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PiB POST für Pflegeeltern (PDF 364 kB)

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© <strong>PiB</strong> 2012<br />

clairette/photocase.de<br />

5. Ausgabe 8/2012 <strong>PiB</strong> – Pflegekinder in Bremen<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

liebe Pflegefamilie, liebe PatInnen,<br />

Kinder – mit <strong>PiB</strong> gut behütet<br />

die zweite <strong>PiB</strong>-Post in diesem 10. Jahr des Bestehens von <strong>PiB</strong> liegt vor Ihnen, wie gewohnt erscheint sie in Begleitung des neuen<br />

Programms der <strong>PiB</strong>-<strong>Pflegeeltern</strong>schule und des Blickpunktes. Dass wir dieses Paket noch während der Ferien an Sie versenden,<br />

hat einen guten Grund: Wir möchten Sie einladen, uns beim 23. Kindertag am Markusbrunnen, am 2. September im Bürgerpark,<br />

zu besuchen. Dort erhält <strong>PiB</strong> dieses Jahr als eine von zwei gemeinnützigen Organisationen eine Spende. Besonders freut<br />

uns, dass dadurch auch Pflegefamilien und -kinder in das öffentliche Blickfeld rücken (s. unten).<br />

Offiziell beendet der Kindertag unsere Veranstaltungen zum <strong>PiB</strong>-Jubiläumsjahr 2012. Aus den vielfältigen Begegnungen mit<br />

Familien und Kindern in diesem Jubiläumsjahr haben wir aber verschiedene Anregungen mitgenommen, über die wir in der<br />

vorliegenden <strong>PiB</strong>-Post informieren. Außerdem laden wir Sie zu einem weiteren Treffen der Gruppe „<strong>Pflegeeltern</strong> sprechen mit“<br />

ein. Dieser Dialog von <strong>Pflegeeltern</strong> mit den zuständigen Leitungspersonen von <strong>PiB</strong> findet im Monat Oktober statt: In den Räumen<br />

von <strong>PiB</strong> an der Bahnhofstraße, am Mittwoch, den 10.10., um 19 Uhr. Kurzum: Wir freuen uns auf Sie!<br />

