearbeitbarer Werkstücke<br />

auf relativ eng begrenzte Familien ähnlicher Werkstücke<br />

<br />

Betonung des Objektprinzips kombiniert mit dem Prozessfolgeprinzip:<br />

<br />

<br />

<br />

alle Arbeitsgänge,<br />

die an den gleichartigen Objekten einer Fertigungsfamilie<br />

ausgeführt werden müssen,<br />

werden an den Bearbeitungsstationen<br />

einer Transferstraße zusammengefasst<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 3d<br />

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3.2 Technologische Optionen der Betriebsmittelkonfiguration<br />

Flexible Transferstraßen (4/5)<br />

<br />

Im Gegensatz zu konventionellen Transferstraßen<br />

<br />

starre Fertigungslinien bis hin zu Fließbandfertigungen<br />

gilt aber:<br />

<br />

unterschiedliche Werkstücke aus derselben Fertigungsfamilie<br />

können in wahlfreier Reihenfolge auf der FTS gefertigt werden<br />

<br />

z.B. unterschiedliche Varianten desselben Kfz-Modells<br />

<br />

relativ schnelle Umrüstbarkeit auf neue Fertigungsfamilien<br />

<br />

z.B. auf ein neues Kfz-Modell<br />

nach einem gr<strong>und</strong>legenden Modellwechsel<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 3d<br />

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3.2 Technologische Optionen der Betriebsmittelkonfiguration<br />

Flexible Transferstraßen (5/5)<br />

Flexible Transferstraße<br />

Quelle: WECK, M.: Werkzeugmaschinen - Fertigungssysteme 1.<br />

10.10.2011 5. Aufl., Berlin - Heidelberg - New York et al. 1998, S. 452.<br />

28 von 32


3.2 Technologische Optionen der Betriebsmittelkonfiguration<br />

Flexible Fertigungsinseln (1/4)<br />

<br />

<br />

keine klare Abgrenzung<br />

gegenüber Flexiblen Fertigungszellen <strong>und</strong> Flexiblen Fertigungsnetzen<br />

wie bei Flexiblen Fertigungsstraßen:<br />

<br />

<br />

Beschränkung auf Familien ähnlicher Werkstücke<br />

mit gleichartigen Arbeitsgangfolgen<br />

Zusammenfassung aller Bearbeitungsstationen,<br />

die zur Herstellung einer Fertigungsfamilie erforderlich sind<br />

<br />

nach dem Objektprinzip<br />

<br />

des Öfteren sogar gefordert: Anordnung der Bearbeitungsstationen<br />

<br />

nach dem Prozessfolgeprinzip<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 3d<br />

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3.2 Technologische Optionen der Betriebsmittelkonfiguration<br />

Flexible Fertigungsinseln (2/4)<br />

<br />

aber: weder Innenverkettung noch Taktzwang<br />

<br />

stattdessen: das Charakteristikum Flexibler Fertigungsinseln<br />

<br />

erstreckt sich nicht auf technische Aspekte wie<br />

Werkstückähnlichkeiten oder Anordnungen von<br />

Bearbeitungsstationen<br />

<br />

sondern auf die Art<br />

Station 1 Station 2 Station 3<br />

<br />

<br />

der Aufbau-Organisation <strong>und</strong> …<br />

der Ablauf-Organisation<br />

Station 5 Station 4<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 3d<br />

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3.2 Technologische Optionen der Betriebsmittelkonfiguration<br />

Flexible Fertigungsinseln (3/4)<br />

<br />

<strong>Teil</strong>autonomie der Arbeit in Flexiblen Fertigungsinseln<br />

<br />

<br />

<br />

durch weit gehende Entkopplung der Tätigkeiten<br />

in einer Flexiblen Fertigungsinsel<br />

von denen im betrieblichen Umsystem<br />

alle Ressourcen,<br />

<br />

<br />

die zur Herstellung einer<br />

Fertigungsfamilie<br />

benötigt werden,<br />

sind in einer<br />

Flexiblen Fertigungsinsel<br />

zusammengefasst<br />

Ressource 1<br />

Ressource 3<br />

FFI<br />

Ressource 4 Ressource 2<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 3d<br />

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3.2 Technologische Optionen der Betriebsmittelkonfiguration<br />

Flexible Fertigungsinseln (4/4)<br />

<br />

dezentrale <strong>Produktion</strong>ssteuerung:<br />

<br />

<br />

FFI-interne Prozesskoordinierung,<br />

die von einem übergeordneten PPS-System<br />

nur noch Rahmendaten über mittelfristige Arbeitsmengen<br />

<strong>und</strong> Endtermine erhält<br />

Bündel-Steuerung<br />

Rumpf-Fertigungssteuerung<br />

<br />

teilautonome Arbeitsgruppen<br />

mit erweiterten Handlungs- <strong>und</strong> Dispositionsspielräumen:<br />

<br />

<br />

Teamarbeit<br />

Flexibilität durch situationsabhängige,<br />

gruppeninterne Ad-hoc-Entscheidungen<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 3d<br />

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Gliederung<br />

Taktisches <strong>Produktion</strong>smanagement<br />

<br />

Einführung in das Taktische <strong>Produktion</strong>smanagement<br />

<br />

Standortmanagement (betriebliche Standortplanung)<br />

<br />

Fabrikmanagement<br />

<br />

Qualitätsmanagement<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 4a<br />

1 von 143


4 Qualitätsmanagement<br />

4.1 Wandlungen des Qualitätsverständnisses<br />

4.2 Klassische Qualitätskontrolle<br />

4.3 Qualitätssicherung<br />

4.4 Total Quality Management<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 4a<br />

2 von 143


4.1 Wandlungen des Qualitätsverständnisses<br />

Aufgabe<br />

<br />

Aufgabe<br />

Das Qualitätsmanagement (i.w.S.) soll die Eignung von:<br />

<br />

<br />

<br />

Produkten,<br />

<strong>Produktion</strong>sprozessen <strong>und</strong><br />

<strong>Produktion</strong>sfaktoren<br />

zur Erfüllung vorgegebener oder zu entwickelnder Anforderungen /<br />

Verwendungszwecke – in Abhängigkeit von der jeweils aktuellen<br />

Qualitätssituation – herbeiführen, sicherstellen oder vergrößern.<br />

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4.1 Wandlungen des Qualitätsverständnisses<br />

Ziele<br />

<br />

Sach- <strong>und</strong> Formalziel:<br />

<br />

Übereinstimmung zwischen Eignungs- <strong>und</strong> Anforderungsprofil<br />

<br />

<br />

nach Maßgabe des erwünschten Übereinstimmungsausmaßes<br />

oftmals unter Minimierung der Qualitätskosten<br />

<br />

Best-fit-Problem<br />

<br />

<br />

multi-kriterielles Entscheidungsproblem<br />

übliche Lösungstechniken wie<br />

Nutzwertanalyse<br />

AHP / ANP<br />

Goal Programming<br />

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Ausprägungen des<br />

Qualitätsmanagements i.w.S.<br />

QK „versus“<br />

<strong>Produktion</strong><br />

-------------------<br />

ohne „direkte”<br />

Rückkopplung<br />

Qualitätskontrolle<br />

- Produkt- <strong>und</strong><br />

Faktororientierung<br />

- End- bzw.<br />

Eingangskontrolle<br />

- Qualitätsverbesserung<br />

durch verschärfte<br />

Prüfanforderungen<br />

QS „<strong>Teil</strong>“<br />

der <strong>Produktion</strong><br />

---------------------<br />

Rückkopplung<br />

vom Produkt<br />

zum Prozess<br />

Qualitätssicherung<br />

- Erweiterung um<br />

Prozessorientierung<br />

- Prozesskontrolle in<br />

Produktentwicklung<br />

<strong>und</strong> -herstellung<br />

- Qualitätsverbesserung<br />

durch Vorbeugung<br />

- Fokussierung auf<br />

technische Bereiche<br />

- Spezialisten-Verantwortung<br />

umfassende Qualitätskonzeption<br />

oder<br />

Qualitätsmanagement<br />

i.e.S. TQM / EFQM<br />

<strong>Produktion</strong><br />

„<strong>Teil</strong>“ des QM<br />

- umfassende<br />

Prozessorientierung<br />

- qualitätsbezogene (Neu-)<br />

Gestaltung („Reengineering”)<br />

aller Geschäftsprozesse<br />

(einschließlich Verwaltung)<br />

- Betrachtung ganzer<br />

Produktlebenszyklen<br />

- Qualitätsverbesserung<br />

durch stärkere<br />

K<strong>und</strong>en-Orientierung<br />

- Verantwortung aller<br />

Mitarbeiter, insbesondere<br />

des Managements<br />

1950 1960 1970 1980 1990<br />

Zeit<br />

Quelle: nach HAIST, F.; FROMM, H.: Qualität im Unternehmen. 2. Aufl., München - Wien 1991, S. 11, Abb. 1.


4.1 Wandlungen des Qualitätsverständnisses<br />

Qualitätsbegriff DIN (1/2)<br />

<br />

Problem:<br />

<br />

es gibt keinen<br />

allgemein akzeptierten Qualitätsbegriff<br />

Lösungsvorschläge:<br />

<br />

weit verbreitet sind mehrere Varianten der Qualitätsdefinition gemäß<br />

DIN 55.350 / <strong>Teil</strong> 11<br />

Deutsches <strong>Institut</strong> für Normung e.V., Berlin 1987:<br />

<br />

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4.1 Wandlungen des Qualitätsverständnisses<br />

Qualitätsbegriff DIN (2/2)<br />

<br />

Qualität ist:<br />

<br />

die Beschaffenheit einer Einheit<br />

<br />

älter: eines Produkts, einer Tätigkeit<br />

<br />

<br />

bezüglich ihrer Eignung,<br />

festgelegte <strong>und</strong> vorausgesetzte Erfordernisse<br />

<br />

<br />

oder: Anforderungen;<br />

neuer: statt „festgelegte ... Erfordernisse“ nur noch<br />

„die Qualitätsforderung“<br />

zu erfüllen<br />

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4.1 Wandlungen des Qualitätsverständnisses<br />

Vorteile DIN-Definition (1/2)<br />

Vorteile der DIN-Definition<br />

<br />

großer Bekanntheitsgrad<br />

<br />

Kommunikationsvereinfachung<br />

<br />

„Einheit“ ist inhaltlich offen für eine Bezugnahme nicht nur<br />

auf Produkt-, sondern auch auf Prozess- <strong>und</strong> Faktorqualitäten<br />

<br />

umfassender Objektbezug des Qualitätsmanagements möglich<br />

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4.1 Wandlungen des Qualitätsverständnisses<br />

Vorteile DIN-Definition (2/2)<br />

<br />

„objektiver“ Qualitätsbegriff:<br />

<br />

Qualität lässt sich ermitteln als Grad der Übereinstimmung zwischen<br />

<br />

<br />

vorgegebenen Anforderungen <strong>und</strong><br />

tatsächlichen Eigenschaften einer Einheit<br />

<br />

Maßzahlen für die Produkt-/Prozess-/Faktorqualität<br />

<br />

Profilvergleich<br />

<br />

Anforderungs- versus Eigenschaftsprofil<br />

analog zur betrieblichen Standortplanung möglich<br />

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4.1 Wandlungen des Qualitätsverständnisses<br />

Nachteile DIN-Definition (1/3)<br />

Nachteile der DIN-Definition<br />

<br />

Scheinobjektivität der „vorgegebenen“ Qualitätsanforderungen<br />

<br />

Wer gibt die Qualitätsanforderungen vor:<br />

<br />

der Hersteller<br />

in der Vergangenheit dominierend<br />

<br />

der K<strong>und</strong>e?<br />

<br />

verführt zu einer „technokratischen“,<br />

rein herstellerbezogenen Qualitätsauffassung<br />

<br />

Qualität auf „objektive“ Maßzahlen reduziert<br />

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4.1 Wandlungen des Qualitätsverständnisses<br />

Nachteile DIN-Definition (2/3)<br />

<br />

Qualität wird in die Produkte nachträglich „hineingeprüft“<br />

<br />

<br />

weil lediglich die Übereinstimmung<br />

mit vorgegebenen Anforderungen geprüft wird<br />

„Normenkonformität“<br />

<br />

regionale <strong>und</strong> temporale Variabilität von Qualitätsanforderungen<br />

wird vernachlässigt<br />

<br />

mangelhafte K<strong>und</strong>enorientierung,<br />

falls K<strong>und</strong>enbedürfnisse heterogen sind oder sich rasch wandeln<br />

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4.1 Wandlungen des Qualitätsverständnisses<br />

Nachteile DIN-Definition (3/3)<br />

<br />

Möglichkeiten zur aktiven Gestaltung von Qualitätsanforderungen<br />

bleiben oftmals unbeachtet<br />

<br />

<br />

kein unmittelbarer Bezug zur Qualitätspolitik<br />

Scheinobjektivität verhindert Zugang zu „subjektiver“ Gestaltung<br />

von Qualitätsanforderungen<br />

<br />

zirkulärer Definitionsansatz in der neueren Version<br />

<br />

<br />

„Qualität ist ... Eignung,<br />

die Qualitätsforderung zu erfüllen“<br />

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4.1 Wandlungen des Qualitätsverständnisses<br />

Qualitätsbegriff TQC (1/2)<br />

<br />

Qualitätsauffassung nach A.V. FEIGENBAUM<br />

Total Quality Control 1983/86<br />

<br />

Qualität ist ausschließlich anhand der Erwartungen zu beurteilen,<br />

die von K<strong>und</strong>en gegenüber einem Produkt gehegt werden<br />

<br />

<br />

<br />

Subjektivierung des Qualitätsbegriffs<br />

konsequente K<strong>und</strong>enorientierung<br />

Prozess- <strong>und</strong> Faktorqualitäten allenfalls indirekt erfassbar<br />

<br />

als Einflüsse auf die Produktqualität<br />

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4.1 Wandlungen des Qualitätsverständnisses<br />

Qualitätsbegriff TQC (2/2)<br />

<br />

ansonsten ein „ganzheitlicher“ Ansatz (TQC):<br />

<br />

für Qualität ist jeder Mitarbeiter verantwortlich<br />

<br />

einschließlich des Top-Managements<br />

<br />

Orientierung an den Konsumenten-Erwartungen<br />

<br />

über den gesamten Lebenszyklus eines Produkts hinweg<br />

<br />

interfunktionale Zusammenarbeit aller Abteilungen<br />

<br />

<br />

Marketing, F&E, Einkauf, Fertigung/Montage<br />

ähnlich wie beim Simultaneous Engineering / Lean Production<br />

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4.1 Wandlungen des Qualitätsverständnisses<br />

Qualitätsbegriff JURAN (1/3)<br />

<br />

Qualitätsauffassung nach J.M. JURAN: „fitness for use“<br />

JURAN on Planning for Quality 1988<br />

Handbuch der Qualitätsplanung 1991<br />

<br />

Qualität richtet sich zwar weiterhin nach den K<strong>und</strong>en-Erwartungen<br />

<br />

aber: Vermittlung zwischen<br />

<br />

der „objektiven“, herstellerbezogenen Qualitätsauffassung<br />

DIN 55.350<br />

<br />

der „subjektiven“, k<strong>und</strong>enbezogenen Qualitätsauffassung<br />

FEIGENBAUM<br />

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4.1 Wandlungen des Qualitätsverständnisses<br />

Qualitätsbegriff JURAN (2/3)<br />

<br />

durch die Differenzierung zwischen<br />

<br />

<br />

den „externen“ K<strong>und</strong>en auf den Absatzmärkten <strong>und</strong><br />

den „internen“ K<strong>und</strong>en auf allen <strong>Produktion</strong>sstufen<br />

<br />

Vervielfachung der Erwartungshaltungen an „dasselbe“ Produkt<br />

<br />

<br />

jede K<strong>und</strong>engruppe kann andere Qualitätsvorstellungen hegen <br />

Produkte als „Bündel“ von Problemlösungen<br />

mit zu erfüllenden Erwartungen als „Problemen“<br />

<br />

Einsatz von Instrumenten der Kommunikationspolitik<br />

um verschiedenen K<strong>und</strong>engruppen<br />

die Erfüllung ihrer Erwartungen zu „verdeutlichen“<br />

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4.1 Wandlungen des Qualitätsverständnisses<br />

Qualitätsbegriff JURAN (3/3)<br />

<br />

<strong>Produktion</strong>:<br />

niedrige Ausschussraten,<br />

Einhaltung von Fertigungstoleranzen ...<br />

<br />

Marketing:<br />

Design,<br />

Verpackung,<br />

niedrige Reklamationsraten ...<br />

<br />

Endverbraucher:<br />

Funktionstüchtigkeit / Gebrauchstauglichkeit<br />

verständliche Gebrauchsanweisung ...<br />

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4.1 Wandlungen des Qualitätsverständnisses<br />

Qualitätsbegriff DEMING (1/3)<br />

<br />

Qualitätsauffassung nach E.W. DEMING<br />

Out of the Crisis 1986<br />

<br />

Verzicht auf eine allgemeine Qualitätsdefinition<br />

<br />

stattdessen ein „dialektischer“ Umgang mit Qualitätsproblemen,<br />

die unter ständig variierenden Perspektiven behandelt werden<br />

<br />

Anleihe beim „dialektischen“ Ansatz des strategischen Managements<br />

z.B. MASON/MITROFF 1980 ff.<br />

<br />

großes Gewicht auf statistischen Kontrolltechniken<br />

<br />

deren Ergebnisse allerdings stets hinterfragt werden sollen<br />

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4.1 Wandlungen des Qualitätsverständnisses<br />

Qualitätsbegriff DEMING (2/3)<br />

KARL MARX<br />

zur Vertiefung <strong>und</strong><br />

zur Horizonterweiterung<br />

Dialektik<br />

historischer<br />

Materialismus<br />

http://www.mlwerke.de/me/me23/me23_000.htm<br />

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4.1 Wandlungen des Qualitätsverständnisses<br />

Qualitätsbegriff DEMING (3/3)<br />

14-Punkte-Plan<br />

mit Handlungsregeln:<br />

‣ für ein Erfolg versprechendes<br />

Qualitätsmanagement<br />

‣ Beurteilung vor dem Hintergr<strong>und</strong><br />

der „allgemeinen Struktur“<br />

von managementrelevantem<br />

Gestaltungswissen?<br />

© <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong><br />

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4.1 Wandlungen des Qualitätsverständnisses<br />

Qualitätsbegriff CROSBY<br />

<br />

Qualitätsauffassung nach P.B. CROSBY<br />

Quality is Free 1980<br />

<br />

Kernziel des Qualitätsmanagements<br />

ist die Reduzierung von Qualitätskosten<br />

<br />

Qualität ist präzise messbar durch Qualitätskosten<br />

<br />

die durch die Nichterfüllung von Qualitätsanforderungen entstehen<br />

<br />

später im Kapitel zur Qualitätspolitik wieder aufgegriffen:<br />

<br />

als „Qualitätskosten-Ansatz“<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 4a<br />

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4.1 Wandlungen des Qualitätsverständnisses<br />

Qualitätsbegriffe: Literatur<br />

<br />

Empfehlung zum „Weiterschmökern“:<br />

<br />

BECKFORD, J.: Quality - A critical introduction.<br />

Routledge: London - New York 1998,<br />

insbesondere “part two: The Quality Gurus”,<br />

S. 49-152 (3. Aufl. New York 2010).<br />

J.M. JURAN<br />

E.W. DEMING<br />

P.B. CROSBY<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 4a<br />

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4.1 Wandlungen des Qualitätsverständnisses<br />

Fazit (1/2)<br />

<br />

Qualität ist ein „multidimensionaler“ Begriff<br />

<br />

der nicht einseitig aus einer bestimmten Perspektive<br />

interpretiert werden sollte<br />

<br />

die praktische Relevanz unterschiedlicher Qualitätsperspektiven<br />

variiert situationsabhängig<br />

<br />

<br />

temporal,<br />

regional,<br />

sektoral ...<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 4a<br />

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4.1 Wandlungen des Qualitätsverständnisses<br />

Fazit (2/2)<br />

<br />

dennoch werden klare Begriffsinhalte benötigt, um:<br />

<br />

<br />

Qualität betriebswirtschaftlich beurteilen <strong>und</strong><br />

die „<strong>Produktion</strong> von Qualität“ mit (bedingten!)<br />

Gestaltungsempfehlungen unterstützen<br />

zu können<br />

<br />

Ausdifferenzierung des Qualitätsbegriffs<br />

in eine Vielfalt von Qualitätsdimensionen<br />

<br />

<br />

deren relative Bedeutungen situationsabhängig variieren <strong>und</strong><br />

die nach Bedarf inhaltlich erweitert werden können<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 4a<br />

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4.1 Wandlungen des Qualitätsverständnisses<br />

Qualitätsdimensionen (1/18)<br />

„wesentliche“ Qualitätsdimensionen<br />

• Gebrauchstauglichkeit<br />

• Funktionstüchtigkeit /<br />

Funktionalität<br />

• Ausstattung<br />

• Design / Stilqualität /<br />

„Anmutung“<br />

• Zuverlässigkeit<br />

• Produktsicherheit<br />

• Haltbarkeit / Dauerqualität<br />

• Umweltfre<strong>und</strong>lichkeit /<br />

Umweltqualität<br />

• Servicefre<strong>und</strong>lichkeit /<br />

Servicequalität<br />

• Integrationsqualität<br />

• Adaptionsqualität /<br />

Zukunftsoffenheit<br />

• Imagequalität<br />

• Konformität mit Qualitäts-<br />

Mindeststandards<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 4a<br />

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4.1 Wandlungen des Qualitätsverständnisses<br />

Qualitätsdimensionen (2/18)<br />

<br />

Gebrauchstauglichkeit<br />

Eignung eines Guts für seinen Verwendungszweck (DIN 66.050)<br />

<br />

speziell k<strong>und</strong>enorientierte Perspektive<br />

<br />

entspricht JURANS “fitness for use”<br />

<br />

allerdings von der DGQ (Deutsche Gesellschaft für Qualität)<br />

„bekämpft“, da sie die herstellerorientierte Auslegung der<br />

DIN-Definition 55.350 bevorzugt<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 4a<br />

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4.1 Wandlungen des Qualitätsverständnisses<br />

