Jahresbericht 2012 - PiB
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Seit August ruht darüber hinaus ein Pflegeverhältnis. Der 14-jährige Junge wurde in<br />
einer Einrichtung aufgenommen, die Pflegeeltern stehen jedoch für die Fortführung<br />
des Pflegeverhältnisses zur Verfügung. Durch den Einsatz eines sogenannten Clearings<br />
wird der Bedarf dieses Jungen überprüft. Nach Abschluss des Clearings wird<br />
die weitere Hilfeplanung erfolgen.<br />
Auffallend war, dass drei Beendigungen seelisch behinderte 14-Jährige betrafen,<br />
die in stabilen Pflegeverhältnissen gelebt hatten. Es wird zu bewerten sein, ob es<br />
bei diesen Beendigungen Vergleichbarkeiten gibt – und ob sich daraus die Aufgabe<br />
ableiten muss, für seelisch behinderte Jugendliche in der Pubertät innerhalb der<br />
Beratungsstandards für Pflegekinder und -eltern zusätzlich Raum zu schaffen.<br />
Beratung und Qualifizierung<br />
Erstinformationsgespräche fanden mit vier interessierten Elternpaaren statt, darunter<br />
war ein gleichgeschlechtliches Paar. Von den vier Paaren haben sich zwei<br />
professionell kompetente Paare gegen die Aufnahme eines Kindes mit sonderpädagogischem<br />
Bedarf entschieden, sind aber an anderen <strong>PiB</strong>-Pflegeformen interessiert.<br />
Für ein Bewerberpaar sind die Bewerbergespräche noch nicht abgeschlossen. Ein<br />
Paar ist nach einer abgebrochenen Anbahnung zurückgetreten.<br />
Da aufgrund der Problematiken der Kinder und Jugendlichen in der Sparte alle<br />
Pflegepersonen konstant hoch gefordert sind, leistet die <strong>PiB</strong>-Fachberatung eine<br />
intensive Beratungs- und Betreuungsarbeit; dem entspricht die erhöhte Personalzumessung<br />
in der sonderpädagogischen Vollzeitpflege. Insgesamt verfügen die<br />
Pflegepersonen durch eigene berufliche Vorbildung und Fachkenntnisse über<br />
fundiertes Wissen zu den Problemlagen ihrer Pflegekinder. Ergänzend zu einer<br />
engmaschigen Einzelberatung durch <strong>PiB</strong>-Fachkräfte bestehen vier fortlaufende<br />
Beratungsgruppen. Pflegepersonen schätzen dabei den theoretischen Input zu fachspezifischen<br />
Fragen und die Gelegenheit zum persönlichen Kontakt. Der fachlich<br />
begleitete kollegiale Austausch, die Reflexion des eigenen pädagogischen Handelns,<br />
sowie das Entwickeln von Entlastungsstrategien für psychische Belastungssituationen<br />
werden als stärkend erfahren. In Zusammenarbeit mit der Pflegeelternschule<br />
wurden für die Pflegeeltern der sonderpädagogischen Vollzeitpflege in <strong>2012</strong><br />
eine Veranstaltungsreihe für Pflegepersonen von behinderten Kindern und Jugendlichen<br />
zum Thema „Sexualität und Menschen mit Behinderungen“ in Zusammenarbeit<br />
mit Pro Familia durchgeführt. Eine weitere Veranstaltung befasste sich mit dem<br />
Thema „Fetales Alkoholsyndrom“.<br />
Nach gravierenden frühkindlichen Vernachlässigungs-, Missbrauchs- oder Gewalterfahrungen<br />
treten bei allen betroffenen Pflegekindern Verhaltensauffälligkeiten<br />
auf. Daraus ergeben sich für die Pflegefamilien Themen, die den Umgang mit verstärktem<br />
Einnässen und Einkoten auch bei älteren Kindern betreffen, ebenso übermäßiges<br />
Essen und Horten von Lebensmitteln, Schlafstörungen, aggressives und/<br />
oder hyperaktives Verhalten, das Erstarren in bestimmten Situationen, Diebstähle<br />
<strong>PiB</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
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