Monika Krumbholz<br />

Geschäftsführung<br />

Angelika Pott-Eisenschmidt<br />

Leitung Abteilung Vollzeitpflege<br />

„Wunderbare Einladung des Landesbetriebssportverbandes“<br />

„Ich freue mich, dass wir beim 23.<br />

Bremer Kindertag in einer besonderen<br />

Rolle dabei sein dürfen“, sagt Angelika<br />

Pott-Eisenschmidt. Sie und die Fachkräfte<br />

der <strong>PiB</strong>-Vollzeitpflege werden am 2.<br />

September im Bürgerpark für die Öffentlichkeit,<br />

Pflegefamilien und Kinder da<br />

sein.<br />

„Zum zehnten Jahrestag von <strong>PiB</strong> haben<br />

wir uns ein Kinderfest gewünscht“, sagt<br />

Geschäftsführerin Monika Krumbholz.<br />

Doch neben den Fachtagen und verschiedenen<br />

anderen Veranstaltungen,<br />

blieb für etwas ganz Großes keine Kraft.<br />

„Dann kam diese wunderbare Einladung<br />

des Landesbetriebssportverbandes.“<br />

Nun darf <strong>PiB</strong> – Pflegekinder in Bremen<br />

beim Kinderfest etwas mehr Raum<br />

beanspruchen und erhält dort eine<br />

Spende für die <strong>PiB</strong>-Pflegekinderkurse.<br />

„Wir freuen uns über diese Großzügigkeit,<br />

aber auch über die Gelegenheit, so<br />

die Anliegen von Kindern und Pflegefamilien<br />

in die Öffentlichkeit zu bringen“,<br />

sagt Krumbholz.<br />

Der <strong>PiB</strong>-Stand soll Interessierten und<br />

<strong>PiB</strong>-FreundInnen einen Anlaufpunkt für<br />

Gespräche bieten. Für Kinder gibt es<br />

verschiedene Angebote – und Hüte. „Die<br />

Kinder lieben diese Papierhüte und vertreten<br />

damit unser Motto ‚Kinder – mit<br />

<strong>PiB</strong> gut behütet‘“, sagt Pott-Eisenschmidt.<br />

Übrigens ist <strong>PiB</strong> jedes Jahr rund 16 mal<br />

bei verschiedenen Veranstaltungen<br />

im Stadtgebiet vertreten. Am 2. September,<br />

parallel zum Kindertag, ist die<br />

Abteilung <strong>PiB</strong>-Patenschaften zeitgleich<br />

beim Oberneulander Fest „Musik unter<br />

Bäumen“ des Vereins Overnigelant dabei.<br />

Auf dem Gelände des DRK-Hauses<br />

Hohenkamp gibt es dann Kinderspaß<br />

und Informationen.<br />

ede<br />

KURZ UND GUT<br />

swb für Pflegekinder<br />

Drei Tage Herbstferien (22.-24.10) mit<br />

Kunst, Farben, viel Material und Spaß –<br />

darauf können sich Pflegekinder (8 -12<br />

Jahre) jetzt freuen. Der Kurs „Mit einem<br />

bunten Koffer durch das Leben“ ist die<br />

dritte Veranstaltungsreihe, die die swb-<br />

Bildungsinitiative für <strong>PiB</strong>-Pflegekinder<br />

fördert. Nicole Lüllmann von der <strong>Pflegeeltern</strong>schule<br />

nimmt jetzt Anmeldungen<br />

entgegen (95 88 20 37).<br />

KURZ UND GUT<br />

<strong>PiB</strong> zum Anfassen<br />

Sie kennen jemanden, der sich über <strong>PiB</strong><br />

informieren möchte – aber nicht gleich<br />

einen ganzen Informationsabend lang?<br />

Vielleicht hilft dieser Tip weiter: <strong>PiB</strong> ist<br />

bei zahlreichen öffentlichen Events in<br />

der Stadt Bremen auf „Informationstour“.<br />

Neben Kinderangeboten gibt es da<br />

auch viel Information. Jeder Termin<br />

wird auf unserer Webseite www.pibbremen.de<br />

unter News angekündigt.<br />

KURZ UND GUT<br />

Mehr Kinder im Exil<br />

Es gibt viele junge Flüchtlinge, die ohne<br />

Eltern oder Familienangehörige nach<br />

Bremen kommen. Deshalb wird die<br />

Suche nach Pflegefamilien intensiviert.<br />

<strong>PiB</strong> informiert Interessierte am Mittwoch,<br />

den 26.9., (19 Uhr) oder den 17.10. (10<br />

Uhr) sowie am Donnerstag, den 22.11.<br />

(19.00 Uhr), immer in der Bahnhofstr. 28-<br />

31. Ansprechpartnerin ist Mona Kommnick,<br />

unter Telefon 95 88 20 59.