Qualitätsdimensionen (3/18)<br />

<br />

Funktionstüchtigkeit / Funktionalität<br />

<br />

<br />

umfasst alle Eigenschaften („Funktionen“) eines Produkts,<br />

die sich – mehr oder minder präzise – messen lassen<br />

sowohl hersteller- als auch k<strong>und</strong>enbezogen auslegbar<br />

Beispiel für ein Kfz: Benzinverbrauch,<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Schadstoffemissionen,<br />

Beschleunigungsvermögen,<br />

Höchstgeschwindigkeit,<br />

Reparaturanfälligkeit,<br />

Wiederverkaufswert ...<br />

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4.1 Wandlungen des Qualitätsverständnisses<br />

Qualitätsdimensionen (4/18)<br />

<br />

Ausstattung<br />

<br />

<br />

neben dem Gr<strong>und</strong>nutzen, den ein Produkt durch seine<br />

Gebrauchstauglichkeit oder Funktionstüchtigkeit vermittelt,<br />

kann es auch Zusatznutzen aufweisen, der den „letzten Pfiff“ verleiht<br />

von „wertvollen Extras“ bis zu „modischem Schnickschnack“<br />

Beispiel für ein Kfz: Antiblockiersystem,<br />

Airbags,<br />

Metallic-Lackierung,<br />

Einbaubar,<br />

Veloursleder-Sitzbezüge,<br />

Nussholz-Armaturenbrett,<br />

GPS-Navigationssystem …<br />

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4.1 Wandlungen des Qualitätsverständnisses<br />

Qualitätsdimensionen (5/18)<br />

<br />

Design / Stilqualität / „Anmutung“<br />

<br />

Produktwirkung auf sinnliche Wahrnehmungen der K<strong>und</strong>en<br />

<br />

primär Wirkung auf den optischen Sinn<br />

Formen <strong>und</strong> Farben<br />

<br />

sek<strong>und</strong>är aber auch auf<br />

Tastsinn,<br />

Geruchssinn,<br />

Geschmackssinn …<br />

<br />

schwer messbare Produkteigenschaften<br />

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4.1 Wandlungen des Qualitätsverständnisses<br />

Qualitätsdimensionen (6/18)<br />

<br />

die Produkteigenschaften können trotzdem wichtig sein<br />

<br />

<br />

für die Produktpositionierung am Markt,<br />

insbesondere bei Marktreife oder -sättigung<br />

<br />

Beispiele:<br />

<br />

Raumpflegemittel:<br />

Zitrus-Duft<br />

<br />

Wurstwaren:<br />

Rotfärbung als (vermeintlicher) Frische-Indikator<br />

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4.1 Wandlungen des Qualitätsverständnisses<br />

Qualitätsdimensionen (7/18)<br />

<br />

Zuverlässigkeit<br />

<br />

<br />

misst die Fehleranfälligkeit von Investitionsgütern<br />

<strong>und</strong> von dauerhaften Konsumgütern<br />

Standard-Maßzahlen sind:<br />

<br />

Ø Zeit bis zum ersten Fehler<br />

MTFF: Mean Time to First Failure<br />

<br />

Ø Zeit zwischen zwei Fehlern<br />

MTBF: Mean Time Between Failures<br />

<br />

Ø Fehleranzahl in einem Zeitintervall<br />

Fehlerraten<br />

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4.1 Wandlungen des Qualitätsverständnisses<br />

Qualitätsdimensionen (8/18)<br />

<br />

noch wenig üblich für Konsumgüter,<br />

insbesondere – derzeit noch – für Dienstleistungen<br />

<br />

aber z.B. schon ermittelt für:<br />

<br />

Fehlerraten aus der ADAC-Pannenstatistik<br />

(für Kfz)<br />

<br />

Stiftung Warentest<br />

insbesondere Fehleranfälligkeit<br />

von Konsumgütern<br />

aber auch der K<strong>und</strong>enberatung durch Finanzdienstleister (!)<br />

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4.1 Wandlungen des Qualitätsverständnisses<br />

Qualitätsdimensionen (9/18)<br />

<br />

Produktsicherheit<br />

<br />

stark zunehmende Bedeutung angesichts u.a. juristischer<br />

Verpflichtungen aus der Produzentenhaftpflicht<br />

<br />

insbesondere: U.S.A.<br />

<br />

Beispiele:<br />

<br />

<br />

<br />

Stromschlagsicherheit von Haushaltsgeräten<br />

Umkippsicherheit von Kraftfahrzeugen („Elch-Test“)<br />

Sicherheitsanforderungen an Kernreaktoren …<br />

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4.1 Wandlungen des Qualitätsverständnisses<br />

Qualitätsdimensionen (10/18)<br />

<br />

Haltbarkeit / Dauerqualität<br />

<br />

<br />

<br />

Lebensdauer eines Produkts bis zu dessen<br />

technischer – nicht: wirtschaftlicher – Unbrauchbarkeit<br />

hängt u.a. von Lebensdauer verlängernder Instandhaltung ab<br />

Beispiele:<br />

<br />

Laufleistung von Autoreifen<br />

60.000 km : Michelin-Reifen der 70er Jahre,<br />

<br />

Lebenserwartung von Haushaltsgeräten<br />

ca. 10 Jahre; z.B. „Miele“<br />

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4.1 Wandlungen des Qualitätsverständnisses<br />

Qualitätsdimensionen (11/18)<br />

<br />

Umweltfre<strong>und</strong>lichkeit / Umweltqualität<br />

<br />

stark zunehmende Bedeutung<br />

für ein k<strong>und</strong>enorientiertes Qualitätsbewusstsein<br />

<br />

Beispiele:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

wasserlösliche Lacke<br />

tensid-, enzym- <strong>und</strong> phosphatarme/-freie Waschmittel<br />

FCKW-freie Sprays<br />

Holz ohne Formaldehyd<br />

Diesel-Kraftfahrzeuge mit Partikel-Filter ...<br />

<br />

Pkw mit Hybridantrieb<br />

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4.1 Wandlungen des Qualitätsverständnisses<br />

Qualitätsdimensionen (12/18)<br />

<br />

Servicefre<strong>und</strong>lichkeit / Servicequalität<br />

<br />

<br />

Möglichkeit, Leichtigkeit, Schnelligkeit <strong>und</strong> Kostengünstigkeit<br />

von Inspektions-, Wartungs- <strong>und</strong> Reparaturarbeiten<br />

nicht nur von „harten“ Produkteigenschaften abhängig,<br />

sondern auch von „weichen“ Einflussgrößen wie:<br />

<br />

<br />

der K<strong>und</strong>enorientierung („Fre<strong>und</strong>lichkeit“) <strong>und</strong><br />

dem Ausbildungsniveau des Servicepersonals<br />

<br />

z.B. bei ADV-Systemen:<br />

<br />

garantierte Zeitspanne, innerhalb derer<br />

ein defekter Computer entweder repariert<br />

oder durch ein Austauschgerät ersetzt wird<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 4a<br />

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4.1 Wandlungen des Qualitätsverständnisses<br />

Qualitätsdimensionen (13/18)<br />

<br />

Integrationsqualität<br />

<br />

Eignung eines Produkts, mit anderen Produkten zu einem<br />

funktionsfähigen System kombiniert zu werden<br />

<br />

Beispiele:<br />

<br />

Komponenten eines Computersystems<br />

Hardware: „plug in“<br />

Software: Datenintegration<br />

<br />

Komponenten von Elektrogeräten in Bezug auf<br />

Stromspannung/-frequenz<br />

Steckerkompatibilität<br />

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4.1 Wandlungen des Qualitätsverständnisses<br />

Qualitätsdimensionen (14/18)<br />

<br />

Adaptionsqualität / Zukunftsoffenheit<br />

<br />

Möglichkeiten, ein Produkt nachträglich anzupassen<br />

an zukünftige Veränderungen von:<br />

<br />

<br />

technisch-wirtschaftlichen oder<br />

politisch-gesellschaftlichen Rahmenbedingungen<br />

<br />

Beispiele:<br />

<br />

<br />

Umrüstbarkeit von Farbfernsehgeräten<br />

mit altem 4:3-Format<br />

auf neues 16:9-Format, High-Definition-TV, DVB-T<br />

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4.1 Wandlungen des Qualitätsverständnisses<br />

Qualitätsdimensionen (15/18)<br />

<br />

Imagequalität<br />

<br />

„Residualposten“ für Qualitätszuschreibungen zu einem Produkt<br />

<br />

die seine Wertschätzung beim K<strong>und</strong>en maßgeblich beeinflussen<br />

sich aber nicht auf das Produkt selbst zurückführen lassen (?)<br />

<br />

Beispiele:<br />

<br />

positive oder negative Imageübertragungen<br />

von Produkt-Vorgängern<br />

Käfer Rabbit<br />

„made in USA“ von japanischen Transplants abgelehnt<br />

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4.1 Wandlungen des Qualitätsverständnisses<br />

Qualitätsdimensionen (16/18)<br />

<br />

Konformität mit Qualitäts-Mindeststandards<br />

<br />

GS-Zeichen (Geprüfte Sicherheit),<br />

<br />

insbesondere für elektrische Haushaltsgeräte<br />

zusammen mit dem VDE-Prüfzeichen<br />

Verband Deutscher Elektrotechniker<br />

<br />

RAL-Gütezeichen<br />

<br />

<br />

Reichsausschuss [heute: „Ausschuss“]<br />

für Lieferbedingungen <strong>und</strong> Gütesicherung<br />

insgesamt ca. 140 Gütezeichen,<br />

wie z.B. das Gütezeichen „Reine Schurwolle“<br />

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4.1 Wandlungen des Qualitätsverständnisses<br />

Qualitätsdimensionen (17/18)<br />

<br />

Grüner Punkt<br />

<br />

als „Zusicherung“ (?) von Mindeststandards für<br />

Entsorgungsprozesse am Ende der Produktlebensdauer<br />

<br />

Blauer Engel<br />

<br />

als Prüf- <strong>und</strong> Gütesiegel für besonders<br />

umweltverträgliche Produkte (inkl. Dienstleistungen)<br />

<br />

FSC-Siegel (Forest Stewardship Council)<br />

<br />

<br />

Standards für umweltgerechte, sozialverträgliche<br />

<strong>und</strong> ökonomisch tragfähige Nutzung von Wäldern<br />

1993: Umweltgipfel von Rio<br />

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4.1 Wandlungen des Qualitätsverständnisses<br />

Qualitätsdimensionen (18/18)<br />

<br />

Bio-Siegel<br />

<br />

b<strong>und</strong>eseinheitliches Zeichen für Erzeugnisse<br />

aus dem ökologischen Landbau<br />

Einführung des EU-Bio-Logos ab 01.07.2010<br />

auf vorverpackten ökologischen Lebensmitteln<br />

<br />

Verwendung nur für ökologische Lebensmittel,<br />

die den Hinweis auf die ökologische<br />

Erzeugung <strong>und</strong> Verarbeitung in der<br />

Verkehrsbezeichnung tragen dürfen<br />

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4.1 Wandlungen des Qualitätsverständnisses<br />

Qualitätsdimensionen: Literatur<br />

1) zu Qualitätsdimensionen aus der Dienstleistungs-Perspektive:<br />

<br />

<br />

<br />

HENTSCHEL, B.: Dienstleistungsqualität aus K<strong>und</strong>ensicht – Vom merkmals- zum<br />

ereignisorientierten Ansatz. Dissertation, Universität Eichstätt 1992. Wiesbaden 1992.<br />

SCHMUTTE, A.M.: Total Quality Management im Krankenhaus. Dissertation, Universität<br />

der B<strong>und</strong>eswehr München 1997. Wiesbaden 1998, insbesondere S. 85 ff. <strong>und</strong> S. 192 ff.<br />

HÄSELHOFF, I.; MEVES, Y.; MUNSCH, D.; MUNSCH, S.; SCHULTE-EULER, D.; THORANT, C.:<br />

Anforderung an eine verbesserte Lehrqualität − Qualitätsplanung mittels House of<br />

Quality. Arbeitsbericht Nr. 34, <strong>Institut</strong> für <strong>Produktion</strong> <strong>und</strong> Industrielles Informationsmanagement,<br />

Universität Duisburg-Essen, Campus Essen. Essen 2007.<br />

2) zur speziellen Dimension „Umweltqualität“:<br />

<br />

TRIEBEL, D.: Ökologisches Industriedesign, Rahmenfaktoren – Möglichkeiten – Grenzen.<br />

Dissertation Universität München 1996. Wiesbaden 1997, insbesondere S. 107-190.<br />

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4.1 Wandlungen des Qualitätsverständnisses<br />

Kritik (1/2)<br />

<br />

die bisher genannten Qualitätsdimensionen<br />

knüpfen immer noch explizit – oder zumindest implizit –<br />

an der Produktqualität an<br />

<br />

die Perspektive der „moderneren“ Qualitätssicherung,<br />

<br />

<br />

dass Qualität nicht nur in Produkte „hineingeprüft“,<br />

sondern auch durch die <strong>Produktion</strong>sprozesse „produziert“<br />

werden solle,<br />

bleibt weit gehend unreflektiert<br />

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4.1 Wandlungen des Qualitätsverständnisses<br />

Kritik (2/2)<br />

<br />

Entwicklung von Indikatoren für prozessuale Qualitätsdimensionen<br />

<br />

Maschinenfähigkeit:<br />

<br />

qualitative, insbesondere präzisionale Kapazität von Betriebsmitteln<br />

[KERN]<br />

auch als Indikator für die Faktorqualität auffassbar<br />

<br />

Prozessfähigkeit:<br />

<br />

Überwachung von Prozessmerkmalen,<br />

wie z.B. Löt-Temperatur, Lötbad-Verschmutzung<br />

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4 Qualitätsmanagement<br />

4.1 Wandlungen des Qualitätsverständnisses<br />

4.2 Klassische Qualitätskontrolle<br />

4.3 Qualitätssicherung<br />

4.4 Total Quality Management<br />

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4.2 Klassische Qualitätskontrolle<br />

Überblick (1/4)<br />

Klassische Qualitätskontrolle<br />

<br />

konventionelle Techniken zur Qualitätssicherung<br />

<br />

Gr<strong>und</strong>lage ist die tayloristische Arbeitsteilung mit:<br />

<br />

Spezialisierung der Arbeitstätigkeiten <strong>und</strong><br />

<br />

Begrenzung der<br />

Arbeitsverantwortung<br />

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4.2 Klassische Qualitätskontrolle<br />

Überblick (2/4)<br />

<br />

kontrolliert wird das Arbeitsergebnis am Ende des Arbeitsprozesses:<br />

<br />

<br />

als (Waren-) Eingangskontrolle der bezogenen Vorprodukte<br />

als „End“-Kontrolle der hergestellten Zwischen-/Endprodukte<br />

<br />

primär wird nur kontrolliert, ob Produkte den vorgegebenen<br />

Anforderungen genügen<br />

<br />

wenn dies nicht der Fall ist:<br />

<br />

<br />

zwar Ausschuss oder Nacharbeit der Produkte,<br />

aber kaum Rückkopplung zum Arbeitsprozess<br />

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4.2 Klassische Qualitätskontrolle<br />

Überblick (3/4)<br />

<br />

aber: die konventionellen Techniken zur Produktkontrolle<br />

lassen sich im Prinzip ebenso nutzen, um prozessuale<br />

Qualitätsdimensionen zu überwachen<br />

<br />

Maschinen- <strong>und</strong> Prozessfähigkeit ebenso abgedeckt (später),<br />

<br />

falls neben Eingangs-/Endkontrollen auch<br />

Prozess begleitende Kontrollen durchgeführt werden:<br />

<br />

<br />

Arbeitsvorgangskontrollen<br />

fortschreitende Reihenkontrollen<br />

Qualitätsregelkarten<br />

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4.2 Klassische Qualitätskontrolle<br />

Überblick (4/4)<br />

<br />

Intentionen der (klassischen) Qualitätskontrolle:<br />

<br />

Vergleiche zwischen Soll- <strong>und</strong> Ist-Qualität zur Identifizierung<br />

unerwünschter Qualitätsabweichungen<br />

<br />

Analyse der Abweichungsursachen zur zukünftigen<br />

Abweichungsvermeidung<br />

<br />

Rückkopplung doch möglich!<br />

sowohl Realisierungs- als auch Planungsfehler<br />

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4.2 Klassische Qualitätskontrolle<br />

Konstruktionskontrolle (1/5)<br />

<br />

Zweckkontrolle<br />

<br />

Prüfung der Konstruktionsunterlagen<br />

Zeichnungen<br />

CAD-Modelle<br />

Stücklisten<br />

ob sie dem Konstruktionszweck<br />

festgelegt z.B. durch ein Pflichtenheft<br />

gerecht werden<br />

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4.2 Klassische Qualitätskontrolle<br />

Konstruktionskontrolle (2/5)<br />

<br />

richtige Materialqualitäten,<br />

<br />

Festigkeits- / Belastbarkeitsberechnungen<br />

FEM,<br />

<br />

Passfähigkeit, Fertigungs- <strong>und</strong> Montagegerechtigkeit<br />

4D-CAD,<br />

<br />

funktionales Zusammenspiel der Einzelteile<br />

4D-CAD,<br />

Lebensdauerschätzungen <strong>und</strong> -tests ...<br />

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4.2 Klassische Qualitätskontrolle<br />

Konstruktionskontrolle (3/5)<br />

<br />

Normkontrolle<br />

<br />

Prüfung der Konformität der Konstruktionsunterlagen<br />

mit DIN- <strong>und</strong> Werksnormen<br />

DIN ISO 5455:<br />

Maßstäbe für technische Zeichnungen<br />

DIN ISO 128 (ehemals DIN 6 <strong>Teil</strong>e 1 <strong>und</strong> 2):<br />

technische Zeichnungen mit Ansichtsbzw.<br />

Schnittdarstellungen in Normalprojektionen<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 4a<br />

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4.2 Klassische Qualitätskontrolle<br />

Konstruktionskontrolle (4/5)<br />

<br />

Fertigungskontrolle<br />

<br />

zwischen- <strong>und</strong> endproduktbezogene Mengenkontrollen<br />

<br />

primitivstes Kontrollkonzept<br />

z.B. Meisterwirtschaft<br />

<br />

potenzialfaktorbezogene Kapazitätsauslastungskontrollen<br />

<br />

Standardfunktion von PPS-Systemen<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 4a<br />

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4.2 Klassische Qualitätskontrolle<br />

Konstruktionskontrolle (5/5)<br />

<br />

auftragsbezogene Termin- <strong>und</strong> Kostenkontrollen<br />

<br />

PPS-Systeme<br />

problematisch: Auftragsverfolgung<br />

<br />

Netzplantechnik für anspruchsvolle Fertigungsprojekte<br />

<br />

produkt- oder prozessbezogene Qualitätskontrollen<br />

<br />

<br />

statistische Qualitätskontrolle / SPC (statistical process control)<br />

zur Vertiefung:<br />

VOß, E.: Industriebetriebslehre für Ingenieure.<br />

6. Aufl., München - Wien 1991, S. 267-306.<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 4a<br />

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4.2 Klassische Qualitätskontrolle<br />

Kontrollkarten: Überblick (1/7)<br />

Kontrollkarten<br />

auch: Qualitätsregelkarten / fortschreitende Reihenkontrollen<br />

<br />

Aufgabe:<br />

<br />

Überwachung der zeitlichen Entwicklung einer Prüfgröße<br />

<br />

in der Regel Indikator für die Produkt- oder Prozessqualität<br />

durch Auswertung von Stichproben, die nacheinander aus der<br />

zu überwachenden Gr<strong>und</strong>gesamtheit gezogen werden<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 4a<br />

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4.2 Klassische Qualitätskontrolle<br />

Kontrollkarten: Überblick (2/7)<br />

<br />

Voraussetzung:<br />

<br />

Die Ausprägungen der Prüfgröße erfüllen<br />

<br />

<br />

sowohl in der Gr<strong>und</strong>gesamtheit<br />

als auch in den einzelnen Stichproben<br />

eine gemeinsame Verteilung<br />

<br />

Standardannahme:<br />

<br />

Normalverteilung (GAUß)<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 4a<br />

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4.2 Klassische Qualitätskontrolle<br />

Kontrollkarten: Überblick (3/7)<br />

x: individuelle Ausprägung<br />

der Prüfgröße<br />

f(x): relative Häufigkeit<br />

der Prüfgrößenausprägung x<br />

μ: Mittelwert<br />

der Prüfgrößenausprägungen<br />

in der<br />

Gr<strong>und</strong>gesamtheit<br />

: Standardabweichung<br />

der Prüfgrößenausprägungen<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

f<br />

x<br />

<br />

<br />

x <br />

1 <br />

2<br />

2<br />

e<br />

2<br />

<br />

<br />

2<br />

© <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong><br />

10.10.2011 58 von 143<br />

Quelle: VOß, E.: Industriebetriebslehre für Ingenieure.<br />

6. Aufl., München - Wien 1991, S. 288, Abb. 111.


4.2 Klassische Qualitätskontrolle<br />

Kontrollkarten: Überblick (4/7)<br />

wichtige Kenngrößen<br />

zur Charakterisierung der Resultate einer Stichprobe<br />

n: Umfang der Stichprobe (Anzahl der Einzelmessungen)<br />

x:<br />

i<br />

x:<br />

Ausprägung der Prüfgröße bei der i-ten Einzelmessung<br />

Mittelwert der (Prüfgrößenausprägungen [PGA] in der) Stichprobe<br />

n<br />

<br />

x <br />

x :n<br />

i <br />

i1<br />

<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 4a<br />

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4.2 Klassische Qualitätskontrolle<br />

Kontrollkarten: Überblick (5/7)<br />

R: Spannweite (range) der (PGA in der) Stichprobe<br />

<br />

R max x : i 1,...,n min x : i 1,...,n<br />

i<br />

i<br />

s: Standardabweichung der (PGA in der) Stichprobe<br />

n<br />

1<br />

s x<br />

x<br />

i<br />

n1 i 1<br />

<br />

2<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 4a<br />

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4.2 Klassische Qualitätskontrolle<br />

