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Jahresbericht 2012 - PiB

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Das Patenschaftenprogramm im Raffer<br />

Von den insgesamt 21 neuen Patenschaften in <strong>2012</strong> betrafen lediglich neun ein<br />

Kind psychisch kranker Eltern. Bei vielen Neuvermittlungen spielte eine psychische<br />

Erkrankung (mindestens eines Elternteils) dennoch oft eine Rolle. In neun von zwölf<br />

Fällen jedoch insofern eine Rolle, als das jeweilige Kind aufgrund einer psychischen<br />

Krankheit der Eltern im Haushalt der Großeltern als Pflegekind aufwuchs. Hier war<br />

auffällig, dass nur wenige dieser Kinder Kontakt zu ihren Eltern wünschten. Im<br />

Sinne der Partizipation erhalten betroffene Eltern dennoch Informationen zur Hilfeplanung<br />

über die Maßnahme Patenschaften, wenn sie mit der Fachberatung<br />

Patenschaften und dem bei <strong>PiB</strong> neu entstandenen Schwerpunkt Elternberatung 1 in<br />

Kontakt stehen.<br />

Die Ausweitung des <strong>PiB</strong>-Patenschaftenmodells auf die zusätzliche Zielgruppe der<br />

belasteten Familien, darunter auch Kinder, die bei ihren Großeltern in Pflege leben,<br />

hat die Nachfrage nach dem Angebot im Jahr <strong>2012</strong> insgesamt erhöht und Kindern<br />

den Zugang zu einer Patenschaft erleichtert. Beispielsweise entstanden Patenschaften<br />

für zwei Pflegekinder, die bei den Großeltern leben und für ein Kind einer körperlich<br />

chronisch kranken Mutter. Zugleich finden sich für diese weniger umfangreichen<br />

Patenschaften schneller interessierte Paten oder sie können im sozialen Netz<br />

des Kindes erschlossen werden. Dies gelang in Kooperation mit dem Casemanagement<br />

in <strong>2012</strong> elf Mal.<br />

Im Vergleich dazu ist die Anbahnung einer Patenschaft für Kinder psychisch kranker<br />

Eltern, deren soziales Netzwerk oft weniger stabil ist, aufwändiger. Außerdem<br />

spielen spontane Befindlichkeiten und Entscheidungen bei diesen Patenschaften<br />

eine größere Rolle. Hier kommt es trotz eines hohen Einsatzes bei der Anbahnung,<br />

vielfach in Kooperation mit Partnern aus der Familienhilfe, leichter zu Abbrüchen.<br />

Zudem waren in <strong>2012</strong> kurzfristige Umzüge von Müttern zwei Mal der Grund, warum<br />

eine Patenschaft endete.<br />

Bemerkenswert blieb in <strong>2012</strong> ein hohes Informationsinteresse von Institutionen, seitens<br />

der Familienhilfe oder von Einzelpersonen, darunter auch Eltern.<br />

Kooperationen<br />

Kooperationen bestehen mit den Trägern der freien Jugendhilfe und den Häusern<br />

der Familie sowie den sozialen Bezugssystemen der Kinder (wie Kitas und Schulen).<br />

In der Regel betreffen sie den Einzelfall. Darüber hinaus bestehen Kooperationen<br />

zur Netzwerkbildung mit dem Ziel, die Zusammenarbeit der Systeme Kinder- und<br />

Jugendhilfe, Kinder- und Jugendpsychiatrie und der Erwachsenenpsychiatrie sowie<br />

der sozialpädagogischen Familienhilfe zu optimieren, um den betroffenen Kindern<br />

und ihren Eltern konstruktiv und nachhaltig helfen zu können.<br />

1 S. a. Seite 53, Bericht Leibliche Eltern von Pflegekindern beraten.<br />

<strong>PiB</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

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