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Revue Piestany - leto 2010 - Piešťany

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Buehl-Oberbruch in 1996. I call it an inn,<br />

although I cook the same food as I did in<br />

Merkurius. We prepare everything here,<br />

lobsters as well as truffles but people also<br />

visit us to eat goulash. Michelin noticed us<br />

immediately and we received the socalled<br />

Bib Gourmet just after opening. It<br />

is an award for quality dishes prepared<br />

with love which are not expensive,” says<br />

the star chef who moved his activities back to<br />

the Czech and Slovak Republic after the fall of<br />

the Iron Curtain. Nowadays he also works as<br />

an advisor for one of the restaurants in<br />

Bratislava. He angered many within Slovak<br />

gastronomical circles with his statements last<br />

year about the poor condition of Slovak<br />

gastronomy. We were interested to know<br />

whether or not he had been to Piešťany since<br />

the revolution: “Unfortunately, I haven’t<br />

been there so far, although I’ve intended<br />

to do so. Now I am in Slovakia quite often<br />

so I will definitely try to come round and<br />

see how the town has changed and also<br />

what the quality of gastronomy is in the<br />

town where I started,” Pavel Pospíšil adds<br />

with a smile. z<br />

„I<br />

ch kochte dann auf einer Messe in<br />

Brünn, zu der auch einige Vertreter<br />

der Hotelakademie aus Piešťany<br />

kamen. Also fragte ich sie, ob sie mich<br />

nicht nehmen würden. Außerdem<br />

verguckte ich mich dort in Vierka<br />

Letrichová, die ausgerechnet die<br />

Hotelschule in Piešťany besuchte und so<br />

stand für mich fest, dass ich hin muss.<br />

Nach zwei Wochen erhielt ich eine<br />

Einladung zur Prüfung, bestand diese und<br />

landete für drei Jahre in dieser<br />

malerischen Stadt, “ blickt Pavel Pospíšil auf<br />

seine Ausbildungsjahre zurück. Aus der Zeit in<br />

Piešťany behielt er vor allem Erinnerungen an<br />

den hervorragenden Pädagogen Scheer, die<br />

Hotels Eden, und Thermia Palace und das<br />

gemeinsame Baden mit seiner damaligen<br />

Liebe in den Thermalquellen auf der Kurinsel,<br />

die das „Heilbad der Armen“ waren.<br />

Nach dem Abschluss an der Hotel-<br />

Akademie erhielt er ein einjähriges<br />

Stipendium in Ost-Berlin, welches er offiziell<br />

und legal um ein weiteres Jahr in West-Berlin<br />

verlängerte. Nachdem jedoch im Jahre 1968<br />

in seiner Heimat die „brüderliche<br />

Unterstützung“ aus der Sowjetunion eintraf,<br />

kehrte er nicht zurück. Sein Studium und<br />

seine Arbeit, die er in Deutschland fortsetzte,<br />

gipfelten im Jahre 1979 in der Eröffnung<br />

eines eigenen Restaurants mit dem Namen<br />

„Merkurius“. Bereits ein Jahr danach erhielt<br />

er den begehrten Michelin Stern. „Wir<br />

hielten den Stern von Michelin 17 Jahre<br />

lang, es war jedoch alles andere als<br />

einfach. Um „Merkurius“ eröffnen zu<br />

können, habe ich mich relativ stark<br />

verschuldet und so arbeitete ich praktisch<br />

nur für die Kreditzinsen und die Löhne<br />

der Angestellten. Einen Michelin Stern zu<br />

haben ist eine kostspielige<br />

Angelegenheit, irgendwann reichte es<br />

mir und ich verkaufte das Restaurant. Im<br />

Jahre 1996 eröffnete ich dann die<br />

„Pospisil´s Krone“ in Bühl-Oberbruch. Ich<br />

nenne sie Gaststätte, obwohl ich die<br />

gleichen Gerichte koche, wie damals im<br />

„Merkurius“. Wir bieten alles - Hummer<br />

und Trüffel, aber die Menschen kommen<br />

auch zu uns, um Gulasch zu essen.<br />

Michelin wurde auf uns sofort<br />

aufmerksam und unmittelbar nach der<br />

Eröffnung wurden wir mit dem so<br />

genannten „Bib Gourmet“ ausgelobt. Es<br />

ist eine Auszeichnung für qualitativ<br />

hochwertige, mit Liebe zubereitete, aber<br />

nicht teure Gerichte“, sagt der Sternekoch,<br />

der nach dem Fall des Eisernen Vorhangs<br />

seine Aktivitäten auch nach Tschechien und in<br />

die Slowakei verlagerte. Derzeit wirkt er unter<br />

anderem als Berater eines Restaurants in<br />

Bratislava und mit seinen Äußerungen über<br />

den bedauerlichen Zustand der slowakischen<br />

Gastronomie brachte er die Kochkunst-Szene<br />

hierzulande zum Beben. Uns hat interessiert,<br />

ob er nach der Wende wieder in Piešťany<br />

vorbei schaute:„Bisher leider nicht, obwohl<br />

ich es bereits plante. Derzeit jedoch bin<br />

ich relativ oft in der Slowakei, also werde<br />

ich mit Sicherheit versuchen, einen<br />

Abstecher hierher zu machen, um zu<br />

sehen, was sich hier verändert hat und<br />

auf welchem Niveau sich die<br />

Gastronomie der Stadt, in der ich<br />

angefangen habe, befindet“ fügt Pavel<br />

Pospíšil mit einem Lächeln hinzu. z<br />

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