Kontrollkarten: Überblick (6/7)<br />

typischer Aufbau einer Mittelwert-Kontrollkarte<br />

_<br />

Mittelwerte x der Stichproben<br />

X<br />

obere Eingriffsgrenze (OEG)<br />

X<br />

X<br />

X<br />

X<br />

(geschätzter) Mittelwert der Gr<strong>und</strong>gesamtheit<br />

untere Eingriffsgrenze (UEG)<br />

X<br />

X<br />

X<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16<br />

X<br />

X<br />

obere Warngrenze (OWG)<br />

X<br />

X<br />

X<br />

X<br />

X<br />

X<br />

untere Warngrenze (UWG)<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

+ 2,6<br />

+ 2<br />

- 2<br />

- 2,6<br />

Zeitpunkte,<br />

Zeitintervalle,<br />

Ordnungsnummern<br />

der Stichproben


Beispiel für eine Mittelwert-Kontrollkarte<br />

10.10.2011 62 von 143


4.2 Klassische Qualitätskontrolle<br />

Kontrollkarten: Vorgehensschema (1/12)<br />

Vorgehensschema der Kontrollkarten-Technik<br />

1) Festlegen des Stichprobenplans<br />

<br />

Stichprobenumfang<br />

in der Regel zwischen n=5 <strong>und</strong> n=10<br />

<br />

zu kleiner Stichprobenumfang: Aussagekraft?<br />

<br />

zu großer Stichprobenumfang: Zeit / Kosten!<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 4a<br />

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4.2 Klassische Qualitätskontrolle<br />

Kontrollkarten: Vorgehensschema (2/12)<br />

<br />

Stichprobenfrequenz<br />

<br />

in der Regel in äquidistanten Zeitintervallen<br />

<br />

Zeitintervalle so eingeteilt, dass während der Gesamtdauer<br />

der <strong>Produktion</strong> der Gr<strong>und</strong>gesamtheit ca. 5 bis 10% der<br />

Gr<strong>und</strong>gesamtheit als „Stichprobensumme“ geprüft werden<br />

z.B. bei Gr<strong>und</strong>gesamtheit von 1.500 Stück/h <strong>und</strong> n=5<br />

15 Stichproben im Abstand von jeweils 4 Minuten (5%)<br />

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4.2 Klassische Qualitätskontrolle<br />

Kontrollkarten: Vorgehensschema (3/12)<br />

2) fortlaufende Durchführung der Stichproben<br />

Prüfgrößenausprägungen erfassen<br />

x i<br />

<br />

<br />

Mittelwert x, Spannweite R <strong>und</strong> Standardabweichung s<br />

jeder Stichprobe können unmittelbar ermittelt werden<br />

für den Mittelwert μ der Gr<strong>und</strong>gesamtheit gilt:<br />

<br />

<br />

entweder als Sollwert vorgegeben<br />

oder nach ca. 20 bis 30 Stichproben als Mittelwert<br />

aus den Stichprobenmittelwerten x geschätzt<br />

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4.2 Klassische Qualitätskontrolle<br />

Kontrollkarten: Vorgehensschema (4/12)<br />

<br />

für die Standardabweichung s der Gr<strong>und</strong>gesamtheit gilt:<br />

<br />

<br />

entweder aus der Vergangenheit bekannt<br />

oder aus den Spannweiten R der ca. 20 bis 30 ersten<br />

Stichproben <strong>und</strong> den Stichprobenumfängen n geschätzt<br />

<br />

Näheres zu den Schätztechniken:<br />

HAIST, F.; FROMM, H.:<br />

Qualität im Unternehmen.<br />

München - Wien 1991, S. 202.<br />

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4.2 Klassische Qualitätskontrolle<br />

Kontrollkarten: Vorgehensschema (5/12)<br />

<br />

Festlegen der oberen / unteren Warngrenzen (95%-Niveau)<br />

<br />

Standard:<br />

OWG = μ + 2 / UWG = μ -2 <br />

<br />

Bedeutung: Über- bzw. Unterschreiten der Warngrenzen<br />

deutet darauf hin, dass die Produkt- oder Prozessqualität<br />

außer Kontrolle zu geraten drohen.<br />

<br />

Handlungsempfehlung: Kontrollintensivierung durch Vergrößern<br />

von Stichprobenumfang oder Stichprobenfrequenz<br />

<br />

adaptive statistische Qualitätskontrolle<br />

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4.2 Klassische Qualitätskontrolle<br />

Kontrollkarten: Vorgehensschema (6/12)<br />

<br />

Festlegen der oberen / unteren Eingriffsgrenzen (99%-Niveau)<br />

<br />

Standard:<br />

OEG = μ + 2,6 / UEG = μ -2,6 <br />

<br />

Bedeutung: Über- bzw. Unterschreiten der Eingriffsgrenzen<br />

zeigt an, dass die Produkt- oder Prozessqualität massiv<br />

beeinträchtigt ist.<br />

<br />

Handlungsempfehlung: Eingriff in den laufenden Prozess,<br />

um die Ursachen der Qualitätsstörung zu beseitigen.<br />

<br />

in den U.S.A. nur “control limits” bei (99,7%-Niveau) üblich<br />

μ ±3 <br />

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4.2 Klassische Qualitätskontrolle<br />

Kontrollkarten: Vorgehensschema (7/12)<br />

3) Erstellen der Kontrollkarten<br />

<br />

streng genommen nicht nach 2), sondern mit 2) zeitlich verzahnt<br />

<br />

Kontrollkarten-Fortschreibung entsprechend zum<br />

Eintreffen der Stichproben-Ergebnisse<br />

<br />

fortschreitende Reihenkontrolle<br />

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4.2 Klassische Qualitätskontrolle<br />

Kontrollkarten: Vorgehensschema (8/12)<br />

4) Interpretation der Kontrollkarten<br />

<br />

abermals: mit den Schritten 2) <strong>und</strong> 3) zeitlich verzahnt<br />

<br />

unmittelbare Interpretationen:<br />

<br />

<br />

entweder Normalfall lediglich zufälliger Qualitätsschwankungen<br />

oder Handlungsempfehlungen ()<br />

<br />

<br />

bei Verletzungen der Warn- oder Eingriffsgrenzen<br />

wegen systematischer Qualitätsveränderungen<br />

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4.2 Klassische Qualitätskontrolle<br />

Kontrollkarten: Vorgehensschema (9/12)<br />

<br />

mittelbare – weiter reichende – Handlungsempfehlungen<br />

<br />

<br />

heuristische Analyse mutmaßlicher Ursachen von<br />

Qualitätsveränderungen anhand von Kenngrößen-<br />

Entwicklungsmustern<br />

Erforschung „Künstlicher Intelligenz“ (KI)<br />

<br />

Literaturempfehlung<br />

<br />

PATIG, S.: Fuzzy-ARTMAP-basierte Beurteilung von Qualitätsregelkarten.<br />

In: Biethahn, J. et al. (Hrsg.): Betriebswirtschaftliche Anwendungen des<br />

Softcomputing. Braunschweig - Wiesbaden 1998, S. 319-337.<br />

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4.2 Klassische Qualitätskontrolle<br />

Kontrollkarten: Vorgehensschema (10/12)<br />

• Produkt- oder Prozessqualität<br />

innerhalb der Warngrenzen<br />

• lediglich erratische<br />

(rein zufallsbedingte)<br />

Qualitätsschwankungen<br />

keine Eingriffsrelevanz<br />

• Produkt- oder Prozessqualität<br />

massiv gefährdet durch<br />

mehrmaliges Verletzen von<br />

Warn- <strong>und</strong> Eingriffsgrenzen<br />

• systematische<br />

Qualitätsabweichungen<br />

Ursachenanalyse nötig<br />

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4.2 Klassische Qualitätskontrolle<br />

Kontrollkarten: Vorgehensschema (11/12)<br />

• deutlicher Trend, dass die<br />

Produkt- oder Prozessqualität<br />

nicht mehr eingehalten<br />

werden kann<br />

• Indiz für Abnutzung oder<br />

Ermüdung<br />

Instandsetzungsbedarf<br />

• deutliche zyklische<br />

Qualitätsschwankungen<br />

• Indiz für tägliche (z.B.<br />

schichtweise) oder<br />

saisonale Einflüsse<br />

detaillierte Arbeitsablaufanalysen<br />

empfohlen<br />

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4.2 Klassische Qualitätskontrolle<br />

Kontrollkarten: Vorgehensschema (12/12)<br />

• auffälliger Wechsel der Lage<br />

der Stichprobenmittelwerte<br />

• Indiz für Wechsel der<br />

Materialart oder der<br />

Maschineneinstellungen<br />

Überprüfung, ob gewollte<br />

Qualitätsverschiebung<br />

• geringe Streuung der<br />

Stichprobenmittelwerte<br />

• sehr hohe Produkt- oder<br />

Prozesspräzision<br />

Überprüfung, ob unnötig<br />

hohe Qualitätskosten<br />

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4 Qualitätsmanagement<br />

4.1 Wandlungen des Qualitätsverständnisses<br />

4.2 Klassische Qualitätskontrolle<br />

4.3 Qualitätssicherung<br />

4.4 Total Quality Management<br />

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4.3 Qualitätssicherung<br />

Prozessfähigkeit (1/10)<br />

<br />

Übergang von der klassischen, rein produktorientierten<br />

Qualitätskontrolle<br />

<br />

<br />

zur moderneren Qualitätssicherung<br />

Beherrschung der Prozessqualität im Vordergr<strong>und</strong><br />

<br />

Übernahme der Technik der Qualitätsregelkarten<br />

für fortschreitende Reihenkontrollen:<br />

<br />

indirekte Messung der Prozessqualität durch<br />

direkte Erhebung von Daten über die Produktqualität:<br />

<br />

„Das Produkt berichtet über den Prozess.“<br />

JURAN (1991), S. 226.<br />

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4.3 Qualitätssicherung<br />

Prozessfähigkeit (2/10)<br />

<br />

Voraussetzung<br />

<br />

aus der klassischen Qualitätskontrolle liegt eine Schätzung der<br />

Standardabweichung der Gr<strong>und</strong>gesamtheit aller möglichen<br />

Prozessausführungen vor<br />

<br />

z.B. aus den Spannweiten der Stichproben von bereits<br />

geschehenen Prozessausführungen hergeleitet<br />

<br />

dann gilt für die Prozessfähigkeit PF<br />

PF = 6 · (z.B. in der Automobilindustrie)<br />

<br />

d.h. ca. 99,7% der Stichprobenmittelwerte<br />

liegen innerhalb [ μ-3 ; μ +3 ]<br />

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4.3 Qualitätssicherung<br />

Prozessfähigkeit (3/10)<br />

<br />

Problem<br />

<br />

die Prozessfähigkeit sagt nur etwas über das Ausmaß der<br />

Prozessstreuung aus<br />

<br />

aber nichts über die technische oder ökonomische<br />

(Un-) Erwünschtheit dieser Streuung<br />

<br />

diese Lücke schließen erst zusätzliche Kennzahlen<br />

<br />

<br />

Prozessstreubreiten <strong>und</strong><br />

Prozessfähigkeitsindizes<br />

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4.3 Qualitätssicherung<br />

Prozessfähigkeit (4/10)<br />

<br />

Prozessstreubreite f p <strong>und</strong> (gewöhnlicher) Prozessfähigkeitsindex C p<br />

berücksichtigen die maximal zulässige Prozessstreuung<br />

<br />

entweder als „Zeichnungstoleranz“<br />

<br />

oder als Differenz zwischen oberer (OSG) <strong>und</strong> unterer (USG)<br />

Spezifikationsgrenze laut Konstruktionsunterlagen<br />

f p = ((6 · ) : (OSG-USG)) · 100 [%] = 100 : C p<br />

C p = (OSG-USG) : (6 · ) = 100 : f p<br />

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4.3 Qualitätssicherung<br />

Prozessfähigkeit (5/10)<br />

<br />

In der Automobilindustrie gelten als „Grenzwerte“<br />

für eine hinreichende oder akzeptable Prozessfähigkeit:<br />

f p ≤ 75% 6· ≤ 75% von (OSG-USG)<br />

C p ≥ 1,33<br />

Das sind ca. 99,7% der<br />

Stichprobenmittelwerte<br />

x<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

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4.3 Qualitätssicherung<br />

Prozessfähigkeit (6/10)<br />

<br />

Problem<br />

<br />

beurteilt wird nicht das absolute Qualitätsniveau<br />

der Prozessausführung, weil<br />

<br />

weder prozessbeschreibende Parameter beobachtet<br />

<br />

noch Prozessmittelwerte unmittelbar betrachtet werden<br />

<br />

sondern nur das relative Ausmaß der Streuung <br />

der Prozessausführung um den – unbekannten –<br />

Prozessmittelwert μ analysiert wird<br />

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4.3 Qualitätssicherung<br />

Prozessfähigkeit (7/10)<br />

<br />

Abhilfe<br />

<br />

schafft der korrigierte Prozessfähigkeitsindex C pk<br />

<br />

berücksichtigt auf mittelbare Weise auch die Abweichung<br />

<br />

<br />

x<br />

des Mittelwerts aus den Stichprobenmittelwerten<br />

als Schätzung für den Mittelwert μ der Gr<strong>und</strong>gesamtheit<br />

vom Mittelwert aus oberer <strong>und</strong> unterer Spezifikationsgrenze:<br />

C<br />

pk<br />

KASG<br />

<br />

3<br />

mit KASG als kritischem Abstand des Mittelwerts von der jeweils<br />

relevanten oberen oder unteren Spezifikationsgrenze<br />

x<br />

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4.3 Qualitätssicherung<br />

Prozessfähigkeit (8/10)<br />

Beispiel<br />

Quelle: FÜLLER, A.: Statistische Prozessregelung; in: Masing, H.<br />

(Hrsg.): Handbuch der Qualitätssicherung. 2. Aufl., München - Wien<br />

1988, S. 470-472.<br />

<br />

Konstruktionsvorgabe für einen Rohrdurchmesser: 150 ± 10 mm<br />

als Sollwert für den Mittelwert μ der Gr<strong>und</strong>gesamtheit<br />

<br />

Zeichnungstoleranz: 20 mm<br />

OSG = 150+10 = 160 mm / USG = 150-10 = 140 mm<br />

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4.3 Qualitätssicherung<br />

Prozessfähigkeit (9/10)<br />

Standardabweichung: = 2,27<br />

<br />

für beide nachfolgenden Stichprobenfolgen<br />

geschätzt anhand der Stichproben-Spannweiten R<br />

<br />

Mittelwerte x der Stichproben-Mittelwerte<br />

x A<br />

in der Stichprobenfolge A: = 150,07<br />

in der Stichprobenfolge B: = 152,50<br />

x B<br />

als geschätzte Istwerte für den Mittelwert μ der Gr<strong>und</strong>gesamtheit<br />

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4.3 Qualitätssicherung<br />

Prozessfähigkeit (10/10)<br />

Quelle:<br />

FÜLLER, A.:<br />

Statistische Prozessregelung;<br />

in: Masing, H. (Hrsg.): Handbuch<br />

der Qualitätssicherung,<br />

2. Aufl. 1988, S. 471<br />

[überarbeitet].<br />

mit:<br />

s R ~ = 2,27<br />

krit ~ KASG A = 160 - 150,07 = 9,93<br />

krit ~ KASG B = 160 - 152,50 =<br />

7,50<br />

140<br />

150 152 160<br />

Stichprobenfolge<br />

A<br />

x<br />

Stichprobenfolge<br />

A<br />

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4.3 Qualitätssicherung<br />

Kenngrößen (1/4)<br />

Ermittlung der Kenngrößen für die Prozessqualität<br />

Stichprobenfolge A: Stichprobenfolge B:<br />

Prozessstreubreite<br />

f p = (6·2,27):(160-140)·100 = 68,1% o.k., weil ≤ 75%<br />

gewöhnlicher Prozessfähigkeitsindex<br />

C p = (160-140):(6·2,27) = 1,47 o.k., weil ≥ 1,33<br />

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4.3 Qualitätssicherung<br />

Kenngrößen (2/4)<br />

korrigierter Prozessfähigkeitsindex<br />

C pk = (160 -150,07):(3·2,27) C pk = (160 -152,50):(3·2,27)<br />

= 1,46 o.k., weil ≥ 1,33 = 1,10 , weil < 1,33<br />

<br />

ein Prozess gilt als bedingt fähig,<br />

<br />

<br />

wenn zwar f p ≤ 75% <strong>und</strong> C p ≥ 1,33 zutrifft,<br />

aber für den korrigierten Prozessfähigkeitsindex gilt:<br />

1,00 ≤ C pk < 1,33<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 4a<br />

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4.3 Qualitätssicherung<br />

Kenngrößen (3/4)<br />

<br />

Konsequenzen dieser bedingten Prozessfähigkeit sind:<br />

<br />

Erhöhung der Kontrollintensität (adaptive Qualitätssicherung);<br />

<br />

bessere „Zentrierung“, weil der geschätzte Istwert x für den<br />

Mittelwert der Gr<strong>und</strong>gesamtheit aller Prozessausführungen<br />

deutlich von dessen Sollwert μ abweicht …<br />

<br />

z.B. durch Adjustierung der Werkzeugeinstellung<br />

<br />

Prämisse: Soll-Mittelwert μ = (OSG+USG):2<br />

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4.3 Qualitätssicherung<br />

Kenngrößen (4/4)<br />

<br />

Bei einem korrigierten Prozessfähigkeitsindex<br />

C pk < 1,00<br />

gilt ein Prozess selbst dann nicht mehr als (bedingt) fähig, wenn:<br />

<br />

f p ≤ 75% <strong>und</strong> C p ≥ 1,33 noch zutreffen solten<br />

<br />

mangelhafte Einhaltung des Soll-Mittelwerts μ<br />

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4.3 Qualitätssicherung<br />

Anwendungsmöglichkeiten (1/4)<br />

<br />

die Maßzahl PF der Prozessfähigkeit allein ist kaum aussagekräftig,<br />

weil sie nur die Ist-Situation beschreibt<br />

<br />

erst ihr Vergleich mit:<br />

<br />

<br />

normativen Zeichnungstoleranzen etc. <strong>und</strong><br />

normativen Vorstellungen über akzeptable Abweichungen<br />

gestattet es, bedingte Handlungsempfehlungen abzuleiten<br />

<br />

falls ein Prozess als „fähig“ eingestuft wird, dann kann durch den PF<br />

<br />

der Aufwand für Ausschuss <strong>und</strong> Nacharbeit abgeschätzt werden<br />

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4.3 Qualitätssicherung<br />

Anwendungsmöglichkeiten (2/4)<br />

<br />

wenn ein Prozess als „nicht fähig“ erkannt wird, dann:<br />

<br />

entweder nach Prozessalternativen Ausschau halten<br />

<br />

oder Vorbereitungen für ein ungewöhnlich hohes Ausmaß<br />

an Ausschuss oder Nacharbeit treffen<br />

<br />

z.B. bei der Chipfertigung, insbesondere beim <strong>Produktion</strong>sanlauf<br />

<br />

oder die Ursachen der Prozessunfähigkeit untersuchen,<br />

<br />

um durch deren Überwindung / Kompensation<br />

zu einem „fähigen“ Prozess zurückzukehren<br />

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4.3 Qualitätssicherung<br />

Anwendungsmöglichkeiten (3/4)<br />

<br />

wenn ein Prozess nur „bedingt fähig“ klassifiziert wird, dann:<br />

<br />

ist eine Adjustierung der Prozesseinstellungen vorzunehmen<br />

<br />

ist bei temporär erhöhter Kontrollintensität zu überwachen,<br />

<br />

<br />

ob sich der Ist-Mittelwert der Stichprobenmittelwerte<br />

dem Soll-Mittelwert der Gr<strong>und</strong>gesamtheit<br />

wie erwünscht annähert<br />

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4.3 Qualitätssicherung<br />

Anwendungsmöglichkeiten (4/4)<br />

<br />

darüber hinaus können Kenngrößen der Prozessfähigkeit dazu dienen,<br />

<br />

um Prozessalternativen miteinander zu vergleichen<br />

<br />

Erweiterung des betriebswirtschaftlichen Konzepts der<br />

Verfahrenswahl durch Qualitätsgrößen anstelle von Kostengrößen<br />

<br />

um Lieferanten mitzuteilen, welche Qualität (Genauigkeit)<br />

von deren <strong>Produktion</strong>sprozessen erwartet wird<br />

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4.3 Qualitätssicherung<br />

Prozessbeherrschung (1/3)<br />

<br />

oftmals keine klare Abgrenzung zwischen<br />

Prozessfähigkeit <strong>und</strong> Prozessbeherrschung<br />

z.B. JURAN (1991), S. 284; OESS (1993), S. 232 f.<br />

Abgrenzung nach FÜLLER (1988), S. 469:<br />

ein Prozess wird genau dann „beherrscht“, wenn:<br />

<br />

<br />

<br />

systematische Streuungseinflüsse „weitest gehend“ eliminiert sind,<br />

sodass die „restliche“ Streuung der Mittelwerte der Stichproben<br />

„praktisch“ nur noch auf zufälligen Prozessfluktuationen beruht<br />

Problem: Woran erkennt man „systematische“ Streuungseinflüsse?<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 4a<br />

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4.3 Qualitätssicherung<br />

Prozessbeherrschung (2/3)<br />

<br />

mögliche Gründe mangelnder Prozessbeherrschung, die sich als<br />

systematische Streuungseinflüsse äußern können, sind z.B.:<br />

<br />

übermäßiger Werkzeugverschleiß<br />

<br />

verändertes Werkzeug oder veränderte Werkzeugeinstellung<br />

<br />

veränderte Materialart oder Materialbeschaffenheit<br />

<br />

veränderte Umgebungseinflüsse, wie etwa Temperatur,<br />

Luftfeuchtigkeit oder Schwingungen durch andere Maschinen<br />

<br />

mangelnde Sorgfalt / Motivation am „Montagmorgen“<br />

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4.3 Qualitätssicherung<br />

Prozessbeherrschung (3/3)<br />

<br />

meistens wird zunächst versucht, die Beherrschung von Prozessen<br />

– als Voraussetzung für spätere Prozessfähigkeits-Betrachtungen –<br />

herbeizuführen:<br />

<br />

Ausschalten aller systematischen, „externen“ Streuungseinflüsse<br />

<br />

erst danach wird die „interne“ Prozessfähigkeit<br />

der bereits beherrschten Prozesse näher untersucht<br />

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4.3 Qualitätssicherung<br />