Fachtag &10 Jahre <strong>PiB</strong><br />

Rund 180 <strong>Pflegeeltern</strong>, Paten und Fachkräfte<br />

sind der Einladung zum Fachtag<br />

„Kinder stark machen“ am 2. Juni gefolgt.<br />

Noch vor dem Fachvortrag über<br />

eine Siegener Studie über die Sichtweise<br />

von Pflegekindern auf Pflegeverhältnisse<br />

gab es Ansprachen aus Anlass des<br />

10-jährigen Bestehens von <strong>PiB</strong> – darunter<br />

viel Anerkennung. Die Reden<br />

und einen Bericht finden Sie unter<br />

News auf www.pib-bremen.de zum<br />

Herunterladen.<br />

Foto o.: Monika Krumbholz vor Fachpublikum, Fotos<br />

u. li.: Sentorin Stahmann, u. re.: Fachpublikum<br />

„Es ist ein Gewinn, wenn Eltern das Pflegeverhältnis akzeptieren“<br />

Die „<strong>PiB</strong>-Elternberatung“ ist ein neuer<br />

Aufgabenbereich bei <strong>PiB</strong>. Zu den damit<br />

verbundenen Neuerungen befragt<br />

die <strong>PiB</strong>-Post die <strong>PiB</strong>-Geschäftsführerin<br />

Monika Krumbholz.<br />

Zum Namen des Angebotes „Elternberatung“:<br />

viele <strong>Pflegeeltern</strong> sehen sich<br />

als „Eltern im Alltag“ und fänden es<br />

deshalb passender, von Beratung für<br />

„Herkunftseltern“ zu sprechen. Warum<br />

die Bezeichnung <strong>PiB</strong>-Elternberatung?<br />

<strong>Pflegeeltern</strong> sind und bleiben die sozialen<br />

Eltern. Aber die leiblichen Eltern der<br />

Kinder bleiben deren Eltern. Sie nehmen<br />

im Leben von Kindern einen wichtigen<br />

Platz ein. Wir wissen heute, dass Kinder,<br />

je älter sie werden, desto mehr Fragen<br />

stellen – und alle Studien belegen,<br />

dass Eltern für die Identität ihrer Kinder<br />

wichtig sind. Dazu gehört es, die Eltern<br />

erleben zu können und zu erkennen<br />

wie sie sind. Selbst wenn Eltern kein<br />

Sorgerecht haben, bleibt ihnen das<br />

Recht auf Kontakt zum Kind. Und zum<br />

Namen: Wenn man ganz genau wäre,<br />

müsste man sagen, dass die Elternberatung<br />

sich vorrangig an Mütter wendet.<br />

Denn viele Väter sind nicht präsent oder<br />

bekannt.<br />

Pflegefamilien gibt es schon lange –<br />

Elternberatung bei <strong>PiB</strong> ist neu. Wenn sie<br />

so wichtig ist, wieso gibt es sie erst jetzt?<br />

Im Grunde hätten wir gerne früher ein<br />

fachliches Angebot gemacht. Aber<br />

natürlich ist ein Pflegekinderdienst wie<br />

<strong>PiB</strong> traditionell zuerst für <strong>Pflegeeltern</strong><br />

und -kinder da. Doch es ist seit längerem<br />

bekannt, dass Eltern Ansprechpartner<br />

brauchen. Eltern, deren Kinder in<br />

Einrichtungen leben, haben das schon<br />

länger, nicht aber Eltern, deren Kinder<br />

in Pflegefamilien leben. Ich bin froh,<br />

dass sich das jetzt ändert und wir den<br />

Themen von Eltern mehr Raum bieten<br />

können. Mit einer Vollzeitstelle machen<br />

wir einen kleinen, aber sehr wichtigen<br />

Schritt.<br />

Bei <strong>PiB</strong> finden die Elternberatung und<br />

die Fachberatung für <strong>Pflegeeltern</strong> unter<br />

einem Dach statt. Ist das ideal?<br />

Für diesen Weg wünschen wir uns<br />

Erfolg. Natürlich muss die Beratung der<br />

Pflegefamilie getrennt bleiben von der<br />

Beratung der Eltern. Sie wird deswegen<br />

getrennt organisiert.<br />

Was ändert sich für Pflegefamilien?<br />

Neuen <strong>Pflegeeltern</strong> wird es von Anfang<br />

an vertraut sein, dass <strong>PiB</strong> die Eltern in<br />

das Pflegeverhältnis einbezieht und<br />

Beratung anbietet – dahingehend,<br />

ihnen den Umstand zu erleichtern, dass<br />

ihr Kind in einer Pflegefamilie lebt. Für<br />

diejenigen, die seit Jahren mit einem<br />

Pflegekind leben, kann am Anfang vielleicht<br />

Verunsicherung entstehen. Aber<br />

wir wissen ja auch, welche Belastungen<br />

Besuchskontakte und Kontakte mit Eltern<br />

allgemein sein können – und dass<br />

Kinder dies in ihrem Verhalten zeigen.<br />

