PiB Kundenbefragung Kindertagespflege (PDF 856 kB)

4. Zusammenfassung und Diskussion
4.1 Rücklauf, Repräsentativität, Methodik
Die „Kundenbefragung Tagespflegepersonen“ der PiB gGmbH wurde im Frühjahr 2010 geplant, der
Fragebogenversand an 360 Tagespflegepersonen mit rund 800 Kindern in Tagespflege erfolgte Mitte
April des Jahres. Bis Anfang Juni – dem Beginn statistischer Auswertungen – gab es einen Rücklauf
von 129 ausgefüllten Fragebögen (38,5 %). Der Rücklauf bildet insgesamt relativ gut die Grundgesamtheit
ab. Zu einzelnen Merkmalsausprägungen der verschiedenen für einen Vergleich herangezogenen
Merkmale (z. B. Anzahl der betreuten Kinder, Zeitpunkt des Beginns der Tätigkeit als
Tagespflegeperson) gibt es jedoch im Rücklauf gelegentlich kleinere oder auch größere Abweichungen
von Daten aus der Grundgesamtheit. Repräsentanz in einem strengen statistischen Sinne lässt
sich nicht belegen.
Neben familienstatistischen Daten wurden im Fragebogen neun Problembereiche („Fragekomplexe“)
abgefragt. Es gab sowohl geschlossene wie auch offene Fragen. Geschlossene Fragen wurden von
den Tagespflegepersonen mit Punkten analog der Schulnoten von 1 bis 6 bewertet, Ergebnisse in
Tabellen zu jedem Fragekomplex sowie zu Graphiken umgesetzt. Die Haupttabellen geben als Hauptkomponenten
zu den verschieden Items innerhalb eines Fragekomplexes Mittelwerte, zusammengefasste
Punktbewertungen (1 und 2, 3 und 4, 5 und 6) und die Anzahl von Nennungen für die
Kategorie „keine Erfahrung“ an. Mit Hilfe eines besonderen Verfahrens wurden für jedes Item die
Notenbewertungen (statistisch gesehen: die Streuung) berücksichtigende Mittelwertsabweichungen
als ein in Punkten ausgedrücktes Maß berechnet. Abweichungen von Durchschnittswerten werden
als relative Stärken oder Schwächen ausgewiesen. Zusätzlich wurde für Tagespflegepersonen mit
unterschiedlich vielen Kindern sowie für Tagespflegepersonen mit unterschiedlich langer Tätigkeit in
der Tagespflege für einzelne Merkmalsausprägungen (z. B. Tagespflegepersonen mit einen, mit zwei,
mit drei oder vier und mit fünf und mehr Kindern) Abweichungen von Durchschnittsbewertungen
zum jeweiligen Gesamtkomplex berechnet. Antworten auf offene Fragen werden thematisch gegliedert
in Übersichtstabellen vorgestellt.
4.2 Hauptergebnisse
(1) Punktbewertungen und Mittelwertsabweichungen (besondere Stärken und relative
Schwächen)
In der nachfolgenden Übersicht werden zu jenen Fragekomplexen, zu den Punktbewertungen („Zensuren“)
erbeten wurden, der Mittelwert zu einem ganzen Fragekomplex, der Mittelwert für jedes
Item und – bei Berücksichtigung gruppierter Punktbewertungen 1 oder 2, 3 oder 4, 5 oder 6 – für
jedes Item Abweichungen zur Durchschnittsbewertung innerhalb eines Fragekomplexes dargestellt.
Zu Letztem gibt es einen lediglich rechnerischen Punktwert, der genauer als die Mittelwerte besonders
positive Bewertungen und negative Abweichungen vom jeweiligen Mittelwert abbildet.
Im Ergebnis kann gesagt werden, dass zum einen der größere Teil gesetzlicher Rahmenbedingungen
– insbesondere soweit sie die Finanzierung der Tagespflege und die Steuer- und Sozialversicherungsangelegenheiten
angeht – negativ bewertet wird, zum anderen auch die Beratungs- und Unterstützungsleistungen
zu diesen Bereichen durch die Fachberaterinnen als relative Schwächen ihrer
Tätigkeit betrachtet werden. Anders ausgedrückt: Zum Umgang mit den kritisch gesehenen Rahmenbedingungen
erwartet man zumindest eine gute Beratung und Unterstützung. Sowohl der allgemei-
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