Qualitätsfähigkeit (1/6)<br />

<br />

Qualitätsfähigkeit<br />

OESS, A.: Total Quality Management, 3. Aufl., 1994, S. 61.<br />

liegt genau dann vor, wenn ein Betrieb in der Lage ist,<br />

<br />

bei der Erfüllung von Qualitätssicherungs-Aufgaben<br />

ein bestimmtes – aber im Allgemeinen nicht näher präzisiertes –<br />

Niveau der Aufgabenerfüllung zu gewährleisten<br />

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4.3 Qualitätssicherung<br />

Qualitätsfähigkeit (2/6)<br />

<br />

Die Aufgaben der Qualitätssicherung:<br />

<br />

<br />

erschöpfen sich nicht in der Kontrolle der Produktqualität,<br />

sondern erstrecken sich darauf,<br />

in allen betrieblichen Funktionsbereichen nur solche<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Richtlinien,<br />

Planungsprozesse,<br />

Realisierungsprozesse <strong>und</strong><br />

Kontrollprozesse<br />

anzuwenden, welche die erwünschte Produktqualität<br />

sicherstellen sollen<br />

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4.3 Qualitätssicherung<br />

Qualitätsfähigkeit (3/6)<br />

<br />

Die Qualitätssicherung stellt den prozessualen<br />

Qualitätsaspekt in den Vordergr<strong>und</strong><br />

<br />

2. Stufe des Qualitätsmanagements i.w.S.:<br />

<br />

vorsorgliches „Produzieren“ von Qualität durch<br />

Beherrschung <strong>und</strong> Fähigkeit aller qualitätsrelevanten Prozesse<br />

<br />

hat Vorrang gegenüber dem nachsorgenden Prüfen<br />

der Qualität von bereits hergestellten Produkten<br />

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4.3 Qualitätssicherung<br />

Qualitätsfähigkeit (4/6)<br />

<br />

Die Qualitätssicherung vernachlässigt aber den normativen<br />

Qualitätsaspekt weitgehend, indem sie:<br />

<br />

keine Qualitätsziele festlegt<br />

<br />

sondern nur dafür sorgt, dass Richtlinien <strong>und</strong> Prozesse eine<br />

extern vorgegebene, erwünschte Produktqualität sicherstellen<br />

<br />

keine Gestaltungsempfehlungen hinsichtlich<br />

der intern gewünschten Produktqualität<br />

<br />

später: Qualitätspolitik<br />

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4.3 Qualitätssicherung<br />

Qualitätsfähigkeit (5/6)<br />

<br />

„Reflexivität“ des Gedankens der Prozessbeherrschung:<br />

<br />

auch der Prozess des Qualitätssicherns<br />

sollte „beherrscht“ werden<br />

siehe früher: Qualitätssicherung<br />

durch Beherrschung von Prozessen,<br />

Wertschöpfungskette<br />

von PORTER<br />

<br />

<br />

allerdings dort: von „direkten“ <strong>Produktion</strong>sprozessen!<br />

jetzt: auf „indirekte“ Prozesse der Qualitätssicherung übertragen<br />

<br />

„Strukturieren <strong>und</strong> Systematisieren“ der Erfüllung<br />

von Qualitätssicherungsaufgaben durch ein<br />

Qualitätssicherungssystem (QS)<br />

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4.3 Qualitätssicherung<br />

Qualitätsfähigkeit (6/6)<br />

<br />

Prämisse:<br />

<br />

alle „funktionierenden“ QS-Systeme bestehen<br />

aus ähnlichen Aufbau- <strong>und</strong> Ablaufelementen<br />

<br />

es ist möglich, Normen für die Gestaltung:<br />

funktionierender oder gar<br />

erfolgreicher QS-Systeme<br />

aufzustellen,<br />

Abhängigkeit vom<br />

situativen Kontext?<br />

Bezug zu den<br />

Erfolgszielen eines<br />

Unternehmens?<br />

die extern vorgegeben sind (!)<br />

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4.3 Qualitätssicherung<br />

Normenfamilie DIN ISO 9000 ff. (1/9)<br />

Gestaltung von Qualitätssicherungssystemen<br />

<br />

Siegeszug der Normenfamilie DIN ISO 9000 ff.<br />

<br />

übernommen in die<br />

europäische Normenfamilie EN 29000 ff.<br />

Qualität!<br />

<br />

mit EN für „European Norm“<br />

oder „Europa-Norm“<br />

<br />

Ziel: Aufbau von normgerechten<br />

Qualitätssicherungs-Systemen<br />

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4.3 Qualitätssicherung<br />

Normenfamilie DIN ISO 9000 ff. (2/9)<br />

<br />

Auditierung von QS-Systemen auf Gr<strong>und</strong>lage der Normenfamilie<br />

DIN ISO 9000 ff.<br />

<br />

als Beurteilung der Wirksamkeit von QS-Systemen<br />

<strong>und</strong> deren Komponenten<br />

<br />

durch „unabhängige“ <strong>und</strong> systematische Untersuchungen<br />

<br />

Zertifizierung als Nachweis erfolgreicher Qualitätsaudits<br />

durch „neutrale“ <strong>Institut</strong>ionen<br />

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4.3 Qualitätssicherung<br />

Normenfamilie DIN ISO 9000 ff. (3/9)<br />

Komponenten der Normenfamilie DIN ISO 9000 ff.<br />

1) Gr<strong>und</strong>lagen (1986: gr<strong>und</strong>legende Konzepte <strong>und</strong> Definitionen)<br />

DIN ISO 9000: Leitfaden zur Auswahl <strong>und</strong> Anwendung<br />

der Normen über Qualitätssicherung <strong>und</strong><br />

QS-Nachweisführung<br />

2) Auditierung der QS-Systeme Dritter (1985)<br />

DIN ISO 9001: QS-Nachweisstufe für Entwicklung <strong>und</strong><br />

Konstruktion, <strong>Produktion</strong>, Montage <strong>und</strong><br />

K<strong>und</strong>endienst<br />

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4.3 Qualitätssicherung<br />

Normenfamilie DIN ISO 9000 ff. (4/9)<br />

DIN ISO 9002: QS-Nachweisstufe für <strong>Produktion</strong><br />

<strong>und</strong> Montage<br />

DIN ISO 9003: QS-Nachweisstufe für Endprüfungen<br />

3) Auditierung des eigenen QS-Systems (1987)<br />

DIN ISO 9004: Qualitätsmanagement <strong>und</strong> Elemente eines<br />

QS-Systems<br />

Leitfaden zur Entwicklung<br />

<strong>und</strong> Einführung von QS-Systemen<br />

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4.3 Qualitätssicherung<br />

Normenfamilie DIN ISO 9000 ff. (5/9)<br />

Anmerkungen zur Normenfamilie<br />

<br />

DIN ISO 9001 - 9003 sind auf die Auditierung von Zulieferern<br />

durch ihre Abnehmer zugeschnitten<br />

<br />

große wirtschaftliche Bedeutung<br />

<br />

z.B. in der Automobilindustrie<br />

<br />

relativ konventionelle Qualitätsauffassung des „Erprüfens“<br />

von Qualität, insbesondere in DIN ISO 9003<br />

Endprüfungen (!)<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 4a<br />

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4.3 Qualitätssicherung<br />

Normenfamilie DIN ISO 9000 ff. (6/9)<br />

<br />

DIN ISO 9004 zielt auf die Gestaltung<br />

eines innerbetrieblichen QS-Systems ab<br />

<br />

Aufzählung der wesentlichen Aspekte eines QS-Systems<br />

<br />

Vorschläge für den Umgang mit nicht nur technischen,<br />

sondern auch personellen / administrativen Faktoren,<br />

welche auf die Qualität von Produkten <strong>und</strong> Prozessen wirken<br />

<br />

holistischer Ansatz der Qualitätsverantwortlichkeit<br />

<br />

„Gradmesser“ für die Verwirklichung eines TQM-Systems<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 4a<br />

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4.3 Qualitätssicherung<br />

Normenfamilie DIN ISO 9000 ff. (9/9)<br />

Bitte an Studierende:<br />

wenn später berufstätig<br />

eventuell „Spende“ von<br />

Real-Exemplaren solcher<br />

Formblätter<br />

© <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong><br />

10.10.2011 111 von 143


4.3 Qualitätssicherung<br />

Normen-Konformität: Chancen (1/6)<br />

Chancen der Normen-Konformität<br />

<br />

große internationale Akzeptanz der DIN ISO (EN)-Normen:<br />

<br />

alle EU-Staaten, U.S.A. <strong>und</strong> Kanada übernehmen die Normen<br />

als nationale Standards<br />

<br />

Reduktion der Transaktionskosten bei der Suche<br />

nach <strong>Produktion</strong>spartnern mit hohem Qualitätsniveau<br />

<br />

<br />

nachgewiesene Qualitätsfähigkeit anstelle<br />

vager Qualitätsversprechen<br />

vereinfachte Kommunikation durch Vereinheitlichung<br />

von Qualitätsbegriffen <strong>und</strong> Verfahrensweisen<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 4a<br />

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4.3 Qualitätssicherung<br />

Normen-Konformität: Chancen (2/6)<br />

<br />

angesichts zunehmender internationaler Zulieferer- <strong>und</strong><br />

<strong>Produktion</strong>snetzwerke<br />

<br />

Global Sourcing / Global Manufacturing<br />

besitzen die Normen große Bedeutung für den Nachweis<br />

der jeweils erwünschten Qualitätsfähigkeit:<br />

<br />

internationale <strong>und</strong> nationale Akquisition von Zulieferaufträgen<br />

<br />

große Automobilproduzenten akzeptieren z.B. nur noch<br />

Lieferanten, die bestimmte Auditierungsnachweise / Zertifikate<br />

beibringen können<br />

<br />

wesentlicher Bestandteil der Vertragsgestaltung zur Regelung<br />

der Qualitätsverpflichtungen bei <strong>Produktion</strong>sverbünden<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 4a<br />

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4.3 Qualitätssicherung<br />

Normen-Konformität: Chancen (3/6)<br />

<br />

Anleitung zum systematischen Aufbau eines QS-Systems<br />

<br />

in dem die Erfahrungen früherer Qualitätsexperimente<br />

kondensiert sind<br />

<br />

Wissensmanagement: „knowledge reuse“<br />

<br />

Vermeidung überflüssigen Lernaufwands<br />

<br />

Informationsökonomie<br />

<br />

Rückgriff auf „Bewährtes“ / „best practices“<br />

<br />

hilfreich für Akzeptanz im Unternehmen<br />

<br />

detaillierte Hilfestellungen<br />

<br />

z.B. Gliederung QS-Handbuch<br />

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4.3 Qualitätssicherung<br />

Normen-Konformität: Chancen (4/6)<br />

<br />

Abwehr von Ansprüchen aufgr<strong>und</strong><br />

verschärfter Produzentenhaftung<br />

<br />

Beweislastumkehr zu Lasten des Produzenten:<br />

<br />

Nachweis einer fehlerfreien <strong>Produktion</strong>sweise<br />

<strong>und</strong> eines funktionierenden QS-Systems<br />

<br />

wird durch „Beweis des ersten Anscheins“ zugunsten des<br />

Produzenten entkräftet,<br />

<br />

wenn er über ein QS-System auf dem „state of the art“ verfügt<br />

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4.3 Qualitätssicherung<br />

Normen-Konformität: Chancen (5/6)<br />

<br />

Problem:<br />

<br />

<br />

<br />

wenn ein Betrieb für mehrere Abnehmer tätig ist <strong>und</strong><br />

von diesen Abnehmern jeder einen eigenen Nachweis der<br />

Qualitätsfähigkeit fordert,<br />

dann entstehen dem Betrieb beträchtliche Nachweiskosten,<br />

die zum <strong>Teil</strong> auf red<strong>und</strong>anten Mehrfachnachweisen beruhen<br />

<br />

<br />

Beurteilung der Qualitätsfähigkeit eines Betriebs<br />

durch unabhängige <strong>Institut</strong>ionen<br />

tatsächlich?<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 4a<br />

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4.3 Qualitätssicherung<br />

Normen-Konformität: Chancen (6/6)<br />

<br />

Lösung:<br />

<br />

Auditierung durch überbetriebliche Spezialisten<br />

(Neo-Taylorismus?)<br />

<br />

<br />

<br />

Deutsche Gesellschaft zur Zertifizierung von<br />

Qualitätssicherungssystemen mbH (DQS)<br />

Deutsches <strong>Institut</strong> für Normung (DIN)<br />

Technische Überwachungsvereine (TÜV)<br />

<br />

Ausstellung eines Zertifikats („Zertifizierung“)<br />

im Falle einer positiven Auditierung<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 4a<br />

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4.3 Qualitätssicherung<br />

Normen-Konformität: Risiken (1/5)<br />

Risiken der Normen-Konformität<br />

<br />

Durch jede Normierung droht eine „Zementierung“ des Status quo:<br />

<br />

<br />

<br />

suboptimale Regelungen werden festgeschrieben<br />

zukünftige Verbesserungen können sich<br />

wegen ihrer Nonkonformität nur schwer etablieren<br />

der Gedanke kontinuierlicher Verbesserungen ist in der<br />

Normenfamilie (noch) nicht enthalten,<br />

<br />

<br />

obwohl er ein wesentlicher Bestandteil<br />

moderner Qualitätsphilosophien ist<br />

Kaizen, Kontinuierlicher Verbesserungsprozess (KVP)<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 4a<br />

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4.3 Qualitätssicherung<br />

Normen-Konformität: Risiken (2/5)<br />

<br />

je größer der Kreis der Beteiligten ist, desto größer ist die Tendenz<br />

<br />

<br />

<br />

sich auf den kleinsten gemeinsamen Nenner zu einigen<br />

hier besonders große Gefahr wegen der<br />

großen internationalen Akzeptanz<br />

Kritik: andere Normen mit teilweise höheren<br />

Qualitätsstandards sind übergangen worden:<br />

<br />

<br />

MIL: eine besonders strenge Spezifikation für hohe Qualität<br />

von Materialien <strong>und</strong> elektronischen Bauteilen im Militär-Bereich<br />

AQAP [NATO]: Allied Quality Assurance Publications<br />

im Internet veröffentlicht!<br />

Tenor: alles, was in DIN ISO 9000 ff. gilt, aber zusätzlich KVP<br />

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4.3 Qualitätssicherung<br />

Normen-Konformität: Risiken (3/5)<br />

<br />

Unvollständigkeit der Normen:<br />

<br />

keine Auskunft über die Art,<br />

in der ein QS-System zu dokumentieren ist<br />

<br />

bis auf Gliederungshilfen für ein QS-Handbuch<br />

<br />

keine Aufschlüsse über eine „vernünftige“ Qualitätspolitik<br />

<br />

aber: Kann das überhaupt Gegenstand einer<br />

situationsunabhängigen Normung sein?<br />

<br />

Einfluss der situativen Kontextfaktoren?<br />

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4.3 Qualitätssicherung<br />

Normen-Konformität: Risiken (4/5)<br />

<br />

relativ geringe Gewichtung<br />

der qualitätsrelevanten „soft factors“<br />

<br />

Führungsstil<br />

<br />

Kommunikationsverhalten<br />

<br />

Arbeitsklima<br />

Unternehmenskultur ...<br />

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4.3 Qualitätssicherung<br />

Normen-Konformität: Risiken (5/5)<br />

<br />

hohes Risiko der Investition in die Normenkonformität:<br />

<br />

ressourcenintensive Vorbereitung<br />

einer Fremd-Auditierung<br />

<br />

ca. 6 bis 18 Monate<br />

Vorbereitungszeit<br />

http://www.qm-guru.de/faq/was-kostet-deraufbau-eines-qm-systems-nach-din-en-iso-9001/<br />

<br />

Auditierungskosten<br />

ca. 10.000 – 50.000 €<br />

<br />

beträchtliche Fehlinvestition <strong>und</strong> Reputationsschädigung<br />

bei Verweigerung der Zertifikatserteilung<br />

Stand: 10/2011<br />

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4.3 Qualitätssicherung<br />

DIN-EN-ISO 9001:2000-2009 − Überblick (1/5)<br />

DIN-EN-ISO 9001:2000 zuletzt aktualisiert 2009<br />

als Nahtstelle zum Total Quality Management<br />

<br />

Anlass: umfangreiche Kritik an der Normenfamilie 9000 ff.<br />

„veraltet“: entstanden / dokumentiert ca. 1985-1987,<br />

zuletzt aktualisiert 1994<br />

<br />

daher keine (explizite) Berücksichtigung von Einsichten<br />

aus dem TQM-Konzept, insbesondere von:<br />

<br />

<br />

Orientierung an Geschäftsprozessen<br />

Leitidee der kontinuierlichen Verbesserung (KVP)<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 4a<br />

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4.3 Qualitätssicherung<br />

DIN-EN-ISO 9001:2000-2009 − Überblick (2/5)<br />

<br />

Erzeugen von „Papiersystemen“<br />

<br />

<br />

<br />

anstelle durchgreifender<br />

Änderungen der Geschäftsprozesse<br />

weil primäres Ziel die Erfüllung der Nachweisanforderungen<br />

der Norm war<br />

Leitfaden aller Bemühungen:<br />

die 20 Elemente der sogenannten „Nachweisstufe“<br />

Zertifizierung degeneriert zum „Selbstzweck“<br />

<br />

aber nicht die tatsächlichen Abläufe im Unternehmen<br />

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4.3 Qualitätssicherung<br />

DIN-EN-ISO 9001:2000-2009 − Überblick (3/5)<br />

<br />

schwer verständliche Normensprache,<br />

die auf erhebliche Akzeptanzwiderstände stieß<br />

<br />

<br />

außerhalb klassischer Industriebetriebe<br />

im höheren Management<br />

<br />

mangelhafte K<strong>und</strong>enorientierung<br />

PFITZINGER (2001), S. 12:<br />

<br />

Man kann „mit der ISO 9000 auch die <strong>Produktion</strong><br />

von Betonschwimmwesten zertifizieren“ lassen!<br />

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4.3 Qualitätssicherung<br />

DIN-EN-ISO 9001:2000-2009 − Überblick (4/5)<br />

<br />

Intransparenz <strong>und</strong> Überregulierung<br />

<br />

Umfang der Normenfamilie 9000 ff.: über 1.000 Seiten!<br />

<br />

Aktion:<br />

<br />

Langzeitrevision der DIN-ISO-EN-Normenfamilie<br />

gegen Ende der 90er Jahre: 1997 (1 st Working Draft)<br />

<br />

Resultat:<br />

im Wesentlichen eine neue Norm 9001:2000<br />

<br />

gültig seit dem 15.12.2000 („lean“: mit weniger als 400 Seiten)<br />

Übergangsfrist für alle Unternehmen 3 Jahre, d.h. bis 12/2003<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 4a<br />

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Leitkonzept: „generischer“ Prozesszyklus des Qualitätsmanagements<br />

ständige Verbesserung<br />

des Qualitätsmanagement-Systems<br />

K<strong>und</strong>en<br />

(im TQM: Stakeholder):<br />

Anforderungen an die Produkte<br />

<br />

Management<br />

der Mittel<br />

(Ressourcen)<br />

Input<br />

Verantwortung<br />

der Leitung<br />

Produkt-<br />

(Prod.prozess-)<br />

realisierung<br />

Messung,<br />

Analyse,<br />

Verbesserung<br />

Output<br />

<br />

K<strong>und</strong>en<br />

(im TQM: Stakeholder):<br />

Zufriedenheit mit den Produkten<br />

Ressourcen<br />

<strong>Produktion</strong>sprozesse<br />

Produkte


4.3 Qualitätssicherung<br />

DIN-EN-ISO 9001:2000-2009 − Neuerungen (1/6)<br />

die wesentlichen Neuerungen von DIN-EN-ISO 9001:2000<br />

<br />

wesentlich stärkere Ausrichtung des Qualitätsmanagements (QM) auf:<br />

<br />

Geschäftsprozesse<br />

<br />

betriebswirtschaftliche Prozessorientierung<br />

<br />

k<strong>und</strong>enzentrierte Qualitätsperspektive ( FEIGENBAUM)<br />

<br />

kontinuierliche Verbesserung von Prozessen <strong>und</strong> QM-Systemen<br />

<br />

Übereinstimmung mit Total Quality Management & Lean Production<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 4a<br />

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4.3 Qualitätssicherung<br />

DIN-EN-ISO 9001:2000-2009 − Neuerungen (2/6)<br />

<br />

die „Norm“ 9001:2000 spezifiziert die Inhalte <strong>und</strong> die Terminologie<br />

<br />

Ontologien!<br />

<br />

Interesse für eine Diplomarbeit?<br />

eines modernen Qualitätsmanagement-Systems<br />

<br />

<br />

nicht mehr nur Charakter eines Leitfadens wie in 9000 (alt)<br />

zur „Auswahl <strong>und</strong> Anwendung“ der Normen 9000 ff.<br />

aber: die inhaltlichen Spezifikationen bleiben auch weiterhin<br />

zum <strong>Teil</strong> wenig konkret<br />

<br />

<br />

wie bereits bei der Normenfamilie DIN 9000 ff.<br />

z.B. bei der Ausgestaltung des QM-Handbuchs<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 4a<br />

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4.3 Qualitätssicherung<br />

DIN-EN-ISO 9001:2000-2009 − Neuerungen (3/6)<br />

<br />

für spezialisierte Consultants bleibt also ein „reichhaltiges“<br />

Betätigungsfeld erhalten<br />

<br />

vgl. beispielsweise im Internet:<br />

<br />

<br />

http://www.qm-guru.de/sonstiges/iso-9001-<br />

zertifizierung-einfach/iso-9001-2009/<br />

mit Berechnung von Zertifizierungskosten<br />

<strong>und</strong> von QM-Berater-Kosten<br />

http://www.rossmanith.com/index.aspx<br />

…<br />

<br />

Beratung zur Qualitätssicherung als „Geschäftsmodell“<br />

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http://www.qm-guru.de/sonstiges/iso-9001-<br />

zertifizierung-einfach/iso-9001-2009/


4.3 Qualitätssicherung<br />

DIN-EN-ISO 9001:2000-2009 − Neuerungen (5/6)<br />

<br />

für Interessierte als pragmatische Anregungen<br />

zur Gestaltung eines QM-Handbuchs:<br />

<br />

WAGNER, K.W. (Hrsg.):<br />

PQM – Prozessorientiertes Qualitätsmanagement<br />

– Leitfaden zur Umsetzung der ISO 9001:2000.<br />

4. Aufl., München - Wien 2008.<br />

mit Formularen zur strukturierten<br />

Prozessdokumentation<br />

mit Vorschlägen zur Realisierung in „elektronischer“ Form<br />

als Intranet-Hypertext-Dokument<br />

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4.3 Qualitätssicherung<br />