Hier setzt Elternberatung an: Eltern in<br />

ihrem Selbstwert zu stärken, so dass sie<br />

sich in ihrer Identität finden können,<br />

beispielsweise als Mutter, deren Kind in<br />

einer anderen Familie lebt.<br />

Künftig werden mehrere Familien<br />

zeitgleich Besuchskontakte in einem<br />

halböffentlichen Familiencafé wahrnehmen.<br />

Die Fachkraft Elternberatung<br />

begleitet dies. <strong>Pflegeeltern</strong> könnten das<br />

als eine Reduzierung empfinden.<br />

Tatsächlich wird die <strong>PiB</strong>-Fachberatung<br />

Besuchskontakte, die eine langfristige<br />

Unterstützung brauchen, nicht mehr<br />

begleiten. Dafür ist in den Familiencafés<br />

künftig die Elternberatung zuständig.<br />

Vielleicht gibt es da einen kleinen<br />

Verlust – aber was gewonnen wird,<br />

ist in der Relation weitaus größer. Das<br />

zeigen erste Erfahrungen: Die Familiencafés<br />

werden sehr gut angenommen.<br />

Sie beenden diese Laborsituation bei<br />

<strong>PiB</strong> in der 1 : 1 Besetzung. Die größeren<br />

Räume erlauben es <strong>Pflegeeltern</strong>, sich<br />

auch mal ein Stück aus der Situation<br />

herauszunehmen. Das kann ein Vorteil<br />

sein. Und als langfristigen Gewinn sehe<br />

ich, dass Eltern, die das Pflegeverhältnis<br />

akzeptieren können, deutliche Entlastung<br />

für die Pflegefamilie und das Kind<br />

bringen. Je besser das gelingt, desto<br />

einfacher ist die Situation für alle Beteiligten.<br />

Berät <strong>PiB</strong> alle Eltern? Was ist mit Eltern<br />

von Kindern, die in ihrer Familie<br />

schwer traumatisiert wurden?<br />

Mit einem Trauma müssen viele Pflegekinder<br />

leben. Doch wenn Eltern durch<br />

eine Beratung für die Bedürfnislagen ihres<br />

Kindes sensibilisiert werden können,<br />

ist das besser für das Kind. Wir hätten<br />

viel gewonnen, wenn Eltern den Blick<br />

statt auf sich selbst auf das Kind lenken<br />

könnten. Grundsätzlich können also alle<br />

Eltern von Pflegekindern die <strong>PiB</strong>-Elternberatung<br />

in Anspruch nehmen. Ich<br />

meine, dass das sogar nach extremen<br />

Ereignissen gelten soll. Das bedeutet<br />

nicht, dass es nun persönliche Besuchskontakte<br />

gibt. Solche Entscheidungen<br />

liegen auf einer anderen Ebene.<br />

Wo finden <strong>Pflegeeltern</strong> Antworten auf<br />

weitere Fragen?<br />

Die <strong>PiB</strong>-<strong>Pflegeeltern</strong>schule bietet wieder<br />

eine Veranstaltung an. Ansonsten bleiben<br />

die Fachberater Ansprechperson<br />

für die <strong>Pflegeeltern</strong>. Fragen: Eva Rhode


Das Angebot <strong>PiB</strong>-Elternberatung setzt<br />

künftig vom ersten Tag an Akzente<br />

„Man kann zwar das Kind aus der Familie nehmen, aber nicht die Familie aus<br />

dem Kind.“ In diesem Bewusstsein, getragen von den Erfahrungen der vergangenen<br />

zehn Jahre, hat <strong>PiB</strong> ein Beratungsangebot für die leiblichen Eltern von Pflegekindern<br />

eingerichtet – und damit ein weiteres Angebot zur Begleitung von Pflegekindern<br />

und -familien geschaffen.<br />

„Dieser Schritt war im Sinne der Kinder überfällig“, sagt <strong>PiB</strong>-Geschäftsführerin Monika<br />

Krumbholz. „Wir nehmen damit die Erkenntnisse der bundesweiten Forschung<br />

und die praktischen Erfahrungen anderer Träger in unsere Arbeit auf und setzen<br />

sie zu Gunsten von Kindern, Familien und Pflegefamilien um.“<br />

„Eltern, deren Kind – mit oder ohne ihr Einverständnis – in einer Pflegefamilie untergebracht<br />

wurde, sind in ihrem Selbstwert als Eltern meist tieft verletzt“, sagt Judith<br />

Pöckler-von Lingen. Seit Januar 2012 arbeitet sie im <strong>PiB</strong>-Schwerpunkt „Elternberatung“<br />

als Ansprechpartnerin für leibliche Eltern von Pflegekindern. Sie weiß: Wer<br />

verletzt ist, kann nicht frei handeln. Rückzug oder Anklage prägen dann oft die<br />

Kommunikation. Deshalb sei es wichtig, Eltern bei der Bewältigung von Trauer und<br />

