Revue Piestany - leto 2010 - Piešťany
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gesendet wurde. War damals kein<br />
Postbote zur Stelle oder gab es hierfür<br />
womöglich persönliche Gründe? Im Brief<br />
wird die Weiterleitung der Post nach „K“<br />
erwähnt, was die Abkürzung für die<br />
Ortschaft Kostoľany bedeuten könnte, in<br />
der damals gelegentliche Postkutschen,<br />
so genannte Diligenzen, hielten.<br />
Ausführlicher widmete sich die<br />
Ausstellung der Eröffnung des ständigen<br />
Postamtes in Piešťany, im Jahre 1851. Die<br />
Exposition umfasste authentische<br />
Dokumente zur Tätigkeit des Postamtes<br />
für den gesamten Zeitraum seit seiner<br />
Gründung bis zur Gegenwart sowie die<br />
Reflexion der staatlich-politischen<br />
Veränderungen im Postbetrieb. Zu den<br />
interessantesten Ausstellungsstücken<br />
gehörte der älteste bekannte Brief,<br />
gesendet im Juni 1851 nach Mähren<br />
sowie ein Ausschnitt aus der<br />
Korrespondenz zwischen der Familie des<br />
Heilbad-Pächters Alexander Winter und<br />
dem Adelsgeschlecht Erdödy vom<br />
Herrengut Hlohovec, in dessen Besitz sich<br />
die Kureinrichtung befand. Großes<br />
Interesse weckte ein tragbarer<br />
Briefkasten aus dem Jahr 1824, aus den<br />
Sammlungen des Balneologischen<br />
Museums. Dieser diente vermutlich zum<br />
Einwurf von Postsendungen im Haus, das<br />
auf einer aus demselben Jahr<br />
stammenden Karte als „Posthorn –<br />
U poštovej trúbky“ gekennzeichnet ist. In<br />
der damaligen Zeit befand sich in Piešťany<br />
nur eine zentrale Sammelstelle für Post<br />
und gelegentlich wurden Postsendungen<br />
zum weiteren Transport an die Postämter<br />
in Hlohovec und nach dem Jahr 1845 auch<br />
in Rakovice übergeben. In Objekten, die<br />
einen Bestandteil des Sandor Pavillons<br />
bildeten, befand sich früher eine<br />
Umspannstation für die Pferde der<br />
Postkutschen. Und die Tatsache, dass die<br />
Ausstellung in ebendiesen Räumlichkeiten<br />
stattfand, verlieh ihr einen<br />
Hauch Symbolik. Ein Feldpostbrief aus<br />
dem Jahr 1915, der ebenfalls zu den<br />
Exponaten gehörte, bestätigt, dass dieses<br />
Objekt in den Jahren des 1. Weltkrieges<br />
ein Militärkrankenhaus beherbergte. Hier<br />
wurden ebenfalls die Sendungen der<br />
Militärfeldpost für den weiteren Versand<br />
entgegen genommen. Die Exposition<br />
zeigte außerdem auch weitere Objekte in<br />
Piešťany, in denen im Laufe der Zeit das<br />
Postamt seinen Sitz hatte. Interessant war<br />
ebenfalls die Dokumentation<br />
bedeutender Ereignisse anhand von<br />
Sonderpoststempeln. Gezeigt wurden<br />
unter anderem Stempel, verwendet<br />
anlässlich völkerkundlicher Feste (1936),<br />
▲ Detail adresy listu.<br />
Detail of a letter address.<br />
Das Adressfeld im Detail<br />
der Erhebung von Piešťany zur Stadt<br />
(1945) sowie verschiedener Konferenzen<br />
und Jubiläen, Nationaler Flugtage oder<br />
des Präsidentengipfels V4. Die Exposition<br />
fesselte neben Sammlern vor allem jene<br />
Besucher, die sich für die Regionalgeschichte,<br />
aber auch für die bildende<br />
Kunst auf Briefmarken, Stempeln, FDC-<br />
Briefumschlägen sowie den „Cartes<br />
Maximum“ interessieren. Es besteht kein<br />
Zweifel daran, dass die Post eine<br />
Verbesserung der Kommunikation<br />
zwischen Einzelpersonen und Institutionen<br />
herbeiführte. Sie bedeutete den<br />
ersten Schritt auf einem Weg, auf dem die<br />
Entwicklung der Menschheit zur heutigen<br />
informatisierten Gesellschaft voranschritt.<br />
Die Ausstellungsexponate waren eine<br />
Leihgabe aus den Sammlungen des<br />
Postmuseums in Banská Bystrica, welches<br />
gleichzeitig auch fachlicher Garant der<br />
Ausstellung war. Verstärkt präsentierten<br />
sich auch örtliche Sammler auf dem<br />
Gebiet der Postgeschichte.. ❚<br />
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