9001:2000-2009 − Neuerungen (6/6)<br />

Gegenüberstellung<br />

von inhaltlichen<br />

Entsprechungen<br />

<strong>und</strong> Neuerungen<br />

der Norm 9001:2000<br />

gegenüber<br />

ihrer Vorgängerin<br />

9001:1994<br />

© <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong><br />

10.10.2011 133 von 143


4.3 Qualitätssicherung<br />

DIN-EN-ISO 9001:2000-2009 − Neuerungen (7/7)<br />

Neueinführung DIN-EN-ISO 9001:2008<br />

<br />

oftmals als auch als DIN-EN-ISO 9001:2009 bezeichnet<br />

DIN-EN-ISO 9001:2000 endete im November 2008<br />

<br />

Übergangszeitraum für alle Unternehmen von maximal 24 Monaten,<br />

d.h. bis zum 14.11.2010<br />

Übernahme der Aufgaben durch ISO 9001:2008<br />

<br />

<br />

<br />

keine Veränderung der Gr<strong>und</strong>struktur<br />

keine neuen Anforderungen ans Qualitätsmanagement<br />

keine Erhöhung des Anspruchsniveaus<br />

<br />

bestehende Anforderungen wurden präzisiert <strong>und</strong> ergänzt<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 4a<br />

134 von 143


4.3 Qualitätssicherung<br />

DIN-EN-ISO 9001:2000-2009 − Detailaspekte (1/9)<br />

einige wesentliche Detailaspekte<br />

<br />

qualitätsrelevante Prozesse sind im gesamten Unternehmen<br />

<br />

nach einem einheitlichen Schema zu erfassen <strong>und</strong> zu dokumentieren<br />

<br />

stärkere Betonung der Verantwortlichkeit der Unternehmensleitung<br />

<br />

für alle Funktionen, aber auch die o.a. Prozesse werden<br />

<br />

<br />

„messbare“ Qualitätsziele festgelegt <strong>und</strong> überprüft<br />

Operationalisierung der kontinuierlichen Verbesserung<br />

eigenständige Qualitätsdimension in einer Balanced Scorecard ?<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 4a<br />

135 von 143


4.3 Qualitätssicherung<br />

DIN-EN-ISO 9001:2000-2009 − Detailaspekte (2/9)<br />

<br />

die Norm 9001:2000 fokussiert sich auf die K<strong>und</strong>enperspektive<br />

<br />

aber auch Interessen anderer Stakeholder berücksichtigt<br />

<br />

die Messung der K<strong>und</strong>enzufriedenheit wird ausdrücklich gefordert<br />

<br />

QM-System mit Nahtstelle zu CRM-Systemen<br />

<br />

die Messung der Prozessfähigkeit wird ausdrücklich gefordert<br />

<br />

unmittelbarer Anschluss an die „konventionelle“ Qualitätssicherung<br />

der alten Normenfamilie DIN ISO 9000 ff.<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 4a<br />

136 von 143


4.3 Qualitätssicherung<br />

9001:2000-2009 − … (3/9)<br />

ein aktuelles<br />

Zertifikat nach<br />

DIN-EN-ISO<br />

9001:2009<br />

© <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong><br />

10.10.2011 137 von 143


4.3 Qualitätssicherung<br />

9001:2000-2009 − … (4/9)<br />

ein aktuelles<br />

Zertifikat nach<br />

DIN-EN-ISO<br />

9001:2008<br />

© <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong><br />

10.10.2011 138 von 143


4.3 Qualitätssicherung<br />

DIN-EN-ISO 9001:2000-2009 − Detailaspekte (6/9)<br />

Zertifizierung nach<br />

DIN-EN-ISO 9001:2000<br />

für eine internationale<br />

wissenschaftliche Fachzeitschrift


4.3 Qualitätssicherung<br />

DIN-EN-ISO 9001:2000-2009 − Detailaspekte (7/9)<br />

in: Wochen-Blick Essen,<br />

Ausgabe März 2007


4.3 Qualitätssicherung<br />

DIN-EN-ISO 9001:2000-2009 − Detailaspekte (8/9)<br />

<br />

das revidierte Normenwerk umfasst neben<br />

der zentralen Norm 9001:2000 (bis 9001:2009) auch noch:<br />

Norm 10011:2000<br />

<br />

als Leitfaden für die Auditierung<br />

Norm 9000:2000<br />

als Ersatz für die alten Normen 9000 <strong>und</strong> 8402<br />

Gr<strong>und</strong>lagen von QM-Systemen <strong>und</strong><br />

Begriffsfestlegungen zum Qualitätsmanagement<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 4a<br />

142 von 143


4.3 Qualitätssicherung<br />

DIN-EN-ISO 9001:2000-2009 − Detailaspekte (9/9)<br />

Norm 9004:2000<br />

anstelle der alten Norm 9004<br />

<br />

<br />

<br />

die neuen Normen 9000/9004:2000 sind jetzt einheitlich gegliedert<br />

die neue Norm 9004:2000 ist kein Leitfaden zum Aufbau<br />

eines QM-Systems / zur Realisierung der 9001:2000-Anforderungen<br />

sondern ein eigenständiger Leitfaden zur Verbesserung<br />

(„Optimierung“) eines QM-Systems<br />

<br />

die alten Normen 9002 <strong>und</strong> 9003 entfallen, da sie:<br />

<br />

in die neue Norm 9001:2000 eingeflossen sind<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 4a<br />

143 von 143


4 Qualitätsmanagement<br />

4.1 Wandlungen des Qualitätsverständnisses<br />

4.2 Klassische Qualitätskontrolle<br />

4.3 Qualitätssicherung<br />

4.4 Total Quality Management<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 4b<br />

1 von 125


4.4 Total Quality Management<br />

TQM-Philosophie: Überblick (1/5)<br />

Total Quality Management<br />

<br />

3. <strong>und</strong> derzeit „modernste“ Stufe<br />

des Qualitätsmanagements i.w.S.<br />

<br />

<br />

in Japan seit den 50er Jahren in der betrieblichen Praxis<br />

kontinuierlich entwickelt <strong>und</strong> heute von den meisten international<br />

agierenden Industriebetrieben Japans angewendet<br />

in den 80er, vor allem 90er Jahren in westlichen Industrieländern<br />

zu „der“ Ton angebenden Qualitätskonzeption aufgestiegen<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 4b<br />

2 von 125


4.4 Total Quality Management<br />

TQM-Philosophie: Überblick (2/5)<br />

<br />

TQM unter verschiedenartigen Bezeichnungen bekannt:<br />

<br />

TQC: Total Quality Control<br />

A.V. FEIGENBAUM 1986<br />

<br />

CWQC: Company Wide Quality Control<br />

K. ISHIKAWA 1976<br />

<br />

starke inhaltliche <strong>und</strong> entwicklungsbedingte Überschneidungen mit<br />

<br />

<br />

dem Lean-Management-Konzept (LM)<br />

daher Gestaltungsprinzipien des LM problemlos auf das TQM<br />

übertragbar (vice versa)<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 4b<br />

3 von 125


4.4 Total Quality Management<br />

TQM-Philosophie: Überblick (3/5)<br />

<br />

DIN ISO 8402: TQM ist eine auf …<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

der Mitwirkung aller ihrer Mitarbeiter<br />

beruhende Führungsmethode einer Organisation,<br />

die Qualität in den Mittelpunkt stellt <strong>und</strong><br />

durch Zufriedenstellung der K<strong>und</strong>en<br />

auf langfristigen Geschäftserfolg sowie<br />

auf Nutzen für die Mitglieder der Organisation <strong>und</strong><br />

für die Gesellschaft zielt.<br />

diese Norm ist in die „moderne“ DIN-EN-ISO-Norm 9001:2000-2009<br />

eingegangen siehe Abschnitt 4.3 zur Qualitätssicherung<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 4b<br />

4 von 125


4.4 Total Quality Management<br />

TQM-Philosophie: Überblick (4/5)<br />

OESS, A.: Total Quality Management, 3. Aufl., Wiesbaden 1994, S. 89:<br />

TQM ist …<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

ein langfristiges, integriertes Konzept,<br />

die Qualität von Produkten <strong>und</strong> Dienstleistungen einer Unternehmung<br />

in Entwicklung, Konstruktion, Einkauf, Fertigung <strong>und</strong> K<strong>und</strong>endienst<br />

durch die Mitwirkung aller Mitarbeiter<br />

termingerecht <strong>und</strong> zu günstigen Kosten zu gewährleisten<br />

sowie kontinuierlich zu verbessern,<br />

um eine optimale Bedürfnisbefriedigung der Konsumenten<br />

zu ermöglichen.<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 4b<br />

5 von 125


TQM als umfassende („total“) Qualitätskonzeption<br />

QS: Dominanz<br />

der Spezialisten<br />

im Qualitätswesen<br />

QS: Orientierung<br />

nur an Entwicklungs<strong>und</strong><br />

Herstellungsprozessen<br />

umfassende<br />

Einbeziehung aller<br />

Mitarbeiter, insb.<br />

des Managements<br />

„umfassende”<br />

K<strong>und</strong>enorientierung<br />

(stakeholder-Konzept)<br />

Total<br />

Quality<br />

Management<br />

umfassende<br />

Prozessorientierung,<br />

z.B. inkl. Vertriebs- <strong>und</strong><br />

Verwaltungsprozessen<br />

Berücksichtigung des<br />

gesamten Produkt-<br />

Lebenszyklus<br />

QS: Orientierung an technischen<br />

Qualitätsanforderungen<br />

(Ingenieurorientierung)<br />

QS: Beschränkung auf<br />

Lebensphase bis zum<br />

Ablauf der Garantiezeit


4.4 Total Quality Management<br />

TQM-Philosophie: Mitarbeiter (1/10)<br />

Einbeziehung aller Mitarbeiter<br />

<br />

Die „<strong>Produktion</strong>“ von Qualität ist nicht Aufgabe<br />

<br />

<br />

einer spezialisierten Abteilung (Qualitätswesen) oder<br />

eines speziellen Funktionsbereichs (Qualitätssicherung)<br />

sondern eines jeden Mitarbeiters in allen betrieblichen Bereichen<br />

<br />

Vorentscheidungen über die Zuverlässigkeit <strong>und</strong> Haltbarkeit<br />

von Produkten im Konstruktionsbereich<br />

<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 4b<br />

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4.4 Total Quality Management<br />

TQM-Philosophie: Mitarbeiter (2/10)<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Verarbeitungsqualität im Fertigungs- <strong>und</strong> Montagebereich<br />

Servicequalität im Bereich von K<strong>und</strong>endienst <strong>und</strong> Vertrieb<br />

Imagequalität im Marketingbereich<br />

„Zeitqualität“ (i.w.S. von A. OESS) durch Planungshandlungen<br />

im Bereich der Verwaltung (z.B. Arbeitsvorbereitung)<br />

bis hin zu überbetrieblichen Qualitätsanforderungen,<br />

insbesondere an die Lieferanten,<br />

<br />

z.B. bei Just-in-Time-<strong>Produktion</strong> „fehlerfreie“ Vorprodukte zu liefern<br />

sogenannte „Null“-Fehler-Strategie<br />

Einwand: „praktisch unmöglich“ „p.p.m.“ / Software<br />

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4.4 Total Quality Management<br />

TQM-Philosophie: Mitarbeiter (3/10)<br />

<br />

integrierter Ansatz:<br />

<br />

Qualität soll nicht ressortspezifisch<br />

von den Mitarbeitern einer Organisationseinheit (Abteilung),<br />

<br />

sondern ressortübergreifend<br />

im Interesse der Gesamtunternehmung behandelt werden<br />

<br />

starke Tendenz zu ressortübergreifender Teamarbeit in<br />

Qualitätszirkeln<br />

Projektteams<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 4b<br />

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4.4 Total Quality Management<br />

TQM-Philosophie: Mitarbeiter (4/10)<br />

<br />

Bottom-up- <strong>und</strong> Top-down-Ansatz:<br />

<br />

Qualität muss von jedem Mitarbeiter an seinem Arbeitsplatz<br />

„produziert“ – <strong>und</strong> auch verantwortet – werden: „Gemba“-Prinzp<br />

<br />

versus: Qualitätsverantwortung bei spezialisierten Kontrolleuren<br />

<br />

Vorbildfunktion des Top-Managements<br />

<br />

<br />

Qualitätsbewusstsein muss glaubwürdig<br />

vorgelebt <strong>und</strong> „kommuniziert“ werden<br />

„Leiter des Qualitätsmanagements“ ist<br />

die Unternehmungsführung selbst<br />

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4.4 Total Quality Management<br />

TQM-Philosophie: Mitarbeiter (5/10)<br />

<br />

intensive Maßnahmen der Personalentwicklung:<br />

<br />

Training spezieller Analyse- <strong>und</strong> Gestaltungsmethoden („Techniken“)<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

ISHIKAWA-Diagramme<br />

PARETO-Analysen<br />

Quality Function Deployment<br />

Failure Modes and Effects Analysis<br />

Wertanalysen ...<br />

<br />

<br />

führt zum „job enlargement“ durch Erweiterung<br />

der „Methodenkompetenz“ der Mitarbeiter<br />

<br />

eines der Ausbildungsziele an der Universität<br />

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4.4 Total Quality Management<br />

TQM-Philosophie: Mitarbeiter (6/10)<br />

<br />

Training von Gruppenarbeits- <strong>und</strong> Kommunikationstechniken<br />

<br />

Bereitschaft fördern, ständig hinzuzulernen<br />

Qualitätsprobleme<br />

<br />

<br />

Kaizen: kontinuierliche Verbesserung<br />

abermals: Nahtstelle zu Lean Production<br />

<br />

„Umerziehung“ aller Mitarbeiter zu einer konsequent<br />

qualitätsorientierten Denk- <strong>und</strong> Handlungsweise<br />

<br />

<br />

Hewlett Packard: 2-Tages-Seminare<br />

<br />

neben Methodenkompetenzen erlangen vor allem „soft skills“<br />

eine zunehmende Bedeutung im beruflichen Alltag<br />

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4.4 Total Quality Management<br />

TQM-Philosophie: Mitarbeiter (7/10)<br />

<br />

Folgen:<br />

<br />

Eigenverantwortlichkeit <strong>und</strong> Selbstbestimmungswille<br />

der zunehmend qualifizierten Mitarbeiter steigen an<br />

<br />

Mitarbeiterführung:<br />

<br />

<br />

weniger Anweisung <strong>und</strong> Kontrolle<br />

stattdessen „betreuende“ Führung oder „Coaching“<br />

<br />

die Führungskraft als Moderator<br />

<br />

<br />

der seinen Mitarbeitern beratend zur Seite steht<br />

<strong>und</strong> sich um deren Arbeitsbedingungen kümmert<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 4b<br />

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4.4 Total Quality Management<br />

TQM-Philosophie: Mitarbeiter (8/10)<br />

... <strong>und</strong> eine Fülle wohlklingender „Bekenntnisse“:<br />

<br />

<br />

„Die wichtigste Ressource ist der einzelne Mitarbeiter.“<br />

„Schaffung einer neuen Arbeitskultur, in welcher der Mensch<br />

im Mittelpunkt des Handelns <strong>und</strong> Denkens steht.“<br />

<br />

Aufwertung des Humankapitals<br />

<br />

wie beim Lean Management<br />

<br />

humanzentrierte Führungskonzepte<br />

<br />

partizipativer Führungsstil: Coaching<br />

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4.4 Total Quality Management<br />

TQM-Philosophie: Mitarbeiter (9/10)<br />

<br />

Abbau der Statusunterschiede im betrieblichen Alltag<br />

<br />

Büros<br />

<br />

Kantinen<br />

Anrede ...<br />

<br />

Offenheit für Mitarbeiter-Vorschläge<br />

<br />

kontinuierliche Verbesserung<br />

<br />

„Wiederbelebung“ des betrieblichen Vorschlagswesens<br />

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4.4 Total Quality Management<br />

TQM-Philosophie: Mitarbeiter (10/10)<br />

<br />

gr<strong>und</strong>sätzlich:<br />

<br />

Vertrauen in die Fähigkeiten der Mitarbeiter<br />

<br />

<br />

Kontroll-Mechanismen werden abgebaut<br />

zugunsten einer Konzentration auf die Mitarbeiter-Motivierung<br />

<br />

im Fehlerfall:<br />

<br />

<br />

keine generelle Schuldzuweisung an „die“ Mitarbeiter<br />

sondern individuelle Gespräche mit dem Ziel<br />

<br />

die Ursachen von Fehlern aufzuspüren <strong>und</strong> abzustellen<br />

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4.4 Total Quality Management<br />

TQM-Philosophie: K<strong>und</strong>enorientierung (1/5)<br />

umfassende K<strong>und</strong>enorientierung<br />

<br />

im scharfen Gegensatz zur einseitig ingenieurtechnisch<br />

ausgelegten Qualitätsauffassung nach DIN 55.350<br />

<br />

leitet TQM Qualität aus den Bedürfnissen oder<br />

Anforderungen der K<strong>und</strong>en her<br />

<br />

scheinbare Verletzung des „ganzheitlichen“ Ansatzes<br />

<br />

eng verwandt mit den Qualitätsauffassungen<br />

<br />

von FEIGENBAUM <strong>und</strong> JURAN<br />

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4.4 Total Quality Management<br />

TQM-Philosophie: K<strong>und</strong>enorientierung (2/5)<br />

<br />

aber:<br />

<br />

<br />

keine Beschränkung lediglich auf „Konsumenten“,<br />

sondern auf beliebige K<strong>und</strong>engruppen<br />

K<strong>und</strong>en sind auch:<br />

<br />

<br />

Produzenten, die z.B. Investitionsgüter am Markt nachfragen,<br />

als externe K<strong>und</strong>en<br />

Mitarbeiter auf nachgelagerten <strong>Produktion</strong>sstufen<br />

„the next process is your customer“ / Market-in-Prinzip<br />

als interne K<strong>und</strong>en<br />

<br />

Differenzierung „extern intern“ wie bei JURAN<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 4b<br />

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4.4 Total Quality Management<br />

K<strong>und</strong>enorientierung (3/5)<br />

k<strong>und</strong>enorientierte<br />

Qualitäts-Leitlinien<br />

überlegen Sie bitte:<br />

a) wie solche Leitlinien zur<br />

Qualitätsauffassung von<br />

DEMING passen<br />

b) wie ein „Büro für K<strong>und</strong>enzufriedenheit“<br />

zu den<br />

Prinzipien von TQM passt<br />

© <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong><br />

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4.4 Total Quality Management<br />

TQM-Philosophie: K<strong>und</strong>enorientierung (4/5)<br />

<br />

Ausweitung des K<strong>und</strong>enbegriffs bis hin zum<br />

„wahrlich umfassenden“ Stakeholder-Konzept:<br />

<br />

<br />

die Qualitätsanforderungen aller an einer Unternehmung<br />

Interessierten müssen berücksichtigt werden; z.B. auch:<br />

Interessen von Politikern an der Ges<strong>und</strong>heitsverträglichkeit<br />

von Produkten<br />

<br />

Zigaretten-Branche: aktuelle Probleme vor allem in den U.S.A.<br />

<br />

Interessen von Umweltschützern an der umweltverträglichen<br />

Nutzung <strong>und</strong> Entsorgung von Produkten<br />

<br />

<br />

Kfz-Branche: Diesel-Partikelfilter / Feinstaub-Richtlinie der EU<br />

PC-Branche: Elektronikschrott-Entsorgung<br />

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4.4 Total Quality Management<br />

TQM-Philosophie: K<strong>und</strong>enorientierung (5/5)<br />

<br />

Techniken zur systematischen Erfassung <strong>und</strong> Umsetzung<br />

von K<strong>und</strong>enbedürfnissen <strong>und</strong> -anforderungen<br />

<br />

konventionelle statistische Techniken der Marktforschung<br />

<br />

Technik des Quality Function Deployment (QFD):<br />

<br />

Umsetzen von K<strong>und</strong>enanforderungen in einzeln prüfbare,<br />

erwünschte Produkteigenschaften<br />

<br />

Umsetzen der erwünschten Produkteigenschaften<br />

in konkrete Fertigungs- <strong>und</strong> Montageanforderungen<br />

<br />

Problem: Kennen K<strong>und</strong>en ihre „latenten“ Bedürfnisse?<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 4b<br />

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4.4 Total Quality Management<br />

TQM-Philosophie: Prozessorientierung (1/5)<br />

umfassende Prozessorientierung<br />

<br />

Prozessbeherrschung <strong>und</strong> Prozessfähigkeit<br />

<br />

<br />

<br />

wie bei der „klassischen“ Qualitätssicherung<br />

aber nicht mehr auf Fertigungs- <strong>und</strong> Montageprozesse konzentriert<br />

sondern in Bezug auf alle Prozesse<br />

entlang der Wertschöpfungskette<br />

<br />

<br />

mit Fokussierung auf Geschäftsprozessen<br />

statt „nur“ <strong>Produktion</strong>sprozessen<br />

inkl. Verwaltungsprozessen <strong>und</strong> anderen „indirekten“ Prozessen<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 4b<br />

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4.4 Total Quality Management<br />

TQM-Philosophie: Prozessorientierung (2/5)<br />

<br />

„Dynamisierung“ der Prozessorientierung<br />

<br />

(Business) Process Reengineering<br />

zur systematischen Verbesserung der Prozessstruktur<br />

Unterschied zur „klassischen“ Rationalisierung?<br />

in der Regel<br />

inkrementell,<br />

nicht radikal<br />

wie bei<br />

HAMMER/<br />

CHAMPY<br />

<br />

integrativer Ansatz: angestrebt wird …<br />

<br />

<br />

nicht die ressortspezifische Optimierung von <strong>Teil</strong>-Prozessen<br />

sondern die ressortübergreifende<br />

Optimierung vollständiger Prozessketten<br />

<br />

„interfunktionale“ Zusammenarbeit<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 4b<br />

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4.4 Total Quality Management<br />