Schuldgefühlen zu unterstützen, die mit der Trennung vom Kind aufkommen.<br />

„Ich bin da, damit Eltern eine Person an ihrer Seite spüren“, sagt die erfahrene<br />

Familientherapeutin. „Aber ich arbeite nicht parteilich.“ Ihr Auftrag in einer Beratungssituation<br />

mit Eltern sei es, diese so zu unterstützen, dass sie sich mit ihren<br />

Gefühlen und ihren Wahrnehmungen verstanden fühlen können. Dies erleichtere<br />

eine ehrliche Auseinandersetzung mit sich selbst, mit der eigenen Familienerfahrung<br />

und mit der Trennung vom Kind.<br />

„Die <strong>PiB</strong>-Fachberatung bietet <strong>Pflegeeltern</strong> Beratung und Begleitung. Die <strong>PiB</strong>-Elternberatung<br />

unterstützt nun auch die leiblichen Eltern im Umgang mit ihrem Kind<br />

und mit den vielen anderen, am Prozess beteiligten Personen“, erläutert die Elternberaterin.<br />

Für eine gute Kommunikation und Kooperation aller Beteiligten, und für<br />

die gute Entwicklung des Kindes, sei Elternberatung wichtig.<br />

Konkret können leibliche Eltern von Pflegekindern künftig Beratungsgespräche in<br />

Anspruch nehmen. „Nach der Trennung vom Kind, aber auch während des Pflegeverhältnisses.“<br />

Bei Bedarf unterstützt die Elternberatung auch Besuchskontakte vor<br />

allem in den Familiencafés. „Wir möchten, dass Eltern die Zeit mit ihren Kindern in<br />

einem guten Rahmen verbringen und angenehm gestalten können.“ Dafür gibt es<br />

in der Elternberatung eine Vor- und eine Nachbereitung.<br />

Seit April gibt es zudem eine Elterngruppe (s. unten). Bei neu begründeten Pflegeverhältnissen<br />

setzt die Elternberatung von Anfang an Akzente: Vier Einzelberatungstermine<br />

sollen den Eltern helfen, mit der neuen Situation umgehen zu können<br />

– und das Kind zu unterstützen. „Nur wenn das Kind weiß, dass seine Gefühle der<br />

Verbundenheit mit den Eltern in Ordnung sind, kann es in einer Pflegefamilie das<br />

mit Energie tun, was für Kinder wichtig ist: Kind sein – statt Gefühle von Erwachsenen<br />