TQM-Philosophie: Prozessorientierung (3/5)<br />

<br />

Techniken zur systematischen Analyse <strong>und</strong> Verbesserung<br />

der Prozessqualität:<br />

<br />

Einführung von „Management-Indikatoren“<br />

zur Beurteilung der Prozessqualität, wie z.B.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Fehlerquoten,<br />

Durchlaufzeiten,<br />

Termintreue <strong>und</strong><br />

Produktivität<br />

Vorsicht: sehr weit gefasster Qualitätsbegriff!<br />

<br />

Nahtstelle zum Benchmarking<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 4b<br />

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4.4 Total Quality Management<br />

TQM-Philosophie: Prozessorientierung (4/5)<br />

<br />

Qualitätsphilosophie „speak with data“<br />

<br />

<br />

<br />

E.W. DEMING: Wichtigkeit exakter Daten<br />

aber Warnung vor „Datenhörigkeit“<br />

dialektische Qualitätsauffassung<br />

<br />

Übernahme der statistischen Prozesskontrolle (SPC)<br />

<strong>und</strong> der fortschreitenden Reihenkontrolle mit<br />

<br />

<br />

Qualitätsregelkarten<br />

6-„Philosophie“<br />

zur Beobachtung der Prozessqualität<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 4b<br />

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4.4 Total Quality Management<br />

TQM-Philosophie: Prozessorientierung (5/5)<br />

<br />

ISHIKAWA-Diagramme <strong>und</strong> FMEA-Technik zur<br />

<br />

Analyse der Ursachen mangelnder Prozessqualität<br />

<br />

QFD-Technik mit „House of Quality“<br />

<br />

zur Umsetzung von Qualitätsanforderungen aus K<strong>und</strong>ensicht<br />

in Qualitätsmerkmale von Produkten <strong>und</strong> <strong>Produktion</strong>sprozessen<br />

<br />

Qualitätszirkel zur mitarbeiterorientierten<br />

<br />

Qualitätsanalyse <strong>und</strong> -verbesserung<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 4b<br />

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4.4 Total Quality Management<br />

TQM-Philosophie: Produkt-Lebenszyklus (1/3)<br />

gesamter Produkt-Lebenszyklus<br />

<br />

zunächst ein Fremdkörper<br />

im rein japanisch geprägten TQM<br />

<br />

Beispiel (veraltet!):<br />

<br />

Lean-Production-Indikatoren versus ADAC-Pannenstatistik<br />

<br />

japanische Kfz-Produzenten betonten die Qualitätsdimensionen<br />

der Anforderungserfüllung (Funktionalität) <strong>und</strong> Zuverlässigkeit<br />

<br />

im Zeitraum „unmittelbar“ nach der Produktauslieferung<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 4b<br />

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4.4 Total Quality Management<br />

TQM-Philosophie: Produkt-Lebenszyklus (2/3)<br />

<br />

sehr kleine Fehlerquoten in der Fertigung/Montage<br />

<strong>und</strong> wenige Monate nach Auslieferung<br />

<br />

Garantiezeit<br />

<br />

aber deutliches Zurückfallen nach ca. 3 Jahren<br />

<br />

<br />

durch gehäufte Beeinträchtigungen<br />

von Funktionalität <strong>und</strong> Zuverlässigkeit<br />

„Honda rostet im Akkord“<br />

(veraltet!)<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 4b<br />

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4.4 Total Quality Management<br />

TQM-Philosophie: Produkt-Lebenszyklus (3/3)<br />

<br />

deutsche Kfz-Produzenten betonen dagegen<br />

neben der Anforderungserfüllung <strong>und</strong> Zuverlässigkeit<br />

<br />

<br />

insbesondere auch die Haltbarkeit / Dauerqualität<br />

feuerverzinkte Karosserien: z.B. Porsche<br />

<br />

Einbeziehung des Produkt-Lebenszyklus in Qualitätsbetrachtungen<br />

<br />

bereits im TQC-Konzept von A.V. FEIGENBAUM verankert<br />

<br />

unter dem Aspekt der Umweltverträglichkeit<br />

in Deutschland besonders relevant<br />

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4.4 Total Quality Management<br />

TQM-Philosophie: eine 5. Perspektive (1/2)<br />

„Total“ Quality Management – eine 5. Perspektive<br />

<br />

Integration der früher angeführten Qualitätsdimensionen<br />

zu einer „multiplen“, möglichst umfassenden Qualitäts-Strategie<br />

<br />

Beispiel: Boss-Anzüge<br />

<br />

„deutsche“ Qualitätsfacetten:<br />

Anforderungserfüllung, Zuverlässigkeit <strong>und</strong> Haltbarkeit<br />

<br />

„italienische“ Qualitätsfacetten:<br />

Form <strong>und</strong> Farbe (Design)<br />

<br />

„französische“ Qualitätsfacetten:<br />

Imagequalität<br />

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4.4 Total Quality Management<br />

TQM-Philosophie: eine 5. Perspektive (2/2)<br />

<br />

Quelle: OESS, A.: Total Quality Management. 3. Aufl., Wiesbaden<br />

1994, S. 57.<br />

<br />

Anregung:<br />

Erstellen Sie bitte – aus K<strong>und</strong>ensicht –<br />

ein Pflichtenheft<br />

<br />

<br />

für einen neu zu entwickelnden Kleinwagen,<br />

der möglichst zahlreichen Qualitätsdimensionen<br />

gerecht werden soll.<br />

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4.4 Total Quality Management<br />

TQM-Philosophie: Aktivitätscluster (1/2)<br />

Aktivitätscluster des Total Quality Managements<br />

Gr<strong>und</strong>lage: Norm DIN ISO 8402<br />

<br />

Qualitätsmanagement <strong>und</strong> Qualitätssicherung; Begriffe<br />

<br />

Zielebene:<br />

<br />

„Management“ im engsten Sinne<br />

<br />

Qualitätspolitik<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 4b<br />

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4.4 Total Quality Management<br />

TQM-Philosophie: Aktivitätscluster (2/2)<br />

<br />

Mittelebenen: Instrumente zur Zielerreichung<br />

<br />

Qualitätsplanung<br />

<br />

<br />

Festlegung von Qualitätsanforderungen<br />

(Ebene 1) <strong>und</strong><br />

Festlegung der Anforderungen an das Qualitätsmanagementsystem<br />

(Ebene 2: Qualitätsmanagement-Handbuch)<br />

<br />

Qualitätslenkung<br />

<br />

Techniken zur Erfüllung von Qualitätsanforderungen<br />

<br />

Qualitätssicherung<br />

<br />

vgl. früher zur „Qualitätsfähigkeit”<br />

<br />

Qualitätsverbesserung<br />

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4.4 Total Quality Management<br />

Qualitätspolitik: Determinanten (1/6)<br />

<br />

die Qualitätspolitik umfasst:<br />

<br />

die Festlegung der anzustrebenden Qualitätsziele,<br />

wie z.B.:<br />

<br />

Auswahl der relevanten Qualitätsdimensionen<br />

früher erläutert<br />

<br />

Bestimmung der erwünschten<br />

Niveaus oder Richtungen<br />

bei der Realisierung der relevanten Qualitätsdimensionen<br />

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4.4 Total Quality Management<br />

Qualitätspolitik: Determinanten (2/6)<br />

<br />

die Festlegung der Qualitätsstrategien,<br />

mit deren Hilfe die Qualitätsziele erreicht werden sollen, wie z.B.:<br />

<br />

technikzentrierte, „deutsche“ Strategie:<br />

Investition in Betriebsmittel mit hoher präzisionaler Kapazität<br />

Einsatz von Prüfautomaten<br />

<br />

humanzentrierte, „japanische“ Strategie:<br />

Investition in das Humanvermögen<br />

durch intensive Personalentwicklung<br />

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4.4 Total Quality Management<br />

Qualitätspolitik: Determinanten (3/6)<br />

<br />

im Gegensatz zur konventionellen Qualitätssicherung werden<br />

<br />

<br />

die erwünschte Produktqualität <strong>und</strong><br />

die erwünschte Prozessqualität<br />

<br />

<br />

<br />

nicht als exogen vorgegeben betrachtet<br />

sondern als endogene Gestaltungsparameter<br />

des Qualitätsmanagements angesehen<br />

Qualitätspolitik ist aktive Gestaltung<br />

der angestrebten Qualitätsniveaus<br />

<br />

<br />

z.B. im Rahmen von Wettbewerbsstrategien,<br />

wie etwa der Differenzierungsstrategie der Qualitätsführerschaft<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 4b<br />

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4.4 Total Quality Management<br />

Qualitätspolitik: Determinanten (4/6)<br />

<br />

Im Gegensatz zu einer „naiven“ K<strong>und</strong>enorientierung<br />

ist die Orientierung an den K<strong>und</strong>enbedürfnissen <strong>und</strong> -anforderungen<br />

insofern „aufgeklärt“, als:<br />

<br />

unterschiedliche Qualitätserwartungen in verschiedenen<br />

K<strong>und</strong>engruppen existieren, die in der Regel mit unterschiedlichen<br />

Erlöspotenzialen verknüpft sind<br />

<br />

Differenzierungsthese<br />

<br />

latente – oder sogar: noch nicht existente – Qualitätserwartungen<br />

bei den K<strong>und</strong>en durch eine entsprechende Qualitätsoffensive<br />

geweckt werden können<br />

<br />

Manipulierungsthese<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 4b<br />

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4.4 Total Quality Management<br />

Qualitätspolitik: Determinanten (5/6)<br />

<br />

Aufgabe der Qualitätspolitik ist es,<br />

<br />

die Gestaltungsspielräume, die durch<br />

<br />

<br />

die Differenzierungs- <strong>und</strong><br />

die Manipulierungsthese<br />

eröffnet werden,<br />

<br />

nach Maßgabe übergeordneter betriebswirtschaftlicher<br />

Handlungskriterien „optimal“ auszuschöpfen<br />

<br />

„total“?<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 4b<br />

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4.4 Total Quality Management<br />

Qualitätspolitik: Determinanten (6/6)<br />

<br />

die übergeordneten Handlungskriterien entstammen im Regelfall:<br />

<br />

entweder dem strategischen (<strong>Produktion</strong>s-) Management<br />

<br />

Empfehlung der Differenzierungsstrategie in der speziellen<br />

Ausprägung der Strategie der Qualitätsführerschaft<br />

PORTER<br />

<br />

oder aber einer entsprechend modern ausgebauten Version<br />

der betrieblichen Kosten- <strong>und</strong> Leistungsrechnung<br />

<br />

Empfehlung von Strategien mit Minimierung der Qualitätskosten<br />

CROSBY<br />

inkl. Opportunitätskosten<br />

für qualitätsbedingt entgangene Deckungsbeiträge<br />

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4.4 Total Quality Management<br />

Qualitätspolitik: Qualitätskosten (1/10)<br />

Qualitätskosten-Ansatz<br />

Qualitätskosten (gesamt)<br />

Kosten Prüfkosten<br />

Fehlerverhütungskosten<br />

Fehlerfolgekosten<br />

Qualitätsoptimum<br />

X<br />

Vollkommenheitsgrad 100%<br />

Quelle: KERN, W.: Industrielle <strong>Produktion</strong>swirtschaft.<br />

10.10.2011<br />

5. Aufl., Stuttgart 1992, S. 117.<br />

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4.4 Total Quality Management<br />

Qualitätspolitik: Qualitätskosten (2/10)<br />

Komponenten der Qualitätskosten<br />

<br />

Fehlerfolgekosten sind sämtliche Kosten (Leistungsminderungen),<br />

die durch Mängel der Produkt- oder Prozessqualität verursacht werden:<br />

<br />

Ausschuss:<br />

<br />

erhöhte Materialkosten <strong>und</strong> Erlösausfall<br />

<br />

Nacharbeit:<br />

<br />

erhöhte Lohn- <strong>und</strong> Maschinennutzungskosten<br />

<br />

Fehlerfolgekosten fallen umso geringer aus,<br />

<br />

je höher der Vollkommenheitsgrad – also das Qualitätsniveau<br />

von Produkten <strong>und</strong> Prozessen – ist (trivial)<br />

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4.4 Total Quality Management<br />

Qualitätspolitik: Qualitätskosten (3/10)<br />

<br />

Beispiele für Fehlerfolgekosten:<br />

<br />

Erlösminderungen:<br />

<br />

durch geringere Absatzmengen oder -preise<br />

aufgr<strong>und</strong> verminderter Produktqualität<br />

<br />

Gewährleistungskosten:<br />

<br />

zusätzliche Transport-, Material-, Lohn-, Maschinennutzungs<strong>und</strong><br />

Verwaltungskosten<br />

<br />

Gerichts- <strong>und</strong> Strafkosten:<br />

<br />

Produkthaftung<br />

<br />

Goodwill-Verlust:<br />

<br />

entgangene Deckungsbeiträge aus Aufträgen,<br />

die wegen früherer Qualitätsmängel verloren gehen<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 4b<br />

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4.4 Total Quality Management<br />

Qualitätspolitik: Qualitätskosten (4/10)<br />

<br />

Fehlerverhütungskosten sind sämtliche Kosten<br />

<br />

die von Maßnahmen zur Verminderung oder Vermeidung von<br />

Qualitätsmängeln bei Produkten oder Prozessen verursacht werden<br />

<br />

Beispiele: siehe nächste Seite<br />

<br />

Fehlerverhütungskosten steigen tendenziell sehr stark an<br />

<br />

<br />

mit zunehmendem Qualitätsniveau<br />

immer?<br />

<br />

„robuste“ Prozesse!<br />

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4.4 Total Quality Management<br />

Qualitätspolitik: Qualitätskosten (5/10)<br />

<br />

Beispiele für Fehlerverhütungskosten:<br />

Kosten für die Auditierung / Zertifizierung des eigenen Betriebs<br />

Kosten für die Auditierung / Zertifizierung von fremden Betrieben,<br />

insbesondere von Lieferanten (sofern nicht überwälzbar)<br />

Kosten für Arbeitsausfall (Deckungsbeitragsentgang)<br />

während der Durchführung von Qualitätszirkeln<br />

Kosten für qualitätsbezogene Personalentwicklungsmaßnahmen,<br />

insbesondere für Schulungen<br />

Kosten für die Qualitätsanalyse: Methodeneinsatz, ADV-Kosten<br />

Kosten für die Qualitätstherapie: Mängelbeseitigungsmaßnahmen<br />

Kosten für die Qualitätsdokumentation: Qualitäts-Handbuch<br />

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4.4 Total Quality Management<br />

Qualitätspolitik: Qualitätskosten (6/10)<br />

<br />

Prüfkosten sind sämtliche Kosten<br />

<br />

die von der Vorbereitung, Durchführung <strong>und</strong> „unmittelbaren“<br />

Auswertung von Qualitätskontrollen verursacht werden<br />

<br />

Personalkosten<br />

<br />

Messmittelkosten<br />

<br />

Raumkosten<br />

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4.4 Total Quality Management<br />

Qualitätspolitik: Qualitätskosten (7/10)<br />

<br />

<br />

Wareneingangskontrollen<br />

Qualitätskontrollen<br />

innerhalb von Fertigung <strong>und</strong> Montage<br />

<br />

<br />

<br />

fortschreitende Reihenkontrolle,<br />

Qualitätsregelkarten<br />

aber auch in Forschung <strong>und</strong> Entwicklung<br />

sowie im Vertrieb<br />

<br />

<br />

Warenausgangskontrollen<br />

Abnahmeprüfungen für<br />

<br />

Vorserien, Musterfertigungen u.ä.<br />

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4.4 Total Quality Management<br />

Qualitätspolitik: Qualitätskosten (8/10)<br />

<br />

Prüfkosten steigen zunächst<br />

<br />

mit anwachsendem Qualitätsniveau<br />

<br />

„Hereinprüfen von Qualität“<br />

fallen jedoch<br />

<br />

bei noch weiter zunehmendem Qualitätsniveau wieder ab<br />

<br />

„Produzieren von Qualität“<br />

<br />

problematische Vermengung von<br />

<br />

<br />

Produktqualität <strong>und</strong> Prozessqualität<br />

weil vermutlich zunächst ein Bezug auf die Produktqualität,<br />

später aber ein Bezug auf die Prozessqualität erfolgt<br />

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4.4 Total Quality Management<br />

Qualitätspolitik: Qualitätskosten (9/10)<br />

<br />

Perspektiven:<br />

<br />

<br />

alle Aspekte des Qualitätsmanagements werden „rechenbar“<br />

Qualitätsauffassung von<br />

<br />

P.B. CROSBY: Kernziel des Qualitätsmanagements<br />

ist die konsequente Reduzierung von Qualitätskosten<br />

<br />

Relevanz der Qualitätskosten:<br />

<br />

<br />

zwischen 3% vom Umsatz bei Produzenten von Lebensmitteln<br />

<strong>und</strong> 30% vom Umsatz bei Herstellern von Kernkraftwerken<br />

LISSON, A.: Qualität – Die Herausforderung.<br />

Berlin - Heidelberg - New York ..., 1987, S. 399.<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 4b<br />

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4.4 Total Quality Management<br />

Qualitätspolitik: Qualitätskosten (10/10)<br />

<br />

Probleme:<br />

<br />

traditionelle Kosten- <strong>und</strong> Leistungsrechnungssysteme<br />

weisen keine Qualitätskosten aus<br />

<br />

<br />

Qualitätskosten müssen mühsam aus anderen<br />

Kostenarten hergeleitet werden<br />

Gefahr von Fehlern <strong>und</strong> Willkür<br />

<br />

höchst fraglich, ob die früher skizzierten Kurvenverläufe<br />

für die Qualitätskosten <strong>und</strong> ihre Komponenten in Abhängigkeit<br />

vom Qualitätsniveau verursachungsgerecht ermittelt werden können<br />

<br />

Vorwurf des „Modellplatonismus“<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 4b<br />

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4.4 Total Quality Management<br />

Qualitätspolitik: Erweiterungen (1/7)<br />

„Erweiterung“ des Qualitätskosten-Ansatzes:<br />

Qualitätsbilanzen<br />

Quelle: WILDEMANN, H.: Fertigungsstrategien – Reorganisationskonzepte für eine<br />

schlanke <strong>Produktion</strong> <strong>und</strong> Zulieferung. 2. Aufl., München 1994, S. 118.<br />

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4.4 Total Quality Management<br />

Qualitätspolitik: Erweiterungen (2/7)<br />

strategischer Ansatz:<br />

Auditierungs/Rentabilitäts-Portfolio<br />

Auditierungs-Ergebnis<br />

(Ausmaß der Normen-Konformität)<br />

niedrig mittel hoch<br />

Werk C<br />

Werk A<br />

Werk E<br />

Werk D<br />

Werk B<br />

finanzwirtschaftliches Ergebnis (Rentabilität, Cash Flow ...)<br />

hoch<br />

mittel<br />

niedrig<br />

Quelle: WILDEMANN, H.: Qualitätsmanagement VI ... Risiken abbauen<br />

durch Information des Abnehmers über die Leistungsfähigkeit des Zulieferanten.<br />

In: Handelsblatt, Nr. 104 vom 01.06.1992, S. 22.<br />

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4.4 Total Quality Management<br />

Qualitätspolitik: Erweiterungen (3/7)<br />

aktuelle Strategie-Debatte<br />

<br />

Lehrmeinung (PORTER): Im Regelfall muss man sich entscheiden<br />

<br />

entweder die Strategie der Kostenführerschaft<br />

<br />

oder aber eine Differenzierungsstrategie<br />

<br />

hier: die Qualitätsführerschaft<br />

zu wählen, weil nicht beide Strategien zugleich erfolgreich umgesetzt<br />

werden können<br />

<br />

„stuck in the middle“ der „U-Kurve“ von PORTER<br />

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4.4 Total Quality Management<br />

Qualitätspolitik: Erweiterungen (4/7)<br />

<br />

alternative Ansichten:<br />

<br />

Outpacing-These:<br />

<br />

<br />

zunächst eine Strategie auf hohem Niveau verwirklichen,<br />

danach - von diesem Niveau aus - auch die jeweils andere<br />

Strategie auf ebenso hohes Niveau führen<br />

GILBERT/STREBEL (1987)<br />

<br />

Simultaneitäts-These:<br />

<br />

<br />

informationstechnische (CIM) <strong>und</strong><br />

arbeitsorganisatorische Neuerungen (Gruppenarbeit)<br />

lassen beide Strategien zugleich auf hohem Niveau verwirklichen<br />

CORSTEN/WILL (1991 ff.)<br />

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4.4 Total Quality Management<br />

Qualitätspolitik: Erweiterungen (5/7)<br />

Literaturhinweise<br />

<br />

CORSTEN, H.; WILL, T.: Simultaneität von Kostenführerschaft<br />

<strong>und</strong> Differenzierung durch neuere <strong>Produktion</strong>skonzepte.<br />

In: Zeitschrift Führung <strong>und</strong> Organisation, 64. Jg. (1994),<br />

S. 286-293.<br />

<br />

CORSTEN, H.: Gr<strong>und</strong>lagen der Wettbewerbsstrategie.<br />

Stuttgart - Leipzig 1998, S. 117-133.<br />

FLECK, A.: Hybride Wettbewerbsstrategien –<br />

Zur Synthese von Kosten- <strong>und</strong> Differenzierungsvorteilen.<br />

Dissertation Universität München 1994. Wiesbaden 1995.<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 4b<br />

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4.4 Total Quality Management<br />

Qualitätspolitik: Erweiterungen (6/7)<br />

<br />

Perspektiven:<br />

<br />

fließender Übergang vom taktischen zum strategischen<br />

<strong>Produktion</strong>smanagement:<br />

<br />

<br />

die technische „Machbarkeit“ von Produkt- <strong>und</strong> Prozessqualität<br />

tritt zurück hinter ihre Beiträge<br />

zu Aufbau, Sicherung oder Ausbau von Erfolgspotenzialen<br />

<br />

Rechtfertigung von Empfehlungen wie die „Null“-Fehler-Strategie<br />

<br />

rein kostenorientiert nicht plausibel: siehe „Kostenkurven“<br />

erfordert essenziell eine strategische Perspektive (?)<br />

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4.4 Total Quality Management<br />

Qualitätspolitik: Erweiterungen (7/7)<br />

<br />

Falls der Outpacing-Ansicht oder der Simultaneitäts-These<br />

zugestimmt wird,<br />

<br />

verliert der Qualitätskosten-Ansatz mit seiner Suche nach einem<br />

<br />

(kosten-) optimalen Qualitätsniveau<br />

zusätzlich an Überzeugungskraft<br />

<br />

denn ein sehr hohes Qualitätsniveau<br />

nahe 100%<br />

steht nicht mehr in Konflikt zu niedrigen (Qualitäts-) Kosten<br />

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4.4 Total Quality Management<br />

Qualitätspolitik: Praxisbeispiel (1/19)<br />

Beispiel für die möglichen strategischen Folgen<br />

einer Vernachlässigung der „Null“-Fehler-Strategie<br />

<br />

Gängiges Komplexitätsargument:<br />

<br />

„Ein Soft-/Hardware-Produkt ist so komplex, dass es prinzipiell<br />

unmöglich ist, alle Fehlermöglichkeiten zu antizipieren.“<br />

<br />

Parade-Beispiel:<br />

der Pentium-Prozessor der INTEL Corp.<br />

<br />

„real case“<br />

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4.4 Total Quality Management<br />

Qualitätspolitik: Praxisbeispiel (2/19)<br />

<br />

im mathematischen Coprozessor führt die FPU-Einheit<br />

(Floating Point Unit) für Gleitkomma-Operationen<br />

zu eklatanten Rechenfehlern<br />

<br />

weil interne Operationen<br />

nicht mit erhöhter Genauigkeit funktionieren<br />

<br />

dies aber von externen Operationsaufrufen<br />

unterstellt wird<br />

<br />

sodass interne R<strong>und</strong>ungsfehler nicht erkannt <strong>und</strong><br />

<br />

infolgedessen auch nicht abgefangen werden<br />

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4.4 Total Quality Management<br />

Qualitätspolitik: Praxisbeispiel (3/19)<br />

<br />

Fehlercharakteristik:<br />

<br />

Division mit bestimmten Operanden; z.B.:<br />

Operation: X - (X:Y) ·Y<br />

Ergebnisse: X = 4.195.835 <strong>und</strong> Y = 3.145.726 [7]<br />

<br />

Ergebnisse:<br />

Intel 486DX2/66: 0<br />

Intel Pentium P54C/90: 256<br />

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4.4 Total Quality Management<br />

Qualitätspolitik: Praxisbeispiel (4/19)<br />

<br />

falls Software benutzt wird,<br />

die auf den Co-Prozessor zugreift:<br />

<br />

z.B. bei MS Excel der Fall,<br />

<br />

nicht aber beim “Taschenrechner”<br />

aus der Zubehör-Gruppe von Windows<br />

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4.4 Total Quality Management<br />

Qualitätspolitik: Praxisbeispiel (5/19)<br />

<br />

Abhilfen:<br />

Abstellen des Co-Prozessors<br />

<br />

SET N087=NO, Paradox<br />

Entwicklung Pentium-spezifischer Softwarevarianten<br />

<br />

Mathlab<br />

Austausch des Pentium-Chips<br />

<br />

<br />

Intel<br />

IBM<br />

Gateway 2000<br />

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4.4 Total Quality Management<br />

Qualitätspolitik: Praxisbeispiel (6/19)<br />

zur Fehlergeschichte <strong>und</strong> ihrer ökonomischen Ausstrahlung<br />

auf das Qualitätsmanagement (i.w.S.) der Intel Corp.<br />

06/07.1994:<br />

<br />

Intel entdeckt den FPU-Fehler angeblich in internen Tests selbst,<br />

hält es aber nicht für notwendig, dies bekannt zu machen<br />

Ein Mathematik-Professor – THOMAS NICELY –<br />

an der Virginia University in Lynchburg stellt bei der Ausführung<br />

von Programmen zur Berechnung von Primzahlen fest<br />

<br />

dass sie auf Pentium-Rechnern zu falschen Ergebnissen führen<br />

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4.4 Total Quality Management<br />

Qualitätspolitik: Praxisbeispiel (7/19)<br />

Oktober 1994:<br />

<br />

NICELY berichtet darüber im Compuserve-Forum von INTEL<br />

07.11.1994:<br />

<br />

NICELY berichtet ausführlicher <strong>und</strong> “offiziell”<br />

in der US-Fachzeitschrift Electronic Engineering Times<br />

10.11.1994:<br />

<br />

NICELY unterzeichnet einen Beratervertrag mit INTEL,<br />

der eine Vertraulichkeitsklausel bis zum 22.11.1994 enthält<br />

Rücksichtnahme auf die Comdex-Messe<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 4b<br />

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4.4 Total Quality Management<br />

Qualitätspolitik: Praxisbeispiel (8/19)<br />

<br />

INTELS erste Reaktionsstrategie: Bagatellisierung<br />

Intel-Europachef HANS GEYER im Manager Magazin, 2/1995, S. 12:<br />

„Bei drei Millionen Transistoren gibt es eben Fehler. ...<br />

Es gab bei allen Prozessoren Fehler ... Der ... Pentium-Fehler<br />

ist für uns von seiner technischen Einschätzung her wesentlich<br />

kleiner als das, was in früheren Chips vorgekommen ist.“<br />

<br />

Fehlergefährdet sollen nicht „normale“ Anwendungen, sondern<br />

nur mathematische Spezialberechnungen ( Primzahlen) sein.<br />

aber: arithmetische Excel-Formel<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 4b<br />

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4.4 Total Quality Management<br />

Qualitätspolitik: Praxisbeispiel (9/19)<br />

<br />

die Fehlereintrittswahrscheinlichkeit beim Dividieren zweier<br />

Operanden soll nur bei 1 zu 9 -10 Milliarden liegen<br />

<br />

die mittlere Dauer zwischen zwei Fehlereintritten soll<br />

bei einem „durchschnittlichen“ Anwender 27.000 Jahre betragen<br />

<br />

aber: die Berechnungsgr<strong>und</strong>lagen bleiben unbekannt<br />

<br />

aber: würde jeder Anwender<br />

Tabellenkalkulation betreiben,<br />

so entstünden weltweit jede Woche<br />

Fehler bei 3 bis 4 Benutzern<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 4b<br />

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4.4 Total Quality Management<br />

Qualitätspolitik: Praxisbeispiel (10/19)<br />

<br />

... womit INTEL nicht gerechnet hatte:<br />

<br />

ausführliche Diskussion der Pentium-Blamage im Internet<br />

<br />

Bericht über mögliche ökonomische Auswirkungen<br />

Imageverlust, Vertrauensschaden<br />

im Wall Street Journal<br />

<br />

<br />

Fall des Kurses der INTEL-Aktie vom Höchststand<br />

72,25 US-$ (21.03.94) auf nur noch 56,50 US-$ (20.12.94)<br />

allerdings rasche Erholung zum Jahresende auf 63,875 US-$<br />

<br />

Reportage im Nachrichtensender CNN<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 4b<br />

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4.4 Total Quality Management<br />

Qualitätspolitik: Praxisbeispiel (11/19)<br />

<br />

INTELS zweite Reaktionsstrategie: Halbherzigkeit<br />

27.11.1994:<br />

<br />

Angebot des kostenlosen Austauschs fehlerhafter<br />

gegen neu gefertigte, überarbeitete Pentium-Prozessoren<br />

<br />

falls der K<strong>und</strong>e gegenüber INTEL nachweist,<br />

dass er die hohe interne Rechengenauigkeit tatsächlich benötigt<br />

<br />

INTEL-K<strong>und</strong>en sind verärgert über die „Arroganz“ des Produzenten<br />

<br />

K<strong>und</strong>enorientierung?<br />

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4.4 Total Quality Management<br />

Qualitätspolitik: Praxisbeispiel (12/19)<br />

<br />

Reaktionen von „Partnern“ <strong>und</strong> Konkurrenten:<br />

<br />

IBM demonstriert K<strong>und</strong>enfre<strong>und</strong>lichkeit<br />

<br />

indem alle Pentium-Rechner zurückgerufen werden <strong>und</strong><br />

ein kostenloser Prozessor-Austausch angeboten wird<br />

<br />

aber: nur 5% des Rechnerumsatzes von IBM<br />

<br />

daneben z.B. strategische Allianz (Power-PC) mit<br />

MOTOROLA <strong>und</strong> APPLE (inzwischen aufgelöst)<br />

<br />

Konkurrenten veröffentlichen Zeitungsanzeigen<br />

mit den „selbstsprechenden“<br />

fehlerverursachenden Pentium-Formeln


4.4 Total Quality Management<br />

Qualitätspolitik: Praxisbeispiel (13/19)<br />

<br />

INTELS dritte Reaktionsstrategie: verspätete Einsicht<br />

20.12.1994:<br />

<br />

<br />

Entschuldigung bei den K<strong>und</strong>en<br />

für die bisherige Behandlung des Pentium-Fehlers<br />

in einer groß angelegten Anzeigenkampagne<br />

<br />

kostenloser Umtausch jedes Pentium-Prozessors<br />

auf schlichten Wunsch des K<strong>und</strong>en hin<br />

<br />

<br />

keine Nachweise des Benötigens der Rechnerleistung erforderlich<br />

aber: Abwicklungsdauer von 60 Tagen!<br />

K<strong>und</strong>en-/Zeitorientierung?<br />

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4.4 Total Quality Management<br />

Qualitätspolitik: Praxisbeispiel (14/19)<br />

Anmerkungen zur ökonomischen Relevanz des Qualitätsmangels:<br />

<br />

Prozessorwert: 500 bis 1.000 US-$ (je nach Ausführung)<br />

<br />

Kosten für Austauscharbeiten: ca. 100 US-$<br />

damals verkaufte Anzahl von Pentium-Prozessoren: ca. 6.000.000<br />

<br />

<br />

direkte Gesamtkosten für die<br />

„größte Umtauschaktion in<br />

der Geschichte der Industrie“<br />

„win“ 2/1995, S. 47: ca. 2,5 Mrd. US-$<br />

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4.4 Total Quality Management<br />

Qualitätspolitik: Praxisbeispiel (15/19)<br />

<br />

Indirekte Fehlerfolge-„Kosten“ schwer prognostizierbar:<br />

<br />

Deckungsbeitragsausfall<br />

infolge von Imageverlust<br />

<br />

erhöhte Kommunikationskosten<br />

für die Wiederherstellung der<br />

technologischen Reputation<br />

<br />

„intel inside“<br />

<br />

Vermögenseinbußen durch Kursverfall der Intel-Aktien<br />

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4.4 Total Quality Management<br />

Qualitätspolitik: Praxisbeispiel (16/19)<br />

<br />

vermieden wurden allerdings Prozessführungskosten<br />

<br />

Ansprüche auf Minderung oder Wandlung<br />

<br />

nicht bei einem lediglich ungenau arbeitenden Prozessor<br />

<br />

sondern nur dann, wenn ein echter Fehler<br />

im Sinne einer vertraglich zugesicherten<br />

Eigenschaft vorliegt<br />

„doppelte Genauigkeit“<br />

als Werbeargument<br />

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4.4 Total Quality Management<br />

Qualitätspolitik: Praxisbeispiel (17/19)<br />

Fragen zum „INTEL/Pentium-Fall“<br />

aus der Perspektive des Qualitätsmanagements<br />

<br />

Welche Qualitätsdimensionen werden<br />

durch den Fehler der FPU-Einheit<br />

wesentlich betroffen?<br />

<br />

Welche Fehler hat das INTEL-Management begangen,<br />

wenn den Empfehlungen von Total Quality Management<br />

gefolgt wird?<br />

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4.4 Total Quality Management<br />

Qualitätspolitik: Praxisbeispiel (18/19)<br />

<br />

Wie würden Sie die „Qualitätsphilosophie“ des INTEL-Managements<br />

charakterisieren <strong>und</strong> in die stufenförmige Entwicklung von<br />

Ausprägungen des Qualitätsmanagements i.w.S. einordnen?<br />

<br />

Welche Realisierungschance besitzt die „Null“-Fehler-Strategie<br />

aus Ihrer Sicht bei komplexen Hard- <strong>und</strong> Softwareprodukten?<br />

<br />

Was folgt daraus für die strategische Simultaneitäts-These?<br />

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4.4 Total Quality Management<br />

Qualitätspolitik: Praxisbeispiel (19/19)<br />

Computer Zeitung, Nr. 20 vom 18.05.2000<br />

10.10.2011 75 von 125


4.4 Total Quality Management<br />

Qualitätsverbesserung: Qualitätskulturen (1/6)<br />

Qualitätskulturen<br />

<br />

die japanische TQM-Konzeption zeichnet sich auf der Mittelebene<br />

durch eine eigentümliche Dichotomie aus:<br />

<br />

einerseits herrscht im Bereich von Qualitätsplanung, -lenkung<br />

<strong>und</strong> -sicherung ein „Status quo“-Denken in Standards vor<br />

<br />

<br />

das höhere Management legt im Rahmen der<br />

Qualitätspolitik verbindliche Standard-Qualitäten fest<br />

untere Managementebenen <strong>und</strong> ausführende Arbeitskräfte<br />

sind verpflichtet, die Standard-Qualitäten zu verwirklichen<br />

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4.4 Total Quality Management<br />

Qualitätsverbesserung: Qualitätskulturen (2/6)<br />

<br />

andererseits wird großer Wert auf Qualitätsverbesserung<br />

durch Anheben der Qualitätsstandards gelegt<br />

<br />

kontinuierliche Verbesserung<br />

Qualitätsniveau<br />

Kaizen / Continuous Improvement<br />

Zeit<br />

<br />

sprunghafte, revolutionäre Verbesserung<br />

Qualitätsniveau<br />

Breakthrough-Innovationen<br />

Zeit<br />

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4.4 Total Quality Management<br />

Qualitätsverbesserung: Qualitätskulturen (3/6)<br />

<br />

aus japanischer Sicht bestehen zwei unverträgliche Qualitätskulturen<br />

<br />

vgl. OESS, A.: Total Quality Management.<br />

3. Aufl., Wiesbaden 1994, S. 147-150.<br />

<br />

„westliche“ Manager konzentrieren sich „einseitig“ auf<br />

<br />

Sicherung der Qualität als Normalverhalten<br />

<br />

2. Stufe des Qualitätsmanagements i.w.S. <strong>und</strong><br />

<br />

sporadische Innovationen, die sich auch in<br />

<br />

sprunghaft verbesserter Qualität niederschlagen können<br />

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4.4 Total Quality Management<br />

Qualitätsverbesserung: Qualitätskulturen (4/6)<br />

<br />

„östliche“ Manager<br />

<br />

<br />

berücksichtigen zwar auch Qualitätssicherung sowie Innovationen,<br />

widmen sich aber darüber hinaus sehr intensiv<br />

der kontinuierlichen Qualitätsverbesserung<br />

<br />

These einer „Verbesserungslücke“:<br />

<br />

der westlichen Qualitätskultur fehlt es<br />

<br />

<br />

sowohl an mentaler Aufgeschlossenheit<br />

als auch an Techniken<br />

für kontinuierliche Verbesserungsprozesse<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 4b<br />

79 von 125


Quelle: OESS, A.: Total Quality Management. 3. Aufl., Wiesbaden 1993, S. 149.<br />

Hierarchie-Ebenen<br />

Top<br />

Management<br />

mittleres<br />

Management<br />

Aufgaben <strong>und</strong> Verantwortung: westliche QK<br />

revolutionäre<br />

Situationsverbesserung<br />

unteres<br />

Management<br />

(Meister, Vorarbeiter)<br />

Sicherung<br />

der gegenwärtigen Situation<br />

ausführende<br />

Arbeitskräfte<br />

(Werker, Mitarbeiter)<br />

10.10.2011 80 von 125


Quelle: OESS, A.: Total Quality Management. 3. Aufl., Wiesbaden 1993, S. 148.<br />

Hierarchie-Ebenen<br />

Top<br />

Management<br />

Aufgaben <strong>und</strong> Verantwortung: östliche QK<br />

revolutionäre<br />

Situationsverbesserung<br />

mittleres<br />

Management<br />

unteres<br />

Management<br />

(Meister, Vorarbeiter)<br />

kontinuierliche<br />

Verbesserung<br />

der gegenwärtigen Situation<br />

ausführende<br />

Arbeitskräfte<br />

(Werker, Mitarbeiter)<br />

Sicherung der<br />

gegenwärtigen<br />

Situation<br />

10.10.2011 81 von 125


4.4 Total Quality Management<br />

Techniken: Überblick (1/2)<br />

typische Techniken zur Unterstützung der<br />

kontinuierlichen Qualitätsverbesserung<br />

<br />

Quality Function Deployment (QFD)<br />

<br />

systematische Umsetzung von K<strong>und</strong>enbedürfnissen<br />

in Produkteigenschaften <strong>und</strong> Fertigungs-/Montage-Anforderungen<br />

<br />

Wertanalyse<br />

<br />

Verbesserung der Erfüllung von Qualitätsanforderungen<br />

an ein Produkt durch systematische Produktgestaltung<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 4b<br />

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4.4 Total Quality Management<br />

Techniken: Überblick (2/2)<br />

<br />

ISHIKAWA-Diagramme<br />

<br />

Identifizierung plausibler Ursachen von Qualitätsmängeln<br />

<br />

PARETO-Analyse<br />

<br />

Erkenntnis „wesentlicher“ Ursachen von Qualitätsmängeln<br />

<br />

Failure Mode and Effects Analysis (FMEA)<br />

Fehlermöglichkeits- <strong>und</strong> -einflussanalyse /<br />

Fehlermöglichkeits- <strong>und</strong> Effekt-Analyse<br />

<br />

Identifizierung <strong>und</strong> technisch-ökonomische Bewertung<br />

denkmöglicher Produkt- oder Prozessfehler<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 4b<br />

83 von 125


4.4 Total Quality Management<br />

Techniken: ISHIKAWA-Diagramme (1/9)<br />

ISHIKAWA-Diagramme<br />

<br />

entwickelt Anfang der 50er Jahre von Prof. ISHIKAWA (Uni. Tokyo)<br />

<br />

auch: Ursache/Wirkungs- oder „Fischgräten“-Diagramme<br />

<br />

Anwendung:<br />

<br />

systematische Sammlung aller denkmöglichen<br />

Ursachen oder Einflussgrößen von Qualitätsmängeln<br />

<br />

Checkliste zur Vollständigkeitskontrolle<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 4b<br />

84 von 125


4.4 Total Quality Management<br />

Techniken: ISHIKAWA-Diagramme (2/9)<br />

<br />

Strukturierung der Ursachen-/Einflussgrößensammlung durch:<br />

<br />

<br />

optische Zusammenfassung von Einflussgrößen-Gruppen<br />

optische Differenzierung zwischen hierarchisch<br />

angeordneten Haupt-, Neben- <strong>und</strong> Unterursachen<br />

<br />

einzelfallabhängiges Herausfiltern der plausibelsten<br />

Mängelursachen<br />

<br />

<br />

durch Diskussion über die Relevanz der<br />

dargestellten Einflussgrößen<br />

Relevanzbaum-Analyse als vertiefende Analysetechnik möglich<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 4b<br />

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4.4 Total Quality Management<br />

Techniken: ISHIKAWA-Diagramme (3/9)<br />

Quelle: HAIST, F.; FROMM, H.: Qualität im Unternehmen.<br />

2. Aufl., München - Wien 1991, S. 168.<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 4b<br />

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4.4 Total Quality Management<br />

Techniken: ISHIKAWA-Diagramme (4/9)


4.4 Total Quality Management<br />

Techniken: ISHIKAWA-Diagramme (5/9)<br />

Vorgehensweise:<br />

<br />

Problembeschreibung<br />

<br />

Identifizierung eines Qualitätsmangels<br />

<br />

<br />

anhand von leicht messbaren<br />

Produkt- oder Prozessmerkmalen<br />

Übereinstimmung mit DEMING u.a.: „speak with data“<br />

<br />

günstig für die spätere Überwachung<br />

der Bekämpfung von Ursachen des Qualitätsmangels<br />

<br />

unterstützt das Qualitäts-Controlling<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 4b<br />

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4.4 Total Quality Management<br />

Techniken: ISHIKAWA-Diagramme (6/9)<br />

<br />

Diagramm-Konstruktion<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

horizontale Kante für das Problem / den Qualitätsmangel<br />

Schrägkanten („Fischgräten“) für Hauptursachen<br />

horizontale Kurzkanten für Nebenursachen<br />

kurze Schrägkanten für Unterursachen<br />

<br />

Vollständigkeits-Check<br />

<br />

durch intuitive Anschauung des Diagramms<br />

<br />

Relevanz-Beurteilung<br />

<br />

anhand von ISHIKAWA-Diagrammen als Kommunikationsmittel<br />

nicht aber als Analysemittel ...<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 4b<br />

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4.4 Total Quality Management<br />

Techniken: ISHIKAWA-Diagramme (7/9)<br />

<br />

Kritik:<br />

<br />

es handelt sich um eine<br />

reine Darstellungstechnik für bereits gef<strong>und</strong>ene Erkenntnisse<br />

<br />

Kommunikationstechnik<br />

<br />

aber nicht um eine Technik zur Erkenntnisgewinnung<br />

<br />

über Ursachen sowie deren Vollständigkeit (?) <strong>und</strong> Relevanz<br />

<br />

es werden keine Maßnahmen zur Bekämpfung der<br />

identifizierten Ursachen von Qualitätsmängeln behandelt<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 4b<br />

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4.4 Total Quality Management<br />

Techniken: ISHIKAWA-Diagramme (8/9)<br />

<br />

exemplarische Praxisanwendung:<br />

<br />

Identifizierung der Einflussgrößen, die sich wesentlich<br />

auf die Testbarkeit von Hard- oder Software auswirken.<br />

<br />

vgl. BINDER, R.V.:<br />

Design for Testability in Object-Oriented Systems.<br />

In: Communications of the ACM, Vol. 37 (1994),<br />

No. 9, S. 87-101.<br />

<br />

darin u.a. (S. 88): Design for Testability in VLSI<br />

<br />

siehe „real case“ zu Qualitätsproblemen des Pentium-Prozessors<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 4b<br />

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4.4 Total Quality Management<br />