sortieren“, sagt Judith Pöckler-von Lingen.<br />

Eva Rhode<br />

ZUR PERSON<br />

Judith Pöckler-von Lingen arbeitet seit<br />

Januar 2012 in der <strong>PiB</strong>-Elternberatung.<br />

Die Sozialpädagogin und systemische<br />

Familientherapeutin blickt auf zehn<br />

Jahre Erfahrung in der Elternberatung<br />

in der Kinder- und Jugendhilfe zurück.<br />

Dazu gehören Elterntraining und Coaching<br />

von Eltern in belasteten Familiensituationen.<br />

Judith Pöckler-von Lingen<br />

ist selbst Mutter von drei Kindern.<br />

Reflektion und Austausch – ein Angebot für Eltern<br />

Seit April trifft sich erstmals bei <strong>PiB</strong> eine<br />

Elterngruppe: Erst sechs, inzwischen<br />

zehn Personen nehmen das Angebot<br />

wahr, das sich an Eltern richtet, deren<br />

Kinder in einer Pflegefamilie leben.<br />

„Die Gruppe bietet Eltern einen geschützten<br />

Rahmen. Hier können sie<br />

Trauer, Wut und Schuldgefühle bearbeiten“,<br />

sagt Judith Pöckler-von Lingen.<br />

Gemeinsam mit einer weiteren Beraterin<br />

leitet sie die Gruppe nach einem klaren<br />

Konzept – und zugleich als Pilotgruppe.<br />

„Nächstes Jahr werten wir die Erfahrung<br />

aus“, sagt sie.<br />

Bis dahin bearbeiten Eltern ihr „Leben<br />

ohne Kind“ in drei Epochen: „Früher“,<br />

„Heute“ und „Morgen“ sind die Schwerpunkte<br />

für Reflektion – und für den<br />

Austausch mit Anderen, die Ähnliches<br />

durchlebt haben.<br />

„Eltern machen im Allgemeinen sehr<br />

schmerzhafte Erfahrungen“, sagt Judith<br />

Pöckler-von Lingen. „Auch wenn sie beispielsweise<br />

selbst erkannt haben, dass<br />

es für das Kind das Beste ist, in einer<br />

anderen Familie zu leben, begegnet<br />

ihnen oft Abwertung.“ Zwar seien die<br />

Situationen der Eltern sehr unterschiedlich,<br />

doch biete die Gruppe allen Unterstützung<br />

und auch Wertschätzung – für<br />

den Mut beispielsweise, das schmerzhafte<br />

Thema Trennung anzugehen.<br />

Auch für <strong>PiB</strong> gebe es Anerkennung,<br />

berichtet die Elternberaterin: „Viele<br />

Eltern haben lange auf eine Gelegenheit<br />

gewartet, um das Geschehene zu<br />

bearbeiten.“<br />

Im Herbst startet in Bremen-Nord eine<br />

neue Elterngruppe. Eltern, die eine individuelle<br />

Beratung suchen, können den<br />

Kontakt zu Judith Pöckler-von Lingen<br />

über 95 88 200 aufnehmen. ede


<strong>PiB</strong>-InTERN<br />

Gesellschafter und Personal<br />

Bis zum 20. November wird die <strong>PiB</strong>-<br />

Geschäftsführerin Monika Krumbholz im<br />

Ausland weilen. Während dieses kurzen<br />

Sabbaticals wird sie durch Herrn Detlev<br />

Busche, den ehemaligen Geschäftsführer<br />

der stationären Einrichtung Alten Eichen<br />

vertreten. Detlev Busche übernimmt damit<br />

einen ihm bereits vertrauten Posten:<br />

Er war noch vor Monika Krumbholz der<br />

erste, damals ehrenamtliche, Geschäftsführer<br />

von <strong>PiB</strong>. Die Stiftung Alten Eichen<br />

war einer von drei <strong>PiB</strong>-Gründungsgesellschaftern.<br />

An der Rezeption haben Pflegefamilien<br />

künftig neben Barbara Banas auch mit<br />

Frau Kristin Pleschner zu tun. Sie ist im<br />

allgemeinen Support und auch für die<br />

<strong>Pflegeeltern</strong>schule tätig.<br />

In der Übergangspflege hat Frau Christiane<br />

Köhler die Stelle von Frau Karoline<br />

Christoffer übernommen – und in der <strong>PiB</strong>-<br />

Öffentlichkeitsarbeit wirkt bis Dezember<br />

eine erfahrene Journalistin mit. Dadurch<br />

wird es möglich, die Informationsarbeit<br />

rund um die Themen Pflegefamilien und<br />

Pflegekinder, sowie Kindertagespflege, in<br />

Bremen zu verstärken.<br />

<strong>PiB</strong>-Patenschaften gibt es jetzt auch für Pflegekinder<br />

Patenschaften sind künftig auch für<br />

Pflegekinder möglich. Diese Erweiterung<br />

der <strong>PiB</strong>-Patenschaften gilt seit<br />

kurzem. Sie richtet sich vor allem an<br />

Pflegekinder, die bei Verwandten leben.<br />

„Eine solche Patenschaft ist beispielsweise<br />

dann denkbar, wenn die <strong>Pflegeeltern</strong><br />

schon älter oder durch Krankheit<br />

so belastet sind, dass das Kind eine<br />

zusätzliche Unterstützung bekommen<br />

soll“, sagt Katja Deede von <strong>PiB</strong>.<br />

Patenschaften sind in der Regel für Kinder<br />

bis 14 Jahre möglich. Der Rahmen<br />

einer jeden Patenschaft orientiert sich<br />

am Bedarf des Kindes – und wird immer<br />

in einem Vertrag zwischen den beteiligten<br />

Erwachsenen beschrieben.<br />

„Wir machen gute Erfahrungen mit<br />

dieser neuen Form der Patenschaften“,<br />

sagt Katja Deede. Bei Kindern, die<br />

beispielsweise einen Paten an die Seite<br />

bekommen, wenn sie als Pflegekind bei<br />

den Großeltern leben, gehe es oft um<br />

alltagsbezogene Aktivitäten während<br />

der Patenschaft. „Das können Ausflüge<br />

und sportliche Unternehmungen sein.<br />

Aber manchmal helfen Paten auch bei<br />

praktischen Dingen. Besonders wenn sie<br />

jünger sind, liegen ihnen die Schule und<br />

Computer meist näher, als der Großelterngeneration.<br />

Oder Paten haben<br />

selbst Kinder. Dann eröffnen sie einem<br />

Kind, das bei älteren Erwachsenen lebt,<br />

neue Erfahrungen.“<br />

Gegründet wurde das <strong>PiB</strong>-Patenschaftenprogramm<br />

für Kinder, deren Eltern<br />

psychisch krank sind. „Das bleibt ein<br />

Schwerpunkt unserer Arbeit“, sagt Katja<br />

Deede. „Diese Paten nehmen die Kinder<br />

auch im Notfall zu sich, wenn die Mutter<br />

in die Klinik muss.“<br />

Am 28.8. gibt es einen zusätzlichen<br />

Infoabend Patenschaften: um 18 Uhr,<br />

im <strong>PiB</strong>-Büro Vegesack, Zur Vegesacker<br />

Fähre 2-4. ede<br />

Der Fachtag Vollzeitpflege wirkt nach<br />

Ein Fachtag darf keine Eintagsfliege sein. Um das sicher zu stellen, hat die <strong>PiB</strong>-<strong>Pflegeeltern</strong>schule verschiedene Kurse aufgelegt,<br />

die sich auch mit der Frage des Fachtags beschäftigen: Wie können Kinder stark gemacht werden? Darüber hinaus<br />

haben TeilnehmerInnen des Fachtags einen Auswertungsbogen per Post bekommen. Die Abteilung Vollzeitpflege freut sich<br />

schon auf das Feedback – übrigens auch, wenn Sie nicht teilnehmen konnten. Deshalb erhalten auch die Ferngebliebenen<br />

im September Post. Ihre Meinung wird an der <strong>PiB</strong>-Rezeption und in der <strong>Pflegeeltern</strong>schule anonym entgegengenommen. Sie<br />

soll uns helfen, den nächsten Fachtag in zwei Jahren wieder gut vorzubereiten.<br />

KURZ UND GUT<br />

Vernissage & neue Bilder<br />

Der <strong>PiB</strong>-Seminarraum in der 2. Etage<br />

der Bahnhofstraße bekommt am 18.<br />

September ein neues Gesicht: An den<br />

künstlerischen Arbeiten der Bremer<br />

„Donnerstagsgruppe“ können sich <strong>PiB</strong>-<br />

BesucherInnen und <strong>Pflegeeltern</strong> künftig<br />

freuen – oder auch zur Eröffnung der Bilderschau<br />

am 18.9. um 16 Uhr kommen!<br />

ZUM SCHLUSS<br />

In eigener Sache<br />

Die nächste Ausgabe der <strong>PiB</strong>-Post<br />

erscheint im Januar 2013. Wenn Sie<br />

Themenanregungen, Hinweise oder Kritik<br />

haben, dann sind uns Ihre Zuschriften<br />

unter <strong>PiB</strong>-Post@pib-bremen.de sehr<br />

willkommen.<br />

VORSCHAU<br />

Beim nächsten Mal<br />

· Ein Ausblick auf das neue Jahr 2013<br />

· Tolle <strong>PiB</strong>-Kinderangebote – und was<br />

dahinter steckt.<br />

Impressum<br />

<strong>PiB</strong> – Pflegekinder in Bremen<br />

gemeinnützige GmbH<br />

Bahnhofstr. 28 - 31, 28195 Bremen<br />

Tel. 04 21 / 95 88 20 - 0<br />

Fax 04 21 / 95 88 20 - 45<br />

E-Mail: info@pib-bremen.de<br />

Geschäftsführerin:<br />

Monika Krumbholz<br />

V. i. S. d. P.:<br />

Eva Rhode<br />

Amtsgericht Bremen<br />

HRB 20483, Steuer-Nr. 71-608 / 10739

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