ISHIKAWA-Diagramme (9/9)<br />

Quelle: BINDER, R.V.:<br />

Design for Testability in<br />

Object-Oriented Systems.<br />

In: Communications of<br />

the ACM, Vol. 37 (1994),<br />

No. 9, S. 97.<br />

© <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong><br />

10.10.2011 92 von 125


4.4 Total Quality Management<br />

Techniken: PARETO-Analyse (1/3)<br />

PARETO-Analyse<br />

<br />

ermöglicht Erkenntnisse über die Wesentlichkeit / Relevanz<br />

der bereits identifizierten Ursachen von Qualitätsmängeln<br />

<br />

<br />

gut geeignet zur relevanzanalytischen Auswertung<br />

von ISHIKAWA-Diagrammen<br />

Mängelursachen werden als Fehlerarten thematisiert<br />

<br />

Darstellungsinstrument: PARETO-Diagramm<br />

<br />

konzeptionell bekannt als LORENZ-Kurve aus der<br />

materialwirtschaftlichen ABC-Analyse<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 4b<br />

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4.4 Total Quality Management<br />

Techniken: PARETO-Analyse (2/3)<br />

100<br />

90<br />

relative Fehlerhäufigkeiten [%]<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

FA 4<br />

FA 7<br />

FA 1<br />

FA 5<br />

FA 8<br />

FA 2<br />

FA 6<br />

FA 3<br />

FA 9<br />

FA 10<br />

Fehlerarten<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 4b<br />

94 von 125


4.4 Total Quality Management<br />

Techniken: PARETO-Analyse (3/3)<br />

<br />

Relevanzindikator ist<br />

<br />

die relative Häufigkeit, mit der eine Fehlerart im Vergleich<br />

zu anderen Fehlerarten im selben Bereich auftritt<br />

<br />

je häufiger eine Fehlerart, desto wichtiger ihre Bekämpfung<br />

<br />

aber: weniger aussagekräftig als die technisch-ökonomische<br />

Bewertung von Fehlerarten bei der FMEA-Technik<br />

<br />

Resultat: Prioritätenliste für die Fehlerbekämpfung<br />

<br />

für die betriebliche Praxis sehr wichtig<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 4b<br />

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4.4 Total Quality Management<br />

Techniken: Quality Function Deployment (1/3)<br />

Quality Function Deployment (QFD)<br />

Technik zur systematischen Umsetzung<br />

Entwicklung / Konstruktion<br />

von K<strong>und</strong>enbedürfnissen<br />

<br />

in Produkt-<br />

Eigenschaften<br />

<br />

in Fertigungs<strong>und</strong><br />

Montageanforderungen<br />

<br />

Entsorgung<br />

Wartung<br />

<br />

Lieferung /<br />

Installierung<br />

<br />

<strong>Produktion</strong><br />

Nutzung


4.4 Total Quality Management<br />

Techniken: Quality Function Deployment (2/3)<br />

<br />

keine spezielle „Methode“, sondern ein „Arbeitsstil“ / Denkmuster<br />

<br />

Qualität wird nicht in Produkte „hineingeprüft“,<br />

sondern durch systematisches Handeln „produziert“<br />

<br />

Hauptansatz: „House of Quality“<br />

<br />

starke K<strong>und</strong>enorientierung:<br />

<br />

Qualitätsanforderungen gehen von K<strong>und</strong>enbedürfnissen aus<br />

<br />

weitgehendes Vermeiden nachträglicher Produktkorrekturen<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 4b<br />

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4.4 Total Quality Management<br />

Techniken: Quality Function Deployment (3/3)<br />

<br />

Zusammenführung aller am Gesamtprozess<br />

<br />

<br />

der Produktentstehung<br />

in Entwicklung <strong>und</strong> <strong>Produktion</strong> <strong>und</strong><br />

der Produktnutzung<br />

beteiligten Unternehmensbereiche zu gemeinsamer Arbeit<br />

<br />

„total“ im Sinne der Integration aller Prozessbeteiligten<br />

<br />

Schwergewicht auf der Unterstützung<br />

innerbetrieblicher Kommunikationsprozesse<br />

<br />

Prozessorientierung bis hin zum Lebenszyklus-Konzept<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 4b<br />

98 von 125


4.4 Total Quality Management<br />

Techniken: House of Quality (1/24)<br />

House of Quality<br />

<br />

Instrument, das anleitet (Handlungsorientierung):<br />

<br />

zum systematischen Nachdenken<br />

<br />

über die Umsetzung von K<strong>und</strong>enbedürfnissen<br />

<br />

zur transparenten Dokumentation<br />

<br />

der Planungsresultate<br />

<br />

zur strukturierten Kommunikation<br />

<br />

über Ziele <strong>und</strong> Maßnahmen der<br />

Produktgestaltung <strong>und</strong> des Qualitätsmanagements<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 4b<br />

99 von 125


4.4 Total Quality Management<br />

Techniken: House of Quality (2/24)<br />

<br />

klar definierte Gestaltungsziele<br />

<br />

operatives Innovations- <strong>und</strong><br />

<strong>Produktion</strong>smanagement<br />

<br />

Einbettung der Gestaltungsziele<br />

<br />

in einen Leistungsvergleich mit Wettbewerbern<br />

<br />

strategisches Innovations- / <strong>Produktion</strong>smanagement<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 4b<br />

100 von 125


4.4 Total Quality Management<br />

Techniken: House of Quality (3/24)<br />

Vorgehensmodell zur Erstellung eines House of Quality<br />

<br />

Ermittlung der K<strong>und</strong>enbedürfnisse<br />

<br />

Was wollen die K<strong>und</strong>en?<br />

a) Aspekte: thematisch gruppiert<br />

b) K<strong>und</strong>enprioritäten: Punkte als „Bedeutungswerte“<br />

Scoring-Technik / Nutzwertanalyse oder AHP (?)<br />

<br />

Techniken zur Erforschung der K<strong>und</strong>enwünsche<br />

<br />

<br />

im Allgemeinen: Marktforschung<br />

im Besonderen: nächste Slides …<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 4b<br />

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4.4 Total Quality Management<br />

Techniken: House of Quality (4/24)<br />

<br />

Befragungen / Interviews<br />

<br />

selten innovative Wünsche geäußert<br />

<br />

Beobachtungen der K<strong>und</strong>en<br />

<br />

Anregungsinformationen sammeln durch:<br />

<br />

<br />

Probleme bei der Produktnutzung identifizieren<br />

identifizierte Probleme analysieren<br />

<br />

auch „latente“ K<strong>und</strong>enbedürfnisse erschließbar<br />

<br />

welche die K<strong>und</strong>en nicht zu artikulieren vermögen<br />

<br />

Conjoint-Measurement:<br />

<br />

Zahlungsbereitschaften als Indikator für K<strong>und</strong>enprioritäten<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 4b<br />

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4.4 Total Quality Management<br />

Techniken: House of Quality (5/24)<br />

<br />

Analyse des Verhältnisses zwischen<br />

<br />

<br />

Ausmaß der Erfüllung von K<strong>und</strong>enbedürfnissen <strong>und</strong><br />

Ausmaß der K<strong>und</strong>enzufriedenheit<br />

<br />

KANO-Methode:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Basisfaktoren<br />

Leistungsanforderungen<br />

Begeisterungsmerkmale<br />

Rückweisungsmerkmale<br />

<br />

Zwei-Faktoren-Theorie von HERZBERG<br />

<br />

Hygienefaktoren Motivatoren<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 4b<br />

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4.4 Total Quality Management<br />

Techniken: House of Quality (6/24)<br />

<br />

K<strong>und</strong>enorientierter Vergleich mit den Wettbewerbern<br />

<br />

5-stufiger Leistungsvergleich des eigenen Produkts<br />

mit den besten Konkurrenzprodukten<br />

<br />

<br />

jeweils aus K<strong>und</strong>ensicht: abermals K<strong>und</strong>enbefragungen!<br />

Resultat: Stärken/Schwächen-Profil mit 2 Bezugspolen<br />

Ausmaß der Erfüllung der K<strong>und</strong>enanforderungen<br />

relativiert auf die Erfüllungsgrade<br />

durch beste Konkurrenzprodukte<br />

1 2 3 4 5<br />

1 2 3 4 5<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 4b<br />

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4.4 Total Quality Management<br />

Techniken: House of Quality (7/24)<br />

<br />

eventuell ergänzen um besondere Hinweise, wie z.B.:<br />

<br />

K<strong>und</strong>enbeschwerden<br />

<br />

<br />

Vertrieb<br />

Garantieleistungen<br />

<br />

Händlerinformationen<br />

<br />

Reklamationen<br />

<br />

<br />

Resultate aus Verbrauchertests<br />

besondere Aktivitäten der Konkurrenz<br />

<br />

z.B. Patentanalysen<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 4b<br />

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4.4 Total Quality Management<br />

Techniken: House of Quality (8/24)<br />

<br />

Übersetzung der K<strong>und</strong>enbedürfnisse in Produkteigenschaften<br />

<br />

zentraler Ansatz: Wie soll das Produkt beschaffen sein?<br />

<br />

<br />

keine Produktdetails erforderlich<br />

sondern nur „charakteristische“ Produktmerkmale<br />

<br />

Transformation<br />

<br />

<br />

von absatzorientierten Denk-/Sprachmustern<br />

in produktorientierte – „technische“ – Denk-/Sprachmuster<br />

<br />

hohe Anforderungen an „Exaktheit <strong>und</strong> Kreativität“<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 4b<br />

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4.4 Total Quality Management<br />

Techniken: House of Quality (9/24)<br />

<br />

unter Umständen Mehrdeutigkeit:<br />

<br />

<br />

dasselbe K<strong>und</strong>enbedürfnis in mehrere<br />

Produkteigenschaften übersetzbar<br />

z.B.: „Pkw mit niedrigen Unterhaltskosten“<br />

<br />

„Benzinverbrauch“<br />

„Hubraum“ / „CO 2 -Emissionen“ (?)<br />

für Kfz-Steuer<br />

<br />

„Leistung“<br />

für Versicherungsklasse<br />

<br />

„Reparaturfre<strong>und</strong>lichkeit“ …<br />

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4.4 Total Quality Management<br />

Techniken: House of Quality (10/24)<br />

<br />

Operationalisierung der Gestaltungsziele<br />

<br />

zentraler Ansatz:<br />

Wie viel wird von den Produkteigenschaften jeweils angestrebt?<br />

<br />

<br />

je Produkteigenschaft ein Messverfahren<br />

je Produkteigenschaft ein „technischer“ Zielwert<br />

als angestrebter Messwert<br />

<br />

entweder unterer/oberer Grenzwert,<br />

bestimmt durch K<strong>und</strong>enanforderungen<br />

z.B.: „3-Liter-Auto“<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 4b<br />

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4.4 Total Quality Management<br />

Techniken: House of Quality (11/24)<br />

<br />

oder ein herausfordernder Zielwert,<br />

oftmals durch beste Konkurrenzprodukte bestimmt<br />

Benchmarking<br />

Ansatzpunkt zur Verankerung von Innovationszielen<br />

<br />

je Produkteigenschaft eine Optimierungsrichtung<br />

<br />

z.B. durch Vergleich von Zielwerten mit bislang erreichten Istwerten<br />

maximieren: •<br />

minimieren: •<br />

Festpunktziel / „halten“: <br />

• z.B. für Normen <strong>und</strong> gesetzliche Vorgaben<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 4b<br />

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4.4 Total Quality Management<br />

Techniken: House of Quality (12/24)<br />

<br />

Konstruktion der „Beziehungsmatrix“<br />

<br />

zentraler Ansatz: Verknüpfen des Wie? mit dem Was?<br />

<br />

Relevanzurteile:<br />

Wie stark unterstützt die Produkteigenschaft 4711<br />

die Erfüllung des K<strong>und</strong>enbedürfnisses XYZ?<br />

<br />

hohe Anforderungen an Analyse- <strong>und</strong> Bewertungskompetenz<br />

<br />

kritische Phase des QFD-Prozesses<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 4b<br />

110 von 125


4.4 Total Quality Management<br />

Techniken: House of Quality (13/24)<br />

<br />

pragmatisches Scoring-Verfahren mit 4 Bewertungsstufen:<br />

Unterstützungs-<br />

Punkte<br />

Symbole<br />

stärken<br />

(Scores)<br />

eventuell ergänzend<br />

stark<br />

mittel<br />

9 [3]<br />

3 [2]<br />

<br />

<br />

rot: nicht abgesicherte<br />

Vermutungen<br />

schwach<br />

unabhängig<br />

1 [1]<br />

0<br />

D<br />

--<br />

schwarz: gestützt auf<br />

Fakten<br />

<br />

<br />

tendenzielle Bevorzugung von Alternativen mit relativ vielen starken<br />

Beziehungen zwischen Produkteigenschaften <strong>und</strong> K<strong>und</strong>enbedürfnissen<br />

kann aber auch „linearisiert“ werden: […]<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 4b<br />

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4.4 Total Quality Management<br />

Techniken: House of Quality (14/24)<br />

<br />

Konstruktion der Wechselwirkungsmatrix („Hausdach“)<br />

<br />

zentraler Ansatz: Verknüpfen des Wie? mit dem Wie?<br />

<br />

Bestimmen der Wechselwirkungen zwischen<br />

den Produkteigenschaften in Bezug auf ihre:<br />

<br />

<br />

Zielwerte <strong>und</strong><br />

Optimierungsrichtungen<br />

gemäß<br />

Schritt <br />

wichtig für die<br />

„interne Konsistenz“<br />

der<br />

Produktgestaltung<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 4b<br />

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4.4 Total Quality Management<br />

Techniken: House of Quality (15/24)<br />

<br />

abermals 4 Bewertungsstufen:<br />

Unterstützungsstärken Symbole Symbole<br />

stark positive Wechselwirkung<br />

++<br />

<br />

positive Wechselwirkung<br />

+<br />

<br />

negative Wechselwirkung<br />

stark negative Wechselwirkung<br />

-<br />

--<br />

D<br />

Zielkonflikte!<br />

++<br />

Beispiel für ein Pkw-Design:<br />

<br />

„Leichtbauweise“ korreliert stark positiv mit „Kraftstoffverbrauch“<br />

--<br />

<br />

„Leichtbauweise“ korreliert stark negativ mit „Aufprallsicherheit“<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 4b<br />

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4.4 Total Quality Management<br />

Techniken: House of Quality (16/24)<br />

<br />

Ermittlung der Gesamtrelevanz (Bedeutung)<br />

einer Produkteigenschaft jeweils aus K<strong>und</strong>ensicht<br />

<br />

Gesamtrelevanz mittels einer Nutzwertanalyse bestimmen:<br />

<br />

<br />

Bedeutungswert X Unterstützungsstärke<br />

für das K<strong>und</strong>enbedürfnis der Produkteigenschaft<br />

für das K<strong>und</strong>enbedürfnis<br />

K<strong>und</strong>enbedürfnisse<br />

<br />

<br />

spaltenweise ausgewiesen:<br />

<br />

entweder absolute Punktwerte<br />

oder normierte %-Angaben höchster Wert: 100%<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 4b<br />

114 von 125


4.4 Total Quality Management<br />

Techniken: House of Quality (17/24)<br />

<br />

Ermittlung des Schwierigkeitsgrads<br />

der Realisierung einer Produkteigenschaft<br />

<br />

abhängig von den Zielwerten für die Produkteigenschaften<br />

<br />

aus der Operationalisierung der Gestaltungsziele in Schritt <br />

<br />

Bewertung mit Punkten<br />

1<br />

2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />

<br />

z.B. von 1 bis 10 Punkten<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 4b<br />

115 von 125


4.4 Total Quality Management<br />

Techniken: House of Quality (18/24)<br />

<br />

Produktorientierter Vergleich mit den Wettbewerbern<br />

<br />

5-stufiger Leistungsvergleich des<br />

eigenen Produkts<br />

<br />

mit den besten<br />

Konkurrenzprodukten<br />

aus Schritt <br />

<br />

Stärken/Schwächen-Profil<br />

mit den Wettbewerbern<br />

als direktem Bezugspol<br />

1 2 3 4 5<br />

1 2 3 4 5<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 4b<br />

116 von 125


4.4 Total Quality Management<br />

Techniken: House of Quality (19/24)<br />

<br />

Beurteilung der relativen Leistungsfähigkeit der Produkte<br />

durch „Techniker“ der eigenen Unternehmung<br />

<br />

differenzierte Beurteilung je Produkteigenschaft<br />

<br />

„Techniker“ nur in Bezug auf die Herstellung von Sachgütern<br />

<br />

aber nicht bei der Erbringung von Dienstleistungen<br />

<br />

eventuell um besondere Hinweise ergänzen<br />

<br />

wie z.B. die Art der durchgeführten<br />

technischen Testverfahren<br />

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117 von 125


4.4 Total Quality Management<br />

Techniken: House of Quality (20/24)<br />

„Keller des Hauses“<br />

<br />

Sammelplatz für alle zusätzlichen Anmerkungen<br />

<br />

die während der Konstruktion<br />

des House of Quality als<br />

dokumentations- / kommunikationswürdig erscheinen<br />

<br />

immer einzelfallspezifisch<br />

<br />

z.B. Dokumentation von Ideen<br />

<br />

<br />

für künftige „inkrementelle“ Fortentwicklungen des Produkts<br />

für künftige Produktinnovationen<br />

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4.4 Total Quality Management<br />

House of Quality (21/24)<br />

Unterstützungsstärken:<br />

stark<br />

mittel<br />

schwach<br />

unabhängig<br />

<br />

◦<br />

<br />

--<br />

9 Punkte<br />

3 Punkte<br />

1 Punkt<br />

0 Punkte<br />

<br />

<br />

Wechselwirkungen:<br />

stark positiv<br />

◦positiv<br />

negativ<br />

stark negativ<br />

Beispiel:<br />

Gestaltung der Dienstleistung<br />

„Patientenaufnahme“ in einem<br />

Krankenhaus<br />

Ausschnitt aus einem<br />

umfassenderen<br />

House of Quality<br />

SCHMUTTE, A.M.: Total Quality<br />

Management im Krankenhaus.<br />

Dissertation, Universität der<br />

B<strong>und</strong>eswehr München 1997.<br />

Wiesbaden 1998, S. 164-165.<br />

© <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong><br />

10.10.2011 119 von 125<br />

Optimierungsrichtung<br />

technische Zielwerte<br />

Produkteigenschaften<br />

K<strong>und</strong>enbedürfnisse<br />

“WIE?”<br />

“WAS?”<br />

<br />

Vorabinfos zur Behandlung<br />

gute Parkmöglichkeiten<br />

hell <strong>und</strong> sauber<br />

kein Warten<br />

Hilfe bei Formularen<br />

Schutz der Privatsphäre<br />

Patienten-Aufklärung<br />

1- oder 2-Bett-Zimmer<br />

Fre<strong>und</strong>lichkeit<br />

Verfügbarkeit des Personals<br />

Gesamtrelevanz<br />

Schwierigkeitsgrad<br />

produktorientierter<br />

Vergleich mit<br />

Wettbewerbern<br />

Bede utungswerte<br />

besser<br />

schlechter<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

10<br />

5<br />

7<br />

8<br />

5<br />

8<br />

10<br />

5<br />

8<br />

9<br />

<br />

<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

<br />

1 pro Jahr<br />

Tag der offenen Tür<br />

Internet<br />

moderne I&K-Technik<br />

Pilot<br />

Klinikprospekt<br />

Neubau<br />

Klinikparkplatz<br />

Neubau<br />

Gebäude<br />

◦◦<br />

<br />

<br />

<br />

◦ ◦ ◦ <br />

◦ ◦<br />

<br />

◦<br />

◦ <br />

<br />

<br />

◦ <br />

◦ <br />

132 140 70 108 215 87 166 369 63 228<br />

6 4 4 8 2 1 4 6 3 4<br />

<br />

<br />

<br />

◦ <br />

◦<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Tageslicht<br />

Beleuchtung<br />

<br />

<br />

1 Mitarbeiter<br />

Info-Schalter / Zentrale<br />

<br />

<br />

umfassend<br />

Mitarbeiterschulung<br />

täglich<br />

Putzdienst<br />

<br />

<br />

<br />

fraktal<br />

Prozessorientierung<br />

<br />

<br />

Reklamationen<br />

X<br />

X<br />

X<br />

k<strong>und</strong>enorientierter<br />

Vergleich mit<br />

Wettbewerbern<br />

schlechter<br />

1 2 3 4 5<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

besser<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Die Werte beruhen auf<br />

einer größ eren Anz ahl<br />

von Ku ndenbedürfnissen<br />

als hier dargestellt we rden.<br />

<br />

eigenes Produkt<br />

<br />

bestes Konkurrenzprodukt


4.4 Total Quality Management<br />

… House of Quality (22/24)<br />

HÄSELHOFF, I.; MEVES, Y.;<br />

MUNSCH, D.; MUNSCH, S.;<br />

SCHULTE-EULER, D.; THORANT, C.:<br />

Anforderung an eine verbesserte<br />

Lehrqualität − Qualitätsplanung<br />

mittels House of Quality.<br />

Arbeitsbericht Nr. 34, <strong>Institut</strong> für<br />

<strong>Produktion</strong> <strong>und</strong> Industrielles<br />

Informationsmanagement,<br />

Universität Duisburg-Essen,<br />

Campus Essen. Essen 2007.<br />

© <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong><br />

10.10.2011 120 von 125


<strong>Teil</strong> 1/2


<strong>Teil</strong> 2/2


4.4 Total Quality Management<br />

Failure Mode and Effects Analysis (1/1)<br />

<br />

Failure Mode and Effects Analysis (FMEA)<br />

ab hier<br />

„Baustelle“!<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 4b<br />

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… <strong>und</strong> auf keinen Fall vergessen<br />

<br />

bitte Evaluationsbögen ausfüllen<br />

<br />

leider nur in „Papierform“<br />

<br />

Vorgabe durch das<br />

Dekanat des Fachbereichs<br />

Wirtschaftswissenschaften<br />

<br />

bitte vor allem kritische Anmerkungen<br />

in die Freitextfelder eintragen<br />

für den Dozenten von größtem Interesse !<br />

10.10.2011 © <strong>Zelewski</strong> / <strong>Akca</strong>: <strong>TPM</strong> - <strong>Teil</strong> 4b<br />

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Alles Gute für<br />

Ihre Klausuren!


KARL MARX<br />

zur Vertiefung <strong>und</strong><br />

zur Horizonterweiterung!<br />

www/mlwerke.de/me/me23/me23_000.thm<br />

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